Interviews

Vor etwas mehr als einem Jahr haben Sophie Thurner und Julia Kruslin ihre App beatvest, eine anfängerfreundliche Investment-Plattform für Börsenneulinge, gestartet. Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte.

 

Ihre App ist seit mehr als einem Jahr auf dem Markt – wie zufrieden sind Sie mit der Nachfrage?

Wir sind überwältigt von der Nachfrage für unsere App. Unsere Download-Zahlen sind sehr zufriedenstellend, was uns vor allem eines zeigt: finanzielle Bildung ist gefragter, als je zuvor! Das Thema ist in österreichischen und deutschen Bildungseinheiten wie Schulen kaum vertreten, weshalb sich viele eine strukturierte und leicht verständliche Anleitung zum langfristigen Vermögensaufbau wünschen. beatvest bietet genau das. 

Welche Probleme und Chancen sehen Sie aktuell im Bereich des Vermögensmanagements?

Das größte Problem für den privaten Vermögensaufbau ist zweifelsohne das fehlende Finanzwissen. Dieses ist in Österreich und Deutschland leider Mangelware. Wichtige finanzielle und ökonomische Grundlagen sind einfach nicht im Schulsystem verankert. Selbst in breitenwirksamen Wirtschaftsstudiengängen ist das Thema unterrepräsentiert. Wir sehen, dass viele unserer Nutzer beispielsweise einen BWL-Hintergrund haben, aber nicht wissen, wie man am Kapitalmarkt investiert. Wenn es nicht einmal die Bevölkerungsgruppe weiß, welche prädestiniert dafür ist, dann ist es für den Rest fast hoffnungslos. Fakt ist, dass der bisher häufigste Weg zu finanzieller Bildung und Interaktion mit Finanzen über die Eltern führt, doch über diesen Luxus verfügen vorwiegend wohlhabende Haushalte. Die zuvor angesprochenen Ungleichheiten potenzieren sich so zusehends. 

Welche Strategien würden Sie Frauen empfehlen, die in die Geldanlage einsteigen möchten?

Grundsätzlich funktioniert langfristiger Vermögensaufbau für alle gleich. Jedoch kann man sagen, dass Frauen einen gewissen Startnachteil im Vergleich zu Männern haben. Denn einerseits besteht in Österreich immer noch ein Gender Pay Gap von 18,8%, womit wir EU-weit (fast) die traurigen Spitzenreiter sind.  Das führt dazu, dass Frauen weniger Geld zum Investieren zur Verfügung haben. Andererseits ist es umso wichtiger, dass genau Frauen mit dem Investieren anfangen, da sie im Durchschnitt ⅓ weniger Rente bekommen als Männer. Deshalb müssen sie anderweitig Vermögen aufbauen, um nicht in Altersarmut zu enden.  Um mit dem Investieren zu starten, müssen Anfänger eigentlich nur zwei goldene Regeln beachten: 1. Langfristiger Anlagehorizont und 2. Diversifikation. Wir predigen immer, dass gerade Kapitalmarkt-Neulinge sich von kurz- oder mittelfristigen Wertschwankungen ihrer Investitionen nicht verunsichern lassen sollten. Solange das Portfolio ausreichend diversifiziert ist, bewegt es sich langfristig gesehen nach oben. 

Gibt es bestimmte finanzielle Themen oder Anlageprodukte, von denen Sie glauben, dass sie derzeit besonders vorteilhaft sein könnten?

Bei beatvest setzen wir stark auf Exchange Traded Funds (ETFs). Bei diesen wird automatisiert in alle Unternehmen investiert, die gewisse Kriterien erfüllen. Das können zum Beispiel die 20 größten Unternehmen der Wiener Börse sein, oder auch eine Liste an Unternehmen, die besonders divers oder nachhaltig handeln. Der Vorteil an ETFs ist, dass sie sich besonders gut für Anfänger eignen, da sie einfache, automatisierte Investments ermöglichen, die breit gestreut sind und auch von der Kostenstruktur günstiger sind, als ein klassischer Fonds. Das kommt den Interessen der jungen Investierenden von heute entgegen: Studien zeigen, dass diese vor allem langfristig und günstig für die Pension oder größere finanzielle Ziele investieren wollen. 

Wie sehen Sie die Zukunft der Frauen in der Geldanlage und wie können sie auf diese Zukunft vorbereitet werden?

Hoffentlich sehr positiv! Je mehr Frauen in den Finanzbereich vordringen, desto gerechter wird unsere Gesellschaft und unsere Finanzwelt werden. Bis dahin haben wir allerdings noch einen weiten Weg vor uns. In ganz Europa haben nur rund 2% der Unternehmen im Bereich der Finanztechnologie rein weibliche Gründungsteams. Für den Moment sind wir bei beatvest also noch eine Ausnahme, was sich aber hoffentlich bald ändert! Bei beatvest achten wir zudem besonders auf die nötige Diversität, um Frauen und Männer gleich anzusprechen. Das zahlt sich aus: Wir haben in der beatvest-App ziemlich genau gleich viele weibliche, wie männliche Nutzer.

Wann erwachte Ihr Interesse für Vermögensaufbau?

Da haben wir innerhalb des Gründungsteams sehr unterschiedliche Geschichten. Während Sophie Thurner sich schon immer für das Thema Börse interessierte und ihr erstes Investment mit 18 Jahren machte, wurde Julia Kruslin mit dem Thema eher zwangsbeglückt. Wie die meisten unserer Nutzer wurde sich Julia nach ihrem Studium bewusst, dass sie sich mit dem Thema auseinandersetzen sollte, war aber trotz BWL-Studium zunächst überfordert. Wie vorhin erwähnt, ist das Thema „Altersvorsorge und Finanzen” in Österreich unterrepräsentiert. Tatsächlich ist uns die Idee für beatvest genau aufgrund dieses Wissens-Unterschieds gekommen. 

Ab welchem Alter ist es sinnvoll, sich ein Depot für die Altersvorsorge aufzubauen?

Die Faustregel für diese Frage lautet: je früher, desto besser. Gott sei Dank ist es heute möglich, ab sehr geringen Beträgen zu investieren. Der Zinseszinseffekt sorgt dann dafür, dass sich das Investierte exponentiell vermehrt. Wer diesen beeindruckenden Effekt gerne selbst ausprobieren und grafisch darstellen möchte, kann diverse Zinseszins-Rechner online finden, unter anderem von beatvest. Wer das Rechenbeispiel ausprobiert, wird merken, dass der klassische Bausparer ausgedient hat. Ein Beispiel: Freunde und Familie heißen, wie durchaus üblich, den neu auf die Welt gekommenen Nachwuchs mit Geldgeschenken willkommen. Investieren die Eltern dieses Geld – sagen wir insgesamt 500€ – mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7%, bis das Kind 18 Jahre alt ist, kommen dadurch beachtliche 1.690€ zusammen. Wird das Geld dann bis zur Pension des Kindes nicht angerührt, werden am Ende rund 40.600€ auf den Nachwuchs warten, sofern die sehr realistische jährliche Rendite von 7% bestehen bleibt. Mit zusätzlichen kleinen monatlichen Beträgen kann dieser Effekt nochmals verstärkt werden. Wir meinen es also ernst, wenn wir sagen „so früh, wie möglich”.  

Welche Zielgruppe möchten Sie erreichen?

Unser Ziel ist es, die nötige finanzielle Bildung für wirklich alle anzubieten. Das beinhaltet, wie schon gesagt, einen bewussten Fokus darauf, nicht nur ein Geschlecht anzusprechen. Frauen lernen etwa öfter über Männer – ein Effekt, von dem wir profitieren, um so vielen Menschen und Frauen wie möglich den einfachen Zugang zum langfristigen Vermögensaufbau näherzubringen. Zudem sprechen wir durch unseren Ansatz natürlich hauptsächlich Anfänger an, aber auch jene, die bereits erste Erfahrungen mit dem Investieren gemacht haben und ihr Wissen aber erweitern oder auffrischen wollen. Für den Moment sind wir in Österreich und Deutschland vertreten, das ist aber nur der Anfang! 

Foto: David Burger

Sie ist Projekt- und Finanzmanagerin in einer von Männern dominierten Branche: Dem freiwilligen CO2-Markt. Ein ABW-Interview mit Manuela Bachlechner, CFO des Social Impact Unternehmens HELIOZ.

 

Wie unterscheidet sich der freiwillige CO2-Markt vom regulierten Emissionshandelssystemen? 

Der freiwillige CO2-Markt ist im Gegensatz zum europäischen Emissionshandel, wie schon im Namen steckt, freiwillig. Im Emissionshandelssystem können Unternehmen ihre gesetzlich zugeteilten und damit verpflichtenden Emissionserlaubnisse ver- oder einkaufen. Stößt ein Unternehmen also mehr aus als sein gesetzlich Kontingent erlaubt, kann es von einem anderen Unternehmen das weniger als erlaubt ausgestoßen hat, verfügbare Emissionserlaubnis abkaufen. 

Der freiwillige Kompensationsmarkt beruht auf Projekten weltweit, die Emissionen vermeiden, einsparen oder einfangen und ohne die Finanzierung aus der freiwilligen Kompensation nicht stattfinden könnten. Firmen können so ihren CO2 Ausstoß der nicht vermieden oder reduziert werden konnte mit freiwilligen CO2-Zertifikaten ausgleichen. 

Welche Arten von Projekten generieren im Allgemeinen Emissionsgutschriften, die auf dem freiwilligen Markt verkauft werden können? 

Grob eingeteilt gibt es hier zwei Arten von Klimaprojekten, aus denen Zertifikate generiert werden: Jene die Emissionen vermeiden oder verringern und jene die bestehendes CO2 aus der Atmosphäre „einsammeln“. Für beide Arten gibt es eine Vielfalt an Technologien und Methoden, die eingesetzt werden wie z.B. effiziente Kochöfen für rurale Communities die inneffizient Feuerholz verbrennen oder Anlagen die CO2 aus der Atmosphäre binden. 

HELIOZ gehört zur ersten Art, indem wir die gängige Methode des Abkochens von Wasser für sicheres Trinkwasser durch Solare Wasserdesinfektion ersetzen, wodurch kein Holz oder anderer Brennstoff mehr verbrannt und weniger CO2 freigesetzt wird. 

Wie werden diese Projekte überprüft und wie wird sichergestellt, dass sie tatsächlich zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen? 

Wichtig ist tatsächlich, beim Kauf von CO2 Zertifikaten auf den Standard bzw. den Zertifizierer der Zertifikate zu achten. Die Qualität und Sicherheit, dass Zertifikate aus Projekten tatsächlich die behauptete Einsparung erzielt haben, ist nur gegeben, wenn diese von internationalen anerkannten Zertifizierungsstellen bestätigt und überprüft wurden. Weiters kann ein vertrauensvoller Projektentwickler auch eigene Erhebungen, Reportings und Zahlen aus seinen Projekten vorweisen. 

Wer sind die typischen Käufer auf dem freiwilligen CO2-Markt und was sind ihre Motivationen für den Kauf von Emissionsgutschriften? 

Die gängigste Motivation für Unternehmen aber auch Einzelpersonen für freiwillige CO2 Kompensation ist natürlich ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, sei es der Abdruck einer Produktion oder die Flugreise in den Urlaub. Wir sehen als typischen Käufer vor allem Unternehmen die entweder intrinsische Motivation haben, ihren Einfluss auf den Klimawandel so gering wie möglich zu halten oder auch Unternehmen, die von ihren Kunden stetig wachsenden Druck spüren, sich mehr für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen. 

Was sind die Vorteile für Unternehmen oder Einzelpersonen, die sich am freiwilligen CO2-Markt beteiligen? 

Der Erwerb von freiwilliger und hochwertiger CO2 Kompensation bringt vor allem das Wissen, tatsächlich einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels geleistet zu haben. Unternehmen können darüber hinaus oft Projekte in Lieferketten-relevanten Regionen unterstützen. Zusätzliches soziales Engagement in diesen Regionen ist ein wichtiger Weg für Unternehmen auch entlang ihrer Lieferkette etwas zurückzugeben. 

