Interviews

Gudrun Meierschitz. Die Vorständin der Acredia Versicherung über steigende Insolvenzen, strategische Ziele und digitale Risiken auf den Finanzmärkten.

 

Schwierige Zeiten, komplexe Herausforderungen - was bedeutet das für einen Kreditversicherer? „Wir stellen uns weiterhin auf steigende Insolvenzzahlen ein, was eine Schärfung des Risikomanagements erfordert. Das bedeutet zum einen, dass wir noch stärker darauf achten, von den versicherten Kunden möglichst frühzeitig erste Aussagen zum Geschäftsverlauf zu erhalten. Zum anderen reagieren wir noch konsequenter und unmittelbarer auf negative Informationen zum Zahlungsverhalten. Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung bestätigt, dass unser Frühwarnsystem wieder an Bedeutung gewinnt. Wir müssen schnell und unmittelbar auf negative Informationen reagieren, um das zu tun, was unsere Aufgabe ist: Schäden durch Zahlungsausfälle zu verhindern oder zumindest zu reduzieren - im Interesse unserer Kunden“, so Gudrun Meierschitz.

Bei all diesen Prozessen helfen moderne Technologien. Acredia hat in den vergangenen zwei Jahren massiv in die Digitalisierung der Prozesse und in eine komplett neue IT-Infrastruktur investiert. Innerhalb weniger Monate wurden zahlreiche Cloud-Anwendungen implementiert und ein Cyber Defense Center aufgebaut. Ganz oben auf der Agenda steht natürlich das Thema Künstliche Intelligenz.

„KI ist für uns vor allem interessant, um standardisierte Prozesse effizienter und automatisierter zu gestalten und unsere sehr gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Routineaufgaben zu entlasten. In unserem eigenen Innovation Lab arbeiten wir gemeinsam mit Kunden an neuen digitalen Produkten und Dienstleistungen. Erst kürzlich haben wir mit Acredia.digital Shield die erste vollständig digitale Kreditversicherung für KMU auf den Markt gebracht.

Ambitionierte Nachhaltigkeitsstartegie

Da die Acredia den globalen Klimawandel als die größte Herausforderung unserer Zeit betrachtet, hat sie sich frühzeitig mit dem Thema auseinandergesetzt und erste Maßnahmen ergriffen.

„Wir haben seit zwei Jahren eine eigene ESG-Spezialistin, sind dem UN Global Compact beigetreten und Mitglied bei CEOs4Future. Wir haben eine ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet, die integraler Bestandteil unserer Geschäftsstrategie ist. Eine Strategie allein reicht jedoch nicht aus, deshalb haben wir eine konkrete Roadmap mit Zielen, Verantwortlichkeiten und Zeitplänen entwickelt, um unsere strategischen Ziele zu erreichen. Erste Umsetzungserfolge sehen wir bereits im Umgang mit Ressourcen - der Verbrauch von Energie, Papier und Verpackungsmaterial konnte bereits deutlich reduziert werden. Wir investieren bereits einen großen Teil unseres Kapitals in ESG-Anleihen und werden diesen Anteil in den nächsten Jahren sukzessive weiter erhöhen. Besonders freut mich, dass wir auch im Bereich Diversity schon viel erreicht haben - wir bieten allen Menschen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Religion, interessante berufliche Aufgaben und equal pay ist bei uns kein Schlagwort, sondern Realität“, so die Ökonomin und Risikoexpertin.

Im Vorjahr wurde ein besonderes Augenmerk auf die Umsetzung einer neuen europäischen Verordnung für ein effektives und umfassendes Management digitaler Risiken auf den Finanzmärkten gelegt. Und auch die besonders sensible Betreuung der Kunden in Zeiten stark steigender Insolvenzrisiken lag im Fokus. 

Foto: Acredia Versicherung

Ein ABW-Interview mit der IAKW-AG Vorständin über Frauenförderung, Nachhaltigkeit und ein erfolgreiches Jahr.

 

Wie zufrieden sind Sie mit dem vergangenen Geschäftsjahr?

Das Geschäftsjahr erfüllt voll und ganz unsere Erwartungen. Besonders freut es mich, dass die Modernisierungen und Innovationen der vergangenen Jahre schon jetzt erste Früchte tragen. Mit der Eröffnung der kinetischen Weltneuheit „polySTAGE“ haben wir international große Aufmerksamkeit erhalten – neben den großen Wissenschaftskonferenzen nutzen dies vor allem internationale Corporate-Kunden, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein spektakuläres Erlebnis zu ermöglichen.

Dementsprechend eng getaktet sind bei uns vor allem das Frühjahr und der Herbst, dort haben wir zeitgleich mehrere Großveranstaltungen. Besonders hervorzuheben sind dabei wieder unsere beiden größten Veranstaltungen mit über 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – der Radiologiekongress und der Kongress der Geowissenschaften. Aber auch nationale Veranstaltungen haben unser Jahr geprägt wie z.B. das A1 Austrian E-Sport Festival mit über 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie das Female Future Festival, welches erstmalig bei uns stattfand.  

Als Sprecherin des Vorstands sind Sie bereits seit 12 Jahren für Österreichs größtes Kongresszentrum verantwortlich. Welchen Rat können Sie jungen Frauen für ihre zukünftige Karriere geben?

Ganz wichtig sind Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Mut, Ideen auch bei möglichen Widerständen umzusetzen. Ich hatte das Glück, starke Frauen als Vorgesetzte zu haben, die mich gefordert und gefördert haben. Dementsprechend versuche auch ich, diese Möglichkeiten in meinem Team anzubieten. Bei der Auswahl des künftigen Arbeitgebers sollte man als Frau daher meiner Ansicht auch darauf schauen, wie die Strukturen im Unternehmen sind und ob dort Gleichstellung tatsächlich gelebt wird. 

Gibt es konkrete Maßnahmen, mit denen Sie Frauen in Ihrem Unternehmen fördern? 

Wir bieten gezielte Coachingprogramme für Frauen in unserem Unternehmen an, damit diese ihre Potenziale erkennen und diese zukünftig noch besser ausschöpfen. Im Vorstand ist das Geschlechterverhältnis 50 zu 50 und auch in der Bereichsleitung ist knapp die Hälfte weiblich. Auch in ursprünglich klassischen „Männerberufen“ wie etwa der Eventtechnik arbeiten bei uns Frauen und wir freuen uns immer sehr über neue Bewerbungen!

Natürlich ist bei uns auch die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern bei vergleichbarer Position essenziell. Eine EU-Richtlinie zur Lohntransparenz sieht vor, das geschlechtsspezifische Lohngefälle in der EU abzubauen. Die Richtlinie ist bereits in Kraft und betrifft Arbeitgeber im öffentlichen und im privatwirtschaftlichen Bereich. Auch wenn die Umsetzung in nationales Recht noch nicht erfolgt ist, sehen wir uns als öffentliches Unternehmen in einer Vorreiterrolle.

Aus diesem Grund haben wir extern eine Gender-Pay-Gap-Analyse für unser Unternehmen in Auftrag gegeben. Zum Vergleich: EU weit beträgt das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern im Durchschnitt 13 %, in Österreich laut einer Studie von KPMG sogar 19 %. In unserem Unternehmen liegt das um hierarchische Positionen bereinigte Lohngefälle bei –0,78 %. Wir freuen uns sehr, dass sich unsere Bemühungen zur Frauenförderung und Gleichstellung auch nachweislich in Zahlen widerspiegeln!

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in der Veranstaltungsbranche. Wie können Großveranstaltungen und Kongresse nachhaltiger gestaltet werden?

Als Österreichs erstes Green Conference Centre sind wir schon seit langer Zeit Vorreiter bei Green Events und Green Meetings. Unser hauseigenes Nachhaltigkeitsteam berät und zertifiziert kostenlos, um möglichst viele Kunden von diesem Konzept zu überzeugen.

Durch Berücksichtigung wichtiger Punkte wie einer möglichst umweltfreundlichen Anreise, dem Verzicht auf Wegwerfartikel sowie lokalem und saisonalem Catering kann jede einzelne Veranstaltung einen großen Beitrag zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks beitragen. Die Nachfrage nach nachhaltigen Events steigt stark an – bei großen internationalen Gesellschaften und Unternehmen gehört dies mittlerweile schon zum Mindeststandard. 

Ihre Pläne und Ziele für 2025 und 2026?

Die Modernisierung in unserem Haus schreitet auch heuer mit großem Tempo voran. Nachdem wir in den vergangenen Jahren den Außenbereich sowie die Eingangshalle und einige Säle und Loungen modernisiert haben, wird derzeit unsere Ebene -2 komplett erneuert. Das moderne Raumdesign aus den anderen Ebenen wird ebenso übernommen wie die Erhöhung der Deckenbereiche.

Neue LED-Flächen in allen Foyer- und Gangbereichen sorgen für Orientierung und Branding-Möglichkeiten. Beim Saal D, welcher z.B. als Plenarsaal beim EU-Ratsvorsitz 2018 zum Einsatz kam, wird künftig eine Dreiteilung durch mobile Trennwände möglich sein. Wir sind schon sehr gespannt, die neuen Bereiche im Frühjahr 2025 erstmals wiederzueröffnen! 

Auch bei den Veranstaltungen sind wir schon sehr gut gebucht und richten uns wieder auf ein eng getaktetes Kongressprogramm ein. Für 2026 konnten wir heuer einen sehr großen Akquise-Erfolg vermelden: Nach 21 erfolgreichen Jahren in München wechselt die Audiomesse HIGH END ihren Standort und zieht ins Austria Center Vienna. Die weltweit führende Fachmesse für Audiotechnologie findet dann jährlich an vier Tagen im Mai statt und zieht dabei über 20.000 internationale Besucherinnen und Besucher an. Unsere großen Investitionen in Modernisierung und Digitalisierung der letzten Jahre waren sicher ausschlaggebend, um diese namhafte Technologiemesse nach Wien zu holen! 

Fotos: Alexander Stamenov, Ludwig Schedl

 

An ABW interview with the IAKW AG chairwoman about the advancement of women, sustainability and a successful year.

How satisfied are you with the past financial year?

The financial year has fully met our expectations. I am particularly pleased that the modernisations and innovations of recent years are already bearing fruit. The opening of the world's first kinetic stage, ‘polySTAGE’, has attracted a great deal of international attention – in addition to major scientific conferences, international corporate customers in particular are using it to provide a spectacular experience for their participants.

Accordingly, spring and autumn are particularly busy for us, with several major events taking place at the same time. Particularly noteworthy are our two largest events with over 15,000 participants – the Radiology Congress and the Earth Sciences Congress. But national events have also shaped our year, such as the A1 Austrian E-Sport Festival with over 20,000 participants and the Female Future Festival, which took place at our venue for the first time. 

As spokeswoman for the board, you have been responsible for Austria's largest congress centre for 12 years. What advice can you give young women for their future careers?

It is very important to have self-confidence in your own abilities and the courage to implement ideas even in the face of possible resistance. I was lucky enough to have strong women as superiors who challenged and encouraged me. Accordingly, I also try to offer these opportunities to my team. In my opinion, when choosing a future employer, women should therefore also look at the structures within the company and whether equality is actually practised there.

Are there specific measures you use to support women in your company?

We offer targeted coaching programmes for women in our company so that they recognise their potential and make even better use of it in the future. The gender ratio on the management board is 50:50 and almost half of the division managers are also female. Women also work for us in what were originally considered ‘male professions’, such as event technology, and we are always very happy to receive new applications!

Of course, equal pay for women and men in comparable positions is also essential for us. An EU directive on pay transparency aims to reduce the gender pay gap in the EU. The directive is already in force and affects employers in both the public and private sectors. Even if it has not yet been transposed into national law, we see ourselves as a public-sector company playing a pioneering role.

For this reason, we have commissioned an external gender pay gap analysis for our company. By way of comparison: the average gender pay gap across the EU is 13%, and in Austria, according to a study by KPMG, it is as high as 19%. In our company, the pay gap, adjusted for hierarchical positions, is -0.78%. We are very pleased that our efforts to promote women and achieve equality are also demonstrably reflected in figures!

Sustainability is a central topic in the event industry. How can large events and conferences be made more sustainable?

As Austria's first Green Conference Centre, we have been pioneers in green events and green meetings for a long time. Our in-house sustainability team provides free advice and certification to convince as many customers as possible of this concept.

By taking important points into account, such as the most environmentally friendly travel possible, avoiding disposable items and using local and seasonal catering, every single event can make a significant contribution to reducing the ecological footprint. The demand for sustainable events is increasing rapidly – for large international companies and corporations, this is now a minimum standard.

What are your plans and goals for 2025 and 2026?

The modernisation of our building is continuing at a rapid pace this year. Having modernised the outdoor area, the entrance hall and some halls and lounges in recent years, our level -2 is currently being completely renovated. The modern room design from the other levels will be adopted, as will the raising of the ceiling areas.

New LED surfaces in all foyer and corridor areas provide orientation and branding opportunities. In the future, Hall D, which was used as a plenary hall during the 2018 EU Council Presidency, for example, will be able to be divided into three sections using mobile partition walls. We are very excited to reopen the new areas in spring 2025!

We are also very well booked in terms of events and are once again preparing for a tightly scheduled congress programme. This year, we were able to report a major acquisition success for 2026: after 21 successful years in Munich, the HIGH END audio trade fair is changing location and moving to the Austria Center Vienna. The world's leading trade fair for audio technology will then take place annually over four days in May, attracting over 20,000 international visitors. Our major investments in modernisation and digitalisation in recent years were certainly crucial in bringing this renowned technology fair to Vienna!

Photos: Alexander Stamenov, Ludwig Schedl

Im Frühjahr 2024 wurde die Mutter eines 11-jährigen Sohnes und begeisterte Ausdauersportlerin General Manager bei Takeda Pharma Austria. Im ABW-Interview spricht die Pharmakologin über Frauenförderung, Forschung und ihren Führungsstil.

 

Als General Manager von Takeda Pharma Austria leiten Sie ein führendes Unternehmen im Healthcare-Bereich. Was sind Ihre größten Herausforderungen und Prioritäten in dieser Rolle?

Zu Beginn des Jahres 2024 habe ich die Verantwortung für Takeda Pharma Austria übernommen. Seit 2002 durfte ich in verschiedenen Positionen innerhalb des globalen Unternehmens die Zukunft mitgestalten. Unsere gemeinsame Mission ist es, das Leben von Patienten auf der ganzen Welt zu verbessern. Wir entwickeln Innovationen, um sie allen Betroffenen schnell zugänglich zu machen.

Dieser Leitgedanke mag einfach klingen – ist aber in der täglichen Praxis komplex.  Ich möchte zwei große Themen hervorheben: das ungenutzte Potenzial von Gesundheitsdaten und den Umgang mit diesen Datenquellen sowie die kontinuierliche Sicherstellung eines schnellen Marktzugangs für medizinische Innovationen und vor allem für Patienten, die diese dringend benötigen. 

In Europa gibt es noch viele Hürden bei der Nutzung von Gesundheitsdaten, die die Erschließung der Potenziale auch im österreichischen Gesundheitssystem einschränken. Ich setze mich für eine aktive und sichere Datennutzung und KI-Technologien ein, denn Patienten brauchen bessere, schnellere Diagnosen und personalisierte Therapien. Der Vorteil für das gesamte österreichische Sozialsystem ist eine Effizienzsteigerung und eine Senkung der Gesamtkosten im Gesundheitswesen. Und schließlich ist die Förderung einer unterstützenden, dynamischen Teamkultur unerlässlich, um diese Herausforderungen zu meistern und gemeinsam mit dem Team unsere Mission voranzutreiben.

Welche Werte sind Ihnen bei der Führung eines globalen Pharmaunternehmens besonders wichtig?

Ich sehe meine Aufgabe darin, unsere Teams zu befähigen, derzeitige und zukünftige Herausforderungen zu meistern. Integrität, Fairness, Ehrlichkeit und Beharrlichkeit haben wir als Kernwerte unseres Unternehmens definiert. Fairness ist für mich ein Grundwert, den ich in Zusammenarbeit mit allen Menschen übernehme und zeige. Mein Sohn hilft mir, jeden Tag Fairness zu erreichen, indem er mich daran erinnert, wie wichtig Integrität und Empathie in allen Interaktionen sind.

Unsere Arbeit ist heute geprägt von ständigen äußeren Veränderungen: Gesetze, Strukturen oder nationale Gegebenheiten können sich schnell ändern, ganz im Sinne von 'change is the new normal'. Dementsprechend brauchen wir den Willen und die Fähigkeit, wirklich flexibel zu sein. Ich versuche, dies meinem Team in Österreich jeden Tag vorzuleben und lege einen starken Fokus auf funktionsübergreifende Zusammenarbeit und Kommunikation, während ich „caring leadership“ praktiziere, um meine Teammitglieder bei diesen Veränderungen zu unterstützen.

Wie sieht Takeda die zukünftige Entwicklung der Biotechnologie und welche Rolle spielt Österreich als Standort für innovative Therapien und Medikamente?

Die forschende Pharmaindustrie leistet einen enormen Beitrag für den Wirtschaftsstandort Österreich. Takeda Österreich spielt dabei eine wesentliche Rolle, sowohl innerhalb der Branche als auch in unserem globalen Netzwerk. In Österreich sind wir Arbeitgeber für rund 4500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hierzulande finden alle Schritte entlang der Wertschöpfungskette statt: von der Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zur Vermarktung von Arzneimitteln.

Takeda investiert derzeit einen 3-stelligen Millionenbetrag in einen technisch und ökologisch optimierten Neubau für biopharmazeutische Forschung und Entwicklung in Wien. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant. Damit setzen wir ein klares Zeichen für die Bedeutung und Zukunftssicherheit des Forschungsstandorts Österreich. 

Welche Initiativen oder Programme könnten Unternehmen wie Takeda Ihrer Meinung nach ergreifen, um Frauen in Führungspositionen sowie in Forschung und Entwicklung zu fördern?

Eine Grundvoraussetzung für die Gleichstellung von Frauen im Berufsleben ist unser Wertesystem, damit meine ich jenes in der Gesellschaft und auch im jeweiligen Arbeitsumfeld. Erst kürzlich wurde ich gefragt, ob interne Frauennetzwerke heute noch notwendig sind. Meine Antwort war: Ja, natürlich! Hier in Österreich konnte ich beobachten, dass das bestehende Takeda Women's Network einen wichtigen Beitrag zur Förderung frauenspezifischer Anliegen leistet.

Dazu gehören beispielsweise die spezifische Ansprache von Mädchen und Frauen für technische (Ausbildungs-)Berufe, Weiterbildungsplanung zur Entwicklung des Potenzials junger Frauen im Berufsleben oder Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und anderen Verpflichtungen in jedem Alter. Ich selbst bin mir meiner Vorbildfunktion bewusst und nutze interne und externe Möglichkeiten, um Frauen aktiv zu vernetzen und sichtbar zu machen.  Ich möchte auch hervorheben, wie wichtig es ist, familiäre Werte bei der Arbeit zu leben, zum Beispiel am „Bring deine Kinder zur Arbeit mit“-Tag.

Was hat Sie persönlich dazu inspiriert, in der Pharmaindustrie zu arbeiten?

Meine Inspiration entspringt einem tiefgreifenden Engagement für die Verbesserung der Ergebnisse für Patienten und die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. Ein Team zu innovativen Lösungen zu führen und den Zugang zu hochinnovativen Behandlungen zu gewährleisten, ist eine große Motivation. Mein Hauptantrieb ist Neugierde, Neugier auf Menschen, Kultur und Systeme - immer offen zu bleiben und zu lernen.

Welche neuen Therapien werden Ihrer Meinung nach die Zukunft der medizinischen Versorgung in Österreich und weltweit am stärksten prägen?

In der medizinischen Versorgung gibt unglaublich viele vielversprechende Therapien, die das Potenzial haben, die Zukunft sowohl in Österreich als auch weltweit signifikant zu beeinflussen, Immuntherapien, Gentherapien, plasmabasierte Therapien, Neurotechnologien – es ist wirklich faszinierend. Ein Großteil unserer aktuellen Forschungsaktivitäten konzentriert sich auf seltene und sehr seltene Krankheiten. Eine Krankheit gilt als selten oder verwaist, wenn sie weniger als 500 Menschen pro eine Million betrifft. Eine extrem seltene Krankheit ist definiert als weniger als 20 Menschen pro eine Million.[1]

Ein aktuelles Beispiel für den enormen Fortschritt in der medizinischen Forschung ist eine innovative Behandlungsoption, die in Österreich erforscht und entwickelt wurde und seit diesem Jahr betroffenen Kindern und Erwachsenen mit angeborener thrombotischer thrombozytopenischer Purpura (cTTP) zur Verfügung steht. Die Produktion für den Weltmarkt erfolgt in Österreich. CTTP ist eine extrem seltene, angeborene, chronische Blutgerinnungsstörung, die durch einen Mangel des Enzyms ADAMTS13 verursacht wird. 

Die Inzidenzrate von cTTP liegt bei etwa einem neuen Fall pro Million Einwohner. Ohne Behandlung kann cTTP zu schwerwiegenden Komplikationen wie Nierenversagen, Schlaganfall und Herzinfarkt durch Blutgerinnsel führen. Die Sterblichkeitsrate bei akuten TTP-Ereignissen liegt bei über 90 Prozent, wenn sie unbehandelt bleiben. Die Therapie ist die erste und einzige rekombinant hergestellte Enzymersatztherapie (EET) in der Europäischen Union, die ADAMTS13 Mangel bei Kindern und Erwachsenen mit cTTP ausgleichen kann und damit gezielt an der Ursache der Erkrankung ansetzt.

Bildnachweis: Lisi Specht / Takeda

[1] https://change4rare.com/rare-diseases/

 

In spring 2024, the mother of an 11-year-old son and enthusiastic endurance athlete became General Manager at Takeda Pharma Austria. In the ABW interview, the pharmacologist talks about the advancement of women, research and her management style.

As General Manager of Takeda Pharma Austria, you head a leading company in the healthcare sector. What are your biggest challenges and priorities in this role?

I took over responsibility for Takeda Pharma Austria at the beginning of 2024. Since 2002, I have had the opportunity to help shape the future in various positions within the global company. Our shared mission is to improve the lives of patients around the world. We develop innovations to make them quickly accessible to all those affected.

This guiding principle may sound simple, but in practice it is complex. I would like to highlight two major issues: the untapped potential of health data and how to handle these data sources, and how to ensure rapid market access for medical innovations and, above all, for patients who urgently need them.

In Europe, there are still many hurdles to the use of health data, which also limit the potential for the Austrian healthcare system. I am committed to the active and secure use of data and AI technologies because patients need better, faster diagnoses and personalized therapies. The advantage for the entire Austrian social system is an increase in efficiency and a reduction in overall healthcare costs. Finally, fostering a supportive, vibrant team culture is essential to meeting these challenges and advancing our mission together as a team.

What values are particularly important to you when managing a global pharmaceutical company?

I see my role as empowering our teams to meet current and future challenges. We have defined integrity, fairness, honesty and persistence as our core values. For me, fairness is a core value that I embrace and demonstrate in my interactions with everyone. My son helps me achieve fairness every day by reminding me of the importance of integrity and empathy in all interactions.

Our work today is characterized by constant external changes: laws, structures or national circumstances can change quickly, in line with the saying 'change is the new normal'. Accordingly, we need the will and ability to be truly flexible. I try to exemplify this to my team in Austria every day and place a strong focus on cross-functional collaboration and communication while practicing caring leadership to support my team members through these changes.

