Interviews

Die Sozialwirtschaft Österreich ist der größte Verband im meist gemeinnützigen Sozial- und Gesundheitsbereich. Seit 1. Juli wird er von der Juristin Yvonne Hochsteiner geleitet.

 

Erklärtes Ziel der neuen Geschäftsführerin ist es, das Profil der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) als Branchenvertretung der sozialwirtschaftlichen Unternehmen zu schärfen und zu forcieren. „Unser Anspruch ist es, als Interessensvertretung unsere Mitglieder gegenüber allen Stakeholdern bestmöglich zu vertreten. Das reicht von Fragen der Finanzierungs- und Rechtssicherheit bis hin zu Zukunftsthemen wie der Weiterentwicklung des SWÖ-Kollektivvertrags. Wir sind eine ständig wachsende und dynamische Branche und dementsprechend wollen wir auch als SWÖ agieren. Wesentlich ist jedenfalls, durch den SWÖ-KV attraktive Arbeitsbedingungen zu erhalten und weiter auszubauen. Damit wollen wir auch die Versorgung der uns anvertrauten Menschen sicherstellen“, so Hochsteiner.

Bürokratie als Hürde für Fachkräfte 

Die größte Herausforderung für die gemeinnützigen Unternehmen des Sektors sei die Finanzierung. Aufgrund der Abhängigkeit von öffentlichen Geldgebern sei man immer darauf angewiesen, dass die Politik den Wert der Leistungen erkennt und entsprechend honoriert. „Wir sind daher in sehr vielen Gesprächen, um diese Finanzierung auch weiterhin sicherzustellen. Dabei sollte es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass soziale Dienstleistungen, die der Staat an uns ausgelagert hat und die auch den sozialen Frieden in Österreich sichern, auch finanziell abgegolten werden müssen“, meint Hochsteiner.

Eine weitere Herausforderung, die sich aus der ständig wachsenden und sich verändernden Gesellschaft ergibt, ist die Erweiterung des Angebots, d.h. neue, innovative Angebote zu entwickeln, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen und diese abdecken können. Die demografische Entwicklung der Überalterung in Österreich mache dies notwendig und diese Überalterung sei auch der Grund, warum man selbst vor einer großen Herausforderung stehe, nämlich zu wenig Personal bei steigendem Bedarf. „Das heißt nicht, dass wir zu wenig Personal haben, weil wir keines finden, sondern dass der Bedarf stärker steigt, als wir ihn derzeit decken können“, so die Juristin, die sich für mehr Arbeitsplätze und alternative Ausbildungsangebote (Anm.: Vollzeit, berufsbegleitend, Lehre) ausspricht.

Auch die Ausbildungsinhalte müssten an die Berufspraxis angepasst werden, denn auch die Praxis verändere sich ständig und passe sich der Gesellschaft an. Ein Dauerbrenner sei auch der Abbau von administrativen Hürden, insbesondere bei der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse – Stichwort „Nostrifizierung“. Hier sei Österreich im Vergleich zu anderen Ländern viel zu streng und man könne deshalb nicht genügend Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren. 

Frauen in Führungspositionen

Positiv ist, dass es im Sozialbereich, der insgesamt sehr weiblich geprägt ist, bereits viele weibliche Führungskräfte gibt, die hervorragende Arbeit leisten. Im SWÖ-Vorstand, der zum Großteil aus Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern der größten Mitgliedsorganisationen besteht, sind zwölf von 30 Mitgliedern Frauen. „Im Präsidium sind wir mit je drei Frauen und drei Männern sogar paritätisch besetzt. Aber auch im Jahr 2024 ist es noch immer nicht selbstverständlich, dass Frauen Führungskräfte werden. Frauen werden oft unterschätzt und müssen sich mehr als Männer beweisen, sowohl was die Eignung als zukünftige Führungskraft als auch letztendlich als Führungskraft selbst betrifft“, so Hochsteiner. Ihr Tipp: „Mehr Frauen sollten Führungskräfte werden und nicht in die Frauenfalle tappen, d.h. sich nicht von Männern bevormunden lassen, sondern konsequent und selbstbewusst die Herausforderung annehmen. Schließlich muss man den Mut haben, Führungsverantwortung zu übernehmen.“

Kurz nachgefragt

Ich schätze an meiner Tätigkeit: Das Wissen und das Bewusstsein, dass meine Arbeit einen Sinn hat und ich dazu beitrage, dass Menschen geholfen wird. Durch meine Arbeit trage ich dazu bei, dass die Arbeitsbedingungen für Menschen im sozialen Bereich attraktiv bleiben und das gibt mir das Gefühl, etwas Gutes zu tun.

Meine Balance bewahre ich durch: Meine ehrenamtliche Tätigkeit als Rettungssanitäterin, wo ich direkt mit Menschen arbeite und auch einen Teil der Branche, die ich vertrete, als Arbeitnehmerin erlebe. Die Dankbarkeit, die ich dabei zurückbekomme, gibt mir viel Kraft. Außerdem nehme ich mir bewusst Auszeiten, in denen ich meinen Hobbys nachgehe, zum Beispiel ein gutes Buch lese oder Saxophon spiele. Schließlich bin ich in meiner Heimatgemeinde St. Lorenzen im Mürztal als aktiver Musiker und im Vorstand des örtlichen Musikvereins tätig.

Foto: SWÖ/Harald Lachner

 

The Austrian Social Economy is the largest association in the mostly non-profit social and health sector. Since July 1, it has been headed by the lawyer Yvonne Hochsteiner.

The new managing director's stated goal is to sharpen and promote the profile of the Austrian Social Economy (SWÖ) as the industry representative of social economy companies. “Our aim is to represent our members in the best possible way to all stakeholders. This ranges from issues of financial and legal security to future topics such as the further development of the SWÖ collective agreement. We are a constantly growing and dynamic industry and we want to act accordingly as a social economy. In any case, it is essential to maintain and further develop attractive working conditions through the social economy collective agreement. In this way, we also want to ensure the care of the people entrusted to us,” said Hochsteiner.

Bureaucracy as an obstacle for skilled workers

The biggest challenge for the non-profit companies in the sector is financing. Due to their dependence on public funding, they are always reliant on politicians recognizing the value of their services and remunerating them accordingly. “We are therefore in a great many discussions to ensure that this financing continues. It should actually be a matter of course that social services that the state has outsourced to us and that also ensure social peace in Austria must also be financially compensated,” says Hochsteiner.

Another challenge that arises from the constantly growing and changing society is the expansion of the range of services, i.e. developing new, innovative offers that address and can cover the different needs. The demographic development of the aging population in Austria makes this necessary and this aging is also the reason why we are facing a major challenge ourselves, namely too few staff with increasing demand. “This does not mean that we have too few staff because we cannot find any, but that demand is growing faster than we can currently meet it,” said the lawyer, who advocates for more jobs and alternative training opportunities (note: full-time, part-time, apprenticeships).

The training content would also have to be adapted to professional practice, because practice is constantly changing and adapting to society. Another long-running issue is the reduction of administrative hurdles, particularly with regard to the recognition of foreign educational qualifications – the keyword here is “nostrification”. In this respect, Austria is far too strict compared to other countries, and as a result, it is not possible to recruit enough skilled workers from abroad.

Women in management positions

On a positive note, there are already many female managers in the social sector, which is very female-dominated overall, and they do excellent work. In the SWÖ board, which consists mainly of managing directors of the largest member organizations, twelve out of 30 members are women. “In the presidium, we are even represented equally with three women and three men. But even in 2024, it is still not a matter of course for women to become leaders. Women are often underestimated and have to prove themselves more than men, both in terms of their suitability as future managers and ultimately as managers themselves,” says Hochsteiner. Her tip: ”More women should become managers and not fall into the women's trap, i.e. not let themselves be patronized by men, but consistently and confidently take on the challenge. After all, you have to have the courage to take on management responsibility.”

A brief inquiry

I appreciate about my job: The knowledge and awareness that my work has a purpose and that I am helping to help people. Through my work, I help to ensure that working conditions in the social sector remain attractive, and that gives me the feeling of doing something good.

I maintain my balance through: my volunteer work as an ambulance paramedic, where I work directly with people and also experience part of the industry I represent as an employee. The gratitude I receive in return gives me a lot of strength. I also consciously take time out to pursue my hobbies, for example reading a good book or playing the saxophone. Finally, I am active in my home community of St. Lorenzen im Mürztal as a musician and on the board of the local music association.

Photo: SWÖ/Harald Lachner

Seit März ist sie Geschäftsführerin der Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH. Was die Destination so besonders und Gäste im Ländle glücklich macht, erzählt sie im ABW-Interview.

 

„Im Jahr 2022 geht es „Zurück zur Natur“. Gäste genießen Bergerlebnisse und Aktivitäten im Freien. Sie verbringen gerne und viel Zeit in der Natur. Dies hat gerade auch während den letzten zwei Jahren nochmals an Bedeutung gewonnen. Nachhaltigkeit und eine umweltfreundliche Mobilität spielen eine ebenso wichtige Rolle, wie ein hohes Maß an Qualität und Regionalität“, sagt Wiebke Meyer und versichert den Gästen intensive Naturerlebnisse.

Wobei jedes Tal ­– ob Brandnertal, Klostertal oder der Biosphärenpark Großes Walsertal – und auch die Alpenstadt Bludenz für sich einzigartig und besonders ist. „Alle gemeinsam haben herzliche Gastgeber und natürlich die Nähe zu den Bergen. Auch übernehmen wir mit der Brandnertal, Bludenz, Klostertal Gästekarte in Vorarlberg eine Führungsrolle im Bereich der freien Mobilität mit den öffentlichen Verkehrsmitteln für Urlaubsgäste in ganz Vorarlberg ein“, so Meyer, für die Österreich nach wie vor ein sicheres Reiseland ist.

„Bei uns können sich Gäste weiterhin gut aufgehoben fühlen, fernab vom Alltag ihren Urlaub genießen und positiv in die Zukunft blicken“, sagt die Tourismus-Managerin und betont, dassnaturnahe Erholung für die Gäste von besonderer Bedeutung sei. Weiters spiele das Thema Sicherheit, auch in Bezug auf Corona-Maßnahmen und politische Stabilität, eine wichtige Rolle. „Wir bemerken zudem einen diesbezüglich gesteigerten Informationsbedarf. Unser Team ist deshalb sehr bemüht, Informationen einfach und verständlich jederzeit für alle zugänglich zu machen.“

Hoher Stammgästeanteil

Mehr Touristen aus dem Inland erwartet Meyer, trotz Pandemie und Krieg in der Ukraine, nicht. Hier seien aus ihrer Sicht keine langfristigen Steigerungen zu erwarten. Vorarlberg sei ein klassisches Nahreiseziel mit Gästen aus Deutschland, der Schweiz und aus Österreich. Den hohen Stammgästeanteil gelte es zu sichern und weiter auszubauen. 

Ähnlich sei es im Bereich der Mitarbeiter in touristischen Betrieben, speziell in Zeiten eines massiven Fachkräftemangels: „Für ein bestehendes Team sind Wertschätzung der einzelnen Mitarbeitenden, ein motivierendes Umfeld, eigenverantwortliches Handeln sowie flexiblere Arbeitszeitmodelle von Bedeutung. Bei Neueinstellungen gilt es, besondere Anreize zu schaffen und die positiven Aspekte der Arbeit im Tourismus hervorzuheben: Wir organisieren für unsere Gäste die schönste Zeit des Jahres. Wenn diese dann mit einem guten Gefühl nach Hause fahren, gibt uns das ebenfalls sehr viel zurück“, sagt Wiebke Meyer, die erst vor etwas mehr als einem Monat die Geschäftsführung der Tourismusdestination offiziell übernommen hat.

