Interviews

Im Januar des Vorjahres hat Julia Guizani die Rolle als Country Lead und damit die Führung bei Sanofi in Österreich übernommen.

 

ABW hat mit der Geschäftsführerin über die Highlights die wichtigsten Themen des Jahres gesprochen.

Sind Sie zufrieden mit dem vergangenen Geschäftsjahr?

Ja, ich bin zufrieden, wir liegen genau im Plan. Kurz gesagt: Herausforderungen erfolgreich gemeistert!

Welche Trends haben die Pharma-Branche 2023 geprägt?

KI ist und bleibt ein großer Gamechanger - zum Beispiel in der personalisierten Medizin. Darüber hinaus werden uns in Österreich der Finanzausgleich sowie die EU-Pharmalegislation bis ins nächste Jahr begleiten. Vor allem die Reform des EU-Arzneimittelrechts wird uns auf Trab halten. Grundsätzlich unterstützen wir in der Branche deren Ziele. Die aktuelle Fassung enthält jedoch teilweise kontraproduktive Vorschläge, die sich negativ auf die europäische Wirtschaftsleistung, den Arbeitsmarkt und die Finanzierung unserer Sozial- und Gesundheitssysteme auswirken können.

Welche spezifischen Herausforderungen sind seit Ihrem Antritt als Country Lead im Jänner aufgetreten und wie haben Sie diese gemeistert?

Im Sinne unserer Unternehmensstrategie wollen wir unseren Patienten einen hohen Mehrwert bieten, indem wir mit unseren Therapien und Produkten entweder die Ersten oder die Besten sind. Das gilt es auch in Österreich umzusetzen. Dazu haben wir heuer einen Bereich neu aufgestellt - Vertrauen ist dabei ein wesentlicher Schlüssel. Meiner Erfahrung nach macht eine empathische Führung, die nah am Team ist, immer viel Sinn. So lebe und arbeite ich!

Gab es bedeutende Innovationen, die Sanofi in diesem Jahr eingeführt hat?

Speziell für Kinder hat Sanofi einen neuen Impfstoff gegen das bekannte RSV-Virus entwickelt, der mit nur einer Dosis während der gesamten RSV-Saison schützt. In Österreich wird er voraussichtlich im Herbst 2024 verfügbar sein. Einen weiteren Paradigmenwechsel in der Immunologie haben wir mit dem Wirkstoff Dupilumab eingeleitet. Es ist bereits in mehr als 60 Ländern zugelassen, darunter Europa, USA und Japan.

Welche Erwartungen haben Sie für das kommende Jahr?

Bei Sanofi werden wir den eben erwähnten innovativen Wirkstoff Dupilumab auch für andere Erkrankungen weiter erforschen. Und ich bin mir sicher, dass wir davon noch einiges hören werden. Darüber hinaus gilt es, gemeinsam mit allen Beteiligten im österreichischen Gesundheitssystem strukturelle Themen anzugehen: Zum Beispiel braucht es mehr Anreize für Unternehmen, in Österreich zu forschen und zu produzieren. Preisgestaltung, Inflationsanpassung und Aufrechterhaltung des Patentschutzes sind dabei zentrale Themen und die Basis für Innovationen.

Welche Maßnahmen hat Sanofi ergriffen, um sozialer und ökologischer Verantwortung gerecht zu werden?

Sanofi engagiert sich für eine nachhaltige Zukunft. Das bedeutet, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren und aktiv zum Wirtschaftswachstum und zu einem nachhaltigeren Planeten für zukünftige Generationen beizutragen. Um dies zu erreichen, verfolgen wir unsere Social Impact Strategie, die auf den drei Säulen CSR, Global Health Unit und Foundation S basiert.

Was war für Sie der wichtigste Moment im bisherigen Jahr?
Ehrlich gesagt, die schönsten Momente erlebe ich mit meiner zweijährigen Tochter! Denn sie stellt das Leben von meinem Mann und mir gerne mal auf den Kopf. Aber gleich danach kommt mein tolles Team bei Sanofi in Österreich. Ich habe hier vor einem Jahr die Geschäftsführung übernommen und bin von Anfang an sehr herzlich aufgenommen worden. Das ist nicht selbstverständlich, der Teamgeist beeindruckt mich immer wieder!

Foto: Zsolt Marton

Petra Gruber ist seit kurzem Mitglied der dm-Geschäftsführung. Das Unternehmen kennt sie allerdings schon viel länger. 2008 startete sie ihre Karriere bei dm, aber bereits als Studentin lernte sie die Drogeriemarkt-Kette besser kennen.

 

Petra Gruber schloss 2005 die Fachhochschule Internationales Logistikmanagement in Steyr ab, verfasste ihre Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit dem dm Verteilzentrum Enns und absolvierte im Rahmen ihres Studiums ein viermonatiges Praktikum ebendort. Danach sammelte sie Erfahrungen in der Markenartikelindustrie. „Vor zehn Jahren hatte ich gerade meinen zweiten Job nach dem Studium bei einem Markenartikelhersteller. Ich war damals auf der Suche nach einem Aufgabengebiet, in dem ich mich verwirklichen und meine Talente bestmöglich einbringen konnte.

Eines war mir immer klar: Ich brauche eine Tätigkeit, bei der ich gemeinsam mit Menschen etwas Sinnvolles gestalten kann und an der ich wirklich Freude im täglichen Tun verspüre. Ich hatte damals keine Führungsverantwortung und wenig Freiraum bei meiner Tätigkeit. Ich war beruflich noch nicht angekommen und dabei, herauszufinden, was für mich das wirklich Richtige ist. Kurz danach hat mich mein Weg zu dm drogerie markt geführt“, erzählt Gruber. 

Seit dem Studium bei dm

Konkret startete Petra Gruber ihre Karriere bei dm im März 2008 als Sortimentsassistentin, im November 2008 wurde sie zur Sortimentsmanagerin befördert. 2011 übernahm sie für sechs Monate zusätzlich die Verantwortung als Gebietsmanagerin, um Vertriebserfahrung zu sammeln und damit die Zusammenarbeit zwischen Ressort und Region noch besser gestalten zu können.