Gibt es Bedenken oder Kritikpunkte bezüglich des freiwilligen CO2-Marktes? Wie kann diesen begegnet werden? 

Der freiwillige CO2 Markt ist bis dato ein nicht reglementierter Markt, in dem so wie auf vielen anderen Märkten viel Gutes getan wird aber leider einige Mitspieler eine reine Einkommenschance sehen. Hochwertige CO2 Zertifikate müssen ganz klare Prinzipien, wie etwas „Zusätzlichkeit“, Transparenz über Herkunft, keine Doppelzählung und viele weitere, entsprechen. Wir raten allen Interessenten von freiwilligen Zertifikaten, sich über gängige Methoden und Prinzipien zu informieren, um eine fundierte Kaufentscheidung treffen zu können und so auch einfach „gut“ von „schlecht“, bzw. „wirksam“ und „wenig-wirksam“ zu unterscheiden. 

Wie sehen Sie die Zukunft des freiwilligen CO2-Marktes, insbesondere im Hinblick auf internationale Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels? 

Tatsächlich ist der freiwillige CO2 Markt ein wichtiges Finanzierungstool für Klimaprojekte die zur globalen Bemühung der Emissionseinsparung aber auch der Erreichung der Sustainable Development Goals der UN beitragen – wenn er mit Integrität und Transparenz betrieben wird. Ich denke es ist ein wichtiger Schritt das dieser Markt nun auch öffentliche Aufmerksamkeit bekommt, um ein breiteres Verständnis zu erreichen, was ein freiwilliges CO2 Zertifikat tatsächlich kann und wo es herkommt. Mit diesem Momentum kann sich dieser Markt sicher weiterentwickeln und sein volles Potential zeigen – weg von einer zum größten Teil als Marketingtool für Unternehmen gesehenen „klimaneutral“ Maschinerie hin zu einem Markt, auf dem Unternehmen und Einzelpersonen einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und anderer sozialer Problemstellungen leisten können. 

Gibt es bestimmte Standards oder Zertifizierungen, die sicherstellen, dass die Gutschriften auf dem freiwilligen CO2-Markt zu tatsächlichen Emissionsreduktionen führen? 

Gängige Zertifizierungsstellen die gleichzeitig auch die gängigsten Register für solche Projekte sind, sind im Moment „Gold Standard“ oder „VERRA“, wobei auch VERRA in letzter Zeit einiges an negativer Aufmerksamkeit für bestimmte Projekte auf sich gezogen hat.
HELIOZ Projekte sind Gold Standard verifiziert. Hier können wir also mit Sicherheit sagen, dass es einen langen Prozess von Projektplanung und Evaluierung gibt, um im Register zugelassen zu werden. Weiters werden regelmäßige Projektbesuchen von externen Auditoren in die Projekte durchgeführt, um zu überprüfen, dass alle Projektaktivitäten auch tatsächlich so stattfinden und eine Emissionsgutschrift ausgestellt werden kann. 

Welche Rolle spielt der freiwillige CO2-Markt in der Gesamtstrategie Ihres Unternehmens zur Emissionsreduktion? 

HELIOZ ist Projektentwickler von Trinkwasser- und Klimaprojekten und generiert aus diesen CO2 Zertifikate für den freiwilligen CO2-Markt. Wir nehmen diese Tätigkeit auch intern sehr ernst und Handeln nach dem gleichen Prinzip, das wir allen unseren Kunden ans Herz legen: Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren. 

Foto: Helioz

Die Vorständin der Oesterreichischen Kontrollbank AG über das vergangene Geschäftsjahr, neue Produkte und wie es gelingt, operativ erfolgreich zu bleiben.

 

Die OeKB Gruppe konnte aufgrund der breiten Diversifizierung und dem hohe Engagement der Mitarbeitenden auch im herausfordernden Geschäftsjahr 2022, in dem der Ukraine-Krieg nach der Corona-Krise innerhalb kürzester Zeit einen weiteren tiefgreifenden Umbruch markiert hat, ein operativ zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. „Das Gesamtergebnis war durch Bewertungsverluste leicht rückläufig – die Kursentwicklung auf den Kapitalmärkten ist auch an uns nicht ganz spurlos vorbeigegangen“, sagt Angelika Sommer-Hemetsberger.

Kompetenzerweiterung im Sustainable Finance-Bereich

Auch in der OeKB ist die digitale Transformation von besonderer Bedeutung. Die Potenziale bestehender Wertschöpfungsketten werden gehoben, die Markt- und Kundenzugänge werden kontinuierlich digital ausgebaut. „Wir haben im letzten Jahr das bestehende Cloudkonzept erweitert und eine modulare OeKB private Cloud aufgebaut. Ein weiterer Fokus ist der Ausbau unseres Kompetenzspektrums im Bereich Sustainable Finance. Wir setzten im Geschäftsbereich Export Services schon seit 2019 gezielte Anreize für Investitionen zur Umweltentlastung und haben auch schon drei Nachhaltigkeitsanleihen begeben, deren Emissionserlöse zur Gänze in Umwelt- und Sozialprojekte fließen. Mit dem OeKB > ESG Data Hub haben wir 2022 ein neues Produkt lanciert: Auf dieser zentralen Online-Plattforum können Unternehmen ihre relevanten Nachhaltigkeitsdaten gemäß den regulatorischen und bankenspezifischen Anforderungen einfach und effizient sammeln und managen. Und durch eine strukturierte Übersicht ihrer ESG-Performance erhalten sie damit auch die notwendige Grundlage, um die nächsten Schritte in Richtung Nachhaltigkeit einleiten zu können“, so die Managerin, die – angesprochen auf ihre wichtigsten Herausforderungen – die sich rasch ändernde und zunehmende Regulatorik – darunter beispielweise die Corporate Sustainability Reporting Directive oder auch der Digital Operational Resilience Act – erwähnt.

Diese Bereiche würden einiges an Ressourcen benötigen. Gleichzeitig gelte es, trotzdem effizient zu bleiben und die bestmöglichen Services für die Kunden anzubieten. „Die Anforderungen an die gesamte Organisation nehmen zu und bedeuten einen beträchtlichen zusätzlichen Aufwand. Hier gilt es, am Ball zu bleiben und weiterhin die Effizienz im laufenden Bankbetrieb sicherzustellen“, so Sommer-Hemetsberger. Die Kostensteigerungen durch die hohe Inflation und der vielzitierte Arbeitskräftemangel seien zudem allgemeine Herausforderungen, mit denen auch die OeKB konfrontiert sei. 

Gezielter Einsatz von Digitalisierungslösungen

„Wir profitieren in unserem Arbeitsalltag in vielen Bereichen vom hohen Digitalisierungsgrad innerhalb der OeKB – und es ist dabei ganz zentral, dass wir durch den gezielten Einsatz von Digitalisierungslösungen auch die Services und Dienstleistungen für unsere Kundinnen und Kunden kontinuierlich weiter optimieren können“, betont die Finanzexpertin. Ein Beispiel dafür seien User-Guides auf der Kundenplattform my.oekb.at, die zeitunabhängig genutzt werden können und womit dem IT-Helpdesk noch mehr Zeit für komplexere Anfragen bleibe. Was das Stichwort KI angeht, evaluiere man selbstverständlich laufend neue Lösungen und Trends am Markt, ein konkreter Business Case habe sich bisher aber noch nicht ergeben.

Ambitionierte Nachhaltigkeitsziele

Das Thema Nachhaltigkeit ist bei der OeKB seit vielen Jahren fest in den Kernprozessen verankert, in der Nachhaltigkeitsstrategie (Bereiche Kerngeschäft, Mitarbeitende und Bankbetrieb) setzt man sich ambitionierte Ziele für die Jahre 2021-2025.

„Neben Nachhaltigkeitsanleihen, deren Erlöse ausschließlich in Umwelt- und Sozialprojekte fließen, setzen wir mit attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten auch gezielte Anreize für Unternehmen, die am Standort Österreich Investitionen zur Umweltentlastung oder zum Umstieg auf Erneuerbare Energien tätigen. Mit dem schon erwähnten OeKB > ESG Data Hub haben wir im August 2022 ein neues Produkt lanciert. Bei unserem sozialen Engagement richten wir den Fokus auf Projekte und Organisationen, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht, und die sich dafür einsetzen, allen Menschen ein würdiges und chancenreiches Leben zu ermöglichen – unabhängig von Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit oder Geschlecht“, sagt die OeKB-Vorständin, die eine klare Definition von Erfolg hat: „Wenn wir es schaffen mit unseren Services einen Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden zu generieren, damit deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, und gleichzeitig auch die Erwartungen unserer Shareholder (Eigentümer, Mitarbeitende, Auftraggeber Bund) zu erfüllenAlso eine klassische Win-Win-Situation zu realisieren.“

Sommer-Hemetsbergers Ziel für dieses Jahr: Die OeKB zukunftsfit zu halten und trotz des herausfordernden Marktumfeldes operativ erfolgreich zu bleiben. Dafür sei es auch ganz zentral, für die Mitarbeitenden weiterhin eine attraktive Arbeitgeberin zu bleiben.

Ihr Tipp für Frauen, die beruflich in der Finanzbranche Karriere machen wollen: „Mein Rat bezieht sich nicht nur auf die Finanzbranche, sondern gilt für alle Wirtschaftsbereiche: Es gilt, sich der eigenen Stärken bewusst zu sein, sichtbar zu sein und sich etwas zuzutrauen. Und auch Spaß an der Tätigkeit ist ein zentraler Faktor – was man gerne und mit Leidenschaft macht, macht man in der Regel auch am besten.“

Foto: OeKB / David Sailer

Ein ABW-Gespräch mit der Geschäftsleiterin der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und Vorständin der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien über Herausforderungen, Synergien und Innovationen.

 

Seit März sind Sie Geschäftsleiterin der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und Vorständin der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien – bitte beschreiben Sie uns kurz Ihren Tätigkeitsbereich?

In meinen Funktionen bin ich für das gesamte Risikomanagement von Raiffeisen NÖ-Wien zuständig. Mein Vorstandsbereich in der Holding und Bank umfasst neben den Bereichen operatives und strategisches Risikomanagement auch Sanierung, Compliance, Recht und Infrastruktur – also eine sehr vielseitige Tätigkeit. 

Welche Bereiche der Finanzbranche haben sich in den letzten Jahren am stärksten verändert?

Der Anspruch an Banken hat sich grundlegend verändert: Heutzutage ist das Verhalten unserer Kundinnen und Kunden viel digitaler, das zeigt sich an ihren Wünschen und Bedürfnissen. Man muss nur an die eigenen Gewohnheiten denken, man will ja auch selbst orts- und zeitunabhängig seine Finanzen managen, Online-Banking und die Erreichbarkeit über verschiedene Kontaktwege gehören daher längst zu unserem Basis-Service. Die Kundenwünsche gehen heutzutage aber auch viel weiter, sie wollen digital veranlagen oder Kredit erhalten. Die Digitalisierung schreitet somit auch im Banking voran, gleichzeitig ist die persönliche Komponente nach wie vor unverzichtbar – gerade in Zeiten von hoher Inflation, steigenden Zinsen, Rohstoff-Knappheit oder Klimawandel will man einen qualifizierten Ansprechpartner für seine Finanzfragen. 

Speziell was das Thema Nachhaltigkeit und ESG betrifft, hat sich der Beratungsbedarf stark gesteigert, Stichwort Transformation von Geschäftsmodellen. Wir haben uns darauf entsprechend vorbereitet und bieten unseren Kunden zertifizierte Expertinnen und Experten, die Privatpersonen als auch Betriebe begleiten. Das reicht beispielsweise von der Umrüstung auf klimafreundliche Technik bis hin zum Stellen von Förderanträgen.

Was sind die spezifischen Herausforderungen, die Sie in Ihrer Position als Bankmanagerin und Risikoexpertin heute und in Zukunft sehen?

