Interviews

Die ehemalige Xerox-Managerin hat die Geschäftsführung von Miele Österreich übernommen und wurde für ihre Verdienste mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet.

 

Wie war Ihr erstes Jahr bei Miele?

A Year Beyond Ordinary! Es war ein ganz außergewöhnliches Jahr – alles außer gewöhnlich! Sowohl für mich persönlich, als auch für Miele. Es galt für mich nicht nur ein neues Unternehmen, die Mitarbeiter und unsere externen Partner kennen zu lernen. Sondern auch eine wunderbare Unternehmenskultur zu inhalieren, eine neue Branche mit ihren Playern und Besonderheiten zu verstehen, ein innovatives Produktportfolio zu begreifen und vieles mehr.

Ich bin sehr froh, ein so tolles Team zu haben, das mir den Einstieg leichtgemacht und auch den Rücken freigehalten hat – wir sind dank dieses Teams weiterhin sehr erfolgreich unterwegs! Es war ein großer Sprung für mich und ein buntes, aufregendes und sehr intensives Jahr. Ich erlebe jeden Tag etwas Neues und habe noch immer viel zu lernen – und doch kann ich sagen, dass ich auch schon voll angekommen bin.

Was hat Sie im Vorjahr besonders gefreut? Was weniger?

Geschäftlich war das Highlight der Launch unserer neuen Einbaugeräteserie Generation 7000, die unter dem Claim „Life Beyond Ordinary“ sehr erfolgreich eingeführt wurde. Dies war der größte Produktlaunch in der Unternehmensgeschichte – wir haben beginnend mit dem Tag der Produktvorstellung rund die Hälfte des Umsatzportfolios gedreht. Und das ist ganz hervorragend gelaufen. Die Innovationen, die durch die Vernetzung der Hausgeräte möglich wurden, sind ebenfalls sehr gut am Markt angenommen.

Für sie ist eine Verwaltungs- und Föderalismusreform unabdingbar, wenn es mit der Wirtschaft wieder aufwärts gehen soll.

 

„Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage und der hohen Verschuldung Österreichs ist es entscheidend, den Wirtschaftsstandort attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten und die Integration in die Europäische Union zu stärken, denn rund 700.000 Arbeitsplätze hängen von der EU-Integration ab“, so Edith Kollermann.

Vorschläge zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sind die Senkung der Lohnnebenkosten, um die Arbeitskosten international konkurrenzfähig zu machen, sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung. Die Teilnahme an EU-weiten Forschungsprojekten sei dabei ebenso unerlässlich wie die Stärkung des Eigenkapitals österreichischer Unternehmen durch steuerliche Begünstigung einbehaltener Gewinne.

„Der Kapitalmarkt soll gestärkt werden, um mehr privates Kapital in die Wirtschaft zu lenken. Bildung ist eine zentrale Säule der Strategie, wobei die Stärkung der Lehrlingsausbildung, die verstärkte Teilnahme an Erasmus-Programmen und die Neugestaltung der Bildungskarenz im Vordergrund stehen. Darüber hinaus wird ein positives Zukunftsbild bei der Jugend und der mittleren Generation gefördert, um die Energie und Kraft zu mobilisieren, die zur Lösung der anstehenden Probleme notwendig ist“, so Kollermann.

Auf dem Weg zur Teilzeitgesellschaft

Österreich hat eine der höchsten Abgabenquoten der Welt. Die Zinslast der Verschuldung der letzten Jahrzehnte engt den Handlungsspielraum zunehmend ein. Eine echte Verwaltungs- und Föderalismusreform ist daher unumgänglich. Mit mutigen Politikern, die Transparenz und Kommunikation auf Augenhöhe fördern, könne auf den bereits vorliegenden Ideen des Österreich-Konvents aufgebaut werden. Kollermanns Forderungen: „Ein klares Bild, wo Österreich hin will, Gemeinschaftssinn und Stärkenorientierung, um die notwendigen Reformen anzugehen. 25 Prozent des Budgets müssen klar an Ausgaben und Investitionen für die Zukunft gebunden sein (Anm.: Bildung, Klimaschutz, Gesundheitsvorsorge, Infrastruktur, Forschung) und ein aufgabenorientierter Finanzausgleich statt eines Föderalismus, der nur Pfründe sichert“.

Österreich sei auf dem Weg in eine Teilzeitgesellschaft, wofür es mehrere Gründe gebe, unter anderem eine Erbengeneration und das Kalkül von mehr Arbeit versus mehr Lohn durch Progressionsstufen und höhere Sozialversicherungsbeiträge. Es sei wichtig, dass ein Mehr an Fähigkeiten mit einem Mehr an Verantwortung einhergehe und dies auch anerkannt werde. Ein effektives Steuersystem sollte daher für Kollermann folgende Punkte erfüllen, die auch als Diskussionsgrundlage für die Entwicklung eines gerechten und zukunftsorientierten Steuersystems dienen sollten: „Den Faktor Arbeit entlasten. Ausnahmen streichen und sinnvolle Entlastungen in den Tarif integrieren. Klimaschädliches Verhalten höher besteuern und gleichzeitig in Klimaschutzmaßnahmen investieren. Nicht entnommene Gewinne nicht besteuern, um Eigenkapital zu stärken. Überstunden stärker von Steuern und Abgaben befreien. Sachleistungen gegenüber Geldleistungen bevorzugen, um Chancengleichheit zu fördern. Zusammenfassung der Sozialleistungen in einem Bürgergeld, um die Komplexität zu reduzieren und Anreize für eine vollständige Integration in die Arbeitswelt zu schaffen sowie Anreize über das gesetzliche Pensionsalter hinaus zu arbeiten, z.B. durch die Befreiung von Pensionsversicherungsbeiträgen.“

Foto: NEOS NÖ

Seit Anfang des Jahres ist die Top-Managerin im Vorstandsteam der Palfinger AG für Personal und Recht verantwortlich.

 

Sie haben Anfang des Jahres im Vorstandsteam der Palfinger AG die Agenden Personal und Recht übernommen. Was schätzen Sie an dieser neuen Herausforderung?

