Mag. Verena Nussbaum, Abgeordnete zum Nationalrat (SPÖ): Arbeit ist in Österreich viel zu hoch besteuert

Verena Nussbaum weiß, was sie will: Politik mit den Menschen machen und nicht über deren Köpfe hinweg. 

 

„Viele Menschen haben das Gefühl, nicht mitbestimmen zu können. Deshalb ist es mir sehr wichtig, bis zur Nationalratswahl viele Gespräche zu führen, mit den Menschen zu diskutieren und ihnen ehrlich zuzuhören. Mir ist es aber auch wichtig zu betonen, dass man sein Wahlrecht in Anspruch nehmen und damit seine Meinung bei der nächsten Wahl kundtun soll“, so die Politikerin, die darauf hinweist, dass immer mehr Menschen mit einem Einkommen unter der Armutsgrenze auskommen müssen.

„Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. In einer Regierungsverantwortung müssten als erstes Maßnahmen gesetzt werden, um die finanzielle Belastung, die durch die Teuerung gestiegen ist, wieder zu reduzieren. Dazu müssen vor allem die Lebensmittelpreise gesenkt und die Mieten eingefroren werden. Das kann aber nur der Anfang sein. Dann brauchen wir eine gerechte Steuerverteilung und Investitionen in grüne Technologien, die wir in Zukunft dringend benötigen“, so Nussbaum.

Die Steuerlast sei in Österreich sehr ungerecht verteilt, derzeit tragen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Großteil des Steueraufkommens. „76 Prozent der Steuern in Österreich werden auf Arbeit und Konsum eingehoben, während Unternehmensgewinne und Vermögenszuwächse nur 9 Prozent beitragen. Wir brauchen daher eine Senkung der Steuern auf Arbeit. Darüber hinaus müssen wir natürlich andere Einnahmequellen schaffen. Dazu schlagen wir eine Millionärssteuer ab einem Vermögen von einer Million Euro vor. Denn eines ist klar, wenn Arbeit in Österreich weiterhin so hoch besteuert wird, während die großen Konzerne nichts zur Finanzierung der Infrastruktur beitragen, dann ist das leistungsfeindlich.“

Einkommensschere schließen

Die Gleichstellung von Frauen und Männern dürfe auch nicht vergessen werden. „Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr. Darüber hinaus braucht es aber auch Regelungen für die Aufteilung der Karenzzeiten. Leider ist es auch 2024 noch so, dass fast ausschließlich Frauen in Karenz gehen und die Betreuungsarbeit übernehmen. Das muss nicht sein: In vielen Ländern sind die Karenzzeiten zwischen Männern und Frauen bereits gleich verteilt, wir hinken leider noch hinterher. Unter anderem auch deshalb, weil Frauen in Österreich immer noch schlechter bezahlt werden als Männer. Auch das sollte der Vergangenheit angehören. Um die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen endlich zu schließen, brauchen wir Lohntransparenz, damit die Benachteiligung von Frauen bei der Entlohnung leicht erkennbar ist und endlich beendet werden kann. Auch Menschen mit Behinderungen erleben fast täglich Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Um dem entgegenzuwirken, brauchen wir inklusive Schulen, in denen Menschen mit Behinderungen die Chance auf eine gute Schulbildung und später natürlich auch auf eine Berufsausbildung haben“, fordert Verena Nussbaum.

Foto: SPÖ Steiermark


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