How does Takeda see the future development of biotechnology and what role does Austria play as a location for innovative therapies and medicines?

The research-based pharmaceutical industry makes an enormous contribution to Austria as a business location. Takeda Austria plays an important role in this, both within the industry and in our global network. In Austria, we employ around 4,500 people. All steps along the value chain take place here: from research and development to production and the marketing of pharmaceuticals.

Takeda is currently investing a three-digit million amount in a technically and ecologically optimized new building for biopharmaceutical research and development in Vienna. Completion is planned for 2026. This is a clear sign of the importance and future viability of Austria as a research location.

In your opinion, what initiatives or programs could companies like Takeda take to promote women in leadership positions and in research and development?

A basic prerequisite for the equality of women in professional life is our value system, by which I mean that in society and also in the respective working environment. Just recently, I was asked whether internal women's networks are still necessary today. My answer was: Yes, of course! Here in Austria, I have observed that the existing Takeda Women's Network makes an important contribution to promoting women-specific concerns.

These include, for example, specifically addressing girls and women about technical (training) occupations, planning further training to develop the potential of young women in their professional lives, or offering ways to reconcile work and other commitments at any age. I am aware of my role model function and use internal and external opportunities to actively network with women and make them visible. I also want to emphasize the importance of living family values at work, for example on “Bring Your Kids to Work Day”.

What inspired you personally to work in the pharmaceutical industry?

My inspiration comes from a deep commitment to improving patient outcomes and advancing healthcare. Leading a team to innovative solutions and ensuring access to highly innovative treatments is a great motivation. My main drive is curiosity, curiosity about people, culture and systems – always remaining open and learning.

Which new therapies do you think will most shape the future of medical care in Austria and worldwide?

There are an incredible number of promising therapies in medical care that have the potential to significantly influence the future in Austria and worldwide, including immunotherapies, gene therapies, plasma-based therapies, and neurotechnologies. It is truly fascinating. Much of our current research focuses on rare and very rare diseases. A disease is considered rare or orphan if it affects fewer than 500 people per million. An extremely rare disease is defined as affecting fewer than 20 people per million.[1]

A current example of the enormous progress in medical research is an innovative treatment option that was researched and developed in Austria and has been available since this year to affected children and adults with congenital thrombotic thrombocytopenic purpura (cTTP). Production for the world market takes place in Austria. CTTP is an extremely rare, congenital, chronic bleeding disorder caused by a deficiency of the enzyme ADAMTS13.

The incidence rate of cTTP is about one new case per million population. If left untreated, cTTP can lead to serious complications such as kidney failure, stroke and heart attack caused by blood clots. The mortality rate for acute TTP events is over 90 percent if untreated. The therapy is the first and only recombinantly produced enzyme replacement therapy (ERT) in the European Union that can compensate for ADAMTS13 deficiency in children and adults with cTTP, thus targeting the cause of the disease.

Image credit: Lisi Specht / Takeda

Die stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke und Mutter von zwei Kindern hat klare Zukunftsprioritäten: Mobilitätswende, Klimaneutralität und Digitalisierung.

 

Sie sind seit Jahresbeginn stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke. Welche Erfahrungen aus Ihrer bisherigen Karriere haben Sie auf Ihre neue Rolle besonders vorbereitet?

Andere können das sicher besser beurteilen als ich, ich versuche es anhand einiger Beispiele. Ich bin vor allem im Bereich der Mobilität eine ausgewiesene Expertin – und somit auch im Bereich der Bahn bzw. Schiene. Ich konnte in verschiedenen Führungspositionen wertvolle Erfahrungen sammeln, die mir jetzt in meiner Rolle als stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke zugutekommen.

Besonders prägend war meine Zeit als Geschäftsführerin der Wiener Lokalbahnen, wo ich gelernt habe, komplexe Verkehrs- und Transportlösungen zu managen und die Bedürfnisse eines breiten Kundenspektrums im öffentlichen Verkehr zu verstehen.

Was ist Ihnen in Ihrer neuen Funktion besonders wichtig?

In konzentriere mich auf drei zentrale Punkte: Mobilitätswende, Klimaneutralität und Digitalisierung. Unser Ziel ist, Wien bis 2040 klimafit zu machen, dafür investieren wir massiv in Infrastruktur – von dem Bau der U2/U5 über die Dekarbonisierung unserer Busflotte hin zu unserer Wasserstoffstrategie. Wir setzen auf innovative Lösungen und bewährte Konzepte.

KI hilft uns, Prozesse effizienter zu gestalten, personalisierte Services anzubieten und das Mobilitätsverhalten unserer Kundinnen und Kunden besser zu verstehen. Gemeinsam mit den Wiener Linien arbeiten wir daran, die digitale Transformation aktiv voranzutreiben und neue, zukunftsorientierte Technologien wie Logwien als „digitalen Generalschlüssel“ zu etablieren mit dem Ziel, dass alle Wienerinnen und Wiener unkompliziert zu all unseren Leistungen Zugang erhalten.

Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie in der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Tochterunternehmen der Wiener Stadtwerke?

Unsere Tochterunternehmen bringen durch ihre unterschiedlichen Geschäftsfelder eine Vielfalt an Kompetenzen ein, die uns helfen, Innovationen schneller und gezielter umzusetzen. Eine der großen Chancen liegt in der Zusammenarbeit und im Wissenstransfer – gerade bei technologischen Themen wie der KI-gestützten City-Logistik und datenbasierten Services.

Gleichzeitig bedeutet die Vielfalt der Geschäftsbereiche, dass wir eine offene Innovationskultur leben müssen, das gelingt uns auch gut, vor allem im Bereich der Lehrlingsausbildung können wir hier durch gebündeltes Know-How unseren Lehrlingen eine top-Ausbildung anbieten. Ich setze auf eine enge Vernetzung und regelmäßigen Austausch zwischen den Tochterunternehmen, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln, die einen echten Mehrwert für die Stadt und unsere Kundinnen und Kunden schaffen.

Welche Technologien werden in den nächsten Jahren bei den Wiener Stadtwerke eine Schlüsselrolle spielen?

Die Wiener Stadtwerke gestalten aktiv die Digitalisierung in Wien mit. In Zukunft wird kein Weg zum Kunden ohne eine moderne, leistungsstarke IT und digitale Services führen. KI und Datenanalyse – natürlich im Einklang mit Datenschutz und Datensicherheit – sind hierbei entscheidend, um unsere Services optimal auszurichten und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.

Ein konkretes Beispiel ist die Mobilitätsanalyse durch KI, die uns hilft, den öffentlichen Verkehr auf Basis von Echtzeitdaten optimal zu steuern und individuelle Mobilitätslösungen wie den „WienMobil Hüpfer“ bedarfsgerecht einzusetzen. 

Was sind die größten Herausforderungen für Wien in Bezug auf städtische Dienstleistungen und Infrastruktur?

Die größte Herausforderung in der öffentlichen Mobilität ist wahrscheinlich die berühmte „letzte Meile“, also der Weg von der Station nach Hause oder zum Arbeitsplatz. Hierfür verbreitern wir unser Angebot seitens der Wiener Linien und bieten auf unseren WienMobil-Stationen multimodale Angebote; Neben Fahrrädern auch Elektroautos zum Mieten an oder die Angebote unserer „Hüpfer“, also eine Mitfahrgelegenheit auf Abruf. Wir haben bereits 100 Wien-Mobil-Stationen in Wien etabliert und bauen diese Services weiter aus. 

Ganz allgemein ergibt sich durch den Umstieg auf Elektromobilität natürlich ein stark erhöhter Bedarf an Strom – hier ist einerseits der Netzausbau gefragt, gleichzeitig natürlich der Ausbau an Erneuerbaren, denn klar ist, dass der Bedarf steigen wird. 

Was waren für Sie als Frau in einer Führungsposition im technischen Bereich die größten Hürden auf Ihrem Karriereweg?

Technische und strategische Führungspositionen sind immer noch oft männerdominiert. Ich habe gelernt, mir ein starkes Netzwerk aufzubauen, auf meine Kompetenzen zu vertrauen und gezielt Unterstützung beizuziehen. Heute ist es mir wichtig, im Unternehmen eine Kultur zu fördern, in der alle Kolleginnen und Kollegen – unabhängig von Geschlecht oder Herkunft – ihre Ideen und Fähigkeiten einbringen können. Gerade in einem technischen Bereich profitieren wir von einer vielfältigen Denkweise, die neue und kreative Ansätze ermöglicht. 

Über Monika Unterholzner

Monika Unterholzner ist seit 1. Jänner 2024 stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke und verantwortet die Bereiche Mobilität, Bestattung, Friedhöfe, IT und Innovation. Sie studierte Handelswissenschaften an der WU Wien. Ihre Karriere startete sie Anfang der 1990er als Trainee in der Europäischen Kommission.

Von 1995 bis 2010 war Unterholzner in mehreren Funktionen in der Wirtschaftsagentur Wien tätig, u.a. als Leiterin des Brüsseler Büros und als Geschäftsführerin einiger Tochtergesellschaften. 2010 wechselte Unterholzner als Prokuristin zum Hafen Wien. 2013 schließlich trat sie in den Wiener Stadtwerke-Konzern ein, wo sie vier Jahre lang die kaufmännischen Geschicke der WIPARK Garagen GmbH verantwortete. Von 2017 bis 2023 führte die Managerin die Wiener Lokalbahnen GmbH inklusive der Gesellschaften Wiener Lokalbahnen Cargo und Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste. 

Foto: Wiener Stadtwerke/Ehm

 

The Deputy General Director of Wiener Stadtwerke and mother of two has clear priorities for the future: a turnaround in mobility, climate neutrality and digitalization.

You have been Deputy General Director of Wiener Stadtwerke since the beginning of the year. What experiences from your previous career have particularly prepared you for your new role?

Others can certainly judge this better than I can, but I will try to do so with a few examples. Above all, I am a proven expert in the field of mobility – and thus also in the field of rail. I have been able to gain valuable experience in various management positions, which now stand me in good stead in my role as Deputy Director General of Wiener Stadtwerke. My time as managing director of Wiener Lokalbahnen was particularly formative. There, I learned how to manage complex traffic and transportation solutions and understand the needs of a broad range of public transportation customers.

What is especially important to you in your new role?

I am focusing on three key points: a mobility transition, climate neutrality and digitalization. Our goal is to make Vienna climate-fit by 2040, and to achieve this we are investing heavily in infrastructure – from the construction of the U2/U5 underground lines and the decarbonization of our bus fleet to our hydrogen strategy. We are committed to innovative solutions and proven concepts. AI helps us to make processes more efficient, offer personalized services and better understand the mobility behavior of our customers. Together with Wiener Linien, we are working to actively drive digital transformation and establish new, future-oriented technologies such as Logwien as a “digital master key” with the aim of giving all Viennese easy access to all our services.

What challenges and opportunities do you see in working with the various subsidiaries of Wiener Stadtwerke?

Our subsidiaries contribute a wide range of skills through their different business areas, which help us to implement innovations faster and in a more targeted manner. One of the great opportunities lies in collaboration and knowledge transfer – especially in technological areas such as AI-supported city logistics and data-based services. At the same time, the diversity of our business areas means that we have to embrace an open culture of innovation. We are doing well in this regard, especially in the area of apprentice training, where we are able to offer our apprentices top-notch training thanks to our combined expertise. I am committed to close networking and regular exchange between the subsidiaries in order to develop joint solutions that create real added value for the city and our customers.

Which technologies will play a key role at Wiener Stadtwerke in the coming years?

Wiener Stadtwerke is actively shaping digitalization in Vienna. In the future, there will be no way to reach customers without modern, high-performance IT and digital services. AI and data analysis – of course in compliance with data protection and data security – are crucial to optimally aligning our services and responding to individual needs. One specific example is mobility analysis using AI, which helps us to optimally control public transport based on real-time data and to use individual mobility solutions such as “WienMobil Hüpfer” as needed.

What are the biggest challenges for Vienna in terms of urban services and infrastructure?

The biggest challenge in public mobility is probably the famous “last mile”, i.e. the journey from the station to your home or workplace. To this end, we are expanding our services on the part of Wiener Linien and offering multimodal services at our WienMobil stations; in addition to bicycles, we also offer electric cars for hire or our “Hüpfer” services, which provide on-demand carpooling. We have already established 100 Wien Mobil stations in Vienna and are continuing to expand these services.

Generally speaking, the switch to electric mobility naturally results in a significant increase in demand for electricity. On the one hand, this calls for grid expansion, and at the same time, of course, an increase in the use of renewables, because it is clear that demand will rise.

As a woman in a management position in a technical field, what were the biggest hurdles in your career?

Technical and strategic management positions are still often dominated by men. I have learned to build a strong network, to trust in my abilities and to seek targeted support. Today, it is important to me to promote a culture in the company in which all colleagues – regardless of gender or origin – can contribute their ideas and skills. Especially in a technical field, we benefit from a diverse way of thinking that enables new and creative approaches.

About Monika Unterholzner

Monika Unterholzner has been Deputy General Director of Wiener Stadtwerke since January 1, 2024 and is responsible for the areas of mobility, funeral services, cemeteries, IT and innovation. She studied commercial science at the Vienna University of Economics and Business. She began her career as a trainee in the European Commission in the early 1990s. From 1995 to 2010, Unterholzner held several positions at the Vienna Business Agency, including head of the agency's Brussels office and managing director of several subsidiaries. In 2010, Unterholzner joined the Vienna Port Authority as an authorized signatory. In 2013, she joined the Wiener Stadtwerke Group, where she was responsible for the commercial affairs of WIPARK Garagen GmbH for four years. From 2017 to 2023, the manager was in charge of Wiener Lokalbahnen GmbH, including the companies Wiener Lokalbahnen Cargo and Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste.

Photo: Wiener Stadtwerke/Ehm

Warum Frauen in der historisch männlich geprägten Bahnbranche so wichtig sind, verrät die Vorständin der ÖBB Infrastruktur AG im ABW-Interview.

 

Der Fachkräftemangel stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen. Wie begegnet die ÖBB-Infrastruktur AG diesem Problem, insbesondere im technischen Bereich? 

Wir haben bereits vor Jahren begonnen, gegenzusteuern. Hier setzen wir vor allem auf unsere eigene Lehrlingsausbildung. Denn als ÖBB sind wir nämlich nicht nur einer der größten Arbeitgeber in Österreichs, sondern auch einer der größten Ausbilder – bei den technischen Lehrberufen sind wir sogar die klare Nummer eins.

Das heißt: Wir bilden einen großen Teil der Fachkräfte, die wir in Zukunft brauchen, selbst aus. Und das hat bei uns schon lange Tradition und ist kein Zug, auf den wir jetzt neu aufspringen. Jahr für Jahr nehmen wir rund 650 neue Lehrlinge in insgesamt 26 technischen und kaufmännischen Lehrberufen auf. Derzeit bilden wir rund 2.200 junge Menschen aus - so viele wie noch nie!

Wie fördert die ÖBB-Infrastruktur AG speziell Mädchen und junge Frauen in der Ausbildung und in technischen Berufen?

Der Frauenanteil bei den Auszubildenden liegt derzeit bei rund 21 Prozent, konzernweit bei rund 16 Prozent. Damit geben wir uns nicht zufrieden und wollen noch mehr junge Frauen für technische Lehrberufe begeistern.

Mit Aktionen wie dem Wiener Töchtertag, dem Girls Day in den Bundesländern und klischeefreien Recruiting-Kampagnen setzen wir Zeichen: Bei den ÖBB gibt es keinen Beruf, den Frauen nicht genauso gut ausüben können wie Männer. Die historisch männlich geprägte Bahnbranche braucht eine kritische Masse an Frauen, um den Generationswechsel zu meistern.

In der ÖBB INFRA setzen wir daher z.B. bei der Werbung für technische Berufe auf „Role Models“ und holen mit der jährlich wiederkehrenden Kampagne #joboffenSIEve starke ÖBB-Frauen vor den Vorhang. Die Fortschritte in der Digitalisierung erleichtern Frauen den Einstieg, weil viele Tätigkeiten körperlich weniger anstrengend sind. Stellwerke etwa können heute über Bildschirme gesteuert werden, flexiblere Arbeitsmodelle und Arbeitszeiten werden möglich.

Die Digitalisierung ist ein Gamechanger für Frauen in technischen Berufen, aber kein Selbstläufer. Um Frauen zu gewinnen, müssen wir Arbeitszeiten, insbesondere Schichtarbeit, neu gestalten. Nur mit den richtigen Rahmenbedingungen und einer klaren Strategie können wir mehr Frauen gewinnen und die Vorteile nutzen.

Was bieten die ÖBB ihren Mitarbeitern?

Die ÖBB bieten Lehrlingen ein attraktives Gesamtpaket: eine Top-Ausbildung in einem krisensicheren Unternehmen, gute Jobchancen mit einer Übernahmequote von rund 75 Prozent, ein faires Gehalt und zahlreiche Benefits wie Freifahrten in ÖBB-Zügen. Zudem wird die Lehre mit Matura unterstützt, um Wege zu Unis und FHs zu öffnen.

Lehrlinge leisten durch ihre Arbeit in einem der größten Klimaschutzunternehmen Österreichs einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und Gesellschaft. Eine Lehrlingsstudie bestätigt die hohe Zufriedenheit mit der Ausbildung und das harmonische Verhältnis zu den Ausbildenden. Viele möchten auch nach der Lehre im Unternehmen bleiben. Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Aufstiegschancen und flexibles Arbeiten gewinnen an Bedeutung.

Die ÖBB fördern dies mit flexiblen Home-Office-Modellen, der Möglichkeit, zwischen Vollzeit und Teilzeit zu wechseln, Job- und Topsharing, dem Flexi Friday und Sabbaticals. Wir sind ein Unternehmen mit langer Tradition und viel Zukunft und bieten in 131 Berufsgruppen sichere, krisenfeste und klimafreundliche Jobs – für Lehrlinge, Fachkräfte und Akademiker.Wer an der Bahn von morgen arbeitet, hat einen Job mit Sinn, denn Klimaschutz liegt vielen Bewerber am Herzen – ein klarer Vorteil für die ÖBB als Arbeitgeber.

Wie definieren Sie die Unternehmenskultur bei der ÖBB-Infrastruktur AG? 

Wir leben eine wertschätzende, offene und integrative Unternehmenskultur. Deshalb setzen wir uns aktiv für ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld ein und fördern den Austausch und die Zusammenarbeit von Mitarbeitenden unterschiedlichen Geschlechts, Alters, Nationalität und kulturellen Hintergrunds. Wir sind stolz darauf, dass unsere Bemühungen Früchte tragen und wir bereits heute eine bunte und vielfältige Belegschaft haben. Wir sind uns aber auch bewusst, dass dies ein kontinuierlicher Prozess ist, der ständige Anstrengungen erfordert.

Bei den ÖBB arbeiten Menschen aus 95 Nationen. Wir haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen. Aus dieser Interkulturalität entstehen Impulse, die für das Unternehmen strategisch wichtig sind.

Diese Vielfalt gilt selbstverständlich auch für die sexuelle Orientierung. Seit 2018 gibt es ein Regenbogennetzwerk im Unternehmen. Das „QBB“ ist für alle LGBTIAQ+Kolleginnen und Kollegen, deren befreundete Personen und Unterstützer. Es gilt: Nur ein vielfältiges Team kann die Sprache unserer vielfältigen Kundinnen und Kunden verstehen und damit auch ein Höchstmaß an Kundenorientierung erfüllen. Diversität ist also ein wichtiger Schlüssel, um mobil und zukunftsfit zu bleiben.

Was haben Sie sich 2025 vorgenommen?

Auf jeden Fall, dass wir den positiven Trend beim Frauenanteil fortsetzen. Seit meinem Amtsantritt als Vorständin 2017 haben wir uns jedes Jahr gesteigert und konnten uns von rund sieben Prozent auf 13 Prozent fast verdoppeln. Und auch bei den Lehrlingen habe ich mir einen neuen Rekord vorgenommen, an dem wir bereits intensiv arbeiten. Unter anderem mit unserer neuen Kampagne, die derzeit überall zu sehen ist.

Foto: Sabine Hauswirth

 

In this ABW interview, the board member of ÖBB Infrastruktur AG reveals why women are so important in the historically male-dominated rail industry.

The shortage of skilled workers poses challenges for many companies. How does ÖBB-Infrastruktur AG address this problem, especially in the technical field?

We started taking countermeasures years ago. Here, we rely primarily on our own apprentice training. As ÖBB, we are not only one of Austria's largest employers, but also one of its largest trainers – in fact, we are the clear number one in technical apprenticeships.

This means that we train a large proportion of the skilled workers we will need in the future ourselves. And this has been a long-standing tradition for us and is not a trend that we are just jumping on now. Every year, we take on around 650 new apprentices in a total of 26 technical and commercial apprenticeships. We are currently training around 2,200 young people - more than ever before!

How does ÖBB-Infrastruktur AG specifically support girls and young women in training and in technical occupations?

The proportion of women among apprentices is currently around 21 percent, and around 16 percent across the group. We are not satisfied with this and want to inspire even more young women to take up technical apprenticeships.

We are setting an example with initiatives such as the Vienna Daughters' Day, the Girls Day in the federal states and cliché-free recruiting campaigns: at ÖBB, there is no profession that women cannot perform just as well as men. The historically male-dominated rail industry needs a critical mass of women to master the generational change.

At ÖBB INFRA, we are therefore using role models to advertise technical occupations, for example, and are bringing strong ÖBB women to the fore with the annual #joboffenSIEve campaign. Advances in digitalization are making it easier for women to get started because many jobs are less physically demanding. Signal boxes, for example, can now be controlled via screens, and more flexible working models and working hours are becoming possible.

Digitalization is a game changer for women in technical professions, but it is not a sure-fire success. In order to attract women, we need to reorganize working hours, especially shift work. Only with the right framework and a clear strategy can we attract more women and reap the benefits.

What does ÖBB offer its employees?

ÖBB offers apprentices an attractive overall package: top training in a crisis-proof company, good job opportunities with a takeover rate of around 75 percent, a fair salary and numerous benefits such as free travel on ÖBB trains. In addition, the apprenticeship is supported with a school-leaving certificate to open up paths to universities and technical colleges.

Apprentices make an important contribution to the environment and society by working for one of Austria's largest climate protection companies. A study of apprentices confirms a high level of satisfaction with the training and a harmonious relationship with the trainers. Many would like to stay with the company after their apprenticeship. Topics such as work-life balance, career opportunities and flexible working are becoming increasingly important.

ÖBB promotes this with flexible home office models, the opportunity to switch between full-time and part-time work, job and top sharing, Flexi Friday and sabbaticals. We are a company with a long tradition and a promising future. We offer apprentices, specialists, and academics secure, crisis-proof, and climate-friendly jobs in 131 occupational groups. Those who work for the railways of tomorrow have a job with meaning, because climate protection is important to many applicants – a clear advantage for ÖBB as an employer.

How would you define the corporate culture at ÖBB-Infrastruktur AG?

We live an appreciative, open and integrative corporate culture. That is why we actively promote a discrimination-free work environment and encourage exchange and collaboration between employees of different genders, ages, nationalities and cultural backgrounds. We are proud that our efforts are bearing fruit and that we already have a colorful and diverse workforce. However, we are also aware that this is an ongoing process that requires constant effort.

People from 95 nations work at ÖBB. We have employees from a wide range of cultural backgrounds. This interculturality creates impulses that are strategically important for the company.

