Interviews

Susanne Baumann-Söllner leitet seit 2012 das Austria Center Vienna und kann Jahr für Jahr Rekordzahlen vermelden: 2018 wurde erstmals die 120.000 Teilnehmer-Marke erreicht. 

 

Ihnen obliegt seit 2012 die Leitung der IAKW AG – eine Zwischenbilanz nach mehr sechs Jahren?

Ich habe damals im Dezember 2012 die Leitung übernommen, 2013 beherbergte unser Haus gerade einmal vier internationale Großkongresse. Dabei ist unser Haus für internationale Kongresse bis zu 20.000 Personen absolut ideal, außerdem bringen internationale Gäste der Stadt und dem Land eine unglaubliche Umwegrentabilität! Gemeinsam mit den Mitarbeitern habe ich daher die Bedürfnisse dieser großen Kongresse erhoben und Strategien erarbeitet, um eine bessere internationale Auslastung zu erreichen. Durch gezielte Modernisierung von Gebäude, Räumlichkeiten und Technik sowie dem Fokus auf hohe Qualität konnten wir in den vergangenen Jahren jeweils Rekordzahlen bei Umsätzen und Teilnehmern erreichen. 2017 haben wir erstmals über 100.000 internationale Teilnehmer gezählt und damit die Zahl innerhalb von fünf Jahren verdoppelt. Heuer knacken wir mit 18 Kongressen die 120.000er Marke. Zusätzlich beherbergen wir den EU-Ratsvorsitz, was uns noch weitere 130 Veranstaltungen bringt. 

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit? Welche Ziele haben Sie für heuer?

Es ist unglaublich spannend, ein Haus und ein Team, das unseren Kunden höchste Qualität bietet, zu entwickeln. Internationale Kongresse buchen drei bis zehn Jahre im Voraus, das erfordert auch ein entsprechendes Vordenken, was Trends und auch neue Generationen an Teilnehmern benötigen. Damit leisten wir einen ganz wesentlichen Beitrag zur Gestaltung des Kongressstandortes Wien.  Dabei müssen wir immer am Ball bleiben, denn das Kongressgeschäft ist ein international hart umkämpftes Umfeld. Umso mehr freut es mich, dass wir trotz großer internationaler Konkurrenz diese sehr positive Entwicklung nehmen konnten. An unserem nächsten großen Schritt arbeiten wir auch schon seit Jahren, nämlich an der Vorbereitung unseres großen Modernisierungsprojektes, das 2019 startet. Unter dem „donauSEGEL“ der neuen Überdachung unseres Vorplatzes, können auf 4.200 Quadratmetern – das entspricht etwas mehr als einem halben Fußballfeld - individuelle Veranstaltungsformate realisiert werden. In der veranstaltungsfreien Zeit entsteht hier ein neuer urbaner Treffpunkt für alle Wienerinnen und Wiener. Ein architektonisches Landmark entsteht, welches international seinesgleichen sucht. Dadurch werden wir zukünftig in der Lage sein, noch mehr internationale Teilnehmer nach Wien zu holen! 

Nach acht Jahren als stellvertretende Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) übernimmt Susanne Kraus-Winkler nun als Obfrau das Ruder.

 

Daneben engagierte sie sich sehr professionell auf europäischer Ebene für die österreichische Hotellerie: Sie ist seit 2004 im Vorstand der HOTREC, dem Europäischen Dachverband der Hotellerie- und Gastronomieverbände und leitet die HOTREC, als erste Frau an der Verbandsspitze, seit 2014 als deren Präsidentin.

 Die Fachverbandsspitze wird in Zukunft noch stärker als Team tätig sein. Mit den ebenfalls neu nominierten Stellvertretern - Mario Gerber (Tirol) und Sigi Moerisch (Kärnten) - sowie mit Andrea Steinleitner, die als Vertreterin der Stadthotellerie das Arbeitsteam verstärkt, will Kraus-Winkler vor allem in einer neuartigen, übersichtlichen Aufbereitung von brennenden Fachthemen wie touristische Wohnraumvermietung, Fachkräftesicherung und Entlastung der heimischen Betriebe durch Entbürokratisierung und Förderung punkten, aber auch neue Stoßrichtungen vorgeben.

 „In Zeiten des Wandels und der Digitalisierung muss es mehr denn je unser Ziel sein, als Interessenvertretung der Hotellerie gemeinsam mit allen Verantwortlichen im Österreichischen Tourismus, noch mehr Schulterschluss einzufordern und noch mehr Verständnis für einen fairen Wettbewerb und die richtigen Rahmenbedingungen zu erreichen. Österreichs touristische Leistungen sind weltweit anerkannt, unser Know-How setzt international Maßstäbe. Erklärtes Ziel ist es, diesen Vorsprung für unsere Betriebe zu erhalten bzw. auszubauen“, so Kraus-Winkler.

Foto: Isabella Abel

Ing. Susanne Krönes, Geschäftsführerin der Coface Austria Kreditversicherung und Regional Marketing & Communications Director Central and Eastern Europe über ihre Arbeitsschwerpunkte.

 

Das Herzstück des Teams Coface ist die Verschmelzung der unterschiedlichen Kulturen und Marktbedürfnisse, um als internationaler Konzern nachhaltig erfolgreich zu sein. „Das bedeutet, sicherzustellen, dass für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter unsere Werte Teil der professionellen DNA sind oder werden. Wir sind auf einem sehr guten Weg und es gibt immense Kraft und Motivation, die Begeisterung zu sehen, mit der die unterschiedlichen Werte zum Leben erweckt und weiter entwickelt wurden“, so Susanne Krönes. Selbstredend sei die Erreichung der im Strategieplan „Fit to Win“ definierten Ziele ein Schwerpunkt. Serviceorientierung ist für Coface mehr als nur ein Schlagwort und eine Vielzahl von Maßnahmen fokussieren darauf, die Zusammenarbeit zu einem Erlebnis zu machen und somit dem Kunden neben der „technischen“ Sicherheit auch „emotionale“ Sicherheit zu geben. 

Was unterscheidet die Kathrein Privatbank von anderen Banken, was bietet sie ihren Kunden? Mag. PhDr. Susanne Höllinger im ABW-Interview.

 

Sind langfristige Anlagen im derzeiten Zinsumfeld sinnvoll?