Nun heiße es, Organisationsstrukturen zu hinterfragen, Prozesse zu optimieren, ein funktionierendes Netzwerk in der Region zu etablieren, um die Gestaltung des Lebensraums gemeinsam mit den Partnern vor Ort in den einzelnen Talschaften erfolgreich weiterzuführen. Ihre Pläne für die kommenden Monate? „Eine lebendige Sommersaison mit vielen zufriedenen Gästen.“

Foto: Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH

Als Senior Media Consultant ist sie bei der REWE International AG tätig. Seit Oktober des Vorjahres ist sie auch Vorständin der Österreichischen Marketing Gesellschaft (ÖMG).

 

Herzlichen Glückwunsch nachträglich zu Ihrer Ernennung zur Vorständin. Wie sind Sie zum Marketing gekommen?

Vielen Dank - es bedeutet mir sehr viel, an der Seite von großartigen Frauen und Männern zu arbeiten. Als Banner noch eines der wenigen Werbeformate im Online-Bereich waren, habe ich begonnen, meine Erfahrungen vor allem im Media-Bereich zu sammeln. Schon früh in Führungspositionen war ich mitverantwortlich für Verhandlungen mit großen Mediaagenturen. Nach meinem ersten Kind kam die Neuorientierung in Richtung Marketing.

Dabei kam mir zugute, dass ich auf Agenturseite immer beratend für große Kunden und Marken tätig war. Meine große Leidenschaft ist es, andere zu schulen und vor allem das Wissen um KPIs und Messbarkeit weiterzugeben. Das konnte ich bisher bei Rewe anwenden und umsetzen, wofür ich sehr dankbar bin. Mit diesem Jahr hat sich sogar ein neuer Mediakanal aufgetan - Retail Media - und ich liebe es, diesen voranzutreiben und in Österreich zu etablieren.

Die Kombination aus Kreation, Marketing und Media war und ist mir ein besonderes Anliegen. Nur wenn sich alle Parteien gut austauschen, kann eine Kampagne gut funktionieren. Als die Österreichische Marketinggesellschaft heuer an mich herangetreten ist, um die Position der Geschäftsführerin zu besetzen, habe ich keine Sekunde gezögert. Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und bin froh, ein so tolles Team zu ergänzen.

Welche kurz- und langfristigen Ziele haben Sie sich für Ihre Amtszeit vorgenommen?

Kurzfristig möchte ich das gesamte Vorstandsteam bei der Planung des nächsten Jahres unterstützen und meine Leidenschaft als Netzwerkerin ausleben. Langfristig möchte ich meine Erfahrung und mein Fachwissen einbringen und hier auch die mediale Seite mit einbringen. Wir haben viele spannende Veranstaltungen in den nächsten Monaten.

Besonders stolz bin ich darauf, dass wir mehr als 50 Prozent Frauen im Vorstand haben und das gesamte Team vor allem auf Nachhaltigkeit und Female Empowerment setzt.

Gibt es bestimmte die Sie besonders interessant oder herausfordernd finden?

Hyperpersonalisierung ist ein großer Trend, der schon seit einiger Zeit anhält, aber noch von wenigen umgesetzt wird. Dafür braucht man Daten und das Wissen, wie man sie einsetzen kann. Datenstrategen und Digitalexperten sind unbestritten wichtige Partner bei der Entwicklung einer erfolgreichen Marketingstrategie. Eine Kombination aller Kanäle ist unerlässlich, um die Zielgruppen von heute zu bedienen.

Welchen Rat haben Sie für junge Marketer, die gerade erst in dieser Branche Fuß fassen?

Verbände und Vereine bieten Clubabende und Weiterbildungen an. Das ist vor allem fürs Netzwerken gut. Nehmt die Chance wahr und redet mit den Vortragenden und Teilnehmenden. Ohne ein gutes Netzwerk hat man es schwer in der Branche Fuß zu fassen. Viele Experten geben auch gerne ihr Wissen weiter in Mentoring Programmen.

Auch hier kann man gut hinter die Kulissen schauen und Erfahrungen sammeln. Vor allem jungen Frauen möchte ich Mut machen, andere Frauen um Rat zu fragen. Das gegenseitige Unterstützen ist immens wichtig. Daher bin ich nicht nur froh in der Österreichischen Marketinggesellschaft, sondern auch als Botschafterin WOMENinICT des VÖSI und im Club Alpha tatkräftig dabei zu sein. Wir brauchen Powerfrauen als Role Models – und das müssen wir täglich hervorheben und zelebrieren und uns gegenseitig unterstützen.

Foto: Harald Zischka

Beim HR Inside Summit tauschen sich wieder mehr als 2.500 Teilnehmer mit über 100 internationalen Experten in der Hofburg Vienna über aktuelle HR-Themen und Trends aus.

 

Die Konferenz ist die größte Branchenveranstaltung im deutschsprachigen Raum und feiert heuer bereits ihr zehnjähriges Jubiläum. Im Gespräch mit Austrian Business Woman blicken die beiden Initiatorinnen Victoria Schmied und Sindy Amadei auf das vergangene Jahrzehnt und die Errungenschaften zurück. 

„Wir hatten den richtigen Riecher“, erinnert sich Victoria Schmied, wenn sie an die Anfänge zurückdenkt. „Wir haben uns die demographischen Fakten angesehen und wussten: die bevorstehenden Pensionierungswellen in Kombination mit den schrumpfenden nachkommenden Jahrgängen wird irgendwann zum riesen Problem“, ergänzt Sindy Amadei. Der zusätzliche Katalysator Corona-Pandemie war damals, 2014, natürlich noch in weiter Ferne und nicht absehbar. 

Victoria Schmied und Sindy Amadei sind die beiden Köpfe hinter dem HR Inside Summit, dem größten Branchenevent im deutschsprachigen Raum. In diesem Jahr feiert die renommierte Veranstaltung, die sich als Plattform für Networking und Austausch versteht, ihr zehnjähriges Jubiläum. „Wir wollen allen, die im Personalbereich tätig sind, einen inhaltsreichen Wissenstransfer und die Möglichkeit bieten, sich über Visionen, Konzepte und Impulse auszutauschen. Denn angesichts der Entwicklungen am Arbeitsmarkt brauchen wir mehr denn je neue Denkansätze für eine innovative und zukunftsorientierte HR-Arbeit“, so Schmied und Amadei. 

„Wir brennen für die Themen der Branche“ 

Der strategische Weitblick von Schmied und Amadei kommt nicht von ungefähr. Die Initiatorinnen des HR Inside Summit sind Geschäftsführerinnen von ÜBERALL Scene Development. Das Unternehmen hat sich auf die Konzeption und Durchführung hochwertiger B2B-Events spezialisiert. Neben den Schwerpunkten IT und Marketing spielte der Bereich HR von Anfang an eine tragende Rolle. „HR ist eines unserer Herzensanliegen. Wir brennen seit jeher für die Themen und Entwicklungen der Branche. Deshalb wollten wir Menschen zusammenbringen, die ihr Herz an HR verloren haben - so wie wir“, erklären die beiden ihre Vision. 

Imperiales Ambiente für ambitioniertes Veranstaltungsformat 

Gesagt, getan. Das Konzept des heutigen HR Inside Summit nahm sukzessive Gestalt an. Wie für alle erfolgreichen Projekte galt auch hier: „Groß denken“. „Nachdem die Frage aufkam, wo wir die Veranstaltung ausrichten wollen, brachte Sindy keine geringere Location als die Hofburg ins Spiel. Ich dachte, sie macht einen Scherz. Aber sie meinte es ernst. Und was soll ich sagen? Ihre Euphorie war ansteckend und ihre Vision überaus überzeugend“, lacht Victoria Schmied. 

Im Herbst 2014 fand schließlich der erste HR Inside Summit in der Wiener Hofburg statt. Seither wird die zweitägige Konferenz jedes Jahr in den prunkvollen Räumlichkeiten abgehalten, was nicht zuletzt ihre besondere Anziehungskraft ausmacht. „Heute kommen HR-Managerer und Geschäftsführer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zum HR Inside Summit. Wir verzeichnen durchschnittlich 2.500 Besucher pro Jahr“, freuen sich Schmied und Amadei über den anhaltenden Erfolg ihres Veranstaltungsformats.

„Es darf wieder mehr ‚menscheln‘“ 

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums, der Gründungsvisionen und der aktuellen Umbrüche und Herausforderungen am Arbeitsmarkt setzen die Initiatorinnen heuer unter dem Motto „HR als HRzensangelegenheit“ einen ganz klaren Schwerpunkt auf die Menschlichkeit hinter Personalarbeit. „Es darf unserer Meinung nach wieder mehr ‚menscheln‘ in den heimischen Unternehmen.“ 

Hochkarätiges Programm 

Mehr als 100 internationale Experten sorgen am 9. und 10. Oktober in der Hofburg Vienna für ein gehaltvolles Programm. Dieses umfasst hochkarätig besetzte Diskussionsrunden, spannende Vorträge und Keynotes sowie inspirierende Workshops. Im Mittelpunkt stehen dabei die durch den Arbeits- und Fachkräftemangel erschwerten Recruitingbedingungen und bisher ungenutzte Potenziale, Diversität und Inklusion im Arbeitsalltag, das physische und mentale Wohlbefinden von Mitarbeitenden, Leadership und die neuen Anforderungen in diesem Bereich sowie die rasanten Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und künstliche Intelligenz und deren weitreichende Auswirkungen. Zahlreiche Messestände führender Unternehmen sorgen darüber hinaus für zusätzlichen Informationsgehalt. Neben dem hochkarätigen Programm bildet die Verleihung der HR Awards an die innovativsten Ideen und Projekte sowie die inspirierendsten Persönlichkeiten der Branche einen Höhepunkt der Konferenz. Die Abendgala mit Dinner und Live-Musik findet am 9. Oktober im Festsaal der Hofburg Vienna statt. 

Zukunftsweisende Impulse dringend nötig 

Strategische Personalarbeit wird angesichts der aktuellen und zukünftigen Entwicklungen noch wichtiger werden. „HR bekommt endlich den Stellenwert, den es verdient! Strategische Personalarbeit und eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur werden in den kommenden Jahren unverzichtbar sein, um als Unternehmen wettbewerbsfähig zu bleiben. Insofern wird die Bedeutung des HR Inside Summit als relevanter Impulsgeber weiter steigen“, sind Schmied und Amadei überzeugt. Dass die beiden den richtigen „Riecher“ haben, hat sich bekanntlich schon einmal gezeigt. 

 

International visitors to our Austrian Business Woman website will find the interview in English below.

 

At the HR Inside Summit, more than 2,500 participants will once again discuss current HR topics and trends with over 100 international experts at the Hofburg Vienna.

The conference is the largest industry event in the German-speaking world and is celebrating its tenth anniversary this year. In an interview with Austrian Business Woman, the two initiators Victoria Schmied and Sindy Amadei look back on the past decade and the achievements.

“We had the right instinct,” recalls Victoria Schmied, thinking back to the beginnings. “We looked at the demographic facts and knew that the impending waves of retirements combined with the shrinking number of future generations would become a huge problem at some point,” adds Sindy Amadei. The additional catalyst of the coronavirus pandemic was of course still a long way off back in 2014 and was not foreseeable.

Victoria Schmied and Sindy Amadei are the two brains behind the HR Inside Summit, the largest industry event in the German-speaking world. This year, the renowned event, which sees itself as a platform for networking and exchange, is celebrating its tenth anniversary. “We want to offer everyone working in the HR sector a content-rich transfer of knowledge and the opportunity to exchange visions, concepts and ideas. Because in view of the developments on the labor market, we need new approaches for innovative and future-oriented HR work more than ever,” say Schmied and Amadei.

