Interviews

Dr. Petra Stolba: Ein Blick zurück auf die Highlights Ihrer 15-jährigen Tätigkeit als Geschäftsführerin der Österreich Werbung

15 Jahre lang stand sie an der Spitze der Österreich Werbung, heute, am 1. Juni 2021, wird sie von Lisa Weddig, ehemalige TUI-Österreich Geschäftsführerin, abgelöst.

 

Dr. Petra Stolba über die schönsten Momente Ihres Jobs und die Entwicklung des heimischen Tourismus nach Corona.

Ein Blick zurück: Was waren die Highlights Ihrer 15-jährigen Tätigkeit als Geschäftsführerin der Österreich Werbung?

Einem Unternehmen so lange anzugehören, heißt auch am und mit dem Unternehmen zu wachsen, zu reifen. Daher blicke ich auf die letzten 15 Jahre als eine kontinuierliche Entwicklung zurück, geprägt von permanenter Weiterentwicklung. Besonders schöne Momente waren, wenn alle fünf Jahre sämtliche weltweit tätigen Kolleginnen und Kollegen für drei Tage zusammenkamen.

Dieses Gefühl von Gemeinschaft bei gleichzeitiger Diversität, von Heimat bei gleichzeitiger Weltumspanntheit, war jedes Mal sehr besonders. 

Wie sehen Sie die Entwicklung des Urlaubslandes Österreich nach Corona?

Tourismus wird sich – wie alle anderen Lebensbereiche auch – der Frage stellen müssen, ob man zurück in ein „altes Normal“ oder auf ins „neue Normal“ will. Für mich ist es keine Frage, dass die kommenden Veränderungstreiber – allen voran die green transition – einen enormen Veränderungsbedarf bedeuten, dem sich natürlich auch die Branche nicht entziehen wird können.

Mag. Petra Trimmel, Marketing Director Kelly: In der Corona-Zeit boomt das Knabbergebäck

Während viele Unternehmen von der Krise schwer getroffen wurden, konnte Snackhersteller Kelly seine Umsätze im Coronajahr steigern.

 

Austrian Business Woman hat mit Marketing Director Petra Trimmel über die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte von Kelly gesprochen.

Coronazeit ist Knabberzeit – die Menschen verbringen mehr Zeit vor dem Fernseher und greifen, nicht schwer zu erraten, vermehrt zu Chips und Co. Mag. Petra Trimmel, ihres Zeichens Marketingverantwortliche beim Snackhersteller Kelly, kann das bestätigen: „Der Konsum vieler Knabberprodukte ist seit dem März des Vorjahres deutlich gestiegen. Die Zahlen zeigen es ganz deutlich, speziell der Snackbereich ist zweistellig gewachsen.“ Ohnehin entwickle sich dieser Markt äußerst dynamisch, „aber im Endeffekt“, so Trimmel, „konnten wir im Vorjahr ein Wachstum von 13 Prozent verzeichnen, deutlich mehr, als in den Jahren zuvor.“

Unvergessen bleibt der Managerin der erste Lockdown im März des Vorjahres, als es zu Hamsterkäufen kam. „Die Regale in den Supermärkten waren leergeräumt, auch unsere Produkte waren in vielen Filialen nicht mehr zu haben.“ Das änderte sich schnell. Die Top-Seller wurden öfter produziert – in Tag- und Nachtschichten und auch an so manchen Wochenenden. Die Out of Stock-Situation war so nach kürzester Zeit wieder beendet. 

Dr. Petra Stolba, Österreich Werbung: In Zweiten wie diesen ist nichts selbstverständlich

MMag. Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, im ABW-Interview über den Zusammenhalt der Branche, Lehren aus der Krise und die schwierige Wintersaison.

 

Gab es – trotz Corona – 2020 auch Grund zur Freude?

Freude ist vor dem Hintergrund der Pandemie, die den Tourismus nach wie vor so fest im Griff hat, fürchte ich der falsche Ausdruck. Aber natürlich bin ich stolz darauf, wie die Österreich Werbung die Branche in dieser schwierigen Zeit ohne Unterbrechung unterstützen konnte. Wir versorgen die Branche mit tagesaktuellen Informationen aus unserem weltweiten Netzwerk, etwa was Reisewarnungen angeht oder die Lage vor Ort, oder auch die generelle Einstellung zum Reisen angesichts der Pandemie. Wir führen Umfragen auf unseren wichtigsten Herkunftsmärkten durch und haben damit ziemlich gut die Urlaubspräferenzen für den Sommer vorhergesagt.

Und wir haben im Frühjahr in Rekordzeit gemeinsam mit den Bundesländern und den Städten die Inlandskampagne mit dem Claim „Auf Dich wartet ein guter Sommer. Entdecke Dein eigenes Land“ auf die Beine gestellt. Im Nachgang sehen wir, dass die Kampagne exzellent performt hat und auch die Rückmeldungen unserer Partnerinnen und Partner waren sehr gut. Tatsächlich ist der Sommertourismus vielerorts – leider nicht überall, speziell nicht in den Städten – sehr viel besser gelaufen, als noch zu Beginn der Pandemie zu befürchten war. Also ja, ich bin stolz, dass die Österreich Werbung für die Branche in dieser schwierigen Zeit das ein konnte und auch weiter da sein wird.

Sind Sie zufrieden mit den bisher getroffenen Hilfsmaßnahmen der Regierung? Was würden Sie sich diesbezüglich wünschen?

Die österreichische Bundesregierung hat schon im Frühjahr sehr schnell und unbürokratisch reagiert. Der im Zuge des zweiten Lockdowns beschlossene Umsatz-Ersatz für Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe ist für das Überleben der schon jetzt stark betroffenen Betriebe essenziell und sicher eine richtige Maßnahme. Ich bin zuversichtlich, dass die Bundesregierung weiterhin helfen wird, wo es nötig ist.  

Petra Krepler übernimmt Wirbelsäulen-zentrum Wien-Speising

Die international renommierte Wirbelsäulenexpertin vom AKH Wien wechselt ins Orthopädische Spital Speising und wird erste Frau an der Spitze einer orthopädischen klinischen Einheit.

 

Univ.-Prof. Dr. Petra Krepler (53) tritt mit Anfang Juni die Leitung des Wirbelsäulenzentrums Wien-Speising an. Das Wirbelsäulenzentrum ist Teil des Orthopädischen Spitals Speising, der größten Fachklinik für den Bewegungsapparat in Österreich. Petra Krepler wird damit die erste Frau an der Spitze eines orthopädischen Klinik-Teams in Österreich.

Krepler war zuvor 27 Jahre lang am AKH Wien – und somit auch als Wissenschafterin an der Medizinischen Universität Wien – tätig und hatte dort zuletzt die Stellvertretende Leitung der Klinischen Abteilung für Orthopädie inne, wo sie auch die Wirbelsäulen- und Skolioseambulanz leitete.

Mit der Übernahme der Leitung des Wirbelsäulenzentrums Wien-Speising wird Frau Dr. Petra Krepler Primaria zweier Abteilungen: der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie und der Abteilung für Konservative Orthopädie. 

Denn: Beide Teams – die chirurgisch-tätigen und die konservativ-tätigen Orthopäden – arbeiten in Speising unter dem gemeinsamen Dach des Wirbelsäulenzentrums eng zusammen. Dies ist in Österreich eine Besonderheit in der klinischen Versorgung von Patienten mit Rückenschmerzen.

„Wir freuen uns sehr, dass mit Frau Professor Krepler eine erfahrene Wirbelsäulen-Expertin mit internationaler Reputation das Speisinger Team ergänzt. Sie wird die Integration beider Abteilungen des Wirbelsäulenzentrums vorantreiben und die führende Rolle Speisings in der Behandlung von Erkrankungen an der Wirbelsäule weiter stärken“, sagt die Ärztliche Direktorin des Orthopädischen Spitals Speising, Dr. Katharina Wolman, MSc MBA.