Die reale Vermehrung des Vermögens (nach Inflationsabgeltung) ist für den langfristig orientierten Investor von entscheidender Bedeutung. Durch das aktuelle ultra-tiefe Zinsniveau bedingt durch eine einmalige Notenbankpolitik rund um den Globus bieten aber klassische Staatsanleihen sowie Geldmarktveranlagungen oder das Sparbuch keinen realen Werterhalt mehr.

Daher ist man gezwungen in Veranlagungen mit höherem Risiko auszuweichen. Wir setzen bei unserer Strategie auf ein breit diversifiziertes Portfolio mit dynamischer Aktiengewichtung und einer aktiven Laufzeitensteuerung im Anleihebereich. Bei Anleihen empfehlen wir nicht nur Euro-Staatsanleihen, sondern durchaus auch Anleihen aus Emerging Markets, wobei wir die Gewichtung und Duration (Zinssensivität) regelmäßig anpassen. Staatsanleihen von Entwicklungsländern in lokaler Währung bieten derzeit sehr attraktive Renditen und gleichzeitig eine Perspektive bei der Währungsentwicklung, da viele dieser Währungen nach Kaufkraftparität unterbewertet sind. Auch Unternehmens- und High Yield Anleihen bieten weiterhin eine attraktive Rendite im Niedrigzinsumfeld. Inflationsgeschützte Anleihen wie auch Cash plus Fonds bieten den besten Schutz bei steigenden Inflationszahlen.

Der Tourismus boomt, doch die Mitarbeiter fehlen. Was tun? Austrian Business Woman sprach darüber mit HOTREC-Präsidentin Mag. Susanne Kraus-Winkler.

 

Viele Nächtigungen, zu wenig Personal – wo sehen Sie die Ursachen des Fachkräftemangels im Tourismus?

Der derzeit weltweite Fachkräftemangel hat viele unterschiedlichste Ursachen. Wie Sie schon sagen, der Tourismus wächst rasant und dies weltweit, manchmal zwar mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, aber es werden dennoch immer mehr Hotels gebaut und Restaurants, Bars und Cafes eröffnet bzw. neue Destinationen entwickelt. Alleine damit steigt der Bedarf an Mitarbeitern in unserer Branche enorm. Die Kreuzschifffahrtindustrie hat ebenso riesige Wachstumsraten zu verzeichnen, immer mehr und immer größere Schiffe fahren weltweit und benötigt zusätzlich eine immer größere Anzahl an Mitarbeitern. In etlichen neuen Tourismusdestinationen gibt es derzeit noch wenige oder zu wenige Ausbildungsstätten und auch die Hautpausbildungsländer kommen im Grunde nicht damit nach, ausreichend junge Menschen entsprechend auszubilden. Dazu kommen viele neue, oftmals für junge Menschen spannendere Berufe und Möglichkeiten rund um die Digitalisierung. Bei der letzten OECD Tourismuskonferenz im Herbst in Paris, gab es kein einziges Land weltweit, das nicht über akuten Fachkräftemangel im Tourismus berichtet hätte. Es gibt derzeit einen weltweiten Wettkampf um Mitarbeiter in unserer Branche,  vor allem in den Bereichen Küche und Service.

Wie kann man Tourismusberufe attraktiver machen?

Tourismus ist eine attraktive Branche. Arbeit im Tourismus ist bunt und erfindet sich immer neu. Arbeit mit Menschen ist oft sehr befriedigend und kann individuell und oft kreativ in der täglichen Umsetzung gestaltet werden. Aber Dienstleistung und Arbeit im Tourismus haben natürlich auch ihre Herausforderungen. Service am Gast ist nicht immer ein leichter Job, oftmals auch sehr emotional geprägt, Stoßzeiten in der Küche, an der Rezeption oder auf der Etage erzeugen Druck, den man verkraften können muss und flexible Arbeitszeiten passen nicht für jeden Lebensabschnitt. Wie also Jobs attraktiv machen? Wir müssen in Zukunft noch viel mehr die Führungsqualitäten aller Führungskräfte, vom jungen Stationskellner mit erster Teamverantwortung bis zur Rezeption,  entwickeln. Junge Menschen müssen heute noch viel intensiver und sorgfältiger bei ihren ersten Berufsschritten in unserer Branche begleitet werden. Wir werden die Managementfähigkeiten in allen Bereichen eines Betriebs stärker vermitteln lernen müssen, damit wir noch besser strukturierte Arbeitsabläufe, optimierte Dienstpläne und Lebenszeit gerechte Dienstzeiten anbieten können. Es geht um die Kultur des Miteinander und die Kunst Arbeit gut zu gestalten. Arbeit im Tourismus ist geprägt von einem großen Miteinander innerhalb der Teams, die Balance zwischen Job und Familie oder Privatleben gewährleisten zu können, wird in Zukunft eine noch wichtigere Herausforderung für jeden einzelnen Betrieb. 

Eine Lehre/Tätigkeit im Tourismusbereich liegt auf der Wunschliste junger Menschen nicht unbedingt an erster Stelle. Ist die Verantwortung für diese Entwicklung auch bei den Betrieben zu suchen oder handelt es sich dabei um ein gesellschaftspolitisches Phänomen und Versagen der Politik?

Ich denke, wir werden uns überlegen müssen, wie wir Ausbildung moderner, flexibler und zukunftsorientierter gestalten können. Auch Ausbildung ist heute ein Prozess und darf nicht mit zu starren Ausbildungsplänen agieren, die die heutigen Anforderungen nicht beantworten und unantastbar erscheinen. Hier ist aus meiner Sicht die Politik gefragt, Veränderung ist nicht einfach im Österreichischen Ausbildungssystem. Andererseits ist das Problem sicherlich auch ein gesellschaftspolitisches Phänomen. Die Gesellschaft, die Menschen verändern sich durch die Digitalisierung. Kommunikation und Emotionalität werden anders gelebt, Korrektive für richtiges Verhalten von Menschen gibt es immer weniger, die Feedbackgesellschaft korrigiert alles nur nicht sich selbst. Das erzeugt viele Phänomene rund um die Themen Dienstleistung und Service am Menschen. Da will nicht jeder mitmachen und dazu gibt es die große Konkurrenz der neuen, digital getriebenen Jobs, die noch nicht so ganz den Weg in den operativen Alltag unserer Branche gefunden haben. In Zeiten so großer Veränderungen braucht es viel Flexibilität im Umgang mit Althergebrachtem und ein gutes Gespür, wie man dabei richtig agiert. Ich denke, die jungen Menschen werden den Weg in unsere Branche wieder stärker finden, nur muss die Branche auch ihren Weg zu den neuen jungen Menschen und ihren Bedürfnissen finden.

