Interviews

Mit 40 Jahren beendete sie ihren sicheren Job, wagte den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete das Bio-Snack-Start-Up Natural Crunchy.

 

Was Freunde und Familie dazu sagten und warum sie diesen Schritt nie bereut hat, erzählt Timea Hipf im ABW-Interview.

Wann und warum haben Sie den Entschluss gefasst, selbstständig zu werden?

Das erste Mal war 2008, als die Finanzkrise voll im Gange war und ich von meiner ersten Karenzzeit in die Marketingabteilung einer Bank zurückkehrte. Die Banken hatten einen schlechten Ruf aufgrund der Folgen der geplatzten Immobilienblase in den USA. Und obgleich die heimischen Banken dafür nichts konnten, mussten sie alle mit Staatshilfen gerettet werden. So haben sie zwar keine Mitarbeiter entlassen, aber Karenzrückkehrer konnten nur in Teilzeit arbeiten. So begann ich nebenbei für ungarische Produzenten Produkte zu entwickeln und in Europa zu vertreiben.

Über 40 Jahre alt, schwanger, sicheren Job aufgeben und Unternehmensgründung – wie hat Ihr Umfeld auf Ihren Entschluss reagiert?

Teils mit völligem Unverständnis und Teils mit Entsetzen. Natürlich wussten meine Kollegen und mein Arbeitgeber, dass ich „so eine Mini-Bio-Marke“ vorantreibe. Aber sie glaubten, es ist eine Art Hobby. 

Würden Sie Ihren Schritt in die Selbstständigkeit als sprichwörtlichen „Sprung ins kalte Wasser“ bezeichnen? 

Nein, es war gut überlegt. Der Job im Marketing war großartig. Ich habe es geliebt und ich hatte ein tolles Team, darunter auch gute Freunde. Aber in der Zwischenzeit war ich wieder Vollzeit eingestellt und habe für meine Firma jede Nacht, am Wochenende und im Urlaub gearbeitet. Ich musste eine Entscheidung treffen.

Daher schenkten mein Mann und ich mir zum 40. Geburtstag ein Jahr Sabbatical. Ich wollte herausfinden, wie gut meine Ideen und das Unternehmen funktionieren, wenn ich mich 100% darauf konzentriere. Ich gründete also meine EPU in ein GmbH um. Bereits nach wenigen Monaten war mir klar, wie viel ich schaffen kann, wenn ich die Firma nicht nebenbei betreibe und Mitarbeiter aufnehme. Ich entschied mich für NATURAL CRUNCHY und an dieser Entscheidung änderte sich auch nichts als wir erfuhren, dass wir noch ein Baby erwarten. 

Sie ist Vorstandsmitglied und Head of HR bei Takeda Österreich und damit Ansprechpartnerin für mehr als 4.500 Mitarbeiter. Ein ABW-Interview über die neue Arbeitswelt und Herausforderungen für Arbeitgeber.

 

Welche Schlüsselstrategien setzen Sie ein, um Takeda als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren?

Die Arbeitsatmosphäre bei Takeda ist von der Motivation geprägt, schwer kranken Menschen moderne Therapien anbieten zu können, die Leben retten und die Lebensqualität nachhaltig verbessern. Aus diesem Grund forschen und produzieren rund 4.500 Mitarbeitende in Österreich an innovativen Medikamenten für Menschen mit seltenen und komplexen Erkrankungen.

Das Wissen, dass wir Menschen helfen können, motiviert uns jeden Tag aufs Neue. Das ist Arbeiten mit Sinn. Da wir in Österreich entlang der gesamten Wertschöpfungskette arbeiten, sind unsere Job-Möglichkeiten sehr vielfältig. Das diverse Arbeitsumfeld, die vielfältigen Einstiegs-, Weiterentwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie zahlreiche Benefits machen Takeda zu einem mehrfach zertifizierten Top-Arbeitgeber, der Jobs mit Sinn in den verschiedensten Bereichen anbietet.

Wie stellen Sie sicher, dass die Balance zwischen beruflichen Anforderungen und familiären Verpflichtungen bei einem so großen Unternehmen mit vielfältigen Aufgabenbereichen gelingt?

Die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie, vielmehr Karriere und Familie ist für uns ein besonders wichtiger Schwerpunkt. Auf allen Ebenen und auch speziell in den Führungspositionen sind Frauen präsent und gut vertreten. Hier unterstützt vor allem der Takeda-Betriebskindergarten sowie Teilzeit-Arbeitszeiten und Schichtarbeit für einige Mitarbeiter. So wurden die vielfältigen familienorientierten Maßnahmen und das damit verbundene Engagement bereit im Jahr 2004 mit dem Bundespreis für das frauen- und familienfreundlichste Unternehmen Österreichs ausgezeichnet. 2008 wurde Takeda vom Wirtschaftsministerium das erste Zertifikat für „berufundfamilie“ verliehen, was wir heute noch immer führen. 

Was sind die wichtigsten Maßnahmen, die Takeda ergreift, um die Mitarbeiterbindung zu fördern und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden sicherzustellen?

Zuerst kann man hier die faire Entlohnung hervorheben, mit der wir unsere Wertschätzung für den Einsatz unserer Mitarbeiter ausdrücken. Wir schätzen das gemeinsame Arbeiten, ebenso wie das gemeinsame Feiern von Erfolgen. Takeda bietet Events und Freizeitaktivitäten an, bei denen unsere Mitarbeitenden ihren Feierabend zusammen ausklingen lassen und sich austauschen können.

Dies stärkt nicht nur die Mitarbeiterbindung, sondern auch die Motivation und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Außerdem gibt es eine breite Auswahl an Weiterbildungs-, Gesundheits- und Fitnessangeboten, wie ein umfassendes Trainingsangebot, den Betriebssportverein, ein Wellness- und Fitness Center oder auch Coaching und Mentoring. Uns ist wichtig, ein breites Angebot mit lebensphasenorientierten Benefits zu bieten, denn es kommt auf die jeweilige Phase im Leben an, was unseren Mitarbeitenden gerade wichtig ist. 

Vielfalt und Inklusion sind wichtige Themen in der modernen Arbeitswelt. Welche Schritte unternimmt Takeda, um eine inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen und wie messen Sie den Erfolg dieser Maßnahmen?

Unser Leitfaden zu Diversity, Equity & Inclusion (DE&I) bildet das Fundament für alle unsere Initiativen und wird konsequent im gesamten Unternehmen umgesetzt. Wir sind stolz darauf, eine Kultur zu pflegen, die die Vielfalt unserer Mitarbeitenden wertschätzt und fördert, sei es durch Geschlechtergleichstellung oder durch die Einbindung von Menschen mit Beeinträchtigungen.

Diversity ist für Takeda ein wichtiger Unternehmenswert. Wir fördern die Individualität unserer Mitarbeiter und die Vielfalt im Unternehmen, damit alle Mitarbeitenden ihr Potenzial voll entfalten können. So werden Talente sichtbar und das macht uns gemeinsam erfolgreich. Ganz nach unserem Motto ‚Empowering our People to shine‘ unterstützen wir die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten unserer Mitarbeiter sowie die vielfältigen Diversity-Dimensionen. Hierzu gehören unter anderem Geschlecht, Alter, kulturelle Herkunft und das Leben mit Behinderungen und Einschränkungen. Für die erfolgreiche Umsetzung unserer DE&I Strategie leisten unsere sogenannten Takeda Resource Groups einen maßgeblichen Beitrag, die ihre Fokusthemen im Unternehmen vorantreiben.

Takeda wurde auch 2024 wieder als „Top Employer Austria“ ausgezeichnet. Welche Faktoren haben Ihrer Meinung nach am meisten zu diesem Erfolg beigetragen?

Takeda ist laufend auf der Suche nach Talenten für die verschiedensten Bereiche. Wir setzen auf ein konsequentes Diversity-Equity-and-Inclusion-Management und auf ein breites Spektrum an Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Dazu zählen neben Job Rotations im In- und Ausland auch Trainings- und Mentoringprogramme sowie die Teilnahme an Netzwerkgruppen.

Durch vielfältige Initiativen und Angebote wollen wir eine außergewöhnliche Employee Experience und optimale Rahmenbedingungen schaffen, damit unsere Mitarbeiter ihr Potenzial in jeder Lebensphase voll entfalten können. Unsere gelebte Speak Up Culture und Feedback unserer Teams helfen uns bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung unserer Angebote und Initiativen. Unsere Kolleginnen und Kollegen bei Takeda in Österreich leisten täglich ihren wertvollen Beitrag, um Patienten eine bessere Gesundheit zu ermöglichen. Um den Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen bestmöglich zu unterstützen, legen wir seit vielen Jahren einen besonderen Schwerpunkt auf eine herausragende Erfahrung als Mitarbeitende im Unternehmen. Die wiederholte internationale und nationale Auszeichnung als „Top-Employer“ zeigt die Kontinuität und Nachhaltigkeit unserer Bemühungen.  

Welche Trends und Entwicklungen im HR-Bereich halten Sie für die kommenden Jahre für besonders relevant, insbesondere in einem so großen und dynamischen Unternehmen wie Takeda?

Lebenslanges Lernen steht an oberster Stelle. Automatisierung und Digitalisierung fordern neue Skills und wir investieren hier laufend und achten auf die gezielte Weiterbildung im Unternehmen. Wichtig ist auch, die Generationen Z und Alpha bestmöglich zu erreichen. Um diese jungen Leute konstruktiv ins Berufsleben einzubinden, müssen wir ihre Werte und Interessen verstehen und sie zu einer Zusammenarbeit einladen. Für ein dynamisches Unternehmen wie Takeda ist es unerlässlich, vielfaltige Teams zu unterstützen und unter anderem auch einen Fokus die Förderung von Frauen in Technik- und MINT-Fächern zu legen.

Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie bei Takeda, und welche Veränderungen möchten Sie in den kommenden Jahren umsetzen?

Entsprechend unseres Leitsatzes „Better health, brighter future“ liegt unser Fokus auf der kontinuierlichen, verantwortungsvollen und nachhaltigen Arzneimittelproduktion, um Menschen mit seltenen und komplexen Erkrankungen mit Medikamenten zu versorgen, die sie dringend benötigen. Wir verfolgen das ständige Ziel, innovativer, nachhaltiger und besser zu werden, um eine bessere Gesundheit für Menschen und eine bessere Zukunft für die Welt zu ermöglichen. Dafür benötigen wir vielfältige und motivierte Talente, die sich aktiv für die digitale Transformation einbringen und gemeinsam mit uns den Weg zu Pharma 4.0 gehen. 

 

International visitors to our Austrian Business Woman website will find the interview in English below.

 

She is a member of the management board and head of HR at Takeda Austria, making her the point of contact for more than 4,500 employees. She sat down with ABW to discuss the new world of work and the challenges it presents for employers.

What key strategies do you use to position Takeda as an attractive employer?

The working atmosphere at Takeda is characterized by the motivation to offer modern therapies to seriously ill people that save lives and sustainably improve quality of life. That is why around 4,500 employees in Austria research and produce innovative medicines for people with rare and complex diseases.