Die Klimakrise ist sicherlich die größte Herausforderung, die wir als Gesellschaft meistern müssen und wo wir als Bank den Unternehmen - insbesondere dem Mittelstand - mit Know-how und Finanzierungen zur Seite stehen. Ohnehin ist ESG ein derart allumfassendes Thema, das uns mit Blick auf EU-Taxonomie und Regulatorik in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen wird. 

Unser Fokus liegt zudem auf selektivem Wachstum. Oftmals wird das Risikomanagement als Verhinderer von Wachstum gesehen, ich sehe uns eher als Unterstützer: Wir müssen etwa den Beraterinnen und Beratern im Vertrieb helfen, Strukturen zu finden, die risikoseitig vertretbar sind, die der Regulatorik entsprechen, aber auch – und das ist ganz wesentlich – die Bedürfnisse unsere Kundinnen und Kunden abdecken. Wir richten unser Handeln auf die absolute Kundenzentrierung aus.

Wie gehen Sie als Managerin mit der zunehmenden Digitalisierung (Stichwort KI) um? Welche Auswirkungen wird diese auf die Branche haben?

Die Digitalisierung ist – wie bereits angesprochen – Grundvoraussetzung, um zukunftsfit zu sein. Im Riskomanagment stellen sich auch viele neue Herausforderungen: Wie kann man Kreditentscheidungen bis zu einer gewissen Größenordnung digitalisieren? Wie kann ich einen Kreditantrag in eine digitalisierte Strecke bringen? All das sind spannende Aufgabenstellungen. Von den Antworten sollen einerseits unsere Kundinnen und Kunden profitieren, anderseits geht es bei der Digitalisierung interner Prozesse vor allem darum, noch effizienter zu werden und manuelle Arbeitsschritte technisch abwickeln zu können.

Wie beurteilen Sie das Beteiligungsportfolio der Raiffeisen-Holding? In welchen Bereichen gibt es Aufholbedarf?

Wir sind in vier Geschäftsfeldern aktiv – Bank, Agrar, Infrastruktur und Medien, durchaus breit aufgestellt also, wenn man an die Wertschöpfungskette denkt. Für mich ist das ein Feinkostladen mit höchst interessanten Beteiligungen, die hervorragend laufen und sehr viel Potenzial haben. Im Sinne des angesprochenen Wachstums ist unser Ziel, das Portfolio aktiv weiterzuentwickeln. Nehmen wir das Beispiel erneuerbare Energien, das ein großes Feld bietet, wo wir noch stärker regional tätig sein können. Und: Wir wollen die Synergien, die sich in den jeweiligen Geschäftsfeldern bieten, besser nutzen. Wir haben uns zum Beispiel gerade erst an einem Food-Tech-start-up beteiligt, Neoh, das bekannt ist für Schokoriegel ohne Zuckerzusatz. Damit zeigen wir uns erstens als Partner des heimischen Unternehmertums und zweitens stehen wir zukunftsstarken Innovationen aufgeschlossen gegenüber. 

Wir unterstützen aber auch im Rahmen von Raiffeisen Unternehmertum unsere Kunden mit Alternativen zu Finanzierungen wie Mezzaninkapital, ermöglichen damit auch Unternehmensnachfolgen, Betriebsübernahmen und mehr Wachstum für Klein- und Mittelbetriebe.

Was sind die wichtigsten Säulen, um als Finanzunternehmen in herausfordernden Zeiten zu bestehen?

Wir sehen derzeit – in Zeiten von Teuerung, Rekordinflation, Energiekrise, Krieg in Europa – wie wichtig Resilienz ist, also rechtzeitig vorzusorgen, um gerüstet zu sein für herausfordernde Zeiten. Raiffeisen NÖ-Wien steht auf stabilen Beinen, mit stabilen Kapitalquoten weit über den gesetzlichen Vorgaben, mit genügend Liquidität. Das ermöglicht es uns, innovativ zu agieren und die Kundenzentrierung weiter voranzutreiben. 

Außerdem bin ich überzeugt, dass man offen für Neues sein muss. Das heißt nicht, jedem Trend nachzujagen, aber Innovation zuzulassen. Unser Anspruch ist es, für die Menschen und die heimische Wirtschaft das Beste herauszuholen, für sie auch in Zukunft ein Problemlöser und starker Partner zu sein. 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihren Führungsstil und Ihre Arbeitsweise?

Ich bin Optimistin. Jemand, der Veränderungen als Chance sieht, Ideen anhört und auch an eine gemeinsame Umsetzung glaubt. Im Umgang mit Kolleginnen und Kollegen ist mir ein wertschätzendes Miteinander, ein vertrauensvoller Umgang, Lösungsorientierung und Diskussionen auf Augenhöhe wichtig. Es liegen herausfordernde Zeiten vor uns, ich bin aber überzeugt, dass wir diese erfolgreich und vor allem gemeinsam meistern werden. 

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Im Team zu arbeiten, neue Ideen umzusetzen, sich Ziele zu setzten und diese zu erreichen.

Welchen Rat würden Sie Frauen geben, die in der Finanzbranche Karriere machen wollen?

Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass man seinen Job gerne, mit Leidenschaft macht und authentisch ist. Mir waren beide Dinge immer wichtig. Die Finanzbranche ist natürlich noch sehr männlich, Männer und Frauen sind unterschiedlich – die Frauen sollten nicht versuchen, der bessere Mann zu sein. 

Foto: Eva Kelety

Die Vorstandsvorsitzende der BKS Bank AG über Geldanlage in herausfordernden Zeiten.

 

Welche zentralen Herausforderungen und Chancen sehen Sie aktuell im Bereich des Vermögensmanagements? 

Die hohen Inflationsraten sowie die direkte Verbundenheit des Kapitalmarktes mit geopolitischen Ereignissen stellen Investoren vor Herausforderungen. Wer allerdings einen kühlen Kopf bewahrt, eine gute Strategie verfolgt und das notwendige Know-how besitzt, kann diese gut meistern und auch die Chancen nützen, die der Kapitalmarkt bietet. Beispielsweise sind Anleihen so günstig und attraktiv wie seit 12 Jahren nicht mehr. Wir raten zu einer breit gestreuten Anleihen-Strategie über mehrere Branchen und Emittenten. 

Welche Strategien würden Sie Frauen empfehlen, die in die Geldanlage einsteigen möchten? 

Wir machen bei der Veranlagungsberatung grundsätzlich keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Es werden immer die individuelle Ausgangssituation, die Risikobereitschaft, der Veranlagungszeitraum, die persönlichen Erwartungen und natürlich das vorhandene Kapital analysiert. Darauf aufbauend wird eine individuelle Veranlagungsstrategie erarbeitet. 

Gibt es bestimmte finanzielle Themen oder Anlageprodukte, von denen Sie glauben, dass sie derzeit besonders relevant oder vorteilhaft sein könnten? 

Anleihen sind aktuell wieder besonders attraktiv. Bei diesem Anlageprodukt haben Investoren fixe, planbare Kuponzahlungen, eine im Vorfeld bekannte Laufzeit bis zur Tilgung und im Moment auch sehr attraktive Renditen. Neben Anleihen sind auch Aktien nach den starken Kursrückgängen im letzten Jahr ein attraktives Investment. Bei Aktien sollte, aufgrund ihrer Schwankungsanfälligkeit, ein Veranlagungshorizont von mindestens 10 bis 15 Jahren angedacht werden. 

Wie kann sichergestellt werden, dass jeder Kunde ein finanzielles Portfolio hat, das auf seine individuellen Bedürfnisse und Ziele zugeschnitten ist? 

Eine Investitionsentscheidung sollte immer auf Basis eines umfangreichen Beratungsprozesses erfolgen. Es ist daher wichtig, sich an Kapitalmarktexperten zu wenden, die die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Veranlagungsmöglichkeiten genau darlegen und eine individuelle Veranlagungsstrategie ausarbeiten. Grundsätzlich sollte der Einstieg in den Kapitalmarkt Schritt für Schritt erfolgen. Sehr beliebt ist z.B. der BKS Anlagemix*, der sich sowohl für konservative Anleger (BKS Anlagemix konservativ mit bis zu 25 % Aktien), als auch für dynamische Anleger (BKS Anlagemix dynamisch mit bis zu 70 % Aktien) eignet. Zudem bieten wir für nachhaltige Investoren auch unsere nachhaltige Variante, BKS Anlagemix nachhaltig* mit bis zu 30 % Aktien, an. Der Vorteil dieser Anlagekonzepte ist, dass sie über verschiedene Anlagesegmente breit investiert sind und zudem über ein aktives Management verfügen. 

Was sind Ihrer Meinung nach die häufigsten Missverständnisse oder Hürden, mit denen Anleger konfrontiert sind, wenn es um Geldanlagen geht? 

Häufige Missverständnisse sind, dass Veranlagung kompliziert ist, nur etwas für Vermögende ist und das Risiko zu hoch ist. Das mag für mache Bereiche des Kapitalmarktes, wie zum Beispiel den Handel einzelner Aktientitel, zutreffen. Wer sich aber mit dem Kapitalmarkt in seiner ganzen Vielfalt auseinandersetzt, dem eröffnen sich Veranlagungsmöglichkeiten mit unterschiedlichsten Chancen und Risiken. Wesentlich ist immer eine breite Diversifikation und eine passende Strategie. 

Wie beurteilen Sie die Bedeutung von Nachhaltigkeit und ESG (Environmental, Social, Governance) Kriterien in der Geldanlage? 

Nachhaltigkeit und Geldanlage gehen bereits seit einiger Zeit Hand in Hand. So werden Zahlungsströme in zukunftsfähige Projekte geleitet. Unternehmen, die nicht nachhaltig agieren, wird der Zugang zum Kapitalmarkt zukünftig erschwert. Viele Unternehmen arbeiten daher derzeit auf Hochdruck daran, ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten. In der Geldanlage führen die Nachhaltigkeitsbemühungen dazu, dass verstärkt wichtige, zukunftsweisende Investitionen in erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft ermöglicht werden. Spannend in diesem Zusammenhang ist, dass es bei ESG zu Beginn verstärkt um das Thema E (Umwelt) ging, in letzter Zeit aber auch das S (Soziales) und G (Unternehmensfüh- rung) in den Vordergrund rückt. Wir finden, dass dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist, um Nachhaltigkeit als Gesellschaft allumfassend zu leben und zu praktizieren. 

Welche Ratschläge würden Sie Anlegern geben, die Angst vor finanziellen Risiken haben, aber trotzdem ihr Geld anlegen und vermehren wollen? 

Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren exzellenten Anlageberatern. In einem unverbindlichen Erstgespräch werden der finanzielle Status-Quo sowie die individuelle Risikoneigung erhoben. Darauf aufbauend erarbeiten unsere Veranlagungsexperten ein persönliches Angebot. In jedem Fall gibt es Möglichkeiten für jede Risikoklasse und jedes Budget. 

Wie hat sich die Rolle der Frau im Bereich Finanzen und Geldanlage im Laufe Ihrer Karriere verändert? 

Genauso wie die Rolle der Frau sich in dieser Zeit grundlegend verändert hat. Frauen sind finanziell unabhängiger, am Kapitalmarkt immer stärker präsent und dabei auch sehr erfolgreich. Aufholbedarf gibt es im Bereich der Vorsorge. Frauen sind in der Pension nach wie vor finanziell benachteiligt. Um den Lebensstandard aufrecht erhalten zu können, bieten wir zahlreiche Möglichkeiten an, wie z.B. unsere breit gestreuten Anlagemix-Fonds- varianten*, die sich sehr gut zum mittel- bis langfristigen Kapitalaufbau eignen. Bereits mit einer monatlichen Ansparvariante von 50,- EUR können damit langfristig sehr gute Ergebnisse erzielt werden. 

