Das US-amerikanische Technologieunternehmen ServiceNow erleichtert das Arbeitsleben durch Cloud-basierte Lösungen. Seit Februar 2024 an der Spitze in Österreich: Country Managerin Vesna Glatz.
Im ABW-Interview erzählt sie von ihrer eindrucksvollen Karriere im Tech-Business, von Demut und Neugier und worauf Frauen bei der Karriereplanung achten sollten.
Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihren bisherigen Werdegang.
Ich bin seit jeher sehr technikaffin, daher war es für mich schon sehr früh klar, dass ich gerne ein technisches Studium anstreben möchte. Ich habe mich dann zunächst für den Studiengang Electronics Engineering entschieden. Bereits während dieser Zeit wurde ich in das Top Student Programm der Siemens AG Österreich aufgenommen. Nach meiner Diplomarbeit zum Thema „Inquiry Culture in geographically distributed software development projects“ und zahlreichen internationalen Konferenzen, habe ich dann die Möglichkeit bekommen, das Führungskräfte-Nachwuchsprogramm bei Siemens zu absolvieren.
Die zahlreichen internationale Erfahrungen in leitenden Positionen, die ich im Folgenden bei Siemens innehatte, wurden immer von starken Mentoren begleitet. Allgemein hat diese Zeit mich als Person und Führungskraft, mit einem starken Fokus auf Werteorientierung und systemische Führung, sehr geprägt. Auch das Thema Nachhaltigkeit hat für mich an großer Bedeutung gewonnen, daher schloss ich parallel zu meiner Arbeit bei Siemens ein weiteres Studium im Bereich erneuerbare urbane Energiesysteme ab.
Anschließend wechselte ich zu Microsoft, wo ich im Jahr 2014 als Quereinsteigerin in die IT-Welt eintrat. Dort startete ich zunächst als Führungskraft im Bereich Solution Sales und wurde nach kurzer Zeit zum Head of Manufacturing & Infrastructure ernannt. Abschließend leitete ich hauptverantwortlich den Bereich Partner Development, bevor ich 2022 zu ServiceNow wechselte. Hier bin ich seit Anfang 2024 als Country Manager Österreich für den Aufbau des Standorts Wien sowie für das Wachstum in der Region zuständig. Meiner großen Leidenschaft, der Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung unter ständiger Berücksichtigung des Menschen, versuche ich nun auch bei ServiceNow weiterhin nachzugehen.
Was schätzen Sie besonders an Ihrer neuen Tätigkeit?
Das Besondere an meiner aktuellen Tätigkeit bei ServiceNow ist die Arbeit mit den äußerst talentierten Menschen, sowie mit den Technologien, die aktuell zu den innovativsten der Welt gehören. Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit mit den Entwicklungen rund um generative KI, die nicht nur zukunftsweisend, sondern auch extrem spannend sind. Sie haben die Kraft, die Art und Weise, wie wir arbeiten fundamental zu verändern.
Zusätzlich finde ich es besonders wertstiftend, die Themen voranzutreiben, die für die österreichischen Unternehmen in der digitalen Transformation von signifikanter Relevanz sind. Das Gefühl zu haben einen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu leisten, erfüllt mich jeden Tag mit Freude.
Was unterscheidet ServiceNow von anderen Anbietern – etwa Salesforce?
ServiceNow steht für „Hungry & Humble“. Das macht uns intern und extern aus. Die Herausforderungen dieser Zeit meistern zu können, verlangt viel Demut und Neugier. Es gibt kein Unternehmen der Welt, das alle Herausforderung unserer Zeit allein lösen kann. Ich bin ein großer Fan von Partnerschaften und Kooperationen und bin daher der festen Überzeugung, dass wir Öko-Systeme benötigen, die Zusammenarbeit fördern.
Unsere Plattform bei ServiceNow, die Now Platform, steht für diese Vernetzung und Zusammenarbeit, die wir fördern möchten. Zudem sind unsere Mitarbeitenden authentisch und aufrichtig in jeglicher Interaktion – sei es intern oder mit unseren Kunden. Eine herausragende Unternehmenskultur ist notwendig, um kontinuierliche Bestleistungen für unsere Kunden abrufen zu können. Diese Werte und Ambitionen sind genau das, was ServiceNow einzigartig macht.
Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise und Ihren Führungsstil beschreiben?
Mein Führungsstil ist sehr partizipativ und ich binde meine Mitarbeitenden gerne in Entscheidungen mit ein. Das Empowerment von jedem Einzelnen ist mir immer wichtig, denn das ist für mich die Grundlage, um sinnstiftend arbeiten zu können. Zudem bin ich der Überzeugung, dass Freiräume zusätzlich Kreativität anfeuern. Ich bin ein großer Fan von systemischem Leadership, daher sind die systemischen Prinzipien meine Leitplanken. Das Gefühl einer größeren Vision anzugehören, sowie Transparenz über Ursachen und Wirkung zu haben, Klarheit und authentische wertebasierende Leidenschaft zu vermitteln, sind aus meiner Sicht die wichtigen Fähigkeiten in der heutigen Zeit, um erfolgreich im Team arbeiten zu können.
Welche Tipps haben Sie für junge Frauen, die bei ServiceNow/im Vertrieb Karriere machen wollen?
Der einzige Ratschlag, den ich geben kann, ist auch wirklich ein aufrichtiges Interesse und eine Leidenschaft für die Sache zu haben – was immer diese Sache ist. Schließlich muss man sich im Arbeitsalltag permanent damit beschäftigen. Brennt man nicht dafür, fällt es schwer authentisch und mitreißend zu sein. Deshalb sollten sich junge Frauen bewusst machen, welche Interessen und Ziele sie haben und diese verfolgen.
Der Vertrieb hat für einige noch immer einen Beigeschmack in der Wahrnehmung. Dabei sehe ich Vertrieb nicht als Beruf, sondern eher als Tätigkeit. Ich war und bin immer schon interessiert an den Innovationen, Geschäftsmodellen und dem Erfolg der Kunden - und das bei allen Unternehmen, für die ich gearbeitet habe. Aus einem starken Interesse entsteht eine Meinung, aus einer Meinung entsteht eine Haltung. Das finde ich wichtig.
Was sind Ihre beruflichen Pläne und Ziele für 2024?
Das Jahr 2024 steht für den Durchbruch von ServiceNow in Österreich. Wir werden unser Engagement in dieser Region noch weiter verstärken, eine eigene Identität aufbauen und einen sichtbaren Beitrag, intern in EMEA Central, sowie extern bei vielen bestehenden und neuen Partnern und Kunden leisten. Ich freue mich sehr auf diese spannende Zeit!
Foto: Acapulco