The knowledge that we can help people motivates us every day. This is work with meaning. Since we work along the entire value chain in Austria, our job opportunities are very diverse. The diverse work environment, the wide range of entry, development and training opportunities, as well as numerous benefits, make Takeda a multi-certified top employer that offers jobs with meaning in a wide range of areas.

How do you ensure that the balance between professional demands and family obligations is successful in such a large company with a wide range of activities?

The compatibility between career and family, or rather career and family, is a particularly important focus for us. Women are present and well represented at all levels, and especially in management positions. In particular, the Takeda company kindergarten, part-time working hours and shift work for some employees support this. In 2004, the company was awarded the Austrian Federal Prize for the Most Women- and Family-Friendly Company for its diverse family-oriented measures and the commitment associated with them. In 2008, Takeda was awarded the first “berufundfamilie” (work and family) certificate by the Ministry of Economic Affairs, which we still hold today.

What are the most important measures Takeda takes to promote employee retention and ensure employee satisfaction?

First of all, we can highlight fair remuneration, which we use to express our appreciation for our employees' commitment. We value working together, as well as celebrating successes together. Takeda offers events and leisure activities where our employees can spend their free time together and exchange ideas.

This not only strengthens employee loyalty, but also motivation and a sense of belonging. In addition, there is a wide range of training, health and fitness opportunities, such as a comprehensive training program, a company sports club, a wellness and fitness center, coaching and mentoring. It is important to us to offer a wide range of benefits tailored to different life stages, because what is important to our employees depends on the phase of their lives.

Diversity and inclusion are important topics in the modern world of work. What steps is Takeda taking to create an inclusive work environment and how do you measure the success of these measures?

Our Diversity, Equity & Inclusion (DE&I) policy is the foundation for all our initiatives and is consistently implemented throughout the company. We are proud to foster a culture that values and promotes the diversity of our employees, whether it's gender equality or the inclusion of people with disabilities.

Diversity is an important corporate value for Takeda. We promote the individuality of our employees and diversity in the company so that all employees can fully develop their potential. This is how talent becomes visible and how we achieve success together. True to our motto 'Empowering our People to shine', we support the individual development opportunities of our employees as well as the diverse dimensions of diversity. These include, among other things, gender, age, cultural background and living with disabilities and limitations. Our Takeda Resource Groups make a significant contribution to the successful implementation of our DE&I strategy by promoting their focus topics within the company.

Takeda was again recognized as a “Top Employer Austria” in 2024. What factors do you think have contributed most to this success?

Takeda is constantly looking for talent in a wide range of fields. We rely on consistent diversity, equity and inclusion management and a wide range of training and development opportunities. In addition to job rotations in Austria and abroad, these also include training and mentoring programs as well as participation in network groups.

Through a wide range of initiatives and offers, we aim to create an exceptional employee experience and optimal conditions so that our employees can fully develop their potential in every phase of their lives. Our practiced speak-up culture and feedback from our teams help us to continuously develop and improve our offers and initiatives. Our colleagues at Takeda in Austria make a valuable contribution every day to improving patient health. To support our colleagues' commitment in the best possible way, we have been placing a special focus for many years on providing an outstanding employee experience within the company. The fact that we have repeatedly been recognized as a top employer at both the international and national level demonstrates the continuity and sustainability of our efforts. 

What trends and developments in HR do you consider to be particularly relevant for the coming years, especially in a large and dynamic company like Takeda?

Lifelong learning is at the top of the list. Automation and digitalization require new skills, and we are constantly investing in this area and ensuring that targeted training is provided within the company. It is also important to reach generations Z and Alpha in the best possible way. To integrate these young people constructively into professional life, we need to understand their values and interests and invite them to work with us. For a dynamic company like Takeda, it is essential to support diverse teams and, among other things, to focus on promoting women in technology and STEM subjects.

What are your long-term goals at Takeda, and what changes would you like to implement in the coming years?

In line with our guiding principle “Better health, brighter future”, our focus is on the continuous, responsible and sustainable production of medicines to provide people with rare and complex diseases with the medicines they urgently need. We are constantly striving to become more innovative, sustainable and better in order to enable better health for people and a brighter future for the world. To achieve this, we need diverse and motivated talent who are actively involved in the digital transformation and are willing to join us on the path to Pharma 4.0.

Foto: Lukas Lorenz

Als Vorstandsmitglied und Head of Human Resources bei Takeda Österreich weiß sie, was Mitarbeiter brauchen, um im Job nicht nur Bestleistungen zu bieten, sondern sich auch wohl zu fühlen.

 

Bei Takeda liegt der Fokus im Rekrutierungsprozess auf den Talenten der Bewerber. „Wir sind davon überzeugt, dass so jeder das eigene Potenzial voll ausschöpfen kann. Durch Vielfalt können neue Ideen und Denkweisen entstehen, daher engagieren wir uns seit über einem Jahrzehnt aktiv mit vielfältigen Aktivitäten in den unterschiedlichen Diversity-Dimensionen. Und das auch schon im Recruitingprozess. Beispielsweise durch Kooperationen mit Organisationen wie MyAbility oder Specialisterne beginnt Inklusion von Menschen mit Behinderung schon bei der Talent-Acquisition. Bei Takeda stehen immer Patienten, Mitarbeitende und die Umwelt im Fokus. Vor allem beim Thema Nachhaltigkeit merken wir im Recruiting auch, dass es Bewerbern immer wichtiger wird, dass wir uns mit umfangreichen Projekten und Initiativen für eine nachhaltigere Zukunft engagieren“, sagt Alexandra Hilgers, die betont, wie wichtig es sei, Jobs für Bewerber greifbar zu machen.

Dafür stelle man unter anderem Videos zur Verfügung, um zum Beispiel eine bestimmte Tätigkeit im Reinraum zu zeigen. Für Schulen und Universitäten werden Rundgänge vor Ort angeboten, so in der Produktion und im Labor- oder Technikbereich. Zudem wird der Austausch mit Mitarbeiter gefördert, die natürlich am besten berichten können, wie die Arbeit bei Takeda ist. So können sich Talente schon im Recruitingprozess ein sehr gutes Bild von der Tätigkeit machen und man erkenne auch früher, ob es für beide Seiten passt. 

Feedback fördert Vertrauen

In den Leadership Behaviors bei Takeda sind sogenannte Quality Conversations fest verankert. Jede Führungskraft führt regelmäßig Gespräche mit den eigenen Mitarbeiten. Diese sind wichtig für laufendes Feedback in beide Richtungen und vor allem auch für die Weiterentwicklung – für beide Seiten. „Wir sind davon überzeugt, dass dieser kontinuierliche Austausch essenziell für die Individuen, aber auch für den gesamten Team- und Unternehmenserfolg ist“, so die Vorständin. 

Die Arbeitsatmosphäre bei Takeda ist von dem Ziel geprägt, schwer kranken Menschen moderne Therapien anzubieten, die Leben retten und die Lebensqualität nachhaltig steigern können. Im Vordergrund steht die Versorgung von Patienten mit seltenen und komplexen Erkrankungen, für die keine oder nur wenige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Das ist Arbeiten mit Sinn und motiviert die Mitarbeitenden jeden Tag. 

In einem innovativen Umfeld werden attraktive Arbeitsplätze mit individuellen Entwicklungsmöglichkeiten angeboten. Ein breites Programm an Weiterbildungen und Angeboten, wie zum Beispiel internationale Job Rotations, Mentoring und Netzwerkgruppen, ermöglichen, dass Mitarbeitende ihr Potenzial voll entfalten können. Benefits, wie ein umfassendes Wellbeing-Angebot, ermöglichen eine ausgeglichene Work-Life-Balance. 2023 wurde Takeda in Österreich das vierte Jahr in Folge als „Top Employer“ ausgezeichnet. Seit vielen Jahren gilt Takeda außerdem als zertifiziertes, gesundheitsförderndes und familienfreundliches Unternehmen. Takeda wurde dabei auch für seine herausragende Employee Experience und sein Engagement für Inklusion gewürdigt und ist Vorreiter im Bereich der nachhaltigen und verantwortungsvollen Arzneimittelproduktion.

Werte werden aktiv gelebt

Die Unternehmenskultur sei essenziell für die Suche und Bindung von Talenten, ist Hilgers überzeugt. Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Werte, die wir als Takeda-ismus zusammenfassen, im Unternehmen aktiv gelebt werden. Unsere Werte sind ein klarer Kompass für unser tägliches Handeln, das Patienten in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellt. Nur eine starke, von Werten geprägte Unternehmenskultur kann ein motivierendes Arbeitsumfeld sicherstellen, das den einzelnen Mitarbeitenden Wachstum und Entwicklung ermöglicht. Wir fördern eine Speak-Up Culture und ermutigen alle Kollegen, aktiv mitzuwirken und Ideen, Feedback, Meinungen, Bedenken und Verbesserungsvorschläge zu äußern.“ 

Digitalisierung vereinfacht Recruiting-Prozess

Digitalisierung und KI beeinflusst alle Bereiche eines Unternehmens. Genau wie bei Produktionsprozessen, sind es auch aktuelle Themen für den HR-Bereich. Neben dem großen Potenzial neuer Technologien, müssten aber immer auch die Risiken berücksichtigt werden. Wichtig sei, sich zu trauen, neue Tools in einem sicheren Umfeld auszuprobieren. Konkret für HR und das Recruiting sieht Alexandra Hilgers Potenzial für die laufende Optimierung von Stellenausschreibungen.

„Aufgrund der Tatsache, dass bei Takeda in Österreich die gesamte Wertschöpfungskette an einem Standort abläuft, sind die Tätigkeitsfelder und Karrieremöglichkeiten im Unternehmen sehr vielfältig und wir finden daher auch die besten Talente. Es gibt natürlich Stellen, für die man einfacher geeignete Bewerber findet und jene, wo es schwieriger ist. Bei dem Begriff pharmazeutische Industrie denken viele zum Beispiel an Jobs aus dem Bereich Medizin und Pharmazie und doch sind es vor allem auch Talente mit technischen Ausbildungen, nach denen wir momentan suchen. Dafür schaffen wir Awareness und zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten es bei Takeda gibt.“ 

Personalisierte Entwicklungsprogramme

Vor über 20 Jahren wurde bei Takeda ein umfassendes System zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz implementiert, das bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Unter dem Motto „gesund im Gesundheitsunternehmen“ geht es vor allem auch um das Bewusstsein, dass nicht nur die Gesundheit von Patienten im Vordergrund steht, sondern vor allem auch die eigene.

„Zahlreiche Tipps und Impulse zur Stressbewältigung werden angeboten, die ich ebenfalls sehr gerne nutze, wie z.B. eine Entspannungs-App mit sehr guten Tipps für den Alltag im Büro aber auch für zu Hause“, sagt Alexandra Hilgers. Hinsichtlich künftiger Trends im HR-Bereich ist die Expertin überzeugt, dass personalisierte Schulungen und Entwicklungsprogramme immer wichtiger werden, um die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter zu berücksichtigen und ihre Karrieremöglichkeiten zu steigern. Die Definition und Aneignung der „Skills der Zukunft“ seien ebenfalls essenziell für jede Position und jeden Bereich im Unternehmen, um weiterhin erfolgreich zu bleiben. Ihr abschließender Rat an Frauen, die am HR-Jobs interessiert sind: „Das Wichtigste ist, an sich zu glauben und authentisch zu bleiben. Man sollte wissen, wo man hin möchte und was die Ziele sind. Es geht darum, der eigenen Überzeugung treu zu bleiben und nicht zu versuchen, ein Bild oder die vermeintlichen Erwartungen einer anderen Person zu erfüllen.“

Foto: Takeda/Gregor Schweinester

Die Integration von KI und Machine Learning wird in der Agentur weiter ausgebaut, sagt die Geschäftsführerin von PHD Media Austria im ABW-Interview.

