Die Elektro- und Elektronikindustrie spielt eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung und bietet mit Innovationen großes Potenzial für die grüne und die digitale Transformation.

 

Welche Herausforderungen zu bewältigen sind und wie Österreich wettbewerbsfähig bleiben kann, verrät die Geschäftsführerin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) im aktuellen Austrian Business Woman-Interview.

 

Die Elektro- und Elektronikindustrie ist ein zentraler Treiber der Digitalisierung. Welche digitalen Innovationen und Technologien sieht der FEEI als besonders vielversprechend für die Zukunft der Branche?

Als Enabler der Digitalisierung treibt die Elektro- und Elektronikindustrie vielversprechende Innovationen und Technologien für die grüne und die digitale Wende voran. Österreichs Unternehmen sind bereits gut aufgestellt in den Bereichen Energieeffizienz-Chips, Technologien für künstliche Intelligenz (KI) sowie eine hochsichere Steuerung und Vernetzung der Energiesysteme.

Ein Stärkefeld der produzierenden Unternehmen ist das Wissen über Anwendungen in den Bereichen Energiesysteme, Mobilität und Medizintechnik. Quantentechnologien wie Quantensensorik, -Computing und Quanten-Kommunikation / Kryptographie bieten durch neue Messmethoden, parallele Rechenschritte und eine abhörsichere Kommunikation großes Potenzial für kritische Infrastrukturen. 

Wie unterstützt der FEEI seine Mitgliedsunternehmen bei der Umsetzung von energieeffizienten Technologien, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien? 

Wir setzen uns aktiv für die Gestaltung der politischen, wirtschaft­lichen und rechtlichen Rahmen­bedingungen ein, um die Position der FEEI-Mitgliedsunternehmen im Bereich erneuerbare Energien zu stärken. Dazu fordern wir eine hohe Diversität von europäischen Herstellern energierelevanter Komponenten, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die heimische Wertschöpfung am Wirtschaftsstandort Europa sicherzustellen.

Auf EU-Ebene setzt sich der Verband für den Net Zero Industry Act (NZIA) ein – rund 40 Prozent des EU-Bedarfs bis 2030 sollen durch heimische Produktion von Netto-Null-Technologien gedeckt werden. Auf nationaler Ebene begrüßt der FEEI den „Made-in-Europe-Bonus“, um die heimische Wertschöpfung durch Zuschläge auf Investitionszuschüsse von in Europa hergestellten Photovoltaik-Komponenten, Batteriespeicher etc. zu fördern. Das stärkt die Resilienz Europas und reduziert Cybersicherheitsrisiken.

Wie trägt der FEEI dazu bei, dass Österreich in der Forschung und Entwicklung weiterhin international wettbewerbsfähig bleibt?

Der FEEI spielt eine entscheidende Rolle dabei, Österreich in der Forschung und Entwicklung international wettbewerbsfähig zu halten, indem er die Umsetzung von Forschungsergebnissen in den Markt fordert. Trotz bedeutender Erfolge in der Forschung, wie zwei Nobelpreisträger und hervorragender Positionierung in Bereichen wie Quanten, hat Europa in der Markteinführung von Innovationen Nachholbedarf.

Während die EU Wissen fördert, investieren andere Staaten weltweit in die Umsetzung und damit Wertschöpfung dieser Innovationen. Um langfristig erfolgreich zu sein, fordern wir daher attraktive Rahmenbedingungen, sodass heimische Unternehmen ihre Aufwände global zurückverdienen können, der Wirtschaftsstandort gestärkt wird und so Arbeitsplätze gesichert werden.

Mit dem Aufbau des außeruniversitären Spitzenforschungszentrums Silicon Austria Labs hat der FEEI gemeinsam mit dem Bund und den drei Ländern Steiermark, Kärnten und Oberösterreich Ende 2018 einen wichtigen Schritt zur langfristigen Stärkung und Weiterentwicklung der österreichischen Mikroelektronikindustrie gesetzt. 

SAL bringt wesent­liche Akteure aus Indus­trie und Wissen­schaft und damit wert­volle Exper­tise und Know-how zusammen und betreibt koope­ra­tive, anwen­dungs­ori­en­tierte Forschung entlang der ESBS Wert­schöp­fungs­kette. Mittlerweile arbeiten bereits mehr als 300 Mitarbeiter:innen an den drei Standorten in Graz, Villach und Linz an zukunfts­wei­senden Lösungen für Umwelt­schutz, Gesund­heit, Energie, Mobi­lität und Sicher­heit.

Welche Maßnahmen setzt der FEEI, um die duale Ausbildung in der Branche zu stärken und junge Talente zu fördern?

Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Lage bleibt der Mangel an Fachkräften in der Elektro- und Elektronikindustrie bestehen. Der Aufbau qualifizierter Arbeitskräfte ist in allen Bildungsebenen wesentlich – von der klassischen „dualen Ausbildung“ Lehre über die für die EEI wichtige HTL bis hin zum universitären Bereich.