“We are passionate about the industry's issues”

Schmied and Amadei's strategic vision is no coincidence. The initiators of the HR Inside Summit are managing directors of ÜBERALL Scene Development. The company specializes in the conception and implementation of high-quality B2B events. In addition to its focus on IT and marketing, HR has played a key role from the very beginning. “HR is one of our core concerns. We have always been passionate about the topics and developments in the industry. That's why we wanted to bring people together who have lost their hearts to HR - just like us,” the two explain their vision.

Imperial ambience for an ambitious event format

No sooner said than done. The concept for today's HR Inside Summit gradually took shape. As with all successful projects, the same applied here: “Think big”. “After the question arose as to where we wanted to host the event, Sindy brought no less a location than the Hofburg into play. I thought she was joking. But she was serious. And what can I say? Her euphoria was infectious and her vision was extremely convincing,” laughs Victoria Schmied.

In the fall of 2014, the first HR Inside Summit finally took place at the Hofburg in Vienna. Since then, the two-day conference has been held in the magnificent premises every year, which is one of the reasons for its special appeal. “Today, HR managers and managing directors from all over the German-speaking world come to the HR Inside Summit. We record an average of 2,500 visitors per year,” say Schmied and Amadei, delighted with the continued success of their event format.

“It can be more 'human' again”

On the occasion of the tenth anniversary, the founding visions and the current upheavals and challenges on the labor market, the initiators are placing a very clear focus on the humanity behind HR work this year under the motto “HR as an HR matter”. “In our opinion, there should be more 'humanity' in domestic companies again.”

Top-class program

More than 100 international experts will provide a rich program on 9 and 10 October at the Hofburg Vienna. This includes top-class discussion panels, exciting lectures and keynotes as well as inspiring workshops. The focus will be on recruiting conditions made more difficult by the shortage of labour and skilled workers and previously untapped potential, diversity and inclusion in everyday working life, the physical and mental well-being of employees, leadership and the new requirements in this area, as well as the rapid developments in the field of digitalization and artificial intelligence and their far-reaching effects. Numerous exhibition stands from leading companies will also provide additional information. In addition to the top-class program, the presentation of the HR Awards to the most innovative ideas and projects as well as the most inspiring personalities in the industry is a highlight of the conference. The evening gala with dinner and live music will take place on October 9 in the ballroom of the Hofburg Vienna.

Forward-looking impetus urgently needed

Strategic HR work will become even more important in view of current and future developments. “HR is finally getting the importance it deserves! Strategic HR work and an employee-oriented corporate culture will be indispensable in the coming years in order to remain competitive as a company. In this respect, the importance of the HR Inside Summit as a relevant source of inspiration will continue to grow,” Schmied and Amadei are convinced. As is well known, the two have already shown that they have the right “nose”.

 

Foto: HR Inside Summit

Das US-amerikanische Technologieunternehmen ServiceNow erleichtert das Arbeitsleben durch Cloud-basierte Lösungen. Seit Februar 2024 an der Spitze in Österreich: Country Managerin Vesna Glatz.

 

Im ABW-Interview erzählt sie von ihrer eindrucksvollen Karriere im Tech-Business, von Demut und Neugier und worauf Frauen bei der Karriereplanung achten sollten.

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihren bisherigen Werdegang.

Ich bin seit jeher sehr technikaffin, daher war es für mich schon sehr früh klar, dass ich gerne ein technisches Studium anstreben möchte. Ich habe mich dann zunächst für den Studiengang Electronics Engineering entschieden. Bereits während dieser Zeit wurde ich in das Top Student Programm der Siemens AG Österreich aufgenommen. Nach meiner Diplomarbeit zum Thema „Inquiry Culture in geographically distributed software development projects“ und zahlreichen internationalen Konferenzen, habe ich dann die Möglichkeit bekommen, das Führungskräfte-Nachwuchsprogramm bei Siemens zu absolvieren. 

Die zahlreichen internationale Erfahrungen in leitenden Positionen, die ich im Folgenden bei Siemens innehatte, wurden immer von starken Mentoren begleitet. Allgemein hat diese Zeit mich als Person und Führungskraft, mit einem starken Fokus auf Werteorientierung und systemische Führung, sehr geprägt. Auch das Thema Nachhaltigkeit hat für mich an großer Bedeutung gewonnen, daher schloss ich parallel zu meiner Arbeit bei Siemens ein weiteres Studium im Bereich erneuerbare urbane Energiesysteme ab. 

Anschließend wechselte ich zu Microsoft, wo ich im Jahr 2014 als Quereinsteigerin in die IT-Welt eintrat. Dort startete ich zunächst als Führungskraft im Bereich Solution Sales und wurde nach kurzer Zeit zum Head of Manufacturing & Infrastructure ernannt. Abschließend leitete ich hauptverantwortlich den Bereich Partner Development, bevor ich 2022 zu ServiceNow wechselte. Hier bin ich seit Anfang 2024 als Country Manager Österreich für den Aufbau des Standorts Wien sowie für das Wachstum in der Region zuständig. Meiner großen Leidenschaft, der Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung unter ständiger Berücksichtigung des Menschen, versuche ich nun auch bei ServiceNow weiterhin nachzugehen. 

Was schätzen Sie besonders an Ihrer neuen Tätigkeit?

Das Besondere an meiner aktuellen Tätigkeit bei ServiceNow ist die Arbeit mit den äußerst talentierten Menschen, sowie mit den Technologien, die aktuell zu den innovativsten der Welt gehören. Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit mit den Entwicklungen rund um generative KI, die nicht nur zukunftsweisend, sondern auch extrem spannend sind. Sie haben die Kraft, die Art und Weise, wie wir arbeiten fundamental zu verändern. 

Zusätzlich finde ich es besonders wertstiftend, die Themen voranzutreiben, die für die österreichischen Unternehmen in der digitalen Transformation von signifikanter Relevanz sind. Das Gefühl zu haben einen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu leisten, erfüllt mich jeden Tag mit Freude. 

Was unterscheidet ServiceNow von anderen Anbietern – etwa Salesforce?

ServiceNow steht für „Hungry & Humble“. Das macht uns intern und extern aus. Die Herausforderungen dieser Zeit meistern zu können, verlangt viel Demut und Neugier. Es gibt kein Unternehmen der Welt, das alle Herausforderung unserer Zeit allein lösen kann. Ich bin ein großer Fan von Partnerschaften und Kooperationen und bin daher der festen Überzeugung, dass wir Öko-Systeme benötigen, die Zusammenarbeit fördern.

Unsere Plattform bei ServiceNow, die Now Platform, steht für diese Vernetzung und Zusammenarbeit, die wir fördern möchten. Zudem sind unsere Mitarbeitenden authentisch und aufrichtig in jeglicher Interaktion – sei es intern oder mit unseren Kunden. Eine herausragende Unternehmenskultur ist notwendig, um kontinuierliche Bestleistungen für unsere Kunden abrufen zu können. Diese Werte und Ambitionen sind genau das, was ServiceNow einzigartig macht.  

Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise und Ihren Führungsstil beschreiben?

Mein Führungsstil ist sehr partizipativ und ich binde meine Mitarbeitenden gerne in Entscheidungen mit ein. Das Empowerment von jedem Einzelnen ist mir immer wichtig, denn das ist für mich die Grundlage, um sinnstiftend arbeiten zu können. Zudem bin ich der Überzeugung, dass Freiräume zusätzlich Kreativität anfeuern. Ich bin ein großer Fan von systemischem Leadership, daher sind die systemischen Prinzipien meine Leitplanken. Das Gefühl einer größeren Vision anzugehören, sowie Transparenz über Ursachen und Wirkung zu haben, Klarheit und authentische wertebasierende Leidenschaft zu vermitteln, sind aus meiner Sicht die wichtigen Fähigkeiten in der heutigen Zeit, um erfolgreich im Team arbeiten zu können.  

Welche Tipps haben Sie für junge Frauen, die bei ServiceNow/im Vertrieb Karriere machen wollen?

Der einzige Ratschlag, den ich geben kann, ist auch wirklich ein aufrichtiges Interesse und eine Leidenschaft für die Sache zu haben – was immer diese Sache ist. Schließlich muss man sich im Arbeitsalltag permanent damit beschäftigen. Brennt man nicht dafür, fällt es schwer authentisch und mitreißend zu sein. Deshalb sollten sich junge Frauen bewusst machen, welche Interessen und Ziele sie haben und diese verfolgen.

Der Vertrieb hat für einige noch immer einen Beigeschmack in der Wahrnehmung. Dabei sehe ich Vertrieb nicht als Beruf, sondern eher als Tätigkeit. Ich war und bin immer schon interessiert an den Innovationen, Geschäftsmodellen und dem Erfolg der Kunden - und das bei allen Unternehmen, für die ich gearbeitet habe. Aus einem starken Interesse entsteht eine Meinung, aus einer Meinung entsteht eine Haltung. Das finde ich wichtig.

Was sind Ihre beruflichen Pläne und Ziele für 2024?

Das Jahr 2024 steht für den Durchbruch von ServiceNow in Österreich. Wir werden unser Engagement in dieser Region noch weiter verstärken, eine eigene Identität aufbauen und einen sichtbaren Beitrag, intern in EMEA Central, sowie extern bei vielen bestehenden und neuen Partnern und Kunden leisten. Ich freue mich sehr auf diese spannende Zeit!

Foto: Acapulco

Vesna Schuster ist Politikerin, Unternehmerin und alleinerziehende Mutter. Seit März 2018 ist sie Abgeordnete zum Landtag Niederösterreich. Bei der EU-Wahl kandidiert sie für die FPÖ.

 

Wie so viele andere Politker und Politikerinnen auch macht sich Vesna Schuster besonders viele Gedanken über den „Brexit“, vor allem, wenn es um das Wohl des Landes Großbritannien geht: „Die Entscheidung von über 17 Millionen Briten zum Austritt aus der Europäischen Union muss akzeptiert und umgesetzt werden – hier geht es natürlich auch um die direkte Demokratie, die nicht in Gefahr kommen darf!“ Doch laut Schuster ist der „Brexit“ nicht das einzige Problem, dem sich die EU und ihre Bürger und Bürgerinnen momentan stellen müssen.

Die Problematik „straffällige Asylwerber“

„Die größten Herausforderungen sehe ich in der Migration aus islamischen Ländern und der Integration dieser Zuwanderer.“ Die Meinung der FPÖ gegenüber Asylwerbern ist klar: Das Wohl und die Sicherheit der österreichischen Bevölkerung steht immer an erster Stelle. Diese Meinung scheint auch Vesna Schuster zu vertreten: „Es ist mir wichtig und ein großes Anliegen als Mutter, Frau und Politikerin das jetzige Linke EU-System in eine andere Richtung zu lenken. Ich will nicht, dass Menschenrechte von straffälligen Asylwerbern über dem Schutz und der Sicherheit unserer eigenen Bevölkerung stehen.“

Innovative Programme wie „Girls do politics“ sollen junge Frauen zur politischen Partizipation motivieren.

 

„Österreich und insbesondere die Steiermark zeichnen sich durch herausragende Leistungen in Forschung und Entwicklung aus. Diese Stärken bieten eine große Chance für die Zukunft: Die grüne Transformation und der Wandel hin zu einer nachhaltigen, klimafreundlichen Wirtschaft sind nicht nur notwendig, sondern bieten auch enorme Chancen. Eine Vorreiterrolle Österreichs bei Innovationen und beim Ausbau erneuerbarer Energien ist eine Investition in die Zukunft - für den Wirtschaftsstandort, für den Wohlstand im Land und für eine nachhaltige Zukunft auf unserem Planeten. Die Politik muss die Wirtschaft dabei unterstützen, indem sie die notwendigen Rahmenbedingungen schafft. Dank der Grünen in der Bundesregierung wurde schon viel erreicht“, so Veronika Nitsche.