Petra Grubers erster Kontakt zu dm drogerie markt liegt schon deutlich länger zurück als zehn Jahre, es begann bereits während des Studiums: „Ich wollte so viel wie möglich von meinem theoretischen Wissen im Bereich der Logistik mit Erfahrungen aus der Praxis anreichern. Ich wurde während meiner Diplomarbeit und eines Praktikums dort von Anfang an kompetent betreut und konnte die Freude spüren, mit denen die Mitarbeiter hier ihrem Aufgabengebiet nachkamen. Als Frau kann ich mich natürlich besonders gut mit dem verbinden, was dm ausmacht.“

Nur ein einzelnes berufliches Highlight der vergangenen zehn Jahre herauszupicken – das fällt Petra Gruber schwer, es gab mehrere. Sicherlich aber gehören zu den Höhepunkten „jene Momente, in denen die eigene Begeisterung auch andere ansteckt und dadurch tolle Teamleistungen entstehen. Ich konnte im Bereich der Organisationsentwicklung in den letzten Jahren gemeinsam mit meinen Kolleginnen viel bewegen.

Wir haben auch mutige, neue Wege eingeschlagen und uns von Altem gelöst. Wenn allen klar ist, wohin die Reise geht, dann können auch neue Verhaltens- und Arbeitsweisen im Unternehmen etabliert werden. Stolz bin ich immer dann, wenn mein Engagement und meine Ideen zu Verbesserungen oder positiven Veränderungen im Arbeitsalltag anderer Menschen führen. Sei es, weil die Tätigkeit dadurch mehr Spaß macht, der Prozess zu Arbeitserleichterungen führt oder der eigene Beitrag zum Ganzen für den einzelnen Mensch nachvollziehbarer geworden ist. Darüber freue ich mich – das ist mein Antrieb!“

Am meisten schätzt Petra Gruber an dm die Kultur des Zutrauens und Vertrauens in die individuellen Fähigkeiten und Talente jedes Einzelnen. „In jeder meiner bisherigen Funktionen konnte ich mich durch dieses Zutrauen fachlich und persönlich weiterentwickeln. Bei dm gehört man vom ersten Tag an zum Team. Erst die Freiheit in der Gestaltung des eigenen Arbeitsumfeldes ermöglicht selbstverantwortliches Handeln. Dies ist so wichtig, weil man hier die Auswirkungen seines täglichen Tuns unmittelbar erlebt. So erkennt man rasch, welche Dinge verbessert werden müssen.

Ein großer Fokus wird bei uns auch auf Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen gelegt. Dabei geht es nicht nur um fachliche Themen, sondern vor allem um Weiterentwicklung der persönlichen Kompetenzen. Als Wirtschaftsgemeinschaft stellen wir den fairen und partnerschaftliche Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern an erste Stelle.“

Kein Rezept ist ein Rezept

Ein sogenanntes Erfolgsrezept hat Petra Gruber keines, denn „ein Rezept würde bedeuten, dass man immer die gleichen Zutaten wählt, um das selbe Produkt zu erhalten. Die Arbeit mit so vielen unterschiedlichen Menschen erfordert aktives Zuhören, die Bedürfnisse verstehen wollen und gemeinsam an einer Vision zu arbeiten. Da braucht es unterschiedliche Kompetenzen und Herangehensweisen.

Ich denke, flexibles Handeln – angepasst an die Situation – ist ein Weg zum Erfolg. Entscheidend ist auch, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht den Weg eines anderen – nur dann kann man mit Überzeugung und Selbstbewusstsein Erfolge erzielen. Authentisch und selbstkritisch zu bleiben halte ich daher für wichtig. Und dazu gehört natürlich auch, zu seinen eigenen Fehlern stehen zu können und daraus zu lernen.“

Petra Grubers nächste beruflichen Ziele sind teamorieniert – die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen so zu gestalten, dass diese eigenverantwortlich handeln können und somit die Kundenbedürfnisse noch besser erfüllt werden. „Ein offener Dialog und echtes Interesse sind dafür Grundbedingung. Ich freue mich auf interessante Gespräche, sei es mit den Mitarbeiterinnen in den Filialen meiner Vertriebsregion oder in der Zentrale. Da ich erst seit Kurzem in der neuen Funktion als Geschäftsführerin bin, brauche ich die Unterstützung meines Teams, um die wichtigen Themen tiefgründig zu verstehen und gemeinsam voranbringen zu können“, so Gruber.

Familie und Freunde

Abseits ihres Berufes sind Petra Gruber Familie und Freunde sehr wichtig: „Ein gutes Abendessen, ein Kurzurlaub, Laufen gehen oder einen gemütlichen Nachmittagsplausch mit meinen Freundinnen – diese kleinen Auszeiten nehme ich mir bewusst um abzuschalten. Seit einiger Zeit habe ich auch sehr viel Freude mit meinem Patenkind und genieße es, diesen kleinen Menschen beim Aufwachsen begleiten zu dürfen.“ μ

3 Fragen an Petra Gruber

Was muss man mitbringen, um in Ihrer Branche erfolgreich zu sein?

An erster Stelle würde ich sagen: Neugierig bleiben, was Trends und Kundenbedürfnisse betrifft. Das heißt in weiterer Folge, am Puls der Zeit zu sein und Mut zu haben, Neues auszuprobieren. Selbstverständlich gehört die Fähigkeit dazu, die Balance zwischen Stabilität und Dynamik zu finden und entsprechend zu gestalten. Ebenso wichtig ist die Freude am Umgang mit Menschen und echtes Interesse am Gegenüber. Mir persönlich sind Zuverlässigkeit und Fairness besonders wichtig. Dann gibt es selbstverständlich Grundfähigkeiten, die gute Entscheidungen erst möglich machen: Analytisch-strategisches Denken, das Verstehen und das Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen, Flexibilität und Umsetzungsstärke. 

Worauf legen Sie bei einem Drogeriemarkt wert?

Das ist einfach: Ein drogistisches Kernsortiment für alle Dinge des täglichen Bedarfs und eine kompetente Beratung durch ausgebildete Drogistinnen – für beides stehen wir bei dm. Im Bereich der Schönheit lasse ich mich gerne von neuen Trends im Bereich der Dekorativen Kosmetik inspirieren. Ein hochwertiges Sortiment in den Bereichen Gesundheit und Ernährung gehört ebenso zu einem Drogeriemarkt – wir sehen darin die Weiterentwicklung der Reformhaus Idee. 

Was schätzen Sie an Ihrem Job?

Ich liebe die vielfältigen Aufgaben und immer wieder wechselnden Herausforderungen. Und das gemeinsame Entwickeln dafür nötiger Konzepte und Lösungen. Wenn unsere Kundinnen dies vor Ort in unseren Filialen positiv erleben oder die Mitarbeiterinnen durch effizientere Prozesse unterstützt werden – dann macht mich das besonders stolz

Foto: Marco Riebl

Donauschifffahrten boomen, nicht zuletzt dank attraktiver Angebote. Austrian Business Woman sprach darüber mit Mag. Doris Größ-Menzinger, Leiterin des Bereichs Charter und Events der DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH.