Als FEEI sind wir daher in der Jugendförderung, der Förderung von Mädchen und Frauen sowie von Quereinsteiger:innen aktiv. Gemeinsam mit Branchenpartnern haben wir im Herbst 2023 die Kampagne #JoinTheFuture ins Leben gerufen, um bei Jugendlichen die Neugierde für technische Berufe zu wecken. Wir unterstützen zudem Schüler-Wettbewerbe mit MINT-Fokus wie den IMST-Award und den Young Austrian Engineers Contest, eine Auszeichnung für herausragende Ingenieursarbeiten im Nachwuchsbereich. Durch einen Sonder-Kollektivvertrag konnte das Programm Digital Pioneers umgesetzt werden, das jungen Frauen zwischen 17 und 27 Jahren Einblicke in technische Berufe ermöglicht.

Die Zahl der EEI-Lehrlinge ist durch diese und weitere Maßnahmen bereits kurzfristig von 1.263 (Sept. 2023) auf 1.343 (Sept. 2024) gestiegen, ein Zuwachs von über 6 Prozent in einem Jahr. Das macht uns sehr stolz und zeigt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist und wir uns weiterhin für Bildungsinitiativen einsetzen werden.

Wie beurteilen Sie die Standortpolitik und welche Verbesserungen wären notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Elektro- und Elektronikindustrie in Österreich zu sichern? 

Der Wirtschaftsstandort Österreich steht vor großen Herausforderungen. Die Elektro- und Elektronikindustrie leidet unter einem Nachfragerückgang, enormen Energiepreisen und rückläufigen Exporten. Stetig steigende Lohn- und Energiekosten sowie Überbürokratisierung schwächen den Standort zusätzlich – Österreich hat EU-weit 2023 die dritthöchsten Lohnstückkosten in Europa.

Verschlechtern sich die aktuellen Rahmenbedingungen durch hohe Energiekosten, globale Wettbewerbsverzerrungen und zunehmende Bürokratie weiter, wären die volkswirtschaftlichen Auswirkungen für Österreich enorm: Laut einer Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) würde das für 2030 einen Wertschöpfungsverlust von 8,44 Mrd. Euro und rund 66.400 Arbeitsplätze weniger bedeuten, als durch passende Rahmenbedingungen möglich wären. Es braucht daher dringend Investitionsanreize, wie den Investitionsfreibetrag, eine Änderung in der öffentlichen Beschaffung mit Fokus auf Stärkung der europäischen Wirtschaft, gezielte Forschungsförderung in Europa, eine Senkung der Lohnnebenkosten und den Abbau von Bürokratie für einen zukunftsfitten Industriestandort Österreich.

Ihre Pläne und Ziele für 2025?

Für uns ist ganz klar: Österreichs Industrie muss wieder wettbewerbsfähig werden. Gerade für die exportorientierte Elektro- und Elektronikindustrie ist das essenziell. Wir werden uns als Verband daher auch 2025 massiv dafür einsetzen, die Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen zu verbessern und den Wirtschaftsstandort zu stärken. Die aktuellen politischen Umwälzungen in unseren beiden wichtigsten Exportnationen Deutschland und den USA machen das nötiger als je zuvor.

Es braucht hierzulande eine rasche Senkung der Lohnnebenkosten und einen deutlichen Abbau der überbordenden Bürokratie. Rufe nach einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich oder einer Erhöhung des Urlaubsanspruchs muten in Zeiten wie diesen absurd an und würden den Standort noch mehr schwächen.

Um dem nach wie vor bestehenden Fachkräftemangel in der EEI entgegenzuwirken, setzen wir auch 2025 auf Kooperationen und gezielte Initiativen wie eine Weiterführung der erfolgreichen #JoinTheFuture-Kampagne, Aktivitäten zur Attraktivierung des zweiten Bildungswegs, der Abend-HTL und Angebote für Quereinsteiger:innen. Es braucht grundsätzlich mehr Ausbildungsplätze und Weiterbildungsangebote im MINT-Bereich, um die Herausforderungen der Zukunft stemmen zu können, Digitalisierung und Dekarbonisierung voranzutreiben und notwendige, hochqualifizierte und gut dotierte Zukunftsjobs zu sichern.

Weiters legen wir 2025 den Fokus auf den Ausbau von Cybersecurity, beschäftigten uns mit Künstlicher Intelligenz und treiben energieeffiziente Lösungen in den Bereichen Gebäude und Mobilität voran.

Foto: FEEI

 

The translated version for our international site visitors.

The electrical and electronics industry plays a key role in digitization and offers great potential for the green and digital transformation with its innovations.In the current Austrian Business Woman interview, the managing director of the Association of the Austrian Electrical and Electronics Industries (FEEI) reveals the challenges that need to be overcome and how Austria can remain competitive.

The electrical and electronics industry is a key driver of digitalization. Which digital innovations and technologies does the FEEI consider to be particularly promising for the future of the industry?