Ein großer Fortschritt war für sie die Einführung der ökosozialen Steuerreform. Diese sorgt dafür, dass umweltschädliches Verhalten teurer wird und klimafreundliches Handeln belohnt wird. „Es ist klar, dass Wohlhabende die Umwelt stärker belasten, etwa durch größere Autos oder häufige Flugreisen. Deshalb ist es nur gerecht, wenn sie dafür auch mehr bezahlen. Klimaschutz ist auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit. Deshalb haben wir Grüne durchgesetzt, dass Menschen mit geringem Einkommen für neue Heizungsysteme oder energieeffiziente Elektrogeräte wenig oder gar nichts bezahlen müssen“, so Nitsche.

Motivation zur politischen Beteiligung

Um der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken und zur politischen Partizipation zu motivieren, haben die Grünen das Frauen-Mentoring-Programm „Girls do politics“ ins Leben gerufen. Bereits zum dritten Mal wurden Mädchen und junge Frauen eingeladen, Politikerinnen über mehrere Wochen zu begleiten. So können sie hautnah erleben, wie Politik funktioniert und warum es wichtig ist, sich politisch zu engagieren und an Wahlen teilzunehmen.

„Die positiven Rückmeldungen zu diesem Programm sind Ansporn, es auch im nächsten Jahr fortzusetzen“. Gleichstellung und Gerechtigkeit sind generell zentrale Anliegen Grüner Politik. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Frauen für gleichwertige Arbeit immer noch oft schlechter bezahlt werden als Männer. Hier muss die Politik eingreifen, indem sie Unternehmen verpflichtet, die Einkommen ihrer Beschäftigten offen zu legen. Nur so können Frauen in Gehaltsverhandlungen Gleichheit einfordern. Ein weiteres entscheidendes Element ist eine flächendeckende und bezahlbare Kinderbetreuung“, so Nitsche, deren persönlicher Weg in die Politik von der Überzeugung getrieben war, etwas bewegen und verändern zu können. „Durch meine langjährige Berufserfahrung und meine Tätigkeit als Geschäftsführerin eines Vereins habe ich viele Missstände gesehen und Ideen entwickelt, wie man Dinge besser machen kann. In der Politik habe ich die Möglichkeit, diese Ideen umzusetzen und die Rahmenbedingungen für eine gute Zukunft zu schaffen“.

Foto: Die Grünen

Eine bessere Zukunft für unser Land ist möglich, glaubt Veronika Marte. Die dafür nötigen Zutaten: Gegenseitiger Respekt, Transparenz und Ehrlichkeit.

 

Welche konkreten Schritte werden Sie, in Anbetracht der anhaltenden Enttäuschung vieler Bürgerinnen und Bürger über die politische Arbeit in Österreich, unternehmen, um das Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen und die Kommunikation zwischen Politik und Bürgern zu verbessern?

Im Dialog mit der Bevölkerung ist es uns ein großes Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger in vielen Fragen einzubinden, die sie direkt betreffen. Dafür braucht es ein hohes Maß an Transparenz und insbesondere die zeitgerechte Kommunikation und Information für alle Betroffenen und Beteiligten. Die Aufgabe der Politik ist es dabei, zuzuhören und dann die richtigen Schritte zu setzen. Schlagzeilenpolitik ist für mich dafür der falsche Weg, denn das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik kann nur durch nachhaltig vernünftige Entscheidungen erlangt und dadurch gestärkt werden, dass Ehrlichkeit und Fairness wesentliche Bestandteile des politischen Handelns sind. 

Die politische Stabilität in Österreich hat in den letzten Jahren gelitten. Welche Maßnahmen sehen Sie als notwendig an, um langfristige Stabilität und Zusammenarbeit zwischen den politischen Parteien sicherzustellen? 

Dass sich Mehrheiten verschieben und bei gewissen Themen auch komplett ändern können, ist nicht neu in der Politik. Für die Herangehensweise an Teuerung, Krieg, Pandemie, Klimakrise, Fachkräftemangel, Zuwanderung, Gesundheit und Pflege, Wohnen und zahlreiche weitere Herausforderungen hat keine Partei oder politische Bewegung ein allumfassendes Patentrezept parat.

Dennoch funktioniert die Zusammenarbeit von Volkspartei und Grünen in der Bundesregierung und auch in der Vorarlberger Landesregierung gut. Für langfristige Stabilität und fruchtbare Zusammenarbeit braucht es gegenseitigen Respekt und Begegnungen auf Augenhöhe. Dann können auch Lösungen gefunden und umgesetzt werden, die als gemeinsame Entscheidungen auch von allen Beteiligten mitgetragen werden. 

Der soziale Zusammenhalt und das Gefühl von Gemeinschaft sind für viele Menschen in Österreich geschwächt. Wie planen Sie, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und die gesellschaftliche Spaltung, die durch politische Polarisierung entstanden ist, zu überwinden?

In Krisenzeiten können sich gerade bei sensiblen Themen die Fronten rasch verhärten. Der Spruch „durchs Reden kommen die Leute zusammen“ gilt aber nicht nur für Politikerinnen und Politiker. Wie bereits gesagt, halte ich Ehrlichkeit, Respekt und gegenseitiges Zuhören für sehr wichtig, um gesellschaftliche Gräben zu überwinden. Aufgabe von uns Politikern ist es vom Reden ins Tun zu kommen. Die Menschen erwarten sich von uns Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und kein BlaBla!

Ziel der Volkspartei in Vorarlberg ist es, unser Ländle zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder zu machen. Wir streben die Energieautonomie für Vorarlberg an. Das ist konkreter Klimaschutz! Menschen in Vorarlberg sollen in Würde alt werden können. Da braucht es eine gute Pflege! Wir wollen die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das geht nur mit flexiblen Arbeitszeitmodellen. Wir wurden gewählt, um zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aufgabe der Opposition sollte es sein, sich kritisch, aber konstruktiv einzubringen.

Die Klimakrise stellt eine große Herausforderung für Österreich dar. Wie beabsichtigen Sie, umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen zu fördern, um den ökologischen Fußabdruck in Österreich zu verringern und den Klimaschutz-Zielen gerecht zu werden?

Das bereits erwähnte Ziel der Vorarlberger Energieautonomie durch erneuerbare Energieträger ist ein beispielgebendes Projekt, dessen Umsetzung wir hartnäckig verfolgen werden. Förderungen wie „Raus aus Öl und Gas“, für Elektromobilität, Photovoltaik oder Reparieren statt Wegwerfen gibt es bereits und diese sollen auch weiterhin dabei unterstützen, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und umweltschädlichen Produktionsketten voranzutreiben. Klimapolitik kann aber nicht von oben herab diktiert werden, sondern muss im Kleinen anfangen.

Wir müssen die Menschen motivieren, da wo sie können ihren Beitrag zu leisten. Hier setzt zum Beispiel das Klimaforum der Vorarlberger Volkspartei an, das von meiner Kollegin Christina Metzler geleitet wird. Die aktuelle Kampagne zielt darauf ab, das Bewusstsein für den Klimaschutz zu schärfen und Menschen zu motivieren, persönliche Beiträge für eine nachhaltigere Zukunft zu leisten. Wer sich für Klimaschutz einsetzt und nur eine weitere Person dazu bringen kann, diesem Beispiel zu folgen, tut garantiert mehr für das Klima als illegale Protestaktionen, Klimakleber oder die Zerstörung von Kunstwerken.

Angesichts der wachsenden sozioökonomischen Ungleichheit in Österreich – welche politischen Strategien verfolgen Sie, um die Verteilung von Wohlstand und Chancen fairer zu gestalten und insbesondere benachteiligte Gruppen zu unterstützen?

Wenn wir davon sprechen, Vorarlberg zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder zu machen, geht es mir vor allem darum, dass Kinder in Vorarlberg die gleichen Startchancen haben. Gerade als Bildungssprecherin und Mutter ist es mir ein besonderes Anliegen, dass Kinder und Jugendliche in Vorarlberg ihren Bildungsweg unabhängig von ihrer sozialen Herkunft beschreiten können. Das bedeutet nicht, dass alle ins Gymnasium und dann auf die Universität müssen.

Wer aber die Eignung und Neigung sowie den Willen für eine akademische Ausbildung mitbringt, soll auch die Möglichkeit haben, diese Ausbildung zu erhalten. Parallel ist es notwendig, dass wir nicht-akademische Ausbildungswege und Berufslaufbahnen in das richtige Licht rücken. Die Arbeitswelt befindet sich in einer Umbruchphase, die wir auch dafür nützen können, das Image der unterschiedlichsten Tätigkeiten zu heben und ihren Wert für die Gesellschaft anzuerkennen. 

Foto: ÖVP Vbg

Mag. Veronika Haslinger ist Direktorin der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Seit 18 Jahren ist sie im Unternehmen tätig. Ein ABW-Gespräch über Kundenbedürfnisse, Frauen im Finanzsektor und eine gute Ausbildung.

 

Welche sind zur Zeit die größten Herausforderungen für die Finanzbranche?

Es sind – nach wie vor – „die drei Klassiker“: anhaltendes Niedrigzinsumfeld, zunehmende regulatorische Anforderungen und Digitalisierung. 

Die Finanzbranche ist unter diesen Bedingungen stark gefordert und steht vor immer neuen Herausforderungen – auch Kosten, wenn man an die Regulatorik denkt. Im Bankenbereich stellen neue Anbieter die Interessen und Gewohnheiten der Kunden oft ganz anders in den Mittelpunkt, als diese es lange gewohnt waren. Die Kundenbedürfnisse ändern sich im Finanzdienstleistungssektor rasant. Nie waren die Angebote vergleichbarer und ein Wechsel gegebenenfalls einfacher. 

Deswegen geht es darum, die Balance zwischen Mensch und Digitalisierung zu finden und letztendlich auch klar zu machen, dass die Digitalisierung dem Menschen dient – und nicht umgekehrt. 

Verena Nussbaum weiß, was sie will: Politik mit den Menschen machen und nicht über deren Köpfe hinweg. 

 

„Viele Menschen haben das Gefühl, nicht mitbestimmen zu können. Deshalb ist es mir sehr wichtig, bis zur Nationalratswahl viele Gespräche zu führen, mit den Menschen zu diskutieren und ihnen ehrlich zuzuhören. Mir ist es aber auch wichtig zu betonen, dass man sein Wahlrecht in Anspruch nehmen und damit seine Meinung bei der nächsten Wahl kundtun soll“, so die Politikerin, die darauf hinweist, dass immer mehr Menschen mit einem Einkommen unter der Armutsgrenze auskommen müssen.

„Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. In einer Regierungsverantwortung müssten als erstes Maßnahmen gesetzt werden, um die finanzielle Belastung, die durch die Teuerung gestiegen ist, wieder zu reduzieren. Dazu müssen vor allem die Lebensmittelpreise gesenkt und die Mieten eingefroren werden. Das kann aber nur der Anfang sein. Dann brauchen wir eine gerechte Steuerverteilung und Investitionen in grüne Technologien, die wir in Zukunft dringend benötigen“, so Nussbaum.

