Interviews

Daniela Wolf war Leiterin des E-Learning und & Web -Support Centers an der Ferdinand Porsche FernFH. Dann nahm sie eine Auszeit und engagierte sich im Sozialbereich.

 

Sie ist Co-Gründerin einer Programmierschule für Geflüchtete. Ende 2017 kehrte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Masterstudiengangs Wirtschaftsinformatik an die FernFH zurück. Ein ABW-Gespräch über die Leidenschaft für Informatik, Hilfprojekte und wie man Lampenfieber überwinden kann.

Bitte beschreiben Sie kurz Ihre derzeitige Tätigkeit?

Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ferdinand Porsche FernFH, wo ich auch als Lehrende im Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik tätig bin. Meine Forschungsgebiete sind Informatikdidaktik, Computer-Science-Education, E-Learning sowie ICT in der Bildung und Flüchtlingsintegration. 
Ich beschäftige mich auch mit E-Learning und neuen Technologien zur Förderung sozialer bzw. digitaler Inklusion marginalisierter Gruppen sowie verschiedener Aspekte der Informatiklehre. Das lebe ich einerseits als Co-Gründerin von refugees{code} (einer Programmierschule für Geflüchtete) und andererseits durch die Vorbereitung meiner Promotion an der TU Graz aus. 
Daneben bin ich Initiatorin von Austrian Edupreneurs, einem Ort für Veranstaltungen und Bildung rund um das Thema EdTech. Mein Ziel ist es, die lokale EdTech-Szene zu stärken und zu vernetzen. Dazu betreibe ich die Plattform austrianedupreneurs.com, organisiere Events und biete Beratung. Ich will so einen „Raum für mehr Vorbilder schaffen“ und Mut für eine EdTech-Gründung machen. 

Wann erwachte bei Ihnen das Interesse für Informatik? Gab es dafür spezielle Gründe?

Als kleines Mädchen wollte ich Tischlerin und Dekorateurin werden. Studieren wollte ich nicht. Durch die Schule wurde der Wunsch nach einem Studium größer und größer. Geträumt habe ich davon, Auslandsreporterin, Schriftstellerin, Anwältin, Raumplanerin oder Webdesignerin zu werden. Diese Träume habe ich während der Handelsakademie verworfen, weil ich eine beeinträchtigte Dame betreut habe und etwas Soziales machen wollte. Durch das Maturaprojekt habe ich meine Begeisterung für informationstechnologische und multimediale Fächer wieder entdeckt. Erfolgreich studiert habe ich daraufhin Informatikmanagement, Informatikdidaktik, Angewandtes Wissensmanagement und eEducation. Ich wollte IT-Trainerin werden.

Wie kann man junge Frauen für technische Berufe/die Forschung begeistern?

Indem man ihnen Anerkennung ihrer Leistung gibt, ihnen Informationen, Unterstützung und Ermutigung bietet und als gutes Vorbild vorangeht.

Welche Eigenschaften sind nötig, um in Ihrem Bereich erfolgreich zu sein?

Wer sich schon einmal sehr tief und intrinsisch motiviert an einem ernsteren Problem abgearbeitet und sich durchgebissen hat, ist sicher gut für den Bereich Forschung und Technologie gewappnet. Man muss ein hohes Maß an Selbstmotivation haben und sich stetig weiterentwickeln. 

Schon der Einstieg ins Studium gestaltete sich für mich holpriger als für manche meiner Kolleginnen und Kollegen. Von meiner Familie durfte ich nur wenig Unterstützung erwarten. Den Weg zu meinem Studienabschluss musste ich schon selbst organisieren. Zu Beginn stellte sich mir vor allem die Frage der Finanzierung. Viele meiner Freundinnen, Freunde und Studienkolleg(inn)en bekamen reichlich Unterstützung von ihren Eltern. Geld wäre nie ein Punkt gewesen, an dem ihr Studienvorhaben hätte scheitern können. Für mich war das eine große Sorge. Die staatliche Förderung – wie die Studienbeihilfe – erleichterte die Situation ungemein. Nichtsdestominder reichte auch dieses Geld oft hinten und vorne nicht aus, und so war ich gezwungen, neben dem Studium zu arbeiten. Ich habe mich zum Beispiel gleichzeitig als Assistentin an der Lehre beteiligt und mich mit meinen Flüchtlingsprojekten „Welcomingtours.at“ und refugees{code} um das Gute bemüht. Ich habe weibliche Studierende im Informatikstudium gecoacht und inspiriert. All das hat mir dabei geholfen, eine selbstständige Persönlichkeit zu werden. Ich weiß, was Durchhaltevermögen ist und wie hart das Ringen um echte Erfolge und Geld sein kann. Ich habe in Grundzügen eine Ahnung von Selbstverantwortung und Führungsverhalten. Wer sich solchen Herausforderungen gestellt hat, der oder dem merkt man das bei der späteren Arbeit auch an.

Wie beurteilen Sie die entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich?

Ich finde, dass es in Österreich sehr viele Ausbildungsmöglichkeiten für die Größe des Landes gibt. Ich habe allerdings immer wieder festgestellt, dass es sehr schwierig ist durch das Dickicht dieser vielen Möglichkeiten zu finden und vor allem, sich zu entscheiden. Außerdem - wer bei uns durch eine Ausbildung geht, weiß, dass Lehrende im deutschsprachigen Raum deutlich kritischer und schlechter ausgebildet sind als im internationalen Vergleich. Natürlich gibt es einzelne Pioniere im Klassenzimmer. Das beruht jedoch viel auf persönlichem Einsatz einzelner Lehrpersonen.

Wie beschreiben Sie Ihre Arbeitsweise?

Ich habe die Gabe mich in Projekte zu bohren und das immer lösungsorientiert und unglaublich selbstständig. Ich analysiere gerne alles und jeden und bin sehr neugierig. Außerdem lasse mich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Aber es kann auch mal vorkommen, dass ich verunsichert bin und Angst habe, nichts richtig zu machen. Gleichzeitig liebe ich es, wenn jemand behauptet: „Das geht nicht.“ Dann beweise ich ihr/ihm das Gegenteil. Wo andere Probleme sehen, suchen wir Informatiker(innen) nach Lösungen.

Was macht die besondere Faszination Ihrer Tätigkeit aus?

Das ich meine eigene Nische gefunden habe. Ich kann mir meine Tätigkeit so einrichten, dass sie zu mir passt, dass ich meine Stärken voll einsetzen kann und dass mich meine Tätigkeit jeden Tag aufs Neue inspiriert. Um aber wirklich diese eigene Berufung zu leben und richtig aufzublühen in dem, was ich tue, habe ich aktiv gesucht. Das war ein ganzes Stück Eigenarbeit.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Als ich meine Schüchternheit überwunden habe und für Welcomingtours.at und refugees{code} vors Rampenlicht getreten bin. Öffentliche Präsentationen und Auftritte sind aber auch heute noch immer wieder aufregend für mich. Ich sage dann zu mir selbst: Jetzt musst du die Rede/Präsentation halten, jetzt gehst du nach vorne und hältst sie. Man kann sich quasi selbst zwingen, seine Unsicherheit zu überwinden.

Was würden Sie heute anders/besser machen?

Die Zeit nicht so eng zu takten, dass überhaupt keine Luft mehr drinnen ist und viel öfter dorthin zu gehen, wo die Menschen gar nichts haben.

Ihr Rat an Frauen, die sich für Wissenschaft und Forschung interessieren?

Wir sollten meiner Meinung nach vieles ausprobieren, um herauszufinden, wo unsere Leidenschaften und unsere Stärken liegen und welche Themen und Probleme uns interessieren, bis wir wissen, wo unser Platz ist. Diese Phase gehört einfach dazu. Ansonsten sollte man offen sein und Neues ausprobieren. Wenn wir glücklich und voller Enthusiasmus sind, dann reißen wir auch andere Menschen mit und können so wirklich die Welt verändern.

Foto: Stephan Huger

Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Daniela Schlüsselberger stand schon immer unter Strom, war bereits als Kind fasziniert von Elektrotechnik. 

 

Als sie 1999 eine Lehre als Elektroinstallateurin begann, wurde sie von den männlichen Kollegen wie ein Alien behandelt. Doch sie gab nie auf. Heute ist sie beim Verbund für elektrotechnische Anlagenteile von Wasserkraftwerken verantwortlich. Eine Erfolgsgeschichte.

Bitte beschreiben Sie kurz Ihre derzeitige Tätigkeit?

Mein berufliches Tun spielt sich rund um die Erzeugung von Energie aus Wasserkraft ab. Als Projektleiterin beschäftige ich mich mit einer Vielzahl von Aufgabenstellungen. Einerseits begleite ich gerade Ausschreibungsverfahren für die Erneuerung von diversen elektrotechnischen Anlagenteilen in einer Vielzahl von Wasserkraftwerken in Österreich. Vorweg erstelle ich dafür die technischen Konzepte.

Nach erfolgreicher Vergabe des Erneuerungsauftrages, komme ich quasi wieder „back to he roots“. Ich begleite den kompletten Erneuerungsumbau. Das bedeutet für mich, dass sich mein Arbeitsumfeld in die diversen Kraftwerksstandorte verlegt wo das Projekt während der Implementierungsphase begleite und mit der technischen Abnahme die Projekte abschließe. Als Elektroenergietechnikerin biete ich in meiner Gesellschaft ebenso support im Bereich der Elektroenergietechnik an.

Gerade in der heutigen Zeit genügt es nicht, gute Leistungen oder perfekte Lösungen zu bieten. Man muss auch dafür sorgen, dass andere davon Kenntnis nehmen – so das Credo von Daniela Hennrich.