Die Funktion als Palfinger CHRO ist für mich ein Tripple Jackpot: ein international erfolgreiches Technologieunternehmen, HR und Recht auf Vorstandsebene, wo ich viel bewegen kann, und on top die Rückkehr nach Österreich. In den ersten Monaten habe ich bereits viele unserer Standorte rund um den Globus besucht – das Engagement und der Stolz unserer Teams haben mich sehr beeindruckt. Sie stehen voll hinter dem Unternehmen und seinen Produkten – das ist eine super Basis. Ich habe jetzt die Aufgaben, den Personalbereich noch strategischer auszurichten, an der Unternehmenskultur zu arbeiten und damit den zukünftigen Erfolg zu sichern. Für mich der beste Job der Welt!

In Ihrer neuen Rolle sind Sie für die strategische Ausrichtung und Positionierung von Palfinger auf einem zunehmend anspruchsvollen Arbeitsmarkt verantwortlich. Wie wollen Sie das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren?

Besonders in Österreich sind Palfinger Produkte bekannt, man weiß, wie ein Palfinger Ladekran aussieht. Um die Arbeitgebermarke weiter zu stärken, werden wir noch stärker aufzeigen, welche attraktiven und vor allem auch internationale Karriere- und Ausbildungsmöglichkeiten es bei uns gibt, und wie wir die fachliche und persönliche Weiterentwicklung unseres Teams fördern. Unsere moderne Unternehmenskultur weiter zu entwickeln und nach intern und extern, national und international zu kommunizieren, wird einen großen Teil meiner Zeit in Anspruch einnehmen.

Ein zentraler Ansatz ist, dass wir uns direkt an junge Menschen, an Kinder und Jugendliche und besonders an Mädchen und junge Frauen wenden. Konkret setzen wir etwa auf die Unterstützung von MINT Initiativen oder treten aktiv mit Schulen, Universitäten und Fachhochschulen in Kontakt, um früh die Begeisterung für Technik zu wecken und uns als Unternehmen zu positionieren. Wir wollen ganz klar zeigen: Bei Palfinger könnt ihr euch erfolgreich entwickeln und auch international Karriere machen. 

Sie haben eine beeindruckende Karriere mit Stationen bei renommierten Unternehmen wie Magna, Jenoptik und der Danaher Gruppe hinter sich. Welche Erfahrungen aus diesen Positionen sind für Ihre Aufgabe bei Palfinger besonders wertvoll?

Mein Karriereweg ist stark durch amerikanische Eigentümerverhältnisse geprägt. In der amerikanischen Unternehmenskultur zählt in erster Linie Leistung. Alter, Geschlecht und Herkunft sind nebensächlich. Diesen Fokus auf Performance und Umsetzungsstärke schätze und lebe ich auch. Zudem hatte ich früh einen guten Mentor und das klare Ziel globale Verantwortung zu übernehmen. In internationalen Unternehmen, die diverse Teams fördern und sich durch eine direkte Feedbackkultur auszeichnen, konnte ich immer den besten Beitrag leisten und hatte auch selbst am meisten Spaß an der Arbeit. Eine moderne und offene Unternehmenskultur und eine High Performance Ausrichtung (klare Ziele, direkte Kommunikation, schlanke Strukturen) bedingen einander, um nachhaltig für die Zukunft gerüstet zu sein. 

Wie hat Ihre internationale Erfahrung in Österreich, Deutschland, Großbritannien und Frankreich Ihre Sichtweise auf HR-Themen und Unternehmensführung geprägt? Inwiefern fließen diese internationalen Perspektiven in Ihre Arbeit bei Palfinger ein?

Die Unternehmenskultur im deutschsprachigen Raum ist eher konfliktscheu. Konflikte werden nicht direkt angesprochen und das ist lähmend. Insofern sehe ich auch meine Rolle darin, einen Rahmen zu schaffen, in dem alle ihre bestmögliche Performance abliefern können und auch wollen. Und darin, eine Kultur zu schaffen, in der Probleme zielführend ausdiskutiert oder sogar ausgestritten werden können. Die klassischen Rollenbilder sind in Großbritannien und Frankreich moderner als im deutschsprachigen Raum. Beim Verkünden meiner Schwangerschaft wurde ich von den deutschen Kollegen verabschiedet und von den englischen beglückwünscht. Was überall wichtig ist, ist das Netzwerken. Das habe ich am Anfang unterschätzt – heute setze ich das sehr viel gezielter und strategischer um. 

Welche zentralen HR-Themen und Herausforderungen sehen Sie aktuell in der Industrie, insbesondere für ein globales Unternehmen wie Palfinger?

Eine zentrale Herausforderung in unserer volatilen Welt ist die proaktive permanente Verbesserung von Strukturen und Prozessen. Stillstand gibt es nicht mehr. HR muss ein Treiber sein für dieses proaktive Veränderungsmanagement. Wir erleben laufend Veränderungen und eine Organisation muss resilient und positiv damit umgehen. HR hat dabei eine Schlüssel- und Vorbildfunktion.

Und natürlich ist Digitalisierung auch für HR ein großes Thema. Mit KI-Anwendungen stehen uns künftig viele neue Möglichkeiten offen. Wir testen da gerade einiges, etwa im Bereich von Trainings oder persönlichen Weiterentwicklungsprogrammen. 

Wie definieren Sie eine erfolgreiche HR-Strategie und welche Rolle spielen dabei Themen wie Diversity, Inklusion und Mitarbeiterentwicklung?

Eine HR-Strategie ist dann gut, wenn sie an Businesszielen orientiert ist und somit eine Organisation erfolgreicher, leistungsfähiger und zukunftsfähiger macht. Die Aufgaben meines Teams sind, Talente anzuziehen, unser Team ans Unternehmen zu binden, weiterzubilden und eine Unternehmenskultur zu fördern, in der jeder und jede die beste persönliche Leistung liefert und sich weiterentwickeln kann.

Ich bin eine große Befürworterin von Diversität in all ihren Dimensionen. Wir optimieren dahingehend aktuell auch unsere Recruiting Policy. Bei Ausschreibungen für Management-Funktionen wird es ein Muss, dass HR für mehr internationale Diversität oder einen höheren Frauenanteil bei den Kandidatinnen und Kandidaten sorgt. Diversität ist am Ende des Tages ein betriebswirtschaftliches Thema. Diversere Teams sind nachweislich erfolgreicher und wir können uns nicht leisten, das zu ignorieren.

Wie möchten Sie bei Palfinger sicherstellen, dass die Mitarbeiter kontinuierlich gefördert und weiterentwickelt werden?