Die Steuerlast sei in Österreich sehr ungerecht verteilt, derzeit tragen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Großteil des Steueraufkommens. „76 Prozent der Steuern in Österreich werden auf Arbeit und Konsum eingehoben, während Unternehmensgewinne und Vermögenszuwächse nur 9 Prozent beitragen. Wir brauchen daher eine Senkung der Steuern auf Arbeit. Darüber hinaus müssen wir natürlich andere Einnahmequellen schaffen. Dazu schlagen wir eine Millionärssteuer ab einem Vermögen von einer Million Euro vor. Denn eines ist klar, wenn Arbeit in Österreich weiterhin so hoch besteuert wird, während die großen Konzerne nichts zur Finanzierung der Infrastruktur beitragen, dann ist das leistungsfeindlich.“

Einkommensschere schließen

Die Gleichstellung von Frauen und Männern dürfe auch nicht vergessen werden. „Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr. Darüber hinaus braucht es aber auch Regelungen für die Aufteilung der Karenzzeiten. Leider ist es auch 2024 noch so, dass fast ausschließlich Frauen in Karenz gehen und die Betreuungsarbeit übernehmen. Das muss nicht sein: In vielen Ländern sind die Karenzzeiten zwischen Männern und Frauen bereits gleich verteilt, wir hinken leider noch hinterher. Unter anderem auch deshalb, weil Frauen in Österreich immer noch schlechter bezahlt werden als Männer. Auch das sollte der Vergangenheit angehören. Um die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen endlich zu schließen, brauchen wir Lohntransparenz, damit die Benachteiligung von Frauen bei der Entlohnung leicht erkennbar ist und endlich beendet werden kann. Auch Menschen mit Behinderungen erleben fast täglich Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Um dem entgegenzuwirken, brauchen wir inklusive Schulen, in denen Menschen mit Behinderungen die Chance auf eine gute Schulbildung und später natürlich auch auf eine Berufsausbildung haben“, fordert Verena Nussbaum.

Foto: SPÖ Steiermark

Gutes für den Klimaschutz bewirken und dabei eine solide Rendite erzielen – mit Crowd4Climate (C4C) wird es möglich. ABW sprach mit Geschäftsführerin Verena Riedler.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz das Konzept von Crowd4Climate.
Crowd4Climate (C4C) bietet Privatanlegern über eine Online-Plattform eine einfache Möglichkeit, ihr Geld in Klimaschutzprojekten anzulegen. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch klingt – Gutes bewirken und eine solide finanzielle Rendite – wird bei C4C durch einen transparenten Auswahlprozess für Klimaschutz-Projekte sichergestellt. 
Rechtlich handelt es sich dabei um qualifizierte Nachrangdarlehen nach dem Alternativfinanzierungsgesetz. 

Seit September 2023 sind Sie in der Geschäftsführung bei Crowd4Climate – was schätzen Sie besonders an dieser Tätigkeit?
Meine Vision ist ein gutes Leben für alle auf einem gesunden Planeten. Das klingt zunächst sehr allgemein - für Crowd4Climate (C4C) kann ich Projekte auswählen und über unsere Plattform anbieten, die ganz konkret daran arbeiten. Diese Projekte machen uns in jeglicher Hinsicht reicher: mit ökologischer, sozialer und finanzieller Rendite. Damit wollen wir klare Standards am Investmentmarkt setzen. 

Mit welchen spezifischen Herausforderungen sehen Sie sich konfrontiert?
„Über Geld spricht man nicht“ ist in Österreich immer noch eine verbreitete Haltung. Das wollen wir ändern! Besonders spannend finden wir die Frage: Was bewirkt mein Geld? Passt das zu meinen persönlichen Werten? Wir alle können dafür Verantwortung übernehmen, was unser Geld bewirkt. Dies beginnt damit, genau hinzuschauen und nachzufragen, was sich hinter einem wohlklingenden Label tatsächlich verbirgt. Greenwashing ist nicht nur bei Konsumprodukten ein großes Thema, auch im Finanzbereich muss man sich vor Mogelpackungen in Acht nehmen. Da die Anleger über unsere Plattform direkt in einzelne Unternehmen investieren, können wir hier ein sehr hohes Maß an Transparenz bieten und legen zudem Ziele und Wirkung der einzelnen Projekte offen. 

Bemerken Sie Veränderungen bei den Kundenbedürfnissen wenn es um Geldanlage geht?
Wir sehen ganz klar eine gesteigerte Nachfrage bei nachhaltiger Geldanlage. Allerdings muss man auch hier sehr genau hinsehen und das „Kleingedruckte“ lesen, um sicherzugehen, dass sich z.B. in einem als „grün“ gekennzeichneten Fonds wirklich nur Unternehmen befinden, die den eigenen Vorstellungen von Nachhaltigkeit entsprechen. Hier wird mehr Information gewünscht. 

Welche Erwartungen und Ziele haben Sie für das heurige Jahr?
Wir wollen 2024 auf drei Ebenen aktiv werden: Investieren - Informieren - Inspirieren. Finanzieren: Im Bereich Investieren können wir unserer wachsenden Community eine Vielzahl an Projekten mit ökologischer, sozialer und finanzieller Rendite anbieten.

Die Messung dieser Wirkungen werden wir nächstes Jahr auf neue Beine stellen und so für noch mehr Nachvollziehbarkeit sorgen. Informieren: Zudem werden wir unser Informations-Angebot stark ausweiten, z.B. in Form leicht verständlicher Webinare zu nachhaltiger und regenerativer Geldanlage, um das Wissen zu verbreiten, wie wir heute schon in Morgen investieren können. Inspirieren: Letztlich wollen wir die öffentliche Aufmerksamkeit stärker auf das Thema gute Geldanlage lenken.  

Ihr Tipp für Frauen, die im Finanzbereich Karriere machen möchten?
Transparenz schaffen - Transparenz bieten - Transparenz einfordern
Die Kunden honorieren das - und die Organisationen brauchen mehr Transparenz, um sich weiter zu entwickeln.

Foto: Monika Fellner

Seit dem Vorjahr ist Verena Kehr General Manager von Mediaplus Austria. Ein ABW-Interview über digitale Trends und Erfolgsrezepte im Agenturbusiness.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihren beruflichen Werdegang.

Was als einschlägige Ausbildung im Bereich Marketing & Sales anfing - Bachelor auf der FH Wien, Master am IMC Krems - mündete in eine Karriere im Bereich Mediaplanung und Kommunikation. Zuerst im Marketing bei der McArthurGlen Group, anschließend in mehreren unterschiedlichen Funktionen bei Mediaplus Austria, die ich auf dem Weg von einer 5-Personen Agentur zur besten Mediaagentur des Landes begleiten und gestalten konnte.

Was ist das Erfolgsrezept für ausgezeichnete Media- und Kommunikationslösungen?

Es braucht ein ganzheitliches Verständnis der Problemstellung und eine wirkungsgetriebene Lösungskompetenz. Die unterschiedlichen Disziplinen verschmelzen miteinander und Mediaberatung und -planung kann nicht ohne ein Sensorium für die kreative Ausgestaltung und digitale Nutzererlebnisse stattfinden. Bei uns steht Kooperation und das Miteinander mit allen Kommunikationsexpert:innen im Markt immer im Mittelpunkt. Als Einzelkämpfer:in kommt man nicht mehr weit.

Was macht für Sie die Faszination der Agentur- und Kommunikationsarbeit aus?

Menschen zusammenzuführen und sie für eine Idee, ein Produkt- oder eine Dienstleistung zu begeistern, war schon immer meine Leidenschaft. Agenturen sind ein Schmelztiegel für Menschen ohne Scheuklappen. Es ist ein Arbeitsumfeld, dass sehr viel Abwechslung und kreative Gestaltungskraft ermöglicht. Das macht den Agenturalltag wahnsinnig spannend und bereichernd.

Welcher Leistungsbereich von Mediaplus wird von Kunden besonders gerne in Anspruch genommen?

Ich bin sehr stolz, dass wir unsere Expertise im Digitalmarketing in den letzten Jahren auf das nächste Level gehoben haben. Wir haben in neue Mitarbeiter:innen investiert, neue Abteilungen und Abläufe etabliert und neue technische Lösungen an den Start gebracht. Das hat dazu geführt, dass unsere digitale Innovationskraft sehr stark ist und von vielen Kund:innen nachgefragt und honoriert wird. Das reicht von Performance Marketing über Native Advertising bis zu Realtime Media. Dass wir im letzten Jahr die erfolgreichste Mediaagentur beim WebAd waren, ist ein weiterer Beweis dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Welche Trends im digitalen Kommunikationsbereich erwarten Sie in den kommenden Jahren?

Das Thema „Echtzeit-Marketing“ und „Speed-Management“ wird an Bedeutung gewinnen. Die Anzahl tagesaktueller Daten, ob Kaufverhalten, Produktinteresse oder Kreationsakzeptanz, steigt und wird dazu führen, dass sich die Prozesse der Mediaorchestrierung und -optimierung verändern. Mittlerweile fallen 30 Prozent aller Kaufentscheidungen am gleichen Tag und diesen Entscheidungsprozessen zielgerichtet mit Kommunikation zu begegnen, ist schon eine große Aufgabe für Marketingentscheider und Agenturen.

Ihre beruflichen Pläne und Ziele für 2023?

Mediaplus ist international und auch in Österreich mit hoher Geschwindigkeit unterwegs. Es gibt ein gelebtes Selbstverständnis für das offene Miteinander, die Innovationsfreude und die Lust an der Weiterentwicklung. Ich möchte dazu beitragen, dass diese Werte jeden Tag mit Leben gefüllt werden und Mediaplus Austria für Mitarbeiter:innen und Kund:innen ein Ort ist, der bereichert und einen weiterbringt.

Foto: Mediaplus Austria

Valerie Pretscher, ehemalige Co-Founderin von Grapevine, hat die Leitung der Expansionssparte des Gastro-Startups Orderlion übernommen.

 

Orderlion, Österreichs Vorreiter von Online-Bestellsystemen für Lieferanten der Gastronomie, hat das Wein-Startup Grapevine übernommen. Mit 200 Winzern und Fach-Know-how im Weinhandel beschleunigt die Integration des jungen Startups den Expansionskurs von Orderlion.

 

Beschreiben Sie uns kurz Ihren Werdegang und Ihr neues Aufgabengebiet?

Nach dem Bachelor of Business Administration (BBA) an der Modul University in Wien hat es mich erst einmal ins Ausland gezogen - konkret nach Amsterdam. Im Zuge dieses dreijähren Aufenthaltes konnte ich wertvolle Erfahrungen bei der Hotelgruppe Zoku sammeln, wo ich für die junge Hotelbrand Verträge für neuer Standorte ausverhandelt habe. Da wurde mir auch bewusst, wie sehr mir das Verhandeln im Blut liegt und ich habe darin eine Stärke entdeckt, die mir anschließend beim Aufbau von grapevine sowie jetzt für die Expansion von Orderlion in die Hände spielt. 

Ihre beruflichen Ziele für dieses Jahr?

Meine Aufgabe bei Orderlion besteht darin, den bereits eingeschlagenen Expansionskurs nach Deutschland weiter auszubauen. Es gilt daher unser Online-Bestellsystem für Gastro-Lieferanten, auch in diesen schwierigen Zeiten, am Markt zu etablieren. Dabei handelt es sich um ein langfristiges Projekt, das natürlich nicht über Nacht realisiert werden kann. Mit unserem B2B-Shopsystem sind wir aber jedenfalls bestens aufgestellt, um auch über die Grenzen hinaus die Digitalisierung der Gastro erfolgreich voranzutreiben.

Seit zwei Jahren ist sie im Vorstand und führt gemeinsam mit dem CEO die Geschäfte der auf Aktien und Zertifikate spezialisierten Bank. Ein ABW-Gespräch mit Valerie Brunner.

 

Welche Veranlagungsstrategie empfehlen Sie in Zeiten wie diesen? Wie beschreiben Sie die Veranlagungspolitik der Raiffeisen Centrobank?