 

„Es ist zu erwarten, dass anwenderfreundliche KI-Lösungen weiter Einzug in das Agenturgeschäft halten werden, denn es gibt viele Bereiche, in denen künstliche Intelligenz Chancen bietet. Dazu gehören die Automatisierung von Prozessen, die Optimierung von Kampagnen und die effizientere Nutzung von Daten“, sagt die Mediaagenturchefin.

„KI-Systeme helfen dann, Aufgaben schneller und zum Teil präziser zu erledigen. Zu den Risiken gehört die Frage der Verantwortung und Haftung bei Fehlern der KI-Systeme. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz von KI im Agenturgeschäft sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Diese gilt es im Blick zu behalten und sorgfältig abzuwägen, um die Potenziale von KI-Lösungen voll auszuschöpfen und gleichzeitig negative Auswirkungen zu minimieren“, so Anja Hettesheimer.

KI erstellt Investmentprognosen

Derzeit werden KI-Lösungen bereits eingesetzt, um kleinere Datenlücken in der Modellierungsdatenbank zu füllen und Prognosen für Kunden zu erstellen. Wenn man zum Beispiel über eine Modellierungsdatenbank verfügt, die viele Branchen und Länder umfasst, gibt es immer wieder fehlende Datenpunkte (zum Beispiel keine Werte für eine Branche in einem Land), die eine KI auf Basis der restlichen Datenbasis ergänzen kann.

„Diese Art von KI ist seit Jahren in unserem Investmentplaner im Einsatz und hilft uns, Investitionsprognosen auch für Kunden zu erstellen, die sich keine Modellierung leisten wollen. Mit der ständig wachsenden Datenbasis wird auch die KI immer besser“, so die Medienexpertin.

In naher Zukunft werde die Integration von KI und maschinellem Lernen weiter ausgebaut, da sich noch interessante Entwicklungen und Möglichkeiten bei der Erstellung von Kommunikationsstrategien ergeben werden.

„Unsere Mitarbeiter testen auch verschiedene kostenlose KI-Lösungen wie Chat GPT oder Dall E, um herauszufinden, in welchen Anwendungsbereichen sie nützlich sein können. Das kann von der Makroprogrammierung bis hin zu vorformulierten Mails, Posts oder Abfragen zu Fachthemen reichen. Wichtig ist aber immer die Endkontrolle durch den Experten“.

Foto: PHD Media Austria

Im Juli des Vorjahres hat sie die Geschäftsführung des Fachverbandes Metalltechnische Industrie (FMTI) übernommen. ABW im Gespräch mit der Juristin.

 

Der FMTI zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich. Die 1200 Mitgliedsunternehmen sind überwiegend mittelständisch strukturiert und kommen aus ganz unterschiedlichen Industriezweigen: Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren, Gießerei – und genauso vielfältig sind auch ihre Bedürfnisse.

„Meine Aufgabe ist es, gemeinsam mit meinem großartigen Team unsere Mitgliedsunternehmen bestmöglich darin zu unterstützen, am und vom Standort Österreich aus erfolgreich zu sein. Dazu gehören die richtigen Rahmenbedingungen in den verschiedensten Politikbereichen, z.B. Arbeitsmarkt, Aus- und Weiterbildung, Forschung/Entwicklung/Digitalisierung oder das Megathema Umwelt- und Energie. Hier gemeinsam Ziele und Initiativen zu entwickeln und koordiniert umzusetzen, ist eine meiner Hauptaufgaben – und auch die, die mir mit am meisten Spaß macht“, sagt Sabine Hesse.

Besonders reizt sie das Potential, das in diesem Job steckt. Die Vielfalt der Themenbereiche, in denen etwas bewegt werden kann. Die Möglichkeit, gemeinsam Neues zu schaffen - mit ganz unterschiedlichen Menschen. „85 Prozent unserer Mitglieder sind Familienunternehmen, die seit Generationen in den Regionen verwurzelt sind. Und gleichzeitig sind viele von ihnen Weltmarktführer in einem der High Tech Bereiche der Industrie. Das sind absolut beeindruckende Persönlichkeiten. Mit diesen an (Zukunfts-)Themen zu arbeiten, das macht einfach Spaß“, so die Juristin. 

Raum für Ideen

Österreich müsse als Industriestandort erhalten und gestärkt werden, davon ist Hesse überzeugt. Eine starke Industrie schaffe Wohlstand und Sicherheit – und sie habe die technologischen Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft. Wer, wenn nicht die Industrie, solle so – im wahrsten Sinne des Wortes - brennende Themen wie die Energie- und Klimapolitik wirklich umsetzen?

„Ziele festsetzen ist das eine, sie umzusetzen ist die wirkliche Mammutaufgabe. Dafür braucht es technologische Lösungen und dafür brauchen wir die besten Leute, kreative Köpfe jeden Alters, die uns helfen, das umzusetzen. Wir brauchen Raum für Ideen, gut ausgebildete und engagierte Fachkräfte und politische Rahmenbedingungen, die es uns erlauben, die genannten Potentiale voll auszuschöpfen“, sagt die Geschäftsführern, die sich für das kommende Jahr vor allem eines wünscht: Eine epidemiologische Situation, die keine mehr ist.  

Foto: FMTI

Schon in frühen Kinderjahren hat sie ihr Spielzeug „zerlegt“.  Später wollte sie in Erfahrung bringen, wie elektronische Geräte funktionieren und begann, die Kaffeemaschine oder das Radio zu reparieren.

 

Geendet hat das Ganze mit einem Diplomingenieur-Abschluss für Telekommunikation und dem Start eines sehr erfolgreichen beruflichen Werdegangs.

DI Miriam Hernandez-Carreres ist Spezialistin für Gebäudesystemlösungen und Ansprechpartnerin für Systemintegratoren, Planungsbüros sowie Endkunden bei Schneider Electric. Parallel arbeitet sie noch bis Ende Februar als Produkt Managerin und Produkt Applikation Ingenieurin. Ab März 2019 wird sie eine Leitungsposition bei einem neuen Konzern übernehmen.

Die Mutter einer Tochter ist eine sehr positiv eingestellte und geradlinige Persönlichkeit. Sie hat stets eine klare Strategie, die ihr hilft, persönliche und beruflichen Ziele zu erreichen. „Mit einem klaren Ziel vor Augen versuche ich dieses auf kürzestem Wege zu erreichen ohne den nötigen Rundumblick zu verlieren. Zudem versuche ich die Sichtweisen aller Beteiligten zu beleuchten, um so am Ende ein Ergebnis zu erzielen, welches mich, mein Unternehmen und vor allem die Kunden zufriedenstellt.“

Die Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG über den Mehrwert von Kooperationen, wie man Frauen für MINT-Berufe begeistern kann und Mikroelektronik aus Österreich.

 

„Das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld war sehr herausfordernd, das spüren die Menschen, das spüren wir als Unternehmen. Umso wichtiger ist es, dass wir als Infineon an weltweit relevanten Themen arbeiten, die nachhaltige Wachstumstreiber sind: Mobilität, Energieeffizienz und Lösungen für das Internet der Dinge. Damit bieten wir mit der Mikroelektronik wirksame technologische Antworten auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie die Klimawende. Das ist eine globale Aufgabe, bei der alle zusammenarbeiten müssen, um erfolgreich zu sein“, so die Infineon-Managerin, die darauf verweist, dass Infineon Austria eine der großen industriellen Erfolgsgeschichten Österreichs ist.

„In 50 Jahren haben wir uns von einer verlängerten Werkbank zu einem der forschungsstärksten Unternehmen Österreichs entwickelt. Als Leitbetrieb beschäftigen wir über 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sechs Standorten von Wien bis Innsbruck. Mit den Erweiterungen der letzten Jahre, allen voran unserer Chipfabrik für Leistungselektronik, in der wir so genannte Energiesparchips herstellen, sind wir heute sowohl im Infineon-Konzern als auch in Österreich ein wichtiger Player, der das Mikroelektronik-Ökosystem in Österreich wesentlich mitgestaltet und zukunftsorientierte Arbeitsplätze und Wertschöpfung für alle schafft. Mit unseren Lösungen und Technologien bieten wir einen großen Hebel für die zukunftsentscheidenden Themen Dekarbonisierung und Digitalisierung“.

Wichtiger Chip-Produzent

Mikrochips sind das Herzstück digitaler Anwendungen und mittlerweile entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg ganzer Kontinente. Alle Volkswirtschaften investieren massiv, um eine möglichst hohe strategische Autonomie in dieser weltweit relevanten Schlüsseltechnologie zu erlangen.

Europa hat mit dem „EU Chips Act“ ein Instrument geschaffen, das dem Kontinent eine Vorreiterrolle in Stärkefeldern wie Leistungselektronik, Sensorik sowie bei elektronischen Systemen für Datensicherheit und Sicherheitslösungen verschaffen kann.

„Man mag es kaum glauben, aber die österreichische Mikroelektronik-Branche ist im europäischen Vergleich wirklich gut aufgestellt: Gemessen an der Einwohnerzahl sind wir in diesem Zukunftsfeld die Nummer 1 bei Wertschöpfung, Beschäftigung und Investitionen in Forschung und Entwicklung. Auch in absoluten Zahlen liegen wir unter den Top 3 und 4 in Europa“, so Herlitschka. Und Österreich arbeitet weiter daran, diese Spitzenposition auszubauen: Die Bundesregierung hat im Oktober angekündigt, den Ausbau der heimischen Mikroelektronikindustrie in den nächsten sieben Jahren im Rahmen der Möglichkeiten des EU-Chips-Acts mit knapp drei Milliarden Euro zu fördern.

Technologien aus Österreich für die ganze Welt

Die Mikroelektronik hat Auswirkungen auf nahezu alle Anwendermärkte. Rund 50 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung hängen heute direkt oder indirekt von der Halbleiterindustrie ab. Technologien aus Österreich begleiten uns alle im Alltag: Ob im Smartphone, im Zug, in Wind- und Photovoltaikanlagen, im Kühlschrank, im Roboter, im Reisepass oder in der Kreditkarte.

Die Halbleiterproduktion wird derzeit weltweit massiv ausgebaut, Investitionen in Forschung und Entwicklung werden forciert. Dafür braucht es viele kompetente und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - sie sind der Schlüssel zum Erfolg. Der globale Wettlauf um Wettbewerbsfähigkeit geht daher Hand in Hand mit Investitionen in Aus- und Weiterbildung. Andererseits geht es aber auch darum, alle Menschen digital fit zu machen, Ängste zu nehmen und den Nutzen klar aufzuzeigen, im Alltag wie im Berufsleben: In Österreich setzt sich dafür beispielsweise die Initiative „Fit4Internet“ aktiv ein.