 

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

Abwechslung! Denn die Öffentlichkeitsarbeit vereint ganz viele verschiedene Tätigkeiten: schreiben, recherchieren, organisieren, kommunizieren, reisen, verhandeln,. Und natürlich die Zusammenarbeit mit Menschen. Viele Beziehungen gehen über die Arbeitswelt hinaus. Wir reden auch über Privates. Freundschaftliche, auf Vertrauen basierende Beziehungen bereichern das Berufsleben. Auch der Aspekt des medizinischen Fortschritts und, dass ich diese Weiterentwicklungen unter die Leute bringen darf., freut mich sehr. Daher auch der Slogan von Hennrich.PR: „Damit’s die Spatzen von den Dächern pfeifen.“

Die Politikerin setzt auf Digitalisierung und nachhaltige Transformation mit massiven Investitionen in grüne Technologien.

 

„Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage und der Verschuldung Österreichs setzen wir auf Digitalisierung und nachhaltige Transformation als zentrale Strategien. Um den Green Deal umzusetzen und die globale Wettbewerbsfähigkeit Europas zu sichern, sind massive Investitionen in grüne Technologien, erneuerbare Energien, Bildung und Forschung notwendig“, so Dagmar Engl. Eine neue Universität in Linz mit innovativem Ansatz soll ein wesentlicher Baustein sein, um qualifizierte Fachkräfte rasch in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Diese Investitionen werden als sinnvolle Zukunftsinvestitionen gesehen, die den Wohlstand langfristig sichern. Die Förderung fossiler Energieträger und umweltschädlicher Projekte soll reduziert bzw. eingestellt werden. Gleichzeitig befürwortet Dagmar Engl den Einsatz von Zöllen gegen Billigimporte, die den heimischen Markt untergraben.

Ein gerechtes Steuersystem ist für die Landespolitikerin die Basis für eine gesunde Wirtschaft. Sie betont, dass mehr Netto auf dem Lohnzettel nur durch eine angemessene Besteuerung von Vermögen erreicht werden kann. Mit der ökosozialen Steuerreform sei bereits ein wichtiger Schritt in diese Richtung gesetzt worden, insbesondere durch die Entlastung von Menschen mit geringem Einkommen.

Der Weg der Senkung der Steuern auf Arbeit soll fortgesetzt und durch die Besteuerung von Vermögen und umweltschädlichem Verhalten gegenfinanziert werden. Im Bereich der Wirtschaft setzt sie auf Investitionsanreize, insbesondere für Unternehmer, die die Energiewende vorantreiben. Über das Umweltförderungsgesetz werden drei Milliarden Euro für den Umbau der heimischen Wirtschaft und Industrie bereitgestellt, um stabile Unternehmen und sichere Arbeitsplätze zu schaffen.

Ungleichheiten in der Arbeitswelt

Die Bereichssprecherin für Frauenpolitik sieht vor allem in der Arbeitswelt noch große Ungleichheiten. Flexible Arbeitszeit- und Teilzeitmodelle müssten rasch ausgebaut werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer zu verbessern. Ebenso sei der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, vor allem in ländlichen Regionen, von großer Bedeutung.

Engl fordert, unbezahlte Arbeit als wichtigen Wirtschaftsfaktor anzuerkennen und Quoten für Führungspositionen und Gremien einzuführen. Die paritätische Besetzung politischer Listen wird als wirksam angesehen und sollte stärker gefördert bzw. bei Nichteinhaltung sanktioniert werden. Die Sichtbarkeit von Vorbildern in Führungspositionen soll das Bewusstsein für Gleichstellung stärken.

Foto: Die Grünen OÖ

Mit 75 Jahren Erfahrung und dem dichtesten internationalen Netzwerk ist Coface ein bedeutender Kreditversicherer, Partner im Risikomanagement von Unternehmen und in der globalen Wirtschaft. 

 

Ein ABW-Interview mit Dagmar Koch, Country Managerin von Coface Österreich.

Die Kreditversicherungsbranche ist im Umbrauch, wo orten Sie die meisten Veränderungen und Herausforderungen?

Vor allem ist die Welt unvorhersehbarer geworden. Durch jüngste Ereignisse, Stichwort Covid-19-Pandemie, Suezkanal-Problem, Krieg in der Ukraine, ist es entscheidend geworden, Lieferanten gründlich zu kennen und belastbare Informationen zu sammeln. Dabei gilt es, sowohl auf der Kundenseite als auch auf der Abnehmerseite eine umfassende Betrachtung anzustellen. Finanzzahlen alleine reichen nicht, viel effektiver ist eine breite Betrachtung aller Einflüsse im Gesamtkontext. So müssen neben wirtschaftlichen und branchenspezifischen Risiken auch Klimarisiken und das Politische Risiko in die Bewertung eines Unternehmens respektive eines Landes miteinfließen.

Die Vielfalt der Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, ist immens. Dazu zählt die kontinuierliche Anpassung an ein sich wandelndes wirtschaftliches Umfeld und die Identifizierung neuer Risiken für unsere Kunden. Die Unvorhersehbarkeit von Ereignissen nimmt stetig zu, nicht nur durch vergangene oder auch aktuelle Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine oder die hohe Inflation, die wir in vielen Ländern beobachten.

Es gibt immer mehr potenzielle Risiken wie zum Beispiel den Konflikt zwischen China und den USA und die sich stetig verschärfende Klimakrise, auf die sich Unternehmen unterschiedlich vorbereiten. Dabei gilt auch nach wie vor, was in der Vergangenheit wichtig war: Ein starkes Team, das sich gegenseitig unterstützt und flexibel auf Herausforderungen reagieren kann, ist von entscheidender Bedeutung. Es geht nicht allein um eine Einzelperson wie beispielsweise die Country Managerin, sondern um ein exzellentes Team aus engagierten Mitarbeitern und Managern. Nur gemeinsam sind wir in der Lage, unvorhergesehene Situationen im Sinne unserer Kunden flexibel zu bewältigen.

Wo sehen Sie den größten Mehrwert neuer Technologin?

Die Digitalisierung und der Einsatz von Technologie, insbesondere KI, ist ein zentraler Baustein in der Versicherungsbranche. Bereits heute treffen unsere 331 Kreditprüfer in 46 Ländern die durchschnittlich 10.000 Kreditlimitentscheidungen nicht alleine. Eine Limitentscheidung dauert durchschnittlich 1,2 Tage. Das ist nur möglich da diese Entscheidungen digital unterstützt getroffen werden, um solch ein Volumen in dieser Spitzenzeit bewältigen zu können.

Daten sind die Basis für unsere Arbeit, wir arbeiten kontinuierlich daran zu automatisieren wo es Sinn macht. Mein Credo lautet Human-Centric Digitalization. Denn: Digitalisierung muss für unsere Kunden, Mitarbeiter und Partner einen Mehrwert bieten. Wir müssen sicherstellen, dass wir einen ausgewogenen Ansatz finden, der menschliche Expertise und die Vorteile der Technologie kombiniert, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Der Weg ist hierbei noch lange nicht zu Ende, es gibt noch viel zu entdecken.

Nachhaltigkeit ist heute ein wichtiges Thema. Auch für Coface?

Wir setzen uns für ethisches Geschäftsverhalten ein, fördern Vielfalt und Inklusion und unterstützen Umweltinitiativen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere eigenen Prozesse nachhaltiger zu gestalten und unseren Kunden dabei zu helfen, ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen zu minimieren.

Als Dienstleistungsunternehmen achten wir darauf, Immobilien mit geringen Umweltauswirkungen zu wählen, fördern ein umweltbewusstes Verhalten unserer Mitarbeiter, implementieren Maßnahmen zur Abfalltrennung und Recycling sowie zur Reduzierung des Papierverbrauchs durch Digitalisierung und haben Richtlinien zur Minimierung von Geschäftsreisen eingeführt, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern. 

Ihr Rezept für optimale Kundenbindung?

Das Erfolgsgeheimnis für optimale Kundenzufriedenheit liegt darin, den Kunden zuzuhören und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Obwohl es einfach klingt, wird dies oft vernachlässigt. Es ist wichtig regelmäßiges Feedback von unseren Kunden einzuholen und entsprechend zu handeln, um eine verlässliche Partnerschaft aufzubauen und zu pflegen. Der Kundenfokus mag auf jeder Website stehen, aber es ist entscheidend, dieses Thema wirklich ins Zentrum und in den Fokus jeder einzelnen Abteilung und jedes Mitarbeiters zu rücken und in der Praxis zu leben. Schließlich ist es der Kunde, der letztendlich unsere Gehälter bezahlt.

Was definieren Sie Erfolg?

Für mich persönlich definiert sich Erfolg durch die Erreichung von Zielen. Der wirtschaftliche Erfolg geht mit der Kundenzufriedenheit einher. Wir legen einen starken Fokus darauf, uns kontinuierlich zu verbessern und die Zufriedenheit unserer Kunden laufend zu messen, denn sie ist ein entscheidender KPI für das gesamte Management. Mein Motto lautet: „Measure what you treasure!“ Neben der Kundenzufriedenheit betrachte ich auch die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter als maßgeblichen Erfolgsfaktor. Ich bin davon überzeugt, dass Erfolg nur als Team erreicht werden kann und man nur mit einem motivierten Team nachhaltig erfolgreich ist. Unser Geschäft basiert auf Beziehungen, hier ist hohe Fluktuation der Feind des Erfolgs. 

Welche Ziele haben Sie für dieses Jahr?

