Interviews

Gabriele Graumann leitet das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser. In den vergangenen zehn Jahren hat sie den Sozialfonds der Stadt Wien zu einem Vorzeigeunternehmen gemacht.

 

Sie managen seit mehr als zehn Jahren das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser – was hat sich seither verändert?

Die Anforderungen haben sich stark verändert und werden in den nächsten Jahrzehnten noch viel stärker einem Wandel unterzogen sein. So kommt heute etwa die Individualität unserer Bewohner und unserer Mitarbeiter intensiver zum Tragen als früher. Als Organisation müssen wir mehr Möglichkeiten zur Selbstbestimmung – sowohl für Bewohner als auch für Mitarbeiter schaffen.

Welchen Stellenwert hat Ihr Beruf für Sie?

Ich erlebe meinen Beruf als persönliche Bereicherung. Er ist mit mir verknüpft und hat eine Wechselwirkung. Ich kriege im Rahmen meiner Tätigkeit Dinge mit, die mich auch privat dann noch beschäftigen. Da sind zum einen meine Mitarbeiter, deren Einsatz, Kompetenz und Ideen mich regelmäßig ins Stauen versetzen und zum anderen unsere Bewohner und Klubbesucher deren kreatives Potential mich oft regelrecht umhaut! Der Bestseller Autor Eugen Prehsler hat soeben ein Buch über die Häuser zum Leben geschrieben – „Das Lächeln des Alters“ – ich sehe dieses jeden Tag in den Gesichtern unserer Bewohner und Besucher – das schätze ich am meisten.

Mag. Gabriele Graumann leitet als Geschäftsführerin des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser einen der wichtigsten Sozialfonds der Stadt Wien. ABW traf sie zum Interview. 


Sie managen seit über 10 Jahren höchst erfolgreich das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser mit seinen 30 Häusern zum Leben und seinen 150 Pensionistenklubs der Stadt Wien. Das KWP ist somit der größte Anbieter für SeniorInnen-Wohnen und SeniorInnen-Betreuung in Wien. Was ist das Besondere an der Tätigkeit des KWP? 

Das Besondere am KWP ist, dass wir jeden Tag zehntausende Menschen betreuen, versorgen und pflegen – sowohl in 150 Klubs als auch in 30 Häusern. Die MitarbeiterInnen haben eine ganze Bandbreite an Menschen, die sie hier umsorgen: von sterbenden Menschen, die hier ihre letzten Tage, letzten Stunden bei uns verbringen bis hin zu lebenslustigen SeniorInnen, die beim SeniorInnen-Speed-Dating die neue Liebe finden wollen.

Diese Bandbreite ist die Besonderheit, die meine MitarbeiterInnen jeden Tag leisten. Die wirtschaftliche und operative Leitung von Pensionisten-Wohnhäusern und die Sicherstellung der Qualität des Leistungsangebots und der interdisziplinären Zusammenarbeit sind eine spannende und wichtige Aufgabe, die einen fordert und auch Spaß macht. Meine MitarbeiterInnen sprechen oft von einem Beruf mit persönlichem Mehrwert – dem kann ich nur beipflichten.

Sie hat Meilensteine für die Brau Union Österreich gesetzt, die zu zahlreichen Auszeichnungen geführt haben, 2021 wurde die Wirtschaftswissenschaftlerin Teil des Management Teams der Brau Union Österreich.

 

Sie sind seit März 2021 in der Geschäftsleitung der Brau Union und das als erste Frau in der Geschichte – wie lief es bisher?

 Spannend, bereichernd, einfach bierig. Und im Gegensatz zum Hopfen, „der Seele des Bieres“, wo nur die weiblichen Blütendolden ins Bier kommen dürfen, setzen wir im Unternehmen bewusst auf diverse Teams. Bier ist jedoch ein ursprünglich weibliches Handwerk und das älteste Grundnahrungslebensmittel der Welt.

Schon seit jeher haben die Frauen Brot gebacken und daraus ist Bier entstanden als „unser flüssiges Brot“. Seit März dieses Jahres besinnt man(n) sich wieder auf diese Traditionen J (schmunzelnd) und daher wurde ich im März in die Geschäftsleitung berufen.  

Jetzt, nach einem halben Jahr, feiern wir Brauer den „Brausilvester“, das Oktoberfest. Auch das hat Tradition: Früher war das Bier auf dem Oktoberfest ein Märzenbier, da das im März gebraute stärkere Bier am längsten haltbar war, wurde dieses zuletzt – eben am Oktoberfest - genossen. Und so spannt sich der Bogen der Brauer vom März bis Oktober. Nach dem Brausilvester ist vor dem Brausilvester und nun beginnt das neue Braujahr.

Was schätzen Sie an Ihrem Job?

Zunächst begeistert mich das Produkt Bier in seiner gesamten Vielfalt und regionalen Wertschöpfung. Schon Paracelsus nannte es „eine wahrhaft göttliche Medizin“, denn der Gerstensaft begleitet den Menschen, seit er sesshaft ist – als Haus-, Heil- und Lebensmittel – und will gut gemanagt werden.

Und diesen Beitrag als Mitglied eines innovativen und erfolgreichen Management Teams zu leisten, das sich sowohl dem ökonomischen als auch ökologischen Erfolg verschrieben hat, ist eine spannende Herausforderung. Mein Ziel ist es, Katalysator für Neues zu sein. Daher arbeite ich mit Leidenschaft daran, Österreich zur nachhaltig besten Bierkultur Europas zu machen.

Nachhaltigkeit ist für alle Unternehmen ein großes Thema, was tut die Brau Union in diesem Bereich?

Unsere Strategie „Brewing a better world“ orientiert sich an der im September 2015 von den Vereinten Nationen formulierten „2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung“. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den 17 globalen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) gerecht zu werden.

Mit unserer Strategie „Brew a Better World“ b(r)auen wir eine bessere Welt. So werden wir als erstes Brauereiunternehmen weltweit bis zum Jahr 2030 in der gesamten Produktion CO2-neutral sein, bis 2040 in der gesamten Wertschöpfungskette. Damit sind wir sogar zehn Jahre vor dem Pariser-Klimaabkommen.

In Österreich habe ich die Strategie und Umsetzung mit meinem Team vor neun Jahren aufgegriffen und umgesetzt. Wir haben es geschafft, in der Grünen Brauerei Göss in Leoben und in der Brauerei Schladming CO2-neural zu brauen. Die Grüne Brauerei Göss setzte als weltweit erste CO2 neutrale Grossbrauerei Meilensteine in der Kreislaufwirtschaft. Wir beheizen ganze Stadtteile mit Bier, d.h. mit der biogenen Abwärme aus der Bierproduktion. Seit 2018 wird für die Wärmeversorgung von 800 Wohnungen und 17.000m2 Gewerbe- und Büroflächen des Brauquartiers Puntigam in Graz Abwärme aus unserem Brauprozess genützt. Dieses innovative Konzept wurde 2019 auch in Schwechat vor den Toren Wiens installiert. Über eine Wärmepumpe wird die Abwärme aus dem Brauprozess zu Heizwärme und Warmwasser für 900 Wohnungen.

Weiters zählen wir auf enge Zusammenarbeit mit den Landwirten und den Hopfenbaugenossenschaften, um den gesamten Hopfenbedarf mit heimischen Rohstoffen abzudecken. Aufgrund des fortschreitenden Erderwärmung haben wir rechtzeitig auf die Winterbraugerste als Klimagewinner gesetzt, die derzeit ca. 40 Prozent des österreichischen Braugerstenbedarfs deckt.