As an enabler of digitization, the electrical and electronics industry is driving forward promising innovations and technologies for the green and digital transition. Austrian companies are already well positioned in the areas of energy-efficient chips, technologies for artificial intelligence (AI) and highly secure control and networking of energy systems.

One of the manufacturing companies' strengths is their knowledge of applications in the fields of energy systems, mobility and medical technology. Quantum technologies such as quantum sensors, quantum computing and quantum communication / cryptography offer great potential for critical infrastructures through new measurement methods, parallel computing steps and tap-proof communication.

How does the FEEI support its member companies in implementing energy-efficient technologies, particularly in the field of renewable energies?

We actively advocate for the design of political, economic and legal framework conditions to strengthen the position of FEEI member companies in the field of renewable energies. To this end, we call for a high level of diversity among European manufacturers of energy-related components in order to ensure security of supply and to safeguard domestic value creation in Europe as a business location.

At the EU level, the association is committed to the Net Zero Industry Act (NZIA) – around 40 percent of EU demand by 2030 is to be covered by domestic production of net-zero technologies. At the national level, FEEI welcomes the “Made-in-Europe Bonus” to promote domestic value creation through surcharges on investment grants for photovoltaic components, battery storage, etc. that are manufactured in Europe. This strengthens Europe's resilience and reduces cybersecurity risks.

How does FEEI help Austria to remain internationally competitive in research and development?

The FEEI plays a crucial role in keeping Austria internationally competitive in research and development by promoting the implementation of research results in the market. Despite significant research successes, such as two Nobel Prize winners and an excellent position in areas such as quantum, Europe has some catching up to do in bringing innovations to market.

While the EU promotes knowledge, other countries around the world are investing in the implementation and thus the value creation of these innovations. In order to be successful in the long term, we therefore demand attractive framework conditions so that domestic companies can recoup their expenses globally, the business location is strengthened and thus jobs are secured.

With the establishment of the non-university research center Silicon Austria Labs, the FEEI, together with the federal government and the three states of Styria, Carinthia and Upper Austria, took an important step towards the long-term strengthening and further development of the Austrian microelectronics industry at the end of 2018.

SAL brings together key players from industry and science, and thus valuable expertise and know-how, and conducts cooperative, application-oriented research along the ESBS value chain. More than 300 employees are already working at the three locations in Graz, Villach and Linz on future-oriented solutions for environmental protection, health, energy, mobility and security.

What measures is the FEEI taking to strengthen dual education in the industry and to promote young talent?

Despite the challenging economic situation, the shortage of skilled workers in the electrical and electronics industry persists. Building a qualified workforce is essential at all levels of education – from the classic “dual education” apprenticeship to the HTL, which is important for the EEI, and to the university level.

As FEEI, we are therefore active in promoting young people, girls and women, as well as career changers. Together with industry partners, we launched the #JoinTheFuture campaign in the fall of 2023 to spark young people's curiosity about technical careers. We also support student competitions with a STEM focus, such as the IMST Award and the Young Austrian Engineers Contest, an award for outstanding engineering work by young people. A special collective agreement enabled the implementation of the Digital Pioneers program, which gives young women between the ages of 17 and 27 insights into technical professions.

As a result of these and other measures, the number of EEI apprentices has already increased in the short term from 1,263 (Sept. 2023) to 1,343 (Sept. 2024), an increase of over 6 percent in one year. This makes us very proud and shows that we are on the right track and that we will continue to support educational initiatives.

How do you assess the economic policy and what improvements would be necessary to ensure the competitiveness of the electrical and electronics industry in Austria?

Austria as a business location is facing major challenges. The electrical and electronics industry is suffering from a decline in demand, high energy prices and a drop in exports. Constantly rising wage and energy costs and excessive bureaucracy are further weakening the location – by 2023, Austria will have the third-highest unit labor costs in Europe.

If the current conditions continue to deteriorate due to high energy costs, global competitive distortions and increasing bureaucracy, the economic impact on Austria would be enormous: according to a study by the Austrian Institute of Industrial Research (IWI), this would mean a loss of value added of 8.44 billion euros and around 66,400 fewer jobs in 2030 than would be possible with appropriate framework conditions. Therefore, investment incentives are urgently needed, such as the investment allowance, a change in public procurement with a focus on strengthening the European economy, targeted research funding in Europe, a reduction in non-wage labor costs and the reduction of bureaucracy for a future-oriented industrial location in Austria.

Your plans and goals for 2025?

For us, one thing is clear: Austria's industry must become competitive again. This is essential, especially for the export-oriented electrical and electronics industry. As an association, we will therefore continue to work hard in 2025 to improve the framework conditions for our companies and to strengthen the business location. The current political upheavals in our two most important export nations, Germany and the USA, make this more necessary than ever.

What is needed in this country is a rapid reduction in non-wage labor costs and a significant reduction in excessive bureaucracy. Calls for a reduction in working hours with no loss of pay or an increase in vacation entitlement seem absurd in times like these and would weaken the location even more.