Foto: Gernot Gleiss

*Disclaimer: Hierbei handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Die Angaben dienen lediglich der unverbindlichen Information und ersetzen keinesfalls die Beratung für den An- oder Verkauf von Wertpapieren. Es handelt sich weder um ein Anbot noch um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der hier erwähnten Veranlagung, ebenso wenig handelt es sich um eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung. Die veröffentlichten Verkaufsprospekte bzw. Basisinformationsblätter in der jeweiligen Fassung stehen dem interessierten Anleger auf der Homepage der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H., www.3bg.at; sowie bei der BKS Bank AG, St. Veiter Ring 43, 9020 Klagenfurt am Wörthersee während üblicher Geschäftszeiten kostenlos zur Verfügung. Firmenname: BKS Bank AG, Firmensitz: 9020 Kla- genfurt, St. Veiter Ring 43, Firmenbuchgericht: Landesgericht Klagenfurt, FN: 91810s; UID-Nr.: ATU25231503 

„Geldanlage und Investieren ist längst nicht mehr nur Männersache“, ist Pia Vejnik, Head of Communications bei ROCKETS, überzeugt.

 

Im Gespräch mit dem führenden heimischen Crowdinvesting-Anbieter wird deutlich: Der Anteil der Investorinnen steigt seit Jahren kontinuierlich an. 

Aktuelle Plattform-Statistiken zeigen, dass sich der weibliche Anteil der Crowd seit der Plattformgründung im Jahr 2013 mehr als verdoppelt hat. Mittlerweile liegt dieser bei 24 Prozent. Damit sind etwa 9.000 der mehr als 38.000 Anleger großen ROCKETS-Crowd Frauen. Betrachtet man die Neuregistrierungen der letzten beiden Jahre, sind verhältnismäßig viele Frauen unter den Neuzugängen. Das heurige Jahr stellt mit knapp 32 Prozent einen neuen Höchstwert dar. 

„Das sind Schritte in die richtige Richtung. Aber es gibt noch Luft nach oben“, so Vejnik, die sich im Hinblick auf finanzielle Veranlagung mehr Selbstbewusstsein und -sicherheit auf Frauenseite wünscht. Stellt sich die Frage, wo die Hürden liegen.

Wissenslücken schließen und Unsicherheiten ausräumen

„Frauen steht oftmals deutlich weniger Kapital zur Verfügung als Männern“, sagt Vejnik. So liegt laut freiwilliger Profil-Angaben das durchschnittliche Finanzanlagevermögen von Frauen bei rund 23.000, jenes von Männern bei etwa 269.000 Euro.

„Hinzu kommt, dass Frauen tendenziell vorsichtiger agieren und weniger risikobereit sind. Darüber hinaus spielt bei vielen auch eine große Unsicherheit mit. Sie schätzen ihr Finanzwissen selbst als zu gering ein“, erklärt Vejnik weiter. Eine 2021 erfolgte Studie der OECD zur finanziellen Bildung in Österreich kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen ein geringeres Finanzwissen haben als Männer. Daher setzt ROCKETS vermehrt auf Financial Education. „Wir wollen die vielen bestehenden Wissenslücken und damit einhergehenden Unsicherheiten ausräumen. Es braucht Aufklärarbeit und eine verständlichere Kommunikation, damit auch Frauen selbstbewusst und souverän veranlagen können“, so Vejnik. 

Nachhaltige Investitionen bei Frauen besonders gefragt

Zudem gelte es, die Bedürfnisse von Frauen stärker zu berücksichtigen. In einer aktuellen Befragung von J.P Morgan unter 4.000 Frauen in zehn europäischen Ländern gaben 77 Prozent der Befragten an, dass eine nachhaltige Geldanlage für sie einen Unterschied mache. 

Auch in der ROCKETS-Auswertung zeigt sich, dass Frauen überwiegend in nachhaltige und soziale Projekte investieren – und das über einen längeren Zeitraum hinweg. „Umweltbewusstsein, Klimaschutz und soziale Verantwortung stehen für Frauen an vorderster Stelle“, so Vejnik. 

Mehr als 82 Prozent des von Investorinnen angelegten Kapitals wurde bislang in zukunftsorientierte Projekte investiert. „Frauen nehmen für mehr sozialen und ökologischen Impact sogar weniger Rendite in Kauf“, sagt Vejnik mit Blick auf die Umfrageergebnisse.

Frauenpower auch im ROCKETS-Team 

Auch innerhalb des ROCKETS-Teams wird Frauenpower hochgehalten: Die Hälfte der 35 Mitarbeiter sind Frauen. „Wir unterscheiden nicht zwischen Männern und Frauen. Letztendlich geht es um die Leistung eines jeden Einzelnen bzw. einer jeden Einzelnen. Nichtsdestotrotz sind wir sehr stolz auf den hohen Frauenanteil in unserem Unternehmen und die Ausgeglichenheit im Team“, so Vejnik. „Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass es bei Finanzthemen ebenso zahlreiche Expertinnen gibt, die hier mit sehr viel Know-how und Fingerspitzengefühl agieren.“

Foto: Rockets

DI Johanna Ronay ist Co-Gründerin des Finanz-Start-Ups „Froots“ und weiß, worauf Frauen bei der Geldanlage beachten sollten.

 

Warum ist die richtige Finanzplanung gerade für Frauen essenziell? 

Frauen sind oft die Verlierer in der „Rush hour des Lebens“ (also zwischen dem Alter von 30 und 40 Jahren). Da haben sie vielleicht ihre ersten guten Jobs, klettern die ersten Schritte in der Karriereleiter hinauf und haben dann das Problem, dass die Familienplanung ihnen dazwischenkommt. Ich kann da selbst aus Erfahrung sprechen. Wir gehen in Karenz und kommen – wenn überhaupt – oft nur als Teilzeitkräfte zurück. Dadurch verlieren Frauen in den Jahren, in denen sie gut verdienen könnten, wichtige Beitragspotenziale für ihre staatliche (und auch betriebliche) Pensionsvorsorge. Und an die private Vorsorge denken in diesen Zeiten die wenigsten. 

Einkommenseinbußen durch Karenzzeiten und der Gender Pay Gap sind traurige Realität – wie lässt sich hier in der Praxis für Ausgleich sorgen? 

Aus meiner Erfahrung sollte schon früh in die Finanzbildung investiert werden. Die Wichtigkeit einer langfristigen Finanzplanung und die Auslotung der entsprechenden Möglichkeiten (und dazu gehört nun mal zwingend der Kapitalmarkt) sollte schon im Kindes- und Jugendalter von Eltern thematisiert werden. Für Frauen ist es – aus meiner persönlichen Erfahrung – aber auch insbesondere die Zeit, in der man noch keine familiären Verpflichtungen hat, also die Zeit, in der man die ersten beruflichen Schritte macht und vielleicht das erste Mal im eigenen Leben auch monatlich mehr Flexibilität hat, richtig, um Geld für sich wegzulegen. Das wäre ein toller Zeitpunkt, um selbst mit dem Investieren zu beginnen. 

Wie gestaltet man bei Froots ein Portfolio für einen solchen Fall? 

Bei Froots beginnen wir mit den Zielen der einzelnen Kunden und ihrer persönlichen Situation. Es geht darum, zu verstehen welche Ziele Kunden in ihrem Leben erreichen möchten. Konkret kann ich wieder mein Beispiel nennen: Ich investiere für meine Kinder, um ihnen einen Startvorteil nach der Schule, also in 15 Jahren, ermöglichen zu können und für meine private Vorsorge, die mit dem Pensionseintritt in 30 Jahren startet. Für diese beiden Ziele bekomme ich individuelle Portfolios auf separaten Depots, kann diese aber auch beide über mein Kundenportal steuern. Die Portfolios sind dabei abhängig vom Ziel und meinem Risikoprofil aufgestellt und basieren auf streng selektierten ETFs (Exchange Traded Funds). 

Je näher ich nun dem Zeitpunkt komme, dass meine Kinder eine Ausbildung starten und ich ihnen das Geld auszahlen möchte, desto stabiler und konservativer wird dieses Portfolio aufgestellt. Das Portfolio für meine Pension kann aber auch in diesem Zeitraum noch mehr Risiko vertragen und dadurch stärker wachsen. Uns bei Froots ist es also wichtig auf die einzelnen Lebensumstände unserer Kunden einzugehen und ihnen für jedes Ziel, die optimale Veranlagung bieten zu können. 

Abseits des akuten Bedarfs, merken Sie bei weiblichen Anlegerinnen eine größere Hemmschwelle, wenn es um das Thema Finanzen geht? 

Nein, grundsätzlich nicht. Nach unseren Erfahrungen reagieren aber Frauen schon in unterschiedlichen Situationen anders als männliche Investoren. Zum Beispiel in Zeiten hoher Unsicherheit am Markt, agieren Frauen verhaltener und Männer gehen „Aktien-shoppen“ 

Frauen nutzen aus meiner Sicht auch viel mehr Empfehlungen aus ihrem Netzwerk, Freundes- und Familienkreis und verlassen sich auf diese persönlichen Erfahrungen. Was mich aber doch immer wieder schockiert ist, dass sich noch viele Frauen in Hinblick auf ihre Finanzen komplett auf ihre Partner verlassen. Darin sehe ich ein inhärentes, großes Risiko und eine verpasste Chance sich langfristig, finanziell unabhängig aufzustellen und sich in allen Lebenssituationen wohlzufühlen. 

Womit begründet sich diese Schwellenangst? 

Ich habe manchmal das Gefühl, dass das Rollenbild hier in Österreich noch sehr konservativ ist und Frauen nicht zugetraut wird, die Finanzen selbst in den Griff zu bekommen. Auch Frauen müssen sich hier selbst mehr zumuten und aktiv werden. 

Gelten diese Vorbehalte im speziellen für komplexere Anlageformen, wie beispielsweise ETF- Sparpläne? 

Nein. Ich finde gerade ETFs haben einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass Frauen sich erstmals wohlfühlen in den Kapitalmarkt zu investieren. Mit Hilfe von ETFs kann man durch ein einziges Wertpapier, das so leicht handelbar ist wie Aktien, schon eine hohe Diversifikation erreichen. Das spricht viele Frauen an und kommt der weiblichen Haltung zu Risiko sehr entgegen.  

Welche Schritte können hier gesetzt werden, um das Bewusstsein zu schärfen? 

Wir müssen auf jeden Fall noch viel in Finanzbildung und Aufklärung über den Finanzmarkt investieren. Frauen müssen verstehen, dass der Kapitalmarkt ein Vehikel ist, dass ihnen hilft langfristig Vermögen aufzubauen und finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. 

Für mich persönlich waren drei Punkte ausschlaggebend, endlich mit dem Investieren zu beginnen: Die historischen Daten zeigen, dass du durch langfristiges, diversifiziertes und zielorientiertes Investieren die Risiken am Kapitalmarkt im Griff haben kannst. In Zeiten hoher Inflation und niedrigen Zinsen am Sparbuch ist Langfristiges Investieren fast alternativlos, um langfristig Wohlstand aufzubauen. Ich habe ein professionelles Team an meiner Seite, damit ich mich eben nicht ständig selbst fragen muss, ob ich die „richtigen“ Wertpapiere habe oder nicht.

Was unternimmt Froots um Frauen bei der Finanzplanung zu unterstützen? 

Es gibt schon viele tolle Initiativen in Österreich Finanzbildung zu fördern und wir sind mit einigen dieser Initiativen in Kontakt, um gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Zusätzlich tüfteln wir auch an eigenen Formaten speziell für Frauen, in denen sich Frauen wohl fühlen sollen, sich auszutauschen und kontinuierlich lernen zu können.  

Warum haben Sie als Frau eine Karriere in diesem Bereich gewählt und was würden Sie jungen Nachwuchstalenten raten, wenn sie diese berufliche Laufbahn einschlagen wollen? 

Mich hat unser Angebot überzeugt. Als das erste Mal von dieser Idee gehört habe, war ich Feuer und Flamme und habe als Frau, Mutter und (bis zu dem Zeitpunkt) Nicht- Kapitalmarkt-Investorin sofort gewusst, dass ich hier mitarbeiten möchte. 