Mein Ziel für dieses Jahr ist es, unsere Vorhaben weiterhin erfolgreich umzusetzen und unseren USP als vertrauensvoller Partner für unsere Kunden weiter auszubauen. Wir haben bereits große Fortschritte erzielt, darunter die erfolgreiche Digitalisierung unserer Prozesse. Dadurch können unsere Versicherungsnehmer ihre Kreditversicherungsverträge schneller und sicherer mittels E-Signaturen unterzeichnen. Zudem haben wir die Wartezeit auf Kreditentscheidungen erheblich verkürzt, indem wir eine interaktive Dialogfunktion auf unserer Online-Plattform implementiert haben, die eine direkte Kommunikation zwischen unseren Kunden und Risikoprüfern ermöglicht. Diese Innovationen basieren allesamt auf dem wertvollen Feedback unserer Kunden und Partner wofür ich sehr dankbar bin.

Für die Zukunft planen wir den Ausbau unserer Inkassodienstleistungen und die Weiterentwicklung unserer Unternehmensinformationsangebote. Gleichzeitig reflektieren wir aktiv über unseren strategischen Fokus für die kommenden vier Jahre, wobei wir gemeinsam mit unserem Management auf Gruppen und regionaler Ebene intensiv daran arbeiten, die richtige Richtung zu definieren. Meine Top-3-Ziele sind nachhaltiges Wachstum, Serviceoptimierung und die Förderung einer engen Verbindung zu unseren Kunden und Mitarbeitern. Dabei strebe ich eine ausgewogene Balance zwischen persönlicher Nähe und fortschreitender Digitalisierung an.

Was raten Sie Frauen, die in der Versicherungsbranche tätig sein wollen?

Generell ist die Versicherungsbranche eine sehr offene Branche. Ich bin sehr stolz auf mein Unternehmen, wie kontinuierlich und konsequent an diesem Thema gearbeitet wird und ich arbeite selbst intensiv und mit absoluter Überzeugung daran, meinen Beitrag dafür zu leisten. Unsere „Eckdaten“ bestätigen unseren Weg deutlich. Wir haben in Österreich bei Coface einen Frauenanteil von 58,77 Prozent. Sieben der 15 Führungskräfte – das heißt 47 % sind weiblich. Im letzten Jahr hatten wir 8 Beförderungen, 4 davon waren Frauen. Einen Gender Pay Gap gibt es bei uns nicht. Das ist die Basis für ein faires und gutes Miteinander.

Mein Rat an Frauen, die in der Versicherungsbranche Karriere machen wollen, ist, sich von ihrer Leidenschaft leiten zu lassen und sich nicht von Stereotypen oder Hindernissen abhalten zu lassen. Seien Sie mutig, setzen Sie sich ambitionierte Ziele und suchen Sie nach Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Netzwerken Sie aktiv, suchen Sie Mentoren und schaffen Sie sich ein unterstützendes Umfeld. Nutzen Sie Ihre Stärken und bringen Sie Ihre einzigartige Perspektive in die Branche ein. Frauen spielen eine wichtige Rolle im Versicherungswesen, und es ist entscheidend, dass ihre Stimmen gehört werden.

Foto: Sabine Hauswirth/Coface

Die Österreich-Managerin des Kreditversicherers Coface zum aktuellen Ranking der Länder und Branchen.

 

Hohe Inflation, zurückhaltende Konsumenten und sinkende Exporte – sowohl die Ausläufer der Corona-Pandemie als auch die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts wirken sich derzeit auf die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich aus“, sagt Dagmar Koch, Country Managerin Coface Österreich, und bezieht sich damit auf die Einschätzung von Coface im Rahmen der vierteljährlich erscheinenden Risikoanalyse für Länder und Branchen.

Österreich wurde im Vergleich zur letzten Analyse von A2 auf A3 herabgestuft. Damit sind wir nicht allein. Insgesamt wurden 19 Länder herabgestuft, darunter alle west- und osteuropäischen Exportpartner Österreichs. Deutschland, Frankreich und Spanien wurden von A2 auf A3 abgestuft. Mit Tschechien, Ungarn, Polen und der UK wurden weitere wichtige Partner außerdem von A3 auf A4 hinabgestuft.

Die einzige Ausnahme bildet Italien, dessen Bewertung weiterhin bei A4 bleibt. Für die westeuropäischen Handelspartner sind vor allem die hohe Inflation sowie die engen wirtschaftlichen Beziehungen zu Osteuropa der Grund für die Abstufung. Für die osteuropäischen Exportpartner ist die Abstufung dagegen das Ergebnis der engen wirtschaftlichen Verbindungen mit Russland. Die EU-Sanktionen aber auch die Rezession der russischen Wirtschaft vergrößert das Risiko akut.

Risiko im Agrar- und Lebensmittelsektor steigt

Die Kreditversicherer schätzen das Risiko von Zahlungsausfällen im Agrar- und Lebensmittelsektor als gestiegen ein und stuft die Branche von „medium risk“ zu „high risk“ herab. „Russland und die Ukraine nehmen eine wichtige logistische und operative Position in der Versorgung landwirtschaftlicher Güter ein, der Konflikt stellt ein deutliches Wachstumsrisiko, auch abwärts in den Lieferketten dar und drückt auf die Stimmung“, betont Koch. Die verschlechterte Stimmung wirkt sich so sowohl auf die Ausgaben der Privathaushalte als auch auf die Gastronomie aus, die sich noch nicht vollständig von der Pandemie erholt haben.

Steigende Produktionskosten verstärken das Risiko in einzelnen Branchen

Besonders deutlich wirken sich gestiegene Energiekosten und Rohstoffpreise auf die Risikoeinschätzung energie- und rohstoffintensiver Branchen aus. Die Chemie-, Bau-, Metall- und Energiebranche werden herabgesetzt und erhalten die Bewertung „high risk“. In der Chemiebranche führt neben den Produktionskosten die Exportsituation zu gestiegenem Risiko – etwa 70 Prozent der in Österreich hergestellten chemischen Produkte werden in das europäische Ausland exportiert. Die Metallbranche befindet sich in einer ähnlichen Situation, gleichzeitig gibt es von Seiten der Auto- und Bauindustrie jedoch eine hohe Nachfrage an Produkten.

Weiterhin Wachstumsaussichten 

Die Gründe für die Herabstufung Österreichs sind vielfältig: Die Inflation in Österreich befindet sich auf ihrem Höchststand seit über 40 Jahren, was zu zurückhaltendem Konsumverhalten bei den Privathaushalten führt. Auch die hohe Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland spielt für die Risikoeinschätzung eine wichtige Rolle, 15 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Österreich wird durch russische Energiequellen abgedeckt. Als Verbindungsland zwischen Ost- und Westeuropa bekommt Österreich nun von beiden Seiten die Konjunkturprobleme zu spüren. „Zwar steigt das Risiko für Zahlungsausfälle, das betrifft jedoch nicht nur Österreich, sondern alle europäischen Exportpartner. Dennoch erwarten wir weiterhin ein Wachstum, wenn auch sehr geringes. Die schnell steigenden Inflationsraten werden dadurch voraussichtlich abflachen. Die österreichische Wirtschaft ist grundsätzlich gut aufgestellt. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind voll. Wichtig ist es, die Situation richtig einzuschätzen und die eigenen Strategien entsprechend anzupassen. Schon während der Corona-Krise haben wir gesehen, dass die österreichischen Unternehmen dazu in der Lage sind und Resilienz beweisen“, so die Versicherungsexpertin abschließend.

Foto: Sabine Hauswirth

Die Kommunikationsexpertin und Gründerin der Digital-Agentur digimetive über die Erfolgsfaktoren Social Media und digitale Inhalte.

 

Wir leben, konsumieren und werben in einer Ära, in der das Digitale das Analoge nicht nur ergänzt, sondern für einige Zielgruppen vielfach überholt hat. Die digitale Welt an sich ist in mehreren Inseln aufgeteilt, bedingt durch die vielen Unterschiede zwischen den einzelnen Onlinemedien, Plattformen, Kanälen und Werbemöglichkeiten.

So stehen Marken vor einer fast existenziellen Herausforderung. Wie kann die Essenz ihrer Identität in der unendlichen Weite des digitalen Raums manifestiert und dabei authentisch präsentiert werden? Die Antwort liegt nicht allein in der Quantität der Inhalte, sondern in der Qualität und Kreativität, mit der die Botschaften konzipiert und produziert werden, unabhängigdavon, ob sie organisch gepostet oder über bezahlte Werbemaßnahmen verbreitet werden.

Das Content-Volumen erhöht sich

Früher war es wesentlich einfacher, Erfolge zu erzielen, indem man viel Energie, Kreativität und Ressourcen in die Entwicklung einer guten Werbelinie mit einigen smarten Sujets und Slogans investierte. Dies war vielleicht eine komplexe, jedoch in sich geschlossene Aufgabe. Angesichts der heutigen Schnelllebigkeit der digitalen Medien, die mit Werbung überfüllt sind, und des ständigen Drangs nach Neuem und mehr Vielfalt, ist nun ein deutlich höheres Volumen an Content erforderlich. Dabei können nicht mehr alle Zielgruppen ausschließlich durch reine Werbung begeistert werden.

Das Konsumverhalten ändert sich schnell

Jede Marke ist online eine Stimme unter vielen. Es geht nicht mehr darum, ein Echo in der Leere zu sein, sondern ein Gespräch inmitten des Rauschens zu führen. Ein höheres Volumen an Inhalten mit Mehrwert ermöglicht es Marken, nicht nur gelegentlich im Newsfeed der Nutzer werblich zu erscheinen, sondern Autoren und Meinungsführer ihrer Zeit zu sein, ständig präsent in den flüchtigen Strömen der digitalen Feeds.

Plakativ beschrieben: mehrere kurze, informative oder unterhaltsame Videos, verpackt als spannende Content-Serien mit gutem Storytelling, können langfristig mehr Erfolg auf Social Media bringen als ein einzelnes, stark werbliches und langes Video, das versucht, alle Aspekte eines Unternehmens auf einmal zu beleuchten. Dabei verändern sich Konsumverhalten und Trends so schnell, dass eine konstante Optimierung und sogar ein ständiges Umdenken der eigenen Strategie nicht nur notwendig, sondern zum Glück auch möglich sind.