To counteract the continuing shortage of skilled workers in the EEI, we will continue to focus on collaborations and targeted initiatives in 2025, such as a continuation of the successful #JoinTheFuture campaign, activities to make the second educational pathway, the evening HTL, more attractive, and offers for career changers. In principle, more training places and further education opportunities are needed in the STEM field in order to meet the challenges of the future, to advance digitalization and decarbonization, and to secure the necessary, highly qualified and well-paid jobs of the future.

In 2025, we are also focusing on expanding cybersecurity, working on artificial intelligence and promoting energy-efficient solutions in the areas of buildings and mobility.

Photo: FEEI

Die Geschäftsführerin des Fachverbands der Elektro-und Elektronikindustrie (FEEI) über die Pläne, Wünsche und Sorgen der Branche. 

 

Aktuelle Herausforderungen wie Lieferengpässe, eine anhaltend hohe Inflation, steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie im internationalen Vergleich sehr hohe Lohnabschlüsse machen es den heimischen Unternehmen zunehmend schwerer, im globalen Wettbewerb zu bestehen.

„Als stark exportorientierte Industrie ist die internationale Wettbewerbsfähigkeit die Basis unseres Erfolges in Österreich. Um den Wirtschaftsstandort auch in Zukunft abzusichern und im internationalen Vergleich bestehen zu können, braucht es maßgeschneiderte nationale und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen, ausreichend gut ausgebildete Fachkräfte und die Stärkung der strategischen Autonomie. Dafür wird sich der FEEI auch in Zukunft vehement und intensiv einsetzen“, verspricht Marion Mitsch.

Neben den zahlreichen und vielschichtigen Herausforderungen verfügt die Branche aber auch über ein enormes Innovationspotenzial. Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit seien Schlagworte, die immer mehr Eingang in das wirtschaftliche Handeln finden.

„Um unseren Planeten auch für kommende Generationen lebenswert zu gestalten, sind wir gefordert, wichtige Weichen zu stellen und mit nachhaltigen Lösungen zur grünen Transformation beizutragen. Die Elektro- und Elektronikindustrie als Taktgeber für Innovation und Fortschritt ermöglicht dafür Lösungen: von erneuerbaren Energien wie Photovoltaik oder Windkraft über nachhaltige Mobilitätslösungen bis hin zu energiesparenden Technologien. Darüber hinaus bietet die EEI innovative Konzepte für die Sicherheit in einer zunehmend digitalisierten Welt: von IT-Sicherheit über Technologien für sichere Ausweisdokumente bis hin zu sicheren Bezahlsystemen“.

Elektromobilität und erneuerbare Energien 

Die Elektro- und Elektronikindustrie bietet eine enorme Bandbreite an Produkten, die für die Energiewende unverzichtbar sind - von energieeffizienten Chips und Sensoren über Wechselrichter bis hin zu Gebäudeautomatisierungssystemen, Smart Cities, Bahnsystemen oder E-Mobilität. Darüber hinaus hat sich die Branche zum Ziel gesetzt, österreichische Entwicklungen in diesem Bereich zu forcieren und einen spür- und messbaren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. CO2-reduzierende Technologien sollen verstärkt zum Einsatz kommen - etwa im Gebäudesektor. Durch den Einsatz von Gebäudeautomation können in Österreich durchschnittlich mehr als 20 Prozent zusätzliche CO2-Einsparungen erzielt werden - das belegt eine aktuelle AIT-Studie.

Join the Future

Die Herausforderungen der letzten Jahre - anhaltender Chipmangel, Lieferschwierigkeiten und steigende Energiepreise - haben deutlich gemacht, wie abhängig Europa von anderen Machträumen ist.

„Dies gefährdet die Stabilität und den Wohlstand in Europa und damit auch die Sicherheit, die Demokratie und den sozialen Frieden. Um strategische Autonomie zu sichern, braucht es Investitionen in Schlüsseltechnologien - denn sie sind die Basis für viele andere Anwendungen. Umso mehr freut es mich, dass wir 2023 mit unseren Bemühungen rund um eine sinnvolle und nachhaltige Umsetzung des Chip-Act auf nationaler Ebene ein 3-Milliarden-Zukunftspaket zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich erreichen konnten“, so Mitsch, der für das kommende Jahr erwartet, dass sich die wirtschaftliche Lage entspannt, die Inflation sukzessive sinkt und die Unternehmen in Österreich wieder mehr Planungssicherheit erhalten. Wir werden auch 2024 mit voller Kraft daran arbeiten, den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken und die globale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Darüber hinaus legen wir einen starken Fokus auf die Umsetzung der digitalen und grünen Wende. Dadurch entstehen auch immer mehr Green Jobs. Hier möchte ich auf ein weiteres Ziel unseres Verbandes eingehen: Wir wollen verstärkt junge Menschen für die Zukunftsbranche EEI begeistern. Die Elektro- und Elektronikindustrie bietet sinnstiftende Arbeitsplätze mit viel Gestaltungsspielraum und guter Bezahlung. Dabei ist es mir ein besonderes und persönliches Anliegen, vor allem Mädchen und junge Frauen für Technik zu begeistern und zu gewinnen. Ganz nach dem Motto #Join the Future“, so Marion Mitsch.