Wir legen sehr viel Wert auf eine lernende Unternehmenskultur. Mit dem Palfinger Campus in Lengau haben wir 2023 ein hochmodernes Aus- und Weiterbildungszentrum eröffnet, der Raum für fachliche und persönliche Weiterentwicklung für unser Team bietet. Rund vier Mio. Euro wurden in den neuen Campus investiert – eine Investition in die Zukunft, weil wir wissen, dass persönliche Möglichkeiten, Karrierechancen und Weiterbildung ganz zentral sind, um hochqualifizierte Arbeitskräfte zu finden und zu halten. 

In Ihrer bisherigen Karriere haben Sie umfangreiche Führungserfahrung gesammelt. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Unkompliziert. Klar. Direkt, aber herzlich. Mir persönlich ist Fairness extrem wichtig. Bei Fairness mache ich keine Kompromisse. 

Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen auf dem heutigen Arbeitsmarkt. Wie planen Sie, dieses Problem bei Palfinger anzugehen, insbesondere in den Bereichen Technik und Ingenieurwesen?

Fachkräftemangel ist natürlich ein Thema für uns. Gerade in den Bereichen, die mit Softwareentwicklung und IT zu tun haben. Wir setzen da proaktiv an, in dem wir ganz gezielt und umfassend aus- und weiterbilden. Wir sehen uns als Teil der Wissensökonomie und unsere Aus- und Weiterbildungsangebote können sich sehen lassen. Zum Beispiel unser PALFINGER Campus in Lengau, unser globales Aus- und Weiterbildungszentrum. Dort und auch an weiteren Standorten in ganz Europa, in Nordamerika und China schaffen wir die besten Qualifizierungsmöglichkeiten. In Lengau bilden wir 145 Lehrlinge in 18 verschiedenen Berufsbildern aus – übrigens mit einer Frauenquote von 25 Prozent in den technischen Berufen. Bis 2027 wollen wir allein in Europa mehr als 500 Lehrlinge ausbilden. Als Unternehmen tragen wir bei, was möglich ist. Gleichzeitig brauchen wir einen gesellschaftlichen und politischen Rahmen, der dieses Problem aktiv adressiert.

 

International visitors to our Austrian Business Woman website will find the interview in English below.

 

Since the beginning of the year, the top manager has been responsible for Human Resources and Legal Affairs in the Palfinger AG Management Board team.

At the beginning of the year, you took over responsibility for Human Resources and Legal Affairs on the Management Board team at Palfinger AG. What do you like about this new challenge?

The role as Palfinger CHRO is a triple jackpot for me: an internationally successful technology company, HR and Legal at Management Board level, where I can make a big difference, and on top of that, returning to Austria. In the first few months, I have already visited many of our sites around the world - I was very impressed by the commitment and pride of our teams. They are fully behind the company and its products - that's a great basis. I now have the task of aligning the HR department even more strategically, working on the corporate culture and thus ensuring future success. For me, it's the best job in the world!

In your new role, you are responsible for the strategic orientation and positioning of Palfinger in an increasingly demanding job market. How do you want to position the company as an attractive employer?

Palfinger products are particularly well known in Austria; people know what a Palfinger loader crane looks like. In order to further strengthen the employer brand, we will show even more clearly what attractive and, above all, international career and training opportunities we offer and how we promote the professional and personal development of our team. Further developing our modern corporate culture and communicating it internally and externally, nationally and internationally, will take up a large part of my time.

A central approach is that we address young people, children and adolescents, and girls and young women in particular, directly. Specifically, we focus on supporting STEM initiatives and actively contact schools, universities and technical colleges in order to awaken enthusiasm for technology at an early age and position ourselves as a company. We want to make it very clear: At Palfinger, you can develop successfully and also pursue an international career.

You have had an impressive career with positions at renowned companies such as Magna, Jenoptik and the Danaher Group. What experiences from these positions are particularly valuable for your role at Palfinger?

My career path has been strongly influenced by American ownership. In American corporate culture, performance is what counts first and foremost. Age, gender and origin are secondary. I value and live this focus on performance and implementation strength. I also had a good mentor early on and the clear goal of taking on global responsibility. In international companies that promote diverse teams and are characterized by a direct feedback culture, I was always able to make the best contribution and also had the most fun at work myself. A modern and open corporate culture and a high performance orientation (clear goals, direct communication, lean structures) are mutually dependent in order to be sustainably equipped for the future.

How has your international experience in Austria, Germany, the UK and France shaped your view of HR issues and corporate management? To what extent do these international perspectives influence your work at Palfinger?

The corporate culture in German-speaking countries tends to be conflict-averse. Conflicts are not addressed directly and that is paralyzing. In this respect, I also see my role as creating a framework in which everyone can and wants to deliver their best possible performance. And to create a culture in which problems can be discussed or even argued out in a goal-oriented way. Traditional role models are more modern in the UK and France than in German-speaking countries. When I announced my pregnancy, I was bid farewell by my German colleagues and congratulated by my British colleagues. Networking is important everywhere. I underestimated this at the beginning - today I implement it in a much more targeted and strategic way.

What key HR issues and challenges do you currently see in the industry, especially for a global company like Palfinger?

A key challenge in our volatile world is the proactive, permanent improvement of structures and processes. Standing still is no longer an option. HR must be a driver for this proactive change management. We are constantly experiencing change and an organization must deal with it in a resilient and positive way. HR has a key and exemplary role to play here.

And, of course, digitalization is also a major topic for HR. AI applications will open up many new possibilities for us in the future. We are currently testing a number of things, for example in the area of training or personal development programs.

How do you define a successful HR strategy and what role do topics such as diversity, inclusion and employee development play?

An HR strategy is good if it is geared towards business goals and thus makes an organization more successful, more efficient and more sustainable. My team's role is to attract talent, retain our team, develop them and foster a culture where everyone delivers their best personal performance and can grow.

I am a great advocate of diversity in all its dimensions. We are also currently optimizing our recruiting policy in this regard. When advertising for management positions, it is becoming a must for HR to ensure more international diversity or a higher proportion of women among candidates. At the end of the day, diversity is a business issue. More diverse teams are demonstrably more successful and we cannot afford to ignore this.

How does Palfinger ensure that its employees receive continuous support and development?

We place a great deal of value on a learning corporate culture. With the Palfinger Campus in Lengau, we opened a state-of-the-art training and professional development center in 2023 that offers our team space for professional and personal development. Around four million euros have been invested in the new campus – an investment in the future, because we know that personal opportunities, career prospects, and professional development are essential to attracting and retaining highly qualified employees.

You have gained extensive leadership experience in your career so far. How would you describe your leadership style?