Mehr Leistung und weniger Energieverbrauch

Infineon Austria hat im Jahr 2023 zwei große europäische Forschungsprojekte gestartet. Im Mittelpunkt steht der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, sozusagen der Ersatz von Rohstoffen und Energie durch Intelligenz. Also „mehr aus weniger“ zu machen und das gemeinsam mit 98 Partnern aus ganz Europa.

„In einem Projekt entwickeln wir die nächste Generation energiesparender Chips mit dem Halbleitermaterial Galliumnitrid. Die neuen Chips bringen mehr Leistung und verbessern die Energieeffizienz um 30 Prozent. Hochgerechnet können wir damit weltweit 218 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Zum Vergleich: Das entspricht mehr als dem dreifachen jährlichen CO2-Ausstoß Österreichs. Damit leisten wir einen enormen Beitrag zum Klimaschutz. In einem zweiten Projekt geht es um künstliche Intelligenz und wie wir durch intelligente Datenvernetzung die Effizienz in der Produktion und den Ressourcenverbrauch optimieren können“, sagt Sabine Herlitschka.

Kooperationen einen echten Mehrwert für alle Seiten bringen und heute unverzichtbar sind. „Der Austausch von Wissen, Ressourcen und Erfahrungen führt zu besseren Lösungen. Hier zwei Beispiele, die die Bandbreite der Kooperationen aufzeigen: Wir kooperieren mit vielen Höheren Technischen Lehranstalten (HTLs) in Österreich und haben dort sogenannte „Smart Learning Classes“ etabliert. Durch den Austausch mit den Schülern und den Einblick in die Praxis, gepaart mit neuen digitalen Methoden und Formaten, wird ein innovativer Bildungsansatz gelebt. Auf internationaler Ebene setzen wir derzeit im Rahmen eines europäischen Förderprogramms Kooperationen mit den Universitäten Zagreb, Sophia und Ljubljana um. Hier geht es darum, den MINT-Talentepool in Europa insgesamt zu stärken“, so die Managerin, die nicht vergisst, darauf hinzuweisen, dass Fachkräfte dringend gesucht werden.

Fachkräfte dringend gesucht

Allein in der Elektronik und Informationstechnik fehlen laut Fachverband in Österreich bereits heute rund 14.000 Fachkräfte. „Diese Lücke wird sich auch aufgrund der demografischen Entwicklung weiter vergrößern. Deshalb tun wir als Infineon sehr viel, um jungen Menschen, vor allem auch Frauen, bei der Ausbildungswahl zu vermitteln, wie spannend und zukunftsrelevant Technik ist. Das sind Berufe mit einem hohen Sinngehalt. Wir brauchen mehr denn je technische Fachkräfte für das Gelingen der Klima- und Energiewende, für die Gesundheits- und Verkehrssysteme der Zukunft. Allein in den letzten Jahren hatten wir Kontakt zu über 100.000 jungen Menschen, angefangen bei den MiniLabs in unseren Kindertagesstätten, Kooperationen mit Schulen über Praktika, Master-, Bachelor- oder Doktorarbeiten bis hin zu verschiedensten Initiativen mit Technischen Universitäten und Fachhochschulen. Um Frauen noch stärker für MINT-Fächer zu begeistern, die tollen Jobchancen aufzuzeigen und Vorbilder vor den Vorhang zu holen, vergeben wir heuer zum zweiten Mal gemeinsam mit dem ORF den Frauenförderpreis für Digitalisierung und Innovation.“

Foto: Infineon Austria

Warum in Europa mehr Halbleiter und Mikrochips hergestellt werden müssen und wie Frauenförderung funktionieren kann, weiß die Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria.

 

Was macht den Erfolg von Infineon aus?

Mit unseren Energiesparchips bieten wir essenziellen Bausteine für eine klimaneutrale und digitalisierte Welt.Erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarstrom, die Elektromobilität, Rechenzentren und die zunehmende Bedeutung der Sicherheit in einer vernetzten Welt – all diese Themen brauchen Halbleiter. Die hohe Nachfrage unterstreicht den strategischen Wert einer regionalen Produktion wie unserer in Villach. Gleichzeitig setzen wir kontinuierlich auf Forschung und Entwicklung sowie die neuen Halbleitermaterialien Siliziumkarbid und Galliumnitrid. Sie können Energie noch effizienter wandeln und bringen einen weiteren Schub an Energieeffizienz und CO2-Einsparung. Eines hat sich bestätigt: Infineon ist strategisch gut aufgestellt und bietet Lösungen für eine nachhaltige Zukunft.

Frauenförderung ist ein wichtiges Thema für Infineon. Was tut das Unternehmen in diesem Bereich?

Diversität ist ein unbestrittener Erfolgsfaktor, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Frauen sind heute so gut ausgebildet wie nie zuvor. Es braucht daher entsprechende Rahmenbedingungen und Angebote. Wir bieten sie. Zum interessanten Job mit vielen Karrieremöglichkeiten sind bei uns Chancengleichheit, flexible Arbeitszeiten, Aus- und Weiterbildungen auch online, Homeoffice und Teilzeit-Möglichkeiten, Kinderbetreuung genauso selbstverständlich wie Gesundheitsförderprogramme und die Unterstützung bei der Ansiedelung. Es geht uns aber auch um das Aktivieren und Begeistern für Technik. Das tun wir beim „Girls Day“ für junge Mädchen bis hin zum „Frauen-Förderpreis für Digitalisierung und Innovation“. Wir haben ihn 2022 erstmalig gemeinsam mit dem ORF gestartet, um die Leistungen von Frauen aus unterschiedlichsten MINT Anwendungsbereichen vor den Vorhang zu holen. Die Resonanz war sehr groß und zeigt das Potenzial von Frauen in der Technik. 

Viele Mikrochips kommen aus dem asiatischen Raum, entsprechend groß ist die Abhängigkeit von den Herstellern. Wie kann diese einseitige Abhängigkeit abgebaut werden?

Halbleiter und Mikrochips sind strategische Schlüsseltechnologien für viele Anwendungen und Industrien. Mit dem Chips Act hat Europa die Chance, souveräner und handlungsfähiger zu werden. Europa befindet sich in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Hinsicht in einem globalen Wettbewerb. Der Chips-Act ist ein richtiger und wichtiger Schritt, um in Europa ein Halbleiterökosystem auf globalem Spitzenniveau zu schaffen und einseitige Abhängigkeiten abzubauen. Jetzt gilt es, rasch umzusetzen. Die USA investieren 52 Milliarden Dollar, China 150 Milliarden Euro. Und Europa 43 Milliarden.

Ein Großteil soll aus nationalen Mitteln kommen, was besonders für kleine EU Mitgliedsländer schwierig ist. Umso wichtiger es, dass die Mitgliedsländer nicht nur im Eigeninteresse agieren. Bei den inhaltlichen Schwerpunkten braucht es die Förderung der gesamten Innovationskette, von der Forschung über das Chipdesign, Software, Produktion als auch die europäischen Abnehmermärkte. Europa ist dann erfolgreich, wenn wir auf Innovation, Forschung und Technologie setzen. Und es braucht die nötigen Fachkräfte.  

Ihre Wünsche für 2023?

Dass wir den Klimawandel, die Energiewende und die Veränderung unserer Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit aktiv angehen. Ich wünsche mir, dass wir als Einzelne und noch viel mehr als Gesellschaft wieder die Zuversicht entwickeln und stärken, die Aufgaben unserer Zeit gut bewältigen zu können. Es geht mir um die „Can do“ Haltung als Gegenbewegung zu der weitverbreiteten negativen Sicht auf die Welt. Wir hatten noch nie so viel Wissen und technologisches Know-how wie heute. Technologie und Innovation leisten ganz zentrale Beiträge. Wir können auch diese große Aufgabe gut lösen, wenn wir sie gemeinsam und fokussiert angehen. Bei Infineon geben wir täglich ein Beispiel dafür, mit unseren Produkten, Technologien und unserem Verhalten, mit dem wir zu einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft beitragen. Es geht also um das konkrete positive Tun.

Foto: Infineon Austria

Rekordergebnisse trotz Pandemie, innovative Energiespar-Konzepte und der Start einer neuen Chipfabrik in Villach – die Managerin blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück.

 

Ihr Résumé des Geschäftsjahres 2021?

Es war ein besonderes Jahr, in jeder Hinsicht - die Pandemie, die voranschreitende Digitalisierung, die dadurch starke weltweite Nachfrage nach Mikrochips, als auch die Verwerfungen in den Lieferketten. Der Infineon Konzern hat agil, flexibel und pragmatisch gehandelt und unter all diesen Herausforderungen ein Rekordergebnis erzielt.

Ein Highlight war sicher die die Eröffnung unserer neuen Hightech Chipfabrik in Villach mit der gleichzeitigen Stärkung der Forschung und Entwicklung. Wir schaffen damit hochqualifizierte Arbeitsplätze und zeigen, dass auch in der globalen und wettbewerbsintensiven Mikroelektronik Branche Produktion und Forschung aus Österreich und aus Europa heraus machbar ist. Eines hat sich bestätigt: Infineon ist strategisch gut aufgestellt und bietet Lösungen für eine digitale und nachhaltige Zukunft.

Stichwort „Nachhaltigkeit“: Was tut Infineon in diesem Bereich?

Durch unsere Energiesparchips als auch durch unser verantwortungsvolles Wirtschaften leisten wir einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und zur Energiewende. Kern unserer Tätigkeit in Österreich ist es, sogenannte Energiesparchips zu entwickeln und herzustellen. Sie ermöglichen es, den Strom intelligent und verlustarm zu erzeugen, zu transportieren und den Stromverbrauch in den Anwendungen zu reduzieren – sei es im Smartphone, bei der LED-Beleuchtung, im Auto, bei Industrierobotern oder in Haushaltsgeräten. Effizienz ist die größte Energieressource um Energie zu sparen und den CO2 Ausstoß zu verringern. Wir geben damit konkrete und vor allem signifikante Antworten auf die Klimakrise. 

Dabei nutzen wir auch selbst digitale Technologien, Stichwort „Industrie 4.0“, um Energie zu sparen, effizienter und auch ressourcenschonender zu sein. Wir konnten damit bislang bereits rund 52 GWh an Energie einsparen, umgerechnet sind das 12.000 Tonnen CO2 durch Energieeffizienz. Im Sinne einer intelligenten Kreislaufwirtschaft arbeiten wir beispielsweise daran, grünen Wasserstoff vor Ort herzustellen und nach dem Einsatz in der Mikrochip-Produktion für den Antrieb des öffentlichen Verkehrs bereitzustellen.

Damit schließt sich der Kreis: Vom nachhaltigen Strom zur nachhaltigen Mobilität. Zudem haben wir mit dem betrieblichen Programm „Green Way“ eine interne Initiative, die umweltgerechte Mobilität und nachhaltiges Handeln aufzeigt und auch fördert. Gerade unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten dazu mit ihrem Engagement, der Bereitschaft zu Innovation und Weiterentwicklung einen besonderen Beitrag. Denn gelebte Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch Zukunftsfähigkeit – in jeder Hinsicht.