Die Digitalisierung ist eines der Kernthemen der Branche. Hinkt man in den Bereichen Kundendatenverarbeitung und -vermarktung den großen Buchungsplattformen nicht längst hinterher? 

Ja, wir hinken teilweise hinten nach, aber nicht weil wir nicht wüssten was wir wollten, sondern weil es einfach nicht möglich ist, dass eine Branche, die geprägt von vielen kleinen Unternehmen ist, die Ressourcen aufbringen kann, die erforderlichen technologischen Innovationen zu erforschen und zu finanzieren. Dass sich hier die Großen den Luxus der hochtechnischen Entwicklungen gesichert haben, hat ja nicht nur in unserer Branche stattgefunden. Hier geht es nun ganz einfach um ein faires Miteinander, vor allem wo es noch keine fairen Regeln gibt, die “leben und leben lassen“ garantieren.

Wie sensibilisiert man Betriebe für das Thema Digitalisierung (diese ist ja auch mit Kosten verbunden)?

Derzeit kommt es vor allem darauf an, dass wir uns viel aktiver mit allem was so rund um Digitalisierung und neue Technologien passiert, auseinander setzen. Wer dieses Jahr beim ÖHV Kongress war, konnte dazu viel hören oder wer auf die ITB fährt, hat die Möglichkeit in den IT Hallen vieles dazu mitzubekommen. Die HOTREC wird bei unserer Generalsversammlung in Wien im April auch eine neue Hospitality Start Up Plattform vorstellen, um einen Überblick über alle Arten von neuen Start Up Lösungen für unsere Branche  und unsere Betriebe online sichtbar zu machen.

Man muss nicht immer „first mover“ sein, aber man sollte immer einen gewissen Überblick haben, wohin die Reise geht. Wissen ist hier die erste Pflichtaufgabe. Heute geht es bei vielen Systemen ja nicht mehr um den Kauf des Systems, sondern meist sind es Softwarelösungen die man gegen Gebühr für eine bestimmte Zeit nutzt. Man kann daher beginnen, das eine oder andere System auszuprobieren um ein Gefühl zu bekommen, wo muss man dabei sein oder wo sollte man noch auf andere Lösungen warten.

Zuweilen entsteht der Eindruck, es herrscht in manchen Betrieben Abneigung gegen die Technik. Woran kann das liegen?

Na ja, ist ja nicht verwunderlich. Viele Unternehmer haben kaum Zeit sich mit den vielen Neuerungen auseinander zu setzen, für sie wirkt das eher bedrohlich. Vieles kann man sich auch gar nicht vorstellen und bei vielem, wie z.B. den OTSs gab es erst den großen Run und danach das Heulen und Zähne knirschen, weil man die unfairen Praktiken und das Leck zwischen Hotel und Gast erst zu spät erkannt hat. Da ist manchmal Kopf in den Sand schon auch eine Strategie, die kurzfristig Kopfschmerzen abhaltet.

Wo sehen Sie in den kommenden Jahren die größten Herausforderungen und wie stellen Sie sich darauf ein?

Alles was rund um Digitalisierung und Technologie so läuft, wird uns in Atem halten. Wie und wann am besten darauf reagieren, ist die große Frage. Der Digitale Vertrieb wird sich möglicher Weise  wieder völlig verändern. Ich denke Blockchain könnte hier nochmals eine nächste Welle der Veränderung bringen. Zu all dem gehören auch die Themen Zahlungssysteme und natürlich alles rund um Podcasts und Sprachassistentin und wie unsere Webseiten in Zukunft gestaltet sein müssen, daß sie maschinenlesbar sind, sonst wird Alexa beim Wort LOISIUM fragen, ob das ein Fremdwort ist. Für uns ist aber auch das Thema starke Mitarbeiter ein ganz wichtiges, denn ohne gute Teams, werden wir auch in Zukunft keine zufriedenen Gäste und erfolgreiche Betriebe haben.

Was sind Ihre Pläne und Ziele für 2018?

Wir sind gerade dabei verstärkt nach Standorten für weitere LOISIUM Hotels in Europa zu suchen, wollen aber nur als Betreiber auftreten und nicht als Investoren oder Developer. LOISIUM ist so ein schönes Produkt und Wein ist so ein innovatives, emotionales Thema, daß es eine große Freude ist, daran weiter zu arbeiten. Bei der HOTREC habe ich noch 2018 bis zum Ende meiner 2. Präsidentschaft, da wollen wir noch einige der Pläne rund um Digitalisierung, Kommunikation und stärkeres Lobbying umsetzen.

Was zeichnet den idealen Gastgeber aus?

Der ideale Gastgeber ist, wer Leidenschaft für seine Gäste und sein Produkt leben gelernt hat und Menschen liebt. Gleichzeitig muss ein guter Gastgeber aber auch ein guter Kaufmann mit vorbildlichem Führungsstil sein können.

Abschließend: Was wünschen Sie sich von der neuen Regierung?

Die Umsetzung der Versprechen und Aufrichtigkeit in dem was sie sagen und tun.

Foto: WKO

Wiesenthal ist ein Autohaus mit Tradition und einer bewegten Geschichte: Aus einem Familienunternehmen ist über die Jahrzehnte ein Konzern mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen entstanden. Eine davon ist Susanne Dworschak.

 

Susanne Dworschak studierte zuerst an der Wirtschaftsuniversität Wien und absolvierte dann an der IMC Fachhochschule Krems den Studienzweig Unternehmensführung & Electronic Business Management. Vor zehn Jahren, also ein Jahr nachdem sie ihre Studium abgeschlossen und in das „richtige“ Berufsleben eingestiegen war, verantwortete sie als Produktmanagerin das Lesermarketing für drei Entertainment-Titel und ein Lifestyle-Magazin der Verlagsgruppe News.

2010 wechselte sie zu Wiesenthal ins Marketing bzw. Projektmanagement und durchlief mehrere Stationen im Unternehmen. Nach ihrer Karenz wurde Susanne Dworschak die Verantwortung für Marketing bzw. Projektmanagement übertragen. Später übernahm sie die Online-Marketing-Agenden.