Viele Umfragen und Studien zeigen, dass gerade in Österreich eine hohe Skepsis gegenüber Aktieninvestments vorherrscht. Sowohl direkte als auch indirekte (z.B. über Fonds) Aktienquoten sind im europäischen und internationalen Vergleich niedrig, Bankeinlagen werden hingegen geschätzt. Solange sich Inflation und Zinsen die Waage halten, braucht der sicherheitsorientierte Anleger den realen Wertverlust seines Vermögens bei Spareinlagen nicht zu fürchten. Doch taucht die Inflation auf und keine Zinsen stellen sich ihr in den Weg, braucht es den Blick über den Tellerrand, um einem Kaufkraftverlust entgegenzusteuern.

In dieser für "sparbuch-affine" Anleger schwierigen Zeit befinden wir uns. Gerade dies motiviert uns als Raiffeisen Centrobank, den Mehrwert von Anlagezertifikaten in den Fokus zu stellen. Denn während das Risiko einer direkten Aktieninvestition vielen Anlegern zu hoch ist, stellen insbesondere Teilschutz-Zertifikate mit großzügig bemessenen Sicherheitspuffern eine renditestarke und risikoreduzierte Veranlagungsmöglichkeit mit überschaubarer Laufzeit dar.

Mag. Valerie Brunner, Vorstand Raiffeisen Centrobank

 

Stichwort Datenschutz – wie gut ist die Raiffeisen Centrobank auf die neuen Anforderungen vorbereitet?


Wir arbeiten seit fast einem Jahr an der Umsetzung der DSGVO. Der Aufwand ist hoch, aber wir halten die strenge Regulierung des Themas Datenschutz grundsätzlich für gerechtfertigt und im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung für absolut notwendig und sinnvoll. Daher unternehmen wir alle erforderlichen Anstrengungen, die DSGVO auf Punkt und Beistrich zu erfüllen. Mit dem Instrument des risikobasierten Ansatzes und der damit verbundenen Pflichten ist die Raiffeisen Centrobank AG bereits aus einer Vielzahl von anderen regulatorischen Vorgaben für Kredit- bzw. Finanzinstituten bestens vertraut.

Auch die neu eingeführten - durchaus sehr hohen - Strafandrohungen (bis zu EUR 20 Mio. bzw. 4% des weltweiten Jahresumsatzes) einhergehend mit weiten Befugnissen der Aufsichtsbehörde sind im Finanzmarkt keine Unbekannten.
Unabhängig davon sind uns als Finanzinstitut das Vertrauen unserer Kunden und Geschäftspartner und somit der Schutz ihrer Daten schon jeher ein großes Anliegen gewesen. Ein Grundsatz, der auch bei Entwicklung und Einführung innovativer Produkte oder neuer

Dienstleistungen stets berücksichtigt wird, sodass wir die Integrität und Vertraulichkeit von Kundendaten gewährleisten können. Die frühzeitige Befassung mit der Datenschutz- Grundverordnung durch ein Expertenteam der Bank sowie die umfassenden und unternehmensweiten Anstrengungen, die in den letzten Monaten bereits unternommen wurden, stimmen uns aber zuversichtlich, dass wir für den 25. Mai 2018 (Anwendbarkeit der Datenschutz-Grundverordnung) gut gerüstet sind.

In welchen Bereichen sehen Sie künftig die größten Herausforderungen für die Raiffeisen Centrobank?


Als kleine Spezialbank haben wir immer unsere Nischen gesucht und gefunden, um gegen die großen Bankhäuser zu bestehen. Dies gelang uns durch aufmerksame Marktbeobachtung und mit der notwendigen Flexibilität bei der Erfüllung der Anforderungen unserer Kunden. Darum sind wir seit Jahren Marktführer im Bereich der Zertifikate und ebenso einzigartig in dem Aktien- und Research-Universum, welches wir qualitativ hochwertig mit unserem Team von Analysten und Market-Makern für unsere Kunden betreuen. Die permanent verschärften Regulierungen der Finanzindustrie machen es immer schwieriger, solche Nischen zu finden.

Wir müssen daher noch aufmerksamer, noch schneller, noch hellhöriger werden und die Kundenerwartungen antizipieren. Als herausfordernd empfinde ich, für unsere Mitarbeiter die richtige Balance zu finden zwischen systematischen und dokumentierten Prozessen in jedem Geschäftsfeld und gleichzeitigem Fokus auf die für uns als Nischenplayer so wichtige Innovationskultur. Zu leicht bleibt der Pioniergeist auf der Strecke, wenn man ihm zu viel effizientes Prozessdenken, unbedingte Regularientreue, überbordende Meldeverpflichtungen, etc. abverlangt.

Was halten Sie von Kryptowährungen?

Dem allgemeinen Kryptowährungs-Bashing schließen wir uns nicht an. Ja, es ist ein aktuell noch völlig unregulierter und inhomogener Markt, der sehr viele Risiken birgt. Ich würde heute niemandem empfehlen, Kryptowährungen als Anlageprodukt zu sehen. Jedoch ist das zugrundeliegende Konzept eines von einzelnen Staaten bzw. Regierungen unabhängigen Währungssystems durchaus sehr interessant.

Und ich finde es für uns als Bank wichtig, dass wir uns mit der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie ausführlich auseinandersetzen, um die Potentiale daraus für unsere Bank nicht zu verschlafen.
Wir glauben, dass Kryptowährungen in einem regulierten Umfeld, gehandelt an zuverlässigen Handelsplätzen, durchaus hohes Zukunftspotential haben. Jedenfalls halte ich es für unwahrscheinlich, dass diese Themen einfach vom Markt verschwinden werden.

Die Digitalisierung macht immer mehr Arbeitsplätze überflüssig – welche Chancen und Risiken sehen Sie für die Bankenbranche?


Automatisierbare Bankaufgaben, die heute noch von Menschen erledigt werden, werden zunehmend automatisiert, daran besteht kein Zweifel. Banken, die hier eine Vorreiterrolle einnehmen, werden davon profitieren. Die Mitarbeiter werden letztlich auch profitieren, da ihnen repetitive, vielleicht gar langweilige Arbeiten abgenommen werden und sie mehr Zeit bekommen, sich mit wichtigen Fragestellungen in ihrem Spezialgebiet zu beschäftigen. Arbeitsplätze in Banken werden dadurch nicht zwangsweise verloren gehen, jedoch das Anforderungsprofil an Mitarbeiter wird sich verschieben und zwar in Richtung Business- Analysten und IT-Spezialisten.

Auf welchen Bereichen liegt dieses Jahr der Fokus Ihrer Arbeit?

Wir haben im letzten Jahr einige Digitalisierungs-Initiativen gestartet, die heuer finalisiert werden. Mitte April starten wir mit einer neuen benutzerfreundlicheren Webpage, die interessante Features für jeden interessierten Anleger enthalten wird. Als führender Zertifikate-Anbieter in Österreich und CEE werden wir uns noch stärker auf risikoarme Anlageprodukte konzentrieren, die zwischen Sparbuch und Aktien angesiedelt sind.

Wir wollen damit ein noch breiteres Anlegerpublikum erreichen, insbesondere alljene, die aus Risikoüberlegungen nicht direkt in Aktien investieren möchten, aber dennoch höhere Renditen als am Sparbuch erwarten. Für diese breite Kundenbasis möchten wir den Zugang zu unseren Anlageprodukten möglichst einfach und barrierefrei gestalten. Dazu gehört viel Kreativität und ein agiles Vorgehen bei unseren digitalen Innovationen. Besonders spannend und herausfordernd ist es, diese digitalen „einfachen“ Lösungen an der Kundenfront auch durch kluge Automatisierungsschritte in den internen Abläufen zu begleiten.

Ein weiterer Schwerpunkt des heurigen Jahres ist die Erweiterung unseres Kundenfokus in den südosteuropäischen Bereich. Ich darf hier ein Kooperationsprojekt mit unserer Schwesterbank in Rumänien begleiten, welches für uns einerseits sehr komplex ist, andererseits aber auch sehr lohnend sein kann.
 Nicht zuletzt werde ich mich mit meinem Team wie schon bisher darauf konzentrieren, für unsere Kollegen an der Sales-Front die optimalen Bedingungen und Prozesse bereitzustellen, damit deren Akquisitionsstärke und Kundennähe voll zur Geltung kommen kann.

Sie sind nun seit etwas mehr als zwei Jahren im Vorstand der RCB – Ihr bisheriges Resümee?

Die Bank versucht, in all ihren Geschäftsbereichen eine führende Position in Österreich bzw. Osteuropa einzunehmen. Das gelingt jetzt schon immer öfter, aber wir wollen natürlich noch besser werden. Wir haben ein ausgezeichnetes Produktportfolio und ein junges und erfolgsorientiertes Team mit hohem Innovationsanspruch. Ein in so hohem Ausmaß für den

gemeinsamen Erfolg verschworenes und engagiertes Team an Topleuten auf allen Ebenen begegnet einem nicht so oft im Leben glaube ich Mein Resümee: Eine sehr coole Bank. Ich schätze mich glücklich, mit meinen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam die Zukunft der RCB als Teil der RBI Group gestalten zu dürfen.

Was wünschen Sie sich von der neuen Regierung?

Vorausschauende, über den nächsten Wahltag hinausgedachte Wirtschaftspolitik. Ein Umfeld, das die Österreicher endlich animiert, stärker in den Kapitalmarkt zu investieren, sei es durch steuerliche Anreize oder durch positive Meinungsbildung. Die Aufsichtskosten massiv zu senken gehört auch fix zu meinen Top 3 Wünschen.

Mehr Impulse für eine eingehende Finanzbildung von Jung und Alt unter Zuhilfenahme von Experten aus der Praxis. Top- Stellung innerhalb der EU bezüglich Förderung von Innovation. Die vielbesprochene Proportionalität diverser Regularien für kleinere Institute in den Bereichen umzusetzen, die uns viel Arbeit machen und keinerlei Mehrwert bringen.

Foto: Raiffeisen Centrobank

Zwei der drei Vorstandsmandate der ÖBB Personenverkehr haben Frauen inne – Silvia Hackl und Evelyn Palla im Doppeltalk.

 

Vor zehn Jahren erschien die erste Ausgabe ABW. Ein Blick zurück: Wo waren Sie vor zehn Jahren beruflich tätig, in welcher Funktion?

Valerie Hackl: Vor zehn Jahren war ich als Consultant bei Bain & Company tätig. Die Jahre in der Beratung waren für mich eine wertvolle Basis für meine berufliche Laufbahn. Dort habe ich gelernt, wie man strukturiert und zielorientiert Ergebnisse erreicht und dafür auch Akzeptanz gewinnt.

Evelyn Palla: Die Zeit um 2007 herum war sowohl in meiner beruflichen Laufbahn als auch privat eine ganz besondere. Mit dem Aufbau des Online-Energieunternehmens E-wie-Einfach für den deutschen Energiekonzern E.ON habe ich meine erste kaufmännische Führungsposition übernommen. Gleich danach bin ich als Leiterin des Controllings in die große Italien-Holding von E.ON nach Mailand gezogen.

Und dazwischen lag als privates Ereignis – für mich das größte Wunder dieser Welt – die Geburt meines ersten Sohnes, der heuer wie das ABW seinen zehnjährigen Geburtstag gefeiert hat. Das war eine spannende Zeit: neuer Job, neue Stadt, das erste Kind. Im Nachhinein denke ich mir manchmal, ich muss verrückt gewesen sein, das alles auf einmal zu machen. Aber danach sind noch zwei Kinder dazu gekommen und beruflich ist es auch gut weitergegangen. Das hat also schon gepasst.

Bitte nennen Sie uns Ihr Business-Highlight der vergangen zehn Jahre?