Of course, this diversity also applies to sexual orientation. Since 2018, there has been a rainbow network in the company. The “QBB” is for all LGBTIAQ+ colleagues, their friends and supporters. The principle is: only a diverse team can understand the language of our diverse customers and thus fulfill the highest level of customer orientation. Diversity is therefore an important key to remaining mobile and future-proof.

What are your plans for 2025?

Definitely to continue the positive trend in the proportion of women. Since I took up office as CEO in 2017, we have increased every year and almost doubled from around seven percent to 13 percent. And I have also set myself a new record for the number of apprentices, which we are already working hard on. Among other things, with our new campaign, which is currently being seen everywhere.

Photo: Sabine Hauswirth

Die Generaldirektorin der DONAU Versicherung über rasche Hilfe im Katastrophenfall, hybride Vertriebskonzepte und langfristiges Wachstum.

 

„Die DONAU verfolgt eine klare Vision: Wir wollen weiterhin die erste Wahl für eine sichere Zukunft unserer Kundinnen und sein. Dafür setzen wir auf hohe Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlungsraten, die wir zugleich mit persönlicher Beratung wie dem Ausbau digitaler Services und Online-Produkten stützen – nach dem Motto: für jeden das, was sie oder er individuell will und braucht“, so Judit Havasi.

Im Hintergrund sorgen standardisierte, automatisierte Prozesse für einen effizienten Ablauf und schnelle Reaktionszeiten. Das ist vor allem im Schadensfall immens wichtig. Zudem arbeitet die DONAU laufend daran, die Innovationskultur im Unternehmen zu stärken und ihre Attraktivität als Top-Arbeitgeberin für bestehende und neue Talente im Team DONAU weiter zu erhöhen. Eine wunderbare Bestätigung auf diesem Weg ist die Zertifizierung als „Great Place to Work“, die die DONAU heuer, gleich beim ersten „Antreten“, erhalten hat.

Die Frequenz von Katastrophenschäden wird künftig steigen

Mit Blick auf Kundenpräferenzen und regulatorische Entwicklungen sind nachhaltige Versicherungsprodukte für Havasi ein wachsender Bereich. Bereits jetzt spielen Nachhaltigkeitspräferenzen regulatorisch verankert eine entscheidende Rolle in der Beratung und Produktgestaltung. Im heimischen Markt sind nachhaltige Produkte aktuell vor allem bei fondsgebundenen Lebensversicherungen verbreitet.

„Ich erwarte künftig einen Ausbau des Angebots auch in anderen Sparten wie der Krankenversicherung. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft und Umweltfreundlichkeit wird Nachhaltigkeit auch bei den Versicherungsleistungen zunehmend eine Rolle spielen“, sagt die Managerin, die auch die steigenden Umweltschäden durch extreme Wetterereignisse im Fokus hat. In solchen Ausnahmesituationen gelte es rasch zu reagieren – im Sinne einer effizienten Aufnahme und Bearbeitung von Schäden vor Ort, also dann, wenn bereits etwas passiert ist. Statistiken und Klimamodelle signalisieren klar, dass die Frequenz von Katastrophenschäden künftig steigt. Darauf bereitet sich die DONAU aktiv vor. Die jüngsten Extremwetterereignisse in Österreich haben zudem verdeutlicht, wie wichtig ein umfassender Schutz für Naturkatastrophen ist. Österreichische Versicherer haben klare Vorschläge an die Politik gemacht, um Naturkatastrophen für alle versicherbar zu machen. „In solchen Ausnahmesituationen unterstützen die regionalen Teams der DONAU die Kundinnen und Kunden vor Ort bei der Koordination von Sachverständigen und einer raschen Schadenabwicklung. Zusätzlich haben wir gezielt über Social Media und die Medien zu den Möglichkeiten der Meldung von Schadenfällen informiert. Ganz unbürokratisch lässt sich das über das Kundenportal Meine DONAU oder über Online-Formulare auf unserer Website erledigen“, sagt Judit Havasi.

Digitale Beratung und persönlicher Kundenkontakt

Für die Versicherungsexpertin ist ein positives Kundenerlebnis und hervorragender Service Teil der Strategie. Dafür brauche es auch digitale Kontakt- und Abschlussmöglichkeiten. Auf der Agenda stehen deshalb die Entwicklung und Umsetzung weiterer Online-Produkte nach dem Vorbild von WohnenNext, der schnellsten Polizze Österreichs.

Zudem wird das Kundenportal „Meine DONAU“ weiter ausgebaut und das hybride Vertriebskonzept für eine ideale Kombination aus persönlicher Beratung und digitalen Kontaktpunkten gestärkt. Digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz ermöglichen es Versicherern schon heute Prozesse automatisierter und effizienter zu gestalten. Das sorgt zeitgleich für ein besseres Kundenerlebnis. Zusätzlich verknüpft man bei der DONAU digitale Beratung und Services mit persönlichem Kundenkontakt, um über verschiedene Kanäle für die Kundinnen und Kunden erreichbar zu sein.

Und welche Pläne hat die Versicherungsmanagerin für 2025? „Profitabilität und Wachstum trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten – und das nicht nur kurz-, sondern langfristig. Wir orientieren uns in der aktuellen Strategieperiode Richtung 2027 – in diesem Jahr wird die DONAU ihr 160-jähriges Jubiläum feiern – und legen den Fokus auf weitere Automatisierung, Digitalisierung, Kunden- und Mitarbeiterorientierung. Auch wenn vermehrte Extremwetterereignisse und eine schwache Konjunktur momentan eine hohe Resilienz erfordern, werden wir unseren Erfolgskurs als Team DONAU 2025 konsequent weiterverfolgen.“

Foto: Pitterle/DONAU Versicherung

 

The General Director of DONAU Versicherung on rapid assistance in the event of a disaster, hybrid sales concepts and long-term growth.

“DONAU has a clear vision: We want to continue to be the first choice for a secure future for our customers. To achieve this, we rely on high customer satisfaction and recommendation rates, which we support with personal advice as well as the expansion of digital services and online products – according to the motto: providing each and every customer with what they want and need individually,” says Judit Havasi.

In the background, standardized, automated processes ensure efficient operations and fast response times. This is especially important in the event of a claim. In addition, DONAU is constantly working to strengthen the culture of innovation in the company and to further increase its attractiveness as a top employer for existing and new talent in the DONAU team. A wonderful confirmation of this is the certification as a “Great Place to Work”, which DONAU received this year, at its first attempt.

The frequency of catastrophe losses will increase in the future

In view of customer preferences and regulatory developments, sustainable insurance products are a growing area for Havasi. Sustainability preferences, already enshrined in regulation, play a decisive role in consulting and product design. In the domestic market, sustainable products are currently particularly widespread in unit-linked life insurance.

“I expect an expansion of the range in other lines of business such as health insurance in the future. In the sense of a circular economy and environmental friendliness, sustainability will also increasingly play a role in insurance services,” says the manager, who also focuses on the increasing environmental damage caused by extreme weather events. In such exceptional situations, it is important to react quickly – in the sense of efficiently recording and processing claims on site, i.e. when something has already happened. Statistics and climate models clearly indicate that the frequency of catastrophe losses will increase in the future. DONAU is actively preparing for this. The recent extreme weather events in Austria have also highlighted the importance of comprehensive protection against natural disasters. Austrian insurers have made clear proposals to politicians to make natural disasters insurable for everyone. “In such exceptional situations, the DONAU's regional teams support customers on the ground in coordinating experts and ensuring claims are settled quickly. In addition, we have provided targeted information via social media and the media about how to report claims. This can be done very unbureaucratically via the customer portal Meine DONAU or using the online forms on our website,” says Judit Havasi.

Digital advice and personal customer contact

For the insurance expert, a positive customer experience and excellent service are part of the strategy. This also requires digital contact and conclusion options. Therefore, the development and implementation of further online products, following the example of WohnenNext, the fastest policy in Austria, is on the agenda.

In addition, the customer portal “My DONAU” will be further expanded and the hybrid sales concept for an ideal combination of personal advice and digital contact points will be strengthened. Digital technologies such as artificial intelligence already enable insurers to make processes more automated and efficient. At the same time, this ensures a better customer experience. In addition, DONAU combines digital advice and services with personal customer contact in order to be available to customers through a variety of channels.

And what are the insurance manager's plans for 2025? “Profitability and growth despite economically challenging times – and not just in the short term, but also in the long term. We are currently focusing on the period up to 2027 – the year in which the DONAU will celebrate its 160th anniversary – and are concentrating on further automation, digitalization, and customer and employee orientation. Even though an increased number of extreme weather events and a weak economy currently require a high level of resilience, we will continue to consistently pursue our successful course as Team DONAU 2025.”

Photo: Pitterle/DONAU Versicherung

Die Geschäftsführerin von MSD Österreich weiß, wie man Karriere machen kann und was die Pharmabranche bewegt.

 

Welche zentralen Ziele möchten Sie für MSD Österreich in den kommenden Jahren erreichen?

Seit über 130 Jahren ist es unsere Mission, Leben zu schützen, zu verbessern und zu retten. Unser oberstes Ziel ist es, Krankheiten vorzubeugen oder sie frühzeitig zu erkennen und im Falle einer Erkrankung die Heilung zu fördern oder die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Dazu entwickeln wir kontinuierlich innovative Therapien und Impfstoffe und stellen diese zur Verfügung, um den Gesundheitszustand der Menschen nachhaltig zu verbessern.

Ein strategischer Pfeiler ist die enge Zusammenarbeit mit den österreichischen Akteuren im Gesundheitswesen, um den Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung in Österreich zu erleichtern, aber auch um das Bewusstsein für Prävention und Früherkennung zu stärken. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für MSD bleibt unser Engagement in Forschung und Entwicklung, das wir in Österreich weiterhin stark fokussieren wollen.

Wie sehen Sie die zukünftigen Entwicklungen im Bereich Gesundheit und Pharmazie? 
Die Zukunft wird von technologischem Fortschritt, Präzisionsmedizin, datenbasierten Ansätzen und europäischer Gesetzgebung geprägt. Der finale Entwurf eines neuen europäischen Pharmagesetzespakets liegt dem Europäischen Rat zur Beschlussfassung vor. Dessen Begleitung in Österreich in Abstimmung mit allen Stakeholdern ist entscheidend, da die Auswirkungen jeden Patienten betreffen.

Die Wettbewerbsfähigkeit des Pharmastandorts Österreich muss gesichert bleiben, um globale klinische Forschung hierzulande zu ermöglichen. Davon profitieren sowohl die Wirtschaft als auch die Bevölkerung durch schnellen Zugang zu innovativen Therapien. Zudem gewinnt der Einsatz digitaler Gesundheitslösungen an Bedeutung, etwa durch die Weiterentwicklung des elektronischen Impfpasses und eines österreichweiten verlaufsbezogenen Krebsregisters, die weiter priorisiert werden sollten. 

Die Krebsversorgung in Österreich erfordert eine baldige Überarbeitung des Krebsrahmenprogramms, um die gute Position zu sichern und Verbesserungen zu etablieren – vor allem bei der Früherkennung, schnellen Diagnosestellung, Versorgungsstruktur und dem Zugang zu besten Therapien. Wir unterstützen den Ausbau von Präventionsmaßnahmen und Impfprogrammen und erwarten deren Erweiterung im nächsten Jahr. Eine Ausweitung des Eltern-Kind-Passes bis zum 18. Lebensjahr sowie eine sektorenübergreifende Umsetzung könnten die Prävention erheblich stärken. Für MSD Austria stehen darüber hinausNachhaltigkeit und „OneHealth“ im Fokus, mit ganzheitlicher Gesundheitsförderung für Mensch, Tier und Umwelt. Dabei ist insbesondere das Thema Antibiotikaresistenzen von zentraler Bedeutung.

Welche Führungsprinzipien sind Ihnen besonders wichtig?

Unsere Führung basiert auf Integrität, Innovation und Vielfalt. Als forschendes Unternehmen tragen wir die Verantwortung, mit innovativen Therapeutika das Leben der österreichischen Bevölkerung zu verbessern, das Gesundheitssystem zu unterstützen und den Zugang zu neuen Therapien zu sichern. Ein inklusives Arbeitsumfeld ist dabei entscheidend, damit alle im MSD-Team ihre Stärken entfalten können. Werte wie Diversity, Equity & Inclusion sind dafür essenziell, ebenso wie Transparenz und offene Kommunikation.

Unser Ziel ist es, MSD Österreich als Arbeitgeberin zu stärken, die Spitzenforschung betreibt, ihre Mitarbeitenden fördert und eine zukunftsfähige Life-Work-Balance ermöglicht – etwa durch „working across borders“ oder zusätzliche bezahlte Karenzzeiten.

Welche Herausforderungen hatten Sie auf Ihrem Karriereweg zu bewältigen?

Mein beruflicher Werdegang war nicht vorgezeichnet. Ich bin eine sogenannte „1st generation student“, also die erste Generation in meiner Familie, die einen Hochschulabschluss hat. Zudem ist der Weg für Frauen in Führungspositionen auch heute noch oft steiniger. Für mich war aber schon früh klar, dass ich etwas bewegen möchte, dass ich einen Fußabdruck in der Welt hinterlassen möchte, der sie ein bisschen besser machen kann.

Ich bin ein sehr neugieriger Mensch und lerne sehr gerne. Ich habe früh erkannt, dass diese Freude an dem, was man lernt oder gerade tut, ein ganz zentraler Antrieb ist. Dinge, die wir mit Freude tun, sind meist voller Innovationskraft und gut im Ergebnis. Hürden habe ich nicht als Hindernisse, sondern als Chancen gesehen. Mit einer gesunden Mischung aus Naivität und Realismus habe ich Herausforderungen angenommen und ein „Geht nicht“ hat mich oft erst recht angespornt, das Unmögliche möglich zu machen. Der Balanceakt zwischen kommerziellen Zielen und Patientenorientierung ist in einem Pharmaunternehmen eine ständige Herausforderung, ebenso wie Innovationen im Gesundheitswesen voranzutreiben.

Langfristiger Erfolg entsteht durch Ausdauer, Anpassungsfähigkeit und lösungsorientiertes Denken. Flexibilität und schnelles, konstruktives Reagieren waren entscheidend für meinen beruflichen Weg. Meine Freude am Umgang mit Menschen und am Lernen hat es mir ermöglicht, meiner Leidenschaft zu folgen – mit dem Ziel, das Leben von Patienten und Mitarbeitenden zu verbessern.

Ihr Karriere-Tipp für jungen Frauen in der Gesundheitsbranche?

Um es mit den Worten einer lieben Kollegin zu sagen: „Die 3E-Regel im Auge behalten:

Education, Exposure and Experience“. Natürlich braucht es inhaltliche Expertise, um erfolgreich zu sein. Wichtig ist aber auch, dass wir diese für unser internes Netzwerk sichtbar machen. Denn ein Netzwerk, das an uns glaubt, ist essentiell für eine erfolgreiche Karriere. Und die Erfahrung macht uns stark, auch in unerwarteten Situationen ruhig und gelassen zu bleiben. Dazu gehört auch, sich selbst keine Grenzen zu setzen. 

Schon Audrey Hepburn sagte: „Nothing is impossible. The word itself says I'm possible.” Ich glaube fest daran, dass wir Schritte aus unserer Komfortzone heraus machen müssen, um zu wachsen. Dazu gehört eine gesunde Portion „Ich schaffe das“. Und wenn es schwierig wird, kann man zumindest viel daraus lernen! Gerade in der Gesundheitsbranche sind zudem die Leidenschaft für die Themen Gesundheit, Innovation und Patientenwohl zentrale und intrinsische Motivatoren. Etwas „bewegen“ zu können, ist ein erhebendes Gefühl.

Welche neuen Therapien oder Technologien werden Ihrer Meinung nach die Zukunft der medizinischen Versorgung in Österreich und weltweit prägen?

Neue Ansätze in der Immunonkologie, wie personalisierte Therapien und Molekularbiologie, werden in Zukunft bahnbrechende Veränderungen z.B. in der Krebstherapie ermöglichen. Auch Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Real-World Data zur Optimierung der klinischen Forschung und zur Anpassung von Behandlungsstrategien an individuelle Patientenprofile werden die Gesundheitsversorgung weltweit entscheidend prägen.  

Innovative Impfstoffe und Präventionsmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten sind zudem wichtige Grund-Pfeiler für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung, die wir nie aus den Augen verlieren sollten. Und zu guter Letzt möchte hier noch den spannenden Bereich der Molecular Glue Degraders ansprechen, ein Ansatz, Therapieansätzen in den verschiedensten Bereichen führen könnte. Das österreichische BioTech PROXYGEN ist hier weltweit führend in der Forschung und wir als MSD sind stolz darauf, bereits 2023 eine starke Kooperation eingegangen zu sein.

Foto: Husar

 

The managing director of MSD Austria knows how to pursue a career and what drives the pharmaceutical industry.

What are the main goals you would like to achieve for MSD Austria in the coming years?

For over 130 years, our mission has been to save, improve and protect lives. Our primary goal is to prevent or detect diseases at an early stage and, in the event of illness, to promote healing or improve the quality of life of those affected. To this end, we are continuously developing innovative therapies and vaccines and making them available to sustainably improve people's health.

One strategic pillar is close cooperation with Austrian stakeholders in the healthcare sector to facilitate access to high-quality healthcare in Austria, but also to raise awareness of prevention and early detection. A key success factor for MSD remains our commitment to research and development, which we want to continue to focus on in Austria.

How do you see future developments in the healthcare and pharmaceutical sector?

The future will be characterized by technological progress, precision medicine, data-based approaches and European legislation. The final draft of a new European pharmaceutical law package is currently before the European Council for adoption. It is crucial that this is monitored in Austria in consultation with all stakeholders, since the effects will affect every patient.

The competitiveness of Austria as a location for the pharmaceutical industry must be ensured in order to enable global clinical research here. This benefits both the economy and the population through rapid access to innovative therapies. In addition, the use of digital health solutions is gaining in importance, for example through the further development of the electronic vaccination certificate and an Austria-wide process-related cancer registry, which should be further prioritized.

Cancer care in Austria requires an early revision of the Cancer Framework Program to secure the good position and establish improvements – especially in early detection, rapid diagnosis, care structure and access to best therapies. We support the expansion of preventive measures and vaccination programs and expect them to be expanded next year. Extending the parent-child health passport up to the age of 18 and implementing it across sectors could significantly strengthen prevention. For MSD Austria, sustainability and “One Health” are also a focus, with holistic health promotion for humans, animals and the environment. In this context, the issue of antibiotic resistance is of particular importance.

Which leadership principles are particularly important to you?

Our leadership is based on integrity, innovation and diversity. As a research-based company, we have a responsibility to improve the lives of the Austrian population with innovative therapeutics, to support the healthcare system and to ensure access to new therapies. An inclusive work environment is crucial to this end, so that everyone in the MSD team can develop their strengths. Values such as diversity, equity and inclusion are essential for this, as are transparency and open communication.

Our goal is to strengthen MSD Austria as an employer that conducts cutting-edge research, promotes its employees and enables a sustainable work-life balance – for example, through “working across borders” or additional paid parental leave.

What challenges have you faced in your career?

My career path was not predetermined. I am what is known as a “first-generation student”, i.e. the first in my family to graduate from university. In addition, the path for women in leadership positions is often still rockier today. But it was clear to me early on that I wanted to make a difference, that I wanted to leave a footprint in the world that could make it a little better.

I am a very curious person and love learning. I realized early on that this joy in what you learn or are doing is a very important driving force. Things we do with joy are usually full of innovation and produce good results. I have never seen hurdles as obstacles, but as opportunities. I have taken on challenges with a healthy mix of naivety and realism, and a “can't” has often spurred me on to make the impossible possible. Striking a balance between commercial goals and patient orientation is a constant challenge in a pharmaceutical company, as is driving innovation in healthcare.

Long-term success comes from persistence, adaptability and solution-oriented thinking. Flexibility and the ability to react quickly and constructively have been crucial to my career path. My enjoyment of working with people and learning has allowed me to follow my passion – with the aim of improving the lives of patients and employees.

What career advice would you give to young women in the healthcare industry?

To quote a dear colleague of mine: “Keep the 3E rule in mind:

Education, Exposure and Experience.” Of course, you need expertise in the subject matter to be successful. But it's also important to make this visible to our internal network. Because a network that believes in us is essential for a successful career. And experience makes us strong, helping us to remain calm and collected even in unexpected situations. This also includes not setting limits for yourself.

As Audrey Hepburn said: “Nothing is impossible. The word itself says I'm possible.” I firmly believe that we have to step out of our comfort zone to grow. This requires a healthy dose of “I can do it”. And when things get difficult, you can at least learn a lot from them! Especially in the healthcare industry, a passion for health, innovation and patient well-being are central and intrinsic motivators. Being able to “make a difference” is an uplifting feeling.

In your opinion, what new therapies or technologies will shape the future of medical care in Austria and worldwide?

New approaches in immuno-oncology, such as personalized therapies and molecular biology, will enable groundbreaking changes in the future, for example in cancer therapy. Technologies such as artificial intelligence (AI) and real-world data to optimize clinical research and adapt treatment strategies to individual patient profiles will also have a decisive impact on healthcare worldwide.

Innovative vaccines and preventive measures against infectious diseases are also important pillars for sustainable healthcare that we should never lose sight of. And last but not least, I would like to mention the exciting field of molecular glue degraders, an approach that could lead to therapeutic approaches in a wide range of areas. The Austrian biotech PROXYGEN is a global leader in research in this field, and we at MSD are proud to have entered into a strong collaboration with them as early as 2023.

Photo: Husar

Ein ABW-Interview mit der Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG über herausfordernde Zeiten und technologische Meilenstein.

 

Welche strategischen Schwerpunkte setzen Sie, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben?

Auch wir spüren die konjunkturelle Abkühlung auf den Märkten und müssen darauf mit Sparmaßnahmen reagieren. Gleichzeitig setzen wir weiter auf unsere strategischen Wachstumsfelder. Infineon ist ein Unternehmen, das die digitale und grüne Transformation mit seinen Produkten erst ermöglicht. Mit Spitzentechnologien können wir Antworten auf große gesellschaftliche Themen wie Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität oder die Sicherheit im Internet der Dinge geben.

Gleichzeitig stehen wir aber auch in einem harten internationalen Wettbewerb. Die Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit und unserer Innovationskraft sind daher ganz zentrale Aufgaben. Vor Kurzem haben wir gleich zwei technologische Meilensteine gesetzt - beide mit maßgeblichem Entwicklungsbeitrag aus Österreich. Mit der Produktion von 300-Millimeter Galliumnitrid Wafern und der führenden Kompetenz für ultradünnen 20-Mikrometer Silizium-Leistungshalbleiter ist Infineon weltweit das erste Unternehmen, das diese neuen Technologien beherrscht. Mit diesen Innovationen treiben wir die Energieeffizienz weiter voran, zum Beispiel in KI-Rechenzentren, Consumer-, Motorsteuerungs-, als auch Computing-Anwendungen. Damit bietet Infineon ganz konkrete Lösungen für die Dekarbonisierung und Digitalisierung, also Themen, die zukunftsentscheidend sind.

Mit Projekten wie „All2GaN“ und „Listen2Future“ ist Infineon aktiv in der Entwicklung neuer Technologien involviert. Wie werden diese Innovationen die Industrie 4.0 und den Markt für Leistungselektronik und verändern?