 

Susanne Dworschak, Marketing & Online-Marketing Wiesenthal

 

Viele Highlights

Ein einzelnes berufliches Highlight kann sie, so Dworschak, nur schwer ausmachen, „da es immer wieder Momente gibt, die ich in meiner beruflichen Laufbahn als Besonders empfinde und auf die ich stolz bin, wie zum Beispiel erfolgreich geführte Verhandlungen, der Wiedereinstieg nach der Karenz, gelungene Veranstaltungen mit glücklichen Kunden, meinen ersten Blog-Beitrag, gut performende Kampagnen die maßgeblich & nachweislich zum Verkaufserfolg beitrugen und die Erreichung meiner gesetzen Ziele in meinem Arbeitsbereich. Das wohl jüngste „Highlight“ war die Übernahme eines für mich neuen Bereichs, dem Online Marketing der Firma Wiesenthal und der Steigerung erfolgsmessender Kennzahlen sowie die Optimierung einzelner Prozesse in dieser Abteilung im letzten Jahr.

Viel Abwechslung

Susanne Dworschak gefällt besonders die Abwechslung, die ihr Job bietet und mit sich bringt: „Einerseits der vielseitige Online-Bereich: Neben den klassischen Aufgaben, wie der Befüllung der Website mit Content und der Planung von Online-Kampagnen verlangt dieser Beruf vor allem auch Kreativität, lösungs- und erfolgsorientiertes Arbeiten, ein über den Tellerrand blicken und vernetztes Denken, Analysefähigkeit und Ideenreichtum. Spannend machen meine Arbeit letztendlich auch die Aufgaben im Offline-Bereich, wie der Kampagnen- und Mediaplanung oder das Projektmanagement.“ Wiesenthal ist derzeit mit 33 Standorten in Europa vertreten und beschäftigt insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter. Aus einem ehemaligen familiären Unternehmen ist über die Jahrzehnte ein weltweiter Konzern entstanden.

Drei Fragen an Susanne Dworschak:

Wie lief das Vorjahr?

Veränderungen bringen immer (auch) etwas Positives – so auch für mich im letzten Jahr. Ich bekam die einmalige Möglichkeit, nachdem ich zuvor sechs Jahre für Projekte im Offline-Bereich und klassische Marketing-Agenden zuständig war, den Bereich Online-Marketing zur Gänze zu übernehmen und zu verantworten, mir neues Wissen anzueignen, einen Fuß in diese interessante Branche zu setzen, neue Kontakte zu schließen und letztendlich eine positive Performance zu verzeichnen.

Welche Ziele/Pläne haben Sie für 2018?

Berufliche Ziele für das kommende Jahr sind die weitere Performance-Steigerung im Online Bereich, eine optimierte Erfolgsmessung, der Einsatz innovativer Lösungen bei unseren Online-Kampagnen und für mich persönlich die stetige Weiterbildung in diesem Bereich.

Was muss man mitbringen, um in Ihrer Branche erfolgreich zu sein?

Ich denke, um erfolgreich zu sein – und damit meine ich in erster Linie nicht die erklimmte Höhe der Karriereleiter, sondern die eigene Zufriedenheit und jene des Vorgesetzen mit der geleisteten Arbeit, die gefühlte Wertschätzung dafür (Standing, Gehalt, Freiheiten) –  sind ein gewisser Biss und ein vorhandenes Selbstbewusstsein sehr wichtig. „Zeige Hunger und stehe zu deinen Taten!“

Foto: Wiesenthal/Marko Zlousic

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Der Gastronomiegroßhändler Eurogast hat seit Anfang 2018 eine neue Geschäftsführerin. ABW sprach mit Susanne Berner über die neuen Aufgaben.

 

Der Gastronomiegroßhändler Eurogast – ein Zusammenschluss von elf privaten Gastronomiegroßhändlern – möchte den Weg für künftige Innovationen mit einer neuen Managementstruktur ebnen. Geschäftsführerin ist seit Jänner Handelsexpertin und begeisterte Surferin Susanne Berner. Ein ABW-Interview.

Seit 1. Jänner 2018 sind Sie Mitglied der Geschäftsführung von Eurogast – was sind Ihre Aufgabengebiete?

Die vergangenen fünf Jahre war ich schon in der Funktion als Prokuristin für die gesamte operative Geschäftsführung der Eurogast Gruppe verantwortlich. Nun werde ich als Sprecherin dem Managementboard vorstehen, inhaltlich die Bereiche Projektmanagement und Marketing verantworten.

Was schätzen Sie an Eurogast?

Die familiären Strukturen, die regionale Verbundenheit der Mitglieder und vor allem auch das Know How, das in dieser Gruppe ist. Für mich ist es immer wieder bereichernd, mich mit Eurogast Mitgliedern auszutauschen, deren Familien schon seit neun Generationen Handel betreiben. 

Seit rund fünf Jahren ist Susanne Baumann-Söllner Vorstand der IAKW-AG, die für die Erhaltung und Verwaltung des Vienna International Centers und den Betrieb des Austria Center Vienna zuständig ist. 

 

Unter Baumann-Söllners Führung hat das Austria Center Vienna in den vergangenen fünf Jahren einen sehr erfolgreichen Kurs eingeschlagen. Baumann-Söllner: „Das Austria Center Vienna ist Österreichs größtes Konferenzzentrum. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren den Fokus auf internationale Verbandskongresse gelegt. Wir bewegen uns hier in einem international sehr umkämpften Markt, der zum Glück Wachstumspotential hat. Je mehr Kongresse wir für uns gewinnen, umso höher ist die Umwegrentabilität für die Destination Wien: Kongressbesucher geben mit 538 Euro am Tag doppelt so viel wie ein normaler Tourist aus. Außerdem bringen gerade große wissenschaftliche Kongresse viele Wissenschaftler nach Wien, die sich vor Ort mit den Instituten und der Industrie vernetzen. Somit stärken wir den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Österreich.“

Dr. Susanne Höllinger spricht im ABW Interview über Veranlagungsstrategien für Frauen, digitale Herausforderungen und Karrieremöglichkeiten in der Hochfinanz.

 

Sie sind nun seit fünf Jahren Vorstandsvorsitzende der Kathrein Privatbank – Ihr bisheriges Resümee?

In enger Kooperation mit Kunden zu arbeiten, ist noch immer mein Traumjob. CEO einer Bank zu sein, zählt nach wie vor zu einer der interessantesten Aufgaben, die man im Banking-Bereich gestellt bekommen kann. Der Ausgleich zwischen den Wünschen der Kunden, welche man versucht zu erfüllen und den Rahmenbedingungen einer Privatbank im Hinblick auf Regulatoren und Konjunktur, erfordert sehr viel innovative Kraft, Durchhaltevermögen und nachhaltiges Handeln. Mit richtigen Mitarbeitern an der Seite und Kunden, die die Notwendigkeiten und die Tätigkeiten der Bank verstehen, haben wir uns gemeinsam sehr gut in den letzten Jahren entwickelt.