Kreativität sorgt für Differenzierung

Dadurch, dass so viele Inhalte überall und permanent veröffentlicht werden, kann nur die Kreativität das Bedeutungsvolle vom Banalen trennen. Sie ist der Funke der Einzigartigkeit, der in der Lage ist, Emotionen auszulösen und in Erinnerung zu bleiben, vielleicht sogar, um überhaupt aufzufallen. Kreativität ist somit nicht nur ein Instrument der Differenzierung, sondern auch ein Akt des Strebens nach Bedeutung inmitten der Flüchtigkeit.

Synergie für mehr Sichtbarkeit

Informationen und Verkaufsversprechen sind überall, manche richtig, andere falsch. So werden Qualität und Transparenz zu Maßstäben der Vertrauenswürdigkeit und Glaubwürdigkeit. Sie reflektieren die Sorgfalt und den Respekt, den eine Marke ihrer eigenen Botschaft und ihrem Publikum entgegenbringt.

Qualität ist nicht nur ein Merkmal von Inhalten, sondern ein Spiegel der Werte, die eine Marke in die Welt trägt. Die wahre Chance für Marken in der digitalen Welt liegt somit in der Synergie zwischen Konsistenz, Kontinuität, Volumen, Kreativität und Qualität. Eine Strategie, die alle Komponenten berücksichtigt, ermöglicht es Marken, nicht nur in der digitalen Landschaft sichtbar zu sein, sondern auch eine resonante und bedeutungsvolle Präsenz zu etablieren.

Der richtige Maßnahmenmix

Mehr Content mit Mehrwert bedeutet letztendlich auch mehr Gelegenheiten zur Interaktion. Dieses Engagement stärkt die Beziehung zur Zielgruppe und fördert die Kundenbindung in einem gesättigten Markt.

Als Expertin unterstütze ich Unternehmen dabei, den richtigen Mix aus organischen und bezahlten Maßnahmen zu finden, um ihre spezifischen Geschäftsziele mithilfe passender Geschichten zu erreichen. Die Identifizierung der richtigen Zielgruppen, die Erstellung ansprechender und wertvoller Inhalte, fortlaufende Analysen und Strategieoptimierungen sowie die effiziente Planung und effektive Umsetzung von Ideen stellen die Schlüssel zum Erfolg dar.

Weitere Infos: https://cosimaserban.com

Foto: contrastblack Studio

Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit digitalen Strategien und operativen Umsetzungen im Bereich Media und Kreation. Cosima Serban über Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz.

 

Künstliche Intelligenz verspricht eine höhere Effizienz im Daily Business (z.B. mit MeetGeek), eine signifikante Reduktion diverser Fehlerquellen (z.B. mit Rewind AI), eine Automatisierung repetitiver Arbeitsschritte (z.B. mit Marketplan), bessere Geschäftsentscheidungen (z.B. mit Personal AI), präzisere Prioritätensetzungen im Geschäftsalltag (z.B. mit TimeHero), passendere Antworten im Kundenservice und nicht zuletzt punktuell sogar kreative und personalisierte Umsetzungsmöglichkeiten im Bereich Kommunikation und Werbung.

Die größte Herausforderung besteht darin, zu entscheiden, welche Tools man wirklich braucht und die einzelnen Komponenten strategisch miteinander zu verknüpfen. Dabei helfen Analysen aus der Innen- und Außenperspektive, langfristige Planung und kritisches Hinterfragen - relevante Themen, bei denen ich meine Kunden täglich unterstütze.

Kommt eine Maschine mit Bewusstsein?

Ich sehe viel Potenzial in den Werkzeugen und die Zukunft wird sehr spannend sein, aber einige grundsätzliche Fragen und Themen sind im Hier und Jetzt sehr wichtig.

Die höchste Stufe der künstlichen Intelligenz ist noch nicht erreicht, zumindest nicht öffentlich sichtbar und massentauglich. Dies würde semantisch, logisch und philosophisch bedeuten, dass sich die Maschine zu einer eigenständig denkenden und handelnden Entität mit Bewusstsein und Eigenleben entwickelt hat. Aus heutiger Sicht sprechen wir eher von Werkzeugen, die nur den ersten Schritt machen können. Basierend auf maschinellem Lernen fungieren sie als Aggregatoren, die Sprach-, Bild- und/oder Texterkennung beherrschen. Sie können Collagen aus vorhandenen visuellen, auditiven und textuellen Komponenten erstellen und auf Basis von Mustererkennung Insights generieren. Auf der Grundlage von Daten können diese Tools bestimmte Schlussfolgerungen ziehen, Prognosen und Vorhersagen formulieren, Potenziale entdecken und Empfehlungen aussprechen, jedoch nur auf der Grundlage von Daten, die von Menschen definiert, segmentiert und eingespeist wurden, ohne sich vom Code zu lösen, ohne selbstständig neue Denkwege außerhalb des vordefinierten Rahmens einschlagen zu können.

Viele Fragen (noch) wenige Antworten

Künstliche Intelligenz wird oft inflationär als Modewort verwendet. Derzeit sprechen wir eher von einer digitalen, maschinellen Pseudo-Intelligenz (nicht zu verwechseln mit dem Teilbereich der Roboter, die die physische Welt kontrollieren und manipulieren können). Die immer besser werdenden Algorithmen, Software- und Hardwarekomponenten werden jedoch eines Tages, möglicherweise, eine reine künstliche Intelligenz ermöglichen. Diese könnte die menschliche, biologische Intelligenz übertreffen. Heute ist dieser Punkt noch nicht erreicht. Dennoch stellen sich bereits heute einige grundlegende Fragen.

Wie kann man überhaupt einen Code entwickeln, der genügend Variablen enthält, um der künstlichen Intelligenz den Freiraum zu geben, den sie braucht, um ein eigenes Bewusstsein aufzubauen? Wenn Menschen einfache Systeme nicht sicher genug bauen können, um digitale Angriffe zu verhindern, wie kann dann eine KI in Zukunft sicher sein? Sind ihre Weltanschauungen, Werte, Ideale und Präferenzen dann nicht mehr kontrollierbar oder wird durch die Programmierung der freie Wille zwangsweise eingeschränkt? Wie kann sichergestellt werden, dass künstliche Intelligenz richtig und falsch, gut und böse unterscheiden kann? Oder wird die künstliche Intelligenz alles auf den Kopf stellen, neu definieren und neue Wertmaßstäbe schaffen oder gar vorgeben?

Menschen werden Maschinen ermächtigen, aber wie sieht die Zukunft danach aus? Wie entwickeln sich in diesem Zusammenhang menschliche Erfahrungen, Erlebniswelten, die Fähigkeit zu lernen, innovativ zu denken, Neues zu erfinden oder überhaupt Kreativität und Phantasie zu entfalten, wenn in Zukunft vielleicht jedes Rätsel mit einem Klick übersetzt, interpretiert und gelöst werden kann?

KI-Systeme kommunizieren miteinander

Betrachten wir ganz isoliert nur die Bereiche Kommunikation, Marketing und Werbung. Früher gab es nur Vermutungen und kluge Annahmen, die als Grundlage für die Gestaltung von Marketingaktivitäten dienten. Dann kamen die Daten. Heute nutzen wir ausgeklügelte Algorithmen und Systematiken, um aus Daten sinnvolle Entscheidungskriterien, passende Targeting-Optionen und relevante Inspirationsquellen für Botschaften und Sujets zu generieren. Und auch heute noch spielen Hausverstand, Erfahrungswerte, Intuition und Interpretationsvermögen eine wichtige, wenn auch manchmal nur marginale Rolle.

Stellen wir uns hypothetisch vor, dass künstliche Intelligenz in Zukunft in der Lage ist, alle Probleme, Fragen und Herausforderungen selbstständig zu lösen, dabei kreative und soziale Fähigkeiten besitzt und sich selbst Ziele setzt. Mit diesem einen Schritt braucht es keinen Menschen mehr. So könnten verschiedene KI-Systeme direkt miteinander kommunizieren. Zum Beispiel könnte ein Geschäft direkt mit einem Haus, einer Wohnung, einem Kühlschrank oder einem Kleiderschrank kommunizieren und die entsprechenden Bestellungen aufgeben.

Auf diese Weise würden vielleicht nur noch KI-relevante SEO-Taktiken benötigt. Auf der einen Seite ist das für manche sehr praktisch, auf der anderen Seite ist es für ganze Branchen und Industrien nachteilig. Dabei sind die Risiken, die mit einer möglichen Vollüberwachung durch KI verbunden sind, noch gar nicht berücksichtigt. Einfache Systeme sind heute teilweise sehr unsicher, Internetprovider und große Institutionen werden ständig gehackt. Wie viel sicherer kann KI dann in ihren ersten Lebensphasen sein, bis sie vielleicht selbstständig bessere Sicherheitssysteme entwickelt? Woher weiß die KI dann, was sicher ist, wenn die ursprüngliche Datenbasis von Menschen entwickelt wurde, die nicht alles bedacht haben?

Maschine oder menschliches Gehirn? 

Aus heutiger Sicht können Werkzeuge einiges ersetzen, anderes ergänzen, aber noch nichts vollständig ersetzen. Jede technologische Revolution hat in gleichem Maße Verunsicherung ausgelöst, Hoffnungen geweckt und neue Horizonte eröffnet. Jedes Unternehmen kann mit modernen Tools spielerisch neue Potenziale für sich entdecken. Mein Tipp: Wie bei allen datenbasierten Themen und Tools gilt auch hier: Mit Spaß und Neugierde ausprobieren, aber immer mit Vorsicht genießen, um fundierte Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können.