Ich hatte davor viele sehr unterschiedliche Stationen in meiner beruflichen Laufbahn und folgende Dinge waren dabei immer ausschlaggebend für mich: Egal wo du bist und in welchem Umfeld du arbeitest, es kommt immer auf dich persönlich an, was du daraus machst. Man ist seines eigenen Glückes Schmied und kann überall den kleinen, aber feinen Unterschied machen. Lass dich nicht in eine Schublade stecken. Ich selbst habe Wirtschaftsingenieurswesen-Maschinenbau an der TU Wien studiert. Damit ist man als Frau oft immer schon etwas „anders“ als andere. Und jetzt arbeite ich auch noch in der Finanzbranche. Aber es kommt eben nicht immer darauf an einen „geraden“ Werdegang zu haben, sondern man muss seinem Instinkt folgen. 

Wenn Sie einer Frau, die überlegt, ob sie investieren soll, etwas sagen könnten, was wäre das? 

Auch wenn die Welt des Investierens überwältigend erscheinen mag, ist es erstmal wichtig damit anzufangen, sein Vermögen zu vermehren. Egal, ob man nun mit froots oder vielleicht einer anderen Plattform investieren möchte oder sogar selbst investieren möchte. Das Wichtigste ist anzufangen. Ein wichtiger Tipp: Legen Sie nicht mehr Geld an, als Sie kurzfristig brauchen, und investieren Sie nicht mehr, als Sie sich leisten können zu verlieren. Aber nichts mit dem Geld zu tun, ist womöglich die schlechteste Option, die Sie tun können, auch wenn es sich nicht so anfühlt. Und bitte sehen Sie zu, dass Sie sich selbst mit Ihren Finanzen auseinandersetzen und überlassen Sie die Verantwortung nicht Ihrem Partner. 

Foto: Nuno Filipe Oliveira

Seit Oktober des Vorjahres ist sie Vorstandsmitglied der bank99 und hat die einmalige Chance, die noch junge Bank im Aufbau zu begleiten.

 

„Ich bin Vorstandsmitglied in der bank99 und darf die Strategie zur Weiterentwicklung der Bank aktiv gestalten. Dazu gehören neben der Omnikanal-Produktstrategie, die Digitalisierung und IT-Agenden sowie der Ausbau unserer Vertriebskanäle. Die Aufgabe ist spannend und dynamisch, denn die Chance, eine Bank im Aufbau zu begleiten, ist in Österreich in dieser Dimension einzigartig“, so Patricia Kasandziev über ihre neue Tätigkeit.

Es herrscht Startup-Feeling
Besonders faszinieren sie die kurzen Entscheidungswege, die man mit der Mehrheitseigentümerin, der Post, hat sowie die Freiheiten und Umsetzungsmöglichkeiten, die es nur in einer sich im Aufbau befindlichen Bank gibt. Gleichzeitig habe man die Chance, auf das größte zentral geführte stationäre Netzwerk zuzugreifen und so den Kunden neben Verfügbarkeit auch beste digitale Services anzubieten.

„Außerdem gibt es der bank99 kaum festgefahrene Strukturen und ein junges, motiviertes Team voller Ideen und Visionen. Ich finde die überschaubare Größe und die flachen Hierarchien erfrischend, man kennt einander, niemand ist anonym. Es herrscht ein Startup-Feeling, das entspricht meiner Persönlichkeit. Ich liebe es Geschäftssegmente und Teams von der Picke auf zu begleiten“, so die Digitalisierungsexpertin.  

Passende Lösungen für jede Zielgruppe 

Die technische Integration zweier Kernbankensystemen, die Harmonisierung und Weiterentwicklung der Produktpalette und der Ausbau der stationären und digitalen Vertriebskanäle, seien derzeit die größten Herausforderungen.

„Mein Ziel ist es, genau die richtigen Lösungen für die jeweiligen Zielgruppen – von der Filiale bis zum Online only-Kunden – zu bieten. Darüber hinaus liegt mir sehr viel an der Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur, der Förderung junger Mitarbeiter und vor allem engagierter Frauen, um ein attraktiver Arbeitgeber für all jene zu sein, die etwas bewegen wollen“, so Kasandziev, die sich für das kommende Jahr vor allem Gesundheit, Sicherheit und Stabilität wünscht.

Und natürlich ein Ende des Krisenmodus, in gesundheitlichem, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Sinne. Ihr berufliches Ziel: „Die bank99 kommerziell erfolgreich zu machen und den begonnenen beeindruckenden Wachstumskurs weiter fortzusetzen. Ich möchte die Bekanntheit der bank99 steigern und so viele Kunden wie möglich vom beste Preis-Leistungsangebot im Retailbanking überzeugen.“

Zur Person

Für Patricia Kasandziev bedeutet die neue Aufgabe einen weiteren Karrieresprung vom Head of Digitalisation, Produkte & Prozesse bei der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien in die höchste Managementebene der bank99. Kasandziev hat sich dort zuletzt als Schnittstellenmanagerin zwischen Business und IT einen Namen gemacht. Ihre Schwerpunkte lagen auf dem Produkt- und Prozessmanagement für alle Kanäle und Geschäftssegmente sowie den digitalen Plattformen. Neben der Verantwortung für mehr als 200 Mitarbeiter*innen und der Transformationsunterstützung der 47 lokalen Raiffeisenbanken in Niederösterreich war die studierte Betriebswirtin zudem Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisen Service Center Gesellschaft. Davor war sie in einschlägigen Managementfunktionen bei BAWAG und Volksbanken tätig.

Foto: bank99/Vyhnalek

Die Vorstandsvorsitzende der BKS Bank blickt zurück auf ein überaus erfolgreiches Jahr in dem auch ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert wurde.

 

Ihr Resümee des  Geschäftsjahres? 

Wir sind mit der Entwicklung in unserem Jubiläumsjahr sehr zufrieden. Im ersten Halbjahr konnten wir uns über ein Plus bei Bilanzsumme, Krediten und Primäreinlagen freuen. Die eigenen Emissionen überschritten erstmals eine Milliarde EUR. Die gute Entwicklung zeigt, dass wir von unseren Kunden als verlässlicher Bankpartner und als verantwortungsbewusste Emittentin geschätzt werden.  Die hohe Inflation und parallel dazu die steigenden Zinsen reduzieren jedoch die Investitionsbereitschaft bei Privat- und Firmenkunden. 

Wie wirken sich der Ukraine-Konflikt und die Inflation auf den Veranlagungsbereich aus? Ihre Empfehlungen für jene, die auf Termin- und Sichteinlagen verzichten wollen? 

Wir bewegen uns in einem sehr anspruchsvollen Anlageumfeld. Die hohe Inflation und die rasche Zinswende beeinflussen den Kapitalmarkt. Der Krieg in der Ukraine verunsichert Mensch und Wirtschaft. Es gilt mehr denn je, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber auch die richtigen Entscheidungen zu treffen. Da der Kapitalmarkt immer zukünftige Ereignisse vorwegnimmt, ist es nicht unrealistisch, dass sich die Märkte trotz der schwierigen Rahmenbedingungen demnächst wieder stabilisieren und positiv entwickeln werden. Umso wichtiger ist es, sich professionell beraten zu lassen. Die Veranlagungsexperten der BKS Bank informieren über das aktuelle Kapitalmarktgeschehen und über alternative Veranlagungsmöglichkeiten.

Die Empfehlung lautet, weiterhin auf breite Diversifikation wie beispielsweise vermögensverwaltende Fonds – wie der BKS Anlagemix konservativ*, den BKS Anlagemix dynamisch*, oder der BKS Portfolio Strategie nachhaltig* - zu setzen. Das Anlagespektrum hat sich für konservative Anleger merklich verbessert. Anleihen werfen aktuell Renditen ab, die man seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen hat. Höhere Erträge sind aber weiterhin nur mit höherer Risikobereitschaft zu erreichen. Der Veranlagungshorizont spielt dabei eine wesentliche Rolle. 

Was waren für Sie die Highlights des Jahres 2022? 

Das Jahr stand ganz im Zeichen unseres 100-jährigen Jubiläums. Wir haben dieses dazu genutzt, uns bei unseren Kunden, Partnern, Mitarbeitern und Führungskräften im Zuge eines Festreigens herzlich zu bedanken. Darüber hinaus wurde die Erfolgsgeschichte der BKS Bank in einer umfangreichen Chronik dokumentiert. Gegründet als reine Unternehmerbank, hat sich die BKS Bank zu einem international agierenden Konzern entwickelt. Gefestigt haben wir auch unsere Position als eine der nachhaltigsten Banken weltweit. Unser erfolgreiches Natur & Zukunft-Konto, bei dessen Neuabschluss jeweils ein heimischer Baum gepflanzt wird, wurde mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Finanzprodukte ausgezeichnet.

Vor wenigen Tagen haben wir unseren ersten Sustainability Bond emittiert, der soziale und ökologische Aspekte vereint und dessen Emissionserlös in die Errichtung eines Gesund-heitszentrums in St. Pölten investiert. Auch in Sachen Digitalisierung sind wir weiterhin mit Volldampf unterwegs. Die Digitalisierung des hochkomplexen Firmenkundenkreditprozesses schreitet ebenso gut voran, wie weitere Digitalisierungsschritte im Wertpapier- und Leasinggeschäft. Hinter unserem Engagement steht die Überzeugung, dass stete Weiterentwicklung die Basis für künftigen Erfolg ist. Gerade in schwierigen Zeiten gilt es, Zukunftsthemen nicht aus den Augen zu verlieren. Die Kunden honorieren diesen Einsatz: Seit Jahresbeginn konnte die Zahl an Neukunden sowohl im Firmen- als auch Privatkundenbereich kontinuierlich gesteigert werden. 

Welche Zukunftsthemen sind der BKS Bank auch 2023 besonders wichtig? 

Als zukunfts- und lösungsorientiertes Unternehmen ist unser Blick immer nach vorne gerichtet. In der Nachhaltigkeit wollen wir unseren Wettbewerbsvorsprung halten und sind daher der Green Finance Alliance beigetreten. Unter anderem ist dafür bis 2050 eine Ausrichtung unserer Kredit- und Investmentportfolios am 1,5 Grad-Klimaschutzziel erforderlich. Dass wir uns dieser Herausforderung stellen, sehen wir auch als Bereicherung für unsere Kunden. Viele von ihnen sind selbst im Transformationsprozess. Da ist es gut, einen Bankpartner zu haben, mit dem man sich auf Augenhöhe austauschen kann. 

2022 gab es Grund zu feiern: 100 Jahre BKS Bank. Ihr Wunsch für die kommenden Jahrzehnte? 

Die BKS Bank hat seit ihrem Gründungsjahr zahlreiche Herausforderungen mit einer vorausschauenden Geschäftspolitik, hoher Innovationskraft und großem Mut zu Veränderung gemeistert. Diesen Weg werden wir fortsetzen und unseren Kunden weiterhin mit qualitativ hochwertigen Bankdienstleistungen zur Seite stehen. Darüber hinaus streben wir Klimaneutralität an. Die Wende hin zu einer kreislaufbasierten und nachhaltigen Wirtschaft ist eingeleitet. Wie der letzte Klimagipfel allerdings gezeigt hat, sind wir von der Erreichung dieses Zieles noch weit entfernt. Wenn ich mir also etwas wünschen darf, dann, dass uns diese Wende gelingt und dass die BKS Bank auch in den nächsten 100 Jahren als selbständiges und unabhängiges Bankinstitut am Markt vertreten ist.  

Ihr persönliches Fazit zu 2022? 

Ein Jahr voller Dankbarkeit, aufgrund unseres 100-jährigen Jubiläums. Ein Jahr voller Freude und großer Erfolge, aber auch ein Jahr der Ernüchterung und der Verunsicherung. Wir sind an einem Wendepunkt angelangt, der von uns allen größte Aufmerksamkeit abverlangt. 