Valerie Hackl: Stolz bin ich auf unser Produkt ÖBB Nightjet. Damit haben wir uns in die internationale Liga katapultiert und sind mittlerweile DER mitteleuropäische Anbieter von Nachtreisen im Bahnsektor. Der Nightjet ist somit ein ganz wesentlicher Bestandteil der Internationalisierung im ÖBB Personenverkehr.

Ein ganz aktuelles Highlight ist die erfolgreiche Umstellung des bisherigen Vertriebssystems. Wir haben aus eigener Kraft eine neue Software und eine neue Benutzeroberfläche entwickelt und diese in sämtlichen Vertriebskanälen – von online, mobile über alle Ticketautomaten –  in ganz Österreich integriert, und das natürlich im laufenden Betrieb. Es ist essentiell, dass wir unseren Kundinnen und Kunden eine klare und einheitliche Verkaufslogik bieten und im Backend ein einheitliches Trägersystem haben. Die Entwicklung und Ausrollung ist in Anbetracht der Größe und Komplexität des Vorhabens sehr gut gelungen. Wir haben damit einen signifikanten Beitrag zur Digitalisierung des ÖBB Personenverkehrs geleistet und uns fit für die Zukunft aufgestellt.

Evelyn Palla: Mein größtes Highlight passiert eigentlich jeden Tag. Mit meiner Arbeit trage ich dazu bei, dass die ÖBB hunderttausende Menschen täglich dorthin bringen, wo sie es möchten – in die Schule, in die Arbeit oder zu Ihren Freunden und Familien. Gerade vor Weihnachten ist das wieder ein großes Thema.

Es macht mir Freude, dafür zu sorgen, dass die ÖBB ihre Sache jeden Tag ein bisschen besser machen. Wir schauen darauf, dass die Züge modern und sicher sind, pünktlich fahren und dass der Komfort an Bord stimmt. Und wenn uns das gelingt, ist das mein tägliches Highlight. Natürlich gibt es aber immer ein paar besondere Tage. Etwa wenn wir mit dem Land Vorarlberg und dem Bundesverkehrsministerium die Mobilität auf neue Beine stellen, mit modernsten Nahverkehrszügen. Oder wenn ich die neuen Cityjets in der Ostregion fahren sehe. Auch wenn ich durch Wien fahre und die neuen vernetzten Pläne von U-Bahn und Schnellbahn mit dem modernen Wegeleitsystem sehe, dann denke ich mir: Das war heute ein ganz besonders guter Tag!

Was umfasst Ihr Aufgabenbereich?


Valerie Hackl: Als Vorstandsmitglied der ÖBB-Personenverkehr AG fallen die Bereiche Fernverkehr, Marketing & Vertrieb, IT und Unternehmensentwicklung in meinem Aufgabenbereich.

Evelyn Palla: Ich habe zwei große Aufgabenbereiche. Zum einen bin ich die Finanzchefin der ÖBB-Personenverkehr AG. Wir stehen im Wettbewerb mit anderen Bahnbetreibern und da ist es wichtig, drauf zu schauen, dass die Zahlen stimmen. Wir müssen ja enorme Investitionen in moderne Züge stemmen und da schaue ich, dass sich das rechnet.

In meiner Position bin ich eigentlich in alle Themen tief involviert. Das hilft mir das große Ganze zu sehen. Mein zweiter großer Aufgabenbereich ist die Geschäftsverantwortung für den gesamten Nah- und Regionalverkehr in Österreich. Hier geht es darum, den Menschen ihre tägliche Mobilität zu ermöglichen, zur Schule, zur Arbeit, zu Freunden, zum Ausgehen und wieder nach Hause. Es macht mir Freude, neben meinem Schwerpunkt Finanzen auch operativ und ganz praktisch zu einem guten Service der ÖBB beizutragen.

Wie lief das Jahr 2017 für das Unternehmen?


Valerie Hackl: Der ÖBB Personenverkehr blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Wir freuen uns über einen Fahrgast- und Umsatzrekord. Wir haben den Roll-Out der neuen Oberfläche an den Ticketautomaten und die Einführung unseres Nightjets gut gemeistert. Erfolgreich waren wir aber auch mit der Vorteilscard 66, die von den Kunden sehr nachgefragt wird.

Evelyn Palla: Das Jahr 2017 war ein sehr gutes Jahr, in dem mein Team und ich sehr hart gearbeitet haben. Wir hatten uns ambitionierte Ziele im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Mobilität in Österreich gesetzt: Wir haben 60 neue Cityjets in den Fahrgastbetrieb genommen, wir haben begonnen, unsere Flotten mit WLAN und einem Onboard Portal auszustatten sowie den Sitzkomfort und das Fahrgastinformationssystem einiger älterer Flotten wesentlich zu verbessern. Darüber hinaus konnten wir zusammen mit unseren Partnern in ganz Österreich bei einigen Regional- und S-Bahn-Zügen den Takt weiter erhöhen und damit mehr Mobilität anbieten.

Wie schaut ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Valerie Hackl: Mein Terminkalender ist gut gefüllt. Das Spannende an meinem Job ist die immense Spannweite an unterschiedlichen Themengebieten – von Technik bis Vertrieb, von operativem Betrieb bis Strategie. Die Herausforderung ist, in einem sich massiv verändernden Markt ein qualitativ hochwertiges Leistungsversprechen sicherzustellen und dieses Tag für Tag unter Beweis zu stellen. Dazu braucht es oft rasche und mutige Entscheidungen.

Evelyn Palla: Mein Tag beginnt sehr früh. Als Erstes checke ich immer die Verkehrssituation, schaue ob der Zugverkehr regelmäßig läuft. Wenn alles normal läuft, dann ist erst mal Familienzeit. Mein Mann, der ebenfalls im Management arbeitet, und ich achten sehr darauf, dass wir mit unseren drei noch kleinen Kindern gemeinsam frühstücken und zusammen in den Tag starten.

Um kurz nach acht bin ich dann im Büro, schaue mir die Pünktlichkeits- und Zufriedenheitswerte an und starte mit den ersten Besprechungen. Ganz wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit den Landesregierungen und dem Bundesverkehrsministerium. Denn sie sind für viele unserer Strecken Auftraggeber. Dieser Teil macht mir sehr viel Freude. Da gibt es großartige Menschen, die wirklich etwas für unser Land bewegen wollen. Es macht einfach Freude gemeinsam daran zu arbeiten, dass Mobilität in Österreich für alle Menschen in hoher Qualität und zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung steht.

Am Abend esse ich meist mit den Kindern und bringe sie zu Bett. Und dann setze ich mich noch mal an die Emails und plane den nächsten Tag. Gute Organisation ist wichtig in meinem Job.

Was ist Ihr Erfolgsrezept


Valerie Hackl: Ich habe als Kind und Jugendliche Rhythmische Sportgymnastik ausgeübt. Dabei habe ich Leistungsorientierung und Zielstrebigkeit von klein auf verinnerlicht. Ziele festsetzen, Leistung erbringen und ergebnisorientiert arbeiten habe ich somit früh gelernt. 

Evelyn Palla: Ganz ehrlich: Darüber mache ich mir nicht so viele Gedanken. In bin, wer ich bin. Ich kann, was ich kann. Wenn ich damit gut durchs Leben komme, soll’s mir recht sein. Aber was für mich immer wichtig war, ist die Gewissenhaftigkeit. Das klingt vielleicht auf den ersten Blick ziemlich unsexy. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Gewissenhaftigkeit ein Erfolgsrezept sowohl für Karriere als auch für privates Glück ist.

Und was vielleicht noch interessant ist: In den mittelalterlichen Allegorien wurde die Klugheit als Frau dargestellt. Und das wird schon einen Grund gehabt haben!

Wie schaut es mit Ihrer Work-Life-Balance aus?


Valerie Hackl: Mein Ausgleich zum Berufsalltag ist Musik und die körperliche Bewegung – vorzugsweise in den Bergen und im Wald. Das sind Orte, wo ich Energie tanke und Kraft schöpfe.

Evelyn Palla: Ich arbeite gerne und ich lebe gerne. Für mich sind das keine Gegensätze. Es geht immer nur darum, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige oder Richtigere zu tun. Meist geht sich das eh gut aus, aber manchmal brechen eben zwei Wellen gleichzeitig. Ich habe das Glück, einen Mann zu haben, der Familie als gemeinsame Aufgabe begreift und immer zur Stelle ist, wenn’s eng wird.

Er ist selbst ein erfolgreicher Manager und kennt die Situation. Wir müssen da nicht viel reden. Über allem stehen unsere drei Kinder. Manchmal sind wir beide da, manchmal ist einer von uns auf Reisen, mal kommt einer später, mal geht nur einer von uns zum Elternsprechtag. Aber wir sind da. Und unsere Kinder sind wunderbar. Sie sind noch klein und machen ihre Sache schon so großartig. Mit ihnen haben wir drei wundervolle Persönlichkeiten bei uns. So nahe wie jetzt haben wir sie ohnehin nur für kurze Zeit. Wir wissen, dass jede Minute mit ihnen kostbar ist.

Fotos: ÖBB/Sabine Hauswirth

Vor knapp drei Monaten ist die Tochter von harry’s home Gründer Harald „Harry“ Ultsch offiziell in den Familienbetrieb eingestiegen.

 

Neben seinen Söhnen Florian und Fabian, hält nun auch Valentina Ultsch eine wichtige Unternehmensposition inne: Mit gerade einmal 26 Jahren übernimmt die BWL-Absolventin die Leitung im Bereich Human Resources der gesamten Harry’s Home Holding AG. 

Nach Ihrem BWL-Studium in Wien sind Sie vor wenigen Wochen in leitender Funktion in den Familienbetrieb eingestiegen – mit gerade einmal 26 Jahren. Welche Position haben Sie übernommen? 

Ich habe die Leitung Human Resources sowohl bei den harry’s home hotels & apartments als auch bei den Innsbrucker Häusern ADLERS Lifestyle-Hotel und Hotel Schwarzer Adler übernommen. Das betrifft aktuell insgesamt 250 Mitarbeiter der gesamten Harry’s Home Holding AG, nächstes Jahr werden es 300 sein. Ich bin übrigens nicht unmittelbar nach dem Studium in unseren Familienbetrieb eingestiegen. 

Was haben Sie stattdessen gemacht und wieso haben Sie sich für einen späteren Einstieg entschieden? 

Direkt nach dem Studium wäre es einfach zu früh gewesen. Ich wollte lieber noch ein bisschen Praxiserfahrung in anderen Firmen sammeln, um zu sehen, wie es anderswo läuft. Das habe ich schließlich knapp drei Jahre lang in Graz gemacht. Zuerst war ich dort bei Iventa – The Human Management Group, dann bei epunkt tätig – jeweils in der Personalberatung. 

Warum der Bereich Human Resources? 

Mein Interesse dafür habe ich während eines Management Trainees in unserem Betrieb entdeckt. Ich durfte dabei mehrere Positionen durchlaufen und alle Abteilungen kennenlernen. Zu der Zeit hatten wir eine tolle Mitarbeiterin im Bereich Human Resources, die mir gezeigt hat, wie kreativ das Gebiet sein kann, z. B. hinsichtlich Employer Branding oder Recruiting. Die Abwechslung und der permanente Austausch mit Menschen macht mir sehr viel Spaß. 

Was sind Ihre langfristigen Ziele? 

In unserem Betrieb leben wir das Motto „We all are family“, das direkt aus unserer Familie hervorgeht. Mein Ziel ist es, diesen Slogan auch wirklich zu verinnerlichen – egal wie groß wir als Unternehmen sind. Das soll nicht nur eine schöne Maske nach außen sein, sondern innendrin auch richtig gelebt werden. Das ist mir extrem wichtig. 

Haben Sie schon vor Ihrem offiziellen Einstieg ins Unternehmen mitentscheiden dürfen oder lag das bisher eher beim Rest der Familie? 