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Konsequent, direkt aber auch kompromissbereit. Gegenseitiges Lernen jenseits von Hierarchien-Ebenen ist mir wichtig,

Welche Mitarbeiter schätzen Sie besonders?

Mitarbeiter, die motiviert sind, gut im Team arbeiten können und unternehmerisch denken.

Der Aufsichtsrat der IAKW-AG bestätigt Susanne Baumann-Söllner als Verantwortliche für den gesamten Kongressbereich und als Sprecherin des Vorstands für die kommenden fünf Jahre. 

 

Die IAKW-AG (Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien, Aktiengesellschaft) ist für den Betrieb des Austria Center Vienna, Österreichs größtes Konferenzzentrum, zuständig. Darüber hinaus obliegt dem Unternehmen die Erhaltung und Verwaltung des Vienna International Centre.

Fortführung des erfolgreichen Kurses 
Unter der Führung von Vorständin Dr. Susanne Baumann-Söllner hat das Austria Center Vienna in den vergangenen fünf Jahren einen sehr erfolgreichen Kurs eingeschlagen: Das Unternehmen fokussiert sich auf die Akquirierung von internationalen Großkongressen und bietet seinen Kunden höchste Qualität bei allen Leistungen. Dank dieser Strategie hat es das Team um Baumann-Söllner geschafft, 2016 mit 11,9 Mio. Euro den höchsten Umsatz in der 30-jährigen Unternehmensgeschichte zu erzielen. Das Haus zählt im harten internationalen Wettbewerb wieder zu den absoluten Top-Locations für internationale Großkongresse und auch die vorläufigen Zahlen für das laufende Geschäftsjahr sind vielversprechend. Vorständin Dr. Susanne Baumann-Söllner wurde nun vom Aufsichtsrat für weitere fünf Jahre in ihrem Amt bestätigt.

Rekordjahr 2018 mit 18 Kongressen und EU-Ratspräsidentschaft
"2018 werden wir 18 internationale Kongresse abwickeln und einen Großteil der für die Republik wichtigen Veranstaltungen im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft beherbergen. Davon erwarten wir uns eine weitere merkliche Umsatz- und Teilnehmersteigerung. Die große Nachfrage bestätigt den von uns eingeschlagenen Weg, der im kommenden Jahr noch besseres Kundenservice und eine weitere Modernisierung des mittlerweile 30 Jahre alten Austria Centers bringen wird“, so Baumann-Söllner. 

Foto: IAKW AG

Ende 2012 wurde Susanne Baumann-Söllner Vorstand der IAKW-AG. Ihr Ziel – das Austria Center Vienna wieder auf Erfolgskurs zu bringen – hat sie erreicht: 2016 wurde der höchste Umsatz erwirtschaftet.

 

Die IAKW-AG (Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien, Aktiengesellschaft) ist verantwortlich für die Erhaltung des Vienna International Centre (VIC) und den Betrieb des Austria Center Vienna. Das Austria Center ­Vienna ist mit 24 Sälen, 180 Büros und Meetingräumen sowie rund 22.000 m2 Ausstellungsfläche Österreichs größtes Kongresszentrum und gehört zu den Top-Playern im internationalen Kongress­wesen. Die IAKW-AG und damit das Austria Center Vienna stehen unter der Leitung von Vorständin Dr. Susanne Baumann-Söllner. Die studierte Wirtschaftspädagogin, Wirtschaftstreuhänderin und Finanzanalystin arbeitete zunächst als Steuer- und Unternehmensberaterin und war danach im Bundesministerium für Finanzen als Beraterin mehrerer Minister und als Abteilungsleiterin für Steuerpolitik und Abgabenlegistik tätig. Mit 1. Dezember 2012 wurde sie zum Vorstand der IAKW-AG, die für die Erhaltung und Verwaltung des Vienna International Centre und den Betrieb des Austria Center Vienna zuständig ist, bestellt. Mit 1. Jänner 2013 übernahm Baumann-Söllner auch die Vertretung der Republik Österreich im gemeinsamen Ausschuss zur Finanzierung größerer Reparaturen und Erneuerungen im Amtssitz der Internationalen Organisationen – Vienna International Centre (VIC).

Die zweifache Mutter und Vorstandsvorsitzende ist der beste Beweis dafür, dass eine eindrucksvolle Karriere auch mit Kindern möglich ist. Ihr Erfolgsrezept: Freude an der Arbeit und eine gute Organisation.

 

Frau Dr. Höllinger, was zeichnet eine gute Managerin aus?

Die Kombination von so vielen ganz unterschiedlichen Eigenschaften. Das Jobprofil im Private Banking braucht Zahlenaffinität und Kommunikationsstärke, Empathie und Konsequenz, Analytik und Kreativität. Internationalität und starken lokalen Bezug. Nicht jeden Tag gelingt diese Kombination zu 100%. Daher ist ein gutes Team so wichtig, um die jeweiligen Stärken und Schwächen zum perfekten Ganzen zusammenzufügen. Ist dieses Team auch noch gut ausbalanciert im Sinne von Diversity kann das gewünschte Ergebnis erzielt werden.

Ein Blick zurück: Was waren Ihre Aufgabengebiete vor zehn Jahren. Hätten Sie sich damals vorstellen können, Vorstandsvorsitzende der Kathrein Privatbank zu werden?

Das Aufgabengebiet war etwas operativer als heute und der strategische Fokus in einem etwas geringeren Rahmen. Aber, ja: Ja, ich habe mir damals schon vorgestellt, einmal eine Privatbank zu leiten. 

Was hat sich in der Zeitspanne der vergangenen zehn Jahre bis heute in Ihrem Business besonders gravierend verändert?

Drastische Veränderungen durch die Finanzkrise ab 2008. Im Kundenverhalten, im Regulatorium, in der strategischen Ausrichtung von Banken, auch das Berufsbild des Bankers hat sich verändert. Mehr Mitarbeiter in Risiko, IT und Compliance und weniger Mitarbeiter in der Face-to-face-Kundenbetreuung.

Sie sind Mutter von zwei Kindern, welche Tipps geben Sie ihnen für den Berufsweg?