 

Wo sehen Sie in den kommenden Jahren die größten Herausforderungen für die DDSG?

Mehr als 300.000 Passagiere sind jährlich auf den DDSG Blue Danube Schiffen zwischen den touristischen Hot Spots Melk, Krems, Wien und Bratislava unterwegs, Tendenz steigend. Da ist es für uns natürlich wichtig, den Gästen ein einzigartiges Erlebnis an Bord bieten zu können und den Kontakt auch zu neuen, jungen Zielgruppen aufrecht zu erhalten. Daher investieren wir fortwährend in die Renovierung unserer Flotte. Soeben wird unsere MS Wachau komplett umgestaltet und in neuem Chic mit maritimem Flair ausgestattet. Dabei setzen wir darauf, unsere Gäste die Donau tatsächlich erleben zu lassen: Wir bauen das Heckfreideck zur „Donauterrasse“ zum Chillen & Relaxen um, entlang der Reling bieten sich einzigartige Ausblickspunkte auf die Landschaft und das von den Schiffsschrauben aufgewühlte Wasser.

Zudem denken wir darüber nach, wie wir auch zukünftige Generationen für das Thema Schifffahrt begeistern können. In einem Zeitalter, wo sich die Passagierschifffahrt auf der Donau zu einem reinen Freizeitthema entwickelt hat, ist unser Mitbewerb vielfältig geworden. Da gilt es, den Kontakt zum Kunden nicht zu verlieren. Man muss sich jeden Tag aufs Neue Fragen: Was macht die Schifffahrt mit der DDSG Blue Danube einzigartig und attraktiv für die Gäste? Natürlich verändert sich da auch der Markenauftritt. Wir arbeiten daran, das Thema Schifffahrt aus einer vielleicht etwas verstaubten, altbackenen Ecke zu holen und in ein neues Licht zu setzen. Die Themen Spaß und Genuss sollen dabei im Vordergrund stehen, wir möchten, dass unsere Gäste „Glücksmomente am Schiff“ erleben.  

Gezielte Investitionen und flexible Arbeitszeitmodelle sollen Österreichs Wirtschaft und Arbeitsmarkt stärken.

 

„Die Volkspartei setzt auf gezielte Investitionen in Schlüsselbereiche wie Infrastruktur, Bildung und Forschung, um das langfristige Wachstumspotenzial der österreichischen Wirtschaft zu stärken. Eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik soll die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessern, um Investitionen zu fördern und den Standort Österreich zu stärken. Steueranreize sollen zudem private Investitionen ankurbeln“, sagt Dr. Kasia Greco.

Die Modernisierung und Flexibilisierung des Arbeitsmarktes sind weitere zentrale Anliegen. Die Politikerin ist überzeugt, dass diese Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Eine effiziente Ausgabenpolitik sei ebenfalls unverzichtbar, um öffentliche Ausgaben effektiv zu nutzen und die Transparenz im öffentlichen Sektor zu fördern. 

Zeitabhängiges Arbeitslosengeld

Ein effizientes Steuersystem und die Förderung individueller Leistung seien ebenfalls wesentliche Aspekte einer gesunden Wirtschaft. Weitere Negativsteuern seien keine Lösung. Die Abschaffung der kalten Progression und die Senkung der Lohnsteuerstufen seien bereits wichtige Schritte.

„Bis 2030 soll der Eingangssteuersatz von 20 Prozent auf 15 Prozent gesenkt werden, um fünf Millionen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu entlasten und einen Unterschied zwischen Erwerbstätigen und Nicht-Erwerbstätigen zu sichern. Auch Pensionistinnen und Pensionisten sowie Menschen mit geringen Einkommen sollen profitieren. Die Diskussion einer Rechtsformneutralität des Steuersystems zwischen Einzelunternehmen und GmbHs ist notwendig, ebenso wie der Entfall des Steuersatzes von 48 Prozent, um die größten Steuerzahler zu entlasten“, so Greco.

Ein degressives, zeitabhängiges Arbeitslosengeld mit einer schrittweisen Absenkung der Ersatzrate von derzeit 55 Prozent auf unter 50 Prozent und die Streichung der geringfügigen Beschäftigung zum Arbeitslosengeld bis 2030 sind weitere Maßnahmen, um mehr Menschen in die Erwerbstätigkeit zu führen und Arbeit und Leistung in den Vordergrund zu stellen.

Kultur der Gehaltstransparenz

Trotz vieler Fortschritte gibt es weiterhin große Ungleichheiten, insbesondere in der Arbeitswelt. „Flexible Arbeitszeitmodelle sind ein wesentlicher Schritt, um Frauen und Männern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Die Förderung von Elternschaft und Familienpolitik ist entscheidend, darunter die Bereitstellung von bezahltem Elternurlaub und adäquaten Kinderbetreuungseinrichtungen. Maßnahmen zur Sensibilisierung für Geschlechtsdiskriminierung am Arbeitsplatz und eine Kultur der Gehaltstransparenz können ebenfalls zur Gleichstellung beitragen. Unterstützungsprogramme für benachteiligte Gruppen, wie Frauen, Menschen mit Behinderungen und ethnische Minderheiten, sind notwendig, um soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten und gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft zu bieten“, meint die Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Wien.

Foto: Garima Smesnik

Die 47-jährige Unternehmensberaterin wird künftig die Interessen der rund 60.000 Wiener EPU noch stärker vertreten.

 

„Als Sprachrohr der Wiener EPU in der Wirtschaftskammer werde ich eine neue Kultur der Zusammenarbeit aufbauen. Es genügt nicht, Missstände nur aufzuzeigen und Beschwerden und Anliegen zu sammeln. Ich möchte gemeinsam mit allen zuständigen Stellen und den betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmern Lösungen erarbeiten und dann umsetzen“, gibt Greco, die selber EPU ist, die Linie vor.