Uncomplicated. Clear. Direct, but warm. Personally, fairness is extremely important to me. I do not compromise on fairness.

The shortage of skilled workers is one of the biggest challenges in today's labor market. How do you plan to address this issue at Palfinger, particularly in the fields of technology and engineering?

The shortage of skilled workers is, of course, an issue for us. Especially in the areas related to software development and IT. We are proactively addressing this issue by providing targeted and comprehensive training and further education. We see ourselves as part of the knowledge economy and our training and further education programs are impressive. For example, our PALFINGER Campus in Lengau, our global training and further education center. There, and also at other locations throughout Europe, North America and China, we create the best qualification opportunities. In Lengau, we are training 145 apprentices in 18 different occupations – with women making up 25 percent of the technical apprentices. By 2027, we want to train more than 500 apprentices in Europe alone. As a company, we are doing what we can. At the same time, we need a social and political framework that actively addresses this problem.

Foto: Palfinger/Peter Rigaud 

Seit über 20 Jahren ist Eva Koller in der Abfallwirtschaft in verschiedensten Führungspositionen tätig. Was ihr an der innovativen Branche besonders gefällt, erzählt sie im ABW-Interview. 

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihr neues Aufgabengebiet?

Ich bin für den gesamten Betrieb, die Logistik, die Produktionsstandorte und den Vertrieb Industrie und Gewerbe zuständig. Im Bereich „Vertrieb“ gilt es kunden- und bedarfsorientierte Entsorgungslösungen für unsere Kunden und neue Wege hinsichtlich betrieblicher Kreislaufwirtschaft zu finden. Unser Betrieb umfasst zwölf Standorte. Es geht hier darum, einerseits die operative Umsetzung vor Ort effizient und am neuesten Stand der Technik durchzuführen und andererseits innovative Leistungen in der Abfallwirtschaft zu etablieren.   

Sie sind seit einem Monat in der Brantner-Geschäftsführung – Ihr bisheriges Résumé?

Brantner setzt nun auf Frauenpower – das freut mich natürlich sehr! Ein großartiges Team mit ausgezeichneten Mitarbeitern. Was mich sehr fasziniert, sind die vielen zukunftsweisenden Projekte und Innovationen, an denen intensiv gearbeitet wird. All dies ergibt eine unglaublich spannende und vielversprechende Basis für eine erfolgreiche Zukunft.

Was fasziniert Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

Die Abfallwirtschaft liefert wichtige Beiträge zum Umweltschutz und zur Erreichung der Klimaziele. Sie ist ein wichtiger Bereich unserer Daseinsvorsorge. Die Branche hat sich innerhalb recht kurzer Zeit von Low Tech zu High Tech entwickelt – von einfachen Entsorgungstätigkeiten hin zu komplexem Ressourcenmanagement. Wir, bei Brantner, sind personell sehr diversifiziert aufgestellt, damit ergibt sich ein großes Feld an unterschiedlichen Menschen, mit denen ich jeden Tag zusammenarbeite.

Welche Herausforderungen haben für Sie in den kommenden Jahren Priorität?

Als wichtiger Player in der Abfallwirtschaft gilt es, gemeinsam mit dem Gesetzgeber, den Kommunen und der österreichischen Wirtschaft die EU Kreislaufwirtschaftsziele und auch die nationalen Vorgaben zu erfüllen. Die Knappheit an Fachpersonal am Arbeitsmarkt trifft auch uns sehr stark; wir brauchen noch mehr gut ausgebildetes Personal.

Ihre Wünsche und Ziele für 2022?

Dass wir als Team den erfolgreichen Weg mit Spaß und Freude an der Arbeit weitergehen und dabei einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Erreichung der Klimaziele liefern.

Foto: Brantner/Eva Koller

Die Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes im ABW-Interview über die neuen Corona-Maßnahmen für den Winter und warum die Grippeimpfung und Disziplin jetzt besonders wichtig sind.  

 

Der Wiener Gesundheitsverbund hat die Corona-Krise bisher sehr gut gemeistert. Was ist das Erfolgsrezept?

Wir haben als wichtigstes Gesundheitsunternehmen der Stadt Wien in der ersten Phase der COVID-19-Pandemie unsere Leistungsfähigkeit besonders unter Beweis stellen können. Wir mussten auf vielen Ebenen hart dafür arbeiten. Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass wir uns sehr gut vorbereitet haben. 

Bereits im Jänner haben wir sehr besorgt auf die Entwicklungen in Asien geschaut. Und wir haben damit gerechnet, dass uns früher oder später auch hier in Europa das Virus erreichen wird. Ab diesem Zeitpunkt haben wir Strukturen und Prozesse aufgesetzt, uns mit Schutzausrüstung und Medikamenten eingedeckt, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Pandemie vorbereitet. Es ist immer eine große Herausforderung, wenn man es mit einer völlig neuen Erkrankung zu tun bekommt. In Summe haben wir in dieser ersten Pandemiephase unseren Job gut gemacht. Aber die Pandemie ist noch lange nicht überstanden und wird uns weiterhin fordern

Die kommenden kalten Monate in Kombination mit Corona sorgen für Verunsicherung, wie hat sich der Wienere Gesundheitsverbund darauf vorbereitet?

Wir haben die leichte Entspannung im Sommer dazu genutzt, unsere Erfahrungen der ersten Pandemie-Phase gründlich zu analysieren. Auf Basis dieser Analyse haben wir einen neuen COVID-Versorgungsplan aufgelegt, der uns dabei helfen wird, in den kommenden Monaten noch besser durch die Krise zu kommen. 

Zentrales Ziel des Plans ist es, nicht mehr so stark in unseren Normalbetrieb eingreifen zu müssen, um COVID-Patienten versorgen zu können. Um das zu erreichen, arbeiten wir bereits jetzt eng mit den Wiener Ordensspitälern und einigen Wiener Privatspitälern zusammen. Sie sprechen eine Herausforderung an, vor der wir in der kalten Jahreszeit stehen. 

Der Wiener Krankenanstaltenverbung (KAV) ist die größte Gesundheitseinrichtung Österreichs. Seit einem Jahr an der Spitze steht Mag. Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Die Managerin im ABW-Interview.

 

Bitte schildern Sie uns Ihren bisherigen Werdegang.