Foto: Orthopädisches Spital Speising/Weinwurm

EU-Spezial: Petra Steger, FPÖ: Für ein starkes Europa der unabhängigen Nationalstaaten

Als heimatverbundene Politikerin wünscht sich Petra Steger mehr Unabhängigkeit und Souveränität für die einzelnen Nationalstaaten. Frauen empfiehlt sie sich mehr zuzutrauen. 

 

Bei dieser Wahl geht es um die zukünftige Ausrichtung der EU: Entweder die ‚Vereinigten Staaten von Europa’ mit immer mehr Zentralismus bis hin zu einer Aufgabe des unabhängigen Staates Österreich, wie es beispielsweise die NEOS fordern. Oder – und das wollen wir – einer subsidiären EU der souveränen Nationalstaaten, die sich auf die großen Fragen der Sicherheit, des Außengrenzschutzes, der Wirtschaft und des Umweltschutzes konzentriert“, hält die FPÖ-Politikerin fest.

Darüber gäbe es viele weitere wichtige Themen mit denen sich Petra Steger derzeit intensiv beschäftigt. Der Umgang mit Asyl, Migration, dem Brexit, Umweltschutz sowie der Wahrung des sozialen Friedens sind nur einige davon. 

Die richtigen Lehren ziehen 

Bedenken äußert die gebürtige Wienerin in Bezug auf die Schuldenpolitik der EU: „Das Einstehen für die Schulden anderer Staaten, wie es derzeit immer wieder geschieht, führt nur zu immer mehr Schulden und es ist bei Fortführung dieses Kurses nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Finanzkrise vor der Tür steht.“

DI Petra Kernecker, RisikoControlling D.A.S. Rechtsschutz AG: Liebe zu Zahlen ist im Job wichtig

Seit Anfang des Jahres leitet sie den Bereich RisikoControlling der D.A.S. Rechtsschutz AG. Ein ABW-Gespräch über ihren Werdegang, Teamgeist und Mut zu Veränderung.

 

Petra Kernecker studierte an der Universität Siena, absolvierte das Bachelor- und Masterstudium der Technischen Mathematik an der TU Wien mit Schwerpunkt „Finanz- und Versicherungsmathematik“. Zwischen 2012 und 2017 war sie als Aktuarin für das Gruppen Aktuariat und Risikomanagement der UNIQA Versicherung AG tätig und konnte hierbei internationale Erfahrung sammeln.

Seit Oktober 2017 ist sie bei der D.A.S. tätig und leitet seit zwei Monaten den Bereich RisikoControlling.Sie ist für quantitative wie qualitative Themen des Solvency II Risikomanagements zuständig und bekleidet sowohl die Governance-Funktion Risikomanagement- als auch die Versicherungsmathematische-Funktion, entsprechend der EU Eigenkapitalmittelvorschriften Solvency II. 

Petra Nocker-Schwarzenbacher, WKO, im ABW-Talk über den heimischen Tourismus

Sie kennt die Wünsche und Sorgen der heimischen Touristiker genau. Austrian Business Woman sprach mit der Obfrau der Bundessparte Tourismus in der WKO.

 

Hat sich der heimische Tourismus zu spät mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt? 

Ich glaube, dass sich gerade der Tourismus in Sachen Digitalisierung früher und intensiver als viele andere Branchen mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Wir sind sofort auf den Zug aufgesprungen, denken Sie beispielweise an digitale Buchungsplattformen, die seit vielen Jahren am Markt präsent sind und sowohl auf das Buchungsverhalten der Gäste, aber auch auf die Gastgeber großen Einfluss haben. Gäste buchen immer kurzfristiger, abhängig von Wetterlage und vorhandenem Budget, oftmals drückt der Gast auf den Buchungsknopf am Handy und steht schon an der Rezeption. Das erfordert viel Planung und Flexibilität seitens der Gastgeber. 

Das Erfolgsrezept von Petra Gruber, dm Drogeriemarkt: Immer neugierig bleiben

Petra Gruber ist seit kurzem Mitglied der dm-Geschäftsführung. Das Unternehmen kennt sie allerdings schon viel länger. 2008 startete sie ihre Karriere bei dm, aber bereits als Studentin lernte sie die Drogeriemarkt-Kette besser kennen.

 

Petra Gruber schloss 2005 die Fachhochschule Internationales Logistikmanagement in Steyr ab, verfasste ihre Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit dem dm Verteilzentrum Enns und absolvierte im Rahmen ihres Studiums ein viermonatiges Praktikum ebendort. Danach sammelte sie Erfahrungen in der Markenartikelindustrie. „Vor zehn Jahren hatte ich gerade meinen zweiten Job nach dem Studium bei einem Markenartikelhersteller. Ich war damals auf der Suche nach einem Aufgabengebiet, in dem ich mich verwirklichen und meine Talente bestmöglich einbringen konnte.

Eines war mir immer klar: Ich brauche eine Tätigkeit, bei der ich gemeinsam mit Menschen etwas Sinnvolles gestalten kann und an der ich wirklich Freude im täglichen Tun verspüre. Ich hatte damals keine Führungsverantwortung und wenig Freiraum bei meiner Tätigkeit. Ich war beruflich noch nicht angekommen und dabei, herauszufinden, was für mich das wirklich Richtige ist. Kurz danach hat mich mein Weg zu dm drogerie markt geführt“, erzählt Gruber. 

Seit dem Studium bei dm

Konkret startete Petra Gruber ihre Karriere bei dm im März 2008 als Sortimentsassistentin, im November 2008 wurde sie zur Sortimentsmanagerin befördert. 2011 übernahm sie für sechs Monate zusätzlich die Verantwortung als Gebietsmanagerin, um Vertriebserfahrung zu sammeln und damit die Zusammenarbeit zwischen Ressort und Region noch besser gestalten zu können.

Petra Grubers erster Kontakt zu dm drogerie markt liegt schon deutlich länger zurück als zehn Jahre, es begann bereits während des Studiums: „Ich wollte so viel wie möglich von meinem theoretischen Wissen im Bereich der Logistik mit Erfahrungen aus der Praxis anreichern. Ich wurde während meiner Diplomarbeit und eines Praktikums dort von Anfang an kompetent betreut und konnte die Freude spüren, mit denen die Mitarbeiter hier ihrem Aufgabengebiet nachkamen. Als Frau kann ich mich natürlich besonders gut mit dem verbinden, was dm ausmacht.“

Nur ein einzelnes berufliches Highlight der vergangenen zehn Jahre herauszupicken – das fällt Petra Gruber schwer, es gab mehrere. Sicherlich aber gehören zu den Höhepunkten „jene Momente, in denen die eigene Begeisterung auch andere ansteckt und dadurch tolle Teamleistungen entstehen. Ich konnte im Bereich der Organisationsentwicklung in den letzten Jahren gemeinsam mit meinen Kolleginnen viel bewegen.

Wir haben auch mutige, neue Wege eingeschlagen und uns von Altem gelöst. Wenn allen klar ist, wohin die Reise geht, dann können auch neue Verhaltens- und Arbeitsweisen im Unternehmen etabliert werden. Stolz bin ich immer dann, wenn mein Engagement und meine Ideen zu Verbesserungen oder positiven Veränderungen im Arbeitsalltag anderer Menschen führen. Sei es, weil die Tätigkeit dadurch mehr Spaß macht, der Prozess zu Arbeitserleichterungen führt oder der eigene Beitrag zum Ganzen für den einzelnen Mensch nachvollziehbarer geworden ist. Darüber freue ich mich – das ist mein Antrieb!“

Am meisten schätzt Petra Gruber an dm die Kultur des Zutrauens und Vertrauens in die individuellen Fähigkeiten und Talente jedes Einzelnen. „In jeder meiner bisherigen Funktionen konnte ich mich durch dieses Zutrauen fachlich und persönlich weiterentwickeln. Bei dm gehört man vom ersten Tag an zum Team. Erst die Freiheit in der Gestaltung des eigenen Arbeitsumfeldes ermöglicht selbstverantwortliches Handeln. Dies ist so wichtig, weil man hier die Auswirkungen seines täglichen Tuns unmittelbar erlebt. So erkennt man rasch, welche Dinge verbessert werden müssen.