Die Zukunft gestalten - das ist unser Anspruch. Deshalb setzen wir auf Forschung, Entwicklung und Innovation. Und wir tun es nicht allein, sondern in Kooperation mit Kunden, Lieferanten, Universitäten, Forschungszentren oder Start-ups. Ein Beispiel dafür sind unsere europäischen Großprojekte. Mit „All2GaN“ entwickeln wir die nächste Generation stromsparender Chips mit dem Halbleitermaterial Galliumnitrid.

Die neuen Chips bringen mehr Leistung bei geringerer Größe und verbessern die Energieeffizienz in digitalen Anwendungen um 30 Prozent. Das bedeutet, dass wir damit hochgerechnet weltweit jährlich 218 Millionen Tonnen CO2 in digitalen Anwendungen einsparen helfen können. Zum Vergleich: Das entspricht etwa dem dreifachen jährlichen CO2-Ausstoß Österreichs.

Bei „Listen2Future“ geht es um intelligente mikroelektronische Lösungen für die Medizintechnik. Akustische Sensoren können durch präzise Analysen die Lebensdauer von Materialien verlängern und zur aktiven Gesundheitsvorsorge beitragen. Entwicklungen für energieeffiziente Mini-Hörgeräte oder tragbare Ultraschall-Pflaster werden möglich. In Zukunft können Patienten mit einem Pflaster ihre Herzleistung auch von zu Hause aus kontinuierlich überprüfen. Die Ärzte erhalten mehr Informationen und können die medizinische Behandlung besser anpassen und die Krankenhausaufenthalte reduzieren. Damit entsteht ein echter Mehrwert für die Menschen und die Gesellschaft.

Die Förderung von MINT-Fachkräften ist ein wesentlicher Bestandteil der Strategie von Infineon. Welche Initiativen sind in diesem Bereich geplant?

Wir tun sehr viel, um jungen Menschen, vor allem auch Frauen, zu zeigen wie spannend und zukunftsrelevant Technik ist. Diese Berufe sind sinnstiftend und bieten große Chancen, denn jede Entwicklung für die Klima- und Energiewende, für die Medizintechnik oder eine umweltfreundliche Mobilität braucht Fachkräfte aus dem MINT-Bereich. Hier kann frauund man gute Zukunft gestalten einschließlich der eigenen.

Wir haben den Frauenförderpreis für Digitalisierung und Innovation initiiert, engagieren uns beim Girls‘ Day, in der Lehre, bei den „Smart Learning“ Klassen an Schulen, bieten Praktika, Master-, Bachelor- oder Doktorarbeiten und kooperieren mit Technischen Universitäten und Fachhochschulen. Allein in den letzten Jahren sind wir dabei mit über 100.000 jungen Menschen in Kontakt gekommen. Das setzen wir engagiert fort.

Infineon zeigt starkes Engagement in der Region, beispielsweise durch die Unterstützung von Caritas-Lerncafés und Bildungsinitiativen. Warum ist Ihnen soziales Engagement so wichtig und wie planen Sie, dieses weiter auszubauen?

Bildung ist die ganz zentrale Grundlage für die Zukunft, um die eigenen Talente zu erkennen und zu entwickeln. Ob es uns morgen gut geht, entscheidet sich in den Entwicklungslaboren und Fertigungshallen. Ob es uns übermorgen gut geht, entscheidet sich in den Klassenzimmern. Deshalb ist eine gute Ausbildung auch so wichtig.

Das gilt für unsere Lehrlingsausbildung, die umfangreiche Weiterbildung genauso wie für unsere Bildungskooperationen. Ein absolutes Erfolgsmodell ist unsere langjährige Partnerschaft mit den Caritas-Lerncafés. Hier erhalten sozial benachteiligte Jugendliche eine kostenlose Lernhilfe. Das zahlt sich nicht nur für die Kinder aus, sondern stärkt letztlich auch unsere Gesellschaft. Besonders freut mich, dass sich heuer ein Schüler aus dem Lerncafé für eine Karriere in der Mikroelektronik entschieden hat und als Lehrling bei Infineon gestartet ist.

Worauf wird Ihr Fokus 2025 liegen?

Wir haben das Ziel, unser Know-how in den zentralen Technologiebereichen weiter zu stärken, die Effizienz in Strukturen und Kosten zu optimieren und unsere Innovationen noch schneller zu unseren Kunden zu bringen. Denn nur mit Spitzentechnologien und wettbewerbsfähigen Produkten können wir auf den globalen Märkten überzeugen. 

Foto: Infineon

 

An ABW interview with the CEO of Infineon Technologies Austria AG about challenging times and technological milestones.

What strategic priorities are you setting to remain competitive in the future?

We are also feeling the effects of the economic slowdown in our markets and have to respond with cost-cutting measures. At the same time, we continue to focus on our strategic growth areas. Infineon is a company that makes the digital and green transformation possible with its products. With cutting-edge technologies, we can provide answers to major social issues such as energy efficiency, sustainable mobility and security in the Internet of Things.

At the same time, however, we are also facing fierce international competition. Strengthening our competitiveness and innovative strength is therefore a key task. We have recently set two technological milestones – both with a significant development contribution from Austria. Infineon is the first company worldwide to have mastered these new technologies, with the production of 300-millimeter gallium nitride wafers and leading expertise in ultra-thin 20-micrometer silicon power semiconductors. With these innovations, we are further advancing energy efficiency, for example in AI data centers, consumer, motor control and computing applications. In this way, Infineon is offering very specific solutions for decarbonization and digitalization, two topics that are crucial for the future.

With projects such as “All2GaN” and “Listen2Future”, Infineon is actively involved in the development of new technologies. How will these innovations change Industry 4.0 and the market for power electronics and?

Shaping the future – that is our aspiration. That is why we focus on research, development and innovation. And we don't do it alone, but in cooperation with customers, suppliers, universities, research centers or start-ups. Our major European projects are one example of this. With “All2GaN”, we are developing the next generation of energy-efficient chips using the semiconductor material gallium nitride.

The new chips offer greater performance despite being smaller and improve energy efficiency in digital applications by 30 percent. This means that, based on current estimates, we can help save 218 million tons of CO2 worldwide in digital applications each year. By way of comparison, this is roughly equivalent to three times Austria's annual CO2 emissions.

“Listen2Future” is about intelligent microelectronic solutions for medical technology. Acoustic sensors can extend the lifespan of materials and contribute to active health care through precise analysis. Developments for energy-efficient mini hearing aids or portable ultrasound patches are possible. In the future, patients will be able to use a patch to continuously monitor their cardiac output even from home. Doctors will receive more information and be able to better adjust medical treatment and reduce hospital stays. This creates real added value for people and society.

The promotion of STEM professionals is an essential part of Infineon's strategy. What initiatives are planned in this area?

We are doing a lot to show young people, especially women, how exciting and relevant technology is for the future. These professions are meaningful and offer great opportunities, because every development for climate and energy system transformation, for medical technology or environmentally friendly mobility requires specialists from the STEM field. This is where women and men can shape a good future, including their own.

We initiated the Women's Promotion Prize for Digitization and Innovation, we are involved in Girls' Day, in teaching, in “Smart Learning” classes at schools, we offer internships, master's, bachelor's or doctoral theses and cooperate with technical universities and universities of applied sciences. In recent years alone, we have come into contact with over 100,000 young people. We are committed to continuing this.

Infineon is strongly committed to the region, for example by supporting Caritas learning cafés and educational initiatives. Why is social commitment so important to you and how do you plan to expand it further?

Education is the very foundation for the future, for recognizing and developing one's own talents. Whether we will be doing well tomorrow is decided in the development laboratories and production halls. Whether we will be doing well the day after tomorrow is decided in the classrooms. That is why good education is so important.

This applies to our apprentice training, the extensive further training and our educational partnerships. Our long-standing partnership with the Caritas Lerncafés is an absolute success story. Here, socially disadvantaged young people receive free learning support. This not only pays off for the children, but ultimately also strengthens our society. I am particularly pleased that this year a student from the Lerncafé has decided to pursue a career in microelectronics and has started as an apprentice at Infineon.

What will your focus be in 2025?

Our goal is to further strengthen our expertise in the key technology areas, to optimize efficiency in structures and costs, and to bring our innovations to our customers even faster. Only with cutting-edge technologies and competitive products can we succeed in the global markets.

Photo: Infineon

Die Elektro- und Elektronikindustrie spielt eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung und bietet mit Innovationen großes Potenzial für die grüne und die digitale Transformation.

 

Welche Herausforderungen zu bewältigen sind und wie Österreich wettbewerbsfähig bleiben kann, verrät die Geschäftsführerin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) im aktuellen Austrian Business Woman-Interview.

 

Die Elektro- und Elektronikindustrie ist ein zentraler Treiber der Digitalisierung. Welche digitalen Innovationen und Technologien sieht der FEEI als besonders vielversprechend für die Zukunft der Branche?

Als Enabler der Digitalisierung treibt die Elektro- und Elektronikindustrie vielversprechende Innovationen und Technologien für die grüne und die digitale Wende voran. Österreichs Unternehmen sind bereits gut aufgestellt in den Bereichen Energieeffizienz-Chips, Technologien für künstliche Intelligenz (KI) sowie eine hochsichere Steuerung und Vernetzung der Energiesysteme.

Ein Stärkefeld der produzierenden Unternehmen ist das Wissen über Anwendungen in den Bereichen Energiesysteme, Mobilität und Medizintechnik. Quantentechnologien wie Quantensensorik, -Computing und Quanten-Kommunikation / Kryptographie bieten durch neue Messmethoden, parallele Rechenschritte und eine abhörsichere Kommunikation großes Potenzial für kritische Infrastrukturen. 

Wie unterstützt der FEEI seine Mitgliedsunternehmen bei der Umsetzung von energieeffizienten Technologien, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien? 

Wir setzen uns aktiv für die Gestaltung der politischen, wirtschaft­lichen und rechtlichen Rahmen­bedingungen ein, um die Position der FEEI-Mitgliedsunternehmen im Bereich erneuerbare Energien zu stärken. Dazu fordern wir eine hohe Diversität von europäischen Herstellern energierelevanter Komponenten, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die heimische Wertschöpfung am Wirtschaftsstandort Europa sicherzustellen.

Auf EU-Ebene setzt sich der Verband für den Net Zero Industry Act (NZIA) ein – rund 40 Prozent des EU-Bedarfs bis 2030 sollen durch heimische Produktion von Netto-Null-Technologien gedeckt werden. Auf nationaler Ebene begrüßt der FEEI den „Made-in-Europe-Bonus“, um die heimische Wertschöpfung durch Zuschläge auf Investitionszuschüsse von in Europa hergestellten Photovoltaik-Komponenten, Batteriespeicher etc. zu fördern. Das stärkt die Resilienz Europas und reduziert Cybersicherheitsrisiken.

Wie trägt der FEEI dazu bei, dass Österreich in der Forschung und Entwicklung weiterhin international wettbewerbsfähig bleibt?

Der FEEI spielt eine entscheidende Rolle dabei, Österreich in der Forschung und Entwicklung international wettbewerbsfähig zu halten, indem er die Umsetzung von Forschungsergebnissen in den Markt fordert. Trotz bedeutender Erfolge in der Forschung, wie zwei Nobelpreisträger und hervorragender Positionierung in Bereichen wie Quanten, hat Europa in der Markteinführung von Innovationen Nachholbedarf.

Während die EU Wissen fördert, investieren andere Staaten weltweit in die Umsetzung und damit Wertschöpfung dieser Innovationen. Um langfristig erfolgreich zu sein, fordern wir daher attraktive Rahmenbedingungen, sodass heimische Unternehmen ihre Aufwände global zurückverdienen können, der Wirtschaftsstandort gestärkt wird und so Arbeitsplätze gesichert werden.

Mit dem Aufbau des außeruniversitären Spitzenforschungszentrums Silicon Austria Labs hat der FEEI gemeinsam mit dem Bund und den drei Ländern Steiermark, Kärnten und Oberösterreich Ende 2018 einen wichtigen Schritt zur langfristigen Stärkung und Weiterentwicklung der österreichischen Mikroelektronikindustrie gesetzt. 

SAL bringt wesent­liche Akteure aus Indus­trie und Wissen­schaft und damit wert­volle Exper­tise und Know-how zusammen und betreibt koope­ra­tive, anwen­dungs­ori­en­tierte Forschung entlang der ESBS Wert­schöp­fungs­kette. Mittlerweile arbeiten bereits mehr als 300 Mitarbeiter:innen an den drei Standorten in Graz, Villach und Linz an zukunfts­wei­senden Lösungen für Umwelt­schutz, Gesund­heit, Energie, Mobi­lität und Sicher­heit.

Welche Maßnahmen setzt der FEEI, um die duale Ausbildung in der Branche zu stärken und junge Talente zu fördern?

Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Lage bleibt der Mangel an Fachkräften in der Elektro- und Elektronikindustrie bestehen. Der Aufbau qualifizierter Arbeitskräfte ist in allen Bildungsebenen wesentlich – von der klassischen „dualen Ausbildung“ Lehre über die für die EEI wichtige HTL bis hin zum universitären Bereich.

Als FEEI sind wir daher in der Jugendförderung, der Förderung von Mädchen und Frauen sowie von Quereinsteiger:innen aktiv. Gemeinsam mit Branchenpartnern haben wir im Herbst 2023 die Kampagne #JoinTheFuture ins Leben gerufen, um bei Jugendlichen die Neugierde für technische Berufe zu wecken. Wir unterstützen zudem Schüler-Wettbewerbe mit MINT-Fokus wie den IMST-Award und den Young Austrian Engineers Contest, eine Auszeichnung für herausragende Ingenieursarbeiten im Nachwuchsbereich. Durch einen Sonder-Kollektivvertrag konnte das Programm Digital Pioneers umgesetzt werden, das jungen Frauen zwischen 17 und 27 Jahren Einblicke in technische Berufe ermöglicht.

Die Zahl der EEI-Lehrlinge ist durch diese und weitere Maßnahmen bereits kurzfristig von 1.263 (Sept. 2023) auf 1.343 (Sept. 2024) gestiegen, ein Zuwachs von über 6 Prozent in einem Jahr. Das macht uns sehr stolz und zeigt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist und wir uns weiterhin für Bildungsinitiativen einsetzen werden.

Wie beurteilen Sie die Standortpolitik und welche Verbesserungen wären notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Elektro- und Elektronikindustrie in Österreich zu sichern? 

Der Wirtschaftsstandort Österreich steht vor großen Herausforderungen. Die Elektro- und Elektronikindustrie leidet unter einem Nachfragerückgang, enormen Energiepreisen und rückläufigen Exporten. Stetig steigende Lohn- und Energiekosten sowie Überbürokratisierung schwächen den Standort zusätzlich – Österreich hat EU-weit 2023 die dritthöchsten Lohnstückkosten in Europa.

Verschlechtern sich die aktuellen Rahmenbedingungen durch hohe Energiekosten, globale Wettbewerbsverzerrungen und zunehmende Bürokratie weiter, wären die volkswirtschaftlichen Auswirkungen für Österreich enorm: Laut einer Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) würde das für 2030 einen Wertschöpfungsverlust von 8,44 Mrd. Euro und rund 66.400 Arbeitsplätze weniger bedeuten, als durch passende Rahmenbedingungen möglich wären. Es braucht daher dringend Investitionsanreize, wie den Investitionsfreibetrag, eine Änderung in der öffentlichen Beschaffung mit Fokus auf Stärkung der europäischen Wirtschaft, gezielte Forschungsförderung in Europa, eine Senkung der Lohnnebenkosten und den Abbau von Bürokratie für einen zukunftsfitten Industriestandort Österreich.

Ihre Pläne und Ziele für 2025?

Für uns ist ganz klar: Österreichs Industrie muss wieder wettbewerbsfähig werden. Gerade für die exportorientierte Elektro- und Elektronikindustrie ist das essenziell. Wir werden uns als Verband daher auch 2025 massiv dafür einsetzen, die Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen zu verbessern und den Wirtschaftsstandort zu stärken. Die aktuellen politischen Umwälzungen in unseren beiden wichtigsten Exportnationen Deutschland und den USA machen das nötiger als je zuvor.

Es braucht hierzulande eine rasche Senkung der Lohnnebenkosten und einen deutlichen Abbau der überbordenden Bürokratie. Rufe nach einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich oder einer Erhöhung des Urlaubsanspruchs muten in Zeiten wie diesen absurd an und würden den Standort noch mehr schwächen.

Um dem nach wie vor bestehenden Fachkräftemangel in der EEI entgegenzuwirken, setzen wir auch 2025 auf Kooperationen und gezielte Initiativen wie eine Weiterführung der erfolgreichen #JoinTheFuture-Kampagne, Aktivitäten zur Attraktivierung des zweiten Bildungswegs, der Abend-HTL und Angebote für Quereinsteiger:innen. Es braucht grundsätzlich mehr Ausbildungsplätze und Weiterbildungsangebote im MINT-Bereich, um die Herausforderungen der Zukunft stemmen zu können, Digitalisierung und Dekarbonisierung voranzutreiben und notwendige, hochqualifizierte und gut dotierte Zukunftsjobs zu sichern.

Weiters legen wir 2025 den Fokus auf den Ausbau von Cybersecurity, beschäftigten uns mit Künstlicher Intelligenz und treiben energieeffiziente Lösungen in den Bereichen Gebäude und Mobilität voran.

Foto: FEEI

 

The electrical and electronics industry plays a key role in digitization and offers great potential for the green and digital transformation with its innovations.In the current Austrian Business Woman interview, the managing director of the Association of the Austrian Electrical and Electronics Industries (FEEI) reveals the challenges that need to be overcome and how Austria can remain competitive.

The electrical and electronics industry is a key driver of digitalization. Which digital innovations and technologies does the FEEI consider to be particularly promising for the future of the industry?

As an enabler of digitization, the electrical and electronics industry is driving forward promising innovations and technologies for the green and digital transition. Austrian companies are already well positioned in the areas of energy-efficient chips, technologies for artificial intelligence (AI) and highly secure control and networking of energy systems.

One of the manufacturing companies' strengths is their knowledge of applications in the fields of energy systems, mobility and medical technology. Quantum technologies such as quantum sensors, quantum computing and quantum communication / cryptography offer great potential for critical infrastructures through new measurement methods, parallel computing steps and tap-proof communication.

How does the FEEI support its member companies in implementing energy-efficient technologies, particularly in the field of renewable energies?

We actively advocate for the design of political, economic and legal framework conditions to strengthen the position of FEEI member companies in the field of renewable energies. To this end, we call for a high level of diversity among European manufacturers of energy-related components in order to ensure security of supply and to safeguard domestic value creation in Europe as a business location.

At the EU level, the association is committed to the Net Zero Industry Act (NZIA) – around 40 percent of EU demand by 2030 is to be covered by domestic production of net-zero technologies. At the national level, FEEI welcomes the “Made-in-Europe Bonus” to promote domestic value creation through surcharges on investment grants for photovoltaic components, battery storage, etc. that are manufactured in Europe. This strengthens Europe's resilience and reduces cybersecurity risks.

How does FEEI help Austria to remain internationally competitive in research and development?

The FEEI plays a crucial role in keeping Austria internationally competitive in research and development by promoting the implementation of research results in the market. Despite significant research successes, such as two Nobel Prize winners and an excellent position in areas such as quantum, Europe has some catching up to do in bringing innovations to market.

While the EU promotes knowledge, other countries around the world are investing in the implementation and thus the value creation of these innovations. In order to be successful in the long term, we therefore demand attractive framework conditions so that domestic companies can recoup their expenses globally, the business location is strengthened and thus jobs are secured.

With the establishment of the non-university research center Silicon Austria Labs, the FEEI, together with the federal government and the three states of Styria, Carinthia and Upper Austria, took an important step towards the long-term strengthening and further development of the Austrian microelectronics industry at the end of 2018.

SAL brings together key players from industry and science, and thus valuable expertise and know-how, and conducts cooperative, application-oriented research along the ESBS value chain. More than 300 employees are already working at the three locations in Graz, Villach and Linz on future-oriented solutions for environmental protection, health, energy, mobility and security.

What measures is the FEEI taking to strengthen dual education in the industry and to promote young talent?

Despite the challenging economic situation, the shortage of skilled workers in the electrical and electronics industry persists. Building a qualified workforce is essential at all levels of education – from the classic “dual education” apprenticeship to the HTL, which is important for the EEI, and to the university level.

As FEEI, we are therefore active in promoting young people, girls and women, as well as career changers. Together with industry partners, we launched the #JoinTheFuture campaign in the fall of 2023 to spark young people's curiosity about technical careers. We also support student competitions with a STEM focus, such as the IMST Award and the Young Austrian Engineers Contest, an award for outstanding engineering work by young people. A special collective agreement enabled the implementation of the Digital Pioneers program, which gives young women between the ages of 17 and 27 insights into technical professions.

As a result of these and other measures, the number of EEI apprentices has already increased in the short term from 1,263 (Sept. 2023) to 1,343 (Sept. 2024), an increase of over 6 percent in one year. This makes us very proud and shows that we are on the right track and that we will continue to support educational initiatives.

How do you assess the economic policy and what improvements would be necessary to ensure the competitiveness of the electrical and electronics industry in Austria?

Austria as a business location is facing major challenges. The electrical and electronics industry is suffering from a decline in demand, high energy prices and a drop in exports. Constantly rising wage and energy costs and excessive bureaucracy are further weakening the location – by 2023, Austria will have the third-highest unit labor costs in Europe.

If the current conditions continue to deteriorate due to high energy costs, global competitive distortions and increasing bureaucracy, the economic impact on Austria would be enormous: according to a study by the Austrian Institute of Industrial Research (IWI), this would mean a loss of value added of 8.44 billion euros and around 66,400 fewer jobs in 2030 than would be possible with appropriate framework conditions. Therefore, investment incentives are urgently needed, such as the investment allowance, a change in public procurement with a focus on strengthening the European economy, targeted research funding in Europe, a reduction in non-wage labor costs and the reduction of bureaucracy for a future-oriented industrial location in Austria.

Your plans and goals for 2025?

For us, one thing is clear: Austria's industry must become competitive again. This is essential, especially for the export-oriented electrical and electronics industry. As an association, we will therefore continue to work hard in 2025 to improve the framework conditions for our companies and to strengthen the business location. The current political upheavals in our two most important export nations, Germany and the USA, make this more necessary than ever.

What is needed in this country is a rapid reduction in non-wage labor costs and a significant reduction in excessive bureaucracy. Calls for a reduction in working hours with no loss of pay or an increase in vacation entitlement seem absurd in times like these and would weaken the location even more.

To counteract the continuing shortage of skilled workers in the EEI, we will continue to focus on collaborations and targeted initiatives in 2025, such as a continuation of the successful #JoinTheFuture campaign, activities to make the second educational pathway, the evening HTL, more attractive, and offers for career changers. In principle, more training places and further education opportunities are needed in the STEM field in order to meet the challenges of the future, to advance digitalization and decarbonization, and to secure the necessary, highly qualified and well-paid jobs of the future.

In 2025, we are also focusing on expanding cybersecurity, working on artificial intelligence and promoting energy-efficient solutions in the areas of buildings and mobility.

Photo: FEEI

Die Generaldirektor-Stellvertreterin der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich über die Bedeutung eines stabilen und starken Partners in wirtschaftlich turbulenten Zeiten.

 

Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich konnte in der ersten Jahreshälfte 2024 ein stabiles Wachstum verzeichnen, insbesondere beim Finanzierungsvolumen. Welche Faktoren haben aus Ihrer Sicht zu diesem Erfolg beigetragen? 