Fachkräftemangel ist auch in Ihrer Branche ein Thema – was kann man dagegen tun?

Der Digitalisierungsschub und die weltweite Chipknappheit haben gezeigt, wie wichtig die Mikroelektronik insgesamt ist. Kompetenzen in diesem Bereich sind für Europa daher strategisch bedeutend, um zukünftig „ungesunde“ Abhängigkeiten zu vermeiden. Dazu braucht es intelligente Instrumente auf sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene, um Forschung, Technologie, Innovation und vor allem auch die Bildung zu stärken. 

Denn der Mangel an technischen Fachkräften hat sich in der Krise verschärft und wird zum limitierenden Faktor. Wir sind seit langem aktiv, um im globalen Wettbewerb die besten Köpfe für uns zu gewinnen. Und wir engagieren uns, wenn es darum geht die Begeisterung und das Interesse junger Menschen - vor allem auch Mädchen und Frauen - an Technik so früh wie möglich zu fördern.

Technik und Naturwissenschaften bieten hochattraktive Chancen, um an Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen für die Zukunft unseres Planeten zu arbeiten. Deshalb ist es so wichtig, dass die Politik ein zukunftsorientiertes Bildungsangebot schafft, das mit neuen Formaten, Praxisnähe und Vielfalt optimal auf die Arbeitswelt vorbereitet. Investitionen in Bildung sind Zukunftsinvestitionen genauso wie Forschung, Entwicklung und die digitale Infrastruktur.

Im September 2021 wurde die Chipfabrik in Villach eröffnet – welche langfristigen Ziele werden damit verfolgt?

Der Produktionsstart des 1,6 Milliarden Euro Investitionsprojektes war eine echte Punktlandung. Durch eine starke Teamleistung haben wir gezeigt, dass wir trotz einer globalen Pandemie und der weltweit starken Nachfrage nach Leistungshalbleitern liefern können – sogar drei Monate früher als geplant.

Die jetzt in Villach produzierten Halbleiter kommen in zahlreichen Anwendungen wie in Elektroautos, Rechenzentren, Solar- und Windenergie zum Einsatz. Angesichts der beschleunigten Elektrifizierung und Digitalisierung erwarten wir, dass der Bedarf nach energieeffizienten Technologien in den kommenden Jahren weiter zunimmt. Durch die Erweiterung unserer Fertigung als auch unserer Forschungs- und Entwicklung sind wir für die Zukunft gut aufgestellt und können unseren Beitrag zum Green Deal und zur Energiewende leisten. 

Ihre Wünsche und Ziele für 2022? 

Allen voran gilt es jetzt unsere neue high-tech Chipfabrik sukzessive hochzufahren als auch unsere Forschung- und Entwicklung weiter zu stärken. Dazu bieten wir hochattraktive Chancen für qualifizierte technische Fachkräfte – aktuell haben wir über 230 Jobs ausgeschrieben, Tendenz steigend. Als Infineon Team wollen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, um mit Know-how, Innovation und intelligenten Technologien echte Lösungen für die so wichtigen Umwelt-, Energie- und Nachhaltigkeitsthemen zu liefern. Heute – morgen und darüber hinaus. 

Foto: Infineon Austria

Die Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG,DI Dr. Sabine Herlitschka, MBA, blickt zuversichtlich in die Zukunft, denn energieeffiziente Chips sind speziell in Krisenzeiten systemrelevant.

 

Wie verlief das Geschäftsjahr für Infineon bisher?

2020 ist durch die Corona-Pandemie eine Belastungsprobe für uns alle. Infineon ist bislang gut zurechtgekommen und gleichzeitig entwickeln wir unser Unternehmen für die Zukunft weiter – auch wenn die Lage herausfordernd bleibt. Die Kurzarbeit in der Fertigung konnten wir vorzeitig beenden, um die Zeit der schwächeren Auslastung für Schulungen und Anpassungen zu nutzen.

Der Bau unserer Chipfabrik in Villach läuft planmäßig, unter Einhaltung aller Abstands- und Sicherheitsmaßnahmen. Der Produktionsstart ist nach wie vor für Ende 2021 vorgesehen. Auch die Erweiterungen an unseren Entwicklungsstandorten hatten nur geringe Verzögerungen. Die neuen Forschungsgebäude in Linz, Villach und Graz sind fertiggestellt und schaffen Kapazität für 860 Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung in Österreich. Unsere Technologien für Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität und das sichere Agieren in einer vernetzten Welt bleiben hochrelevant.

Sind Sie zufrieden mit den Hilfsmaßnahmen der Regierung?

Die akute Hilfe für Menschen und Unternehmen, ist wichtig und richtig, es müssen aber auch die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die Investitionskontrollmechanismen, die EU-weit und auch in Österreich eingeführt werden, wirken strategisch. Die Investitionsprämie bietet einen fokussierten Anreiz um Investitionen vorzuziehen und die Wirtschaft zu beleben.

Parallel sind Maßnahmen und Initiativen für Ausbildung und Qualifizierung besonders bedeutsam. Wir haben gesehen, das jene Menschen, die nur einen Pflichtschulabschluss haben als erstes arbeitslos wurden. Gleichzeitig haben wir noch immer einen Fachkräftemangel, speziell die Unternehmen im technischen Bereich. Das müssen wir angehen.

Die Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG musste dieses Jahr zahlreiche Herausforderungen meistern. Vor allem gewaltige Industrieinvestition, die der Konzern gerade umsetzt.

 

Bitte fassen Sie das Geschäftsjahr 2019 kurz zusammen?

Die See wird spürbar rauer, wir haben uns trotzdem sehr große und anspruchsvolle Projekte vorgenommen. Das nennt man „Herausforderung“. Es hat viel Einsatz gebraucht, hier Kurs zu halten, aber wir haben das gut geschafft.

Was die Höhepunkte dieses Jahres? Was hat Sie weniger gefreut?

Wir setzen gerade die größte Industrieinvestition um, die Österreich bisher gesehen hat. Das ist komplex und anspruchsvoll, aber auch etwas, das uns begeistert und stolz macht. Die Halbleiterindustrie beobachtet weltweit aufmerksam, was wir hier tun. Von den vielen Dingen, die wir darüber hinaus umgesetzt haben, möchte ich zwei erwähnen, die man nicht gleich auf den ersten Blick mit einem Industrieunternehmen verbindet.

Wir haben mit vier HTLs in Kärnten „Smart Learning-Pilotklassen“ gestartet. Dabei arbeiten wir an neuen Lern- und Arbeitsformen durch Digitalisierung in der Didaktik. Und zwar ganz praktisch – mit engagierten, begeisterten Lehrern und Schülern, die aktiv an der Umsetzung neuer Konzepte mitarbeiten. Und dann ist es uns heuer gelungen, gemeinsam mit allen wichtigen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung die weltweit renommierte Fraunhofer-Gesellschaft mit einem Innovationszentrum für künstliche Intelligenz nach Kärnten zu holen. 

Die Infineon Technologies Austria-Gruppe (Infineon Austria) ist auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 dynamisch gewachsen.  Die Österreich-Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns erzielte einen Rekordumsatz.

 

An der Spitze des Unternehmens steht seit 2014 eine Frau – DI Dr. Sabine Herlitschka.

„Im Geschäftsjahr 2017 ist unsere Strategie mit Fokus auf Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit erneut voll aufgegangen. Die Infineon Austria-Gruppe hat heuer den Meilenstein von 2,5 Milliarden Euro Umsatz überschritten, ein Umsatzanstieg um rund 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wir haben uns in wichtigen Wachstumsmärkten mit weltweit führenden Kompetenzen für Elektromobilität, automatisierte Fahrzeuge, erneuer­bare Energie und digitale Sicherheit ausgezeichnet positioniert“, so DI Dr. Sabine Herlitschka zum Geschäftsjahr 2017. Im Sommer gab der Infineon-Konzern bekannt, die strategische Investition von 35 Millionen Euro in den Ausbau der Entwicklungs- und Fertigungsaktivitäten für Energiesparchips aus dem neuen Halbleitermaterial Siliziumkarbid in Villach zu tätigen. Mit rund 3800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat Infineon Austria so viele Beschäftigte wie nie zuvor und zählt mit einem Forschungsaufwand von 428 Millionen Euro zu den forschungsstärksten Unternehmen Österreichs. 

Mehr Raum für Innovationen 

Die positive Marktentwicklung treibt auch die F&E-Aktivitäten von Infineon Austria. „Um dem Mangel an Forschungs- und Entwicklungsräumlichkeiten entgegenzuwirken und die Infrastruktur für das prognostizierte Wachstum der kommenden Jahre bereitzustellen, schaffen wir noch mehr Raum für Innovation“, sagt Herlitschka. Die räumlichen Kapazitäten in Graz, Linz und Villach werden bis 2020 um zusätzlich 860 F&E-Arbeitsplätze erweitert. Die Bauarbeiten dafür beginnen im kommenden Jahr. Am Produktionsstandort Villach startet nach Abschluss unserer Großinvestition zum „Pilotraum Industrie 4.0“ die nächste Stufe der Digitalisierung. Entwicklung und Fertigung werden noch stärker miteinander vernetzt und ganz konkret die neuen Profile der „Arbeitswelt 4.0“ gestaltet. 

Für 2018 hat Dr. Herlitschka klare Ziele vor Augen: „Ich möchte weiterhin unternehmerischen Erfolg mit verantwortungsvollem Handeln verbinden: Mit intelligenter Technologie zur Lösung der großen gesellschaftlichen Fragen beitragen. Und neue Themen wie die Digitalisierung offensiv positiv gestalten.“

Foto: Infineon

Gerade in der heutigen Zeit genügt es nicht, gute Leistungen oder perfekte Lösungen zu bieten. Man muss auch dafür sorgen, dass andere davon Kenntnis nehmen – so das Credo von Daniela Hennrich.

 

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

Abwechslung! Denn die Öffentlichkeitsarbeit vereint ganz viele verschiedene Tätigkeiten: schreiben, recherchieren, organisieren, kommunizieren, reisen, verhandeln,. Und natürlich die Zusammenarbeit mit Menschen. Viele Beziehungen gehen über die Arbeitswelt hinaus. Wir reden auch über Privates. Freundschaftliche, auf Vertrauen basierende Beziehungen bereichern das Berufsleben. Auch der Aspekt des medizinischen Fortschritts und, dass ich diese Weiterentwicklungen unter die Leute bringen darf., freut mich sehr. Daher auch der Slogan von Hennrich.PR: „Damit’s die Spatzen von den Dächern pfeifen.“

Im Mai 2024 hat die versierte Expertin die gruppenweite Verantwortung für den Bereich Human Resources des Kunststoffunternehmens Greiner übernommen. 

 

Was schätzen Sie besonders an Ihrer neuen Position als Vice President People & Culture bei Greiner?

Mitarbeiter sind die wichtigsten Ermöglicher von Unternehmenserfolg. Bei Greiner wurde der Stellenwert von People & Culture durch diese Position in der direkten Verantwortung unserer CEO Saori Dubourg eindrucksvoll unterstrichen. Deshalb ist es eine großartige Chance für mich, hier das Arbeitsumfeld der Menschen bei Greiner gemeinsam mit einem global verteilten HR-Team weiterzuentwickeln.