Während der letzten Jahrzehnte habe ich im KAV viele Stationen durchlaufen. Ich habe als Auszubildende im Wilhelminenspital begonnen, dann selbst lange Jahre in der Pflege gearbeitet. Schließlich hat mich mein Weg an die Spitze der Unternehmensleitung geführt. In jeder Position habe ich wertvolle Erfahrung sammeln können, die mir in meiner heutigen Funktion dabei hilft, die richtigen Entscheidungen für das Unternehmen und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu treffen.

Sie sind seit einem Jahr im Amt – was ist bisher geschehen?

Das Vorjahr war sehr bewegt. Wir stehen im KAV mitten in einem grundlegenden Veränderungsprozess. Es geht um nichts Geringeres, als darum, die Spitalsversorgung für die Wienerinnen und Wiener ins 21. Jahrhundert zu bringen. Wir konnten 2019 wichtige Weichenstellungen erreichen: bei der Optimierung unserer Organisationsstrukturen, der Verbesserung unseres Leistungsangebots und für die Modernisierung unserer Spitäler. Darüber freue ich mich sehr. Dass sich diese Fortschritte selten in der öffentlichen Debatte abbilden, finde ich sehr schade.

In Österreich ringen Politiker darum, das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen. Wie das funktionieren könnte, verrät Gabriele Kolar im ABW-Interview.

 

Welche konkreten Schritte werden Sie, in Anbetracht der anhaltenden Enttäuschung vieler Bürgerinnen und Bürger über die politische Arbeit in Österreich, unternehmen, um das Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen und die Kommunikation zwischen Politik und Bürgern zu verbessern?

Der Grund damals in die Politik zu gehen, war für mich, die Lebensrealität der Menschen zu verbessern. Und das geht nur, wenn man mit ihnen spricht und zuhört. Politik darf nicht in irgendwelchen Hinterzimmern gemacht werden, es braucht eine Kommunikation auf Augenhöhe. Daher bin ich, wann immer es geht, unterwegs, suche das Gespräch und versuche auch konkrete Lösungen für die Probleme der Menschen zu finden, rasch und unbürokratisch. Und oft gelingt mir das dann auch.

Die politische Stabilität in Österreich hat in den letzten Jahren gelitten. Welche Maßnahmen sehen Sie als notwendig an, um langfristige Stabilität und Zusammenarbeit zwischen den politischen Parteien sicherzustellen?

Ja, in den letzten Jahren hat die Zusammenarbeit zwischen den politischen Parteien sehr gelitten, was angesichts der vielen Korruptionsvorwürfe und gewisser veröffentlichter Chats kein Wunder ist. Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Gräben zwischen den verschiedenen politischen Lagern zu überwinden und uns auf gemeinsame Ziele und Werte zu konzentrieren. Eine konstruktive Zusammenarbeit und ein respektvoller Umgang miteinander sind hierbei von zentraler Bedeutung. Es braucht aber auch mehr Transparenz in den politischen Entscheidungsprozessen. Eine bessere Offenlegung von politischen Finanzierungen und die Stärkung von unabhängigen Kontrollinstanzen sind hierbei wichtige Schritte.

Der soziale Zusammenhalt und das Gefühl von Gemeinschaft sind für viele Menschen in Österreich geschwächt. Wie planen Sie, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und die gesellschaftliche Spaltung, die durch politische Polarisierung entstanden ist, zu überwinden?

Der soziale Zusammenhalt ist eine der wichtigsten Säulen einer funktionierenden Gesellschaft. Auch wenn es in den letzten Jahren eine politische Polarisierung gab und das Gefühl des Zusammenhaltes schwächer wurde, möchte ich aber nicht von einer Spaltung sprechen. Corona hat uns allen viel abverlangt und Probleme in unserer Gesellschaft verdeutlicht.Jetzt gilt es aber nach vorne zu schauen. Unsere oberste Priorität muss sein, die wirtschaftliche und soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft zu reduzieren. Es ist wichtig, dass wir allen Bürgerinnen und Bürgern faire Chancen auf Bildung, Arbeitsplätze und soziale Absicherung bieten, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status. 

Alle Menschen in Österreich haben ein Recht auf eine ausreichende Gesundheitsversorgung. Wir bewegen uns in großen Schritten Richtung Zwei-Klassen-Medizin und das merken die Menschen tagtäglich. Seit Jahren setze ich mich daher für genug KassenärztInnen in meiner Region ein, mit Erfolg.  

Insgesamt müssen wir uns aber als Gesellschaft darum bemühen, diejenigen zu unterstützen, die es am meisten brauchen, und sicherstellen, dass alle Menschen fair und gerecht behandelt werden. 

Die Klimakrise stellt eine große Herausforderung für Österreich dar. Wie beabsichtigen Sie, umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen zu fördern, um den ökologischen Fußabdruck in Österreich zu verringern und den Klimaschutz-Zielen gerecht zu werden?

Als Umweltsprecherin des steirischen SPÖ-Landtagsklubs ist es mir ein großes Anliegen, die Klimakrise zu bekämpfen und damit die Lebensgrundlage der Steirerinnen und Steirer zu erhalten. Denn im Kern geht es um eine zentrale Herausforderung: Klimaschutz ist kein Selbstzweck, sondern die Grundlage dafür, dass auch in einigen Jahrzehnten noch ein gutes Leben für alle Steirerinnen und Steirer möglich ist. 

Deshalb müssen wir auf mehreren Ebenen gleichzeitig aktiv werden. Unsere Energieversorgung muss auf erneuerbare Quellen – also Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Geothermie umgestellt werden. Im Großen – mit großen Anlagen, wie im Kleinen auf Häusern, Garagendächern & Co. Gleichzeitig müssen wir insgesamt effizienter mit Energie umgehen, denn jede Kilowattstunde die erst gar nicht produziert werden muss, ist die beste für’s Klima. Das ist eine große Aufgabe, aber in der Steiermark sind wir auf einem guten Weg.

Klimaschutz ist aber auch eine Frage des Geldbörserl und ist unmittelbar mit der sozialen Frage verbunden. Ich möchte hier die „Ich tu’s-Initiative“ des Landes Steiermark ansprechen. Seit 2012 werden Steirerinnen und Steirer dabei unterstützt, effizient Energie zu sparen und auf mögliche Förderungen hingewiesen. So geht Klimapolitik für die Menschen, denn nur gemeinsam schaffen wir die Wende.

Angesichts der wachsenden sozioökonomischen Ungleichheit in Österreich – welche politischen Strategien verfolgen Sie, um die Verteilung von Wohlstand und Chancen fairer zu gestalten und insbesondere benachteiligte Gruppen zu unterstützen?