Ordentlich loslegen, nicht einschüchtern lassen und die eigenen Stärken und Interessen leben und auch zeigen. Es gibt keine Limits außer jene, die wir uns selbst setzen. Alle fremden Erwartungshaltungen entrümpeln und unseren beruflichen und privaten Traum finden und leben. Dann kann man etwas bewegen.

Ist Geld für eine Bankerin auch privat ein dominantes Thema?

Nein – aber die Grundsätze, die wir unseren Kunden mitgeben, habe ich auch privat in Fleisch und Blut. Vorsorgen – Risikostreuen – mindestens 1 x pro Jahr eine Bilanz ziehen und überprüfen, ob die Finanzen gut geregelt sind.

Ihr Job hat eine hohe Arbeitsbelastung, wo tanken Sie Kraft?

Wenn ich nach Hause kommen. Ich wohne außerhalb von Wien. Familie, Haus und Garten sind sicherlich meine Topausgleichsfaktoren. Daneben praktiziere ich Yoga und Fitnesstraining, das unterstützt mich dabei, sportlich und mental ausgeglichen zu sein. Etwas selbst anzubauen und dann auch zu diversen Köstlichkeiten zu verarbeiten, ist mein größtes Hobby – ich gartel und koche sehr gern. Das ist für mich der absolute Ausgleich zur Finanzwelt – da arbeite ich vorrangig mit den Händen und bin mit der Natur verbunden.

Außerdem glaube ich, dass man, wenn man berufstätig und Mutter ist, von der Natur der Sache her schon toporganisiert ist. Diese Organisation zieht sich zu Hause und im Beruf wie ein roter Faden durch mein Leben. Wenn man eine Familie mit Kindern, Haustieren, Eltern und Großeltern schafft, schafft man alles andere auch. Ob man das Gesamtpaket aber als negativ stressig empfindet, liegt sicher daran, welche Freude man an der Aufgabe hat, wie gut man organisiert ist und wie achtsam man mit seinen persönlichen Ressourcen umgeht. Dass ich mit der Fülle der Herausforderungen gut umgehen kann, liegt daran, dass ich beruflich und privat mit großer Leidenschaft bei der Sache bin und mich nicht nur vom Lob von anderen abhängig mache. Ich kann auch sehr zufrieden mit mir sein.

Welche Kompetenzen sind unbedingt nötig, um in Ihrer Branche Karriere zu machen?

Gute Ausbildung, große Einsatzbereitschaft, Wille zur Dienstleistung, Mut und Überschreiten von Konventionen.

Wie schwer ist es als Frau, sich in einem männlich geprägten Umfeld zu behaupten? 

Es muss eigentlich egal sein, ob Männer oder Frauen an der Spitze eines Unternehmens sind. Prinzipiell sollte nur die fachliche Qualifikation zählen. Gerade Spitzenjobs verlangen aber auch sehr viel persönlichen Einsatz und die Notwendigkeit, sich selbst stark einzubringen. Männer sind oft präsenter in der aktuellen Jobrolle und bieten sich auch selbst für den nächsten Job auf der Karriereleiter an. Frauen zögern leider immer noch zu lange, bis sie zugreifen, und hinterfragen x-mal mehr, ob sie denn tatsächlich geeignet sind und ob sich alles zeitlich ausgeht.

Im laufenden Geschäft macht der Geschlechterunterschied in meinen Augen keinen Unterschied. Jeder wird gleich viel gefordert und so soll es auch sein. Mixed Teams sind jedoch nachweislich effizienter und glücklicher.

Im Spitzenmanagement ist Mut, Kampfgeist und große Belastung natürlich ein Thema und niemand sagt, dass ein Topjob immer ein Honiglecken ist. Hier stehen die vielen sonstigen Aufgaben, die meist noch immer in der Mehrheit von Frauen übernommen werden, oft im Wege. Kinder, Eltern, Haushalt, Familienorganisation etc. werden neben dem Erwerbsjob zum Wohle aller erledigt. Männer spielen sich da oft frei. Wäre diese Arbeit besser verteilt, stünden hier die Chancen 1:1.

Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine gute Mischung von Männern und Frauen, vor allem auch in entscheidenden Positionen, eine große Bedeutung hat. Mich wundert wirklich, dass so viele Unternehmen auf Diversität verzichten. Das könnte ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. 

Was schätzen Sie mehr: Diplomatie oder den direkten Weg?

Innerhalb des Unternehmens meist den direkten Weg, mit Kunden und Geschäftspartnern ist Diplomatie angesagt.

Sie sind ja schon einige Zeit in der Branche. Was würden Sie sofort ändern?

Die Kommunikation über die Notwendigkeit von Banken im Wirtschaftskreislauf in der Öffentlichkeit  verbessern.

Wie reagiert die Kathrein Privatbank auf die ständig im Wandel ­begriffene digitale Herausforderung (Stichworte: Datenschutz, ­Funktionalität der IT)?

Die von Kathrein bereits angebotenen digitalen Dienstleistungen reichen derzeit vom Online-Zahlungsverkehr über die Portfolioanalyse bis zum realtime Status SMS, in dem Kunden über den Status ihrer Order an der Börse informiert werden. Kathrein wird sich auch in Zukunft daran orientieren, seine Kernkompetenzen durch digitale Dienstleistungen zum Nutzen der Kunden zu verstärken und auszubauen. Kooperation mit FinTecs und Trend Scouts, die interessante Anwendungen und Erkenntnisse bieten, sind dabei ebenso wichtig wie Investitionen in leistungsstarke IT Soft- und Hardware. Insgesamt wird die fortschreitende Digitalisierung unser Geschäftsmodell sinnvoll ergänzen, in manchen Bereich auch wesentlich verändern.

Wird es in zehn Jahren noch Bargeld geben?

Ja.

Was lieben Sie an Ihrem Job?

Er ist abwechslungsreich, ich habe mit Menschen zu tun. Er ist intellektuell anspruchsvoll und ich kann viel bewegen.

Ihre Ziele für die kommenden zehn Jahre?

Jedenfalls in den nächsten 5 Jahren die Kathrein Privatbank führen.

Was schätzen Sie an Austrian Business Woman?

Eine sehr interessante Vielfalt an Berichten von und über Frauen, die für mich als Inspiration, Motivation und Role Model dienen. Es hilft einfach zu lesen, wie andere Frauen Dinge beurteilen, anpacken, abraten etc. Das Schöne an Frauen ist, sie sind meist nicht beratungsresistent. Das ist unser entscheidender Vorteil – wir lernen gerne auch von anderen. 