Ein großer Fokus wird bei uns auch auf Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen gelegt. Dabei geht es nicht nur um fachliche Themen, sondern vor allem um Weiterentwicklung der persönlichen Kompetenzen. Als Wirtschaftsgemeinschaft stellen wir den fairen und partnerschaftliche Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern an erste Stelle.“

Kein Rezept ist ein Rezept

Ein sogenanntes Erfolgsrezept hat Petra Gruber keines, denn „ein Rezept würde bedeuten, dass man immer die gleichen Zutaten wählt, um das selbe Produkt zu erhalten. Die Arbeit mit so vielen unterschiedlichen Menschen erfordert aktives Zuhören, die Bedürfnisse verstehen wollen und gemeinsam an einer Vision zu arbeiten. Da braucht es unterschiedliche Kompetenzen und Herangehensweisen.

Ich denke, flexibles Handeln – angepasst an die Situation – ist ein Weg zum Erfolg. Entscheidend ist auch, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht den Weg eines anderen – nur dann kann man mit Überzeugung und Selbstbewusstsein Erfolge erzielen. Authentisch und selbstkritisch zu bleiben halte ich daher für wichtig. Und dazu gehört natürlich auch, zu seinen eigenen Fehlern stehen zu können und daraus zu lernen.“

Petra Grubers nächste beruflichen Ziele sind teamorieniert – die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen so zu gestalten, dass diese eigenverantwortlich handeln können und somit die Kundenbedürfnisse noch besser erfüllt werden. „Ein offener Dialog und echtes Interesse sind dafür Grundbedingung. Ich freue mich auf interessante Gespräche, sei es mit den Mitarbeiterinnen in den Filialen meiner Vertriebsregion oder in der Zentrale. Da ich erst seit Kurzem in der neuen Funktion als Geschäftsführerin bin, brauche ich die Unterstützung meines Teams, um die wichtigen Themen tiefgründig zu verstehen und gemeinsam voranbringen zu können“, so Gruber.

Familie und Freunde

Abseits ihres Berufes sind Petra Gruber Familie und Freunde sehr wichtig: „Ein gutes Abendessen, ein Kurzurlaub, Laufen gehen oder einen gemütlichen Nachmittagsplausch mit meinen Freundinnen – diese kleinen Auszeiten nehme ich mir bewusst um abzuschalten. Seit einiger Zeit habe ich auch sehr viel Freude mit meinem Patenkind und genieße es, diesen kleinen Menschen beim Aufwachsen begleiten zu dürfen.“ μ

3 Fragen an Petra Gruber

Was muss man mitbringen, um in Ihrer Branche erfolgreich zu sein?

An erster Stelle würde ich sagen: Neugierig bleiben, was Trends und Kundenbedürfnisse betrifft. Das heißt in weiterer Folge, am Puls der Zeit zu sein und Mut zu haben, Neues auszuprobieren. Selbstverständlich gehört die Fähigkeit dazu, die Balance zwischen Stabilität und Dynamik zu finden und entsprechend zu gestalten. Ebenso wichtig ist die Freude am Umgang mit Menschen und echtes Interesse am Gegenüber. Mir persönlich sind Zuverlässigkeit und Fairness besonders wichtig. Dann gibt es selbstverständlich Grundfähigkeiten, die gute Entscheidungen erst möglich machen: Analytisch-strategisches Denken, das Verstehen und das Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen, Flexibilität und Umsetzungsstärke. 

Worauf legen Sie bei einem Drogeriemarkt wert?

Das ist einfach: Ein drogistisches Kernsortiment für alle Dinge des täglichen Bedarfs und eine kompetente Beratung durch ausgebildete Drogistinnen – für beides stehen wir bei dm. Im Bereich der Schönheit lasse ich mich gerne von neuen Trends im Bereich der Dekorativen Kosmetik inspirieren. Ein hochwertiges Sortiment in den Bereichen Gesundheit und Ernährung gehört ebenso zu einem Drogeriemarkt – wir sehen darin die Weiterentwicklung der Reformhaus Idee. 

Was schätzen Sie an Ihrem Job?

Ich liebe die vielfältigen Aufgaben und immer wieder wechselnden Herausforderungen. Und das gemeinsame Entwickeln dafür nötiger Konzepte und Lösungen. Wenn unsere Kundinnen dies vor Ort in unseren Filialen positiv erleben oder die Mitarbeiterinnen durch effizientere Prozesse unterstützt werden – dann macht mich das besonders stolz

Foto: Marco Riebl

Petra Nocker-Schwarzenbacher: Wir sind auf einem sehr guten Weg

Seit dem Vorjahr (Juni 2014) steht Petra Nocker-Schwarzenbacher an der Spitze der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. Mit ABW spricht sie Klartext über Beamte und Bürokratie.

Ein erstes Resümee als Obfrau?
Es ist schön, sagen zu können: Ich bereue diesen Schritt sicherlich nicht. Viel Freude an der Arbeit, aber auch viele Termine, dafür aber gute Gespräche. Doch abgerechnet wird bekanntlich erst am Schluss. Ich weiß, dass wir auf einem sehr guten Weg sind! Erst zu Beginn dieses Jahres haben wir unser 8- Punkte Programm für einen nachhaltigen Erfolg der Tourismus- und Freizeitwirtschaft präsentiert, in dem die Schwerpunkte meiner Arbeit definiert werden. Themen wie die Verbesserung des Image der Branche, Entbürokratisierung, Betriebsübergaben, die Senkung der Arbeitskosten sind nur einige meiner Themen für die nahe Zukunft.

Wie steht es um die heimische Tourismus und Freizeitwirtschaft?
Wir sind seit jeher eine Wachstumsbranche mit Standort und Arbeitsplatzgarantie, wir sind ein verlässlicher, krisenresistenter Motor für die österreichische Wirtschaft,- und werden trotzdem nicht entsprechend wertgeschätzt. Ich sehe es daher auch als meine Aufgabe an, die Freude am und mit dem Tourismus in Österreich wieder spürbar und sichtbar zu machen, sie neu zu entfachen. Wir müssen darauf schauen, dass unsere Jugend die Begeisterung am Tourismus beibehält, dass die Betriebe, die Regionen und Destinationen sich weiterentwickeln können, und dass damit die Attraktivität für die Gäste wahrgenommen wird und steigt. Österreich ist nicht von ungefähr einer der beliebtesten Lebensplätze der Welt - und nicht zuletzt deshalb haben wir auch in Zukunft hervorragende Voraussetzungen für einen erfolgreichen Tourismus – auch in der nächsten Generation.

Womit hat die Branche am meisten zu kämpfen?
Ganz oben steht hier sicher der enorme Bürokratieaufwand für unsere Betriebe, der viel Zeit und Geld kostet! Es gibt viele regulative Maßnahmen, die durchaus Sinn machen. Immerhin sind wir im Report der wettbewerbsfähigsten Tourismusdestinationen der Welt (erstellt vom World Economic Forum im Davos) auf Platz drei und bei der touristischen Infrastruktur sogar Weltmeister. Das hat sicher auch damit zu tun, dass bei uns die Auflagen sehr streng sind und nicht jeder das machen kann, was er will. Aber, es kann nicht sein, dass sich Beamte jeden Tag etwas Neues einfallen lassen, um uns zu reglementieren und zu kontrollieren. Wenn ich beispielweise an den enormen Aufwand für uns Gastronomen bei der Kennzeichnung allergener Stoffe denke oder die aufgebrachte Idee der Registrierkassenpflicht - alleine die Neuanschaffungskosten würde für die Betriebe der Tourismus und Freizeitwirtschaft rund 95 Millionen Euro an Kosten bedeuten!