Es ist kein Geheimnis, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. Laut der Nationalbank ist das Vermögen der ÖsterreicherInnen noch ungleicher verteilt als wir bisher dachten. Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt bis zu 50 Prozent des gesamten Vermögens. Trotzdem tragen den Großteil der Steuerlast die ArbeitnehmerInnen in unserem Land – das muss sich ändern. Mit einer Vermögenssteuer können wir den Erhalt unserer Krankenhäuser, Schulen, Universitäten, aber auch unserer sozialen Absicherung gewährleisten. Es ist nur gerecht, wenn jeder seinen Beitrag leistet.

Foto: Wolfgang Spekner

Ein ABW-Interview über die Verbesserung der politischen Kommunikation und Zusammenarbeit, sozialen Zusammenhalt, Klimaschutz und sozioökonomische Ungleichheit.

 

„Vieles nehmen wir heute als selbstverständlich hin: Den Arztbesuch, wenn wir krank sind, die Ganztagskinderbetreuung und ein Bildungssystem, das unsere Kinder auf die Zukunft vorbereiten soll sowie die Möglichkeit, unsere Meinung zu äußern, wann und wo auch immer wir wollen. Aber: Alle diese Rechte wurden in der österreichischen Geschichte hart erkämpft“, sagt Lara Köck.

Umso mehr bedauert sie die weitverbreitete Politikverdrossenheit der Menschen. Die Abgeordnete betonte, dass das Vertrauen der Bevölkerung wiederhergestellt werden kann, indem man sich auf gemeinsame Errungenschaften besinnt und mehr miteinander ins Gespräch kommt. In Bezug auf politische Stabilität sollte der Fokus auf Zuversicht liegen und ein Bild einer besseren Zukunft gezeichnet werden, anstatt polarisierende Diskurse zu fördern.

Geschwächter Zusammenhalt

„Wir wissen aus Studien, dass das Vertrauen in die Politik in Krisenzeiten schwindet. Dieser Vertrauensverlust gründet auf anhaltenden Ängsten: etwa der Angst um die Gesundheit aufgrund von Corona, der Angst um die finanzielle Sicherheit wegen der hohen Inflation oder auf der Angst um die eigenen 4 Wände, ausgelöst durch die Teuerungs- und Energiekrise. Wenn diese Ängste dann auch noch durch einen polarisierenden Diskurs befeuert werden, führt das schlussendlich dazu, dass sich ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher einen starken Führer wünschen“, so Köck.

Die Pandemie und andere Krisen wie die Energie- und Klimakrise sowie der Ukrainekrieg haben den sozialen Zusammenhalt geschwächt. Die Abgeordnete fordert alle Parteien auf, konstruktiver zusammenzuarbeiten und das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen, um diese gesellschaftliche Spaltung zu überwinden. Um den ökologischen Fußabdruck zu verringern und den Klimaschutzzielen gerecht zu werden, sind umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen notwendig.

Köck lobte ihre Partei, besonders Bundesministerin Leonore Gewessler, für ihre Arbeit in diesem Bereich und betonte die Bedeutung von erneuerbaren Energien für die Unabhängigkeit von Öl- und Gasimporten. „Keine Regierung der Welt kann die Klimakrise allein von oben herab lösen. Die Politik muss die Menschen mitnehmen. Auch hier zeigen die Grünen in der Bundesregierung vor, wie das gelingen kann: In allen Maßnahmen nehmen sie die soziale Abfederung mit. Ich denke da beispielsweise an die ökosoziale Steuerreform, den Klima- und Reparaturbonus, oder die Förderaktionen für einkommensschwache Haushalte, bei denen die Kosten für den Umstieg auf saubere Heizsysteme sowie der Gerätetausch von Energiefressern mit bis zu 100 Prozent übernommen werden.“

Angesichts der wachsenden sozioökonomischen Ungleichheit in Österreich, so Köck abschließend, sei eine Verbesserung des Bildungssystems sehr wichtig, insbesondere der Elementarbildung, durch den Ausbau von Kindergärten und Kinderkrippen sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Personal.

Foto: Puhek/Grüne Steiermark

Als Mutter von zwei kleinen Kindern weiß die Landtagsabgeordnete was es heißt, Job, Haushalt und Kinderbetreuung in Krisenzeiten zu meistern. 

 

Eine meiner größten Sorgen gilt den Kindern. Kinder haben keine Lobby oder Interessensvertretung und erst seit kurzem wird untersucht, wie Kinder die Situation des Lockdowns erlebt haben. Während es für uns Erwachsene mit rationalem Denken möglich ist nachzuvollziehen, warum wir diese Einschränkungen mittragen, so ist es doch für die Kleinsten sehr schwer, da sie aus ihrer normalen Umgebung, sei es in der Kinderbetreuungseinrichtung, bei den Tageseltern oder in der Schule, gerissen wurden“, sagt Lara Köck. 

Abhängigkeit von globalen Playern 

Die größte Herausforderung sei ihres Erachtens, die große Arbeitslosigkeit auch in der Steiermark wirksam zu bekämpfen. Die Wirtschaft wieder anzukurbeln, dass alles möglichst unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und auch mit dem notwendigen Systemwandel werde eine Herkulesaufgabe. „Wir dürfen dabei nicht außer Acht lassen, dass unsere Abhängigkeit von anderen globalen Playern und auch von fossilen Energieträgern unsere Situation nicht verbessert hat. Unsere Gesellschaft und Wirtschaft auf neuen zukunftsfähigen Säulen zu bauen, wird die größte Herausforderung“, so die Abgeordnete.

Die Österreichische Forschungsgemeinschaft soll der Wissenschaftsförderung und der Wissenschaftspolitik neue Impulse geben. Anfang 2019 wurde Katharina Koch-Trappel Generalsekretärin.

 

Getragen von Bund und Ländern, ist es das Ziel der ÖFG, den interdisziplinären und standortübergreifenden Dialog zu wissenschaftlich und gesellschaftlich relevanten Themen zu fördern und entsprechende Forschungen anzuregen, bildungs- und hochschulpolitische Themen fundiert aufzubereiten sowie zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses beizutragen.