Die Wintergerste reift deutlich früher als die Sommerform und ist der extremen Hitze damit weniger stark ausgesetzt. Die Winter in Österreich sind wegen des Klimawandels ebenfalls spürbar milder geworden, dadurch kann Wintergerste inzwischen überall in Österreich ausgesät werden. Als Mitglied des UN Global Compact Österreich und als Vorsitzende der respACT Oberösterreich treibe ich die Entwicklung der österreichischen Nachhaltigkeitsagenda voran.

Ihre persönlichen Wünsche und Ziele für dieses Jahr?

Bierkultur ist mehr als mein tägliches Brot, es ist meine Leidenschaft und Passion. Im nächsten Jahr stehen die heimischen Rohstoffe im Fokus meines Bierkulturberichts, den ich jährlich mit einem Leitthema herausgebe. Die Coronapandemie bestärkte meine Bedürfnisse nach Regionalität – nicht nur beim Biergenuß.

Konsequenter Klimaschutz ist mein Herzensanliegen, denn es gibt keinen Planeten B. Die Emissionen von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen sind für den Klimawandel und die globale Erwärmung verantwortlich. Diese Emissionen zu begrenzen, ist eine der größten Herausforderungen für die Menschheit. Daher habe ich mir mit meinem Team zum Ziel gesetzt 2022 die Brau Union Österreich zur Gänze klimapositiv zu gestalten. 

Abschließende Frage: Welche Biersorte favorisieren Sie als Biersommeliére? 

In Österreich haben wir eine bunte Vielfalt von mehr als 1000 Biere zur Auswahl. Was für ein voller Genuß! Und am liebsten kombiniere ich Biergenuß zu meinen Lieblingsspeisen. Das heißt: zum Aperitif ein schlankes, appetitanregendes Pilsbier, untertags zum Mittagessen ein alkoholfreies Märzenbier und abends kann’s schon ein Bockbier zum deftigen Bauernschmaus sein.

Zur Person

Dr. Gabriela Maria Straka ist seit mehr als 20 Jahren in Führungspositionen in der internationalen und nationalen Markenartikelindustrie tätig und leitet seit 2013 die Unternehmenskommunikation & Nachhaltigkeit in der Brau Union Österreich, Teil der HEINEKEN Familie. Dr. Straka steuert in der Brau Union Österreich, im Europa Team von HEINEKEN und im „United Nations Global Compact Steering Committe Austria“ die Umsetzung der nationalen Agenden und der SDG’s (Sustainable Development Goals) in Österreich. Sie übernahm den Vorsitz der RespACT Oberösterreich, um die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. 

Foto: Dreher

Gemeinsam mit David Gevorkian gründet Gabriela Colic 2021 Klarsicht.online. Als junge Founderin hat sie vieles gelernt, sich Neues getraut und Schwierigkeiten überwunden.

 

Heute steht sie als CEO und Gründerin an der Spitze des eigenen Unternehmens. Wie kam es zur Gründung, welche Probleme sie bei der Gründung erlebte und wie weiblich die Optikerbranche ist, verrät sie im Interview.

Gabriela Colic wusste schon immer, dass sie etwas Eigenes machen wollte. Die Firmengründung hat sie schließlich gemeinsam mit ihrem Partner David Gevorkian realisiert, nachdem die Vision für Klarsicht.online entstanden ist. Am Beginn standen Interviews mit den Optikern, um zu erheben, was diese brauchen. Und es zeigte sich, dass hier ein großer Bedarf in der Digitalisierung und Onlinepräsenz bestand.

2020 wurde der Traum Realität und die Multi-Optiker-Plattform wuchs heran. „Ich denke, dass die Optiker, so wie wir, an die Vision glauben. Der Optiker ist für uns sehr wichtig, denn im Endeffekt soll er nicht durch einen Onlineshop ersetzt werden. Darum ist uns ein Touchpoint zwischen Kunde und Brillenexperten essentiell,“ erklärt Colic die Beweggründe.

Vorteile für alle

Die Digitalisierung jeder Brille braucht Zeit, denn gleiche Brillen-Modelle der jeweiligen Optiker gibt es, kommen jedoch eher selten vor. „Es ist alles so vielfältig und die Brands bringen coole und neue Dinge auf den Markt,“ so Colic. Viele Leute wissen gar nicht, welche Möglichkeiten es gibt, erklärt sie. Dass es nicht unbedingt eine Brille vom Stamm-Optiker sein muss, dieser aber trotzdem unterstützt wird, ist ein Grundsatz im Konzept von Klarsicht.online.

Brillen werden online bestellt, während der Sehtest vom Brillenexperten in der Nähe gemacht und die Brille vom anbietenden Optiker geliefert wird. So wird auch kleinen Brillengeschäften die Möglichkeit gegeben, online so ganz andere Kunden und Kundinnen zu erreichen – und diese können aus ganz Österreich sein und nicht nur aus dem eigenen Umkreis.

Aller Anfang ist schwer

Sich kreativ ausleben zu dürfen und auch unmittelbar zu sehen, was man selbst geschaffen hat, waren nur zwei der Gründe, warum Gabriela Colic nach elf Jahren Angestelltendasein schließlich den Sprung in die Selbstständigkeit wagte. Brand Building, Werbung, Online-Marketing und wie man eine Unternehmenskultur aufbaut, hat die junge Gründerin in über zehn Jahren bei verschiedenen Unternehmen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln kennengelernt. Inzwischen blickt sie stolz auf ihre Laufbahn zurück und bereut den Schritt zur eigenen Firmengründung keine Sekunde lang. „Ich habe es gemacht und mich getraut. Jetzt bin ich hier. Es gibt Höhen und Tiefen, aber diese Höhepunkte sind so hoch und so schön, dass alle Tiefen vergessen lässt.“

Gabriela Colic erzählt von zahlreichen Hürden, die es zu überwinden galt. Besonders im Gedächtnis geblieben sind ihr Aussagen, wie „Sie sind 30, eine extrem junge Frau. Das ist Ihr erstes Unternehmen und Sie haben einen ausländischen Namen.“ Heute hofft sie, auch aufgrund jener Schwierigkeiten, die sie auf dem Weg zur eigenen Firma überwinden musste, als Vorbild für andere dienen zu können und zu beweisen, dass vieles machbar ist.

Ihr Tipp für Gründerinnen: „Erzähl von deinem Projekt. Von deinem Unternehmen. Egal was es ist, was du vorhast, erzähl einfach darüber. Auch wenn es noch in den Kinderschuhen steckt.“ 

Foto: © Alexander Zillbauer 

Die ehemalige Lehrerin ist in die Politik gegangen, weil es ihr irgendwann nicht mehr genug war, nur von der Couch aus zu meckern.

 

Ihre Devise: Wer Österreich besser machen will, muss selbst in die Gänge kommen und sich engagieren.

Veränderung fängt bei jedem Einzelnen von uns an: sei es im Bereich der Bildung, sei es im Bereich der Inklusion. „Dazu muss man nicht gleich einer Partei oder Bürgerbewegung wie der unseren beitreten, aber von unserem hart erkämpften Wahlrecht sollte jede und jeder Gebrauch machen. Sonst darf man sich nicht wundern, wenn man in einem Österreich aufwacht, das man nicht will“, so Fiona Fiedler.

Viele Politikerinnen und Politiker seien selbst schuld daran, dass so viele Menschen in Österreich das Vertrauen in die Politik verloren haben. Ihre Beobachtung: „Politikerinnen und Politiker agieren einfach viel zu oft völlig abgehoben und nicht im Interesse des Landes und der Menschen, sondern haben nur ihr eigenes Fortkommen und die Interessen ihrer Partei im Blick“.