Konkret setzt Greco auf drei Säulen: Interessenvertretung, Service und Netzwerken. So soll etwa der Arbeitsplatz im Wohnungsverband künftig steuerlich begünstigt werden. „Da der Arbeitsplatz bzw. das Büro von Ein-Personen-Unternehmern häufig im Wohnbereich liegen, soll die steuerliche Abzugsfähigkeit von Aufwendungen für ein Arbeitszimmer im Wohnungsverband erleichtert werden“, so Greco. Darüber hinaus braucht es mehr Rechtssicherheit bei Werk- und Dienstverträgen: „Die neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen brauchen noch mehr Flexibilität und Eigenverantwortung. Der Wechsel zwischen Angestellten - und selbstständigem Status wird künftig noch häufiger. Hier muss eine Vereinfachung gefunden werden, die auch rechtssicher ist.“

Parallel wird Greco den Ausbau der Qualifizierungsangebote und Netzwerkveranstaltungen im EPU Center forcieren. Dazu gehören neue Workshops zur Unternehmensentwicklung und Digitalisierung ebenso wie ein regelmäßiger EPU-Talk in den Bezirken.

„Die WK Wien ist bei der Betreuung der Wiener EPU spitze. Allein die Leistungen unseres EPU Centers werden pro Jahr von 17.000 Kleinstunternehmern in Anspruch genommen. Das ist erfreulich, aber gleichzeitig auch Auftrag, unser Angebot für die 60.000 EPU weiter auszubauen. Mit der Ernennung von Kasia Greco gehen wir den nächsten Schritt und geben den EPU eine zusätzliche starke Stimme“, so Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

Foto: WK Wien/Florian Wieser

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Gabriele Graumann leitet das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser. In den vergangenen zehn Jahren hat sie den Sozialfonds der Stadt Wien zu einem Vorzeigeunternehmen gemacht.

 

Sie managen seit mehr als zehn Jahren das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser – was hat sich seither verändert?

Die Anforderungen haben sich stark verändert und werden in den nächsten Jahrzehnten noch viel stärker einem Wandel unterzogen sein. So kommt heute etwa die Individualität unserer Bewohner und unserer Mitarbeiter intensiver zum Tragen als früher. Als Organisation müssen wir mehr Möglichkeiten zur Selbstbestimmung – sowohl für Bewohner als auch für Mitarbeiter schaffen.

Welchen Stellenwert hat Ihr Beruf für Sie?

Ich erlebe meinen Beruf als persönliche Bereicherung. Er ist mit mir verknüpft und hat eine Wechselwirkung. Ich kriege im Rahmen meiner Tätigkeit Dinge mit, die mich auch privat dann noch beschäftigen. Da sind zum einen meine Mitarbeiter, deren Einsatz, Kompetenz und Ideen mich regelmäßig ins Stauen versetzen und zum anderen unsere Bewohner und Klubbesucher deren kreatives Potential mich oft regelrecht umhaut! Der Bestseller Autor Eugen Prehsler hat soeben ein Buch über die Häuser zum Leben geschrieben – „Das Lächeln des Alters“ – ich sehe dieses jeden Tag in den Gesichtern unserer Bewohner und Besucher – das schätze ich am meisten.

Mag. Gabriele Graumann leitet als Geschäftsführerin des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser einen der wichtigsten Sozialfonds der Stadt Wien. ABW traf sie zum Interview. 


Sie managen seit über 10 Jahren höchst erfolgreich das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser mit seinen 30 Häusern zum Leben und seinen 150 Pensionistenklubs der Stadt Wien. Das KWP ist somit der größte Anbieter für SeniorInnen-Wohnen und SeniorInnen-Betreuung in Wien. Was ist das Besondere an der Tätigkeit des KWP? 

Das Besondere am KWP ist, dass wir jeden Tag zehntausende Menschen betreuen, versorgen und pflegen – sowohl in 150 Klubs als auch in 30 Häusern. Die MitarbeiterInnen haben eine ganze Bandbreite an Menschen, die sie hier umsorgen: von sterbenden Menschen, die hier ihre letzten Tage, letzten Stunden bei uns verbringen bis hin zu lebenslustigen SeniorInnen, die beim SeniorInnen-Speed-Dating die neue Liebe finden wollen.

Diese Bandbreite ist die Besonderheit, die meine MitarbeiterInnen jeden Tag leisten. Die wirtschaftliche und operative Leitung von Pensionisten-Wohnhäusern und die Sicherstellung der Qualität des Leistungsangebots und der interdisziplinären Zusammenarbeit sind eine spannende und wichtige Aufgabe, die einen fordert und auch Spaß macht. Meine MitarbeiterInnen sprechen oft von einem Beruf mit persönlichem Mehrwert – dem kann ich nur beipflichten.

Die Tirolerin ist seit bald fünf Jahren Abgeordnete zum Europäischen Parlament. Sie tritt zwar nicht mehr zur Wahl an, bleibt aber weiter politisch aktiv – als SPÖ-Bezirksparteivorsitzende in Imst.

 

Woran denken Sie, wenn Sie „Europäische Union“ hören?

Die Erkenntnis, dass wir die großen Herausforderungen heute nur noch gemeinsam bewältigen können. Frieden, Klimaschutz, Demokratie - Wenn wir das in Europa erhalten und durchsetzen wollen, müssen wir uns trotz all unserer Gegensätze zusammentun. Das drückt sich ja auch im Motto der EU aus, „in Vielfalt geeint“. 

Mit welchen politischen Themen beschäftigen Sie sich?

Ich habe mich in den letzten Jahren vor allem für eine grundlegend andere Handelspolitik eingesetzt. Während in schönen Reden und Broschüren immer die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit, Menschenrechten und Umweltschutz betont wird, sucht man diese Ziele in den konkreten Politikvorschlägen oft vergeblich. Ich will, dass endlich alle von unseren Handelsabkommen profitieren, nicht nur die großen Konzerne.

Sie ist in einer politischen Familie aufgewachsen, hat sich immer für politik interessiert. Heute ist sie Abgeordnete zum Europäischen Parlament.

 

„An Politik bin ich seit jeher interessiert: Ich bin in einer politischen Familie aufgewachsen und erinnere mich gerne daran, wie ich gemeinsam mit meinem Vater im Wahlkampf SPÖ-Wahlplakate aufgehängt und bei Verteileraktionen aktiv mitgeholfen habe.  Mein Interesse für Politik begleitet mich also schon seit Kindertagen“, erzählt Karoline Graswander-Hainz, die es höchst bedenklich findet, dass in einem vermögenden Land wie Österreich die Schere zwischen Arm und Reich wieder größer wird.

Wer etwas bewegen will, muss sich engagieren. Tanja Graf ist über ihr Engagement in der Interessenvertretung der Wirtschaft zur Politik gekommen.