Wie können sie, wie kann die WKÖ, die Betriebe unterstützen?
Die Interessen der Mitglieder stehen für mich an erster Stelle. Ich bin selbst Unternehmerin und habe mit 28 Jahren einen Betrieb übernommen und ausgebaut. Somit weiß ich auch aus der eigenen Erfahrung, was unsere Mitglieder beschäftigt. Gründung, Übernahme, behördliche Auflagen, Mitarbeiterführung, Förderungen, Tourismuswerbung und vieles mehr. Für mich bedeutet diese Funktion eine große Verantwortung zu tragen. Aber wie auch immer: Ich setze mich mit voller Kraft für die Anliegen der Branche ein und am Ende des Tages zählt nur, ob wir erfolgreich waren.

Zur Person
Die Salzburger Hotelierin Petra Nocker-Schwarzenbacher ist seit 1. Juni 2014 Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ. Sie absolvierte die Hotelfachschule in Bad Hofgastein und führt seit 1992 den elterlichen Betrieb in St. Johann im Pongau, den sie zu einem Vier-Sterne-Betrieb mit 110 Betten ausgebaut hat.
 

Foto: Helge Kirchberger

 

Mag. Patricia Kasandziev, Vorstandsmitglied der bank99: Wir werden unser Wachstum konsequent fortsetzen

Mag. Patricia Kasandziev. Als Vorstandsmitglied der bank99 ist sie verantwortlich für die Bereiche Markt und Digitalisierung. Sie weiß, was Kunden wollen und wie man sie erreicht.

 

Welche Veränderungen haben Sie seit Ihrem Amtsantritt als Vorständin der bank99 initiiert und wie haben sich diese auf die Bank ausgewirkt?
Unter dem Eindruck der steigenden Zinsen und der Kundennachfrage haben wir die Produktpalette in der zweiten Jahreshälfte 2023 um die Sparprodukte flexsparen99 und fixsparen99 erweitert. Damit konnte ein Wachstum der Einlagensumme um plus acht Prozent auf mehr als 3 Milliarden Euro (im Vergleich zu 2022) generiert werden. 

Ein Meilenstein gelang im Frühjahr 2023 durch die technische Anbindung der ehemaligen rein digitalen ING-Kunden an das Schaltersystem der bank99. Damit haben nun auch über hunderttausend ehemalige Direktbankkunden die Möglichkeit, Schalterdienstleistungen in Postfilialen und bei Post Partnern zu nutzen. Ein Service, das sehr gut angenommen wird und uns zeigt, dass auch digital affine Kundinnen und Kunden den Bankschalter schätzen und stark nachfragen. 

Außerdem konnten wir im Vorjahr die Markenbekanntheit der bank99 im Zuge einer österreichweiten Werbekampagne zum neuen Marktauftritt mit unserem Anspruch „Versteht dich von selbst“ über alle Medienkanäle weiter steigern. Mit unserem Claim, aber auch mit der Kampagne, wollen wir zeigen, dass die bank99 anders ist: einfacher, authentischer, individueller. Menschen sollen, wenn sie unsere Kampagne sehen, denken: so habe ich Bank noch nie gesehen. 

Welche Herausforderungen sehen Sie im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld auf die bank99 zukommen und wie wollen Sie diesen begegnen?
Das Thema „Künstliche Intelligenz“ und alle damit verbundenen Chancen sind in der Bankenbranche und auch bei uns omnipräsent. Wir bauen den Einsatz hochinnovativer Risikomodelle (AI, ökonometrisch) aus und setzen verstärkt auf Echtzeit-Daten, sowohl im Hinblick auf Kreditrisiken als auch verstärkt zur Erkennung und Vermeidung von Betrugsfällen. Außerdem integrieren wir ESG-Daten und -Risiken in unsere Modelle.

Bei alldem setzen wir auf ein Höchstmaß an Standardisierung und Automatisierung und unterstützen damit die Erweiterung des Produktportfolios und unsere Omnikanalstrategie. Unser Ziel ist es, rund 80 Prozent der Geschäftsfälle automatisiert abwickeln zu können. 

Inwieweit hat die bank99 ihre Strategie angepasst, um den sich ändernden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden? Können Sie Beispiele für kürzlich eingeführte oder geplante Produktinnovationen nennen?
Unsere aktuelle bank99-Kontostudie hat uns sehr spannende Erkenntnisse gebracht: Dreiviertel der Kontobesitzer wissen nicht konkret, wieviel ihr Konto kostet und welche Leistungen enthalten sind. Genau hier haben wir angesetzt und vor kurzem mit dem smartkonto99, dem aktivkonto99 und dem topkonto99 neue Kontomodelle eingeführt: transparent, übersichtlich, individuell zugeschnitten und ohne versteckte Kosten. 

Mit den drei neuen Kontomodellen gehen wir noch besser auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden ein und zeigen, wie einfach und flexibel Banking sein kann. Wir stehen für smarte Produkte und Services mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und wir wollen unseren Kundinnen und Kunden die Bankgeschäfte so einfach, verständlich und unkompliziert wie nur möglich machen. 

Die bank99 hat sich als wichtiger Player am österreichischen Markt etabliert. Wie sehen Sie die zukünftige Rolle Ihrer Bank im Vergleich zu nationalen und internationalen Mitbewerbern?
Mit unserer Haupteigentümerin – der Österreichischen Post - sind wir in der Lage, unsere mittlerweile mehr als 280.000 Kundinnen und Kunden nicht nur mit unseren digitalen Angeboten jederzeit und überall zu servicieren, sondern auch in ganz Österreich mit Postfilialen und den Post Partnern vor Ort präsent zu sein.

Während sich andere Banken aus vielen Gebieten zurückziehen, ist das Ziel der bank99 weiterhin österreichweit vertreten zu sein. Post und Bank in einem Standort vereint, bringt unseren Kundinnen und Kunden Mehrwert und sichert auch die Bargeldversorgung in den ländlichen Regionen. 

Wie wichtig ist die Kundenbindung für die bank99 und welche Strategien setzen Sie ein, um die Loyalität Ihrer Kunden zu erhöhen?
Wir wollen unsere Kundinnen und Kunden nicht nur an uns binden, sondern wir wollen sie zu Markenbotschaftern der bank99 machen. Das wollen wir mit drei zentralen Argumenten für die bank99 erreichen: 

  • Nah: Mit rund 1.700 Geschäftsstellen in ganz Österreich ist immer eine Filiale gleich bei dir ums Eck.
  • Einfach: Wir machen Banking so einfach wie nie zuvor und beweisen das jeden Tag aufs Neue
    ·Preiswert: Unser Ziel ist es, unseren Kund*innen ein einzigartiges Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten.

Welche Ziele haben Sie sich für dieses Jahr gesetzt? 

2024 wird sicherlich auch ein herausforderndes Jahr. Ich bin jedoch sehr zuversichtlich, dass wir unseren Wachstumskurs weiter konsequent fortsetzen werden. Der Fokus liegt auf dem Ausbau unserer Omnikanalstrategie und damit auf der Erweiterung unserer Vertriebsaktivitäten und -kanäle sowie auf der Umsetzung der finalen Meilensteine bei der Harmonisierung der IT-Systemlandschaft. Mittelfristig erwarten wir ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. 