Die Schaffung der Position Vice President People & Culture betont die Bedeutung der Mitarbeiter bei Greiner. Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer neuen Funktion? Was sind Ihre ersten Ziele und Maßnahmen?

Es gibt bereits viele sehr gute HR-Maßnahmen bei Greiner – sei es in den Holding oder in den drei Sparten mit weltweit 118 Standorten. Seit dem Vorjahr haben wir unsere HR-Struktur angepasst, um den gruppenweiten Anforderungen noch besser nachzukommen. Im nächsten Schritt arbeiten wir gemeinsam daran, unsere bestehenden Best Practices breiter auszurollen und unsere Prozesse noch weiter zu professionalisieren – nicht zuletzt durch Digitalisierung. 

Welche HR-Strategien planen Sie, um die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung bei Greiner zu erhöhen? 

Im Grunde genommen setzen wir unsere drei Differenzierungsfaktoren als strategischen Hebel ein: Wir wollen unsere spezielle Kultur weiter pflegen, wir wollen allen Mitarbeitenden Entwicklungschancen bieten, die Interesse daran haben und wir bleiben weiterhin am Ball, um ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Wie wollen Sie die Unternehmenskultur bei Greiner weiterentwickeln und stärken?

Greiner ist ein besonderes Unternehmen: Hier verbinden sich Tradition und die Werte eines Familienunternehmens mit einem vielfältigen internationalen Umfeld. Das ist es auch, was es zu bewahren gilt. Gleichzeitig dürfen wir die wesentlichen Trends und Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes nicht aus den Augen verlieren. 

Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell im HR-Bereich, insbesondere in einem global tätigen Unternehmen wie Greiner?

Die größte Herausforderung ist mit Sicherheit, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, die den Anforderungen der sich immer schneller und dynamisch entwickelnden Märkte Folge leisten. 

Wir müssen es schaffen, die Waage zwischen Kontinuität und Sicherheit – also, was unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtig ist – und der Flexibilität, die der Arbeitsmarkt fordert, zu halten. 

Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Thema in vielen Branchen. Welche Strategien verfolgen Sie, um Talente für Greiner zu gewinnen und zu halten?

Eigentlich sprechen wir nicht mehr von einem Fachkräftemangel, sondern von einem Arbeitskräftemangel. Es wird immer schwieriger, die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für vorhandene Aufgaben zu finden.

Unsere einzigartige Unternehmenskultur hilft uns hier aber bestimmt: Wo sonst kann man – eingebettet in ein verantwortungsvoll geführtes Unternehmen im Familienbesitz – internationale Aufgaben in einem innovativen Umfeld übernehmen?

Was wir zusätzlich machen, um Talente zu gewinnen und an uns zu binden, ist zu erklären, wofür wir als Unternehmen stehen und was uns wichtig ist. Zudem merken wir auch, dass das Thema Nachhaltigkeit – vor allem bei den Jüngeren – immer wichtiger wird und mittlerweile auch unausweichlich ist, um sich als moderner und attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

Inwiefern spielt das Thema Diversity, Equity & Inclusion (DEI) eine Rolle in Ihrer HR-Strategie?

Das ist ein wichtiges Thema für uns und wir haben zahlreiche Initiativen zu DEI ins Leben gerufen – etwa ein DEI-Advisory Board mit Vertreterinnen und Vertretern aus unterschiedlichen Ländern und Funktionen oder auch die Greiner for All-Community als Plattform für einen gruppenweiten Austausch zu diesem Thema. Seit Juni führen wir auch DEI Awareness Trainings für unsere Führungskräfte durch, im Herbst werden Online-Trainings für alle Beschäftigten ausgerollt. Das Thema DEI ist sehr vielfältig und wir werden uns dem ab dem kommenden Jahr auch mit noch klarerem Fokus auf konkrete Aspekte widmen. Zur Unterstützung der Standorte wurde ein Best Practice Dokument erarbeitet, in dem 16 Maßnahmen vorgestellt werden, die bereits heute erfolgreich in verschiedenen Geschäftsbereichen umgesetzt werden.

Wie gestalten Sie die Förderung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter bei Greiner? Welche Programme oder Initiativen bieten Sie zur Unterstützung der Karriereentwicklung an?

Die Greiner Academy bietet allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein umfassender Trainingsprogramm. Zusätzlich können auch externe Fortbildungen absolviert werden. 

Die Basis für die Entwicklung persönlicher Karrierepfade sind die jährlich oder auch halbjährlich stattfindenden Mitarbeitergespräche. Zukünftig wollen wir auch die Etablierung sparten-übergreifender Karrierepfade noch weiter vorantreiben . Unser Competence Center Talent Development ist derzeit im Aufbau und wird sich speziell um diese Art von Konzepten kümmern.

Wie gehen Sie mit dem Thema Remote Work und hybriden Arbeitsmodellen um?

Remote Work ist gekommen, um zu bleiben und eine von vielen Mitarbeitenden viel geschätzte Möglichkeit. Grundsätzlich stehen wir dem Thema daher recht offen gegenüber. Es gibt viele Aufgaben, die nicht nur aus dem Office gut erledigt werden können. Dort, wo es die Tätigkeit erlauben, ist Remote Work im Ausmaß von bis zu 80 Prozent der Arbeitszeit möglich. Gleichzeitig empfinde ich ein Mindestmaß an persönlichen Kontakten wichtig für die Zusammenarbeit, denn es steigert die Innovationskraft und auch das Wohlbefinden.

Welche langfristigen Ziele haben Sie für den HR-Bereich bei Greiner? Wie möchten Sie die Rolle von HR innerhalb des Unternehmens weiterentwickeln?

HR ist im Unternehmen gut etabliert, wenn es als Sparring Partner für alle Themen, die mit den Menschen bei Greiner zu tun haben, gesehen wird. HR ist schließlich so viel mehr als Trainings zu organisieren und Gehälter auszuzahlen. Wie bei allen Herausforderungen in Unternehmen, sind verschiedene Perspektiven gefragt, um Erfolge erst wirklich zu ermöglichen. Unsere Rolle ist es, die People-Perspektive sehr konsequent immer einzubringen und im Fokus zu halten. 

 

International visitors to our Austrian Business Woman website will find the interview in English below.

 

In May 2024, the accomplished expert took over group-wide responsibility for human resources at the plastics company Greiner.

What do you particularly appreciate about your new position as Vice President People & Culture at Greiner?

Employees are the most important enablers of corporate success. At Greiner, the importance of People & Culture has been impressively underscored by this position, which is the direct responsibility of our CEO Saori Dubourg. That's why it's a great opportunity for me to further develop the working environment of the people at Greiner together with a globally distributed HR team.

The creation of the position of Vice President People & Culture emphasizes the importance of employees at Greiner. What are your priorities in your new role? What are your first goals and measures?

There are already many excellent HR measures in place at Greiner – whether in the holding company or in the three divisions with 118 locations worldwide. Since last year, we have adapted our HR structure to better meet group-wide requirements. In the next step, we are working together to roll out our existing best practices more broadly and to further professionalize our processes – not least through digitization.

What HR strategies are you planning to increase employee satisfaction and retention at Greiner?

Basically, we are using our three differentiating factors as strategic levers: we want to continue to cultivate our special culture, we want to offer development opportunities to all employees who are interested, and we will continue to work hard to create an attractive work environment.

How do you plan to further develop and strengthen the corporate culture at Greiner?

Greiner is a special company: It combines tradition and the values of a family-owned company with a diverse international environment. This is also what we need to preserve. At the same time, we must not lose sight of the key trends and requirements of the modern labor market.

What challenges do you currently see in the HR area, especially in a global company like Greiner?

The biggest challenge is definitely creating attractive jobs that meet the demands of markets that are developing faster and faster and more dynamically.

We have to manage to maintain the balance between continuity and security – which is important to our employees – and the flexibility that the labor market demands.

The shortage of skilled workers is a key issue in many industries. What strategies do you pursue to attract and retain talent at Greiner?

Actually, we no longer speak of a shortage of skilled workers, but of a labor shortage. It is becoming increasingly difficult to find the right employees for existing tasks.

However, our unique corporate culture certainly helps us here: Where else can you take on international tasks in an innovative environment, embedded in a responsibly managed family-owned company?

What we also do to attract and retain talent is to explain what we stand for as a company and what is important to us. We have also noticed that the topic of sustainability is becoming increasingly important, especially among younger people, and is now essential to positioning ourselves as a modern and attractive employer.

To what extent does Diversity, Equity & Inclusion (DEI) play a role in your HR strategy?

This is an important topic for us and we have launched numerous initiatives on DEI – for example, a DEI Advisory Board with representatives from different countries and functions, or the Greiner for All Community as a platform for a group-wide exchange on this topic. Since June, we have also been conducting DEI awareness training for our managers, and in the fall, online training will be rolled out for all employees. The topic of DEI is very diverse and we will address it from next year on with an even clearer focus on specific aspects. A best practice document has been developed to support the sites, presenting 16 measures that are already being successfully implemented in various business areas.

How do you organize the advancement and further development of employees at Greiner? What programs or initiatives do you offer to support career development?

The Greiner Academy offers all employees a comprehensive training program. In addition, external training courses can also be completed.

The basis for developing personal career paths are the annual or semi-annual employee appraisals. In the future, we also want to continue to push ahead with the establishment of cross-divisional career paths . Our Competence Center Talent Development is currently being set up and will specifically address these types of concepts.

How do you deal with the topic of remote work and hybrid working models?

Remote work is here to stay and is a much appreciated option for many employees. Therefore, we are generally quite open to the topic. There are many tasks that cannot be done well from the office. Wherever the job allows it, remote work is possible for up to 80 percent of working hours. At the same time, I feel that a minimum of personal contact is important for collaboration, because it increases both innovative strength and well-being.

What are your long-term goals for the HR department at Greiner? How would you like to further develop the role of HR within the company?

HR is well established in the company when it is seen as a sparring partner for all topics related to the people at Greiner. After all, HR is so much more than organizing training and paying salaries. As with all challenges in companies, a variety of perspectives are needed to truly enable success. Our role is to consistently incorporate the people perspective and keep it in focus.

Foto: Greuiner AG/Michaela Kraus

Ob Reputation und Positionierung oder Krisen- und Streitfälle – die Agentur Kapp Hebein Partner hat sich ganz der Kommunikation verschrieben. Ein ABW-Talk mit Geschäftsführerin Michaela Hebein.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihren beruflichen Werdegang und die Tätigkeitsfelder Ihrer Agentur. 

Ich bin seit 23 Jahren im Bereich Öffentlichkeitsarbeit tätig und habe Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen strategisch beraten und operativ begleitet. Seit nunmehr fast zehn Jahren führe ich gemeinsam mit meinem Geschäftspartner die Kapp Hebein Partner GmbH. Bei der Gründung der Agentur vor zehn Jahren lagen die Schwerpunkte auf den Bereichen Reputation und Positionierung, Krisenkommunikation sowie Litigation PR und verfahrensbegleitende Kommunikation.