Chatbots als virtuelle Assistenten können schneller und präziser mit Kunden interagieren und Fragen in Echtzeit beantworten. Die Antworten und das grundsätzliche Verständnis der Fragen sind jedoch nur so gut wie die Datenbasis, die bei der Erstellung und laufenden Optimierung der Chatbots berücksichtigt und eingespeist wird. So müssen die Programmierer viele Variablen berücksichtigen, verschiedene Phrasen, Szenarien und Möglichkeiten bedenken. Natural Language Processing (NLP)-Tools spielen dabei eine wesentliche Rolle, um Emotionen besser zu verstehen und Sentimentanalysen deutlich zu vereinfachen. Bei der Erzeugung natürlicher Sprache versuchen Maschinen, die Kommunikation an das menschliche Gehirn anzupassen, so dass der Unterschied mit der Zeit immer weniger erkennbar wird.

Nutzerverhalten wird noch transparenter 

Im Bereich Predictive Analytics können Algorithmen auf Basis von Nutzer- und Kundendaten zukünftiges Verhalten vorhersagen. Dadurch können Werbeausspielungen, Platzierungen, Targeting-Optionen und Budgetverteilungen wesentlich präziser definiert werden. Die Möglichkeiten der Nutzer-, Kunden- und Leadsegmentierung sowie der Empfehlungssysteme erreichen in kurzen Zeitsprüngen immer neue Höhen. Interessen, Präferenzen und Phasen im Kaufentscheidungsprozess können datenbasiert besser erkannt werden, um passgenauere, personalisierte Produkt- und Serviceempfehlungen auf der eigenen Website im Rahmen eigener Kampagnen und laufender Aktivitäten zu generieren. Retargeting-Maßnahmen, Kundenbindungsprogramme, Empfehlungsmarketing, Cross-Selling- und Up-Selling-Strategien können davon nur profitieren. Als übergeordnetes Zukunftsthema hilft Marketing Automation, sich wiederholende Kampagnenstrukturen und Werbemaßnahmen wie Newsletter-Versand oder Leadgenerierungsaktivitäten zu vereinfachen.

Eine Frage von Ethik und Moral 

Es gibt viele Tools, die heute versprechen, das Copywriting und die Kreation im Bild-, Video- und Audiobereich zu ersetzen oder zumindest die ersten Schritte zu vereinfachen. Writesonic, Copy AI, Adcreative AI, Jasper, Rytr, Wordtune, Craiyon, Pollinations, Fliki, Synthesia, Riffusion, Boomy und viele andere versprechen, Texte, Captions, Bilder, Videos und Audioformate auf einfache Weise und auf der Grundlage einfacher Textvorgaben zu erstellen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es sich bei den Endergebnissen lediglich um Collagen aus vorhandenen Materialien handelt, die in der Regel keine Urheberrechte berücksichtigen.

Leider gibt es auch einige, die mit solchen Tools Formate generieren lassen, um sie dann zum Teil überteuert weiterzuverkaufen. Wer den Grundsätzen von Ethik und Moral folgt, hört schon von weitem die Alarmglocken läuten. Da sich aber in der freien Wirtschaft noch niemand konkrete, allumfassende Regeln für solche digitalen Produkte ausgedacht hat, sollte man als Unternehmen aufpassen, was zu welchen Kosten-Nutzen-Relationen angeboten wird. Auch die betroffenen Branchen sollten sich die Frage stellen, ob durch dieses Phänomen der Wert von Erfahrung und Expertise obsolet wird und wie Qualität und Transparenz in Zukunft zu definieren sind.

Klärung der Eigentumsrechte

Aus heutiger Sicht ist unter anderem die Sauberkeit der Daten ein wichtiges Thema und oft eine große Herausforderung in der modernen digitalen Welt. Wenn die Basis fehlerhaft ist oder bestimmte Mängel aufweist, wird keine Personalisierung oder Automatisierung sauber funktionieren. Abgesehen von der offensichtlichen Frage des Datenschutzes, die für alle gelten sollte, wo, wie, mit welcher Einwilligung gesammelt, analysiert und segmentiert wird, stellt sich für einige gängige Tools und ihre Nutzer auch die Frage der Eigentumsrechte, des Urheberrechts, des Copyrights.

Aus alt mach neu 

Midjourney zum Beispiel ist ein Tool, das Bilder aus Textbeschreibungen erzeugt, ähnlich wie DALL-E 2 und Stable Diffusion von OpenAI. Für Personen, die in einem stark visuell geprägten Umfeld arbeiten, in den Bereichen Kreation, Design, Frontend-Entwicklung, sogar Kunst, Interior Design, Mode, Schmuck und vielem mehr, ist dies ein großartiges Werkzeug. In kürzester Zeit können Bilder erstellt werden, die exakt den eingegebenen Texten entsprechen. Das Problem dabei? Jedes generierte Bild entspringt nicht der Phantasie einer autarken künstlichen Intelligenz, die einen übermenschlichen Status erreicht hat. Jedes generierte Bild ist ein Amalgam aus bereits existierenden Fotos, eine Collage aus Dokumenten anderer, die ihre Kunstwerke online gestellt haben. Es gibt derzeit keine Gewinnbeteiligung und niemand wird als Urheber genannt, während das Tool als Best-Practice-Innovation verstanden, genutzt und gefeiert wird.

ChatGPT funktioniert sehr ähnlich, allerdings in Textform. Der Chatbot generiert Antworten auf jede Art von Frage, schreibt ganze Artikel, erlaubt Nachfragen, kann Fehler eingestehen, falsche Prämissen hinterfragen und unpassende Anfragen ablehnen. Die generierten Antworten basieren auf Artikeln, Blogbeiträgen, Interviews und Online-Publikationen aller Art. So versteht das Tool, wie sich einzelne Zitate zu einer verständlichen Textcollage zusammenfügen lassen, aber die Antworten stammen nicht allein aus dem grenzenlosen Intellekt der Maschine. 

KI heißt, auch KI ist. Bei jedem Reboot, bei jedem Prompt sollte auch überlegt werden, welchen Einfluss die Tools auf zukünftige Entwicklungen haben werden - vor allem in Bezug auf Chancen, Sicherheiten, Risiken und Konsequenzen.

Foto: contrastblack Studio

Ein schwieriges Jahr geht zu Ende. Wie die Digital Expertin und Vizepräsidentin des iab, Cosima Serban, die vergangenen zwölf Monate erlebt hat, erzählt sie im ABW-Interview.

 

Sind die heimischen Unternehmen digital gut aufgestellt, oder besteht Nachholbedarf?

Viele heimische Unternehmen sind auf jeden Fall sehr gut vorbereitet. Andere müssen Gas geben. Zum Glück gibt es gute Ausbildungsmöglichkeiten, Berater, die ihnen zur Verfügung stehen und tolle Informations- und Inspirationsquellen online. 2020 hat uns allen sehr viel beigebracht und diese Erkenntnisse werden uns auch ins Zukunft begleiten. Viele Unternehmen haben neue Prozesse entwickelt, um zum Beispiel virtuell und mit Sicherheitsabstand, Meetings, Brainstorming-Termine und Gespräche erfolgreich führen zu können. Dafür müssen die Internetprovider gute Home-Office Lösungen anbieten, die durch genügend Bandbreite alle Aktivitäten unterstützen können.

Ein Umdenken der Art und Weise „wie“ professionelles Arbeiten ausschauen kann hat auf jeden Fall stattgefunden. Video Calls zum Beispiel wären vor einem Jahr eher unvorstellbar gewesen. Es wäre in vielen Fällen ein Zeichen von Desinteresse gewesen, hätte man sich nicht persönlich treffen wollen, sogar für kurze Abstimmungen. Diese kamen maximal für kurzfristige internationale Gespräche wirklich in Frage.

Heute sind Videocalls zum Teil des normalen Geschäfts geworden und das enorme Potenzial wurde erkannt. Denn diese sparen nicht nur Anfahrtszeiten und -kosten, sondern erhöhen die Effizienz, teilweise sogar die Effektivität und ermöglichen trotz einschränkender Situationen, sehr viel Freiheit und Nähe. Ich habe das Gefühl, dass Branchenkollegen mehr miteinander sprechen, viel offener gemeinsam Neues entwickeln und konzipieren.

Die Digital Expertin und Vizepräsidentin des iab verrät im Austrian Business Woman-Interview,  warum die Digitalisierung in allen Lebensbereichen immer relevanter wird.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihr berufliches Tätigkeitsfeld und wie dieses von den Corona-Folgen betroffen ist.

Nach vielen Jahren in Media- und Digitalagenturen, habe ich mich entschieden, den selbstständigen Weg zu gehen und mein eigenes Business gegründet. Ich beschäftige mich mit Consulting im Bereich Insourcing und dem Aufbau von internen Digitalprozessen, entwickle holistische Digitalstrategien für meine Kunden und betreue digitale Mediaumsetzungen. Mittels Workshops helfe ich unterschiedlichsten Unternehmen, ihre Digitalisierungsvisionen zur Realität zu machen. 

Digitale Themen erleben, trotz, oder besser gesagt dank der aktuellen Krisensituation, eine massive Weiterentwicklung. Die Dringlichkeit der Digitalisierung aller Lebensbereiche wird immer relevanter. Die spezialisierungsübergreifende Zusammenarbeit innerhalb wichtigster Unternehmensprozesse erreicht neue Wahrnehmungshöhen und solides Know-How ist gefragter denn je. 

Cornelia Hageles Rezept für erfolgreiche, bürgernahe Politik: Zunächst zuhören, dann nachdenken, dann viel laufen und Überzeugungsarbeit leisten.