Foto: Vyhnalek

Mag. Patricia Neumann, Vorstandsvorsitzende Siemens AG Österreich: Die Zukunft liegt in der Verbindung der realen mit der digitalen Welt

Seit Mai 2023 ist die vormalige IBM Generaldirektorin Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich. Ein ABW-Interview über Nachhaltigkeit, Wachstumspotentiale und die Bedeutung von Ökosystemen.

 

Sie sind seit mai 2023 Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich – Ihr bisheriges Resümee?

Die letzten Monate sind sehr schnell vergangen. Dies hängt natürlich damit zusammen, dass es mir ein Anliegen ist, rasch einen tiefen Einblick in die Bedürfnisse unserer Kunden zu bekommen, in das darauf aufbauende Siemens-Portfolio und besonders auch die Teams dahinter kennen zu lernen. Was ich bis jetzt gesehen habe und wen ich bis jetzt kennen lernen durfte hat mich sehr beeindruckt. 

In welchen Bereichen sehen Sie das größte Wachstumspotential in den kommenden Jahren? 

Unsere Kunden stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl auf dem globalen Markt als auch in ihren spezifischen Industrien auftreten können. Die rasche technologische Entwicklung erfordert eine kontinuierliche Anpassung durch neue innovative Lösungen; wir alle stehen vor der Aufgabe, unsere Energie- und Ressourceneffizienz zu verbessern und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Das Wachstumspotential sehe ich darin, diese Aufgabe durch den Einsatz von digitalen Technologien zu lösen. Siemens ist in all diesen Bereichen – Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit – optimal positioniert. Auch wir werden uns in den kommenden Jahren weiterentwickeln und wachsen. 

Die Energiewende ist ein großes Thema in Europa. Wie positioniert sich Siemens in Bezug auf erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien?

Die Energiewende findet zu einem großen Teil in den Verteilernetzen statt. Hier sind die Anlagen für erneuerbare Energien angeschlossen, ebenso eine zunehmende Zahl steuerbarer Verbraucher wie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Speicher. Durch den höheren Anteil der Stromerzeugung aus Wind und Sonne ändern sich die Energieflüsse im Stromverteilernetz nicht nur abhängig von der Lastsituation, sondern auch von der Wetterlage. Daher ist es erforderlich, die klassischen Strom-„Einbahnstraßen“ bedarfsgerecht mit digitaler Intelligenz auszustatten und zu aktiven, „gegenverkehrstauglichen“ Smart Grids umzubauen. Hier setzen wir bei Siemens an. So kann auch bei hochvolatiler Einspeisung ein sicherer und stabiler Netzbetrieb sowie mehr Flexibilität gewährleistet und gleichzeitig die Netzausbaukosten begrenzt werden. Laut Studien kann der zusätzlich notwendige Netzausbau um mehr als 30% reduziert werden, wenn man genau wüsste, wie viel Strom zum jeweiligen Zeitpunkt wo gebraucht wird.

Digitalisierung und Industrie 4.0 sind zentrale Themen in der Industrie. Wie setzt Siemens AG Österreich Innovationen in diesen Bereichen um? 

Mit dem Einsatz unserer Technologien – von künstlicher Intelligenz, 5G, Simulationstools oder Datenanalytik bis hin zu industriellen Edge-Lösungen – verschmelzen wir die reale Welt der Maschinen mit der digitalen Welt der eingesetzten Technologien zu einem kontinuierlichen Datenstrom. Dabei spielt der Digitale Zwilling eine wichtige Rolle. Er sammelt Daten über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts - vom ersten Konzept über die Produktion bis zu dessen Einsatz. Unsere Zukunftstechnologien ermöglichen, diese Daten zu verstehen und die endlichen Ressourcen viel effizienter zu nutzen. Im Bereich der Industrie sprechen wir vom „Digital Enterprise“. Ziel ist, die riesigen Datenmengen, die im industriellen Internet der Dinge entstehen, zu erfassen, zu verstehen und zu nutzen. Ein echtes Digital Enterprise kann Daten so verwenden, dass es dank wertvoller Erkenntnisse schnelle und richtige Entscheidungen treffen und erstklassige Produkte effizient produzieren kann. 

Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie sich in den nächsten fünf Jahren gegenübersehen? 

Wir haben bereits die wesentlichen Herausforderungen angesprochen. Dafür brauchen wir innovative Köpfe. Der Arbeitskräftemangel und der demografische Wandel sind bereits ein großes Thema. Wir alle sind heute ständig gefordert, neue Wege zu finden, um qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. Siemens positioniert sich meines Erachtens am Markt sehr gut. Wir suchen derzeit rund 200 Mitarbeitende, und freuen uns immer wieder, stets gute und hoch motivierte Personen zu finden. 

Es gibt Bemühungen, die Zusammenarbeit zwischen großen Unternehmen und Start-ups zu fördern. Gibt es solche Initiativen auch bei Siemens AG Österreich?

Angesichts der immer höheren Komplexität der geschäftlichen, aber auch gesellschaftlichen Herausforderungen, braucht es Partnerschaften. Heute ist kein Unternehmen mehr in der Lage allein die notwendigen Lösungen, Kapazitäten und finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Es braucht eine enge Zusammenarbeit. Wir sprechen bei Siemens von Ökosystemen, in die wir mittlerweile stark investieren. Sie gewähren uns, aber auch unseren Partnern, den Zugang zu notwendigem Fachwissen, Technologien und Ressourcen, um am Ende die digitale Transformation gemeinsam voranzutreiben. Wir arbeiten eng mit Universitäten zusammen oder stellen Unternehmen – von KMUs bis zu großen Unternehmen – laborähnliche Plattformen zur Verfügung, um neue Technologien zu testen und schlussendlich in ihren Produktionsprozess zu implementieren. 

Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs und welchen Einfluss hat diese auf Ihre Geschäftsstrategie? 

Ich bin generell Optimistin und blicke daher positiv in die Zukunft. Unsere heimische Wirtschaft ist derzeit durch die Rezession in der Industrie und dem deutlichen Rückgang in der Bauwirtschaft belastet. Wir sehen aber, dass unsere Produkte und Lösungen im Bereich der Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit weiterhin gefragt sind. Auch setzen wir weiterhin sehr stark auf Forschung und Entwicklungsaktivitäten rund um die Digitalisierung und investieren bewusst und zielgerichtet in unsere Mitarbeitenden. 

Welche Technologien oder Trends sehen Sie als besonders bahnbrechend für die Industrie in den kommenden Jahren? 

Die Zukunft liegt für uns in der Verbindung der realen mit der digitalen Welt und – darauf aufbauend – in der Nutzung der Daten des Industrial Internet of Things. Daten werden für die produzierende Industrie, wie auch für Infrastruktur- und Gebäudebetreiber, immer relevanter. In jedem Fertigungsprozess, beim Betreiben von Gebäuden oder im Energienetz werden Daten erzeugt. Wertvolle Daten, die es zu nützen und einzusetzen gilt, um effizienter, nachhaltiger und qualitätsvoller zu produzieren oder eine Infrastruktur effizienter zu betreiben. Weniger bahnbrechend, aber wunderbar effektiv, sind Partnerschaften als Trend, der bleiben wird.  Wir sehen die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Partnern in einem gemeinsamen Ökosystem als wesentliche Triebkraft für den Erfolg. 

Welche Ratschläge würden Sie jungen Frauen geben, die in MINT-Berufen Karriere machen möchten? 

Die Technologiebranche bietet eine Vielzahl an Chancen, vor allem auch für Frauen. Wichtig ist, sich durch Rollenbilder keine Grenzen in der Berufswahl zu setzen, sondern sich an eigenen Interessen, Fähigkeiten und Ansprüchen zu orientieren. 