Die NEOS seien da anders: „Wir stehen für Politik auf Augenhöhe, für transparente und für saubere Politik. Wir machen Politik nicht nur bis zum nächsten Wahltag, wir denken auch an übermorgen und wollen eine gute und sichere Zukunft für alle Generationen. Es mag abgedroschen klingen, aber wir wollen wirklich jedem Kind Flügel verleihen, also mit mutigen Reformen für echte Chancengerechtigkeit sorgen. Und wir stehen dafür, dass Inklusion endlich kein Lippenbekenntnis mehr ist, sondern wirklich gelebt wird - und zwar nicht nur an irgendwelchen Welttagen, sondern jeden Tag im Jahr.

Anreizsystem statt Ausgleichstaxe

In Österreich gebe es nach wie vor ein völlig veraltetes Rollenbild und eine deutliche Ungleichbehandlung von Männern und Frauen. Das zeige nicht zuletzt der Gender Pay Gap. „Hier gibt es noch viel zu tun. Auch was die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt betrifft. Die Einteilung in arbeitsfähig und nicht arbeitsfähig muss abgeschafft werden. Menschen mit Behinderungen, die in Werkstätten für Beschäftigungstherapie arbeiten, brauchen eine eigene sozialversicherungsrechtliche Absicherung ihrer Tätigkeit. Auf Seiten der Unternehmerinnen und Unternehmer, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen, muss ein grundlegend neuer Weg eingeschlagen werden: Wir treten für ein echtes Anreizsystem anstelle der derzeitigen Ausgleichstaxe ein“, so Fiedler, die auch die beiden Regierungsparteien für die hohen Kosten in Österreich verantwortlich macht.

„ÖVP und Grüne haben ihr Versprechen, die Menschen nachhaltig zu entlasten, gebrochen. Prozente und Milliarden sind wenig greifbar, aber dass die Regierung die Abgabenquote jetzt auf 43,2 statt wie versprochen auf 40 Prozent getrieben hat, bedeutet, dass alle in Österreich lebenden Erwachsenen im Jahr 2024 um 2.130 Euro pro Kopf zu viel an Steuern und Abgaben zahlen werden. Es gibt auch ein Ausgabenproblem. Trotz einer hohen Abgabenquote macht Österreich Jahr für Jahr ein Defizit und damit den Schuldenrucksack für die nächsten Generationen immer schwerer." 

Reformen und Steuersenkung

Die Probleme zeigen sich auch im Gesundheitsbereich. Es wird viel Geld investiert, aber wir alle warten immer länger auf Behandlungen und das Pflegepersonal macht Sonderschichten.

Außerhalb Wiens bekommt man kaum noch einen Kindergartenplatz mit halbwegs vernünftigen Öffnungszeiten, für größere Kinder muss man dann Unsummen für Nachhilfe ausgeben, weil die Lehrer in den Schulen vom Bund völlig im Stich gelassen werden und in der Bürokratie untergehen, statt sich auf den Unterricht konzentrieren zu können. Wir setzen uns daher einerseits für mutige Reformen und andererseits für eine massive Steuersenkung ein, damit den Menschen mehr von ihrem Geld bleibt und sie sich endlich wieder etwas aufbauen können.

Foto: NEOS

Als Volksschullehrerin hat sie tagtäglich miterlebt, was im Schulsystem falsch läuft. Dagegen wollte sie etwas unternehmen und wurde politisch aktiv. Heute setzt sie sich für Menschen mit Behinderung ein.

 

Aktuell arbeite ich für Menschen mit Behinderungen und sehe den akutesten Handlungsbedarf darin, in Österreich in einer inklusiven Gesellschaft zu leben. Ich will einfach nicht akzeptieren, dass Menschen mit Behinderungen ihr Leben nicht selbstbestimmt leben können und tagein tagaus immer zu Bittstellern gemacht werden. Mein Ansatz ist, dass ich, sollte ich morgen mit einer Behinderung leben müssen, so gut wie möglich mein Leben weiterleben kann und nicht auf die Barmherzigkeit von anderen angewiesen bin. Und das will ich für alle Menschen mit Behinderungen erreichen“, so Fiona Fiedler, die folgende wichtige Eigenschaften bei vorbildlichen Politikern voraussetzt: Wichtig ist es, sich selbst treu zu bleiben und nicht einer Machtposition nachzueifern, sondern sich für die Menschen in unserem Land einzusetzen, denn wir sind Volksvertreter. Dafür wurden wir gewählt und das sollte man nicht aus den Augen verlieren.“

Um der um sich greifenden Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, müsse ordentliche, anständige Politik gemacht werden. Mit den Menschen müsse gesprochen, ihnen zugehört und auf ihre Wünsche eingegangen werden, meint Fiedler, die sich wünscht, dass Österreich endlich inklusiv lebt und alle Menschen am gemeinsamen selbstbestimmten Leben teilhaben sollen.

Foto: NEOS

Für Fabienne Lackner ist die Verwaltung zu bürokratisch und zu teuer - die NEOS wollen das ändern.

 

Für die NEOS-Landespolitikerin liegt das Hauptproblem Österreichs nicht auf der Einnahmen-, sondern auf der Ausgabenseite. Sie fordert daher eine Schulden- und Ausgabenbremse statt der bisherigen „Koste es, was es wolle“-Politik. Ihre Devise lautet: „Weniger Gießkanne, mehr Taschenrechner!“

Um dies zu erreichen, setzen die NEOS auf umfassende Strukturreformen, die Investitionen in Zukunftsbereiche wie Bildung und Forschung ermöglichen und gleichzeitig die Steuer- und Abgabenquote senken. In der Verwaltung sollen durch Entbürokratisierung und Digitalisierung deutliche Einsparungen erzielt werden. Dringend notwendige Reformen bei den Pensionen und im Föderalismus sind ebenfalls vorgesehen, um die Kostenexplosion zu bremsen und Steuerentlastungen zu ermöglichen. Allein durch die Senkung der Lohnnebenkosten könnte der finanzielle Spielraum für ein 15. Gehalt geschaffen werden.

Steuerliche Gutschrift bei Vollzeit-Job

Ein effizientes Steuersystem ist für eine gesunde Wirtschaft unerlässlich. Die NEOS setzen sich für eine echte Entlastung der Steuerzahler und die Förderung von Innovation und Forschung ein. Die Senkung der Lohnnebenkosten ist ein wichtiger Schritt, damit Arbeitnehmer mehr verdienen und Arbeitgeber entlastet werden.

Leistung muss sich lohnen, daher fordern die NEOS einen Vollzeitbonus in Form einer monatlichen Steuergutschrift von 100 Euro. Das Aufstiegs- und Wohlstandsversprechen muss erneuert werden, damit der Traum vom Eigenheim vor allem für junge Menschen realisierbar bleibt. Die NEOS betonen die Bedeutung von Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft, um Österreichs Wirtschaft zukunftsfähig zu machen und langfristige Investitionen in Bildung und Forschung zu fördern.

Finanzielle Unabhängigkeit

Die Verbesserung der Einkommenssituation von Frauen steht auch bei den NEOS im Vordergrund. Ein selbstbestimmtes Leben für Frauen beginnt mit finanzieller Unabhängigkeit. „Daher setzen wir uns dafür ein, Frauen aus der Teilzeitfalle in Vollbeschäftigung zu bringen und gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu garantieren. Wir fordern eine garantierte ganztägige Kinderbetreuung und den Ausbau öffentlicher Kinderbetreuungseinrichtungen. Ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr und eine höhere Väterbeteiligung bei Karenzmodellen sind zentrale Forderungen, um soziale Gerechtigkeit zu fördern und benachteiligte Gruppen zu unterstützen“, so Lackner.