Foto: FEEI

Seit zwei Jahren ist die Klima- und Umweltexpertin Geschäftsführerin des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie FEEI.

 

Mit Marion Mitsch leitet eine ausgewiesene Klima- und Umweltexpertin den Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), sie ist die erste Frau in dieser Funktion. Die studierte Betriebswirtin war seit 2015 Geschäftsführerin der UFH Holding, einem Netzwerkpartner des FEEI. Dort hatte sie zuvor 14 Jahre als Prokuristin die Leitung der Bereiche Finanzen und Personal inne. Die studierte Betriebswirtin war unter anderem für den Aufbau der Sammel- und Verwertungsgesellschaften als auch für die Finanzierung der Kühlgeräte-Recyclinganlage – einer der modernsten Anlagen Europas – in Kematen an der Ybbs verantwortlich.

Mitsch engagiert sich seit zwei Jahrzehnten im Umwelt- und Klimaschutz in der Entsorgungs-, Recycling- und Kreislaufwirtschaft. Bereits im Juni 2020 ist Marion Mitsch in die Geschäftsführung der FEEI Management-Service GmbH eingestiegen, seit 1. Jänner 2021 hat sie die Geschäftsführung des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie übernommen.

„Die Elektro- und Elektronikindustrie ist wie keine andere Branche mit der Zukunft verbunden. Egal, ob die Bewältigung des Klimawandels, steigende Mobilitätsbedürfnisse, Smarte Städte oder die rasant voranschreitende Digitalisierung, ohne die Technologien, die die Elektro- und Elektronikindustrie entwickelt, ist es nicht möglich, diesen Herausforderungen beizukommen. Sie ist der Enabler der Zukunft, sieht sich aber gleichzeitig auch mit Problemstellungen konfrontiert. Gerade wenn es um wichtige Zukunfts- und Schlüsseltechnologien in Europa, den akuten Fachkräftemangel in der Branche oder Rahmenbedingungen am Standort Österreich geht, um im harten internationalen Wettbewerb bestehen zu können, gibt es viel zu tun“, so Mitsch.

Foto: FEEI

Die Generalsekretärin von Oesterreichs Energie über die Stabilisierung der Energiemärkte, den Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung und Blackout-Ängste.

 

Hohe Energiepreise belasten derzeit nahezu jeden Haushalt – welche Möglichkeiten seitens der E-Wirtschaft gibt es, um Preisspitzen zu verhindern?

Wir sehen derzeit verschiedenen Ansätze. Die österreichische Bundesregierung hat mit dem Energiekostenausgleich und dem Aussetzen der Ökostromfinanzierung früh Maßnahmen gesetzt, jetzt kommt noch der Stromkostenzuschuss dazu. Über diese Maßnahme werden in den kommenden Monaten Haushalte bis zu einem Jahresverbrauch von 2900 Kilowattstunden entlastet.

Auch wenn wir diese Unterstützungsmaßnahmen grundsätzlich begrüßen – mittelfristig sprechen wir uns für einen direkten Eingriff in den Strommarkt aus, durch den Preisspitzen bereits an den Börsen abgefangen werden können. Das würde die Energiemärkte nachhaltig stabilisieren und Unternehmen schnell und direkt entlasten. Dabei ist für uns wesentlich, dass ein derartiger Eingriff europaweit und zeitlich klar begrenzt erfolgen muss.

Der Strombedarf wird in den kommenden Jahren massiv steigen, auch im Hinblick auf E-Mobilität/Verkehr und Umstellung von Heizsystemen. Wie soll dieser Mehrbedarf gedeckt werden?

Wir gehen davon aus, dass sich der Strombedarf in den kommenden zwei Jahrzehnten gegenüber heute etwa verdoppeln wird. Damit wir diese wachsende Nachfrage zu jedem Zeitpunkt – und zu jeder Jahreszeit – decken können, müssen wir den Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung rasch vorantreiben. Dafür müssen die Energieversorger umfassende Investitionen tätigen.

Wir gehen davon aus, dass allein für die Erreichung der Ziele 2030 Investitionen von deutlich über 40 Mrd. Euro in Kraftwerke und Netze erforderlich sind. Es ist daher wesentlich die Finanzkraft und damit die Investitionsfähigkeit der Branche zu sichern. Bei allen berechtigten Diskussionen über den richtigen Umgang mit Zufallsgewinnen, darf nicht vergessen werden, dass nur ein massiver Ausbau der heimischen Stromerzeugung langfristig und nachhaltig für günstigere Strompreise sorgen wird. Klar ist allerding auch, dass es neben dem Ausbau der Erzeugung auch deutliche Verbesserungen im Bereich der Energieeffizienz brauchen wird, wenn wir das Ziel der Klimaneutralität erreichen wollen.

Das Thema „Blackout“ ist in aller Munde – wie sicher dürfen wir uns diesbezüglich in Österreich fühlen?