Was uns besonders freut: Viele Kunden der ersten Stunde vertrauen uns auch noch heute. Sie schätzen die Diskretion, dass wir zuhören, auch unangenehme Themen ansprechen und nachhaltige Kommunikationsstrategien entwickeln. Jüngst haben wir den Geschäftsbereich ESG-Kommunikation und Regulatory Affairs gegründet. Dabei beraten wir Unternehmen bei der Berichtslegung, der Corporate Governance sowie der Kommunikation zu allen Themen der Nachhaltigkeit.

Welche Leistungen werden von den Kunden primär nachgefragt?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Gemessen an den Tätigkeitsfeldern sind wir ausgewogen. Unsere Kunden schätzen, dass wir uns bei komplexen Themen schnell einarbeiten und auch rasch in der Lage sind Kommunikationsstrategien abzuleiten. In den letzten Jahren hat sich jedoch herausgestellt, dass die verfahrensbegleitende Kommunikation immer wichtiger wird. Unternehmen nehmen ein immer größer werdendes öffentliches Interesse bei Betriebsansiedelungen oder Betriebserweiterungen wahr, das auch den Ausgang des behördlichen Verfahrens beeinflussen kann. Diese Unternehmen suchen dann erfahrene Berater, die sie auf der kommunikativen Ebene unterstützen. 

Welche Kommunikationsbereiche sind besonders herausfordernd und benötigen bestmögliche Expertise?

Die Herausforderung steigt mit Komplexität und Zeitdruck, aber die bestmögliche Expertise ist in allen Bereichen gefragt. Man muss die Nuancen und Feinheiten der Themen und Sprache kennen und erkennen, inhaltlich und handwerklich auf dem neuesten Stand sein und immer mit dem großen Ganzen im Blick. Das macht für uns den Bereich ESG-Kommunikation so spannend: Wir leisten mitunter Pionierarbeit und müssen die Expertise u.a. durch die Analyse von Best Practices selbst aufbauen. 

Was fasziniert Sie an PR und Kommunikation?

Es ist eine sehr dynamische Branche mit vielfältigen Aufgabenbereichen, in der man nie auslernt. Wir haben in der Agentur ein virtuelles Jagdrevier für Kinder entwickelt, unterstützen Kunden bei Umweltverträglichkeitsprüfungen oder konzipieren Kongresse, um nur ein paar Dinge zu nennen. Da braucht es ein gut abgestimmtes Team, dem man vertrauen kann und das Ideen einbringt. Und man weiß beim Frühstück nie, wie sich der Tag entwickeln wird. Diese Unberechenbarkeit und Vielfalt machen Spaß und die PR zu einer der schönsten Professionen. 

Foto: Werner Streitfelder

Sie ist seit über zwei Jahrzehnten für die Vienna Insurance Group in führenden Funktionen tätig. Seit Jänner 2020 ist sie Vorstandsvorsitzende der Donau Versicherung. Ein ABW-Interview mit Judit Havasi.

 

Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen des Geschäftsjahres?

Die DONAU Versicherung hat eine klare Strategie, an der wir uns orientieren. Alle Projekte werden entlang unserer Strategie entwickelt und entsprechend umgesetzt. Das ist für uns eine gute Basis für den Unternehmenserfolg. Mit den bisherigen Ergebnissen - vor allem im IT-Bereich - können wir sehr zufrieden sein. Die schweren Unwetter im Sommer in den westlichen Bundesländern haben uns stark gefordert. Innerhalb kürzester Zeit ist es uns gelungen, Tausende von Schäden zu regulieren und unser Leistungsversprechen gegenüber unseren Kunden einzuhalten. Mein besonderer Dank gilt dem hervorragenden Schadenteam der DONAU, das dies mit großem Einsatz möglich gemacht hat.

Wie sehen Sie die Zukunft der Versicherungsbranche? 

Die Versicherungsbranche ist dabei, ihre Kundenbeziehungen durch die Digitalisierung stark zu verändern. Online-Services werden immer intensiver genutzt und gewünscht. Hinzu kommt, dass Versicherungen in vielen Fragen noch relevanter werden und wichtige Beiträge zur Sicherung des Wohlstands leisten. Die Finanzierbarkeit der Altersversorgung und des Gesundheitssystems werden zu großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Hier können wir mit unseren Produkten ergänzend wirken. Technologisch wird uns sicherlich die Frage des Einsatzes von KI stark beschäftigen.  KI ist das Trendthema in der gesamten Wirtschaft und eine logische Konsequenz der Digitalisierung. Für Versicherungen ergeben sich Anwendungsfelder vom Datenmanagement bis hin zur KI-gestützten Leistungsaufnahme, um den Kundinnen und Kunden das Leben zu erleichtern.

Mit welchen spezifischen Herausforderungen sehen Sie sich konfrontiert?

Die angesprochenen schweren Unwetterschäden als Folge des Klimawandels werden uns weiter begleiten und herausfordern. Auf den heißesten September folgte der heißeste Oktober und die vergangenen Jahre zeigen uns deutlich die globalen Auswirkungen. In Österreich warnt die Versicherungswirtschaft seit Jahren vor den finanziellen Folgen. Wir sprechen von mehr als einer Milliarde Euro Schäden pro Jahr, für die Versicherungen Leistungen erbringen. Die Rückversicherung wird immer schwieriger und damit auch die Übernahme dieses Risikos. Das erfordert ein Umdenken und Lösungen, die als Vorschlag bereits auf dem Tisch liegen. Ergänzend zur Feuerversicherung wäre es auch sinnvoll, mögliche Ansprüche aus Unwetterschäden stärker rechtlich abzusichern und jedem die Möglichkeit dazu zu geben.

Was erwarten sich Kunden von einer guten Versicherung?

Unsere Aufgabe ist es, alle Kundinnen und Kunden gut und richtig zu versichern. Die Erwartungen steigen - hinsichtlich digitaler Services, immer schnellerer Leistungserbringung in allen Sparten und auch die Beratung wird anspruchsvoller. Digitale Services - wie die Beratung per Video und der Abschluss mit digitaler Unterschrift - werden gut angenommen. Gerade die Absicherung junger Menschen wird immer wichtiger. Fast 90 Prozent wissen, dass sie rechtzeitig mit der Vorsorge beginnen müssen. Gleichzeitig ist das Wissen, wie das geht und was Versicherungen bieten können, gering. Durch unsere Studien kennen wir die Sorgen der jungen Generation und ich möchte dafür sorgen, dass wir hier mit unserer Beratung die bestmögliche Unterstützung bieten. Das Aufzeigen von Chancen und individuellen Möglichkeiten ist dabei besonders wichtig.

Mit zunehmender Digitalisierung und dem Aufkommen von InsurTechs: Wie positioniert sich Ihr Unternehmen in diesem sich schnell verändernden Umfeld?

In der VIG-Gruppe haben wir heuer die größte IT-Transformation der Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Darauf aufbauend können wir alle Systeme und Prozesse wesentlich effizienter und damit kundenorientierter gestalten. In der DONAU haben wir ein Innovationsteam, das zum Beispiel die schnellste Haushaltsversicherung Österreichs auf den Markt gebracht hat. Einfach, übersichtlich und mit Online-Abschluss kommt die Polizze innerhalb weniger Minuten mit Sofortschutz per E-Mail. Daraus ergeben sich sehr große Chancen für die Beratung bei komplexeren Themen wie Pensions- oder Gesundheitsvorsorge. Und wir bleiben dran. Als traditionsreiches Versicherungsunternehmen haben wir schon immer auf Veränderung durch Innovation gesetzt. Ich verstehe Innovation als einen Prozess, den das gesamte Unternehmen tragen und gestalten kann.

Welche Erwartungen haben Sie für das kommende Jahr?

Die letzten Jahre haben uns durch die vielen Krisen gezeigt, wie wichtig es ist, auf das Unerwartete vorbereitet zu sein. Das klingt widersprüchlich, ist für uns aber eine zentrale Aufgabe, um unseren Kundinnen und Kunden Sicherheit zu geben. Die DONAU setzt auf Wachstum durch Beratung, Kundennähe und moderne Versicherungsprodukte. Dabei setzen wir auch auf den Ausbau unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - vor allem in der Beratung suchen wir engagierte Frauen. Als familienfreundliches Unternehmen bieten wir eine gute Ausbildung und sichere Arbeitsplätze.

Was ist Ihnen besonders wichtig?

Die DONAU ist ein stark regional ausgerichtetes Unternehmen, das sich über die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden definiert. Gemeinsam mit dem Vorstandsteam besuchen wir regelmäßig die Landesdirektionen. Der Dialog mit allen Kolleginnen und Kollegen des DONAU-Teams in ganz Österreich ist mir besonders wichtig.

Foto: Ian Ehm

Die Vorstandsvorsitzende der Donau Versicherung über zielführende Strategien, Chancen für Mitarbeiter und optimale Kundenbetreuung.

 

„Es gibt einige Trends, die für die Ausrichtung des Unternehmens wichtiger denn je sind. Nachhaltigkeit und die Orientierung an ESG-Kriterien gehören dazu. Den Klimaschutz nehmen wir sehr ernst. Die DONAU hat den UN Global Compact unterzeichnet und wir bekennen uns in allen Bereichen zu unserer Verantwortung. Nachhaltigkeit bedeutet für uns aber weit mehr als Klimaschutz. Auch soziale Aspekte und die Verantwortung als gute Unternehmensführung gegenüber allen Stakeholdern sind wichtig. Die DONAU als Teil des VIG-Konzerns ist hier Vorreiter und bestens aufgestellt“, sagt Dr. Judit Havasi und betont, dass uns der rasante Klimawandel und die damit verbundenen Unwetterschäden weiter begleiten werden.

„Unser Engagement für den Klimaschutz ist mehr als ein Zeichen dafür, wie bedrohlich die Entwicklung ist. Die hohe Inflation führt zu höheren Kosten für alle Versicherer. Die Preise für Kfz-Reparaturen sind stark gestiegen, ebenso hat der stark gestiegene Baukostenindex die Preise für die Beseitigung von Gebäudeschäden in die Höhe getrieben. Gleichzeitig wird das Thema private Vorsorge immer wichtiger“, so die Vorstandsvorsitzende zu den stärksten Veränderungen in der Branche.

Digitales Service wird von den Kunden erwartet

Bei Basisprodukten wie der Haushaltsversicherung sei ein Trend zum Online-Abschluss zu beobachten. Mit WohnenNext habe man bereits vor drei Jahren die schnellste Polizze Österreichs erfolgreich auf den Markt gebracht. Mit nur wenigen Klicks könne eine vollwertige Haushaltsversicherung online abgeschlossen werden und die Polizze sei nach wenigen Minuten im E-Mail-Postfach.

„Beim Thema Vorsorge setzen wir auf persönliche Beratung. Die Planung der privaten Pensionsvorsorge braucht das Gespräch, um die Möglichkeiten auszuloten und die individuell beste Lösung zu finden. In der Krankenversicherung spüren wir weiterhin großes Interesse und ein zweistelliges Wachstum. Für Privathaushalte wird die Cyberversicherung immer wichtiger - das letzte Jahr hat gezeigt, dass die Bedrohungslage weiter zunimmt und die finanziellen Folgen eines digitalen Einbruchs mit einer Cyberversicherung abgefedert werden können“, so die Managerin, die überzeugt ist, dass sich die Digitalisierung weiter beschleunigen wird.