Die Entwicklungen auf europäischer und globaler Ebene hinterlassen bei einem Exportland wie Österreich natürlich entsprechend Spuren. Umso wichtiger ist es, dass die Unternehmen und Institutionen sowie auch Privatpersonen einen stabilen und starken Bankpartner an ihrer Seite haben, der sie in derart schwierigen Phasen mit Konsequenz, Kompetenz und Know-how begleiten kann. Unsere Kundinnen und Kunden wissen, dass sie sich auf die Raiffeisenlandesbank OÖ gerade in turbulenten wirtschaftlichen Phasen verlassen können und erfahren dies im regelmäßigen, persönlichen und engen Kundenkontakt. 

Sichtbar wurde unsere Stabilität und Kundenorientierung nicht zuletzt auch bei unserem Halbjahresergebnis 2024. Hier konnten wir auf Basis unserer vorausschauenden und nachhaltigen Ausrichtung im Sinne unserer Kundinnen und Kunden unseren erfolgreichen Kurs fortsetzen und ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Wie sehen Sie die zukünftige Marktentwicklung angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen?

Aktuell befinden wir uns unbestritten in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Neben einer stagnierenden Nachfrage haben die heimischen Unternehmen mit hohen Energiepreisen zu kämpfen, die hohen Lohnabschlüsse machen sich bemerkbar und auch die überbordend bürokratischen Hürden, die auf europäischer Ebene hausgemacht sind, bringen Wettbewerbsnachteile auf internationaler Ebene.

Ein grundlegender konjunktureller Umschwung zum Besseren ist derzeit leider außer Sichtweite. Umso wichtiger ist es für Privat- und Firmenkunden, dass sie auf ihre Bank als stabilen Partner vertrauen können. Hier verfolgen wir im Sinne unserer Kundinnen und Kunden einen konsequenten und nachhaltigen Wachstumskurs, bei dem wir stets auch das Risiko im Auge behalten. 

Beteiligungen sind für die RLB OÖ ein wichtiger Geschäftsbereich. Wird das Portfolio weiter ausgebaut und in welchen Sparten?

Beteiligungen sind schon seit Jahrzehnten ein bedeutender Geschäftsbereich für die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. Mit diesem Engagement nehmen wir die Rolle eines langfristigen und stabilen Kernaktionärs ein und wollen damit vor allem auch den heimischen Wirtschaftsstandort stärken und entwickeln. Darüber hinaus bieten wir auch befristete Eigenkapitallösungen z.B. Management Buyout oder Expansionsfinanzierungen an. 

Unser Beteiligungssegment ist und bleibt ein wesentliches strategisches Standbein und unterscheiden uns maßgeblich von anderen Banken. Unseren Beteiligungsbereich wollen wir über die Raiffeisen Beteiligungsholding GmbH als langfristiger Beteiligungspartner für etablierte Unternehmen sowie über die Invest Unternehmensbeteiligungs AG, dem führenden Private Equity Fonds in Österreich, weiter ausbauen. 

Sparprodukte und Wertpapier-Anlagen erleben bei der Raiffeisenlandesbank OÖ eine Renaissance. Wie wollen Sie diesen Trend nutzen, um das Vertrauen und die Bindung zu Ihren Privatkunden weiter zu stärken?

Wir setzen auf eine kompetente, seriöse und individuelle Beratung, um das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden auch weiterhin zu rechtfertigen. Welche Produkte die geeignetsten sind, hängt immer von der jeweiligen persönlichen Situation und der Risikobereitschaft ab. Bevor man Geld anlegt, egal ob an der Börse oder etwa mit einem Fonds-Sparplan, sollten Ziele definiert werden. Es macht einen Unterschied, ob man kurzfristig investieren oder sich langfristig ein Vermögen aufbauen möchte. 

Welche langfristigen Ziele haben Sie für die Entwicklung der RLB OÖ und welche Bereiche möchten Sie besonders fördern?

Als Spitzeninstitut des Raiffeisen-Sektors in Oberösterreich und als fünftgrößte Bank in Österreich setzen wir uns nicht nur für den Erfolg unserer Kundinnen und Kunden ein. Wir wollen mit unserer täglichen Arbeit auch einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität und Absicherung des heimischen Wirtschaftsstandorts leisten und uns darüber hinaus auch für gesellschaftlich relevante Themen wie Energieversorgung, Gesundheit, Bildung, Kultur und Sport engagieren.

Dazu braucht es neben klaren Ideen und Visionen für die Zukunft vor allem auch eine starke wirtschaftliche Basis. Ich bin davon überzeugt, dass wir die notwendige Kraft besitzen, um auch weiterhin die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts und unserer Gesellschaft im positiven Sinne mitgestalten zu können.

Ihre Pläne für das kommende Jahr?

Zum einen werden wir alles daransetzen, um unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich durch die herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten zu begleiten. Darüber hinaus ist die gesamte Bankenbranche mit einem stetig komplexer werdenden regulatorischen Umfeld konfrontiert. Dies zu bewältigen, ist sicher eine immense Herausforderung für Banken.

In diesem Zusammenhang werden wir alle Anstrengungen unternehmen, damit die Raiffeisenlandesbank OÖ auch 2025 und darüber hinaus am Markt so gut reüssieren kann wie bisher. Kundennähe wird, mehr denn je, ein zentraler Baustein unserer Geschäftsphilosophie sein. Auch Regionalität und Nachhaltigkeit sind tief in der Raiffeisen-DNA verankert.

Die Raiffeisenlandesbank OÖ wird sich in vielen Bereichen weiterentwickeln, gerade die Anpassung an Kundenbedürfnisse ist ein laufender Prozess. Digitale Technologien helfen uns dabei, das Wirtschaftsleben unserer Kundinnen und Kunden Schritt für Schritt zu erleichtern, zudem wollen wir unser starkes Netzwerk noch umfangreicher in die digitale Welt übersetzen und für unsere Kunden nutzbar machen. Wichtig ist und bleibt aber auch in Zukunft der persönliche Kontakt als Basis für eine enge und vertrauensvolle Kundenbeziehung.

Foto: RLB OÖ/Werner Harrer

 

The Deputy General Director of Raiffeisenlandesbank Oberösterreich on the importance of a stable and strong partner in economically turbulent times.

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich was able to record stable growth in the first half of 2024, particularly in terms of financing volume. In your opinion, what factors contributed to this success?

Developments at the European and global level naturally leave their mark on an exporting country like Austria. This makes it all the more important for companies and institutions, as well as private individuals, to have a stable and strong banking partner at their side who can support them in such difficult phases with consistency, competence and know-how. Our customers know that they can rely on Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, especially in turbulent economic times, and they experience this in regular, personal and close customer contact.

Our stability and customer focus were also evident in our half-yearly results for 2024. Here, we were able to continue our successful course and achieve a very good result on the basis of our forward-looking and sustainable orientation in the interests of our customers.

How do you see the market developing in the future in view of the current economic challenges?

There is no doubt that we are currently facing a difficult economic environment. In addition to stagnating demand, domestic companies are struggling with high energy prices, the effects of high wage agreements are being felt, and the excessive bureaucratic hurdles that we have created at the European level are creating competitive disadvantages at the international level.

Unfortunately, there is currently no fundamental economic change for the better in sight. This makes it all the more important for private and corporate customers to be able to rely on their bank as a stable partner. In this respect, we are pursuing a consistent and sustainable growth strategy in the interests of our customers, while always keeping an eye on risk.

Equity investments are an important business area for RLB OÖ. Is the portfolio being expanded further and in which sectors?

Equity investments have been an important business area for Raiffeisenlandesbank Oberösterreich for decades. With this commitment, we take on the role of a long-term and stable core shareholder and, above all, we want to strengthen and develop the domestic business location. In addition, we also offer temporary equity solutions, e.g. management buyouts or expansion financing.

Our investment segment is and remains a key strategic pillar and is what sets us apart from other banks. We want to further expand our investment area through Raiffeisen Beteiligungsholding GmbH as a long-term investment partner for established companies and through Invest Unternehmensbeteiligungs AG, the leading private equity fund in Austria.

Savings products and securities investments are experiencing a renaissance at Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. How do you intend to use this trend to further strengthen the trust and loyalty of your private customers?

We rely on competent, reputable and individual advice to continue to justify the trust of our customers. The most suitable products always depend on the individual's personal situation and their willingness to take risks. Before investing money, whether on the stock market or in a fund savings plan, you should define your goals. It makes a difference whether you want to make a short-term investment or build up assets over the long term.

What long-term goals do you have for the development of RLB OÖ and which areas do you want to particularly promote?

As the central institution of the Raiffeisen sector in Upper Austria and the fifth largest bank in Austria, we not only work for the success of our customers. With our daily work, we also want to make a significant contribution to the stability and security of the domestic business location and, in addition, to engage in socially relevant topics such as energy supply, health, education, culture and sports.

To do this, we need clear ideas and visions for the future, as well as a strong economic base. I am convinced that we have the necessary strength to continue to shape the future of our economy and our society in a positive way.

What are your plans for the coming year?

On the one hand, we will do everything we can to support our customers as best we can through these challenging economic times. In addition, the entire banking industry is confronted with an increasingly complex regulatory environment. Mastering this is certainly an immense challenge for banks.

In this context, we will make every effort to ensure that Raiffeisenlandesbank Oberösterreich continues to be as successful in the market as it has been in the past and beyond in 2025. More than ever, customer focus will be a central component of our business philosophy. Regionality and sustainability are also deeply rooted in the Raiffeisen DNA.

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich will continue to develop in many areas, and adapting to customer needs is an ongoing process. Digital technologies help us to make our customers' business lives easier step by step. We also want to translate our strong network into the digital world to an even greater extent and make it available to our customers. However, personal contact remains and will continue to remain important in the future as the basis for a close and trusting customer relationship.

Photo: RLB OÖ/Werner Harrer

Ihre beeindruckende Erfolgsgeschichte verdeutlicht, wie persönliche Überzeugungen, Mut und Visionen großes bewegen können.

 

Es gibt Karrieren, die einen besonderen Eindruck hinterlassen, nicht nur weil sie berufliche Erfolge dokumentieren, sondern auch persönliche Werte und Überzeugungen reflektieren. Die Geschichte von Julia Hoffmann und ihrem Weg zu einer Spitzenposition bei Biogena ist genau das – ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Disziplin, Vision und Leidenschaft eine außergewöhnliche Laufbahn formen können. 

Verantwortung von Anfang an

Julia Hoffmann startete ihren Weg in die Berufswelt auf untypische Weise. „Mein erster Arbeitstag fiel auf denselben Tag wie mein erster Tag an der Uni“, erzählt sie. Statt sich ausschließlich auf das Studium zu konzentrieren oder das angenehme Leben einer Bummel-Studentin zu führen, nahm sie schon früh Verantwortung auf sich. Sie finanzierte ihre Ausbildung selbst und kombinierte ihr Jus- und Wirtschaftsstudium mit einer Tätigkeit an der Universität Salzburg.

Diese frühe Praxisorientierung legte den Grundstein für ihre spätere Karriere. Nach drei Jahren als Mitarbeiterin an der Uni Salzburg entschied sie sich, den nächsten Schritt zu machen und wechselte über ein Praktikum in die Industrie. Sie landete bei Palfinger, dem international erfolgreichen Kranbauer aus Salzburg, und spezialisierte sich dort auf Nachhaltigkeitsmanagement. Eine prägende Zeit, die ihr Interesse an verantwortungsvollem Wirtschaften weckte.

Erste Begegnung mit Biogena

Der Weg zu Biogena begann auf persönliche Weise. Julia Hoffmann kam erstmals als Patientin mit dem Unternehmen in Berührung. „Ich war bei einer Biogena-Partnerärztin wegen starkem Eisenmangel und meiner Hauterkrankung in Behandlung und lernte die Mikronährstoff-Präparate kennen“, erinnert sie sich. Die Produkte hatten einen äußerst positiven Effekt, was ihr Interesse an Biogena weckte. „Ich war von der Wirkung begeistert und begann, das Unternehmen auch aus einer wirtschaftlichen Perspektive zu betrachten.“

Ein glücklicher Zufall führte schließlich zu einer direkten Begegnung mit Albert Schmidbauer, dem Gründer und CEO von Biogena. Bei einer Buchpräsentation, zu der sie ein früherer Universitätsprofessor eingeladen hatte, sprach sie ihn an. „Seine kollegiale Art, die Handschlagqualität und die Offenheit haben mich sofort beeindruckt“, erzählt Julia Hoffmann. Nach einem ersten Gespräch bewarb sie sich für eine Stelle im Bereich Corporate Social Responsibiltiy (CSR) – und bekam prompt die Zusage. „Es war ein Vertrauensvorschuss, der für Biogena typisch ist.“ Ihre Karriere begann im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR). Bereits nach sechs Monaten wurde sie zur Teamleiterin befördert, bevor sie kurze Zeit später ihre erste Rolle als Geschäftsführerin übernahm – ohne vorherige Erfahrung im Retail-Bereich.

„Ich hatte keinerlei Berührungspunkte mit Einzelhandel, dennoch hat mir Albert Schmidbauer die Verantwortung für die Biogena-Stores in Österreich und Deutschland übertragen. Es war ein enormes Vertrauen, das mich motiviert hat, mein Bestes zu geben.“ Die Biogena-Stores standen damals in ihren ersten Entwicklungsjahren und Julia Hoffmann übernahm nicht nur die Personal- und Umsatzverantwortung, sondern arbeitetet aktiv an der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells mit. „Wir haben die Begegnungsqualität aktiv herausgearbeitet, um uns neben exzellenter Beratung stark abzuheben und den ganzheitlichen Servicegrad für unsere Kunden zu steigern“, erzählt sie.

Vielseitiger Arbeitsalltag

Heute ist die Managerin in zahlreichen Bereichen tätig – Wissenschaft, Marketing, Personal, Recht und Verwaltung. „Ich wünschte manchmal, mein Tag hätte 36 Stunden“, scherzt sie. Trotz des hohen Arbeitspensums liebt sie die Vielseitigkeit: „Kein Tag gleicht dem anderen. Ich mag es, viele Bälle in der Luft zu halten und mich in die unterschiedlichsten Themen einzuarbeiten.“

Eine besondere Leidenschaft an ihrem Job ist die Produktentwicklung. Hier bleibt sie stets nah am Kunden und sucht international nach neuen Trends. „Ich arbeite viel mit globalen Entwicklungen und lasse mich inspirieren, um unser Angebot mit unserem Wissenschaftsteam gemeinsam ständig zu verbessern.“

Die Gesundheit der Zukunft

Ein Thema, das ihr besonders am Herzen liegt, ist Biohacking. „Für mich geht es nicht nur um einzelne Anwendungen, sondern um das große Ziel der Longevity – also ein möglichst langes und gesundes Leben.“ Zu den Methoden, die Biogena in diesem Bereich anbietet, gehören Kryotherapie, Höhentraining und personalisierte Mikronährstoffberatung.

„Unsere Vision ist es, Menschen dabei zu helfen, ihre Regenerationskapazitäten zu optimieren und ein Maximum an Lebensqualität zu erreichen.“ Biogena unterscheidet sich von anderen Anbietern auf dem Markt durch seinen ganzheitlichen Ansatz. „Wir produzieren alles in unserer eigenen Manufaktur in Österreich und arbeiten nach dem Reinsubstanzenprinzip – ohne Zusatzstoffe“, betont Hoffmann. Zudem setzt das Unternehmen auf nachhaltige Initiativen wie die größte E-Mini-Flotte Österreichs und Verpackungen aus Zuckerrohr. „Unsere Kunden und Partner wissen, dass sie bei uns Qualität auf höchstem Niveau erwarten können.“

Werteorientierte Führung

„Mir ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter sich mit unserer Mission identifizieren können und wir eine Kultur des Vertrauens und des Respekts leben“, sagt Julia Hoffmann. Das Prinzip, anderen Menschen mehr zuzutrauen, als sie sich selbst, habe sie von Albert Schmidbauer gelernt. „Dieses Vertrauen lässt Menschen über sich hinauswachsen", so die Managerin, die als Female Leader eine Stimme für Frauen in Führungspositionen sein will und dazu beitragen möchte, dass weibliche Führung selbstverständlich wird. Sie selbst ist das beste Vorbild.

Auch was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrifft: Mit fünf Bonuskindern im Alter von neun bis sechzehn Jahren lebt Julia Hoffmann ein Patchwork-Familienmodell, das auf Teamarbeit und Integration basiert. „Ich spreche nicht von Work-Life-Balance, sondern von Work-Life-Integration“, sagt sie. Es sei entscheidend, Beruf und Privatleben nicht als Gegensätze zu betrachten, sondern als gegenseitige Bereicherung. Rituale wie gemeinsames Kochen und Abendessen sind für sie essenziell. „Es geht um die Qualität dieser gemeinsamen Zeit.“ 

Geheimnis des Erfolges

Erfolg bedeutet für Julia Hoffmann, gesetzte Ziele zu erreichen und dabei Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst, für andere und für das Unternehmen. Führung ist für sie mehr als Hierarchie: Es ist die Fähigkeit, andere zu inspirieren und gemeinsam Großes zu erreichen. Mit dieser Einstellung, gepaart mit ihrem Engagement und ihrer Begeisterung, hat sie nicht nur Biogena geprägt, sondern auch eine Karriere geschaffen, die Vorbildcharakter hat.      

Fotos: Antje Wolm

 

Her impressive success story illustrates how personal convictions, courage and vision can achieve great things.

There are careers that leave a lasting impression, not only because they document professional success, but also reflect personal values and convictions. The story of Julia Hoffmann and her path to a top position at Biogena is just that – an inspiring example of how discipline, vision and passion can shape an extraordinary career.

Responsibility from the outset

Julia Hoffmann started her career in an atypical way. “My first day at work was the same day as my first day at university,” she says. Instead of concentrating exclusively on her studies or leading the pleasant life of a student, she took on responsibility early on. She financed her education herself and combined her law and economics studies with a job at the University of Salzburg.

This early practical orientation laid the foundation for her later career. After three years as a member of staff at the University of Salzburg, she decided to take the next step and switched to industry via an internship. She ended up at Palfinger, the internationally successful crane manufacturer from Salzburg, where she specialized in sustainability management. It was a formative time that sparked her interest in responsible business practices.

First encounter with Biogena

Her path to Biogena began in a personal way. Julia Hoffmann first came into contact with the company as a patient. “I was treated by a Biogena partner doctor for severe iron deficiency and my skin disease and became familiar with the micronutrient preparations,” she recalls. The products had an extremely positive effect, which sparked her interest in Biogena. “I was thrilled by the effect and began to look at the company from an economic perspective as well.”

A lucky coincidence finally led to a direct encounter with Albert Schmidbauer, the founder and CEO of Biogena. She approached him at a book presentation to which she had been invited by a former university professor. “His cooperative manner, trustworthiness and openness immediately impressed me,” says Julia Hoffmann. After an initial conversation, she applied for a position in the area of Corporate Social Responsibility (CSR) – and was promptly accepted. “It was a leap of faith, which is typical for Biogena.” Her career began in the area of Corporate Social Responsibility (CSR). After just six months, she was promoted to team leader, before taking on her first role as managing director a short time later – without any previous experience in the retail sector.

“I had no experience in retail whatsoever, yet Albert Schmidbauer gave me responsibility for the Biogena stores in Austria and Germany. It was a tremendous vote of confidence that motivated me to do my best.” At that time, the Biogena stores were in their first years of development, and Julia Hoffmann not only took on responsibility for personnel and sales, but also actively participated in the further development of the business model. “We actively worked on the quality of the customer experience in order to stand out from the crowd and to increase the holistic level of service for our customers,” she explains.

A varied working day

Today, the manager is involved in numerous areas – science, marketing, human resources, law and administration. “Sometimes I wish my day had 36 hours,” she jokes. Despite the heavy workload, she loves the variety: “No two days are the same. I like keeping many balls in the air and familiarizing myself with a wide range of topics.”

One of her favorite parts of the job is product development. This involves staying close to the customer and keeping an eye out for new trends internationally. “I work a lot with global developments and draw inspiration from them to constantly improve our range together with our science team.”

The health of the future

One topic that is particularly close to her heart is biohacking. “For me, it's not just about individual applications, but about the big goal of longevity – that is, living as long and healthy a life as possible.” The methods that Biogena offers in this area include cryotherapy, altitude training and personalized micronutrient counseling.

“Our vision is to help people optimize their regenerative capacities and achieve maximum quality of life.” Biogena's holistic approach sets it apart from other providers on the market. “We produce everything in our own factory in Austria and work according to the pure substance principle – without additives,” Hoffmann emphasizes. In addition, the company relies on sustainable initiatives such as the largest e-mini fleet in Austria and packaging made from sugar cane. ”Our customers and partners know that they can expect the highest quality from us.”

Value-oriented leadership

“It is important to me that our employees can identify with our mission and that we live a culture of trust and respect,” says Julia Hoffmann. She learned the principle of trusting others more than they trust themselves from Albert Schmidbauer. “This trust allows people to surpass themselves,” says the manager, who, as a female leader, wants to be a voice for women in management positions and contribute to making female leadership a matter of course. She is the best role model herself.

This also applies to the compatibility of family and career: with five bonus children aged nine to sixteen, Julia Hoffmann lives a patchwork family model based on teamwork and integration. “I don't talk about work-life balance, but about work-life integration,” she says. It is crucial not to see work and private life as opposites, but as mutually enriching. Rituals such as cooking and eating dinner together are essential for her. ”It's about the quality of this time together.”

Secret of success

For Julia Hoffmann, success means achieving set goals while taking responsibility – for herself, for others and for the company. For her, leadership is more than hierarchy: it is the ability to inspire others and achieve great things together. With this attitude, coupled with her commitment and enthusiasm, she has not only shaped Biogena, but also created a career that serves as a role model.

Photos: Antje Wolm

Die Risiko- und Finanzvorständin der BKS Bank über Cyber Security, Green-Deal und die Generation Z.

 

Sie sind seit mehr als einem Jahr BKS-Vorständin – Ihr bisheriges Resümee?

Die BKS Bank ist ein beeindruckendes und sehr vielseitiges Institut. Das Know-how ist groß und ich genieße die Zusammenarbeit im Vorstandsteam und mit unseren Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen und Teams. Meine Aufgabe ist es, die bestehende solide Basis des Konzerns weiter auszubauen, damit wir für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet sind.

Ich nehme diese Aufgabe sehr ernst, denn die BKS Bank hat in vielen Bereichen eine Alleinstellung. Besonders hervorzuheben ist, dass sie zu den wenigen regional stark verankerten und unabhängigen Finanzinstituten Österreichs gehört, die gleichzeitig international tätig sind.

Steigende Zinsen und geopolitische Risiken stellen viele Banken vor Herausforderungen. Wie bereitet sich die BKS Bank darauf vor?

Die hohen Zinsen und die Inflation gehen wieder zurück, aber sie haben die Bilanzen der Unternehmen und die Geldbörsen der Menschen in den Jahren 2023 und 2024 stark belastet. Österreich befindet sich im zweiten Rezessionsjahr und Europa verliert an Wettbewerbsfähigkeit - es gibt also viel zu tun. Grundsätzlich helfen in einem solchen Umfeld eine klare Risikostrategie, ein umfassendes Risikomanagement und eine umsichtige Risikokultur. Unser oberster Grundsatz lautet: Wir gehen nur Risiken ein, die wir verstehen und aus eigener Kraft tragen können, denn wir wollen in jeder Situation unabhängig und eigenständig bleiben.