 

Scharfen Gegensätze und tiefen Gräben in der Gesellschaft gelte es nun zu überwinden. „Ich fühle seit dem Beginn der Corona-Krise immer stärker, dass sich die Menschen voneinander entfernen. Für mich war es schockierend, wie sich Corona-Leugner, Impfgegner, Impfbefürworter, Quarantänebrecher, Wissenschaftler und Politiker begegnet sind. Von verbalen Entgleisungen, zu körperlichen Übergriffen. Letztlich verlief die Diskussion über Sinnhaftigkeit und Zweckmäßigkeit im Umgang mit der Krise hin zu einer nie für möglich gehaltenen Spaltung in der Gesellschaft. Dieser Konflikt muss aus meiner Sicht gelöst werden. Auch wenn es den Anschein hat, als wäre das Corona-Problem aus dem Alltag verschwunden, so bleibt dieser Riss bestehen“, sagt Cornelia Hagele, die auch einen Krieg vor unserer Haustüre für gänzlich ausgeschlossen hielt.

„Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat mein Weltbild gänzlich auf den Kopf gestellt. Europa, als prosperierender Ort des ewigen Friedens und des Wohlstands für alle Bürger, gehört wohl für immer der Vergangenheit an. Dieser Krieg betrifft uns alle. Wir alle müssen uns nun auf die drastisch geänderten Verhältnisse einstellen.“ Dabei müssten auch ungemütliche Wahrheiten angesprochen werden. Etwa von Wohlstandsverlust und Konsumverzicht. „Wir müssen uns gegen aggressive Kriegstreiber wehren. Diese Haltung ist unumstößlich. Umso widerlicher empfinde ich es, wenn nach dem 24. Februar 2022 so mancher Opportunist sich weiterhin an den Despoten im Kreml anbiedert und dessen Handeln verteidigt. Entweder wird verteidigen unsere Werte oder wir geben sie von vornherein auf. Aufgeben kommt für mich nicht in Frage“, sagt die Juristin.

Sorgen erkennen und handeln

Als Politikerin kümmert sie sich um die Sorgen, Ängste und Probleme der Menschen. Daher sieht sie auch Negativschlagzeilen als Anregung, Probleme zu erkennen und zu handeln. 

„Ich empfinde es als Ansporn, Dinge besser zu machen und zu verbessern. Gerade die Politik-Verdrossenheit der Bevölkerung motiviert mich dazu, auf die Wählerschaft zuzugehen und sie davon zu überzeugen, dass nicht alle Politiker schlecht sind. Ich trachte danach, die Mitmenschen davon zu überzeugen, dass die schlechten Eigenschaften, welche auf Grund der vielen Schlagzeilen zu geschehenen oder lediglich erschriebenen Skandalen beinahe allen Politiker zugeschrieben werden, nicht richtig sind. Schwarzen Schafe mag es geben; diese gab es schon im antiken Athen. Von den schwarzen Schafen darf man aber nicht auf die weiße Schafherde schließen.“ Eine negative Haltung habe nie etwas zum Besseren gewandt. „Daher fordere ich alle Mitmenschen, die negativ über Politik sprechen, auf, sich selbst zu engagieren und Veränderung zu bewirken.“

Foto: Tiroler Volkspartei

  

Als Klassensprecherin hat sie bereits ihre Stimme erhoben und bemerkt, dass es wichtig ist, andere zu unterstützen, wann immer man kann. 

 

„Eines meiner Herzensanliegen ist das Thema Nachhaltigkeit, weil es alles beinhaltet, was meiner Ansicht nach wichtig ist. Derzeit wird der Begriff fast nur mit dem ökologischen Aspekt verbunden. Nachhaltigkeit betrifft aber auch die Themen Soziales und Wirtschaft. Gerade die SDG´s, die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO, bilden eine solide Grundlage um Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen einfließen zu lassen. Ziele wie qualitativ hochwertige Bildung, Gesundheit und Wohlergehen, Menschenwürdige, Arbeit und Wirtschaftswachstum, Zugang zu sauberer und bezahlbarer Energie aber auch Geschlechtergleichheit, um nur einige zu nennen, sind zweifelsohne Ziele, für deren Umsetzung wir uns alle einsetzen müssen. Unter diesen Prämissen muss Politik gestaltet werden und Projekte müssen danach bewertet werden“, fordert die Betriebswirtin und Juristin.

Das große Ganze immer im Auge haben

Politiker sollten, so Hagele, zuhören können, sich für Menschen interessieren und gestalten wollen. „Wichtig dabei ist, dass sie sich nicht verbiegen lassen. Sie dürfen sich nicht vom Reiz einer kurzfristigen Stimmenmaximierung leiten lassen. Wer Dinge sagt, hinter denen er eigentlich gar nicht wirklich steht, wird Themen nicht authentisch kommunizieren und umsetzen können. Das durchschauen die Menschen und finden die Politik dadurch oft unehrlich. Andere Meinungen sind nicht per se schlecht, sondern vielmehr ein Denkanstoß um seinen eigenen Standpunkt immer wieder zu hinterfragen. Durch einleuchtende Argumente kann man sich durchaus überzeugen lassen. Eine gute Politikerin muss nicht immer sagen, was andere hören wollen, aber auch nicht immer alles, was sie sich denkt. Sie muss das große Ganze im Auge haben und bestrebt sein, ein gemeinsames Miteinander zu fördern. Sie muss Spaß und Leidenschaft für das haben was sie tut und ehrlich sein, dann ist eine Politikerin auch richtig gut! Wichtig ist, nicht nur zu reden, sondern auch zu helfen – wenn es nur um Kleinigkeiten geht. Wenn die Menschen merken, dass sie es sind, die den Politikern wichtig sind, dann kommt auch das Vertrauen zurück“, ist die Abgeordnete, deren größter politischer Wunsch weltweiter Frieden ist, überzeugt. 

Foto: Tanja Cammerlander

Als junge verantwortungsbewusste Mutter zweier Kinder im Alter von heute 27 Jahren engagierte sie sich vor vielen Jahren erstmals in der Gemeindevertretung ihrer Heimatgemeinde.

 

2013 zog die Salzburgerin in den Nationalrat ein.

"Meine Bereiche im Parlament sind Landwirtschaft, Umwelt, Landesverteidigung und Wirtschaft. Den aktuellsten Handlungsbedarf sehe ich derzeit in der Verteilungsgerechtigkeit. Die Gewinner der COVID-19 Pandemie, allen voran die Internetriesen, haben ihren Beitrag vor allem in der Steuergerechtigkeit zu leisten. Im Bereich des Umweltschutzes muss mehr getan werden, Worthülsen bringen uns hier nicht voran. Um die vorgegebenen Klimaziele erreichen zu können braucht es schnell konkrete Maßnahmen. Wirtschaftlich muss der Fokus mehr auf Klein- und Mittelbetriebe gelegt werden, hier braucht es dringend eine bessere Unterstützung. Die Klientelpolitik der ÖVP lehne ich zutiefst ab, hingegen stehe ich für mehr Unterstützung für Familien“, so Cornelia Ecker, die als Politikerin stets mit Herz und Verstand bei der Sache ist und einen geraden Weg zu gehen versucht, auch wenn er nicht immer angenehm ist.

Ihr Rezept um Politik attraktiver zu machen: „Man muss die Menschen mögen. Indem man ihnen zuhört, ihre Probleme und Interessen ernst nimmt und Worte in Taten umsetzt.“ Ihre drei größten Wünsche: „Jedes Kind soll in Österreich die gleichen Bildungschancen haben. Die Steuergerechtigkeit muss umgesetzt und das krebserregende Pflanzengift Glyphosat endlich verboten werden.“

Foto: Hannelore Kirchner

Univ.- Prof. Dr. Dipl.-Chem. Cornelia Kasper, Universität für Bodenkultur Wien, Department für Biotechnologie, im Gespräch mit Austrian Business Woman.

 

"Das Vorjahr war ein „bewegtes“ Jahr mit vielen erfreulichen Entwicklungen im Team und tollen wissenschaftlichen Erfolgen sowie sehr spannenden Austausch und Kontakten auf Konferenzen. Es war sicher auch anstrengend und oft schwierig allen Anforderungen und Aufgaben gerecht zu werden. Zusammenfassend war es ein sehr gutes Forschungsjahr, in dem ich vor allem auch im Bereich der Lehre neues Ausprobieren konnte und inspirierende neue Erfahrungen sammeln konnte. Insgesamt habe ich ein wirklich sehr gutes Team und ausgezeichnete Kooperationen, das macht mehr als zufrieden“, sagt Univ.- Prof. Cornelia Kasper.

Soziales Engagement, Respekt und Belohnung von Leistung sieht die Nationalratsabgeordnete als politische Erfolgsrezepte.

 

„Beim Reden kommt man zusammen. Ich bin sehr dankbar für jedes Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. Deshalb bin ich viel in der Steiermark unterwegs, um das persönliche Gespräch zu suchen und auf die Anliegen aller Bürgerinnen und Bürger einzugehen“, lässt Corinna Schwarzenberger kein negatives Wort über die Regierungsarbeit fallen.

Aus Sicht der ÖVP habe man ein sehr gutes Arbeitsverhältnis mit dem Koalitionspartner und bringe sehr viele große Projekte auf den Weg, von denen andere Regierungen immer nur geredet hätten, wie etwa die Abschaffung der kalten Progression. Im Rahmen der parlamentarischen Arbeit sei man stets um eine parteiübergreifende Zusammenarbeit im sachlichen Diskurs mit den anderen Fraktionen bemüht. Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, schlägt der Politiker vor, gemeinnützige Vereine zu fördern und Anreize für soziales Engagement zu schaffen. Eine weitere Idee ist die Anerkennung von ehrenamtlichem Engagement in Vereinen durch die Universitäten. Eine respektvolle und offene Diskussionskultur in der Politik soll helfen, den Zusammenhalt in der Gesellschaft wieder zu stärken.