 

Sie wollte einen Beitrag leisten und an Rahmenbedingungen mitarbeiten, die es Unternehmern und Arbeitnehmern ermöglichen, gemeinsam erfolgreich zu sein.

„Die letzten Jahre waren stark von Krisen geprägt, die uns alle massiv gefordert haben. Von der Bevölkerung über den Haushalt bis hin zu den politisch Verantwortlichen haben das alle gespürt. Vor der Krise hatten wir ein hohes Wachstum und eine niedrige Arbeitslosigkeit. Dadurch haben wir uns einen Polster geschaffen, der es uns ermöglicht hat, diese schwierige Situation mit zahlreichen Maßnahmen von Förderungen über Zuschüsse bis hin zu Investitionsprogrammen so gut wie möglich zu meistern“, so Tanja Graf.

Jetzt gehe es darum, den Wirtschaftsstandort zu modernisieren. Dazu müssten einerseits auf EU-Ebene die Verbots- und Gebotskultur und damit die überbordende Bürokratie rigoros abgebaut und andererseits auf nationaler Ebene drei wesentliche Bereiche attraktiver gestaltet werden: Steueranreize für diejenigen, die arbeiten und viel leisten. Ihnen soll durch die Steuerbefreiung von Überstunden und einen Vollzeitbonus mehr übrig bleiben. Und für jene, die über das Pensionsalter hinaus aktiv bleiben wollen, braucht es eine Befreiung von den Abgaben. Eine Senkung der Lohnnebenkosten sei notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze schaffen und sichern zu können.

Gerade im Teilzeitbereich sei es derzeit oft so, dass sich eine Aufstockung auf Vollzeit nicht lohne und deshalb in Teilzeit verharrt werde. Ein modernes Steuersystem, das Anreize für Vollzeitbeschäftigung bietet und Mehrarbeit unterstützt, etwa durch die Steuerbefreiung von Überstunden, ist für Graf eine sinnvolle Möglichkeit. Ebenso eine Senkung der Lohnnebenkosten im Unternehmensbereich durch eine klare Strukturierung des FLAF und der Arbeitslosenversicherung. Für die Politikerin wichtige Maßnahmen, um die Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze zu sichern „Wenn wir diese Punkte konsequent umsetzen, werden wir unsere Standortattraktivität erhöhen und die notwendige Budgetkonsolidierung auf den Weg bringen“, ist sich Graf sicher.

Wir brauchen soziale Stabilität

Österreich sei eines der wohlhabendsten Länder mit einem der besten Sozialsysteme der Welt. „Wir haben also vieles richtig gemacht. Wo es Verbesserungsbedarf gibt, werden wir auch Verbesserungen vornehmen. Aber damit wir die sozialen Standards halten können, müssen wir unser System finanzierbar halten. Deshalb brauchen wir soziale Stabilität. Die erreichen wir aber nicht mit 32-Stunden-Wochen und flächendeckenden Förderprogrammen durch den Staat. Vielmehr brauchen wir Anreize für die Arbeitswilligen und Unterstützung für die wirklich Bedürftigen“, so Graf. Ganz im Sinne der sozialen Marktwirtschaft könne nur das umverteilt werden, was vorher erwirtschaftet wurde. 

Abschließend appelliert die Abgeordnete an alle ABW-Leserinnen und Leser, zur Wahl zu gehen: „Demokratie ist ein sehr hohes Gut. Die Freiheit, zur Wahl gehen zu können und mit seiner Stimme für eine Partei einen Beitrag für diese Demokratie zu leisten, halte ich für enorm wichtig. Unsere Vorfahren haben für diese Freiheit und diese Werte gekämpft, wir sollten sie weiter pflegen.“

Foto: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS

Im März 2021 hat sie die Geschäftsführung des Forums mineralische Rohstoffe übernommen, eine Plattform, die die Interessen von 46 industriellen und 70 gewerblichen Unternehmen vertritt.

 

„Diese neue berufliche Herausforderung ist für mich natürlich eine tolle Chance, meine eigenen Vorstellungen umzusetzen und weiterzuentwickeln. Obwohl ich diese Rolle in einer sehr herausfordernden Zeit übernommen habe, in der das gewohnte Arbeiten mit Präsenzterminen, Veranstaltungen oder Betriebsbesuchen nicht immer möglich war, macht mir mein neuer Job als Geschäftsführerin aufgrund der Vielfalt an Aufgaben sehr viel Spaß. Im Zentrum meiner Tätigkeit steht die Vertretung der Interessen unserer 117 Mitgliedsbetriebe, die Sand, Kies und Naturstein in Österreich gewinnen. Wir konnten heuer wichtige Themen erfolgreich vorantreiben und umsetzen“, so Dr. Gradischnig, die davon überzeugt ist, dass eine nachhaltige Versorgungssicherheit der österreichischen Bevölkerung mit mineralischen Rohstoffen ein überaus herausforderndes Thema sei, welches vor allem auf politischer Ebene vorangetrieben und geklärt werden müsse.

„In diesem Jahr haben wir die Österreichische Rohstoffstrategie 2030, die Biodiversitätsstrategie 2030+ und das Thema der Kreislaufwirtschaft erfolgreich mitgestaltet“, sagt die promovierte Juristin, die es besonders schätzt, mit Menschen aus den verschiedensten Bereichen – wie Rohstoffe gewinnenden Unternehmen, Ministerien, Verwaltung, Behörden, NGOs oder der Wissenschaft, auf nationaler und europäischer Ebene – arbeiten zu dürfen.

Wir alle benötigen mineralische Rohstoffe

„Für mich ist die Bewusstseinsbildung zur Notwenigkeit der Rohstoffgewinnung und der Versorgungssicherheit mit mineralischen Rohstoffen aus der Region für die Region ganz zentral. Jeder erwartet eine gut gewartete Infrastruktur aus Straßen, Gehwegen, Bauten oder viele wollen ihr eigenes Haus bauen. Aber die Gewinnung der dafür nötigen Baurohstoffe soll möglichst weit weg stattfinden. So funktioniert das aber nicht. Nicht nur zur Schonung der Umwelt, sondern vor allem auch aus Kostengründen werden mineralische Baurohstoffe regional gewonnen und maximal 25 Kilometer zu ihrem Einsatzort transportiert. Das der Bevölkerung zu erklären und nahe zu bringen, sehe ich als eine meiner größten Herausforderungen in den kommenden Jahren“, sagt die gebürtige Steirerin.