Foto: Gernot Gleiss

*Disclaimer: Hierbei handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Die Angaben dienen lediglich der unverbindlichen Information und ersetzen keinesfalls die Beratung für den An- oder Verkauf von Wertpapieren. 

Sie ist seit zwanzig Jahren in unterschiedlichen leitenden Funktionen in der Kommunalkredit Austria AG tätig. Vor drei Monaten wurde sie zum neuen Finanzvorstand bestellt. ABW im Gespräch mit Claudia Wieser.

 

Wie zufrieden sind sie mit dem Geschäftsjahr 2021, was erwarten sie 2022? 

Für die Kommunalkredit war das Jahr 2021 ein weiteres Rekordjahr. Trotz makroökonomischer Veränderungen, wie der COVID-19 Pandemie, das niedrige Zinsumfeld sowie der steigenden Inflation konnten wir ein Neugeschäftsvolumen bei Infrastruktur- und Energiefinanzierungen von EUR 1,9 Mrd. (+65% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und ein operatives Ergebnis von EUR 60,1 Mio. (+26% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) erzielen. Wir konnten mit unseren Finanzierungen dazu beitragen, dass 46 wichtige Infrastrukturprojekte in ganz Europa realisiert wurden, die nachhaltigen Mehrwert für die Gesellschaft bringen.

Von Windkraftwerken in Skandinavien über Breitbandausbau in den Niederlanden, Solar Photovoltaik-Parks in Südeuropa, Glasfaserprojekte in Deutschland bis hin zu Gesundheitsinfrastruktur in Großbritannien, um nur einige Beispiele zu nennen. Wir erwarten auch für 2022 einen sehr positiven Geschäftsverlauf, insbesondere in den Sektoren der Digitalen Infrastruktur und Erneuerbaren Energie. Das Thema der Dekarbonisierung wird neben dem weiteren Ausbau der klassischen Bereiche PV-Solar und Windkraft, im Kontext der Energiewende, noch stärker im Mittelpunkt stehen. Elektro-Ladestationen, Batteriespeicher, Wasserstoff sind nur einige der „Buzzwords“, die uns weiterhin beschäftigen werden. 

Wie hoch ist in komplexen Zeiten die Kunden-Nachfrage hinsichtlich der von Kommunalkredit angebotenen Investmentmöglichkeiten? 

Unser Geschäftsmodell mit den zwei Säulen der Infrastruktur- und Energiefinanzierung sowie Public Finance hat sich in diesen schwierigen Zeiten nicht nur als robust, sondern vielmehr auch als erfolgreich erwiesen und bestätigt unseren bisher eingeschlagenen Weg. Themen wie Dekarbonisierung, Digitalisierung sowie Investitionen in wachsende Sozial-/Gesundheitsinfrastruktur haben den europäischen Markt für Infrastrukturfinanzierungen 2021 zu einem neuen Volumenrekord von knapp EUR 300 Mrd. getrieben. Der Trend, weiter in notwendige, aber auch innovative Infrastrukturvorhaben zu investieren, ist ungebrochen hoch – das kommt natürlich auch uns zu Gute.

Die Attraktivität und Resilienz des Infrastruktursektors über die letzten Jahre hat aber zeitgleich auch zu einem wachsenden Feld an Markteilnehmern und damit einhergehend erhöhter Liquidität und Konkurrenz – nicht nur im Equity-Bereich, sondern vor allem im Bereich Kreditfinanzierung – geführt. Umso erfreulicher sind unsere Rankings in den sogenannten „League Tables“ der Infrastrukturplattform Inframation, wo wir bei der Wertung nach Transaktionen bereits an 8. Stelle gereiht sind (2020: 16), im Umfeld mit weit größeren Banken. 

Welche Themen sind für Sie derzeit besonders relevant? 

Als Infrastruktur- und Energiespezialist sind alle Themen rund um nachhaltige bzw. „grüne“ Energie, schnelle und sichere Kommunikationskanäle, moderne Gesundheitsinfrastruktur – kurz gesagt alles, was für das effiziente Funktionieren der Gesellschaft unerlässlich ist. Die Kommunalkredit ist nicht nur in Europa und darüber hinaus aktiv, sondern unterstützt auch zukunftsweisende Initiativen im österreichischen Heimatmarkt.

So investieren wir gemeinsam mit der OMV in den Bau der größten Elektrolyseanlage Österreichs, wo ab 2023 bis zu 1.500 Tonnen grüner Wasserstoff jährlich produziert werden, was eine Reduktion von bis zu 15.000 Tonnen CO2Emissionen pro Jahr ermöglicht. Wir sehen großes Potenzial in Technologien in Zusammenhang mit Wasserstoff und wollen unser Engagement in diesem Bereich ausbauen. Um diese zukunftsträchtige Technologie gezielt weiter voranzutreiben, müssen klare Voraussetzungen geschaffen werden. Österreich hat erst kürzlich die bundesweite Wasserstoffstrategie veröffentlicht – die Politik hat jetzt auch den Stellenwert dieser bedeutsamen Technologie erkannt. 

Ein weiteres wichtiges und nachhaltiges Projekt ist unser Joint Venture „PeakSun“ mit dem oberösterreichischen Energieversorger eww, um Photovoltaik-Aufdachanlagen auf gewerblichen Immobilien zu finanzieren, errichten und betreiben. Die Besonderheit hier ist, dass wir ein sogenanntes „Contracting-Modell“ anbieten.

Das bedeutet, dass für die Kunden keine anfängliche Investition notwendig ist, da die Gesellschaft die Photovoltaik-Aufdachanlagen finanziert, auf den von den Kunden zur Verfügung gestellten Dachflächen errichtet und langfristig an die Kunden verpachtet. Die Kunden erhalten sämtlichen von der Anlage erzeugten Strom und können diesen entweder im Gebäude selbst nutzen oder in das öffentliche Stromnetz einspeisen.  Sie sehen also, wir reden nicht nur über Nachhaltigkeit, sondern implementieren und realisieren entsprechende Projekte, um unseren Beitrag zur Dekarbonisierung, Energiewende und einer möglichst lebenswerten Zukunft zu leisten. 

Die Finanzierung der öffentlichen Hand (Public Finance) ist, wie vorhin bereits angemerkt, seit vielen Jahren ein wesentlicher Bestandteil unseres Geschäftsmodells. 2021 waren wir in Österreich sehr präsent und unterstützten Gemeinden und Städte bei Finanzierungen mit einem Volumen von mehr als 200 Millionen Euro, insbesondere für Kindergärten, Schulen, Sport- und Tourismusanlagen, bis hin zu Wasserversorgung, Kanälen, Kläranlagen und Straßen. Das ist uns ein großes Anliegen – dort zu investieren, wo Menschen direkt den positiven Impact spüren und davon profitieren. 

In welchen Bereichen sehen Sie in den kommenden Jahren Finanzierungsschwerpunkte? 

Wir wollen auch weiterhin unserer Vorreiterrolle bei nachhaltigen Finanzierungen, die Mehrwert für die Gesellschaft schaffen, gerecht werden. Und wir sind überzeugt, dass Infrastruktur auch in den kommenden Jahren eine ganz zentrale Rolle spielen wird. Nicht nur als Asset-Klasse, sondern vor allem als essenzieller Faktor in der Umsetzung des Green Deals zur Erreichung der nationalen und internationalen Klima- und Energieziele.

Konstant und zukunftsorientiert müssen entsprechende innovative Projekte finanziert werden – dafür stehen wir bereit. Wir wollen zukunftsorientierte Projekte fokussiert unterstützen und haben dafür mit unserer Projektentwicklungsgesellschaft FLORESTAN KA GmbH eine Basis geschaffen, um nachhaltige Infrastrukturprojekte durch Eigenkapitalbeteiligungen noch gezielter voranzutreiben. 

Wie weit fortgeschritten ist die Digitalisierung der bestehenden Geschäftsprozesse bei der Kommunalkredit Austria? 

Wir haben im September 2017 unser Online-Veranlagungsangebot KOMMUNALKREDIT INVEST für Privatkunden gestartet, seither konstant auf- und ausgebaut und sind mittlerweile nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland aktiv. Hier waren sämtliche Prozesse von Beginn an voll- digitalisiert – von der Kontoeröffnung, über die Legitimierung bis zur Veranlagung.

Ebenso wie unsere Online-Plattform KOMMUNALKREDIT DIREKT, die Gemeinden und gemeindenahen Unternehmen ein effizientes Veranlagungs- und Cash-Management-Produkt bietet. Neukunden registrieren sich über einen vollumfänglichen digitalisierten Onboarding-Prozess; das transparente Management von Veranlagungen (inklusive automatischer Wiederveranlagungen) und das Monitoring der Finanzierungen ist durch die übersichtliche anwenderorientierte Gestaltung durch den Kunden selbst einfach möglich. Parallel dazu arbeiten wir natürlich auch intern kontinuierlich an Digitalisierungs- und Prozessoptimierungsprojekten, u. a. an einem umfassenden Management Information System, das einen holistischen Blick auf sämtliche Daten zu Reporting- und Analysezwecken ermöglicht. 

Welche Veranlagungen empfehlen Sie unseren Leserinnen (Privatkunden)? 

Als Kommunalkredit bieten wir Privatkunden über die bereits erwähnte KOMMUNALKREDIT INVEST Plattform die Möglichkeit, mit Ihren Veranlagungen nachhaltige und sinnstiftende Projekte, wie Krankenhäuser und Pflegeheime, Breitbandprojekte, Photovoltaikanlagen, Wind- und Solarparks, Wasserkraftwerke sowie Verkehrsinfrastruktur zu finanzieren. Konkrete bzw. weitergehende Veranlagungsempfehlungen möchte ich hier nicht geben, da diese von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden und wir keine dezidierte Privatkundenbank sind, die dies in ihrem Produktangebot abdeckt. 

Ihre Pläne und Wünsche für das heurige Geschäftsjahr? 

Bei uns gehen Pläne und Wünsche Hand in Hand, denn wir haben für unseren weiteren Weg drei zentrale strategische Schwerpunkte definiert: Wir werden verstärkt in zukunftsorientierte Lösungen investieren, unser Produktangebot erweitern und unsere Marktposition ausbauen.  Wenn uns all das gelingt, konnten wir nicht nur unsere Pläne erfolgreich umsetzen, sondern auch unsere Wünsche erfüllen – das wäre der perfekte Outcome! 

Foto: Felix Wagner

Die Vorstandsvorsitzende der BKS Bank im Austrian Business Woman-Intervew über „grüne“ Finanzprodukte,  Frauenförderung und das bevorstehende Firmenjubiläum.

 

Wie verlief das Geschäftsjahr 2021? 

Wir können bisher auf ein sehr zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurückblicken. Die Wirtschaft hat sich von der Pandemie sehr gut erholt, die Unternehmen investieren wieder, der private Hausbau boomt, auch die Kapitalmärkte haben sich gut entwickelt. Daher konnten wir im Zwischenbericht zum dritten Quartal über eine erfreuliche Geschäftsentwicklung berichten.

Unser Periodenüberschuss von 66 Millionen Euro liegt um 28,2 Millionen Euro über dem Vorjahreswert, die Bilanzsumme wuchs um 5,9 % auf 10,4 Milliarden Euro. Bei den Primäreinlagen übertrafen wir erstmals die 8-Milliarden-Euro-Marke und auch die Forderungen an Kunden von 6,8 Milliarden Euro lagen um 4,2 % über dem Jahresendwert von 2020. Ich blicke daher optimistisch auf das restliche Jahr. Die Prognosen sind aber durch das erhöhte Infektionsgeschehen wieder sehr unsicher geworden. 

Nachhaltigkeit ist für die meisten Unternehmen eine wesentliche Säule – was tut die BKS Bank in diesem Bereich?

Die BKS Bank engagiert sich seit vielen Jahren für Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility. Daher haben wir schon seit langem ein breites Leistungsspektrum zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur Gesundheitsförderung unserer Mitarbeiter etabliert und sind ein verlässlicher Partner für die Gesellschaft.