Die Themen Blackout und Versorgungssicherheit sind derzeit allgegenwärtig, die Verunsicherung wächst – angesichts der Energiekrise, die wir erleben ist diese Entwicklung nicht verwunderlich. Mit einer Versorgungssicherheit von über 99,9 Prozent konnte  Österreich in den vergangenen Jahren auch im internationalen Vergleich eine Spitzenposition halten – seit den 50er Jahren gab es bei uns kein Blackout mehr.

Der steigende Strombedarf und die Energiewende führen zu strukturellen Veränderungen, die unsere Netze fordern und das Stromsystem unter Druck setzen. In diesem Zusammenhang muss betont werden, dass wir hier von mittelfristigen Herausforderungen sprechen – kurzfristig sehen wir keine eindeutigen Anzeichen für ein steigendes Blackout-Risiko. Umgekehrt lässt sich die Gefahr eines Blackouts aber auch nie vollständig bannen. Es ist aus unserer Sicht daher durchaus sinnvoll, wenn das öffentliche Bewusstsein für diese Bedrohung geschärft wird.

Stichwort „Erneuerbare Energiequellen“: Warum dauert die Umsetzung so lange?

Unsere Energie- und Klimaziele sehen vor, dass der Strom, der in Österreich benötigt wird, bis 2030 auf das Jahr betrachtet vollständig aus erneuerbaren Quellen stammt. Dass wir bei der Erreichung dieses Ziels nicht die Fortschritte machen, die wir uns wünschen würden, hat mehrere Gründe.

Obwohl wir in den vergangenen Monaten einen klaren Trend hin zu mehr öffentlicher Akzeptanz erkennen, gibt es in vielen Gebieten öffentlichen Widerstand gegen die Errichtung von Windrädern, Photovoltaikanlagen oder Wasserkraftwerke. Gleichzeitig mangelt es an geeigneten Flächen. Hier müssen wir insbesondere die Länder und Gemeinden ins Boot holen, die für die Raumordnung zuständig sind.

Wenn wir den Ausbau beschleunigen wollen, müssen wir alle erneuerbaren Potenziale im Land nutzen. Außerdem haben wir immer noch mit überlangen Genehmigungsverfahren zu kämpfen. Wenn die Genehmigung eines Windparks oder eines größeren Leitungsprojekts acht Jahre dauern kann, dann ist klar, dass sich ein Ausbau in diesem Tempo nicht ausgehen wird. Dass nun Bewegung in dieses Thema kommt, sehen wir positiv. Es bleibt allerding zu hoffen, dass die bereits angekündigten Verbesserungen nun auch rasch umgesetzten werden. 

Was ist Ihr Fahrplan für die kommenden Jahre?

Für uns und unsere Unternehmen ist der Fahrplan für die kommenden Jahre klar, die Ziele sind bekannt: Bis 2030 soll Österreich vollkommen mit erneuerbarem Strom versorgt werden, 2040 soll die Klimaneutralität erreicht werden. Die E-Wirtschaft spielt bei beiden Zielen eine Schlüsselrolle.

Klar ist aber auch, dass wir diese Ziele nur erreichen können, wenn alle Stakeholder an einem Strang ziehen und die Anstrengungen in allen Bereichen deutlich erhöht werden, denn es geht schlussendlich nicht nur um die Errichtung von neuen Kraftwerken. Was wir in den kommenden Jahren vor uns haben, ist ein tiefgreifender Umbau unseres Energiesystems, der neben der Energiewirtschaft auch eine Reihe anderer Bereiche betrifft – von der Mobilität bis hin zur Industrie. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau und dem Ausbau der Netze werden wir dafür die Grundlage schaffen. Diese Themen haben für uns daher oberste Priorität.

Ihr Wünsche und Ziele für 2023?

Zuerst wünsche ich mir, dass wir gut durch den Winter kommen. Wir sind für die kommenden Monate zwar gut gerüstet und unsere Gasspeicher sind gut gefüllt, die Situation ist aber weiterhin angespannt.

Für das nächste Jahr wünsche ich mir eine Stabilisierung der Lage im Energiebereich. Obwohl absehbar ist, dass es keine schnelle Rückkehr den günstigen Preisen der vergangenen Jahre geben wird, würde ich mir im nächsten Jahr eine Phase der Entspannung wünschen. Im Hinblick auf unsere Ziele und ihre Erreichung würde ich mir wünschen, dass die vielen Gesetzesvorhaben, die mittlerweile angekündigt wurden, nun auch rasch beschlossen werden. Denn die Uhr tickt und es wäre nun wirklich an der Zeit die Weichen in Richtung Energiezukunft zu stellen.

Foto: Oesterreichs Energie

Brigitte Bichler ist seit 2018 Commercial Director von Arval Austria. Das Unternehmen ist Teil des französischen Leasing- und Mobilitätsanbieters Arval, der weltweit 1,4 Millionen Autos im Full-Service-Leasing betreibt. 

 

Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung im Bereich der E-Mobilität in Österreich?