Foto: Siemens Österreich

Zur Person 

Mag. Patricia Neumann hat am 1. Mai 2023 die Stelle als Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich angetreten. Sie ist für die Dauer von fünf Jahren bestellt. Vor ihrer neuen Rolle war sie mehr als 25 Jahre bei IBM, wo sie zuletzt den Software-Vertrieb für Daten, Künstliche Intelligenz und Automation in Europa, den Mittleren Osten und Afrika verantwortete. Neumann studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien und war in unterschiedlichen Executive Rollen bei IBM unter anderem in London, Mailand und Deutschland tätig. Nach ihrem mehrjährigen Auslandsaufenthalt kehrte sie mit ihrer Familie nach Wien zurück, wo sie die Geschäftsführung der IBM Österreich von 2017 bis 2021 innehatte.

Mag. Patricia Kasandziev, Vorständin bank99 im ABW-Interview: Sparprodukte sind gefragt wie nie

Seit mehr als einem Jahr ist sie im Vorstand der bank99 und blickt auf sehr erfolgreiche Monate zurück.

 

Das Geschäftsjahr 2023 war für Patricia Kasandziev herausfordernd, abwechslungsreich und positiv. Während sich andere Banken aus vielen Regionen zurückziehen, ist es das Ziel der bank99, weiterhin flächendeckend in ganz Österreich vertreten zu sein.

„Wo andere gehen, bleiben wir! Post und Bank unter einem Dach bringt Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden - und das ganz in ihrer Nähe. Unsere mehr als 1.700 Filialen decken die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse ab. So bieten wir unseren Kundinnen und Kunden nicht nur modernes Online-Banking, sondern sind auch flächendeckend persönlich vor Ort für sie da. Wir sind die Bank, die sich zum Ziel gesetzt hat, ihre Kunden zu verstehen. Diesen Anspruch haben wir auch im Claim der bank99 (Anm.: „Versteht dich von selbst“) verankert. Darunter verstehen wir einfache und leicht verständliche Produkte mit konkretem Mehrwert für unsere Kunden. Unsere Produkte differenzieren sich auch durch sehr attraktive Konditionen und die Möglichkeit, Giro- und Sparkonten sowohl digital als auch persönlich in rund 360 Postfilialen abzuschließen“, so die Managerin.

Automatisierung auf dem Vormarsch
Das Thema „Künstliche Intelligenz“ ist auch im Bankensektor allgegenwärtig. Die bank99 baut deshalb den Einsatz von fortgeschrittenen Risikomodellen (KI, ökonometrisch) aus und setzt verstärkt auf Echtzeitdaten, sowohl für Kreditrisiken als auch zunehmend für die Erkennung und Prävention von Betrugsfällen. ESG-Daten und -Risiken werden in die Modelle integriert.

„Bei all dem setzen wir auf ein Höchstmaß an Standardisierung und Automatisierung und unterstützen damit die Erweiterung des Produktportfolios und die Omnikanal-Strategie. Ziel ist es, 80 Prozent der Geschäftsfälle automatisiert und ohne manuelle Eingriffe abzuwickeln. Dies umfasst die automatisierte Antragsprüfung sowie die Abwicklung der entsprechenden Aufträge im Passiv- und Aktivbereich. Dazu gehört auch die weitgehend automatisierte Prüfung der gesetzlichen Anforderungen in den Bereichen KYC/Fraud, wodurch die damit verbundenen kundenrelevanten Prozesse deutlich an Effizienz und Qualität gewinnen“, so Kasandziev.

Gelungene Vereinigung der Kundendaten
Ein Meilenstein wurde im Frühjahr 2023 mit der technischen Anbindung der ehemaligen rein digitalen ING-Kunden an das Bankschaltersystem der bank99 erreicht. Damit haben nun über 100.000 ehemalige Direktbankkunden die Möglichkeit, Schalterdienstleistungen zu nutzen. Ein Service, der sehr gut angenommen wird und zeigt, dass auch digital affine Kunden den Bankschalter schätzen und stark nachfragen. Das abgelaufene Geschäftsjahr stand auch ganz im Zeichen der erfolgreichen Integration des Privatkundengeschäfts der ING Österreich in das Produktportfolio der bank99 sowie der Entkoppelung von der ING Deutschland.

Sparprodukte boomen
Die Nachfrage nach Sparprodukten, ob variabel und täglich verfügbar oder fix verzinst und gebunden, ist derzeit groß. „Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden Top-Konditionen für fixes und flexibles Sparen. fixsparen99 bietet einen attraktiven, fix garantierten Zinssatz über eine bestimmte Laufzeit. Die Laufzeit beträgt sechs oder zwölf Monate, die Mindesteinlage wurde gesenkt und beträgt nun EUR 5.000. Bei flexsparen99, das im Sommer 2023 eingeführt wurde, gibt es keine Mindesteinlage und die Kunden müssen sich nicht für eine bestimmte Laufzeit entscheiden - das Ersparte ist täglich verfügbar bzw. kann jederzeit ein- und ausgezahlt werden. Das Referenzkonto kann entweder ein Girokonto bei der bank99 oder bei einer Fremdbank sein“, so die Vorstandsvorsitzende, die die bank99 als Omnikanal-Bank mit einem sehr attraktiven Online-Angebot einerseits und dem größten stationären Filialnetz Österreichs andererseits sieht.

Dazu zählen knapp 1.350 Post Partner, die sich auf Schaltergeschäfte spezialisiert haben, sowie rund 360 Postfilialen. „Dort haben die Kundinnen und Kunden neben dem Schaltergeschäft auch die Möglichkeit, Giro- und Sparkonten direkt zu eröffnen. Ergänzt wird unser Beratungsangebot durch unsere mobilen Bankberaterinnen und Bankberater, die unseren Kundinnen und Kunden bei Finanzierungen und allen anderen Anliegen mit persönlicher Beratung zur Seite stehen. Wir haben das passende Angebot für individuelle Lebenssituationen und Bedürfnisse sowie für alle Zielgruppen, von sehr digital-affinen Menschen bis hin zu Menschen, die den persönlichen Kontakt bevorzugen.“  

Im Geschäftsjahr 2024 ist die abschließende Harmonisierung der IT-Systeme geplant, die für eine erfolgreiche Umsetzung entsprechende Einmalaufwendungen erfordert. Bereinigt um diese Einmalaufwendungen wird die bank99 im Jahr 2024 operativ die Gewinnschwelle erreichen. Mit dem Wegfall der Einmalaufwendungen aus der IT-Konsolidierung im Geschäftsjahr 2025 wird ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im einstelligen Millionenbereich erwartet und spiegelt somit den erfolgreichen Wachstumskurs der bank99 wider.

Abgesichert für den Krisenfall
Im Falle einer länger anhaltenden und sich verschärfenden Rezession, insbesondere bei steigender Arbeitslosigkeit, wäre auch bei der bank99 mit höheren Ausfällen, insbesondere im Konsumentenkreditbereich, zu rechnen, wofür derzeit jedoch bereits ein Risikovorsorgepuffer gebildet wurde. Darüber hinaus würde ein starkes Absinken des Zinsniveaus potenziell zu einem geringeren Zinsüberschuss führen.

Darüber hinaus spielen auch Klimarisiken in der bank99 eine relevante Rolle. Sie sind als integraler Bestandteil in der Risikostrategie der bank99 verankert und werden entsprechend dem FMA-Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken nicht als eigene Risikoart bewertet, sondern im Rahmen des operationellen Risikos sowie des Kreditrisikos behandelt. Der geschäftspolitische Schwerpunkt der bank99 liegt im Privatkundengeschäft. Hier sind insbesondere Wohnungsbaukredite bzw. die finanzierten Immobilien potenziell von physischen und transitorischen Klimarisiken betroffen.