Aktuell liegt der Fokus unserer Nachhaltigkeitsstrategie auf dem weiteren Ausbau unserer nachhaltigen Produkte und auf dem Klimaschutz. Wir bieten unseren Kunden Green und Social Bonds, eine nachhaltige Vermögensverwaltung, eine breiteAuswahl an Nachhaltigkeitsfonds und ein Grünes Sparbuch zur Geldanlage. Das Natur & Zukunft-Konto unterstützt die Wiederaufforstung heimischer Schutzwälder.

Wir trachten danach, möglichst viele nachhaltige Finanzierungen zu vergeben und unsere Kunden auf dem Weg in eine klimafreundlichere Zukunft zu begleiten. Weiters setzen wir viele Maßnahmen zur Verbesserung der Betriebsökologie. Beispielsweise sind wir nach dem Umweltmanagementsystem EMAS und als Green Brand zertifiziert, betreiben selbst drei Photovoltaikanlagen, haben bei 70 Immobilien den Ausstieg aus Ölheizungen fast abgeschlossen und unsere Dienstreisen stark durch Videokonferenzen ersetzt.  

Auf welche Weise unterstützt die BKS Bank Mitarbeiterinnen bei ihrem beruflichen Fortkommen?

Die BKS Bank unterstützt Mitarbeiterinnen bei ihrem beruflichen Fortkommen mit vielen Leistungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern und mit einem eigenen Frauenkarriereprogramm. Im Zuge des Programms werden typische Frauenrollen und die Kommunikation von Frauen genauso analysiert, wie Verhaltensformen und Dynamiken von Teams.

Zusätzlich begleiten Mentorinnen und Mentoren die Mentees während des gesamten Lehrganges. Vor kurzem wurde der sechste Turnus abgeschlossen. Insgesamt haben bisher 72 Mitarbeiterinnen dieses Programm absolviert, mehrere davon haben seither Führungspositionen bis hin zur Abteilungsleitung übernommen.  

In welchen Bereichen sehen Sie die größten Herausforderungen? 

Die größten Herausforderungen im Bankengeschäft ergeben sich aus der uferlosen Regulierung, die jetzt auch den Nachhaltigkeitsbereich voll erfasst haben. Auch die Digitalisierung und auf gesellschaftlicher Ebene der Klimawandel schaffen neue Anforderungen und lösen zum Teil umfangreiche Change-Prozesse aus. 

Ihre Wünsche und Ziele für 2022? 

Ein großer Wunsch ist, dass wir die Covid-19-Pandemie endlich hinter uns lassen können. 2022 wird für die BKS Bank ein besonderes Jahr. Wir feiern unser 100-jähriges Bestehen und freuen uns schon auf viele Aktivitäten anlässlich dieses Jubiläums. Abseits der Feierlichkeiten bleibt unser Projektportfolio prall gefüllt.

So wollen wir einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität gehen, das nachhaltige Produktangebot ausbauen und grüne Immobilienprojekte entwickeln. Im Bereich der Digitalisierung steht unter anderem der Ausbau des digitalen Produkt- und Serviceangebotes bis hin zu einer personalisierten und individualisierten Kundenansprache am Programm. 

Foto: Gernot Gleiss 

Trotz Corona-Krise blickt die Vorständin der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB AG) optimistisch in die Zukunft: Dank ausreichender Eigenmittel bieten die heimischen Banken eine solide Basis für ein Comeback der Wirtschaft. 

 

Ein Blick zurück: Wie hat sich die Corona-Pandemie auf die Geschäftstätigkeit ausgewirkt?

Wir haben im ereignisreichen Jahr 2020 mit einer Palette an Unterstützungsmaßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise geleistet. Im Geschäftsbereich Export Services haben wir gemeinsam mit dem Bundesministerium für Finanzen (BMF) bei der Abwicklung der Hilfspakete des Bundes unterstützt.

Und wir haben sowohl bei den Exporthaftungen als auch bei den Exportfinanzierungen deutliche Anstiege verzeichnet. Dank der Leistungen der OeKB und unserer Töchter ist auch die Infrastruktur des österreichischen Kapitalmarktes stabil weitergelaufen. Auch bei hohen Handelsumsätzen aufgrund von Marktturbulenzen haben wir eine reibungslose Abwicklung der Wertpapiertransaktionen sichergestellt.

Und wir haben zur Deckung des gestiegenen Finanzierungsbedarfs der Republik im Jahr 2020 insgesamt zehn Bundesanleihe-Aktionen mit einem Gesamtemissionsvolumen von 40 Milliarden Euro abgewickelt. Die Tourismusbank (ÖHT) hat in dieser herausfordernden Situation gemeinsam mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus ebenfalls ein Maßnahmenpaket geschnürt. Und auch die Oesterreichische Entwicklungsbank (OeEB) hat schnell und flexibel auf den entstandenen Liquiditätsbedarf ihrer Kunden reagiert.

Wie hoch waren die finanziellen Mittel, die im Vorjahr zur Aufrechterhaltung der Liquidität von Exportunternehmen bereitgestellt wurden?

Die von der OeKB abgewickelten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Liquidität von Exportunternehmen umfassten Betriebsmittelfinanzierungen in Form eines Sonder-Kontrollbank-Refinanzierungsrahmens (Sonder-KRR). Zunächst auf zwei Milliarden Euro festgelegt, erfolgte aufgrund der großen Nachfrage eine Aufstockung auf drei Milliarden Euro.

Zudem hat die OeKB im Rahmen des 15-Milliarden-Euro-Hilfspakets der Regierung im Auftrag der COVID-19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH (COFAG) die Abwicklung von Überbrückungsgarantien für Großunternehmen übernommen.

Mit welchen Risiken muss der Bankensektor in den kommenden Jahren rechnen?

Durch die Corona-Pandemie haben sich natürlich auch für den Bankensektor gewisse Herausforderungen ergeben, für die wir aber gut gerüstet sind. Zum Jahresende 2020 erreichten die aggregierten Eigenmittel des Bankensektors in Österreich 94,3 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote lag bei ausgezeichneten 16,1 Prozent. Damit bieten die österreichischen Banken – und mit ihnen die OeKB ­– eine solide Basis für ein starkes Comeback der Wirtschaft.

Aufgrund der Lock-Downs und von Home-Office hat sich das Kundenverhalten geändert. Bemerken Sie eine größere Nachfrage nach digitalen Angeboten und Leistungen im Online-Vertrieb? 

Wie bei vielen Unternehmen hat die Corona-Krise auch in der OeKB zu einem zusätzlichen Digitalisierungsschub geführt, wir haben diese aber auch schon vorher intensiv vorangetrieben. Und auch von Kundenseite war eine größere Nachfrage zu spüren. Wesentliche Neuerungen für eine noch effizientere und bedürfnisorientiertere Betreuung unserer Kunden war der Start des OeKB Loan Pricers und der digitalen Kundenplattform my.oekb.

Die Generaldirektor-Stellvertreterin im Vorstand der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich über Kundenzufriedenheit in Corona-Zeiten, nachhaltige Veranlagung und den Stellenwert von Bargeld.

 

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf das Geschäftsjahr ausgewirkt?

Wir sind mit dem Jahresergebnis vor dem Hintergrund eines äußerst herausfordernden Umfelds sehr zufrieden. Der Großteil unserer Kunden ist gut durch die Krise gekommen, hat auch 2020 mutig in die Zukunft geblickt und kräftig investiert. Das zeigt sich bei den um 6,9 Prozent gestiegenen Investitionsfinanzierungen. Wir konnten 2020 ein erfreuliches Betriebsergebnis mit einem Plus von 19,4 Prozent aufweisen und auch eine Steigerung bei der Kernkapitalquote erreichen. Diese Eigenkapitalstärke bringt die so wichtige Stabilität für die Begleitung unserer Kunden.

Oberösterreich punktet als Standort von Leitbetrieben und mit Wirtschaftskompetenz – in welcher Weise unterstützt die RLB OÖ die Betriebe in diesen herausfordernden Zeiten?

Wir haben klar gesehen, dass die persönliche Beratung gerade in Krisenzeiten extrem wichtig und wertvoll ist und auch von unseren Kundinnen und Kunden entsprechend geschätzt wird. Das bestätigt uns auch eine aktuelle Auszeichnung: Die Raiffeisenlandesbank OÖ wurde kürzlich mit dem Recommender-Award des Finanz-Marketing Verband Österreich für herausragende Kundenorientierung in der Kategorie Großbanken ausgezeichnet. Damit verzeichnen wir die höchste Weiterempfehlungsbereitschaft und die zufriedensten Kunden in ganz Österreich. Das freut uns sehr und ist eine klare Bestätigung für unseren eingeschlagenen Weg.

Die Spezialisten in der RLB OÖ und den oberösterreichischen Raiffeisenbanken kennen einerseits genau die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden und stehen andererseits in engem Austausch mit den Förderstellen. So können wir eine umfassende Beratungsleistung und eine hohe Kompetenz im Bereich Förderfinanzierung bieten – von der zeitgereichten Antragsstellung bis zur optimalen Finanzierungsstruktur. Diese Rolle wurde uns auch im aws-Bankenranking bestätigt: Raiffeisen Oberösterreich hielt 2020 den größten Marktanteil bei erp-Krediten und war damit österreichweit die stärkste Förderbank.

Wie hat sich das Kundenverhalten durch die Krise verändert?

Klar ist, die Krise hat den ohnehin unaufhaltsamen Trend der Digitalisierung weiter verstärkt! Aber auch Regionalisierung und Personalisierung haben einen Schub verliehen bekommen. Daher haben wir es immer mehr mit hybriden Kunden zu tun. Vielen von ihnen nutzen unser umfassendes digitales Angebot bevorzugt für die alltäglichen Bankgeschäfte, die auch immer häufiger über das Smartphone abgewickelt werden.

Deshalb entwickeln wir unsere digitalen Services und Innovationen permanent weiter, um unseren Kundinnen und Kunden das Wirtschaftsleben zu erleichtern. Für größere finanzielle Vorhaben und die Umsetzung von persönlichen Zukunftsinvestments schätzen die Kundinnen und Kunden die persönliche Beziehung zu ihrem Kundenberater, der ihre Anliegen kennt und immer erreichbar ist. Als finanzieller Nahversorger in der Region bieten wir hier einen entscheidenden Mehrwert.

Ein ABW-Interview mit der Vorstandsvorsitzenden der BKS Bank über gute Geschäftsergebnisse in nicht unbedingt einfachen Zeiten und die allgemeine Aufbruchsstimmung bei vielen Kunden. 

 

Lockdowns, Niedrigzinsumfeld, anhaltender Wettbewerbsdruck und Inflationsgerüchte – wie haben sich diese Faktoren auf die Geschäfte im Vorjahr und im ersten Quartal 2021 ausgewirkt?

Ich bin stolz darauf, dass wir auch in Zeiten wie diesen einen respektablen Periodenüberschuss von 10,9 Millionen Euro (Anm.: 2019 waren es 2,5 Millionen Euro) erzielt haben. Dies zeigt, dass unsere Beziehungsstärke, die Exzellenz der Beratung und die Zukunftsorientierung unseres digitalen Angebots ein wichtiger Differenzierungsfaktor sind.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO rechnet mit einer kräftigen Erholung der internationalen Konjunktur, wovon auch die exportabhängige Wirtschaft profitieren wird. Der volle Rebound-Effekt wird aber erst 2022 eintreten.

Wir spüren aber bei vielen unserer Kunden eine Aufbruchstimmung, die uns zuversichtlich stimmt. 2020 war für uns definitiv ein Langstreckenlauf, bei dem wir nach einem verhaltenen Start immer besser in Schwung gekommen sind und im Ziel eine sehr gute Platzierung erreichen konnten. Sehr positiv zu vermerken ist die Entwicklung der Bilanzsumme, der Primäreinlagen und der Kredite. Unsere Bilanzsumme erreichte zum Jahresende 2020 einen Höchststand von 9,9 Milliarden Euro. Für diesen Anstieg sind vor allem ein verantwortungsbewusstes Kreditwachstum sowie die Verdoppelung der Barreserve verantwortlich. 