Umfassendes Klima-Paket

Bei der Bewältigung der Klimakrise setzt die Politik auf ein umfassendes Maßnahmenpaket statt auf ein einzelnes Gesetz. Das geplante Klimaschutzgesetz soll in Kombination mit anderen Initiativen wie der ökosozialen Steuerreform und der „Offensive Saubere Wärme“ dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck Österreichs zu verringern. Abschließend thematisiert Schwarzenberger die wachsende sozioökonomische Ungleichheit und die Notwendigkeit, Chancen gerechter zu verteilen und benachteiligte Gruppen zu unterstützen. Dazu sollen Maßnahmen wie die Abschaffung der Grunderwerbssteuer für das erste Eigenheim oder Erleichterungen bei der Kreditvergabe umgesetzt werden. Darüber hinaus wird die Bedeutung der Leistungsgerechtigkeit betont und bereits umgesetzte Maßnahmen wie die Abschaffung der kalten Progression oder die Senkung der Lohn- und Einkommensteuer genannt.

Foto: ÖVP

Als Politikerin mit einem regionalen Mandat versucht sie Sprachrohr ihres Wahlkreises und insbesondere des Bezirks Liezen zu sein.

 

„Mein Interesse an Politik erwachte schon früh während meiner Schulzeit. Seit damals verfolge ich das politische Geschehen. Politisch engagiert habe ich mich allerdings erst nach meinem Studium, nämlich in dem ich die Aufgabe als Jugendpersonalvertreterin des Landes Steiermark angenommen habe“, erzählt die Juristin.

Als Politikerin mit einem regionalen Mandat versucht sie Sprachrohr ihres Wahlkreises und insbesondere des Bezirks Liezen zu sein. In diesem Zusammenhang setzt sie sich dafür ein, die Interessen und Anliegen der Menschen aus ihrem Heimatbezirk in Wien zu vertreten. Durch ihr ÖAAB Mandat und ihren politischen Werdegang in der Personalvertretung sieht sie sich auch als Vertreterin der Arbeitnehmer. Ein ganz besonderes Anliegen sind ihr in diesem Zusammenhang auch Gleichstellungsfragen und Frauenrechte.

Gleichstellung von Frauen  

In erster Linie solle ein guter Politiker authentisch sein, so Schwarzenberger. „Politiker, die versuchen eine Rolle zu spielen werden von den Menschen nicht ernst genommen. Das lässt sich immer wieder beobachten. Dazu zählt für mich auch der echte Wille, etwas für die Menschen, die man vertritt, zu erreichen und in diesen Dingen auch eine gewisse Hartnäckigkeit an den Tag zu legen.“

Das Vertrauen der Menschen könne man in seiner politischen Funktion vor allem dann gewinnen, indem man sich auf die fachliche Arbeit konzentriere. „Gerade die vergangenen Monate haben gezeigt, dass ständiges Anpatzen und vor allem künstliches Skandalisieren für alle allen Beteiligten schlecht ist. Vor allem schadet es auch dem Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen“, so die Steiererin, die sich wünschen würde, echte Gleichstellung von Frauen in allen Gesellschaftsschichten und Religionen durchzusetzen. Damit einhergehend ganz besonders auch ein Ende der Gewalt gegen Frauen in Österreich.

Foto: Privat

Mit Dr. Cordula Donner hat sich Bürgermeister Michael Ludwig erstmals eine Frau zur Leitung der wahrscheinlich wichtigsten Schnittstelle zwischen Verwaltung und Politik ins Wiener Rathaus geholt. 

 

Sie sind die erste Frau, die in Wien das Büro des Bürgermeisters leitet  – was sind Ihre konkreten Aufgabengebiete?

Unser Bürgermeister hat viele Visionen und Ideen, um das Leben für die Menschen in unserer Stadt noch lebenswerter zu machen. Dazu braucht er ein Umfeld, das im Hintergrund nicht nur Termine und Tagesordnungen koordiniert, sondern laufend alle für seine Arbeit  wichtigen Informationen und Entscheidungsgrundlagen aufbereitet. Ein Team, das Recherchen anstellt, Ideen aufgreift, sie weiter entwickelt und dafür sorgt, dass Projekte im Zusammenspiel mit den einzelnen Ressorts koordiniert ablaufen. Nicht zu vergessen all die persönlichen Anfragen und Beschwerden, die es auch immer wieder gibt.

Die Risiko- und Finanzvorständin der BKS Bank über Cyber Security, Green-Deal und die Generation Z.

 

Sie sind seit mehr als einem Jahr BKS-Vorständin – Ihr bisheriges Resümee?

Die BKS Bank ist ein beeindruckendes und sehr vielseitiges Institut. Das Know-how ist groß und ich genieße die Zusammenarbeit im Vorstandsteam und mit unseren Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen und Teams. Meine Aufgabe ist es, die bestehende solide Basis des Konzerns weiter auszubauen, damit wir für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet sind.

Ich nehme diese Aufgabe sehr ernst, denn die BKS Bank hat in vielen Bereichen eine Alleinstellung. Besonders hervorzuheben ist, dass sie zu den wenigen regional stark verankerten und unabhängigen Finanzinstituten Österreichs gehört, die gleichzeitig international tätig sind.

Steigende Zinsen und geopolitische Risiken stellen viele Banken vor Herausforderungen. Wie bereitet sich die BKS Bank darauf vor?

Die hohen Zinsen und die Inflation gehen wieder zurück, aber sie haben die Bilanzen der Unternehmen und die Geldbörsen der Menschen in den Jahren 2023 und 2024 stark belastet. Österreich befindet sich im zweiten Rezessionsjahr und Europa verliert an Wettbewerbsfähigkeit - es gibt also viel zu tun. Grundsätzlich helfen in einem solchen Umfeld eine klare Risikostrategie, ein umfassendes Risikomanagement und eine umsichtige Risikokultur. Unser oberster Grundsatz lautet: Wir gehen nur Risiken ein, die wir verstehen und aus eigener Kraft tragen können, denn wir wollen in jeder Situation unabhängig und eigenständig bleiben.

Darüber hinaus gibt es keine „one fits all“-Lösungen, denn letztlich sind die Gründe, warum ein Unternehmen oder eine Privatperson in finanzielle Schwierigkeiten geraten kann, sehr unterschiedlich. Deshalb gehört es auch zu unserer Arbeit im Risikomanagement, für und mit unseren Kundinnen und Kunden, die in Schwierigkeiten geraten sind, gemeinsam massgeschneiderte und langfristige Lösungen zu erarbeiten. Auch wenn es - wie im Leben - keine Garantien gibt und der Weg aus einer „finanziellen Krise“ beschwerlich ist, freue ich mich mit jedem Unternehmen und jeder Person, die diesen Schritt geschafft hat.

Ein weiteres Thema, das uns als Finanz- und Risikomanagerinnen in den nächsten Jahren beschäftigen wird, sind ESG-Risiken, die sich tatsächlich oder potenziell erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder die Reputation auswirken können. Sie sind integraler Bestandteil unserer Risikostrategie und werden nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit bewertet und kategorisiert. Das heißt, wir unterscheiden zwischen Risiken, die wir durch unsere Geschäftstätigkeit selbst verursachen, und Risiken, die von außen auf uns einwirken. Für all diese Herausforderungen ist die BKS Bank mit einer Kernkapitalquote von 15,8 % (30.06.2024) und einer Gesamtkapitalquote von 19,1 % sehr gut kapitalisiert. Auch unsere Liquiditätskennzahlen und die Leverage Ratio liegen deutlich über den aufsichtsrechtlichen Mindestquoten.

Welche Entwicklungen im Finanzsektor könnten die Bankenlandschaft in den kommenden Jahren prägen?

Die Bankenlandschaft steht vor tiefgreifenden Veränderungen, die durch technologische, regulatorische und wirtschaftliche Entwicklungen getrieben werden. Ein zentrales Element ist dabei die fortschreitende Digitalisierung, der wir uns auf allen Ebenen intensiv widmen. Eines unserer größten Projekte ist derzeit die IT-Migration unserer Auslandsmärkte auf das österreichische Bankensystem. Aber auch im Zahlungsverkehr und im Firmenkundengeschäft gibt es noch viel Potenzial. Vor wenigen Tagen sind wir mit unserem neuen Firmenkundenportal „BizzNet Pro“ auf den Markt gegangen. In die Entwicklung ist viel Know-how geflossen. Dieses hochwertige Finanzmanagement-Tool bietet Unternehmen eine sichere, zuverlässige und effiziente Lösung für den elektronischen Zahlungsverkehr und wird den Austausch zwischen uns und unseren Kunden vereinfachen.

Im Privatkundenbereich ist das Bankgeschäft bereits vollständig digitalisiert. Kontaktlose Bezahlverfahren, Banking-Apps und digitale Zahlungsmethoden entwickeln sich rasant und werden immer benutzerfreundlicher, und auch unsere internen Vertriebsassistenten sind bereits digital. Zudem werden die Kunden, die unsere digitalen Kanäle nutzen, mit Hilfe der Customer Journey genau dort abgeholt, wo ihre Interessen liegen. 

Die wohl größte Herausforderung liegt im Bereich Cyber Security. Als BKS Bank bieten wir unseren Kundinnen und Kunden aktiv Schulungen dazu an und führen auch digital nicht affine Menschen Schritt für Schritt an das Thema heran, um Ausgrenzungen zu vermeiden. Darüber hinaus bieten wir mit dem BKS-Airbag Unterstützung im digitalen Alltag: IT-Expertinnen und -Experten helfen bei Problemen mit Hard- und Software.