Foto: NEOS

Die Abgeordnete der Grünen setzt sich für Vertrauen, Stabilität und sozialen Zusammenhalt in Österreich ein.

 

Ewa Ernst-Dziedzic hat klare Ziele und Visionen für Österreich. Sie betonte die Wichtigkeit, das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik wiederherzustellen und die Kommunikation zwischen Politik und Bürgern zu verbessern. Um dies zu erreichen, setzt sie sich für mehr Transparenz in der politischen Arbeit ein und befürwortet eine stärkere Einbindung der Bürger in politische Entscheidungsprozesse. Die Abgeordnete betonte auch die Notwendigkeit, politische Stabilität und Zusammenarbeit zwischen den Parteien zu fördern. Sie spricht sich für eine konstruktive und respektvolle politische Kultur aus, in der persönliche Angriffe und Diffamierungen vermieden werden sollten. Diese Art von Politik, so Ernst-Dziedzic, sei auf Kooperation und Konsensbildung ausgerichtet – eine Voraussetzung für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft.

Politik der sozialen Gerechtigkeit

Um den sozialen Zusammenhalt und das Gefühl von Gemeinschaft in Österreich zu stärken, plädiert sie für eine Politik der sozialen Gerechtigkeit, Solidarität und Empathie. Sie setzt sich für die Bedürfnisse von benachteiligten und marginalisierten Gruppen ein, um deren gesellschaftliche Teilhabe zu fördern. Angesichts der Klimakrise betonte die Politikwissenschafterin die Wichtigkeit umweltfreundlicher und nachhaltiger Lösungen. Seit die Grünen 2019 in Regierungsverantwortung sind, konnten sie bereits zahlreiche Maßnahmen auf den Weg bringen, um den ökologischen Fußabdruck in Österreich zu verringern und den Klimaschutz-Zielen gerecht zu werden.

Zahlreiche Maßnahmen bereits umgesetzt

Um die wachsende sozioökonomische Ungleichheit in Österreich zu bekämpfen, verfolgen die Grünen politische Strategien, die eine faire Verteilung von Wohlstand und Chancen ermöglichen – und das mit Erfolg. Die Nationalratsabgeordnete verweist auf Steuerreformen, die eine bessere Verteilungswirkung erzielen, sowie auf Maßnahmen wie den Klimabonus und die jährliche Inflationserhöhung der Sozial- und Familienleistungen. Die Grünen arbeiten weiterhin daran, weitere notwendige Aspekte anzugehen, wie die Qualitätssteigerung und der Ausbau in der Elementarpädagogik, die Beendigung von ausgrenzenden Hürden in der Bildung und die Reduktion der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Ewa Ernst-Dziedzic zeigt sich entschlossen, sich für eine Politik einzusetzen, die die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt, und strebt eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft für alle in Österreich an.

Foto: Christopher Glanzl

Als Sprecherin für Außenpolitik, Migration, Menschenrechte, LGBTIQ+ setzt sie sich vor allem in diesen Bereichen für eine Verbesserung der Lebensumstände ein.

 

„Das Regierungsprogramm in diesen Bereichen trägt eine klare grüne Handschrift und ist zugleich die Vorgabe für die laufende Gesetzgebungsperiode. Grüne Außenpolitik steht für Frieden, globale Gerechtigkeit und Dialog. Unser Menschenrechtsverständnis ist ein umfassendes, das neben der Achtung von klassischen bürgerlichen und politischen Rechten auch die Stärkung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Rechte einfordert. Das Schicksal mag die Menschen ungleich behandeln, doch in ihrer Würde unterscheiden sie sich von nichts. Die ist für alle Menschen gleich und unantastbar. Von diesem Grundsatz lasse ich mich in meiner Arbeit leiten“, so Ewa Ernst-Dziedzic.

Gemeinschaftliches Handeln zum Wohle der Mitmenschen

Politik, so die Abgeordnete, passiere immer dann, wenn Menschen zusammenkommen, um die Regeln ihres gemeinsamen Lebens in einer Gruppe zu verhandeln oder wenn Menschen, die das Mandat dafür haben, Entscheidungen für größere Gruppen treffen. Das beginne in der Familie, das passiere innerhalb staatlicher Institutionen und ziehe sich hin bis zu internationalen Organisationen.

Politik im besten Sinne heiße also, gemeinschaftliches Handeln zum Wohle seiner Mitmenschen, sowohl im persönlichen als auch im öffentlichen Bereich. Die Nationalrätin hält es hier mit Hannah Arendt, die da meinte: „Der Sinn von Politik ist Freiheit“ – sie verstehe diese Freiheit als eine, die es den Menschen ermöglicht, ihre unmittelbare Welt nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. „Würde niemand die Regeln des Zusammenlebens ausbilden, würden pures Chaos und Anarchie herrschen. Politik gehört also zum Menschen wie das Fliegen zum Vogel und kann daher per se einmal nichts Schlechtes sein“, so die gebürtige Polin.

Bewusste Manipulation zum eigenen Vorteil

Zugleich kann sie aber die Enttäuschung vieler Menschen mit so manchen Politikern gut nachvollziehen. Nicht, weil diese einen anderen politischen Standpunkt vertreten, sondern weil es leider viele Vertreter der Zunft gebe, die z.B. über eine bewusste Manipulation der Öffentlichkeit vorrangig zu ihrem eigenen Vorteil arbeiten oder eine Gruppe von Menschen gegen die andere auszuspielen versuchen.

„Wie sehr sich ein Politiker an ausgemachte demokratische Grundwerte hält, mag dabei eine gute Richtschnur in der Beurteilung sein“, meint die studierte Politikwissenschaftlern, die mit Negativmeldungen selbst relativ gut umgehen kann in dem sie versucht, diese aus der Perspektive der Sender zu verstehen, sie nicht persönlich zu nehmen, sondern den wahren Ursprung der Kritik zu hinterfragen.

Ihr Rat an alle Bürger: „Werden Sie selbst politisch aktiv. Sei es indem man sich in der eigenen Gemeinde engagiert, im Rahmen einer Bürgerinitiative oder vielleicht auch in der Hausgemeinschaft. Ein erfolgreiches Zusammenleben von Menschen in einem demokratischen Staat lebt schließlich von der Beteiligung möglichst vieler Menschen an der Ausgestaltung ebendieses Zusammenlebens.“

Foto: Christopher Glanzl

Ihre politische Karriere startete höchst ungewohnt, bereits im zarten Alter von acht Jahren.

 

Als Achtjährige schrieb die gebürtige Polin dem damaligen Staatsoberhaupt General Jaruzelski einen Brief, weil es für die Schule keine Stifte zu kaufen gab und sie sich bei ihm über diese „Ungerechtigkeit“ beschwerten wollte. Der Anfang einer beachtlichen politischen Karriere.