Aufgrund der konservativen Vergabestandards und der hohen Überbesicherung im Wohnbaukreditportfolio haben die regelmäßig durchgeführten Klimastresstests bisher keine wesentlichen Auswirkungen auf die erwarteten und unerwarteten Verluste gezeigt. „Da unser Kreditportfolio zum überwiegenden Teil aus Fixzinskrediten besteht, spüren wir hier kaum Reaktionen unserer Kunden bezüglich der Leistbarkeit der Kredite aufgrund der gestiegenen Zinsen“, so die Finanzexpertin. Auf die Frage, was für sie persönlich der prägendste Moment des Jahres war, antwortet Patricia Kasandziev: „Am meisten wird mir wohl die Jahresauftaktveranstaltung 2023 in Erinnerung bleiben. Es war das erste Mal seit meinem Start bei der bank99, dass alle Kolleginnen und Kollegen physisch an einem Ort versammelt waren. Dabei wurden sowohl die kurzfristigen Ziele als auch die mittel- und langfristige Strategie vorgestellt und es war sehr motivierend zu sehen, wie viel positive Energie in der bank99 steckt.

Foto: Klaus Vyhnalek

Mag. Patricia Kasandziev, Vorstandsmitglied der bank99: Unser Wachstumskurs ist beeindruckend

Seit Oktober des Vorjahres ist sie Vorstandsmitglied der bank99 und hat die einmalige Chance, die noch junge Bank im Aufbau zu begleiten.

 

„Ich bin Vorstandsmitglied in der bank99 und darf die Strategie zur Weiterentwicklung der Bank aktiv gestalten. Dazu gehören neben der Omnikanal-Produktstrategie, die Digitalisierung und IT-Agenden sowie der Ausbau unserer Vertriebskanäle. Die Aufgabe ist spannend und dynamisch, denn die Chance, eine Bank im Aufbau zu begleiten, ist in Österreich in dieser Dimension einzigartig“, so Patricia Kasandziev über ihre neue Tätigkeit.

Es herrscht Startup-Feeling
Besonders faszinieren sie die kurzen Entscheidungswege, die man mit der Mehrheitseigentümerin, der Post, hat sowie die Freiheiten und Umsetzungsmöglichkeiten, die es nur in einer sich im Aufbau befindlichen Bank gibt. Gleichzeitig habe man die Chance, auf das größte zentral geführte stationäre Netzwerk zuzugreifen und so den Kunden neben Verfügbarkeit auch beste digitale Services anzubieten.

„Außerdem gibt es der bank99 kaum festgefahrene Strukturen und ein junges, motiviertes Team voller Ideen und Visionen. Ich finde die überschaubare Größe und die flachen Hierarchien erfrischend, man kennt einander, niemand ist anonym. Es herrscht ein Startup-Feeling, das entspricht meiner Persönlichkeit. Ich liebe es Geschäftssegmente und Teams von der Picke auf zu begleiten“, so die Digitalisierungsexpertin.  

Passende Lösungen für jede Zielgruppe 

Die technische Integration zweier Kernbankensystemen, die Harmonisierung und Weiterentwicklung der Produktpalette und der Ausbau der stationären und digitalen Vertriebskanäle, seien derzeit die größten Herausforderungen.

„Mein Ziel ist es, genau die richtigen Lösungen für die jeweiligen Zielgruppen – von der Filiale bis zum Online only-Kunden – zu bieten. Darüber hinaus liegt mir sehr viel an der Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur, der Förderung junger Mitarbeiter und vor allem engagierter Frauen, um ein attraktiver Arbeitgeber für all jene zu sein, die etwas bewegen wollen“, so Kasandziev, die sich für das kommende Jahr vor allem Gesundheit, Sicherheit und Stabilität wünscht.

Und natürlich ein Ende des Krisenmodus, in gesundheitlichem, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Sinne. Ihr berufliches Ziel: „Die bank99 kommerziell erfolgreich zu machen und den begonnenen beeindruckenden Wachstumskurs weiter fortzusetzen. Ich möchte die Bekanntheit der bank99 steigern und so viele Kunden wie möglich vom beste Preis-Leistungsangebot im Retailbanking überzeugen.“

Zur Person

Für Patricia Kasandziev bedeutet die neue Aufgabe einen weiteren Karrieresprung vom Head of Digitalisation, Produkte & Prozesse bei der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien in die höchste Managementebene der bank99. Kasandziev hat sich dort zuletzt als Schnittstellenmanagerin zwischen Business und IT einen Namen gemacht. Ihre Schwerpunkte lagen auf dem Produkt- und Prozessmanagement für alle Kanäle und Geschäftssegmente sowie den digitalen Plattformen. Neben der Verantwortung für mehr als 200 Mitarbeiter*innen und der Transformationsunterstützung der 47 lokalen Raiffeisenbanken in Niederösterreich war die studierte Betriebswirtin zudem Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisen Service Center Gesellschaft. Davor war sie in einschlägigen Managementfunktionen bei BAWAG und Volksbanken tätig.

Foto: bank99/Vyhnalek

Patricia Kasandziev, Digitalisierungsexpertin der RLB NÖ-Wien, über Strategien und Zukunftsvisionen

Ein ABW-Gespräch mit der Bereichsleiterin Digitalisierung, Produkte & Prozesse bei der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihren Tätigkeitsbereich.

Ich leite den Bereich „Digitalisierung Produkte & Prozesse“ der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien und habe außerdem die Verantwortung für Digitale Plattformen in der Raiffeisen Bankengruppe Österreich. In meinem Bereich vereinen wir das Produkt- und Prozessmanagement für alle Kanäle und Geschäftsbereiche, den digitalen Vertrieb, das Service Center, die Steuerung von Großprojekten zur Umsetzung der Omnikanalvertriebsstrategie speziell für das Privatkundengeschäft und vieles mehr. 

Mag. Patricia Kasandziev, Bereichsleiterin Digitalisierung, Produkte & Prozesse bei der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien

Dr. Pamela Rendi-Wagner, Abgeordnete zum Nationalrat, Bundesparteivorsitzende SPÖ: Wir brauchen mehr Anstand und Moral

Lange bevor es die anderen getan haben, hat sie vor der Teuerung und den Folgen gewarnt. Nun gehe es darum, sich den Krisen gemeinsam zu stellen und den Menschen rasch zu helfen.

 

Ich sehe es als meine Aufgabe, auch aus der Opposition heraus sachliche Lösungen zu erarbeiten und Druck für deren Umsetzung zu machen. Aber klar ist, dass es in der Opposition weitaus schwieriger ist, zu gestalten als in der Regierung. Deshalb ist es auch mein Ziel, dass die SPÖ die künftige Regierung anführt, um das Land noch besser mitgestalten zu können. Ich will ein Österreich, dass auch in Krisenzeiten von einer hohen sozialen Sicherheit und einer hoch dynamischen Wirtschaft geprägt ist. Das fällt nicht vom Himmel, das muss hart erarbeitet werden. Die Teuerungskrise muss mit vollem Einsatz angegangen werden, auch um die Mittelschicht im Land zu schützen. Weitere zentrale Aufgaben sind die Energiewende, der Pflegenotstand und eine moderne Bildungspolitik. Es gibt viel zu tun“, sagt Pamela Rendi-Wagner.

Die Bevölkerung erwartet sich Lösungen

Eine der größten Herausforderungen sei der Ukraine-Krieg. Hier müssten dieselben Anstrengungen in diplomatische Bemühungen für den Frieden gesteckt werden wie ins Ausverhandeln der Sanktionen. Die Sicherheit Europas sei in Gefahr. Die zweite riesige Herausforderung sei die aktuelle Rekordteuerung. 