Auch die Themen Versorgungssicherheit und Lagerstättenschutz, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität sowie Aus- und Weiterbildung stünden weit oben auf ihrer Agenda. Für das kommende Jahr wünscht sie sich eine rasche Entspannung der Corona-Situation und dass bald wieder ein gemeinsames normales Arbeiten möglich sei. Als Geschäftsführerin des Forums mineralische Rohstoffe ist es ihr Ziel, die Akzeptanz der mineralischen Rohstoffgewinnung zu erhöhen und die Solidarität in der Bevölkerung zu verbessern. „Denn jeder von uns benötigt Tag für Tag 33 kg mineralische Rohstoffe – in ganz Österreich sind dies rund 100 Millionen Tonnen pro Jahr“, so Gradischnig abschließend. 

Foto: Lukas Lorenz

Gritta Grabner ist seit August Bundesgeschäftsführerin von Frau in der Wirtschaft. Ein ABW-Gespräch über ihre Arbeitsweise, Karrierefaktoren und Forderungen an die Politik. 

 

Sie stehen an der Spitze jener Vertretung, die die Interessen von 120.000 Unternehmerinnen vertritt. Welche Eigenschaften benötigt man für diese verantwortungsvolle Tätigkeit?

Wertschätzung für das Unternehmertum und ein offenes Ohr für Probleme und Anliegen unserer Zielgruppe.

Wie beschreiben Sie Ihre Arbeitsweise?

Organisiert, strukturiert und teamfähig.

Als Politikerin ist sie viel unterwegs, spricht mit den Menschen, erzählt von ihrer Arbeit und gibt Einblicke in ihren politischen Alltag. Die Resonanz ist durchwegs positiv.

 

Um Österreich zukunftsfit und langfristig wettbewerbsfähig zu machen, müsse die heimische Wirtschaft vom alten Denken wegkommen und die grüne Transformation schaffen. Die Grünen setzen auf eine umfassende Standortstrategie: „Wir brauchen mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten und anderen Rohstoffimporten; dafür haben wir bereits wichtige Weichen gestellt: das Erneuerbare-Energien-Gesetz, mit dem Österreich bis 2030 zu 100 Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugen wird; den Transformationsfonds und die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung für den Umstieg auf eine klimaneutrale Industrie. Wir stärken die Kreislaufwirtschaft, um den Anteil an Recyclingmaterial zu erhöhen und weniger Rohstoffe zu verbrauchen, und wir müssen unsere wertvollen natürlichen Böden schonen. Wir setzen auf Forschung in grüne Technologien, das sichert attraktive Arbeitsplätze im Land“, so Dr. Sabine Götze.

Sie betont, dass auch internationale Entwicklungen wie die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf Elektromobilität nicht verschlafen werden dürften. Die Politik stehe in der Verantwortung, Planungssicherheit für die Unternehmen zu schaffen. „Investitionen und Innovationen, die gut für Klima, Wirtschaft und Gesellschaft sind, halten die Wertschöpfung im Land und schaffen gute, zukunftssichere Arbeitsplätze. Das sichert nicht nur unseren Wohlstand, sondern auch die Zukunft unserer Kinder.“

Mehr Frauen in Führungspositionen

Als Wirtschaftssprecherin der Grünen setzt sich Götze für eine verbindliche Frauenquote in Vorständen nach dem Vorbild Deutschlands ein. „Wir haben bereits eine Quotenregelung in Aufsichtsräten und sie funktioniert: In Österreichs Aufsichtsräten sind Frauen mit rund 31 Prozent vertreten, in den Vorständen hingegen sind es nur rund 9 Prozent.“

Eine vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2021 belegt, dass Unternehmen mit mehr Frauen in Führungspositionen krisenfester und insgesamt erfolgreicher sind. Das bestehende Geschlechterungleichgewicht in Führungspositionen „kostet“ Österreich jährlich rund 2,5 Milliarden Euro Umsatz bzw. rund 700 Millionen Euro an Wertschöpfung! „Mit einer Quote für Vorstände erhöhen wir die Anzahl weiblicher Führungskräfte im Unternehmen, das hat auch Auswirkungen auf die Frauenförderung im Unternehmen“, ist die Politikerin überzeugt.

Faire Steuern auf Arbeit

Die Grünen wollen, dass den Menschen mehr von ihrem hart verdienten Geld bleibt und setzen sich deshalb für eine Reform ein: Steuern auf Arbeit sollen gesenkt, Steuern auf Vermögen und umweltschädliches Verhalten erhöht werden.

„Die Ökosoziale Steuerreform war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und hat vor allem Menschen mit geringerem Einkommen entlastet. Jetzt ist eine gerechte Besteuerung von Millionenerbschaften notwendig, um die Besteuerung von Arbeit weiter zu senken“, betont Götze. Sie motiviert die Menschen, sich aktiv für ihre politischen Forderungen und Ideen einzusetzen, zum Beispiel durch Engagement in der Kommunalpolitik. „So können wir unser Umfeld direkt mitgestalten. Und wer das nicht will oder kann, der soll eben die entsprechende Vertretung wählen“.

Foto: Grüner Club

  

Antonia Gössinger ist seit 2015 Chefredakteurin der Kleinen Zeitung Kärnten und Osttirol. Die vielfach ausgezeichnete, unbeeinflussbare Journalistin ist für ihre klaren Worte bekannt und gefürchtet.

 

Speziell den Kärntner Freiheitlichen galt sie lange Jahre als Feindbild und Zielscheibe für persönliche Angriffe. Ihren geradlinigen Weg hat sie jedoch nie aufgegeben.

Antonia Gössinger wurde als Tochter einer Glantaler Bauernfamilie geboren. Nach Absolvierung der Pflichtschulen, einer AHS und dem Berufseinstieg mit einer mehrjährigen Bürotätigkeit folgten erste journalistische Engagements als freie Mitarbeiterin der Kärntner Volkszeitung und schließlich die hauptberufliche Anstellung als Lokal- und später Politikredakteurin bei der Volkszeitung.

Sie ist von der „Zeitung“ fasziniert, „denn dieses Medium ermöglicht Einblicke in alle Bereiche des Lebens, in alle Schattierungen der Gesellschaft und das rund um die Erde.“

Elena Gorschek. Trotz großer Konkurrenz ist die Produktmanagerin von Almdudler überzeugt: Wir haben die beliebteste Kräuterlimonade Österreichs.

 

Sie sind seit bald zwei Jahren Produktmanagerin bei Almdudler, was schätzen Sie an Ihrem Job?