Seit 2013 steht mit Mag. PhDr. Susanne Höllinger die erste Frau an der Spitze des Finanzunternehmens. Sie setzt sich dafür ein, dass auch Frauen verstärkt auf Veranlagung und Vorsorge achten.

 

Maßgeschneiderte Kundenberatung, perfektes Teamwork und kurze Entscheidungswege – dafür steht die Kathrein Privatbank. Was Vorstandsvorsitzende Mag. PhDr. Susanne Höllinger besonders freut: Der Frauenanteil im Bereich Private Banking ist den vergangenen Jahren gestiegen.

Die Zahlen zeigen, dass Frauen zunehmend ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen und auf das altgediente Sparbuch als Anlageform verzichten. Längst sind es nicht nur Erbinnen, die ihr Geld bestmöglich veranlagen wollen, sondern Frauen, die eine hervorragende Ausbildung absolviert – und damit verbunden – berufliche Karriere gemacht haben. Finanzielle Absicherung und (Pensions-)Vorsorge liegen für sie im Fokus und erfolgen in der Regel unabhängig vom Partner. Trotz attraktiver Finanzprodukte dominieren aber nach wie vor die männlichen Investoren, vor allem wenn es darum geht, Geld zielbringend anzulegen.

„Frauen wollen verstehen, wie Produkte funktionieren, bevor sie investieren“, weiß Mag. PhDr. Höllinger. „Erst dann sind sie auch bereit, damit verbundene Risiken einzugehen.“ Dafür seien sie zumeist nicht beratungsresistent. Anlegerinnen verbinden Geld im Allgemeinen mit Sicherheit, Unabhängigkeit und Lebensqualität. „Das Bedürfnis ist groß, gesichert für sich und für die nächsten Generationen langfristig etwas vom Vermögen zu haben.“ Im Unterschied zu Männern legen Frauen in puncto Portfolio mehr Wert auf Transparenz und informieren sich ausführlicher, auch werden Investments breiter gestreut. Sollten diese weniger erfolgreich sein, trennen sie sich deutlich schneller davon als Männer.

Weibliche Investoren 

Ob Managerinnen, Unternehmerinnen oder junge Frauen am Anfang ihrer Berufslaufbahn – die Private Banking Kundinnen der Kathrein Bank kommen aus unterschiedlichen Bereichen und veranlagen aus verschiedenen Motiven. Es geht um den Aufbau und Erhalt von Vermögen, um persönliche Vorsorge sowie um finanzielle Unabhängigkeit. Oftmals eröffnen bereits Eltern oder Großeltern ein Depot für ihre Töchter oder Enkelinnen. Höllinger ist davon überzeugt, dass mit der Veranlagung nicht früh genug begonnen werden kann und Kinder schrittweise miteinbezogen werden sollen. Ihr Rat: Erste Schritte als Neo-Investorin können mit gut diversifizierten Fonds gemacht werden.

Frauen im Finanzsektor 

Traditionell beschäftigen Banken einen ausgeglichenen Anteil von Frauen und Männern. Bei den Führungskräften ist der Frauenanteil niedriger – vor allem im Top-Management Bereich. CEOs von Banken sind selten durch Frauen besetzt. Dabei hat sich gezeigt, dass eine gute Mischung von Männern und Frauen, vor allem auch in entscheidenden Positionen, eine nicht zu unterschätzende Bedeutung hat. Höllinger zeigt sich verwundert, dass so viele Unternehmen noch immer auf Diversität – für sie ein entscheidender Wettbewerbsvorteil – verzichten. Mixed Teams, so das Credo der Vorstandsvorsitzenden, sind nachweislich effizienter und glücklicher.


In der Kathrein Privatbank sind mittlerweile neun Frauen, also 33 Prozent, in führenden Positionen zu finden, auch im Vorstand gibt es eine 33-prozentige Frauenquote. Bei der Raiffeisen Bank International AG, deren Tochter die Kathrein Privatbank zu 100 Prozent ist, sind insgesamt 67 Prozent der Beschäftigten Frauen. Der Frauenanteil in Vorstandsfunktionen beträgt 16 Prozent, in der zweiten Führungsebene 36 Prozent und in der dritten Führungsebene 47 Prozent. In den Aufsichtsräten liegt er bei acht Prozent. Die genannten Zahlen beinhalten die RBI AG und 14 Netzwerkbanken in CEE sowie die Kathrein Privatbank Aktiengesellschaft und die Raiffeisen Centrobank AG.

„Eigentlich muss es egal sein, ob Frauen oder Männer an der Spitze eines Unternehmens sind. Prinzipiell sollte nur die fachliche Qualifikation zählen“, ist Höllinger überzeugt. Dennoch freut sie sich darüber, Vorbild für viele Frauen zu sein, die Karriere im Finanzsektor machen möchten. Sie rät diesen auf einen gute Ausbildung zusetzen, große Einsatzbereitschaft und Mut zu zeigen, Stärken und Interessen zu leben und gelegentlich Konventionen zu überschreiten.

Ab wann sollte man investieren?

Die Kunden verfügen in der Regel über ein Gesamtvermögen von mindestens einer Million Euro. Zum Gesamtvermögen zählen sowohl Wertpapiere wie auch Immobilien und andere Investments. „Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst, so die Spitzenmanagerin, „Vermögen sorgsam vermehren ist für uns mehr als ein Schlagwort.“ Kundinnen der Kathrein Privatbank können sich, nach einer intensiven Analysephase, ein auf sie individuell abgestimmtes Portfolio erwarten. Dabei sieht man sich als Partner auf Augenhöhe. 

Wichtig sei es, sich mit den Zielen und Bedürfnissen der Kundinnen auseinander zu setzen. Lebens- und Finanzplanung sollten Hand in Hand gehen. Private BankerInnen unterstützen bei einer langfristigen Planung und dabei, die Veranlagung strategisch aufzusetzen sowie der jeweiligen Lebensphase optimal anzupassen. Dabei werden die besonderen Bedürfnisse von Frauen berücksichtigt, die sich neben ihrer beruflichen Verantwortung auch noch um die Familie und den Haushalt kümmern müssen. Die Grundsätze, die den Kundinnen mitgegeben werden, berücksichtigt auch Höllinger bei ihrer eigenen Finanzplanung:  „Vorsorgen – Risikostreuen – mindestens 1 x pro Jahr eine Bilanz ziehen und überprüfen ob die Finanzen gut geregelt sind.“

Foto: Kathrein Privatbank

 

ABW im Gespräch mit der Vorständin der Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) über besondere Herausforderungen in schwierigen Zeiten. 

 

Welche kurz-, mittel- und langfristigen Pläne hat die OeKB in dieser schwierigen Zeit? 

Kurz- und mittelfristig steht für uns im Vordergrund, unsere Mitarbeitenden und Kunden gut durch die Krise zu begleiten. Das betrifft einerseits den Schutz der körperlichen Gesundheit. Andererseits kümmern wir uns um die wirtschaftliche Gesundheit unserer Exportkunden, indem wir mit der raschen, kompetenten Abwicklung der COVID- Hilfspakete für sie da sind. Langfristig steht die weitere Entwicklung neuer, nachhaltiger Produkte und Services auf dem Plan.  

Wie gut ist die OeKB gerüstet, wenn der globale wirtschaftliche Aufschwung längerfristig stagniert und Kreditausfälle zu befürchten sind? 

Für solche Fälle haben wir entsprechend Vorsorge getroffen. Wir sehen uns laufend verschiedene Szenarien an. Als Auftragnehmer der Republik Österreich tragen wir besondere Verantwortung für die Wirtschaft und die Gesellschaft. Dieser Verantwortung sind wir uns jederzeit bewusst. Mit Krisenbeginn haben wir unseren Exporteuren sofort mit Finanzierungsmöglichkeiten unter die Arme gegriffen. Weniger sichtbar im Hintergrund haben unsere Kapitalmarkt Services aber eine wesentliche Funktion übernommen, um die Stabilität des Kapitalmarkts auch in dieser turbulenten Zeit zu garantieren. Das ist uns sehr gut gelungen.  

Julia Leeb war 15 Jahre bei der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Mit 1. Juli wechselte sie zur BDO Austria GmbH. Ein ABW-Interview mit der Finanzexpertin.

 

Bitte beschreiben Sie uns Ihr neues Aufgabengebiet.

Für BDO werde ich die Finanzierungsberatung im Corporate Finance Bereich weiter ausbauen und mich diesbezüglich eng mit Michael Grahammer und unserem Team abstimmen. Außerdem möchten wir mit vereinten Kräften den Bekanntheitsgrad von BDO in diesem Bereich erhöhen: Natürlich sind wir in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung schon sehr gut etabliert, aber auch die Beratungssparte ist breit aufgestellt und bereit, die österreichischen Unternehmen zu unterstützen – gerade jetzt verstehen wir das als unseren dringlichsten Auftrag. 

Nach zwanzig Jahren von der Bankenbranche in die Beratung – auf welche neuen Herausforderungen freuen Sie sich besonders?

Durch den ganzheitlichen Beratungsansatz von BDO kann ich nun auch in Bezug auf strategische Themen für unsere Kundinnen und Kunden da sein, was mir in der Bank nicht für alle Themenstellungen möglich war. Abgesehen vom Nutzen für den Kunden freue mich auf viele spannende Projekte! Außerdem möchte ich mein Wissen darüber, wie die Banken ticken, z. B. welche Voraussetzungen es für grünes Licht zu bestimmten Anfragen gibt nutzen, um den Kundinnen und Kunden zu schnellen und positiven Ergebnissen zu verhelfen.

Wie die Raiffeisenlandesbank OÖ mit Corona und den Folgen umgeht, erzählt die Generaldirektor-Stellvertreterin im ABW-Interview.

 

Dass wir unseren Kunden, gerade in herausfordernden Zeiten wie jetzt, Sicherheit und Stabilität geben können, setzt voraus, dass wir selbst entsprechend gerüstet sind – das ist insbesondere durch unsere gute Eigenkapitalausstattung der Fall. Die guten Bilanzergebnisse aus dem Jahr 2019 und auch unsere Struktur sind die besten Voraussetzungen, um diese Krise gemeinsam mit unseren Kunden zu meistern“, versichert Mag. Keplinger-Mitterlehner und sieht es als wichtige Aufgabe, für Stabilität zu sorgen. 

Man setze alle zur Verfügung stehenden Mittel ein, damit die Kunden und der gesamte Wirtschaftsstandort so gut wie möglich aus dieser noch nie da gewesenen Situation kommen können. 

Bei den Unternehmen ging es anfangs vor allem darum, die Liquidität sicherzustellen. Dort, wo es notwendig ist, wurden und werden auch Zinsen und Kreditrückzahlungen nach hinten geschoben. „Uns ist dabei besonders wichtig, möglichst schnell und unbürokratisch zu helfen. Wir erarbeiten gemeinsam mit unseren Kunden die besten Lösungen im Zusammenhang mit den staatlichen Förderungen. Hierbei kommt den Kunden unsere Finanzierungs- und Förderkompetenz besonders zugute“, so die Finanzexpertin.

Die Stimmung ist von Unsicherheit geprägt

Jedes Unternehmen und jeder Einzelne sei in irgendeiner Form von der COVID-19-Pandemie betroffen. Weil sich derzeit nur schwer abschätzen lasse, wie sich die nächsten Monate wirtschaftlich entwickeln werden, ist auch die Stimmung der Unternehmer von Unsicherheit geprägt. Bereiche wie etwa der Dienstleistungssektor und besonders Tourismus-Betriebe würden auch über den Sommer hinaus enorme Herausforderungen bewältigen müssen. Aufgabe als Bank sei es, die gesamte Schlagkraft zugunsten der positiven Entwicklung einzelner Unternehmen und des gesamten Wirtschaftsstandortes einzusetzen. 

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