„Viele Menschen stürzen in existenzielle Probleme und können sich das Leben nicht mehr leisten. Sie wissen nicht, ob sie die Gasrechnung oder den täglichen Lebensmitteleinkauf bezahlen sollen. Die Inflation trifft auch Industrie und Wirtschaft massiv. Vor Monaten hat die Regierung noch von Teuerungshysterie gesprochen, weil wir diese Probleme schon früh aufgezeigt haben, aber mittlerweile ist allen klar, dass es so nicht weitergehen kann. Die positive Nachricht ist: es gibt Möglichkeiten, die Teuerung zu drücken. Es muss in den Strommarkt auf EU-Ebene eingegriffen und der Gas- und damit auch der Strompreis gedeckelt werden“, sagt die Parteivorsitzende und spricht sich in Zeiten wie diesen klar gegen eine Schönwetter-Politik aus: „Es ist die Aufgabe von Politikern, egal ob in Regierung oder in Opposition, sich diesen Krisen zu stellen und Lösungen zu erarbeiten. Die Bevölkerung erwartet sich Lösungen für ein leistbares Leben, für eine sichere Energieversorgung, für eine funktionierende Wirtschaft. Worum es mir geht, ist konstruktive Arbeit für unser Land. Den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass sich die Krisen schon von selbst lösen werden, hilft hingegen niemandem“, sagt Rendi-Wagner, die nach all den Skandalen, Korruptionsverdachtsfällen und Streitereien, die die Regierungen der letzten fünf Jahre geliefert haben, jeden versteht, der von der Regierung enttäuscht ist. Gerade deshalb ist ihr wichtig zu betonen: „Es sind nicht alle so! Für mich zählen Anstand und Moral.“

Foto: Visnjic

EU-Spezial: ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas im ABW-Gespräch

Als erfahrener Europa-Politiker hat er federführend zahlreiche Gesetze mitverfasst und ist er der ÖVP-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl.

 

„Die Europäische Union ist meine Leidenschaft, mein Lebensprojekt und die Zukunft für uns alle. Sie ist eine der größten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. Wie keine andere Partei war die Österreichische Volkspartei von Beginn an treibende Kraft des österreichischen Beitritts zur EU. Aber Die EU ist noch nicht fertig. Wir müssen Europa verändern und weiterentwickeln, um es zu bewahren. Ein starkes Europa ist ein Garant für ein starkes Österreich“, sagt ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas.

In der letzten Plenarsitzung des Europäischen Parlaments vor wenigen Tagen wurden sieben Gesetze beschlossen, die federführend von Karas mitverfasst wurden. „Unter anderem die Reform der europäischen Finanzmarktaufsicht, neue Maßnahmen gegen Geldwäsche, außerdem müssen die Onlineanbieter Amazon und Ebay für gefährliche Produkte haften, und ein 700-Milliarden-Euro-Investitionsprogramm haben wir auf den Weg gebracht.“

Jetzt im Wahlkampf gehe es um die Zukunft Europas nach der Europawahl am 26. Mai. „Ich möchte ein starkes und selbstbewusstes Europa in der Welt. Dafür braucht es rasche und effiziente Entscheidungen. Durch Innovation in der Forschung und dem digitalen Binnenmarkt soll Europa an die Spitze der digitalen Revolution geführt werden. Um Europa für die Zukunft zu sichern braucht es auch einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Finanzen. Die Schulden von heute sind die Krisen von morgen. Die EU-Regeln müssen von allen Staaten eingehalten werden.“

Olivera Böhm, UNIQA: Vertrauen ist in Zeiten wie diesen essentiell

Ein ABW-Gespräch mit Uniqa Chief Corporate Business Officer International Markets & Austria, Olivera Böhm, über anvisierte Ziele, Versicherungstrends und die Liebe zum Job.

 

Wie hoch ist der Anteil der Industriesparte am gesamten Versicherungsgeschäft von UNIQA?

Der Anteil der Industriesparte am gesamten Geschäftsvolumen von UNIQA beträgt 12 Prozent mit jährlich mehr als 600 Millionen Euro Prämie in Österreich und Zentral- und Osteuropa.

Welche „klassischen Themen“ sind für einen Industrieversicherer besonders wichtig?

Unsere Hauptaufgabe ist es, unseren Industriekunden Risiko abzunehmen. Wir schauen die Risiken vor Ort an, evaluieren diese und helfen Ihnen Risiken zu vermindern. Tritt trotzdem ein Schaden ein, ist es wichtig, dass wir schnell und kompetent mit unseren Schadenexperten helfen. Denn für unsere Industriekunden ist es essentiell, nach einem eingetretenen Schaden möglichst rasch den normalen Betrieb wieder aufnehmen zu können. Da viele unserer Kunden international tätig sind, bieten wir auch grenzüberschreitende Lösungen an. Entscheidend sind im Industriegeschäft das Vertrauen und die Zusammenarbeit mit den Kunden, Maklern und anderen Partner, wie Rückversicherern.  

Was sind die Zutaten eines Erfolgsrezeptes in der Versicherungsbranche?

Fachliche Expertise und langjährige Erfahrung sind aus meiner Sicht wesentliche Erfolgsfaktoren. Daneben sind Innovationskraft, Digitalisierung und Flexibilität auch für uns als Industrieversicherer entscheidend für den langfristigen Erfolg. 

Welche kurz- Mittel- und langfristigen Strategien haben Sie als Leiterin des Corporate Business Bereichs?

Kurzfristig haben wir das Ziel, gemeinsam mit unseren Industriekunden durch die Covid-19 Krise zu kommen.

Mittel- und langfristig ist es unser Ziel, gemeinsam mit unserem Kunden zu wachsen. Dafür haben wir unser Geschäftsmodell so weiterentwickelt, dass wir unseren Kunden nicht reine Versicherungsprodukte anbieten sondern Services und Lösungen für ihre Sicherheit. Ein spannendes neues Thema ist Affinity: das bedeutet, den Kernprodukten unserer Kunden einen Mehrwert durch unsere Versicherungslösungen zu verleihen [Anmerkung: z.B. eine Brillenversicherung einer Optikerkette].

Das bietet unseren Kunden zusätzliche Einnahmemöglichkeiten. UNIQA ist bereits heute der Versicherer vor Ort. Das wollen wir durch weitere Stärkung der Regionen forcieren. Speziellen Fokus legen wir auf ausgewählte Branchen, denen wir branchenspezifische Services und Lösungen anbieten werden. In Zukunft werden wir nicht mehr über Versicherungssummen reden, sondern mit unseren Kunden in ihrer Sprache arbeiten und ihre Kriterien erarbeiten.  

EU-Spezial: Olga Voglauer, Die Grünen: "Wir brauchen die EU"

Die Biobäuerin und Kandidatin der Grünen aus Kärnten lebt tagtäglich ihre Grundsätze und will diese künftig auch im EU-Parlament einbringen.

 

Die EU alserfolgreichstes Friedensprojekt ist für Olga Voglauer, als Angehörige einer Minderheit, eine „Lebensversicherung“. Sie sieht die Europäische Union als gemeinsames Dach der pluralistischen Gesellschaft Europas und verurteilt den aufkeimenden Nationalismus und dramatischen Rechtsruck. Auch das wachsende Bedürfnis der Bevölkerung nach Antworten und Lösungen für die brennendsten ökologischen und sozialen Fragen und die „Vogel-Strauß-Politik“ der agierenden politischen Kräfte beschäftigen sie. Voglauer möchte das Gemeinsame vor das Trennende stellen und mit Solidarität und den vier Freiheiten der EU den wachsenden Nationalismus in die Schranken weisen.

Als Bio-Bäuerin in einer Grenzregion kenne ich die Sorgen und Probleme der Menschen. Ich spreche vier Sprachen und möchte daher Sprachrohr der vielen Menschen in den ländlichen Regionen sein“, sagt die Mutter zweier Kinder, die mit einer „Roadshow“ durch ganz Kärnten tourt. Mit Gesprächsabenden, Diskussionsrunden und Vorträgen wird vor allem auch in die Peripherie des Landes gegangen. Dort sei es besonders wichtig, zuzuhören. Natürlich ist auch Social Media ein großes Thema für die EU-Kandidatin der Grünen. 

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