„Unsere Kundinnen und Kunden erwarten sich von ihrer Versicherung digitale Services. Die DONAU bietet über das Kundenportal einen guten Überblick über alle Polizzen und Leistungen, die wir für unsere Kunden erbracht haben. Gleichzeitig stärken wir unser Service insgesamt - die Beraterinnen und Berater sind online viel besser erreichbar und unterstützen die Kunden. Die gute Erreichbarkeit ist unser Erfolgsgeheimnis. Stichwort KI - wir setzen bereits bei einigen Prozessen auf den Einsatz von KI und können so aufwändige Arbeitsschritte vereinfachen. Ich möchte betonen, dass wir die gewonnene Zeit besser für unsere Kundinnen und Kunden nutzen können und investieren in Service und Beratung“, so Havasi, die den Erfolgskurs der DONAU auch unter herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen absichern will. Gleichzeitig soll mit und für das Team DONAU die Strategie für die nächsten Jahre erarbeitet, die Digitalisierung vorangetrieben und die Kunden- und Serviceorientierung weiter ausgebaut werden.

Auszeit auch für Führungskräfte

Soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit sind für die DONAU nicht nur Schlagworte: „Wir haben eigene ESG-Beauftragte, damit unsere Maßnahmen - etwa im Klimaschutz - transparent und nachvollziehbar umgesetzt werden. Als Arbeitgeberin sind wir beispielsweise durch das Audit „berufundfamilie“ mehrfach zertifiziert und als familienfreundliches Unternehmen anerkannt. Wir setzen stark auf den Ausbau der Möglichkeiten für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Arbeit bei der DONAU mit ihrer Familie zu vereinbaren. Die Zahl der Väter, die mit ihren neugeborenen Kindern in Karenz gehen, steigt von Jahr zu Jahr. Auszeiten sind auch für Führungskräfte möglich. Wir setzen auf Gleichstellung in allen Bereichen und sind sehr stolz, dass wir Pride Biz Austria als Plattform für LGBTI unterstützen können. Einige Kolleginnen und Kollegen sind hier sehr aktiv und das fördern wir“, erzählt Havasi.

Klare Strategien mit definierten Zielen

Für die Vorstandsvorsitzende der DONAU ist Erfolg kein Zufall. Es brauche Einsatz, Engagement und das Interesse, etwas bewegen und verändern zu wollen. Der Erfolg eines Unternehmens werde von einer klaren Strategie mit definierten Zielen getragen, die allen die Richtung und den Weg aufzeigt.

„Je mehr Menschen im Unternehmen die Strategie verstehen und sich an der Umsetzung beteiligen, desto wahrscheinlicher ist der Erfolg. Die DONAU orientiert sich an einer Strategie, die Ende dieses Jahres fertiggestellt sein wird. Und wir haben bereits begonnen, unsere Strategie für die nächsten Jahre zu entwerfen“, sagt Havasi. Für sie ist die DONAU ein Top-Arbeitgeber, der nicht nur Versicherungsprofis, sondern auch Quereinsteigern, die mit viel Lebens- und Berufserfahrung ins Unternehmen kommen wollen, vielfältige Möglichkeiten bietet. „Es bietet sich die Chance, Menschen in allen Lebenslagen zu begleiten und ihnen bei wichtigen Entscheidungen zur Seite zu stehen. Gleichzeitig ermöglicht der Beruf des Versicherungs- und Vorsorgeberaters durch die flexible Zeiteinteilung eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - es bleibt Zeit für Familie, ehrenamtliches Engagement und Hobbys. Im Internet bieten wir unter https://teamdonau.at/ Einblicke und die Möglichkeit zur Bewerbung“.

Judit Havasis Tipp für Frauen, die aufsteigen wollen: „Ich bin überzeugt, dass Frauen überall Karriere machen können. Unternehmen müssen überzeugende Maßnahmen setzen, damit die Rahmenbedingungen auch für Frauen passen. In der VIG-Gruppe und damit auch in der DONAU sehe ich viel Engagement, alle Potenziale zu fördern. Einsatz und Engagement gepaart mit Interesse sind jedenfalls wichtig“.

Foto: Thomas Pitterle

Warum Nachhaltigkeit weit mehr als Klimaschutz ist und wie Frauen vorsorgen sollten, verrät die Vorstandsvorsitzende der DONAU Versicherung im ABW-Talk.

 

Welche Produktinnovationen hat die DONAU Versicherung umgesetzt und geplant?

Die DONAU hat ein umfassendes Produktportfolio aus allen Sparten. Wir blicken auf über 150jährige Geschichte zurück, in der wir uns zu einer Allsparten-Versicherung für Gewerbetreibende wie Private entwickelt haben.

Innovation treiben wir intensiv voran. Im Vorjahr hat die DONAU mit WohnenNext die schnellste Polizze Österreichs erfolgreich an den Start gebracht. Mit nur wenigen Klicks kann eine vollwertige Haushaltsversicherung online abgeschlossen werden und die Polizze ist nach wenigen Minuten im E-Mail-Postfach.

Mit viel positiver Resonanz ist auch unser neues Online-Kundenportal gestartet. Großes Interesse erfährt auch unsere Cyberversicherung. Gerade für Unternehmen ist der digitale Einbruch eine der größten finanziellen Risiken.

Stichwort „Nachhaltigkeit“ – wie geht die DONAU mit diesem Trendthema um?

Die nachhaltige Ausrichtung des gesamten Unternehmens ist heute wichtiger denn je. Die DONAU hat den UN Global Compact unterzeichnet und wir bekennen uns in allen Bereichen zu unserer Verantwortung.

Nachhaltigkeit ist weit mehr als Klimaschutz – die ESG-Kriterien umfassen auch soziale Aspekte und die Verantwortung für die gute Unternehmensführung. In der Veranlagung setzen wir voll auf diese Aspekte und richten sie innerhalb der VIG Gruppe entsprechend aus. 

Corona, Ukrainekrieg und hohe Rohstoffpreise – welche Auswirkungen bemerkt das Versicherungsgeschäft?

Das rasche Ansteigen der Inflation, so wie wir das aktuell sehen, hat es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Bei den Versicherungsprämien wirkt sich das jedoch nicht unmittelbar aus, die Anpassungen erfolgen nur jährlich.

Beim Aufwand für die Leistungen wirkt die Inflation jedoch massiv – Reparaturen an Autos oder Gebäuden sind deutlich teurer geworden. Steigendes Interesse verzeichnen wir in der fondsgebundenen Lebensversicherung. Sie ist durch die Renditen ein guter Schutz vor der Inflation.

Die GreenProtect der DONAU ist ein Beispiel dafür, wie es uns gelungen ist ein attraktives Produkt zu schaffen, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit mit der Absicherung der Inflation verbindet und auch für die Vorsorge geeignet ist.

Gibt es Bereiche, die in diesen schwierigen Zeiten besonders nachgefragt sind?

Alle Vorsorgethemen boomen zurzeit. Speziell die Gesundheitsvorsorge wird zu einem immer wichtigeren Wachstumssegment. Es ist spürbar, dass sich immer mehr Menschen zusätzlich absichern wollen, um so die Möglichkeiten zu erweitern.

Wie gewinnt die DONAU das Interesse einer jüngeren Zielgruppe?

Ein Aspekt ist die laufende Erweiterung unserer Online-Angebote. Wie bereits angesprochen – mit WohnenNext und dem Online-Abschluss erreichen wir eine junge Zielgruppe, die gerade die erste eigene Wohnung hat und es gewohnt ist alles rund um die Uhr online zu machen.

Das gibt uns auch andere Möglichkeiten des Kontakts, wenn es um Themen und Angebote zur Vorsorge geht. Die Beratung in diesen Fragen sollte im persönlichen Gespräch stattfinden, weil es da um eine langfristige Lösung beispielsweise für die Pension geht.

In welchen Bereichen wird in Zeiten von hohen Kosten durch Regulation und niedrige Zinsen investiert?

Als Versicherung denken wir langfristig und haben schon viele, wechselvolle Abschnitte erlebt. Wir investieren breit gestreut und dennoch mit klarem Fokus – beispielsweise in den Wohnbau. Heuer konnten wir mit unseren Partnern bereits mehrere Projekte starten.

Regulierungsmaßnahmen erhöhen den Verwaltungsaufwand für die gesamte Branche und damit auch für uns. Wichtig ist, dass die Regulierung sinnvoll bleibt und die Kosten nicht in die Höhe treibt, die letztlich auch die Kunden mittragen müssen.

Gibt es neue digitale, innovative Geschäftsmodelle?

Wir treiben die Digitalisierung voran und setzen dabei Maßstäbe. Alle Prozesse – vom Antrag bis zur Polizzierung – werden laufend optimiert und digital einfacher gemacht. Ein Ziel ist es in den Massensparten Kleinstschäden automatisiert abzuwickeln.

So werden wir Schäden nahezu automatisch abwickeln und in kürzester Zeit die Kunden darüber informieren können. Das ermöglicht eine deutliche Beschleunigung des Service bei einfachen Schäden. Mit unserem vor wenigen Wochen gestarteten Kundenportal bieten wir ein zusätzliches Service online, dass die Verbindung zu unseren Kunden stärkt und viel einfacher macht.

Was bietet die DONAU neuen Mitarbeitern?

New Office mit der Option zum Homeoffice wird auch im Zuge von Bewerbungsgesprächen ein immer wichtigerer Wunsch. Wir können das bieten und haben schon seit 2016 ein Homeoffice-Regelung. Ich bin überzeugt, dass wir attraktive und spannende Aufgaben bieten.

Wir setzen auf die Vereinbarkeit von Beruf & Familie und schaffen neue Möglichkeiten, die Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Darüber hinaus bietet die DONAU Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen. Diese fördern wir mit gezielter Weiterbildung.

Welche Produkte sind für Frauen zur ergänzenden Altersvorsorge sinnvoll?

An erste Stelle steht, dass mit der Vorsorge rechtzeitig begonnen werden muss. Möglichst in jungen Jahren. Die Bonus Pension, also die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge der DONAU, ist dabei sicher die passende Basis und mit einem monatlichen Betrag von 30 Euro ist der Einstieg leicht. Im Laufe der Jahre und mit steigendem Einkommen kann selbstverständlich auch mehr angespart werden. Das Kapital ist garantiert und bei der Auszahlung als Zusatzpension fällt auch keine Einkommenssteuer an.

Ihre Wünsche für das heurige Geschäftsjahr?

Die DONAU hat eine klar ausgerichtete Strategie, die als Orientierung für uns dient. Wir werden alle Projekte entlang dieser Strategie umsetzen. Serviceorientierung ist für uns dabei sehr wichtig.

Mit unserem digitalen Kundenportal haben wir beispielsweise eine wunderbare Möglichkeit geschaffen, für unsere Kunden leicht erreichbar zu sein. Die Inflation und die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfordern natürlich Aufmerksamkeit und die entsprechende Anpassung. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass uns das als Team DONAU auch heuer wieder gut gelingen wird.

Foto: DONAU/Thomas Pitterle