Foto: Kathrein Privatbank

Dr. Susanne Höllinger im ABW-Gespräch über Vermögenserhalt, die Vereinbarkeit von Job und Familie und die Freude an der täglichen Arbeit

 

Was hat Sie im Vorjahr besonders gefreut?

Sicherlich die erneute Erkenntnis, dass wir in einem extrem schwierigen Branchenumfeld mit sehr kundenorientiertem Arbeiten und Mitarbeitern mit höchstem Know-how gut über die Runden kommen können. Das macht mich sehr zufrieden für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter. In nackten Zahlen haben es unsere Angebote durchwegs geschafft, den Vermögenserhalt mehr als zu erreichen.

Worauf hätten Sie verzichten können?

Den überraschenden Ausgang des Referendums „BREXIT“ und dessen noch nicht abschätzbare Folgen. Wir haben allerdings die kurzfristigen Marktverwerfungen für unsere Kunden genutzt, um im Aktienbereich eine Reallokation (in diesem Fall eine Aufstockung) der Aktienquote durchzuführen. Die anhaltenden Niedrig (Negativ) -Zinspolitik in Europa und deren asymmetrische Auswirkung auf die Zinsmargen der Banken; und die offensichtlichen strukturellen Schwierigkeiten der EU bei der Bewältigung großer Herausforderungen.

Mag. Dr. Susanne Baumann-Söllner ist seit etwas mehr als drei Jahren Vorständin der IAKW-AG die das Austria Center Vienna betreibt. Das Erfolgsrezept der Powerfrau sind Großkongresse. 

 

Wie viele Veranstaltungen/Kongresse finden durchschnittlich pro Jahr im Austria Center Vienna statt?

Das Austria Center Vienna ist mit 24 Sälen, 180 Meetingräumen und verfügbaren 22.000 m2 Freiflächen das größte Kongress- und Veranstaltungszentrum in Österreich für bis zu 20.000 Teilnehmern. Unser Kerngeschäft ist die Abwicklung von internationalen Großkongressen mit bis zu 20.000 Personen – vorwiegend aus dem medizinischen Bereich – und internationalen Firmenkundenveranstaltungen. Zusätzlich finden bei uns viele nationale Veranstaltungen – von Firmentagungen über Messen, Hauptversammlungen oder Galaveranstaltungen statt. Durchschnittlich sind das pro Jahr rund 150 bis 200 Veranstaltungen mit insgesamt 150.000 Teilnehmern.

Die Abteilungsleiterin Schaden-Unfall Privatkunden bei der Helvetia Versicherung über ihren neuen Job, Anpassungsfähigkeit und Chancen für Frauen in der Branche.

 

Sie sind seit neun Monaten Abteilungsleiterin Schaden-Unfall Privatkunden bei der Helvetia - was schätzen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

Die Zusammenarbeit und die Vielfalt der Themen. Das hat mich schon immer an der Versicherungsbranche gereizt - dass sie spannender ist, als viele denken. Bei der Helvetia schätze ich besonders die Hands-on-Mentalität. In meiner Position kann ich meine Erfahrung einbringen und vieles mitgestalten, schließlich wird von der Strategie bis zur operativen Umsetzung alles in einer Abteilung umgesetzt. So spürt man das Versicherungsgeschäft richtig. Auch die Zusammenarbeit mit meinem Team, das mich vom ersten Tag an sehr herzlich aufgenommen hat, schätze ich sehr. In der gesamten Abteilung steht das Gestalten im Mittelpunkt - das macht mir auch persönlich sehr viel Spaß.

Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie für die heimische Versicherungswirtschaft?

Was die Herausforderungen betrifft, sind wir mit zwei wesentlichen Aspekten konfrontiert: der steigenden Inflation und einem sich rasch verändernden Umfeld. Als Branche müssen wir auf die Auswirkungen der Inflation reagieren, als Helvetia unseren Best-Partner-Ansatz weiterhin stärken - sowohl für Partner als auch für Kundinnen und Kunden. Dies erfordert einen strategischen Ansatz, um angemessen auf die steigenden Kosten zu reagieren und gleichzeitig unseren Kundinnen und Kunden den bestmöglichen Service zu bieten. 

Auf der anderen Seite sehen wir uns mit einem dynamischen und sich schnell verändernden Umfeld konfrontiert – prägnant zusammengefasst als VUCA-Welt, in der es für eine traditionelle Branche wie die unsere entscheidend ist, sich agil anzupassen. Das betrifft den Klimawandel ebenso wie die fortschreitende Digitalisierung oder den aktuellen Fachkräftemangel. Wir merken, dass sich die Rahmenbedingungen schnell ändern und wir Lösungen parat haben müssen. Mit Blick auf den Klimawandel wird unsere Arbeit sicherlich anspruchsvoller. Ich sehe das aber auch als Chance, uns inhaltlich damit auseinanderzusetzen. Was bedeutet Nachhaltigkeit für unsere Kunden und was können wir als Versicherung bieten? 

Gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten, wird auch als Arbeitgeberin immer wichtiger. Denn eine der Herausforderungen ist es, die Branche attraktiver zu machen - was sie definitiv schon ist. Versicherungen bieten vielfältige Perspektiven - sei es im Vertrieb, im technischen Bereich oder im kreativen Bereich.

In welchen Bereichen sehen Sie große Veränderungen?

Ein großer Trend, der uns noch lange begleiten wird, ist das Thema Strom. Sei es im Bereich der Mobilität oder der Versorgung. Ich denke da konkret an E-Mobilität, Photovoltaik oder auch das Thema Blackout. Für uns als Versicherer ist es wichtig, das Risiko richtig einzuschätzen und dann das passende Angebot zu haben. Ein weiterer Trend ist, auf die beschriebene VUCA-Welt und die sich verändernden Kunden- und Partnerbedürfnisse richtig zu reagieren. Wir verfolgen einen konsequenten Best-Partner-Ansatz - diesen gilt es nachhaltig weiter zu verfolgen. Die Veränderungen durch die fortschreitende Digitalisierung können wir auch als Chance begreifen, uns mit mehr Daten noch besser auf die Bedürfnisse einzustellen und die Customer Convenience zu stärken. 

Welchen Rat geben Sie Frauen, die in der Versicherungsbranche Karriere machen wollen?