„Die Grünen sind prinzipiell eine Vollsortimentspartei und decken mit ihren Inhalten und ihrer Arbeit alle gesellschaftlichen Bereiche ab, so Ewa Ernst-Dziedzic.  Klar sei aber, dass die drohende Klimakatastrophe das dringlichste Problem unserer Gegenwart sei. „Die voranschreitende Zerstörung unseres Planeten zieht einen Rattenschwanz an Problemen nach sich, von dem kein Lebensbereich ausgenommen ist. So hat etwa die Erderhitzung eine unmittelbare Auswirkung auf die weltweite Migration, weil gerade die Menschen in den ärmeren vom Klimawandel betroffenen Ländern in ihrer Existenz bedroht sind. Demokratie ist hier stets das wichtigste Gerüst, wenn wir eine gute Gesellschaft bauen wollen. Wir brauchen heute in der Politik also mehr denn je weitsichtige, ganzheitliche und globale Lösungsansätze“, so die studierte Politologin, in deren idealen Welt alle Menschen die gleichen Rechte haben und die gleichen Chancen zur Entfaltung ihrer Lebensträume.

Diese Vision ist auch das Leitmotiv ihrer politischen Arbeit als Grüne Sprecherin für Außenpolitik, Menschenrechte, Migration und LGBTIQ. Wie sie sich den idealen Politiker vorstellt, kann sie genau definieren: Er oder sie sollte so leidenschaftlich sein wie ein Prediger, so gründlich wie ein Finanzbeamter und so selbstlos wie Robin Hood. „Für mich persönlich bedeutet das auch, Menschen zu mögen, sie zu verstehen, mit ihnen gemeinsam an Zielen arbeiten.“ 

Vertrauen beruht auf Lösungskompetenz  

Ihr Rezept gegen Politikverdrossenheit? „Politische Repräsentanten sollten sich durch persönliche Integrität und eine vorbildhafte Lebensführung auszeichnen. Die Verhaltensforschung zeigt, dass die Mehrheit der Menschen dann solidarisch handelt, wenn andere dies auch tun. Wenn also Politiker ihren Einfluss, den sie kraft ihres Amtes besitzen, vorrangig zu ihrem persönlichen Vorteil nutzen, ist das ein fatales Signal für die gesamte Gesellschaft. In unserer immer komplexer und undurchschaubarer werdenden Welt vertrauen die Menschen jenen Politikern am meisten, denen sie die größte Lösungskompetenz zuschreiben. Deshalb ist Vertrauen das größte Kapital, das eine Politiker haben kann“, so die Frauensprecherin der Grünen. Man könne sich dieses Vertrauen erarbeiten, indem man glaubwürdig und konsequent seine Standpunkte vertrete, anstatt seine Politik wie ein Fähnchen im Wind nach aktuellen Mehrheitsmeinungen auszurichten. „Die Menschen wünschen sich authentische Politiker, die sagen, was sie denken, und tun, was sie sagen“, meint Ernst-Dziedzic, die sich freien Zugang zu Bildung für jedes Kind und gerechten Zugang zu Ressourcen für jede Frau wünscht.

Foto: Christopher Glanzl

 

Die Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes im ABW-Interview über die neuen Corona-Maßnahmen für den Winter und warum die Grippeimpfung und Disziplin jetzt besonders wichtig sind.  

 

Der Wiener Gesundheitsverbund hat die Corona-Krise bisher sehr gut gemeistert. Was ist das Erfolgsrezept?

Wir haben als wichtigstes Gesundheitsunternehmen der Stadt Wien in der ersten Phase der COVID-19-Pandemie unsere Leistungsfähigkeit besonders unter Beweis stellen können. Wir mussten auf vielen Ebenen hart dafür arbeiten. Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass wir uns sehr gut vorbereitet haben. 

Bereits im Jänner haben wir sehr besorgt auf die Entwicklungen in Asien geschaut. Und wir haben damit gerechnet, dass uns früher oder später auch hier in Europa das Virus erreichen wird. Ab diesem Zeitpunkt haben wir Strukturen und Prozesse aufgesetzt, uns mit Schutzausrüstung und Medikamenten eingedeckt, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Pandemie vorbereitet. Es ist immer eine große Herausforderung, wenn man es mit einer völlig neuen Erkrankung zu tun bekommt. In Summe haben wir in dieser ersten Pandemiephase unseren Job gut gemacht. Aber die Pandemie ist noch lange nicht überstanden und wird uns weiterhin fordern

Die kommenden kalten Monate in Kombination mit Corona sorgen für Verunsicherung, wie hat sich der Wienere Gesundheitsverbund darauf vorbereitet?

Wir haben die leichte Entspannung im Sommer dazu genutzt, unsere Erfahrungen der ersten Pandemie-Phase gründlich zu analysieren. Auf Basis dieser Analyse haben wir einen neuen COVID-Versorgungsplan aufgelegt, der uns dabei helfen wird, in den kommenden Monaten noch besser durch die Krise zu kommen. 

Zentrales Ziel des Plans ist es, nicht mehr so stark in unseren Normalbetrieb eingreifen zu müssen, um COVID-Patienten versorgen zu können. Um das zu erreichen, arbeiten wir bereits jetzt eng mit den Wiener Ordensspitälern und einigen Wiener Privatspitälern zusammen. Sie sprechen eine Herausforderung an, vor der wir in der kalten Jahreszeit stehen. 

Der Wiener Krankenanstaltenverbung (KAV) ist die größte Gesundheitseinrichtung Österreichs. Seit einem Jahr an der Spitze steht Mag. Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Die Managerin im ABW-Interview.

 

Bitte schildern Sie uns Ihren bisherigen Werdegang.

Während der letzten Jahrzehnte habe ich im KAV viele Stationen durchlaufen. Ich habe als Auszubildende im Wilhelminenspital begonnen, dann selbst lange Jahre in der Pflege gearbeitet. Schließlich hat mich mein Weg an die Spitze der Unternehmensleitung geführt. In jeder Position habe ich wertvolle Erfahrung sammeln können, die mir in meiner heutigen Funktion dabei hilft, die richtigen Entscheidungen für das Unternehmen und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu treffen.

Sie sind seit einem Jahr im Amt – was ist bisher geschehen?

Das Vorjahr war sehr bewegt. Wir stehen im KAV mitten in einem grundlegenden Veränderungsprozess. Es geht um nichts Geringeres, als darum, die Spitalsversorgung für die Wienerinnen und Wiener ins 21. Jahrhundert zu bringen. Wir konnten 2019 wichtige Weichenstellungen erreichen: bei der Optimierung unserer Organisationsstrukturen, der Verbesserung unseres Leistungsangebots und für die Modernisierung unserer Spitäler. Darüber freue ich mich sehr. Dass sich diese Fortschritte selten in der öffentlichen Debatte abbilden, finde ich sehr schade.

Seit zehn Jahren ist sie Abgeordnete im Europäischen Parlament. Für Evelyn Regner, Listenplatz Zweite der SPÖ, steht fest: Die europäische Gemeinschaft ist eine riesige Errungenschaft. 