„UnserTätigkeitsbereich umfasst dabei die Förderung des interdisziplinären Dialogs und Austausches zu wissenschaftlich und gesellschaftlich relevanten Themen durch den Wissenschaftstag und spezifische Kolloquia, die Behandlung von bildungs- und wissenschaftspolitischen Fragestellungen in Form von Workshops und die Erstellung entsprechender Positionspapiere dazu. Ein weiteres Tätigkeitsfeld der ÖFG ist das Initiieren von Vernetzung und interdisziplinären Forschungsaktivitäten im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften und die Förderung von jungen Wissenschaftlern durch die Vergabe von Fördermitteln. Hinzu kommt die Auszeichnung hervorragender wissenschaftlicher Leistungen durch den Wissenschaftspreis der ÖFG. Diese Vielfältigkeit alleine macht meine Arbeit als Generalsekretärin sehr spannend. Ein ganz besonderes Highlight war der diesjährige Österreichische Wissenschaftstag. Er setzte sich heuer mit dem Themenkomplex „Wissenschaft und Aberglaube“ auseinander“, sagt die neue Generalsekretärin.

Verleihung des Wissenschaftspreises

Mit dem Geschäftsjahr 2019 ist Koch-Trappel sehr zufrieden: So konnten mit dem Förderprogramm „Internationale Kommunikation“ bisher 225 Jungforscher u.a. dabei unterstützt werden, ihre Forschungsergebnisse auf internationalen Tagungen und Kongressen zu präsentieren sowie kurze Forschungsaufenthalte zu realisieren.

„Mit unseren Druckkostenzuschüssen konnten wir die Drucklegung von 14 wissenschaftlichen Werken unterstützen. Zusammen mit dem wissenschaftlichen Beirat der ÖFG und den Arbeitsgemeinschaften haben wir rund zehn Veranstaltungen organisiert und durchgeführt sowie 574 Gäste begrüßt. Außerdem haben wir zum Positionspaper „Bildung der Zukunft braucht auch ökonomische Forschung“, das auf dem Workshop „Wieviel Ökonomie braucht die Bildung?“ in Baden basierte, eine Reihe positiver Rückmeldungen erhalten.“ 

Das kommende Jahr wird, neben dem nächsten Wissenschaftstag und der Badener Tagung, die sich Studierenden und deren Studienabschluss widmen wird, wieder im Zeichen des Österreichischen Wissenschaftspreises stehen, der von der ÖFG alle zwei Jahre verliehen wird. 

Foto: ÖFG

 

Mit 75 Jahren Erfahrung und dem dichtesten internationalen Netzwerk ist Coface ein bedeutender Kreditversicherer, Partner im Risikomanagement von Unternehmen und in der globalen Wirtschaft. 

 

Ein ABW-Interview mit Dagmar Koch, Country Managerin von Coface Österreich.

Die Kreditversicherungsbranche ist im Umbrauch, wo orten Sie die meisten Veränderungen und Herausforderungen?

Vor allem ist die Welt unvorhersehbarer geworden. Durch jüngste Ereignisse, Stichwort Covid-19-Pandemie, Suezkanal-Problem, Krieg in der Ukraine, ist es entscheidend geworden, Lieferanten gründlich zu kennen und belastbare Informationen zu sammeln. Dabei gilt es, sowohl auf der Kundenseite als auch auf der Abnehmerseite eine umfassende Betrachtung anzustellen. Finanzzahlen alleine reichen nicht, viel effektiver ist eine breite Betrachtung aller Einflüsse im Gesamtkontext. So müssen neben wirtschaftlichen und branchenspezifischen Risiken auch Klimarisiken und das Politische Risiko in die Bewertung eines Unternehmens respektive eines Landes miteinfließen.

Die Vielfalt der Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, ist immens. Dazu zählt die kontinuierliche Anpassung an ein sich wandelndes wirtschaftliches Umfeld und die Identifizierung neuer Risiken für unsere Kunden. Die Unvorhersehbarkeit von Ereignissen nimmt stetig zu, nicht nur durch vergangene oder auch aktuelle Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine oder die hohe Inflation, die wir in vielen Ländern beobachten.

Es gibt immer mehr potenzielle Risiken wie zum Beispiel den Konflikt zwischen China und den USA und die sich stetig verschärfende Klimakrise, auf die sich Unternehmen unterschiedlich vorbereiten. Dabei gilt auch nach wie vor, was in der Vergangenheit wichtig war: Ein starkes Team, das sich gegenseitig unterstützt und flexibel auf Herausforderungen reagieren kann, ist von entscheidender Bedeutung. Es geht nicht allein um eine Einzelperson wie beispielsweise die Country Managerin, sondern um ein exzellentes Team aus engagierten Mitarbeitern und Managern. Nur gemeinsam sind wir in der Lage, unvorhergesehene Situationen im Sinne unserer Kunden flexibel zu bewältigen.

Wo sehen Sie den größten Mehrwert neuer Technologin?

Die Digitalisierung und der Einsatz von Technologie, insbesondere KI, ist ein zentraler Baustein in der Versicherungsbranche. Bereits heute treffen unsere 331 Kreditprüfer in 46 Ländern die durchschnittlich 10.000 Kreditlimitentscheidungen nicht alleine. Eine Limitentscheidung dauert durchschnittlich 1,2 Tage. Das ist nur möglich da diese Entscheidungen digital unterstützt getroffen werden, um solch ein Volumen in dieser Spitzenzeit bewältigen zu können.

Daten sind die Basis für unsere Arbeit, wir arbeiten kontinuierlich daran zu automatisieren wo es Sinn macht. Mein Credo lautet Human-Centric Digitalization. Denn: Digitalisierung muss für unsere Kunden, Mitarbeiter und Partner einen Mehrwert bieten. Wir müssen sicherstellen, dass wir einen ausgewogenen Ansatz finden, der menschliche Expertise und die Vorteile der Technologie kombiniert, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Der Weg ist hierbei noch lange nicht zu Ende, es gibt noch viel zu entdecken.

Nachhaltigkeit ist heute ein wichtiges Thema. Auch für Coface?

Wir setzen uns für ethisches Geschäftsverhalten ein, fördern Vielfalt und Inklusion und unterstützen Umweltinitiativen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere eigenen Prozesse nachhaltiger zu gestalten und unseren Kunden dabei zu helfen, ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen zu minimieren.

Als Dienstleistungsunternehmen achten wir darauf, Immobilien mit geringen Umweltauswirkungen zu wählen, fördern ein umweltbewusstes Verhalten unserer Mitarbeiter, implementieren Maßnahmen zur Abfalltrennung und Recycling sowie zur Reduzierung des Papierverbrauchs durch Digitalisierung und haben Richtlinien zur Minimierung von Geschäftsreisen eingeführt, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern. 