Darüber hinaus gibt es keine „one fits all“-Lösungen, denn letztlich sind die Gründe, warum ein Unternehmen oder eine Privatperson in finanzielle Schwierigkeiten geraten kann, sehr unterschiedlich. Deshalb gehört es auch zu unserer Arbeit im Risikomanagement, für und mit unseren Kundinnen und Kunden, die in Schwierigkeiten geraten sind, gemeinsam massgeschneiderte und langfristige Lösungen zu erarbeiten. Auch wenn es - wie im Leben - keine Garantien gibt und der Weg aus einer „finanziellen Krise“ beschwerlich ist, freue ich mich mit jedem Unternehmen und jeder Person, die diesen Schritt geschafft hat.

Ein weiteres Thema, das uns als Finanz- und Risikomanagerinnen in den nächsten Jahren beschäftigen wird, sind ESG-Risiken, die sich tatsächlich oder potenziell erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder die Reputation auswirken können. Sie sind integraler Bestandteil unserer Risikostrategie und werden nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit bewertet und kategorisiert. Das heißt, wir unterscheiden zwischen Risiken, die wir durch unsere Geschäftstätigkeit selbst verursachen, und Risiken, die von außen auf uns einwirken. Für all diese Herausforderungen ist die BKS Bank mit einer Kernkapitalquote von 15,8 % (30.06.2024) und einer Gesamtkapitalquote von 19,1 % sehr gut kapitalisiert. Auch unsere Liquiditätskennzahlen und die Leverage Ratio liegen deutlich über den aufsichtsrechtlichen Mindestquoten.

Welche Entwicklungen im Finanzsektor könnten die Bankenlandschaft in den kommenden Jahren prägen?

Die Bankenlandschaft steht vor tiefgreifenden Veränderungen, die durch technologische, regulatorische und wirtschaftliche Entwicklungen getrieben werden. Ein zentrales Element ist dabei die fortschreitende Digitalisierung, der wir uns auf allen Ebenen intensiv widmen. Eines unserer größten Projekte ist derzeit die IT-Migration unserer Auslandsmärkte auf das österreichische Bankensystem. Aber auch im Zahlungsverkehr und im Firmenkundengeschäft gibt es noch viel Potenzial. Vor wenigen Tagen sind wir mit unserem neuen Firmenkundenportal „BizzNet Pro“ auf den Markt gegangen. In die Entwicklung ist viel Know-how geflossen. Dieses hochwertige Finanzmanagement-Tool bietet Unternehmen eine sichere, zuverlässige und effiziente Lösung für den elektronischen Zahlungsverkehr und wird den Austausch zwischen uns und unseren Kunden vereinfachen.

Im Privatkundenbereich ist das Bankgeschäft bereits vollständig digitalisiert. Kontaktlose Bezahlverfahren, Banking-Apps und digitale Zahlungsmethoden entwickeln sich rasant und werden immer benutzerfreundlicher, und auch unsere internen Vertriebsassistenten sind bereits digital. Zudem werden die Kunden, die unsere digitalen Kanäle nutzen, mit Hilfe der Customer Journey genau dort abgeholt, wo ihre Interessen liegen. 

Die wohl größte Herausforderung liegt im Bereich Cyber Security. Als BKS Bank bieten wir unseren Kundinnen und Kunden aktiv Schulungen dazu an und führen auch digital nicht affine Menschen Schritt für Schritt an das Thema heran, um Ausgrenzungen zu vermeiden. Darüber hinaus bieten wir mit dem BKS-Airbag Unterstützung im digitalen Alltag: IT-Expertinnen und -Experten helfen bei Problemen mit Hard- und Software.

Banken und Wirtschaft werden auch stark durch den Green Deal der Europäischen Union geprägt. Zahlreiche Richtlinien und Verordnungen, allen voran der EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums, haben großen Einfluss und sind richtungsweisend. Die BKS Bank hat bereits vor zwanzig Jahren die Weichen in diese Richtung gestellt und Nachhaltigkeit in Kombination mit Qualität im Fundament ihres Strategiegebäudes verankert. Seither haben wir immer wieder Pionierarbeit im Bereich Nachhaltigkeit geleistet und zahlreiche Produktinnovationen hervorgebracht. Unter anderem waren wir die erste Bank in Österreich, deren Vermögensverwaltung mit dem Österreichischen Umweltzeichen* ausgezeichnet wurde, und die erste, die einen Social Bond emittiert hat.

Zu unseren jüngsten Erfolgen zählt die soziale „Du & Wir Stiftung“, die Anfang des Jahres unter dem Dach der gemeinnützigen Caritas Stiftung Österreich mit einer Einlage von 500.000 Euro gegründet wurde. Damit stellen wir uns den großen gesellschaftlichen Herausforderungen in den Bereichen Bildung, Migration oder Altenpflege. Kundinnen und Kunden der BKS Bank haben die Möglichkeit, sich als Zustifter ab 5.000 Euro zu engagieren. Ideal ergänzt wird die Stiftung durch das „Du & Wir-Konto“, bei dessen Neuabschluss ein Teil der Kontoführungsgebühr in die Stiftung fließt. In Kombination ein absolutes Erfolgsmodell, das eindrucksvoll bestätigt, dass soziale Förderung ein wichtiges gesellschaftliches Thema ist.

Die nachhaltige Entwicklung von Banken und Wirtschaft wird uns auch in Zukunft zu neuen innovativen Lösungen herausfordern, auch wenn das Thema geopolitisch unterschiedliche Aufmerksamkeit erfährt. Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern eine Haltung und der einzig mögliche Weg in eine lebenswerte Zukunft.

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung der BKS Bank in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Marktumfeld? Was haben Sie für 2025 geplant?

Ich bin überzeugt, dass die BKS Bank mit hoher Innovationskraft, durchdachten Strategien und dem richtigen Gespür für Zukunftsthemen ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen wird. Unsere Stärke ist es, nicht nur kurzfristige Trends zu bedienen, sondern nachhaltige Lösungen für die langfristigen Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zu entwickeln. Dabei setzen wir auf Qualität und die weitere Digitalisierung unserer Prozesse, die den Kundenservice vereinfachen und das Bankerlebnis verbessern, ohne unsere persönliche Note zu verlieren. Unsere Filialen bleiben Anker und Drehscheibe, denn gerade in einer immer komplexer werdenden Welt ist unsere Finanzexpertise gefragter denn je.

Für das kommende Jahr haben wir uns viel vorgenommen. Gleich zu Beginn des Jahres werden wir unsere neue Website präsentieren. Parallel dazu werden wir unsere Nachhaltigkeitsziele auf Basis unserer Science Based Targets neu formulieren. Darüber hinaus gilt es, neue Vorschriften und Richtlinien für die Eigenkapitalunterlegung (Basel IV) und unseren Geschäftsbericht (CSRD) umzusetzen. Im Vertrieb setzen wir Schwerpunkte im Private Banking und bei der Generation Z, die wir verstärkt erreichen wollen. Es wird nicht langweilig und ich freue mich darauf!

Foto: Gernot Gleiss

*Disclaimer: Das Österreichische Umweltzeichen wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus für „Natur & Zukunft-Konto“ verliehen, weil bei der Auswahl mittels Giro- /Spareinlagen finanzierter Projekte neben wirtschaftlichen auch ökologische und soziale Kriterien beachtet werden. Das Umweltzeichen gewährleistet, dass diese Kriterien und deren Umsetzung geeignet sind, entsprechende Projekte auszuwählen. Dies wurde von unabhängiger Stelle geprüft. Die Auszeichnung mit dem Umweltzeichen stellt keine ökonomische Bewertung dar und lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung des Anlageproduktes zu.“

 

The Chief Financial Officer of BKS Bank on cyber security, the Green Deal and Generation Z.

You have been a member of the BKS Management Board for more than a year – how would you sum up your time here so far?

BKS Bank is an impressive and very versatile institution. It has a wealth of know-how and I enjoy working with the Management Board team and with our experts from a wide range of areas and teams. My job is to further expand the Group's existing solid base so that we are well prepared for the challenges of the future.

I take this task very seriously, because BKS Bank has a unique position in many areas. It is particularly noteworthy that it is one of the few regionally strongly anchored and independent financial institutions in Austria that are also internationally active.

Rising interest rates and geopolitical risks pose challenges for many banks. How is BKS Bank preparing for them?

High interest rates and inflation are falling again, but they weighed heavily on companies' balance sheets and people's wallets in 2023 and 2024. Austria is in its second year of recession and Europe is losing competitiveness - so there is a lot to be done. In such an environment, a clear risk strategy, comprehensive risk management and a prudent risk culture are essential. Our guiding principle is that we only take on risks that we understand and that we can bear on our own, because we want to remain independent and self-reliant in every situation.

Furthermore, there are no “one size fits all” solutions, because ultimately the reasons why a company or private individual can get into financial difficulties are very different. That is why our risk management work also involves working with our customers who have run into difficulties to develop customized, long-term solutions. Even if – as in life – there are no guarantees and the way out of a “financial crisis” is arduous, I am happy for every company and every person who has made it through this difficult time.

Another topic that will occupy us as finance and risk managers in the coming years is ESG risks, which can have a significant actual or potential negative impact on our assets, financial and earnings position or reputation. They are an integral part of our risk strategy and are assessed and categorized according to the principle of double materiality. This means that we distinguish between risks that we cause ourselves through our business activities and risks that affect us from outside. With a core capital ratio of 15.8% (30.06.2024) and a total capital ratio of 19.1%, BKS Bank is very well capitalized for all these challenges. Our liquidity and leverage ratios are also well above the regulatory minimums.

What developments in the financial sector could shape the banking landscape in the years to come?

The banking landscape is facing profound changes driven by technological, regulatory and economic developments. A central element here is the ongoing digitalization, which we are addressing intensively at all levels. One of our largest projects at present is the IT migration of our foreign markets to the Austrian banking system. But there is still a lot of potential in payment transactions and corporate banking as well. A few days ago, we launched our new corporate customer portal “BizzNet Pro” on the market. A great deal of know-how has gone into its development. This high-quality financial management tool offers companies a secure, reliable and efficient solution for electronic payments and will simplify the exchange between us and our customers.

In the retail segment, banking is already fully digitized. Contactless payment methods, banking apps and digital payment methods are developing rapidly and becoming more and more user-friendly. In addition, customers who use our digital channels are met exactly where their interests lie with the help of the customer journey.

Probably the biggest challenge is in the area of cyber security. At BKS Bank, we actively offer our customers training on this topic and also introduce people who are not digitally savvy to the topic step by step to avoid exclusion. In addition, we offer support in everyday digital life with the BKS-Airbag: IT experts help with hardware and software problems.

The European Green Deal will also have a significant impact on banks and the economy. Numerous directives and regulations, above all the EU Action Plan on Financing Sustainable Growth, will have a major influence and set the direction. Twenty years ago, BKS Bank set its course in this direction and anchored sustainability in combination with quality in the foundations of its strategy. Since then, we have repeatedly done pioneering work in the area of sustainability and created numerous product innovations. Among other things, we were the first bank in Austria whose asset management was awarded the Austrian Ecolabel* and the first to issue a social bond.

Our latest success is the social 'Du & Wir Stiftung' (You & Us Foundation), which was set up at the beginning of the year under the umbrella of the charitable foundation Caritas Stiftung Österreich with a deposit of €500,000. This is how we are tackling the major social challenges in the areas of education, migration and care of the elderly. BKS Bank customers have the opportunity to get involved as donors with donations of €5,000 or more. The foundation is perfectly complemented by the 'You & Us' account, where part of the account management fee goes to the foundation when a new account is opened. Together, they are an absolute model of success that impressively confirms that social support is an important social issue.

The sustainable development of banks and the economy will continue to challenge us to find new innovative solutions in the future, even if the topic receives different levels of attention depending on geopolitical considerations. For us, sustainability is not a trend, but an attitude and the only possible path to a future worth living.

How do you see BKS Bank developing in the future in an increasingly competitive market environment? What are your plans for 2025?

I am convinced that BKS Bank will continue its success story with a high level of innovation, well-thought-out strategies and the right instinct for future topics. Our strength lies not only in serving short-term trends, but also in developing sustainable solutions for the long-term needs of our customers. We focus on quality and the further digitalization of our processes, which simplify customer service and improve the banking experience without losing our personal touch. Our branches remain an anchor and a hub, because in an increasingly complex world, our financial expertise is more in demand than ever.

We have ambitious plans for the coming year. Right at the beginning of the year, we will present our new website. At the same time, we will reformulate our sustainability goals based on our science-based targets. In addition, we will implement new regulations and guidelines for capital adequacy (Basel IV) and our annual report (CSRD). In sales, we are focusing on private banking and on Generation Z, which we want to reach more effectively. It won't be boring, and I'm looking forward to it!

Photo: Gernot Gleiss

*Disclaimer: The Austrian Ecolabel was awarded by the Federal Ministry for Sustainability and Tourism for “Natur & Zukunft-Konto” because, when selecting projects financed by current/savings deposits, ecological and social criteria are taken into account in addition to economic criteria. The Ecolabel ensures that these criteria and their implementation are suitable for selecting appropriate projects. This has been independently verified. The award of the environmental label does not constitute an economic evaluation and does not allow any conclusions to be drawn about the future performance of the investment product."

Sie hat vor vielen Jahren bei den Wiener Stadtwerken als Lehrling begonnen. Heute ist sie Geschäfstführerin der Wiener Netze.

 

Sie haben am 1. Juli Ihre neue Position als Geschäftsführerin bei den Wiener Netzen übernommen. Was sind Ihre zentralen Ziele für das kommende Jahr?

Ich bin bei den Wiener Netzen mitten im Prozess der Unternehmensstrategie 2030+ eingestiegen und Kundenorientierung wird in dieser Strategie ganz großgeschrieben: Wir werden etwa unsere Kundenprozesse neugestalten. Außerdem spielt die Digitalisierung im Kundenmanagement, aber auch in unserem Stromnetz eine große Rolle.

Digitale Trafostationen helfen uns z.B., etwaige Störungszeiten weiter zu verkürzen und noch rascher reagieren und schalten zu können. Wir benötigen genaue Messdaten um die Netzstabilität zu halten, auch wenn immer mehr Energie-Verbraucher*innen zu Energie-Erzeuger*innen werden und Strom von Sonne oder Wind einspeisen. 

Sie sind für den Kundendienst verantwortlich. Welche Maßnahmen planen Sie, um die Kundenzufriedenheit bei den Wiener Netzen weiter zu verbessern?

Die zeitgemäße Weiterentwicklung des Kundendienstes ist mir ein großes Anliegen. Wir analysieren hier die Prozesse, die hinter unseren Kundendienst-Leistungen stehen und schauen genau hin, wo wir Verbesserungspotentiale erkennen.

Ein Beispiel ist hier der Photovoltaik-Anlagenprozess: Wenn Kund*innen eine Anlage zur Einspeisung bei uns anmelden, muss das Zusammenspiel zwischen dem beauftragten Elektrikerunternehmen und uns sehr gut funktionieren. Hier arbeiten wir daran, dass unsere Kund*innen transparent online abrufen können, wo sich der Prozess gerade befindet und was die nächsten Schritte sind, die getan werden müssen. 

Ein weiteres gutes Beispiel ist das Smart Meter-Webportal, auf dem die Kundinnen und Kunden einfach und transparent alle ihre Verbrauchsdaten ablesen und Einspeisedaten abrufen können. Da entwickeln wir uns stetig weiter, in Zusammenarbeit mit Oesterreichs Energie, anderen Verteilnetzbetreibern und unseren Kund*innen.

Wie stellen Sie sicher, dass die Umstellung auf Smart Meter reibungslos verläuft und die Akzeptanz bei den Kundinnen und Kunden weiterwächst?

Mit Ende des Jahres sind in unserem Netzgebiet 95 Prozent der Stromzähler bereits Smart Meter. Damit erfüllen wir die gesetzliche Vorgabe der EU, und das ist ein wichtiger Schritt am Weg in Richtung Energiewende. Außerdem bringt der Smart Meter viele Vorteile für Kund*innen: Ablesetermine entfallen und man hat den eigenen Stromverbrauch ganz aktuell am Folgetag im Blick. So können auch Stromfresser, also ältere Elektrogeräte, die zu viel Energie verbrauchen, leicht entdeckt werden.

Wir haben auf unserem Smart Meter-Webportal alle notwendigen Informationen für unsere Kund*innen übersichtlich zusammengefasst und das wird auch sehr gut angenommen. Die Anzahl der Kund*innen, die sich für eine viertelstündliche Auflistung ihres Stromverbrauchs, also die Opt-In-Variante entscheiden, steigt!

Sie sind eine der wenigen Frauen in einer Führungsposition in der Energiebranche. Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für Frauen in Führungsrollen, und wie können diese überwunden werden?

Ich glaube, die Herausforderungen an weibliche und männliche Führungskräfte sind die gleichen. Wichtig ist, dass man sich traut, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Wir Frauen sind oft zu kritisch zu uns selbst, da sind die Männer oft selbstbewusster – mein Wunsch ist, dass Frauen hier mutiger werden und sich mehr zutrauen, denn sie haben‘s drauf.

Und ja, dafür, dass es mehr Frauen in Führungspositionen gibt, sollten wir uns alle gemeinsam einsetzen. Es gibt ja schon genügend Studien, dass möglichst diverse Teams die besten Erfolge erzielen. Also ist das auch im Sinne des Unternehmens.

Die Wiener Netze versuchen hier sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten und schon Kinder für Technik zu begeistern: Wir veranstalten jedes Jahr ein großes Familienfest im Technischen Museum Wien, laden die Kinder unserer Mitarbeiter*innen zu einem Kids Day im Sommer zu uns ein. Und Mona Netz, unsere Kinder- und Jugendbotschafterin, zeigt als Role Model, dass Mädchen und Frauen Spaß haben können am Experimentieren, am Forschen und an technischen Details!

Auch für erwachsene Berufs-Umsteigerinnen haben wir ein besonderes Angebot: Im Rahmen des Programms „FiT - Frauen in Handwerk und Technik“ bieten wir eine verkürzte Lehre „Elektrotechnik“ in Kooperation mit dem AMS Wien an. Nach 2 Jahren schließt „frau“ die Ausbildung ab und startet als Netzmonteurin bei den Wiener Netzen durch. 

Welche Ratschläge würden Sie jungen Frauen geben, die eine Karriere in der Energie- und Technologiewirtschaft anstreben?

Mein Ratschlag an alle ist: neugierig bleiben und die Chancen ergreifen, die sich auftun! Ich habe vor vielen Jahren bei den Wiener Stadtwerken als Lehrling im Kassenbereich der Remisen begonnen. Damals habe ich noch nicht gewusst, dass ich einmal als Geschäftsführerin die Wiener Netze leiten werde. Aber ich habe immer an mich geglaubt, mich weitergebildet und meinen Weg gemacht. Also dranbleiben und das Beste geben – der Erfolg kommt dann von allein!

Foto: Wiener Netze/Martin Hoermandinger

 

She started as an apprentice at Wiener Stadtwerke many years ago. Today she is managing director of Wiener Netze.

You took up your new position as managing director of Wiener Netze on July 1. What are your main goals for the coming year?

I joined Wiener Netze in the middle of the 2030+ corporate strategy process, and customer orientation is a top priority in this strategy: for example, we will redesign our customer processes. In addition, digitalization plays a major role in customer management, but also in our electricity grid.

Digital transformer stations, for example, help us to further reduce any downtime and to be able to react and switch even faster. We need precise measurement data to maintain grid stability, even though more and more energy consumers are becoming energy producers and feeding in electricity from the sun or wind.

You are responsible for customer service. What measures are you planning to further improve customer satisfaction with the Vienna networks?

The modern development of customer service is very important to me. We are analyzing the processes behind our customer service and looking closely at where we see potential for improvement.

One example is the photovoltaic system process: when customers register a system with us for feed-in, the interaction between the contracted electrician company and us has to work very well. We are working on this so that our customers can transparently access online information about the current status of the process and the next steps that need to be taken.

Another good example is the smart meter web portal, where customers can easily and transparently view all their consumption data and access feed-in data. We are constantly developing this further, in collaboration with Oesterreichs Energie, other distribution system operators and our customers.

How do you ensure that the switch to smart meters goes smoothly and that customer acceptance continues to grow?

By the end of the year, 95 percent of electricity meters in our grid area will already be smart meters. This means that we are meeting the EU's legal requirement, and it is an important step on the road to energy system transformation. Smart meters also offer customers many advantages: there is no need for meter readers and you can see your current electricity consumption the day after it is recorded. This also makes it easy to identify power guzzlers, i.e. older electrical appliances that consume too much energy.

We have clearly summarized all the necessary information for our customers on our smart meter web portal, and it has been very well received. The number of customers opting for a quarter-hourly listing of their electricity consumption, i.e. the opt-in variant, is increasing!

You are one of the few women in a management position in the energy industry. What do you think are the biggest challenges for women in leadership roles, and how can they be overcome?

I believe that the challenges for female and male leaders are the same. It is important to have the courage to take responsibility and make decisions. We women are often too critical of ourselves, whereas men are often more self-confident – I would like to see women become more courageous and have more faith in themselves, because they have what it takes.

And yes, we should all work together to get more women into management positions. There have already been enough studies showing that the most successful teams are those that are as diverse as possible. So it's also in the interest of the company.

Wiener Netze is trying to do a lot of educational work here and get children interested in technology: every year we organize a big family festival at the Vienna Technical Museum, and we invite our employees' children to a Kids Day at our place in the summer. And Mona Netz, our children's and youth ambassador, is a role model who shows that girls and women can enjoy experimenting, researching and technical details!

We also have a special offer for adult career changers: as part of the “FiT - Women in Trade and Technology” program, we offer an abbreviated apprenticeship in electrical engineering in cooperation with the Vienna Employment Service. After two years, you complete the training and start as a grid technician at Wiener Netze.

What advice would you give to young women who want to pursue a career in the energy and technology industry?

My advice to everyone is: stay curious and seize the opportunities that arise! I started at Wiener Stadtwerke many years ago as an apprentice in the cash office of the Remisen. At the time, I had no idea that I would one day be managing Wiener Netze as managing director. But I always believed in myself, continued my education and made my way. So stick with it and give it your best shot – success will come naturally!

Photo: Wiener Netze/Martin Hoermandinger

Ein ABW-Interview mit einer der einflussreichsten Ökonominnen Österreichs über Strukturreformen, Gefahren für den Wohlstand und Hindernisse für weibliche Führungskräfte. 

 

Als Direktorin von EcoAustria stehen Sie im Zentrum der wirtschaftspolitischen Forschung in Österreich. Welche Themen werden Ihrer Meinung nach die österreichische Wirtschaft im kommenden Jahr am stärksten prägen?

Wir werden auch im nächsten Jahr noch immer mit der schwachen Industrieentwicklung bzw. einer Industrierezession zu kämpfen haben. Das zweite große Thema ist die Einhaltung der Fiskalregeln. Für das Jahr 2024 wird ein Budgetdefizit von bis zu 3,7% des BIP prognostiziert und die Schuldenquote liegt über der 60%-Grenze, weshalb die EU-Kommission einen „Schuldenabbaupfad“ verordnet hat. Österreich muss seinen Primärsaldo in den kommenden Jahren kontinuierlich verbessern. Das bedeutet im Klartext, dass wir um umfangreiche Sparprogramme nicht herumkommen werden.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen und Chancen für eine nachhaltige und stabile Wirtschaftsentwicklung?