Also mitgeredet habe ich immer. In unserer Familie herrscht eine sehr offene Gesprächskultur. Es wird natürlich auch im privaten Umfeld viel über das Geschäft gesprochen und gerade größere, strategische Entscheidungen untereinander besprochen. Meine Eltern legen großen Wert darauf, die Meinung aller einzuholen und gleich abzuwägen. Bei ein paar externen Terminen, etwa in Wien, wo wir viele Partner haben, durfte ich zuletzt schon dabei sein und z. B. mitentscheiden, wie die künftigen Designgenerationen in unseren Hotels aussehen werden. 

Sie sind die Jüngste in der Familie, die aktiv in den Betrieb eingestiegen ist. Haben Sie das Gefühl, dass es Nachteile mit sich bringt als letzte dabei zu sein? 

Ich hatte anfangs schon die Befürchtung, dass ich im Nachteil sein könnte, denn der Altersunterschied zu meinen beiden älteren Brüdern ist relativ groß. Mittlerweile glaube ich, dass das sogar ein Vorteil ist. Bei uns gibt’s keinen Konkurrenzkampf aber natürlich kann es auch mal krachen, das gehört dazu. Mit meinen neun Jahren Unterschied zu Florian zählt dieser nämlich schon zu einer anderen Generation, da kann man schon mal anderer Meinung sein. Genau das ist aber auch das Schöne: Unser Vater ist sehr offen und möchte immer wissen wie unterschiedliche Altersgruppen denken und unsere Mutter legt großen Wert darauf, dass wir miteinander reden und gemeinsam Spaß haben. Am Ende finden wir stets einen Konsens, mit dem alle innerhalb der Familie zufrieden sind. 

Foto: Harry’s Home Holding AG/Aria Sadr-Salek

Erst kürzlich ist die Tochter von harry’s home Gründer Harald Ultsch offiziell in den Familienbetrieb eingestiegen. Neben seinen Söhnen Florian und Fabian, hält nun auch Valentina Ultsch eine wichtige Unternehmensposition inne.

 

Mit gerade einmal 26 Jahren übernahm die BWL-Absolventin die Leitung im Bereich Human Resources der gesamten Harry’s Home Holding AG.

Nach Ihrem BWL-Studium in Wien sind Sie erst kürzlich in leitender Funktion in den Familienbetrieb eingestiegen – mit gerade einmal 26 Jahren. Welche Position haben Sie übernommen? 

Ich habe die Leitung Human Resources sowohl bei den harry’s home hotels & apartments als auch bei den Innsbrucker Häusern ADLERS Lifestyle-Hotel und Hotel Schwarzer Adler übernommen. Das betrifft insgesamt 250 Mitarbeiter der gesamten Harry’s Home Holding AG, dieses Jahr werden es 300 sein. Ich bin übrigens nicht unmittelbar nach dem Studium in unseren Familienbetrieb eingestiegen. 

Was haben Sie stattdessen gemacht und wieso haben Sie sich für einen späteren Einstieg entschieden? 

Direkt nach dem Studium wäre es einfach zu früh gewesen. Ich wollte lieber noch ein bisschen Praxiserfahrung in anderen Firmen sammeln, um zu sehen, wie es anderswo läuft. Das habe ich schließlich knapp drei Jahre lang in Graz gemacht. Zuerst war ich dort bei Iventa – The Human Management Group, dann bei epunkt tätig – jeweils in der Personalberatung. 

Warum der Bereich Human Resources? 

Mein Interesse dafür habe ich während eines Management Trainees in unserem Betrieb entdeckt. Ich durfte dabei mehrere Positionen durchlaufen und alle Abteilungen kennenlernen. Zu der Zeit hatten wir eine tolle Mitarbeiterin im Bereich Human Resources, die mir gezeigt hat, wie kreativ das Gebiet sein kann, z. B. hinsichtlich Employer Branding oder Recruiting. Die Abwechslung und der permanente Austausch mit Menschen macht mir sehr viel Spaß. 

Was sind Ihre langfristigen Ziele? 

In unserem Betrieb leben wir das Motto „We all are family“, das direkt aus unserer Familie hervorgeht. Mein Ziel ist es, diesen Slogan auch wirklich zu verinnerlichen – egal wie groß wir als Unternehmen sind. Das soll nicht nur eine schöne Maske nach außen sein, sondern innendrin auch richtig gelebt werden. Das ist mir extrem wichtig. 

Haben Sie schon vor Ihrem offiziellen Einstieg ins Unternehmen mitentscheiden dürfen oder lag das bisher eher beim Rest der Familie? 

Also mitgeredet habe ich immer. In unserer Familie herrscht eine sehr offene Gesprächskultur. Es wird natürlich auch im privaten Umfeld viel über das Geschäft gesprochen und gerade größere, strategische Entscheidungen untereinander besprochen. Meine Eltern legen großen Wert darauf, die Meinung aller einzuholen und gleich abzuwägen. Bei ein paar externen Terminen, etwa in Wien, wo wir viele Partner haben, durfte ich zuletzt schon dabei sein und z. B. mitentscheiden, wie die künftigen Designgenerationen in unseren Hotels aussehen werden. 

Sie sind die Jüngste in der Familie, die aktiv in den Betrieb eingestiegen ist. Haben Sie das Gefühl, dass es Nachteile mit sich bringt als letzte dabei zu sein? 

Ich hatte anfangs schon die Befürchtung, dass ich im Nachteil sein könnte, denn der Altersunterschied zu meinen beiden älteren Brüdern ist relativ groß. Mittlerweile glaube ich, dass das sogar ein Vorteil ist. Bei uns gibt’s keinen Konkurrenzkampf aber natürlich kann es auch mal krachen, das gehört dazu. Mit meinen neun Jahren Unterschied zu Florian zählt dieser nämlich schon zu einer anderen Generation, da kann man schon mal anderer Meinung sein. Genau das ist aber auch das Schöne: Unser Vater ist sehr offen und möchte immer wissen wie unterschiedliche Altersgruppen denken und unsere Mutter legt großen Wert darauf, dass wir miteinander reden und gemeinsam Spaß haben. Am Ende finden wir stets einen Konsens, mit dem alle innerhalb der Familie zufrieden sind. 

Foto: Harry’s Home Holding AG/Aria Sadr-Salek

Sie ist selbständige Finanzkommunikationsberaterin und war Mitglied des PRVA-Vorstands von 2011-2017, im Vorjahr wurde sie Geschäftsführerin des Wissenschaftlichen Senats des PRVA.

 


Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihr neues Aufgabengebiet?

Mit meiner Finanzkommunikationsagentur UKcom Finance GmbH betreue ich österreichische Unternehmen am Kapitalmarkt in der Kommunikation zu Ihren Investoren. Meine Ansprechpersonen auf Unternehmensseite sind in diesem Bereich Vorstände und IR-Manager.

Vom Börsegang bis hin zu Kapitalerhöhungen und der Regelpublizität biete ich gemeinsam mit strategischen Agenturpartnern das gesamte Spektrum der Kapitalmarktkommunikation ab. Das Feld ist sehr spezifisch und die Stakeholdergruppen sind Investoren, Analysten, Rating-Agenturen, die regulierenden Behörden sowie die die Finanzmedien. Zusätzlich bin ich noch an drei Fachhochschulen als externe Lektorin tätig, bin Vorstandsmitglied einer Familienprivatstiftung und führe seit Mai dieses Jahres ehrenamtlich die Geschäfte des Wissenschaftlichen Senats des PRVA.

Sie sind seit Kurzem Geschäftsführerin des Wissenschaftlichen Senats des PRVA – Ihr bisheriges Résumé?

Der Vernetzung von Wissenschaft und Praxis nimmt eine zentrale Rolle ein – egal ob in der PR oder in anderen Branchen und Segmenten. So kann die Wissenschaft ohne die Praxis nicht forschen und sich die Praxis ohne die Wissenschaft nicht fundamental und strategisch weiterentwickeln.

Mit dem Wissenschaftlichen Senat des PRVA wollen wir diese Brücke im PR-Bereich bauen und die Praktiker eng mit der Wissenschaft verbinden. Bereits gelungen ist es meiner Vorgängerin Dr. Ingrid Vogl, dass beinahe alle österreichischen PR- und Kommunikationsinstitute über unseren Think Tank mit im Boot sind und sich untereinander austauschen.

Der Franz Bogner Wissenschaftspreis für PR zeichnet auch die besten wissenschaftlichen PR-Arbeiten in Österreich aus und stellt die ausgezeichneten Studierenden vor den Vorhang. Was uns jedoch noch fehlt, sind mehr Senatoren, die wir aus der Praxis auf CEO und Kommunikationsleiterebene gewinnen wollen, die die Plattform des Wissenschaftlichen Senats als ihr Tor zur Wissenschaft nutzen und sich hier Trends und aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse abholen. Daran arbeite ich gerade mit einem kleinen Kernteam.

Was fasziniert Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

Am meisten fasziniert mich an meiner Arbeit, dass sie so vielfältig und abwechslungsreich ist. Kein Tag ist wie der andere und in der Früh weiß ich oft noch nicht, was alles auf mich zukommt. Die Ergebnisse der Investor Relationsberatung lassen sich über die Monate und Jahre gut im steigenden Aktienkurs und höheren Marktkapitalisierung ablesen.

Damit ist die Börse ein klares Spiegelbild von klarer Investorenkommunikation. Weiters finde ich an meinem Aufgabengebiet besonders wertvoll, dass ich mit sehr vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten zu tun habe. Den Austausch mit den Studierenden schätze zusätzlich sehr.

Diese Vielfältigkeit inspiriert mich und ich entdecke für mich immer wieder neue Vorbilder. Das Dreieck Kommunikationsarbeit – Investor Relationsarbeit – Wissenschafts-PR bildet für mich das große Ganze. 

Welche Herausforderungen haben für Sie in den kommenden Jahren Priorität? 

Wie auch die großen Konzerne und Industrieunternehmen steht auch die IR und PR-Branche vor dem großen Thema des Vorantreibens und Voranschreitens der Digitalisierung. In diesem Zusammenhang wird es in den nächsten Jahren große Veränderungen geben, die mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz auch zur weiteren automatisierten Erstellung von Inhalten und Publikationen führen wird.

Weiters ist die Kommunikationsbranche gesamt auch stark gefordert, dem Thema Nachhaltigkeit einen Fokus zu geben. Ob in der integrierten Unternehmenskommunikation oder in der Investor Relations Arbeit: Das Thema Nachhaltigkeit wird uns jeden Tag treiben und wir sind gefordert, die strategischen Ansätze des TOP-Managements sowie die operative Umsetzung einzelner Maßnahmen in die Kommunikationsarbeit aufzunehmen und mit der richtigen Vision, Positionierung und den richtigen Botschaften die Wachstums-Story der Unternehmen zu untermauern! Bei dieser Themensetzung kann uns die Wissenschaft auf Basis von wissenschaftlichen Studien gute Unterstützung bieten.

Ihre Wünsche und Ziele für 2022?

Ich hoffe, dass es uns gesellschaftliche gelingt, die COVD-19-Pandemie lokal und global wieder stark in den Griff zu bekommen und wir die positiven Veränderungen aufgrund der Krise in der Arbeits- und Kommunikationswelt auch zukünftig mitnehmen sowie den Digitalisierungsschub nicht wieder einschlafen lassen.

Dennoch würde es mich freuen, wenn Kommunikationsarbeit in vielen Bereichen auch wieder stark auf persönlicher Ebene stattfinden kann, denn PR- und IR-Arbeit ist Beziehungsarbeit und baut auf Emotionen. Um diese zu transportieren, bedarf es jedoch der persönlichen Gespräche!

Foto: Ute Greutter

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