Den gleichen wie in jeder anderen Branche auch: Go for it. Es gibt keine Grenzen, trau dich und erhebe deine Stimme. Nicht warten, bis etwas passiert, sondern die Initiative ergreifen und sich sichtbar machen. Ich merke, dass die Versicherungsbranche vielfältiger wird – meine Abteilung ist komplett in Frauenhand und das unterstreicht, dass gerade die Versicherungsbranche viele Chancen für Frauen bietet. Es gibt vielfältige Bereiche und sehr gute Karriere- und Verdienstmöglichkeiten. Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich auf jeden Fall.

Foto: Helvetia

Die Generaldirektorin und Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Belvederes hat Grund zur Freude: Die Museumsräume haben sich wieder mit Besuchern gefüllt.

 

„Die Pandemie mit Lockdowns und Reisebeschränkungen führte dazu, dass das Belvedere im Jahr 2021, wie schon 2020, einen Besuchsrückgang von achtzig Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie zu verzeichnen hatte: eine Zeit, die wir zur Reflexion und Weiterentwicklung unserer Formate nutzten. Nun blicken wir allerdings erfreut auf das aktuelle Jahr zurück, denn aufgrund der guten Entwicklungen erwarten wir insgesamt 1,2 Millionen Besucher, das wären im Jahresschnitt also rund 70 Prozent von 2019. Wir erleben, dass sich die Museumsräume wieder mit Menschen füllen und das Haus zu dem machen, was es eben ist: ein Ort der Kunst, doch vor allem der Menschen“, zeigt sich die Kunstmanagerin erfreut.

Austausch zwischen Menschen

Zu den Highlights des Vorjahres zählte die Wiedereröffnung des renovierten Unteren Belvedere sowie die Schau „Dalí – Freud. Eine Obsession“, die den Einfluss des Psychoanalytikers Sigmund Freud auf das Werk Salvador Dalís darlegte.

„Es war eine Freude, da sich das Belvedere wieder mit Leben füllen durfte. Aus aktuellem Anlass nehmen wir die Veranstaltungsreihe Tea Talks wieder auf, die mir sehr am Herzen liegt. Diese ermöglicht einen Austausch zwischen Menschen aus Wien und der Ukraine. Ich bin davon überzeugt, dass Museen Orte sind, an denen man die Seele und den Geist zur Ruhe kommen lassen kann, in denen man sich von einem belastenden Draußen erholen kann und auch darf“, so Stella Rollig.

Ökologisches Engagement

Im vergangenen Sommer wurde das Belvedere mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet, das an Museen vergeben wird, die nach den internationalen Richtlinien für ethische Museumsarbeit von ICOM (International Council of Museums) handeln und besondere Sammlungen bewahren und präsentieren. Doch das ökologische Engagement endet hier nicht, sondern beginnt vielmehr – verspricht die Generaldirektorin. „Von der Sanierung der Fenster, natürlichen Wandfarben bis zur selbstreflexiven Haltung zu Themen wie Klimatisierung, Transporten oder auch zu Leihgaben, die rund um den Globus geschickt werden, beschäftigen uns diese Fragen weiterhin stark.“

Besonderes Jibiläum

Das heurige Jahr steht ganz im Sinne des dreihundertjährigen Belvedere-Jubiläums. Unter dem Motto „Goldener Frühling“ wird nicht nur die Entwicklungen der Vergangenheit, sondern besonders die Entwicklungen, die noch vor dem Traditionshaus liegen, gefeiert. „Das Museum von morgen ist ein lernendes, ein diverses und heterogenes: Es stellt Fragen. Mein Wunsch für 2023 und darüber hinaus? Fragend bleiben“, so Rollig.

Foto: Ingo Pertramer/Belvedere, Wien

Die Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Belvederes über digitale Führungen, fehlendes Geld für Investitionen und den Wunsch, die Museumsräume endlich wieder voll Menschen zu sehen.

 

Beschreiben Sie uns bitte die Situation des Belvedere? Wie viele Menschen haben seit dem Lockdown Online-Führungen genutzt?

Das Belvedere ist war Anfang November wieder im Lockdown. Wir haben Verständnis für die Schließung der Museen – die Eindämmung der Coronakrise hat im Moment absolute Priorität. Wir wollen diese Zeit zur Reflexion, zur Weiterentwicklung und für Investitionen in die Zukunft der traditionsreichen Einrichtung nutzen. Dazu gehört, dass wir unser digitales Angebot neu aufgesetzt haben. 

Wie beim ersten Lockdown im Frühjahr finden auf allen unseren digitalen Kanälen wieder täglich um 15 Uhr Führungen statt – jedoch mit neuen Formaten! Dazu zählen Dialoge über unterschiedliche Perspektiven, Schlaglichter auf Meisterwerke aus den Bundesländern, Einblicke in Lieblingsbilder von Kuratoren und Reflexionen gesellschaftlicher Themen über die Epochen hinweg. Das wird von den Menschen begeistert angenommen: Wir konnten im November die Zahl der Zuseher gegenüber vergangenem März mehr als verdoppeln!

Wie man seitens des Belvederes mit der Ausnahmesituation umgeht und warum Zukunftsprognosen derzeit sinnlos sind, verrät Generaldirektorin Stella Rollig im Austrian Business Woman-Interview. 

 

Wie gut wird das „Digitale Belvedere“ von den Menschen angenommen?

Wir haben unmittelbar nach der Schließung damit begonnen, Online-Kurzführungen zu Kunstwerken aus der weltberühmten Belvedere-Sammlung anzubieten. Täglich um 15 Uhr auf unseren Social Media Kanälen (Facebook, Twitter, Instagram, Youtube). Dieses Angebot wird mit Begeisterung angenommen. Mehr als 700.000 Menschen haben die Führungen wahrgenommen und 200.000 haben sie tatsächlich angesehen. Deshalb werden wir auch nach der Wiedereröffnung unser digitales Angebot intensivieren.  

Gibt es spezielle Strategien zur Positionierung des Belvederes nach Corona?

Unser Fokus bei der Programmgestaltung liegt derzeit auf dem lokalen Publikum. Das Belvedere wird in den nächsten Monaten eine neue Besuchsqualität bieten können. Nie wieder werden Sie im Oberen Belvedere so viel Platz für sich haben! Wir hoffen sehr, dass dies möglichst viele Menschen aus Österreich nutzen werden. Wir rechnen zudem mit einem großen Bedürfnis nach Vermittlungs- und Familienprogrammen.  Das Untere Belvedere hat als eines der ersten Museen in Wien bereits am 15. Mai 2020 geöffent. Besonders attraktiv: Täglich bieten wir für die Ausstellung „Into the Night. Die Avantgarde im Nachtcafé“ kostenlose Führungen in kleinen Gruppen an.     

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