 

„Europa steht vor einer Richtungswahl. Mit dem Brexit verlässt zum ersten Mal ein Mitgliedsland die Europäische Union, nationale Egoismen verhindern immer öfter, dass wir europaweit vernünftige Lösungen erzielen. Das ist ein großes Problem, denn viele Herausforderungen von Klimawandel über Steuerflucht oder Migration können wir nur gemeinsam angehen.“

Bei der Bewältigung dieser Aufgaben möchte Evelyn Regner auch weiterhin eine aktive Rolle einnehmen: „Es macht einen Riesenunterschied, wer Gesetze verhandelt und wer im EU-Parlament sitzt. Es macht einen Unterschied, ob die Interessen der Konzerne im Vordergrund stehen, oder ob man so wie ich Tag für Tag daran arbeitet, dass am Ende für die Beschäftigten in Europa ein Plus rausschaut.“

Europa muss die Menschen schützen

„Ich bin eine Gewerkschafterin und Feministin mit ordentlicher Ausdauer. Seit zehn Jahren kämpfe ich für ein gutes Europa, das die Rechte der Beschäftigten gegenüber den übermächtigen Konzernen stärkt. Das ist zäh, aber ich kann versichern, ich hänge mich wirklich rein.“Die ehemalige Flüchtlingsreferentin bei Amnesty International möchte, den Menschen in Europa ein gutes und gleichberechtigtes Leben ohne Existenzängste ermöglichen. „Das heißt fair bezahlte Jobs. Dafür setze ich mich im EU-Parlament seit mittlerweile 10 Jahren ein. Hier kann ich wirklich Verbesserungen für die Europäerinnen und Europäer rausholen und gute Gesetze auf den Weg bringen.

Wird ihre erste Liebe die einzige bleiben? Im Moment sieht es ganz danach aus: Bereits während der Schulzeit arbeitete Evelyn Horak für Energy Österreich, seit sechs Jahren ist sie Marketingleiterin.

 

Noch während des Maturajahres auf der HLTW 13, mit Spezialisierung auf Tourismusmanagement, begann Evelyn Horak nebenbei in der Promotion-Abteilung von Energy Österreich zu arbeiten. Nach Abschluss der Schule im Jahr 2001 blieb sie bei Energy und stieg in den folgenden Jahren von der Promotion-Mitarbeiterin zur Marketingassistin auf. 2006 erfolgte für ein Jahr der Wechsel in eine PR- und Eventagentur, bevor Horak wieder ihrer alten Liebe verfiel und ins Marketing von Energy zurückkehrte und kurze Zeit später Marketingleiterin wurde. 

Eva-Maria Holzleitner will mehr Frauen motivieren, politisch aktiv zu werden. Denn ein höherer Frauenanteil in der Politik, würde die Gleichstellung in Österreich deutlich vorantreiben. 

 

„Die Regierung aus ÖVP und Grünen ist die einzige Bundesregierung in der Geschichte der Zweiten Republik, in der das BIP pro Kopf - also der Wohlstand - am Ende der Legislaturperiode geringer sein wird als davor. Zeitgleich hat es Österreich geschafft, die höchste Inflation in Westeuropa während der Teuerungskrise zu erreichen. Es wird für jede nachfolgende Regierung sehr schwer, diesen Schaden wieder aufzuräumen“, ist Eva-Maria Holzleitner überzeugt. 

Deshalb wäre eine Politik wichtig, die die Teuerung bekämpft, denn wir liegen bei der Preisexplosion noch immer weit über dem Durschnitt der Euro-Zone. Wir werden als erste Maßnahme daher die Mieten einfrieren und die Lebensmittelpreise senken. Das hilft zunächst dem privaten Konsum und damit auch dem österreichischen Einzelhandel. Durch das Senken der Inflationsrate wird die österreichische Industrie aber auch wieder wettbewerbsfähiger. Ein Eingriff in die Preise und in die Inflation ist im Sinne aller und der Wirtschaft“, so Holzleitner.

Gleichzeitig müsse man bei den Zukunftstechnologien in Österreich auch in Zukunft dabei sein. „In ganz Europa entstehen gerade rund vierzig Werke für E-Batterien – zehn davon in Deutschland, keines in Österreich, weil Österreich – im Gegensatz zu anderen Ländern – keine Industriestrategie hat. Das wollen wir mit einem Transformationsfonds, der gezielt in die Wirtschaft investiert und bei der Transformation unterstützt, ändern. Nur so werden wir wieder höhere Wachstumsraten und mehr und sichere Jobs haben können.“

Gesetzlich verankerte Lohntransparenz

Die SPÖ steht für eine verpflichtend geteilte Elternkarenz: „Nach dem Vorbild der skandinavischen Länder, können wir einen riesigen Schritt zum Abbau von Vorurteilen und mehr Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen gehen, wenn es endlich selbstverständlich ist, dass beide Geschlechter gleichermaßen in die Kinderbetreuung einbezogen werden. Darüber hinaus wollen wir Eltern einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr garantieren – damit erleichtern wir Vollzeit-Berufstätigkeit für beide Elternteile. Zusätzlich wollen wir eine gesetzlich verankerte Lohntransparenz, damit ungerechtfertigte Gehaltsunterschiede endlich der Vergangenheit angehören. Auch die 4-Tage-Woche ist ein wichtiger Schritt zu einer gerechteren Arbeitswelt, da gerade Frauen dadurch eher Vollzeit arbeiten könnten, was sich positiv auf ihre Einkommen und Pensionen auswirkt.“

Steuern auf Erbschaften

Nicht einzusehen sei, dass Menschen, die sich Vermögen mit Arbeit aufbauen wollen, für jeden verdienten Euro rund 40 Prozent an Steuern und Abgaben zahlen, aber für eine Erbschaft von zehn Millionen Euro keinerlei Steuer dafür anfällt. Das sei leistungsfeindlich. „Es gibt einen guten Grund, warum Länder wie die USA und Großbritannien, die das Leistungsprinzip hochhalten, Erbschaften und große Vermögen selbstverständlich besteuern und die Steuern auf Arbeit dafür geringer sind“, sagt die Politikerin und verweist auf des Millionärssteuerkonzept der SPÖ: Vermögen unter einer Million Euro werden nicht angetastet. Zusätzlich zu diesem großzügigen Freibetrag soll auch das Eigenheim von der Millionärssteuer gänzlich ausgenommen sein.

Foto: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS

Im ABW-Interview plädiert sie für einen respektvollen Umgang miteinander, persönliche Gespräche mit Bürgern und die stärkere Berücksichtigung von Frauenthemen.

 

Welche konkreten Schritte werden Sie, in Anbetracht der anhaltenden Enttäuschung vieler Bürgerinnen und Bürger über die politische Arbeit in Österreich, unternehmen, um das Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen und die Kommunikation zwischen Politik und Bürgern zu verbessern?

Nichts ist wichtiger als das persönliche Gespräch: deshalb ist für mich zentral, viel unterwegs zu sein. Bei Vereinen, Organisationen, Veranstaltungen, im öffentlichen Raum, aber auch digital. Im direkten Austausch kann vieles besprochen, aufgeklärt, aber auch mitgenommen werden. Ich finde es wesentlich, Anregungen von Bürger*innen in meiner Arbeit im Parlament aufzugreifen. Auf viele Problemlagen oder Hindernisse wird man durch konkrete Bürger*innenanliegen und Expert*innengespräche aufmerksam gemacht. Die Themen sind vielfältig. Es werden beispielsweise bürokratische Hürden oder unpraktische Gegebenheiten bei der Auszahlung von Beihilfen angesprochen, wo man wiederum sehr direkt - durch das Einbringen in parlamentarischen Ausschüssen - als Abgeordnete Lösungen herbeiführen kann. Aber auch komplexere Felder, wie Frauengesundheit oder Diskriminierung in der Arbeitswelt werden durch Erlebnisse, Zahlen, Fakten geschildert, die sehr konkret in die parlamentarische Arbeit durch Anträge und andere Initiativen fließen. Mir ist wichtig, Betroffene oder Initiator*innen dabei über Fortschritte regelmäßig am Laufenden zu halten!

Die politische Stabilität in Österreich hat in den letzten Jahren gelitten. Welche Maßnahmen sehen Sie als notwendig an, um langfristige Stabilität und Zusammenarbeit zwischen den politischen Parteien sicherzustellen?