An meinem Job bei Almdudler gefällt mir besonders die Abwechslung und die täglichen Herausforderungen. Es ist ein sehr dynamisches Arbeitsumfeld, in dem jeder Tag anders sein kann. Das herzliche und familiäre Betriebsklima, gepaart mit der Modernität als Arbeitgeber, macht Almdudler für mich zu einem ganz besonderen Arbeitsplatz. Wir sind digital sehr gut aufgestellt, haben sehr flexible Arbeitszeiten und ich kann von überall arbeiten, was mir persönlich sehr entgegen kommt.

Sind dieses Jahr Produktinnovationen geplant?

Im Inland konzentrieren wir uns in diesem Jahr ganz auf unser Kernsortiment, in Deutschland steht der Ausbau der Distribution für die 0,35 Liter Glas-Mehrwegflasche im Vordergrund, die wir seit Jahresbeginn für die Gastronomie von unseren bisherigen Vertriebspartnern übernommen haben. Bei der Marke Spezi arbeiten wir nach einem Rebranding im Jahr 2022 intensiv am weiteren Markenaufbau. Wir sind überzeugt, dass wir das beste Spezi haben und nun ist es an der Zeit, dies allen zu zeigen und vor allem auch schmecken zu lassen.

Wie leicht/schwer ist Almdudler zu vermarkten?

Almdudler zu vermarkten ist leicht und schwer zugleich. Leicht, weil die Marke ein Stück österreichische Identität ist und nicht nur für Qualität und Tradition steht, sondern als echtes Original zum österreichischen Kulturgut gehört. Schwer, weil der Getränkemarkt von großen Konzernen dominiert wird. Mit einer Markenbekanntheit von 96 Prozent und höchsten Sympathiewerten liegen wir als Österreichs beliebteste Kräuterlimonade trotzdem ganz vorne. Das macht uns natürlich sehr stolz, bedeutet aber auch, permanent in die Marke zu investieren, um in diesem hart umkämpften Markt bestehen zu können.

Was verbinden Sie persönlich mit dem Trachtenpärchen?

Das Trachtenpaar, aber auch Almdudler im Allgemeinen, steht für mich für die Verbindung von Tradition und Moderne. Als gebürtige Vorarlbergerin und Wahlwienerin verstehe ich diesen Spagat zwischen zwei Welten sehr gut. Almdudler steht nicht für ein Entweder-Oder, sondern für ein Sowohl-als-auch. Das Trachtenpaar Marianne und Jakob verkörpert diese Vielseitigkeit perfekt, sie fühlen sich in den Bergen genauso zu Hause wie im pulsierenden Stadtleben. Almdudler steht für diese Wandelbarkeit und Balance aus Tradition und Offenheit für Neues, das inspiriert und bestätigt zugleich.

Foto: Philipp Lipiarski

Seit 2015 ist Nicole Glöckl Marketing Managerin bei AIDA Cruises & Costa Kreuzfahrten. Eine Erfolgsgeschichte, die bereits vor 19 Jahren begann.

 

Ein Austrian Business Woman-Interview über die Faszination „Kreuzfahrt“, Work-Life Balance und Karrierefaktoren. 

AIDA schwimmt auf der Erfolgswelle – welche Highlights wird es in den kommenden Jahren geben?

Ein ganz großes Highlight ist AIDAnova, das erste Kreuzfahrtschiff der Welt, das mit eimissionsarmen Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden kann. Am 31. August findet in der Meyer Werft in Papenburg die AIDA Open Air mit einer spektakulären Taufshow und einem Livekonzert von Star-DJ David Guetta. Die feierliche Taufzeremonie wird von einer fulminanten Inszenierung und einem Feuerwerk gekrönt. 

Das US-amerikanische Technologieunternehmen ServiceNow erleichtert das Arbeitsleben durch Cloud-basierte Lösungen. Seit Februar 2024 an der Spitze in Österreich: Country Managerin Vesna Glatz.

 

Im ABW-Interview erzählt sie von ihrer eindrucksvollen Karriere im Tech-Business, von Demut und Neugier und worauf Frauen bei der Karriereplanung achten sollten.

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihren bisherigen Werdegang.

Ich bin seit jeher sehr technikaffin, daher war es für mich schon sehr früh klar, dass ich gerne ein technisches Studium anstreben möchte. Ich habe mich dann zunächst für den Studiengang Electronics Engineering entschieden. Bereits während dieser Zeit wurde ich in das Top Student Programm der Siemens AG Österreich aufgenommen. Nach meiner Diplomarbeit zum Thema „Inquiry Culture in geographically distributed software development projects“ und zahlreichen internationalen Konferenzen, habe ich dann die Möglichkeit bekommen, das Führungskräfte-Nachwuchsprogramm bei Siemens zu absolvieren. 

Die zahlreichen internationale Erfahrungen in leitenden Positionen, die ich im Folgenden bei Siemens innehatte, wurden immer von starken Mentoren begleitet. Allgemein hat diese Zeit mich als Person und Führungskraft, mit einem starken Fokus auf Werteorientierung und systemische Führung, sehr geprägt. Auch das Thema Nachhaltigkeit hat für mich an großer Bedeutung gewonnen, daher schloss ich parallel zu meiner Arbeit bei Siemens ein weiteres Studium im Bereich erneuerbare urbane Energiesysteme ab. 

Anschließend wechselte ich zu Microsoft, wo ich im Jahr 2014 als Quereinsteigerin in die IT-Welt eintrat. Dort startete ich zunächst als Führungskraft im Bereich Solution Sales und wurde nach kurzer Zeit zum Head of Manufacturing & Infrastructure ernannt. Abschließend leitete ich hauptverantwortlich den Bereich Partner Development, bevor ich 2022 zu ServiceNow wechselte. Hier bin ich seit Anfang 2024 als Country Manager Österreich für den Aufbau des Standorts Wien sowie für das Wachstum in der Region zuständig. Meiner großen Leidenschaft, der Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung unter ständiger Berücksichtigung des Menschen, versuche ich nun auch bei ServiceNow weiterhin nachzugehen. 

Was schätzen Sie besonders an Ihrer neuen Tätigkeit?

Das Besondere an meiner aktuellen Tätigkeit bei ServiceNow ist die Arbeit mit den äußerst talentierten Menschen, sowie mit den Technologien, die aktuell zu den innovativsten der Welt gehören. Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit mit den Entwicklungen rund um generative KI, die nicht nur zukunftsweisend, sondern auch extrem spannend sind. Sie haben die Kraft, die Art und Weise, wie wir arbeiten fundamental zu verändern. 