Neben der kurzfristigen Konjunkturschwäche machen dem Land strukturelle Probleme zu schaffen: die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität u.a. durch die hohe Steuer- und Abgabenlast, aber auch die demografische Entwicklung: Bis 2060 brauchen wir eine Nettozuwanderung von rund 40.000 Menschen pro Jahr, um die Erwerbsbevölkerung annähernd konstant zu halten, ansonsten würden wir um fast 1,5 Millionen Menschen „schrumpfen“. Wenn wir uns diesen großen Herausforderungen nicht stellen, laufen wir Gefahr, unseren Wohlstand nicht halten zu können. Die globale Konkurrenz schläft nicht und wird nicht warten, bis wir unsere Hausaufgaben gemacht haben.

Wie bewerten Sie die bisherigen Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft? 

Der Schwerpunkt der Maßnahmen der letzten Jahre - beginnend mit Corona und der Energiekrise - lag in der kurzfristigen Unterstützung der Wirtschaft - etwa durch Subventionen und Beihilfen. Auch wenn es hier teilweise zu Umsetzungsproblemen kam, wie z.B. beim Energiekostenzuschuss II, der erst mit großer Verspätung eingeführt wurde, sind in den letzten 5 Jahren vor allem kaum große Strukturreformen gelungen.

Positiv zu vermerken sind die Einführung der CO2-Bepreisung und die Abschaffung der kalten Progression. Aber bei den Pensionskosten (außer Anpassungen nach oben!), der Bildungsqualität, der Gesundheitsversorgung, dem Föderalismus oder dem Arbeitsmarkt ist nicht viel passiert. Kurzfristig muss das Budget durch Sparpakete saniert werden. In weiterer Folge - aber so schnell wie möglich nach der Konstituierung der neuen Regierung - sollten die oben genannten Strukturreformen in Angriff genommen werden.

Als eine führende Frau in der Wirtschaftsforschung (und Grete Rehor-Preisträgerin) – was sind aus Ihrer Sicht die größten Hindernisse für Frauen in Führungspositionen?

Das sind zum einen strukturelle Probleme wie fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten und ein immer noch konservatives Rollenbild - da Frauen vergleichsweise erst seit kurzem in Führungspositionen vertreten sind, ist es noch nicht für alle selbstverständlich, dass sie dort genauso hingehören wie Männer. Als jüngere Frau in einer Expertenrunde wird man oft noch nicht so wahrgenommen, wie man es verdient. Ich wurde auch schon als Einzige ohne Titel angesprochen oder gar für eine Assistentin gehalten. Wir müssen immer noch um Anerkennung kämpfen. 

Was hat Sie persönlich dazu motiviert, sich der wirtschaftspolitischen Forschung zu widmen? Was treibt Sie heute in Ihrer Arbeit an?

In Wirklichkeit war es die familiäre Situation. Ich hatte damals ein kleines Kind und stand vor der Wahl zwischen einer unsicheren akademischen Karriere, die mich zwangsläufig um die ganze Welt geführt hätte, oder einer sichereren Karriere in der wirtschaftspolitischen Beratung und angewandten Forschung.

Ich habe mich für die zweite Variante entschieden, die meiner Familie meiner Meinung nach besser gedient hat. Was ich heute tue, macht mir sehr viel Spaß - und es treibt mich auch an, in einigen Bereichen, die mir sehr am Herzen liegen, etwas zu bewegen - zum Beispiel beste Bildungschancen für alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft oder dem Bildungsstand ihrer Eltern. Aber ich bin auch immer noch in der rein akademischen Forschung aktiv und ehrlich gesagt sind stundenlange Datenanalysen und Programmiertasks am Abend immer noch meine Lieblingsbeschäftigung.

Zur Person

Die 39-jährige Ökonomin promovierte 2011 an der Universität Wien und war von 2011 bis 2015 Assistenzprofessorin am Lisbon University Institute. Anschließend war sie bei Agenda Austria als Senior Economist tätig und wurde Fellow der Global Labour Organisation. Darüber hinaus ist sie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Rudolf Sallinger Fonds, des Klimarats der Bürgerinnen und Bürger, des Rats für Neue Arbeitswelten beim Bundesministerium für Arbeit, des Vorstands der Deutschen Handelskammer in Österreich, des Stiftungsrats der Erste Bank Stiftung und des Rats des Europäischen Forums Alpbach. Köppl-Turyna habilitierte sich im Sommer 2020 an der Johannes Kepler Universität Linz. Seit September 2023 lehrt sie zudem als Professorin an der Seeburg Universität in Seekirchen und seit April 2024 an der Universität Warschau. Im Ökonomen-Ranking 2021 von Presse/FAZ/NZZ belegt sie Rang 5 der einflussreichsten ÖkonomInnen in Österreich. 2023 wurde sie im Rahmen der Verleihung des „Österreichischen Frauenpreises“ mit dem Grete Rehor Preis in der Kategorie „Wirtschaft“ ausgezeichnet. Damit wurden die Forschungsleistungen der Ökonomin zu frauen- und familienpolitisch relevanten Themen sowie das Setzen gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Impulse im Bereich der Gleichstellung gewürdigt.

Foto: Weinwurm

 

An ABW interview with one of Austria's most influential economists about structural reforms, threats to prosperity and obstacles for female leaders.

As the director of EcoAustria, you are at the center of economic policy research in Austria. What topics do you think will have the greatest impact on the Austrian economy in the coming year?

Next year, we will still be struggling with weak industrial development and an industrial recession, respectively. The second big issue is compliance with fiscal rules. A budget deficit of up to 3.7% of the GDP is forecast for 2024 and the debt ratio is above the 60% mark, which is why the EU Commission has prescribed a “debt reduction path”. Austria must continuously improve its primary balance in the coming years. This means that we will not be able to avoid extensive austerity programs.

Where do you see the greatest challenges and opportunities for sustainable and stable economic development?

In addition to the short-term economic downturn, the country is facing structural problems: declining competitiveness and attractiveness as a business location, due in part to the high tax and contribution burden, but also demographic change: by 2 060, we need a net immigration of around 40,000 people per year to keep the working population roughly constant; otherwise, we would “shrink” by almost 1.5 million people. If we do not face up to these major challenges, we run the risk of not being able to maintain our prosperity. Global competition never sleeps and will not wait until we have done our homework.

How do you assess the measures taken so far to stabilize the economy?

The focus of the measures taken in recent years – starting with the coronavirus and the energy crisis – has been on short-term support for the economy, for example through subsidies and aid. Even though there have been some implementation problems in some cases, such as the Energy Cost Subsidy II, which was introduced only after a long delay, there have been hardly any major structural reforms in the last five years.

Positive developments include the introduction of CO2 pricing and the abolition of the “cold progression” (a tax break for low-wage earners). But not much has happened in terms of pension costs (except for upward adjustments!), the quality of education, health care, federalism or the labor market. In the short term, the budget must be balanced through austerity packages. Subsequently – but as soon as possible after the new government has been formed – the structural reforms mentioned above should be tackled.

As a leading woman in economic research (and Grete Rehor Prize winner) – what do you see as the biggest obstacles for women in leadership positions?

On the one hand, there are structural problems such as a lack of childcare options and a conservative role model that still exists. Since women have only been in management positions for a relatively short time, it is not yet taken for granted by everyone that they belong there just as much as men. As a younger woman in a panel of experts, you are often not perceived as you deserve to be. I have been addressed as the only one without a title or even mistaken for an assistant. We still have to fight for recognition.

What motivated you personally to pursue economic policy research? What drives you in your work today?

In reality, it was the family situation. I had a small child at the time and was faced with the choice between an uncertain academic career that would inevitably have taken me around the world, or a more secure career in economic policy advice and applied research.

I chose the second option, which I believe served my family better. What I do today is something I really enjoy – and it also drives me to make a difference in some areas that are very close to my heart, such as providing the best educational opportunities for all children, regardless of their background or the educational attainment of their parents. But I am still active in purely academic research and, to be honest, hours of data analysis and programming tasks in the evening are still my favorite pastime.

About the person

The 39-year-old economist received her doctorate from the University of Vienna in 2011 and was an assistant professor at the Lisbon University Institute from 2011 to 2015. She then worked as a senior economist at Agenda Austria and became a fellow of the Global Labour Organisation. She is also a member of the scientific advisory boards of the Rudolf Sallinger Fund, the Citizens' Climate Council, the Council for New Working Environments at the Federal Ministry of Labour, the board of the German Chamber of Commerce in Austria, the foundation board of the Erste Bank Foundation and the council of the European Forum Alpbach. Köppl-Turyna habilitated at the Johannes Kepler University Linz in the summer of 2020. Since September 2023, she has also been teaching as a professor at the Seeburg University in Seekirchen and since April 2024 at the University of Warsaw. In the 2021 economist ranking by Presse/FAZ/NZZ, she ranks 5th among the most influential economists in Austria. In 2023, she was awarded the Grete Rehor Prize in the category “Economics” at the Austrian Women's Prize ceremony. This recognized the economist's research achievements on topics relevant to women's and family policy, as well as her work in setting social and scientific impulses in the field of gender equality.

Photo: Weinwurm

Die Sozialwirtschaft Österreich ist der größte Verband im meist gemeinnützigen Sozial- und Gesundheitsbereich. Seit 1. Juli wird er von der Juristin Yvonne Hochsteiner geleitet.

 

Erklärtes Ziel der neuen Geschäftsführerin ist es, das Profil der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) als Branchenvertretung der sozialwirtschaftlichen Unternehmen zu schärfen und zu forcieren. „Unser Anspruch ist es, als Interessensvertretung unsere Mitglieder gegenüber allen Stakeholdern bestmöglich zu vertreten. Das reicht von Fragen der Finanzierungs- und Rechtssicherheit bis hin zu Zukunftsthemen wie der Weiterentwicklung des SWÖ-Kollektivvertrags. Wir sind eine ständig wachsende und dynamische Branche und dementsprechend wollen wir auch als SWÖ agieren. Wesentlich ist jedenfalls, durch den SWÖ-KV attraktive Arbeitsbedingungen zu erhalten und weiter auszubauen. Damit wollen wir auch die Versorgung der uns anvertrauten Menschen sicherstellen“, so Hochsteiner.

Bürokratie als Hürde für Fachkräfte 

Die größte Herausforderung für die gemeinnützigen Unternehmen des Sektors sei die Finanzierung. Aufgrund der Abhängigkeit von öffentlichen Geldgebern sei man immer darauf angewiesen, dass die Politik den Wert der Leistungen erkennt und entsprechend honoriert. „Wir sind daher in sehr vielen Gesprächen, um diese Finanzierung auch weiterhin sicherzustellen. Dabei sollte es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass soziale Dienstleistungen, die der Staat an uns ausgelagert hat und die auch den sozialen Frieden in Österreich sichern, auch finanziell abgegolten werden müssen“, meint Hochsteiner.

Eine weitere Herausforderung, die sich aus der ständig wachsenden und sich verändernden Gesellschaft ergibt, ist die Erweiterung des Angebots, d.h. neue, innovative Angebote zu entwickeln, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen und diese abdecken können. Die demografische Entwicklung der Überalterung in Österreich mache dies notwendig und diese Überalterung sei auch der Grund, warum man selbst vor einer großen Herausforderung stehe, nämlich zu wenig Personal bei steigendem Bedarf. „Das heißt nicht, dass wir zu wenig Personal haben, weil wir keines finden, sondern dass der Bedarf stärker steigt, als wir ihn derzeit decken können“, so die Juristin, die sich für mehr Arbeitsplätze und alternative Ausbildungsangebote (Anm.: Vollzeit, berufsbegleitend, Lehre) ausspricht.

Auch die Ausbildungsinhalte müssten an die Berufspraxis angepasst werden, denn auch die Praxis verändere sich ständig und passe sich der Gesellschaft an. Ein Dauerbrenner sei auch der Abbau von administrativen Hürden, insbesondere bei der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse – Stichwort „Nostrifizierung“. Hier sei Österreich im Vergleich zu anderen Ländern viel zu streng und man könne deshalb nicht genügend Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren. 

Frauen in Führungspositionen

Positiv ist, dass es im Sozialbereich, der insgesamt sehr weiblich geprägt ist, bereits viele weibliche Führungskräfte gibt, die hervorragende Arbeit leisten. Im SWÖ-Vorstand, der zum Großteil aus Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern der größten Mitgliedsorganisationen besteht, sind zwölf von 30 Mitgliedern Frauen. „Im Präsidium sind wir mit je drei Frauen und drei Männern sogar paritätisch besetzt. Aber auch im Jahr 2024 ist es noch immer nicht selbstverständlich, dass Frauen Führungskräfte werden. Frauen werden oft unterschätzt und müssen sich mehr als Männer beweisen, sowohl was die Eignung als zukünftige Führungskraft als auch letztendlich als Führungskraft selbst betrifft“, so Hochsteiner. Ihr Tipp: „Mehr Frauen sollten Führungskräfte werden und nicht in die Frauenfalle tappen, d.h. sich nicht von Männern bevormunden lassen, sondern konsequent und selbstbewusst die Herausforderung annehmen. Schließlich muss man den Mut haben, Führungsverantwortung zu übernehmen.“

Kurz nachgefragt

Ich schätze an meiner Tätigkeit: Das Wissen und das Bewusstsein, dass meine Arbeit einen Sinn hat und ich dazu beitrage, dass Menschen geholfen wird. Durch meine Arbeit trage ich dazu bei, dass die Arbeitsbedingungen für Menschen im sozialen Bereich attraktiv bleiben und das gibt mir das Gefühl, etwas Gutes zu tun.

Meine Balance bewahre ich durch: Meine ehrenamtliche Tätigkeit als Rettungssanitäterin, wo ich direkt mit Menschen arbeite und auch einen Teil der Branche, die ich vertrete, als Arbeitnehmerin erlebe. Die Dankbarkeit, die ich dabei zurückbekomme, gibt mir viel Kraft. Außerdem nehme ich mir bewusst Auszeiten, in denen ich meinen Hobbys nachgehe, zum Beispiel ein gutes Buch lese oder Saxophon spiele. Schließlich bin ich in meiner Heimatgemeinde St. Lorenzen im Mürztal als aktiver Musiker und im Vorstand des örtlichen Musikvereins tätig.

Foto: SWÖ/Harald Lachner

 

The Austrian Social Economy is the largest association in the mostly non-profit social and health sector. Since July 1, it has been headed by the lawyer Yvonne Hochsteiner.

The new managing director's stated goal is to sharpen and promote the profile of the Austrian Social Economy (SWÖ) as the industry representative of social economy companies. “Our aim is to represent our members in the best possible way to all stakeholders. This ranges from issues of financial and legal security to future topics such as the further development of the SWÖ collective agreement. We are a constantly growing and dynamic industry and we want to act accordingly as a social economy. In any case, it is essential to maintain and further develop attractive working conditions through the social economy collective agreement. In this way, we also want to ensure the care of the people entrusted to us,” said Hochsteiner.

Bureaucracy as an obstacle for skilled workers

The biggest challenge for the non-profit companies in the sector is financing. Due to their dependence on public funding, they are always reliant on politicians recognizing the value of their services and remunerating them accordingly. “We are therefore in a great many discussions to ensure that this financing continues. It should actually be a matter of course that social services that the state has outsourced to us and that also ensure social peace in Austria must also be financially compensated,” says Hochsteiner.

Another challenge that arises from the constantly growing and changing society is the expansion of the range of services, i.e. developing new, innovative offers that address and can cover the different needs. The demographic development of the aging population in Austria makes this necessary and this aging is also the reason why we are facing a major challenge ourselves, namely too few staff with increasing demand. “This does not mean that we have too few staff because we cannot find any, but that demand is growing faster than we can currently meet it,” said the lawyer, who advocates for more jobs and alternative training opportunities (note: full-time, part-time, apprenticeships).

The training content would also have to be adapted to professional practice, because practice is constantly changing and adapting to society. Another long-running issue is the reduction of administrative hurdles, particularly with regard to the recognition of foreign educational qualifications – the keyword here is “nostrification”. In this respect, Austria is far too strict compared to other countries, and as a result, it is not possible to recruit enough skilled workers from abroad.

Women in management positions

On a positive note, there are already many female managers in the social sector, which is very female-dominated overall, and they do excellent work. In the SWÖ board, which consists mainly of managing directors of the largest member organizations, twelve out of 30 members are women. “In the presidium, we are even represented equally with three women and three men. But even in 2024, it is still not a matter of course for women to become leaders. Women are often underestimated and have to prove themselves more than men, both in terms of their suitability as future managers and ultimately as managers themselves,” says Hochsteiner. Her tip: ”More women should become managers and not fall into the women's trap, i.e. not let themselves be patronized by men, but consistently and confidently take on the challenge. After all, you have to have the courage to take on management responsibility.”

A brief inquiry

I appreciate about my job: The knowledge and awareness that my work has a purpose and that I am helping to help people. Through my work, I help to ensure that working conditions in the social sector remain attractive, and that gives me the feeling of doing something good.

I maintain my balance through: my volunteer work as an ambulance paramedic, where I work directly with people and also experience part of the industry I represent as an employee. The gratitude I receive in return gives me a lot of strength. I also consciously take time out to pursue my hobbies, for example reading a good book or playing the saxophone. Finally, I am active in my home community of St. Lorenzen im Mürztal as a musician and on the board of the local music association.

Photo: SWÖ/Harald Lachner

Die Vorständin des VERKEHRSBUERO setzt auf maßgeschneiderte Kundenberatung und inspirierende Angebote.

 

Sie sind seit Anfang des Jahres Vorständin für den Bereich VERKEHRSBUERO TRAVEL sowie für die Konzernfunktionen Marketing, Kommunikation und IT. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Seit meinem Start als Vorständin des VERKEHRSBUEROS liegt mein Fokus auf der digitalen Transformation unserer Geschäftsbereiche sowie auf der konsequenten Zentrierung auf die Ansprüche und Bedürfnisse unserer Kunden und Gäste. Aktuell intensivieren wir im Bereich TRAVEL die nahtlose Verbindung von analogen und digitalen Services, um ein holistisches Kundenerlebnisse zu schaffen. So können Kundinnen und Kunden online Termine vereinbaren oder Videoberatungen nutzen, ohne auf persönliche Betreuung in unseren Ruefa Stores verzichten zu müssen. Unser erklärtes Ziel ist es, Ruefa als Hub von Reiseexperten zu etablieren.

Durch maßgeschneiderte Beratung und passgenaue, individuelle Angebote schaffen wir Transparenz und eine wertvolle Zeitersparnis bei maximalen Service. Im Veranstalterbereich bündeln wir die Aktivitäten von Ruefa und Eurotours. Damit schaffen wir eine zukunftssichere und skalierbare Basis, die den Anforderungen des Marktes optimal gerecht wird. Gleichzeitig setzen wir auf eine klare und attraktive Positionierung in der Produktgestaltung, um unsere Kunden mit einem innovativen und vielfältigen Angebot zu überzeugen. Im Bereich HOSPITALITY bauen wir auf Franchise-Partnerschaften mit internationalen Marken wie Hilton.

Der Fokus liegt dabei auf Conversions, also der Umstellung bestehender Häuser auf international bekannte Hotelmarken. Durch den Zugang zu weltweiten Vertriebskanälen und State-of-the-Art Technologien wollen wir unsere Hotels gezielt für internationale Zielgruppen positionieren und unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken. Die ersten Re-Brandings sind bereits in vollem Gange. So führen wir als Betreiber die beiden BASSENA-Hotels in Wien künftig unter der Marke Spark by Hilton Vienna.

Wie positioniert sich das VERKEHRSBUERO gegenüber internationalen Wettbewerbern in einem zunehmend globalen Markt? 

Unsere Wettbewerbsstrategie basiert klar auf Service-Exzellenz und Innovationskraft. Unser Ziel ist es, sowohl digital als auch offline inspirierende und maßgeschneiderte Angebote zu schaffen. Im Reisesegment steht Ruefa für individuelle Beratung und digitale Kompetenz. Unsere Kundinnen und Kunden schätzen Service, Sicherheit und Convenience – hier differenzieren wir uns deutlich von den großen Online-Buchungsplattformen.

Als führender Direktreiseveranstalter in Europa sehen wir mit Eurotours großes Potenzial für nachhaltiges Wachstum, insbesondere durch die Stärkung unserer individuellen Eigenprodukte. Damit wollen wir neue Zielgruppen für neue Destinationen oder auch im Bereich des nachhaltigen Reisens ansprechen. Angesichts der wachsenden Nachfrage unterstützen wir dies mit einem nachhaltig ausgerichteten Produktportfolio, einer sorgfältigen Auswahl unserer Partner und einer intensiven, persönlichen Beratung. Durch unser Programm RUEFACARES stärken wir durch gezielte Projekte und Schulungen die Nachhaltigkeitskompetenz unserer Mitarbeiter.

Mit cruisaroo.at launchen wir aktuell unser neues Online-Buchungsportal für Kreuzfahrten, das mit attraktiven Preisen und vollständiger Preistransparenz ohne versteckte Gebühren überzeugt. Wir wollen neue Zielgruppen für Schiffsreisen begeistern, darunter auch jüngere, abenteuerlustige Reisende, die Kreuzfahrten entdecken möchten, ohne ihr Budget zu strapazieren.

Im Bereich HOSPITALITY heben wir unsere Hotels durch Kooperationen mit internationalen Marken auf ein neues Niveau. Die Integration unserer Häuser in starke Markenportfolios erhöht unsere Marktdurchdringung, stärkt unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit und macht uns für internationale Gäste noch attraktiver.

Wie sehen Sie die Zukunft des Tourismus in Österreich?

Die Entwicklung hin zu nachhaltigeren, individuellen Reiseangeboten und digitalen Services sind auch im heimischen Tourismus Zukunftsthemen. Als Destination werden wir verstärkt Qualität vor Quantität stellen, um der wachsenden Nachfrage nach authentischen Erlebnissen gerecht zu werden. Das wird sich in einer höheren Nachfrage nach regionalen und nachhaltigen Angeboten niederschlagen. Österreichs Natur- und Kulturlandschaft bietet hier beste Voraussetzungen. Von der Online-Buchung bis zur digitalen Gästeberatung werden digitale Innovationen die Zufriedenheit und Bindung der Gäste erhöhen.   

Welche Strategie haben Sie, um in Zeiten des intensiven Wettbewerbs neue Kunden zu gewinnen und gleichzeitig bestehende Kunden zu halten?

Um den steigenden Erwartungen und den individuellen Wünschen unserer Kundinnen und Kunden gerecht zu werden, setzen wir auf einen hybriden Ansatz. Die persönliche Beratung in unseren Ruefa Stores wird durch digitale Erreichbarkeit und zusätzliche Services ergänzt. Durch die Übersetzung der Service-Exzellenz aus den stationären Reisestores ins Online-Geschäft, wollen wir neue Zielgruppen ansprechen. Digitale Terminvereinbarungen, Videoberatung und KI-Tools machen schnelle und präzise Angebote möglich. Unsere Ruefa Stores bleiben in einem zunehmend digitalen Umfeld auch weiterhin eine zentrale Säule. 

Was ist für das kommende Jahr geplant?

Unser Ziel ist es, uns auf dem österreichischen und internationalen Markt noch stärker als innovativer Partner für hochwertige Reise- und Hotelangebote zu positionieren und für jedes Budget und jede Anforderung das passende Angebot zu schaffen. In unseren Ruefa Stores steht umfassende Beratungskompetenz im Mittelpunkt, die unseren Kunden Sicherheit und Vertrauen bietet.