Die Elektromobilität in Österreich hat sich in den vergangenen zwei Jahren enorm verändert. Aktuell sind in Österreich über 70.000 vollelektrische PKW auf den Straßen unterwegs. Tendenz stark steigend. Auch bei den Unternehmen ist spürbar Bewegung in die Flotten gekommen. Immer mehr Firmen tauschen ihrer Dieselflotte gegen Elektroautos aus. Vor allem internationale Konzerne haben strengere CO2-Ziele formuliert als bisher. 

Firmen und Flottenmanager sind mehr denn je gefordert, ihren Fuhrpark kosteneffizient und umweltfreundlich zu managen. Der Einsatz alternativer Technologien könnte eine Antwort auf beides sein. Die Ergebnisse des Flottenbarometers des Arval Mobility Observatory aus 2021 unterstreichen diesen Punkt: bereits jetzt haben 37 Prozent der befragten Unternehmen in Österreich Fahrzeuge mit alternativem Antrieb im Fuhrpark, in drei Jahren werden es laut der Studie schon 72 Prozent der Firmen sein. 

Kritiker meinen, E-Mobilität sei noch nicht ausgereift (Reichweite, Ladestationen-Netz, Akkuleistung bei kälteren Temperaturen,…) – was entgegnen Sie diesen?

Beinahe jeder Automobilhersteller hat mittlerweile Elektro- und Hybridfahrzeuge im Angebot. Mit den neuen Modellen kommen auch höhere Reichweite: Im Schnitt schaffen E-Autos mit einer Ladung rund 300 bis 400 Kilometer Reichweite. Bei einer durchschnittlichen Autonutzung von täglich 50 Kilometer ist die Praxistauglichkeit gegeben.

Allerdings muss man im Einzelfall die Fahrzeugnutzung analysieren und entsprechend beraten, wann und wo Elektrofahrzeuge die optimale Lösung sein können. Dazu kommt, dass es nicht nur um die E-Autos geht, sie müssen auch geladen werden. Mit über 9.000 öffentlichen Ladepunkten steht Österreich im Europavergleich sehr gut da.

Die Anforderungen an das Ladenetz steigen aber laufend: etwa in Richtung Schnellladestationen an Autobahnen oder übersichtliche Ladetarife. Um bei all diesen Fragen den Durchblick zu bekommen, ist gute Beratung unerlässlich.

In welchen Bereichen sehen Sie die größten Herausforderungen?

Derzeit sind es sicher die langen Lieferzeiten für E-Autos, im Schnitt sind es sechs Monate. Besonders für Unternehmen ist das eine lange Wartezeit. Daher muss man gute Angebote haben, um diese Wartezeit überbrücken zu können. Das gehört für uns als Mobilitätsanbieter zum täglichen Business.

Zum anderen verändern sich die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen immer schneller, die Planbarkeit wird kürzer. Das kann ich nach 15 Jahren in der Branche deutlich beobachten. Mobilität wird differenzierter, und neue Modelle, wie Car Sharing, Ride-Sharing (Fahrgemeinschaften), oder persönliche Mobilitätsbudgets für Mitarbeiter gewinnen an Stellenwert. Das macht meine Arbeit aber auch so lebendig.

Ihre Wünsche und Ziele für das neue Jahr?

Das sind viele! Ich hoffe sehr, dass 2022 kein Pandemiejahr mehr sein wird. Was den Standort betrifft, wünsche ich mir, dass Österreich gut aus der Krise kommt und dass sich die positiven Wirtschaftsprognosen bestätigen werden.

Als Unternehmen haben wir uns ebenfalls ambitionierte Ziele gesteckt: Entlang der „Arval beyond“-Strategie wollen wir unsere Position als Anbieter moderner und nachhaltiger Mobilitätslösungen weiter auszubauen. Ich bin stolz darauf, meinen Beitrag dafür leisten zu können. 

Foto: Arval/L. Schedl

Seit über 20 Jahren ist Eva Koller in der Abfallwirtschaft in verschiedensten Führungspositionen tätig. Was ihr an der innovativen Branche besonders gefällt, erzählt sie im ABW-Interview. 

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihr neues Aufgabengebiet?

Ich bin für den gesamten Betrieb, die Logistik, die Produktionsstandorte und den Vertrieb Industrie und Gewerbe zuständig. Im Bereich „Vertrieb“ gilt es kunden- und bedarfsorientierte Entsorgungslösungen für unsere Kunden und neue Wege hinsichtlich betrieblicher Kreislaufwirtschaft zu finden. Unser Betrieb umfasst zwölf Standorte. Es geht hier darum, einerseits die operative Umsetzung vor Ort effizient und am neuesten Stand der Technik durchzuführen und andererseits innovative Leistungen in der Abfallwirtschaft zu etablieren.   

Sie sind seit einem Monat in der Brantner-Geschäftsführung – Ihr bisheriges Résumé?