Zusätzlich finde ich es besonders wertstiftend, die Themen voranzutreiben, die für die österreichischen Unternehmen in der digitalen Transformation von signifikanter Relevanz sind. Das Gefühl zu haben einen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu leisten, erfüllt mich jeden Tag mit Freude. 

Was unterscheidet ServiceNow von anderen Anbietern – etwa Salesforce?

ServiceNow steht für „Hungry & Humble“. Das macht uns intern und extern aus. Die Herausforderungen dieser Zeit meistern zu können, verlangt viel Demut und Neugier. Es gibt kein Unternehmen der Welt, das alle Herausforderung unserer Zeit allein lösen kann. Ich bin ein großer Fan von Partnerschaften und Kooperationen und bin daher der festen Überzeugung, dass wir Öko-Systeme benötigen, die Zusammenarbeit fördern.

Unsere Plattform bei ServiceNow, die Now Platform, steht für diese Vernetzung und Zusammenarbeit, die wir fördern möchten. Zudem sind unsere Mitarbeitenden authentisch und aufrichtig in jeglicher Interaktion – sei es intern oder mit unseren Kunden. Eine herausragende Unternehmenskultur ist notwendig, um kontinuierliche Bestleistungen für unsere Kunden abrufen zu können. Diese Werte und Ambitionen sind genau das, was ServiceNow einzigartig macht.  

Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise und Ihren Führungsstil beschreiben?

Mein Führungsstil ist sehr partizipativ und ich binde meine Mitarbeitenden gerne in Entscheidungen mit ein. Das Empowerment von jedem Einzelnen ist mir immer wichtig, denn das ist für mich die Grundlage, um sinnstiftend arbeiten zu können. Zudem bin ich der Überzeugung, dass Freiräume zusätzlich Kreativität anfeuern. Ich bin ein großer Fan von systemischem Leadership, daher sind die systemischen Prinzipien meine Leitplanken. Das Gefühl einer größeren Vision anzugehören, sowie Transparenz über Ursachen und Wirkung zu haben, Klarheit und authentische wertebasierende Leidenschaft zu vermitteln, sind aus meiner Sicht die wichtigen Fähigkeiten in der heutigen Zeit, um erfolgreich im Team arbeiten zu können.  

Welche Tipps haben Sie für junge Frauen, die bei ServiceNow/im Vertrieb Karriere machen wollen?

Der einzige Ratschlag, den ich geben kann, ist auch wirklich ein aufrichtiges Interesse und eine Leidenschaft für die Sache zu haben – was immer diese Sache ist. Schließlich muss man sich im Arbeitsalltag permanent damit beschäftigen. Brennt man nicht dafür, fällt es schwer authentisch und mitreißend zu sein. Deshalb sollten sich junge Frauen bewusst machen, welche Interessen und Ziele sie haben und diese verfolgen.

Der Vertrieb hat für einige noch immer einen Beigeschmack in der Wahrnehmung. Dabei sehe ich Vertrieb nicht als Beruf, sondern eher als Tätigkeit. Ich war und bin immer schon interessiert an den Innovationen, Geschäftsmodellen und dem Erfolg der Kunden - und das bei allen Unternehmen, für die ich gearbeitet habe. Aus einem starken Interesse entsteht eine Meinung, aus einer Meinung entsteht eine Haltung. Das finde ich wichtig.

Was sind Ihre beruflichen Pläne und Ziele für 2024?

Das Jahr 2024 steht für den Durchbruch von ServiceNow in Österreich. Wir werden unser Engagement in dieser Region noch weiter verstärken, eine eigene Identität aufbauen und einen sichtbaren Beitrag, intern in EMEA Central, sowie extern bei vielen bestehenden und neuen Partnern und Kunden leisten. Ich freue mich sehr auf diese spannende Zeit!

Foto: Acapulco

Die Logistikexpertin ist seit Oktober Geschäftsführerin für die Bereiche Betrieb und Vertrieb der Hafen Wien-Tochter WienCont verantwortlich und will den weiteren Erfolgsweg mitgestalten.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihr neues Aufgabengebiet.

Seit dem 1. Oktober 2021 habe ich die Funktion der technischen Geschäftsführerin der WienCont Container Terminal GmbH übernommen und werde mich als Logistikexpertin in Zukunft verstärkt den Bereichen Vertrieb und Betrieb des größten österreichischen trimodalen Terminals widmen.

Was macht für Sie den Reiz der Logistikbranche aus?

Meine berufliche Laufbahn hat mich durch viele Bereiche des Logistiksegments geführt - einen Sektor, der an Vielfältigkeit und interessanten Herausforderungen kaum zu überbieten ist. Mein besonderes Interesse galt immer dem sogenannten Intermodalverkehr, in dem man mit allen Arten von Verkehrsträgern - Schiffen, Bahn, LKW’s - und mit Menschen in der ganzen Welt zu tun hat. Es freut mich, in meine neue Tätigkeit meine Erfahrung und mein Netzwerk einbringen zu können und im Rahmen dieser Position daran mitzuarbeiten, dass unser Unternehmen den steigenden Anforderungen des Logistikmarktes als leistungsstarkes Trimodal-Terminal mit einem zeitgemäßen, attraktiven Serviceportfolio entspricht. Die ambitionierten Klimaziele und die aktuell positive Marktentwicklung erfordern, dass WienCont ausreichende Kapazitäten und Ressourcen bereitstellt und die Infrastruktur unseres Terminals für das prognostizierte Wachstum der kommenden Jahre fit bleibt. Meine Position ermöglicht mir, den bereits eingeschlagenen, erfolgreichen Weg dieses Wiener Vorzeigeunternehmens mitzugestalten und gemeinsam mit einem professionellen, hochmotivierten Team motiviert weiterzugehen. Wir können einen wesentlichen Beitrag zum #greendeal leisten - das ist mir wichtig und macht mir große Freude.

Ihre Wünsche und Ziele für 2022?

Ich möchte weiterhin den unternehmerischen Erfolg der WienCont mit verantwortungsvollem Handeln verbinden und wesentliche Themen, wie die Digitalisierung und aktiven Einsatz für die Erreichung der Klimaziele vorantreiben. Die Entwicklung des größten, österreichischen Trimodalterminals auch im kommenden Jahr unterstützen, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein. Es geht bereits jetzt um Lösungen für die klimaverträgliche Mobilität von morgen.

Foto: WienCont

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