Unsere Stores verstehen wir dabei als zentrale Drehscheiben für inspirierende, persönlich zugeschnittene Reiseerlebnisse. Die Digitalisierung eröffnet uns hier zahlreiche Chancen, die wir gezielt und im Zusammenspiel mit unseren Reise-Expertennutzen möchten. Im Rahmen unserer Digitalisierungsoffensive legen wir bei Eurotours einen starken Fokus auf die Modernisierung unserer Systeme und die Erneuerung der Infrastruktur unserer Buchungsportale. So stellen wir sicher, dass unsere Buchungssysteme nicht nur hochmodern, sondern auch flexibel anpassbar sind. Durch diese Investitionen stärken wir unsere Position im Markt und können unseren Kunden ein noch besseres Buchungserlebnis bieten. 

In der Hotellerie verfolgen wir eine nachhaltige Wachstumsstrategie und legen einen klaren Fokus auf die Modernisierung unserer Häuser, um höchste Standards für unsere Gäste sicherzustellen. Im Bereich Camping reagieren wir auf die steigende Nachfrage nach Stadtcamping und modernisieren unsere beiden Wiener Campingplätze, um den urbanen Camping-Trend optimal zu bedienen.

Foto: VERKEHRSBUERO/Andreas Jakwerth

 

The board member of the VERKEHRSBUERO relies on customized customer service and inspiring offers.

Since the beginning of the year, you have been the board member for the VERKEHRSBUERO TRAVEL division and for the group functions marketing, communication and IT. What goals have you set yourself?

Since I started as the board member of the TRAFFIC OFFICE, my focus has been on the digital transformation of our business areas and on consistently focusing on the needs and requirements of our customers and guests. We are currently intensifying the seamless connection of analog and digital services in the TRAVEL sector in order to create a holistic customer experience. This allows customers to make appointments online or use video consultations, without having to do without personal support in our Ruefa stores. Our stated goal is to establish Ruefa as a hub of travel experts.

With tailored advice and customized, individual offers, we create transparency and valuable time savings while providing maximum service. In the tour operator area, we are bundling the activities of Ruefa and Eurotours. This will create a future-proof and scalable basis that is optimally suited to market requirements. At the same time, we are focusing on a clear and attractive positioning in product design to impress our customers with an innovative and diverse range. In the HOSPITALITY sector, we are building on franchise partnerships with international brands such as Hilton.

The focus here is on conversions, i.e. the conversion of existing properties to internationally known hotel brands. By accessing global distribution channels and state-of-the-art technologies, we want to position our hotels specifically for international target groups and strengthen our competitiveness. The first re-brandings are already in full swing. For example, we will operate the two BASSENA hotels in Vienna under the brand Spark by Hilton Vienna in the future.

How does VERKEHRSBUREAU position itself against international competitors in an increasingly global market?

Our competitive strategy is clearly based on service excellence and innovative strength. Our goal is to create inspiring and customized offers both digitally and offline. In the travel segment, Ruefa stands for individual advice and digital expertise. Our customers appreciate service, security and convenience – this is where we clearly differentiate ourselves from the large online booking platforms.

As the leading direct tour operator in Europe, we see great potential for sustainable growth with Eurotours, particularly by strengthening our individual in-house products. We want to use these to address new target groups for new destinations or in the area of sustainable travel. In view of the growing demand, we support this with a sustainably oriented product portfolio, a careful selection of our partners and intensive, personal advice. Through our RUEFACARES program, we strengthen the sustainability expertise of our employees through targeted projects and training.

With cruisaroo.at, we are currently launching our new online booking portal for cruises, which offers attractive prices and complete price transparency with no hidden fees. We want to inspire new target groups for cruises, including younger, adventurous travelers who want to discover cruises without straining their budget.

In the HOSPITALITY sector, we are raising our hotels to a new level through collaborations with international brands. The integration of our properties into strong brand portfolios increases our market penetration, strengthens our long-term competitiveness and makes us even more attractive to international guests.

How do you see the future of tourism in Austria?

The development towards more sustainable, individual travel offers and digital services are also future topics in domestic tourism. As a destination, we will increasingly prioritise quality over quantity in order to meet the growing demand for authentic experiences. This will be reflected in higher demand for regional and sustainable offers. Austria's natural and cultural landscape offers the best conditions for this. From online booking to digital guest advice, digital innovations will increase guest satisfaction and loyalty. 

What is your strategy for winning new customers and retaining existing ones in times of intense competition?

We are taking a hybrid approach to meeting the rising expectations and individual wishes of our customers. The personal advice provided in our Ruefa stores is complemented by digital accessibility and additional services. By translating the service excellence from our stationary travel stores into our online business, we want to appeal to new target groups. Digital appointment scheduling, video advice and AI tools enable us to make quick and precise offers. Our Ruefa stores remain a central pillar in an increasingly digital environment.

What are your plans for the coming year?

Our goal is to position ourselves even more strongly as an innovative partner for high-quality travel and hotel offers on the Austrian and international markets and to create the right offer for every budget and every requirement. In our Ruefa stores, the focus is on comprehensive consulting expertise that offers our customers security and trust.

We see our stores as central hubs for inspiring, personally tailored travel experiences. Digitalization opens up numerous opportunities for us here, which we would like to exploit in a targeted manner and in collaboration with our travel experts. As part of our digitalization offensive, we at Eurotours are placing a strong focus on modernizing our systems and renewing the infrastructure of our booking portals. This is how we ensure that our booking systems are not only state-of-the-art, but can also be flexibly adapted. These investments strengthen our position in the market and enable us to offer our customers an even better booking experience.

In the hotel industry, we are pursuing a sustainable growth strategy and are clearly focusing on modernizing our properties to ensure the highest standards for our guests. In the camping segment, we are responding to the growing demand for city camping and modernizing our two campsites in Vienna to optimally serve the urban camping trend.

Photo: VERKEHRSBUERO/Andreas Jakwerth

Die Vorständin der ÖBB-Infrastruktur ist für den Ausbau des Schienennetzes verantwortlich. Die Folgen des Klimawandels sind für sie und ihr Team eine neue Herausforderung.

 

Das Zielnetz 2040 ist ein zentrales Infrastrukturprojekt der ÖBB. Welche Auswirkungen wird dieses Projekt auf den Personen- und Güterverkehr in Österreich haben?

Das Zielnetz 2040 legt einen grundlegenden Plan für den Ausbau der heimischen Bahninfrastruktur in den kommenden fünfzehn bis zwanzig Jahren dar. Dabei handelt es sich beim Zielnetz 2040 noch nicht um eine konkrete Planung und Finanzierung einzelner Projekte, wie sie im Rahmenplan umgesetzt werden, sondern um eine strategische Leitlinie für die weitere Arbeit.

Mit den Maßnahmen aus dem Zielnetz 2040 wird es ermöglicht, dass auf dem heimischen Bahnnetz insgesamt 255 Millionen Zugkilometer im Jahr gefahren werden können. Das entspricht dem eineinhalbfachen Niveau der heutigen Verkehrsleistung.  Das bedeutet, dass wir die Voraussetzungen dafür schaffen, dass mehr Menschen und Güter länger und weiter per Bahn transportiert werden können.

 Die ÖBB-Infrastruktur AG verwaltet eine Vielzahl an Großprojekten. Wie stellen Sie sicher, dass diese Projekte effizient umgesetzt werden? 

Die ÖBB-Infrastruktur verfügt über ein höchst professionelles Infrastruktur-Projektmanagement, das in der Branche höchst anerkannt ist. Neben internen Qualitäts- und Prüfsystemen wird die Projektumsetzung – insbesondere bei Großprojekten - auch von der SCHIG (Schieneninfrastrukturgesellschaft) geprüft. Darüber hinaus achtet auch der Rechnungshof auf den zielgerichteten Einsatz der uns zur Verfügung gestellten Mittel.

Stichwort Klimawandel: Extreme Wetterereignissen wie Überschwemmungen belasten auch die Bahninfrastruktur. Wie beeinflussen diese Entwicklungen Ihre Pläne für den Netzausbau und die Erhaltung des Schienennetzes?

Teilweise lagen die Regenmengen – im Falle vom Bahnhof Tullnerfeld bzw. dem Atzenbrugger Tunnel – über dem HQ100-Standard, welches bisher die allgemein anerkannte Grundlage für die Dimensionierung von Hochwasserschutzmaßnahmen darstellt. Der HQ100 Standard geht einer statistischen Eintrittswahrscheinlichkeit alle 100 Jahre aus. Jetzt werden wir natürlich unsere Tunnel – österreichweit insgesamt mehr als 250 – wie auch alle anderen gefährdeten Anlagen einer genauen Risikoanalyse unterziehen und entsprechende Schritte setzen. Im Atzenbrugger Tunnel etwa werden wir künftig auf eine eigene Stromversorgung der Pumpen setzen. 

Grundsätzlich ist zu sagen, dass wir schon jetzt die Entwässerungsanlagen größer als bei den Straßen oder Autobahnen dimensionieren. Die Wassermengen haben uns allerdings gezeigt, wo wir bei derartig großen Regenereignissen noch Schwachstellen haben. Seit dem Bau des Lainzer- und des Atzenbruggertunnels hat sich in der Herangehensweise an den Hochwasserschutz schon viel getan: Zum Beispiel versuchen wir, im Verlauf eines Tunnels Tiefpunkte zu vermeiden und Hochpunkte zu schaffen, damit Wasser von selbst aus dem Tunnel fließt.  

Wir werden unsere Planungsgrundlagen einer kritischen Prüfung unterziehen, bei der wir uns die Frage stellen, auf welche Szenarien die Infrastruktur ausgelegt werden muss, da Maximaldimensionen von Wetterereignissen nicht mehr seriös abschätzbar sind.

Welche Maßnahmen werden ergriffen, um das Schienennetz robuster gegenüber den Folgen des Klimawandels zu machen?

Zunächst haben wir begonnen die Planungsgrundlagen zu evaluieren, da Starkregenereignisse wie im Jahr 2024 in den bisherigen Bemessungsgrundlagen nicht maßgeblich waren. Offensichtlich zeigen die Folgen des Klimawandels eine dynamische Entwicklung, welche die Auftretenswahrscheinlichkeit und  das Ausmaß solcher Ereignisse wohl auch künftig steigen lässt. Mit diesen neuen Grundlagen sind die bestehende Anlagen, sowie auch neue Projekte zu prüfen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu planen. Das könnten konkret beispielsweise höhere Hochwasserschutzbauten sein oder „dichtere“ Bauwerke, damit beschäftigen sich aktuell eigens eingerichtete Arbeitsgruppen im ÖBB-Konzern.

Foto: Sabine Hauswirth

 

The head of ÖBB-Infrastruktur is responsible for the expansion of the rail network. The consequences of climate change are a new challenge for her and her team.

The 2040 target network is a central infrastructure project of ÖBB. What impact will this project have on passenger and freight transport in Austria?

The 2040 target network sets out a basic plan for the expansion of the domestic rail infrastructure over the next fifteen to twenty years. The 2040 target network does not yet include specific planning and financing of individual projects, as implemented in the framework plan, but rather a strategic guideline for further work.

The measures set out in the 2040 target network will enable a total of 255 million train kilometers per year to be traveled on the domestic rail network. This is one and a half times the current traffic volume. This means that we are creating the conditions for more people and goods to be transported by rail, for longer and over greater distances.

ÖBB-Infrastruktur AG manages a large number of major projects. How do you ensure that these projects are implemented efficiently?

ÖBB-Infrastruktur has a highly professional infrastructure project management team that is highly regarded in the industry. In addition to internal quality and testing systems, project implementation – especially for major projects – is also checked by SCHIG (Schieneninfrastrukturgesellschaft). In addition, the Austrian Court of Audit also ensures that the funds provided to us are used in a targeted manner.

Keyword climate change: extreme weather events such as flooding also put a strain on the rail infrastructure. How do these developments influence your plans for network expansion and maintenance of the rail network?

In some cases, the amount of rain – at Tullnerfeld station and the Atzenbrugger Tunnel – was above the HQ100 standard, which has been the generally accepted basis for the design of flood protection measures to date. The HQ100 standard assumes a statistical probability of occurrence every 100 years. Now, of course, we will subject our tunnels – more than 250 in Austria – as well as all other endangered facilities to a thorough risk analysis and take appropriate steps. In the Atzenbrugger Tunnel, for example, we will in future rely on a separate power supply for the pumps.

In principle, it can be said that we already dimension the drainage systems larger than for roads or motorways. However, the amount of water has shown us where we still have weak points in the event of such heavy rainfall. Since the construction of the Lainzer and Atzenbrugg tunnels, a lot has changed in the approach to flood protection: for example, we try to avoid low points in the course of a tunnel and create high points so that water flows out of the tunnel by itself.

We will subject our planning principles to a critical review, in which we will ask ourselves which scenarios the infrastructure must be designed for, since maximum dimensions of weather events can no longer be reliably estimated.

What measures are being taken to make the rail network more resilient to the consequences of climate change?

First of all, we have started to evaluate the planning bases, since heavy rainfall events such as those in 2024 were not significant in the previous design bases. Obviously, the consequences of climate change show a dynamic development, which will probably increase the probability of occurrence and the extent of such events in the future. The existing facilities, as well as new projects, must be examined and appropriate protective measures planned on the basis of these new principles. In concrete terms, this could mean, for example, higher flood protection structures or “leak-proof” buildings. Special working groups have been set up within the ÖBB Group to deal with this issue.

Photo: Sabine Hauswirth

Das Jahr 2024 war für die Kommunikationsbranche, insbesondere im Bereich PR, von einigen Veränderungen geprägt. 

 

Was waren Ihre prägendsten Erfahrungen in der PR-Branche im Jahr 2024?

 Das Jahr 2024 war ein Jahr der Veränderung und Innovation. Besonders eindrucksvoll fand ich, wie die Integration von KI die PR-Landschaft bestimmt hat. Prozesse, die früher Stunden oder Tage dauerten, lassen sich jetzt in Minuten oder Stunden umsetzen. Aber trotz aller technologischen Fortschritte bleibt gutes Storytelling das Herzstück jeder erfolgreichen Kommunikation – ob digital oder persönlich.

Dieses Jahr war für uns als Agentur auch geprägt von zahlreichen Presse-Events und Konferenzen. Es war inspirierend zu erleben, wie wertvoll echte Begegnungen sind. Die Energie und Kreativität, die durch persönlichen Austausch entstehen, sind durch nichts zu ersetzen. Gleichzeitig haben wir begonnen, den Wandel von Influencern hin zu Sinnfluencern mitzugestalten. Es geht nicht mehr nur um Reichweite, sondern darum, Werte zu vermitteln, die Menschen berühren und inspirieren. Diese Kombination aus technologischer Innovation, persönlicher Begegnung und inhaltlicher Tiefe hat 2024 zu einem außergewöhnlichen Jahr gemacht.

Welche Bedeutung hatten Presse-Events im Jahr 2024 für Ihre Arbeit?

 Es war intensiv und unglaublich bereichernd. Presse-Events und Konferenzen sind der Kern unserer Arbeit und dieses Jahr hat uns daran erinnert, warum das so ist. Egal wie digital wir werden, es bleibt etwas ganz Besonderes, Menschen von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Die Möglichkeit, direktes Feedback zu erhalten, spontane Gespräche zu führen und Verbindungen zu schaffen, verleiht solchen Events eine Dynamik, die keine Technologie ersetzen kann. Für mich war 2024 ein Jahr, das gezeigt hat, wie stark der persönliche Austausch unsere Arbeit bereichert und vorantreibt.

Sie haben 2024 den Trend von Influencern hin zu Sinnfluencern aktiv begleitet. Was macht diesen Wandel so spannend?

 Sinnfluencer setzen auf Werte statt bloße Reichweite – und das ist genau das, wonach viele Unternehmen heute suchen. Es geht nicht mehr nur darum, Produkte oder Marken zu präsentieren, sondern Geschichten zu erzählen, die Menschen berühren und inspirieren. Für uns ist es eine großartige Herausforderung, diesen Wandel aktiv mitzugestalten und Kampagnen zu entwickeln, die Marken schon jetzt und auch 2025 erfolgreich mit den passenden Sinnfluencern verbinden. Dieser Trend hat gerade erst begonnen und wird in den kommenden Jahren noch stärker an Bedeutung gewinnen. Es ist spannend mitanzusehen, wie Authentizität und Substanz die Welt der Kommunikation neu definieren.

Welche Rolle spielte KI in der Umsetzung Ihrer Arbeit in diesem Jahr?

KI war ein unsichtbarer, aber unverzichtbarer Helfer. Der Mensch gibt die Vision vor, formt die kreativen Ideen und legt die strategische Richtung fest – KI unterstützt dabei, diese Prozesse zu optimieren und effizient umzusetzen. Besonders bei der Analyse von Daten, der Optimierung von Ad-Kampagnen und der Entwicklung von Storylines hat KI uns in der Agentur enorm unterstützt. Sie übernimmt repetitive Aufgaben und schafft uns den Raum, uns auf das große Ganze zu konzentrieren. Fachliche Expertise bleibt unverzichtbar, denn KI kann nur so gut arbeiten, wie sie angeleitet wird. Ohne ein klares Verständnis davon, wie das Ergebnis aussehen soll, bleibt die Technologie ein Werkzeug ohne Richtung – es ist der Mensch, der die Qualität und den Erfolg letztlich bestimmt. KI ist ein Werkzeug, das unsere Visionen Realität werden lässt, ohne den Kern unserer Arbeit zu ersetzen.

Wie hilft KI dabei, das Agenturgeschäft effizienter zu gestalten?

 Das Agenturgeschäft ist traditionell wenig skalierbar, da es stark von individuellen Ressourcen wie Zeit, Kreativität und menschlicher Kapazität abhängt. KI bietet uns hier die Möglichkeit, Prozesse zu optimieren, ohne dabei Abstriche bei der Qualität zu machen. Sie übernimmt Routinetätigkeiten wie Datenanalysen, Textoptimierungen oder die Erstellung erster Entwürfe. Dadurch können wir mehr Projekte umsetzen und gleichzeitig eine gleichbleibend hohe – wenn nicht sogar bessere – Qualität liefern.

Wichtig ist dabei: KI ergänzt unsere Arbeit, aber sie ersetzt uns nicht. Der Mensch bleibt der kreative Kopf, der die Richtung vorgibt. Es ist unsere Vision, die KI antreibt, und diese Verbindung aus menschlicher Expertise und technologischer Unterstützung macht unser Geschäft effizienter und zukunftsfähiger.

Warum ist Female Leadership so wichtig, gerade in einer Branche wie der PR?

Female Leadership ist ein Herzensthema und bedeutet für mich, eine Arbeitskultur zu schaffen, in der Frauen ihre Potenziale entfalten und Verantwortung übernehmen können. Gerade in einer Branche wie der PR, die sich ständig wandelt, bringen Frauen oft Kompetenzen wie Empathie, Teamführung und langfristiges Denken mit – Eigenschaften, die essenziell sind, um Innovation voranzutreiben und komplexe Herausforderungen zu meistern.

Seit meiner eigenen Selbstständigkeit vor 14 Jahren bilde ich Frauen aus – unabhängig davon, ob sie eine Führungsposition anstreben, sich selbstständig machen oder im Angestelltenverhältnis arbeiten möchten. Ich sage oft: Wer bei mir arbeitet, soll nicht einfach mitschwimmen, sondern die Richtung selbst bestimmen und Verantwortung übernehmen. Es geht darum, Stärken zu entdecken, sich zu spezialisieren und dabei langfristig Expertise aufzubauen. Das ist für mich der Schlüssel zu nachhaltigem beruflichen Erfolg.

Diese Werte gebe ich auch an meine Tochter weiter. Sie begleitet mich seit sie klein ist zu PR-Events und kennt meine Arbeit, weil ich ihr zeigen möchte, was möglich ist – dass sie mutig ihre eigenen Wege gehen und Großes erreichen kann. 

Wie können Unternehmen konkret dazu beitragen, Female Leadership in der PR-Branche zu fördern und langfristig zu stärken?

In der PR-Branche sind wir grundsätzlich schon gut aufgestellt: Der Frauenanteil ist hoch, und viele Frauen prägen die Branche maßgeblich. Unternehmen müssen Frauen bewusst Räume schaffen, in denen sie wachsen können – und das beginnt bei einer Kultur, die Vielfalt und individuelle Stärken schätzt. Es geht darum, Chancen zu bieten, Verantwortung zu übernehmen, Fehler machen zu dürfen und dabei zu lernen. Führung wird nicht allein durch Titel bestimmt, sondern durch den Mut, Entscheidungen zu treffen und Teams mit einer klaren Vision zu inspirieren.

Aber es reicht nicht aus, Frauen nur in Führungspositionen zu bringen – wir müssen sie dort auch halten und langfristig stärken. Das gelingt, indem Unternehmen flexibel auf die Lebensrealitäten von Frauen eingehen: durch flexible Arbeitszeiten, familienfreundliche Strukturen und die gezielte Förderung von Netzwerken.

Am wichtigsten ist jedoch, dass Female Leadership kein einmaliges Projekt bleibt, sondern zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur wird. Nur so können wir sicherstellen, dass Frauen in der PR-Branche weiterhin Innovation und Wandel vorantreiben. Gerade in einer Zeit, in der auch diese Branche zunehmend vom Fachkräftemangel betroffen sein wird, ist es entscheidend, Talente zu fördern und nachhaltige Strukturen zu schaffen – für eine zukunftsfähige Kommunikation und eine stärkere Rolle von Frauen in der PR.

Welche Trends erwarten Sie für 2025 in der PR-Branche?

Ich sehe zwei zentrale Trends: Erstens wird die Integration von KI noch selbstverständlicher und zum alltäglichen Begleiter. Das ermöglicht uns, unsere Arbeit noch präziser und relevanter zu gestalten. Zweitens spüre ich, dass der Wunsch nach Sinn und Substanz weiter zunimmt. Unternehmen wollen nicht nur Reichweite, sondern echte Verbindungen schaffen und ihre Werte glaubwürdig kommunizieren.

Für mich ist das auch eine persönliche Mission: Projekte zu gestalten, die nicht nur kurzfristig beeindrucken, sondern langfristig wirken. Female Leadership und Sinnfluencer spielen hier eine Schlüsselrolle, weil sie genau diese Werte verkörpern und glaubwürdige Verbindungen schaffen können. Es ist inspirierend, Teil dieser Entwicklung zu sein – und es motiviert mich, mein Wissen und meine Erfahrung an mein Team und junge Talente weiterzugeben.

Welchen Rat würden Sie jungen Frauen geben, die in die PR-Welt einsteigen möchten?

 Seid mutig, bleibt neugierig und habt Geduld. Die PR-Welt bietet unendlich viele Möglichkeiten, sich zu entfalten, aber sie erfordert auch Durchhaltevermögen. Mein wichtigster Rat: Probiert alles aus, um herauszufinden, was euch wirklich liegt – aber wenn ihr eure Stärke gefunden habt, bleibt dabei und werdet die Beste darin. Spezialisierung ist der Schlüssel, um nachhaltig erfolgreich zu sein.

Ich sage meinen Mitarbeiterinnen oft: Der Weg zum Erfolg ist keine gerade Linie. Es geht darum, Erfahrungen zu sammeln, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Authentizität, Geduld und Leidenschaft sind entscheidend. Diese Werte ziehen sich auch durch meine Arbeit – und das möchte ich jeder Frau mitgeben. Der Weg ist nicht immer einfach, aber wenn man mit Leidenschaft dabei ist, lohnt sich jeder Schritt.

Foto: Vanessa Seifert

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.