Brantner setzt nun auf Frauenpower – das freut mich natürlich sehr! Ein großartiges Team mit ausgezeichneten Mitarbeitern. Was mich sehr fasziniert, sind die vielen zukunftsweisenden Projekte und Innovationen, an denen intensiv gearbeitet wird. All dies ergibt eine unglaublich spannende und vielversprechende Basis für eine erfolgreiche Zukunft.

Was fasziniert Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

Die Abfallwirtschaft liefert wichtige Beiträge zum Umweltschutz und zur Erreichung der Klimaziele. Sie ist ein wichtiger Bereich unserer Daseinsvorsorge. Die Branche hat sich innerhalb recht kurzer Zeit von Low Tech zu High Tech entwickelt – von einfachen Entsorgungstätigkeiten hin zu komplexem Ressourcenmanagement. Wir, bei Brantner, sind personell sehr diversifiziert aufgestellt, damit ergibt sich ein großes Feld an unterschiedlichen Menschen, mit denen ich jeden Tag zusammenarbeite.

Welche Herausforderungen haben für Sie in den kommenden Jahren Priorität?

Als wichtiger Player in der Abfallwirtschaft gilt es, gemeinsam mit dem Gesetzgeber, den Kommunen und der österreichischen Wirtschaft die EU Kreislaufwirtschaftsziele und auch die nationalen Vorgaben zu erfüllen. Die Knappheit an Fachpersonal am Arbeitsmarkt trifft auch uns sehr stark; wir brauchen noch mehr gut ausgebildetes Personal.

Ihre Wünsche und Ziele für 2022?

Dass wir als Team den erfolgreichen Weg mit Spaß und Freude an der Arbeit weitergehen und dabei einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Erreichung der Klimaziele liefern.

Foto: Brantner/Eva Koller

Sie ist seit acht Jahren Pressesprecherin des Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung. In ABW spricht sie über Herausforderungen, effiziente Arbeit und die Wichtigkeit des Humors.

 

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit als Pressesprecherin des Klima- und Energiefonds?

Die Abwechslung! Kaum ein Thema ist  derzeit aus meiner Sicht spannender als die Themen Klimawandel sowie Energie- und Mobilitätswende.

Austrian Business Woman sprach mit der studierten Juristin über die Zukunft der E-Wirtschaft, Digitalisierung und den Trend E-Mobilität.

 

Sie sind nun seit zehn Jahren Generalsekretärin von Oesterreichs Energie – was sind die größten Veränderungen in dieser Zeit gewesen?

Vor zehn Jahren war die E-Wirtschaft noch damit beschäftigt, sich im liberalisierten Markt neu zu ordnen. Heute sind unterschiedlichste Geschäftsmodelle und Wettbewerb selbstverständlich. Große Veränderungen erleben wir durch die Megatrends Dekarbonisierung, Dezentralisierung und vor allem Digitalisierung. Niemand stellt heute mehr in Frage, dass die Zukunft der Energie erneuerbar sein muss. Zudem haben wir unsere Interessenvertretung modernisiert, aus dem Verband der Elektrizitätsunternehmen wurde Oesterreichs Energie.

Was fasziniert Sie an der E-Wirtschaft?

Die E-Wirtschaft ist eine starke Branche und sie stellt eine der wesentlichen Infrastrukturen dar, ohne Strom geht heute gar nichts und die Bedeutung wird zunehmen. Meine Funktion bietet mir also die Möglichkeit, unser Land ein klein wenig mitzugestalten in Richtung klimafreundliche Energieversorgung und das macht große Freude.

Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer steht – im wahrsten Sinne des Wortes – unter Strom. Und das seit nunmehr 25 Jahren. Die studierte Juristin zählt zum Kreis der führenden Energieexperten des Landes.

 

Nach der Universität trat sie im Jahr 1984 in das Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie ein und übernahm in Folge die Leitung der Kabinette der damaligen Wirtschaftsminister Robert Graf und Wolfgang Schüssel. Bereits damals war sie auch für Energieangelegenheiten zuständig. Von 1992 bis 1995 und von 1997 bis Anfang 2007 war sie als Generalsekretärin des Verbandes der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) tätig. Danach wechselt sie wieder in die Politik und wurde Kabinettchefin des damaligen Vizekanzlers Wolfgang Schüssel. Seit zehn Jahren schlägt ihr Herz wieder ausschließlich für die E-Wirtschaft. 

Anfang Oktober hat Astrid Salmhofer das Kommunikationsmanagement bei Wien Energie übernommen. Zuvor vermarktete sie Bundespräsident Heinz Fischer. 

 

Austrian Business Woman sprach mit der bestens vernetzten PR-Expertin.

Von der Hofburg zu Wien Energie – was macht den Reiz Ihrer neuen Herausforderung aus?

Die Energieinfrastruktur ist die Lebensader unserer modernen Wirtschaft und Gesellschaft. Genau dort, auf dem Energiemarkt, bleibt aber derzeit kein Stein am anderen. Die Branche ist spannend und steht durch Klimaschutz, Digitalisierung und neue Zukunftstechnologien vor großen Veränderungen. Diese Veränderungen mitzugestalten und vorne dabei zu sein, reizt mich.

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