Banken und Wirtschaft werden auch stark durch den Green Deal der Europäischen Union geprägt. Zahlreiche Richtlinien und Verordnungen, allen voran der EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums, haben großen Einfluss und sind richtungsweisend. Die BKS Bank hat bereits vor zwanzig Jahren die Weichen in diese Richtung gestellt und Nachhaltigkeit in Kombination mit Qualität im Fundament ihres Strategiegebäudes verankert. Seither haben wir immer wieder Pionierarbeit im Bereich Nachhaltigkeit geleistet und zahlreiche Produktinnovationen hervorgebracht. Unter anderem waren wir die erste Bank in Österreich, deren Vermögensverwaltung mit dem Österreichischen Umweltzeichen* ausgezeichnet wurde, und die erste, die einen Social Bond emittiert hat.

Zu unseren jüngsten Erfolgen zählt die soziale „Du & Wir Stiftung“, die Anfang des Jahres unter dem Dach der gemeinnützigen Caritas Stiftung Österreich mit einer Einlage von 500.000 Euro gegründet wurde. Damit stellen wir uns den großen gesellschaftlichen Herausforderungen in den Bereichen Bildung, Migration oder Altenpflege. Kundinnen und Kunden der BKS Bank haben die Möglichkeit, sich als Zustifter ab 5.000 Euro zu engagieren. Ideal ergänzt wird die Stiftung durch das „Du & Wir-Konto“, bei dessen Neuabschluss ein Teil der Kontoführungsgebühr in die Stiftung fließt. In Kombination ein absolutes Erfolgsmodell, das eindrucksvoll bestätigt, dass soziale Förderung ein wichtiges gesellschaftliches Thema ist.

Die nachhaltige Entwicklung von Banken und Wirtschaft wird uns auch in Zukunft zu neuen innovativen Lösungen herausfordern, auch wenn das Thema geopolitisch unterschiedliche Aufmerksamkeit erfährt. Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern eine Haltung und der einzig mögliche Weg in eine lebenswerte Zukunft.

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung der BKS Bank in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Marktumfeld? Was haben Sie für 2025 geplant?

Ich bin überzeugt, dass die BKS Bank mit hoher Innovationskraft, durchdachten Strategien und dem richtigen Gespür für Zukunftsthemen ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen wird. Unsere Stärke ist es, nicht nur kurzfristige Trends zu bedienen, sondern nachhaltige Lösungen für die langfristigen Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zu entwickeln. Dabei setzen wir auf Qualität und die weitere Digitalisierung unserer Prozesse, die den Kundenservice vereinfachen und das Bankerlebnis verbessern, ohne unsere persönliche Note zu verlieren. Unsere Filialen bleiben Anker und Drehscheibe, denn gerade in einer immer komplexer werdenden Welt ist unsere Finanzexpertise gefragter denn je.

Für das kommende Jahr haben wir uns viel vorgenommen. Gleich zu Beginn des Jahres werden wir unsere neue Website präsentieren. Parallel dazu werden wir unsere Nachhaltigkeitsziele auf Basis unserer Science Based Targets neu formulieren. Darüber hinaus gilt es, neue Vorschriften und Richtlinien für die Eigenkapitalunterlegung (Basel IV) und unseren Geschäftsbericht (CSRD) umzusetzen. Im Vertrieb setzen wir Schwerpunkte im Private Banking und bei der Generation Z, die wir verstärkt erreichen wollen. Es wird nicht langweilig und ich freue mich darauf!

Foto: Gernot Gleiss

*Disclaimer: Das Österreichische Umweltzeichen wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus für „Natur & Zukunft-Konto“ verliehen, weil bei der Auswahl mittels Giro- /Spareinlagen finanzierter Projekte neben wirtschaftlichen auch ökologische und soziale Kriterien beachtet werden. Das Umweltzeichen gewährleistet, dass diese Kriterien und deren Umsetzung geeignet sind, entsprechende Projekte auszuwählen. Dies wurde von unabhängiger Stelle geprüft. Die Auszeichnung mit dem Umweltzeichen stellt keine ökonomische Bewertung dar und lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung des Anlageproduktes zu.“

 

The Chief Financial Officer of BKS Bank on cyber security, the Green Deal and Generation Z.

You have been a member of the BKS Management Board for more than a year – how would you sum up your time here so far?

BKS Bank is an impressive and very versatile institution. It has a wealth of know-how and I enjoy working with the Management Board team and with our experts from a wide range of areas and teams. My job is to further expand the Group's existing solid base so that we are well prepared for the challenges of the future.

I take this task very seriously, because BKS Bank has a unique position in many areas. It is particularly noteworthy that it is one of the few regionally strongly anchored and independent financial institutions in Austria that are also internationally active.

Rising interest rates and geopolitical risks pose challenges for many banks. How is BKS Bank preparing for them?

High interest rates and inflation are falling again, but they weighed heavily on companies' balance sheets and people's wallets in 2023 and 2024. Austria is in its second year of recession and Europe is losing competitiveness - so there is a lot to be done. In such an environment, a clear risk strategy, comprehensive risk management and a prudent risk culture are essential. Our guiding principle is that we only take on risks that we understand and that we can bear on our own, because we want to remain independent and self-reliant in every situation.

Furthermore, there are no “one size fits all” solutions, because ultimately the reasons why a company or private individual can get into financial difficulties are very different. That is why our risk management work also involves working with our customers who have run into difficulties to develop customized, long-term solutions. Even if – as in life – there are no guarantees and the way out of a “financial crisis” is arduous, I am happy for every company and every person who has made it through this difficult time.

Another topic that will occupy us as finance and risk managers in the coming years is ESG risks, which can have a significant actual or potential negative impact on our assets, financial and earnings position or reputation. They are an integral part of our risk strategy and are assessed and categorized according to the principle of double materiality. This means that we distinguish between risks that we cause ourselves through our business activities and risks that affect us from outside. With a core capital ratio of 15.8% (30.06.2024) and a total capital ratio of 19.1%, BKS Bank is very well capitalized for all these challenges. Our liquidity and leverage ratios are also well above the regulatory minimums.

What developments in the financial sector could shape the banking landscape in the years to come?

The banking landscape is facing profound changes driven by technological, regulatory and economic developments. A central element here is the ongoing digitalization, which we are addressing intensively at all levels. One of our largest projects at present is the IT migration of our foreign markets to the Austrian banking system. But there is still a lot of potential in payment transactions and corporate banking as well. A few days ago, we launched our new corporate customer portal “BizzNet Pro” on the market. A great deal of know-how has gone into its development. This high-quality financial management tool offers companies a secure, reliable and efficient solution for electronic payments and will simplify the exchange between us and our customers.

In the retail segment, banking is already fully digitized. Contactless payment methods, banking apps and digital payment methods are developing rapidly and becoming more and more user-friendly. In addition, customers who use our digital channels are met exactly where their interests lie with the help of the customer journey.

Probably the biggest challenge is in the area of cyber security. At BKS Bank, we actively offer our customers training on this topic and also introduce people who are not digitally savvy to the topic step by step to avoid exclusion. In addition, we offer support in everyday digital life with the BKS-Airbag: IT experts help with hardware and software problems.

The European Green Deal will also have a significant impact on banks and the economy. Numerous directives and regulations, above all the EU Action Plan on Financing Sustainable Growth, will have a major influence and set the direction. Twenty years ago, BKS Bank set its course in this direction and anchored sustainability in combination with quality in the foundations of its strategy. Since then, we have repeatedly done pioneering work in the area of sustainability and created numerous product innovations. Among other things, we were the first bank in Austria whose asset management was awarded the Austrian Ecolabel* and the first to issue a social bond.

Our latest success is the social 'Du & Wir Stiftung' (You & Us Foundation), which was set up at the beginning of the year under the umbrella of the charitable foundation Caritas Stiftung Österreich with a deposit of €500,000. This is how we are tackling the major social challenges in the areas of education, migration and care of the elderly. BKS Bank customers have the opportunity to get involved as donors with donations of €5,000 or more. The foundation is perfectly complemented by the 'You & Us' account, where part of the account management fee goes to the foundation when a new account is opened. Together, they are an absolute model of success that impressively confirms that social support is an important social issue.

The sustainable development of banks and the economy will continue to challenge us to find new innovative solutions in the future, even if the topic receives different levels of attention depending on geopolitical considerations. For us, sustainability is not a trend, but an attitude and the only possible path to a future worth living.

How do you see BKS Bank developing in the future in an increasingly competitive market environment? What are your plans for 2025?

I am convinced that BKS Bank will continue its success story with a high level of innovation, well-thought-out strategies and the right instinct for future topics. Our strength lies not only in serving short-term trends, but also in developing sustainable solutions for the long-term needs of our customers. We focus on quality and the further digitalization of our processes, which simplify customer service and improve the banking experience without losing our personal touch. Our branches remain an anchor and a hub, because in an increasingly complex world, our financial expertise is more in demand than ever.

We have ambitious plans for the coming year. Right at the beginning of the year, we will present our new website. At the same time, we will reformulate our sustainability goals based on our science-based targets. In addition, we will implement new regulations and guidelines for capital adequacy (Basel IV) and our annual report (CSRD). In sales, we are focusing on private banking and on Generation Z, which we want to reach more effectively. It won't be boring, and I'm looking forward to it!

Photo: Gernot Gleiss

*Disclaimer: The Austrian Ecolabel was awarded by the Federal Ministry for Sustainability and Tourism for “Natur & Zukunft-Konto” because, when selecting projects financed by current/savings deposits, ecological and social criteria are taken into account in addition to economic criteria. The Ecolabel ensures that these criteria and their implementation are suitable for selecting appropriate projects. This has been independently verified. The award of the environmental label does not constitute an economic evaluation and does not allow any conclusions to be drawn about the future performance of the investment product."

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