Es muss klar sein, dass Demokratie und Parlamentarismus hohe Güter sind, für die wir uns alle tagtäglich einzusetzen haben. Werkzeuge, die für Transparenz und Aufklärung im politischen Geschehen wichtig sind, wie Anfragen oder Untersuchungsausschüsse, dürfen nicht diskreditiert werden. Es ist unser aller Aufgabe, dass die Politik nicht lächerlich gemacht wird, weshalb Integrität und Seriosität wesentliche Eigenschaften von Politiker*innen sein müssen. Man kann anderer inhaltlicher Meinung sein, unterschiedliche Wege finden, um Unmut auszudrücken, auch die politische Debatte im Parlament darf hart geführt werden und Emotionen sind erlaubt, aber persönliche Übergriffe sind immer auf das Schärfste zurückzuweisen. 

Für mich ist wichtig, Kommunikationskanäle offen zu halten - durch das persönliche Gespräch mit Kolleg*innen, konstruktive Zusammenarbeit bei Themen, wo man Überschneidungen findet. Und: im Umgang miteinander respektvoll zu sein. 

Der soziale Zusammenhalt und das Gefühl von Gemeinschaft sind für viele Menschen in Österreich geschwächt. Wie planen Sie, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und die gesellschaftliche Spaltung, die durch politische Polarisierung entstanden ist, zu überwinden?

Themeninitiativen, wo man zusammen etwas angeht, ein gemeinsames Ziel bzw. Vision hat, sowie der persönliche Austausch sind Möglichkeiten zueinanderzufinden. Durch Sensibilisierung und Aufklärung kann Polarisierung überwunden werden. Das passiert beispielsweise in Frauennetzwerken, Jugendorganisationen oder auch in sozialen Initiativen, die ich gerne unterstütze. Dort passiert bereits viel im Dialog und als Politiker*innen tragen wir Verantwortung, den Austausch voranzutreiben. Es ist also unsere Aufgabe, dass wir unterwegs sind, ins Gespräch zu kommen, Ungerechtigkeiten und auch Erreichtes zu kommunizieren - dabei können Gräben zugeschüttet werden, wenn dies notwendig ist.  

Die Klimakrise stellt eine große Herausforderung für Österreich dar. Wie beabsichtigen Sie, umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen zu fördern, um den ökologischen Fußabdruck in Österreich zu verringern und den Klimaschutz-Zielen gerecht zu werden?

Ein zentraler Schritt wäre, wenn wir im Österreichischen Parlament endlich ein Klimaschutzgesetz beschließen würden. Die Koalitionsparteien sind sich uneinig, als SPÖ pochen wir seit langer Zeit auf eine Lösung. Die Zeit drängt, denn es ist schon 5 vor 12, wenn wir die Klimawende noch schaffen wollen. Ein zweiter wesentlicher Aspekt ist die klimafitte Gestaltung in der Stadt- und Gemeindepolitik. Hitzeinseln in der Stadt entschärfen, bei baulichen Maßnahmen den Klimaschutz berücksichtigen - damit Bürgerinnen und Bürger sich gerne draußen aufhalten und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung haben. Das ist insbesondere für Frauen wichtig, denn der öffentliche Raum gehört uns allen. Frauen werden aber öfter bei der Planung von Orts- und Stadtteilen weniger berücksichtig. Das beginnt beispielsweise bei abgeflachten Gehsteigkanten, bis hin zu sicherer Beleuchtung von Wegen. All das sind wichtige Aspekte für Frauen, wo Sicherheit, Wohlfühlen und Klimaschutz Hand in Hand gehen müssen. 

Unumgänglich ist für mich auch die Einführung eines Lieferkettengesetzes - als Konsument*in weiß man oft nicht, wo und wie der Weg eines Produktes aussieht. Ein Lieferkettengesetz fordert von Unternehmen arbeits- und umweltrechtliche Standards ein. Das wäre insbesondere für viele Frauen weltweit, die in den Fabrikhallen der Modeindustrie etwa ausgebeutet werden, ein Fortschritt - für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen. 

Angesichts der wachsenden sozioökonomischen Ungleichheit in Österreich – welche politischen Strategien verfolgen Sie, um die Verteilung von Wohlstand und Chancen fairer zu gestalten und insbesondere benachteiligte Gruppen zu unterstützen?

Vermögen und Chancen sind in Österreich sehr ungleich verteilt. Das muss nicht so bleiben: mit einer Erbschaftssteuer auf Vermögen ab 1 Million Euro wäre schon vieles im Bereich der Umverteilung geschafft und das Haus der Großeltern bleibt dennoch unangetastet. 

Statt Almosen und Einmalzahlungen durch die derzeitige Regierung braucht es dringend armutsfeste Maßnahmen und Rechtsansprüche. Mit einem gerechteren Steuersystem könnten wir viele wichtige Dinge finanzieren: eine Unterhaltsgarantie oder Kindergrundsicherung, um insbesondere Alleinerzieherinnen und Kinder aus der Armut zu holen. Denn Armut ist weiblich, wie viele Erhebungen zeigen und mehr als jede 5. Kind ist in Österreich von Armut betroffen oder bedroht. Eine Schande für eines der reichsten Länder der Welt!

Bildung muss auch wieder kostenlos zur Verfügung stehen, denn aktuell fallen entlang eines Bildungsweges viele Kosten an. Das beginnt bei den Bastelbeiträgen in der Kinderbildungseinrichtung und zieht sich bis zu den Studiengebühren an vielen Hochschulen. Bildung darf nicht vom Börserl der Eltern abhängig sein, sondern ist ein Recht von Kindern und jungen Menschen. 

Foto: Melissa Mumic

Mit Februar 2024 hat Eva Engelberger die Leitung der Bereiche Kommunikation, Marketing & Customer Services des MuseumsQuartier Wien übernommen. ABW sprach mit der Kulturexpertin.

 

Die Kulturmanagerin verfügt über langjährige Erfahrung im Museumsbereich, mit Stationen in MAK, mumok und Kunst Haus Wien. Zuletzt wurde sie in der NÖ Kulturwirtschaft GmbH (NÖKU) mit einem umfassenden Digitalisierungsprojekt betraut und verantwortete als Geschäftsführerin die Kunstmeile Krems und die Badener Kulturbetriebs GmbH.

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihr neues Aufgabengebiet?

Das MuseumsQuartier widmet sich seit seiner neuen Direktion mit Bettina Leidl neuen Aufgaben. Darunter ist die schrittweise Begrünung des Areals, die klimafitte Aufrüstung der Gebäude, u.v.m. Meine Aufgabe ist es, gemeinsam mit meinem Team, auf verschiedenen Ebenen und mit verschiedenen Mitteln, die Schärfung und Weiterentwicklung dieses Areals zu positionieren und zu kommunizieren.

 Was war bisher ihr größter beruflicher Erfolg?

Dass ich meine Kompetenzen in einem unternehmerischen Kontext so einsetzen konnte, dass sie sich nahtlos in ein übergeordnetes Ziel integrieren ließen und zum Erfolg der Projekte beigetragen haben.

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

Das Leiten eines tollen Teams, die Auseinandersetzung mit wichtigen Inhalten und – was besonders cool ist – das Arbeiten an diesem Ort, den ich beruflich schon immer geschätzt habe und der mich auch nie losgelassen hat.

Wie wichtig ist Ihnen Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist seit meiner Tätigkeit im Kunst Haus Wien eins meiner Kernthemen und Key Assets, und mir daher besonders wichtig.

Ihre Pläne und Ziele für 2024?

Mein Ziel ist es, das MuseumsQuartier in Verbund mit seinen vielfältigen Institutionen und Initiativen, sowie unserem neu etablierten eigenen Programm, an Frau, Mann und Kind zu bringen. Besucherinnen und Besucher sollen diesen Ort immer wieder aufs Neue entdecken.

Foto: MuseumsQuartier, eSeL-Lorenz Seidler

Die Gründerin und Geschäftsführerin der vielfach ausgezeichneten Agentur Himmelhoch über neue Arbeitsmodelle, die spannenden Facetten der PR-Landschaft und Mitzi – den neuen AI Chatbot für alle Mitarbeiter.

 

Ein kleiner Rückblick: Was waren die absoluten Himmelhoch-Highlights des Vorjahres?

Ich habe Himmelhoch vor 17 Jahren mit der Idee gegründet, PR als ein Instrument zu verstehen, das Menschen auf verschiedenen Ebenen begeistert. Fast 20 Jahre später ist es für mich das absolute Highlight, dass sich so viele Menschen vom Himmelhoch-Spirit begeistern lassen.

Dabei denke ich vor allem an die fast 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Himmelhoch zu einem Ort machen, an dem Menschen mit Herz und Leidenschaft gerne kommunizieren. Gemeinsam haben wir auch 2023 wieder zahlreiche Ideen und Kampagnen für unsere Kunden umgesetzt, wobei für uns die Qualität im Vordergrund steht.

Als erste PR-Agentur sind wir nach ISO 9001 zertifiziert und haben im vergangenen Jahr die Rezertifizierung erfolgreich bestanden. Natürlich freuen wir uns auch über die Bestätigung unserer kreativen Leistung. Zum fünften Mal in Folge wurden wir als beste PR-Agentur bei den xpert.awards ausgezeichnet und haben Gold und Bronze bei den Vamp Awards gewonnen. Das eigentliche Highlight für mich ist, dass die Himmelhoch-Story noch lange nicht zu Ende geschrieben ist und wir uns gemeinsam auf die nächsten Jahre und viele weitere tolle Projekte freuen.

Wo liegen heuer die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

PR ist eine Disziplin, die mit der Zeit geht und sich immer wieder neu erfinden muss. Unsere Medienlandschaft hat sich in den letzten zehn Jahren entscheidend verändert, wodurch PR in der strategischen Kommunikation noch mehr an Bedeutung gewonnen hat. PR ist heute viel mehr als Pressearbeit und Agenturen sind gefordert, Geschichten zu kreieren, die integriert und ganzheitlich funktionieren.

So haben wir im vergangenen Jahr erfolgreich den ersten Charity Indoor Run Österreichs veranstaltet und damit Sponsoren, Arbeitgeber, Mitarbeiter und Privatpersonen gleichermaßen erreicht. Im November planen wir den zweiten Sternenhallenlauf. Natürlich legen wir auch Wert auf Nachhaltigkeit. Seit kurzem sind wir offizieller Umweltzeichen-Lizenznehmer und können nun neben der Konzeption und Organisation von Green Events diese auch zertifizieren.

Das alles lässt sich nur mit einem starken und begeisterten Team umsetzen, weshalb ein Schwerpunkt auf jeden Fall New Work bleibt. Wir schaffen Arbeitsmodelle, die den Lebensrealitäten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechen. So haben wir Shared Leadership Modelle, um Teilzeit mit Führungsaufgaben zu vereinbaren, bieten Homeoffice, Bildungskarenzmodelle und vieles mehr.

Müssen wir davon ausgehen, dass KI die PR-Landschaft künftig komplett verändern wird? Welche technologischen Innovationen erwarten Sie in diesem Bereich, welche Entwicklungen halten Sie für potenziell disruptiv?

Wissen Sie, was die Menschen sagten, als die Eisenbahn ihren Siegeszug antrat? Sie hatten Angst vor der Veränderung. Ärzte warnten vor den gesundheitlichen Folgen, die die zu hohen Geschwindigkeiten von 40 km/h für die Passagiere haben könnten. Heute lachen wir darüber, aber für die Menschen damals waren die Ängste und Sorgen real. Wir neigen dazu, uns vor der Technik zu fürchten, und das halte ich für den falschen Weg.

Wir sollten Innovationen nutzen und als Chance begreifen. Die PR-Landschaft befindet sich in einem ständigen Veränderungsprozess und neue Technologien sind nur ein Baustein von vielen. Wir haben bereits begonnen, KI für unsere Arbeit zu nutzen. Bei Himmelhoch versorgt die Mitzi das gesamte Team mit wichtigen Insights, internen Abläufen und Prozessen und trägt so zur Qualitätssicherung bei. Sie hilft beim Onboarding, bei Fragen zur Agentur oder zur PR-Arbeit im Allgemeinen. Mitzi ist ein AI Chatbot, den biteme.digital für uns programmiert hat. Sie erleichtert uns die tägliche Arbeit und gibt uns noch mehr Freiraum für das, was wir am liebsten tun - die Geschichten unserer Kunden erzählen.

Welche Fähigkeiten sind entscheidend, um als PR-Profi erfolgreich zu bleiben?

Man muss offen, flexibel und vor allem neugierig bleiben. PR-Profis müssen in der Lage sein, Marktveränderungen zu erkennen, neue Trends aufzuspüren und damit auch die eigene Arbeitsweise immer wieder zu hinterfragen und den jeweiligen Anforderungen anzupassen. Am wichtigsten ist die Leidenschaft für Kommunikation. Eine unserer Kolleginnen ist gelernte Autolackiererin und hat uns mit ihrer Begeisterung für PR überzeugt.

Für die eigene Karriereplanung ist es auch wichtig, den richtigen Arbeitgeber zu finden. Wie in jeder Beziehung muss es einfach passen. Das Himmelhoch-Team ist sehr vielfältig. Bei uns arbeiten Menschen aus verschiedenen Branchen und Generationen. Bei Himmelhoch arbeiten Menschen in Vollzeit, Teilzeit, im Büro oder von zu Hause aus. Wir schätzen den Erfolgshunger unserer jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genauso wie die Erfahrung unserer älteren Kolleginnen und Kollegen.

Wir arbeiten generationenübergreifend und profitieren insgesamt von unterschiedlichen Meinungen und Weltanschauungen. Menschen sind dann erfolgreich, wenn sie gerne tun, was sie tun. Deshalb ist es unser Anspruch, jedem die Möglichkeit zu geben, seine Arbeit zu gestalten und mit seinen Stärken und Talenten zu glänzen. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herz und der Motor von Himmelhoch.

Über Himmelhoch

Himmelhoch ist eine eigentümeringeführte PR-Agentur, die 2007 von Eva Mandl gegründet wurde. Rund 40 Kommunikationsspezialisten unterschiedlicher Disziplinen arbeiten in branchenübergreifenden Units für nationale und internationale Kund*innen. Mit Professionalität, Kreativität und Herzblut entwickeln die Himmelhoch-Teams effiziente Kommunikationsstrategien, um Communitys zu begeistern und Auftraggeber jauchzen zu lassen. 2023 erreichte die Agentur bei den xpert.awards den 1. Platz in der Kategorie PR, den 2. Platz in der Kategorie Live-Marketing und den 3. Platz in der Kategorie Promotion. Himmelhoch ist als erste PR-Agentur Österreichs ISO 9001 zertifiziert. Die Geschäftsführung bilden Eigentümerin Eva Mandl und Christian Spitaler.

Foto: Himmelhoch

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