Ihr Rezept für optimale Kundenbindung?

Das Erfolgsgeheimnis für optimale Kundenzufriedenheit liegt darin, den Kunden zuzuhören und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Obwohl es einfach klingt, wird dies oft vernachlässigt. Es ist wichtig regelmäßiges Feedback von unseren Kunden einzuholen und entsprechend zu handeln, um eine verlässliche Partnerschaft aufzubauen und zu pflegen. Der Kundenfokus mag auf jeder Website stehen, aber es ist entscheidend, dieses Thema wirklich ins Zentrum und in den Fokus jeder einzelnen Abteilung und jedes Mitarbeiters zu rücken und in der Praxis zu leben. Schließlich ist es der Kunde, der letztendlich unsere Gehälter bezahlt.

Was definieren Sie Erfolg?

Für mich persönlich definiert sich Erfolg durch die Erreichung von Zielen. Der wirtschaftliche Erfolg geht mit der Kundenzufriedenheit einher. Wir legen einen starken Fokus darauf, uns kontinuierlich zu verbessern und die Zufriedenheit unserer Kunden laufend zu messen, denn sie ist ein entscheidender KPI für das gesamte Management. Mein Motto lautet: „Measure what you treasure!“ Neben der Kundenzufriedenheit betrachte ich auch die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter als maßgeblichen Erfolgsfaktor. Ich bin davon überzeugt, dass Erfolg nur als Team erreicht werden kann und man nur mit einem motivierten Team nachhaltig erfolgreich ist. Unser Geschäft basiert auf Beziehungen, hier ist hohe Fluktuation der Feind des Erfolgs. 

Welche Ziele haben Sie für dieses Jahr?

Mein Ziel für dieses Jahr ist es, unsere Vorhaben weiterhin erfolgreich umzusetzen und unseren USP als vertrauensvoller Partner für unsere Kunden weiter auszubauen. Wir haben bereits große Fortschritte erzielt, darunter die erfolgreiche Digitalisierung unserer Prozesse. Dadurch können unsere Versicherungsnehmer ihre Kreditversicherungsverträge schneller und sicherer mittels E-Signaturen unterzeichnen. Zudem haben wir die Wartezeit auf Kreditentscheidungen erheblich verkürzt, indem wir eine interaktive Dialogfunktion auf unserer Online-Plattform implementiert haben, die eine direkte Kommunikation zwischen unseren Kunden und Risikoprüfern ermöglicht. Diese Innovationen basieren allesamt auf dem wertvollen Feedback unserer Kunden und Partner wofür ich sehr dankbar bin.

Für die Zukunft planen wir den Ausbau unserer Inkassodienstleistungen und die Weiterentwicklung unserer Unternehmensinformationsangebote. Gleichzeitig reflektieren wir aktiv über unseren strategischen Fokus für die kommenden vier Jahre, wobei wir gemeinsam mit unserem Management auf Gruppen und regionaler Ebene intensiv daran arbeiten, die richtige Richtung zu definieren. Meine Top-3-Ziele sind nachhaltiges Wachstum, Serviceoptimierung und die Förderung einer engen Verbindung zu unseren Kunden und Mitarbeitern. Dabei strebe ich eine ausgewogene Balance zwischen persönlicher Nähe und fortschreitender Digitalisierung an.

Was raten Sie Frauen, die in der Versicherungsbranche tätig sein wollen?

Generell ist die Versicherungsbranche eine sehr offene Branche. Ich bin sehr stolz auf mein Unternehmen, wie kontinuierlich und konsequent an diesem Thema gearbeitet wird und ich arbeite selbst intensiv und mit absoluter Überzeugung daran, meinen Beitrag dafür zu leisten. Unsere „Eckdaten“ bestätigen unseren Weg deutlich. Wir haben in Österreich bei Coface einen Frauenanteil von 58,77 Prozent. Sieben der 15 Führungskräfte – das heißt 47 % sind weiblich. Im letzten Jahr hatten wir 8 Beförderungen, 4 davon waren Frauen. Einen Gender Pay Gap gibt es bei uns nicht. Das ist die Basis für ein faires und gutes Miteinander.

Mein Rat an Frauen, die in der Versicherungsbranche Karriere machen wollen, ist, sich von ihrer Leidenschaft leiten zu lassen und sich nicht von Stereotypen oder Hindernissen abhalten zu lassen. Seien Sie mutig, setzen Sie sich ambitionierte Ziele und suchen Sie nach Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Netzwerken Sie aktiv, suchen Sie Mentoren und schaffen Sie sich ein unterstützendes Umfeld. Nutzen Sie Ihre Stärken und bringen Sie Ihre einzigartige Perspektive in die Branche ein. Frauen spielen eine wichtige Rolle im Versicherungswesen, und es ist entscheidend, dass ihre Stimmen gehört werden.

Foto: Sabine Hauswirth/Coface

Die Österreich-Managerin des Kreditversicherers Coface zum aktuellen Ranking der Länder und Branchen.

 

Hohe Inflation, zurückhaltende Konsumenten und sinkende Exporte – sowohl die Ausläufer der Corona-Pandemie als auch die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts wirken sich derzeit auf die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich aus“, sagt Dagmar Koch, Country Managerin Coface Österreich, und bezieht sich damit auf die Einschätzung von Coface im Rahmen der vierteljährlich erscheinenden Risikoanalyse für Länder und Branchen.

Österreich wurde im Vergleich zur letzten Analyse von A2 auf A3 herabgestuft. Damit sind wir nicht allein. Insgesamt wurden 19 Länder herabgestuft, darunter alle west- und osteuropäischen Exportpartner Österreichs. Deutschland, Frankreich und Spanien wurden von A2 auf A3 abgestuft. Mit Tschechien, Ungarn, Polen und der UK wurden weitere wichtige Partner außerdem von A3 auf A4 hinabgestuft.

Die einzige Ausnahme bildet Italien, dessen Bewertung weiterhin bei A4 bleibt. Für die westeuropäischen Handelspartner sind vor allem die hohe Inflation sowie die engen wirtschaftlichen Beziehungen zu Osteuropa der Grund für die Abstufung. Für die osteuropäischen Exportpartner ist die Abstufung dagegen das Ergebnis der engen wirtschaftlichen Verbindungen mit Russland. Die EU-Sanktionen aber auch die Rezession der russischen Wirtschaft vergrößert das Risiko akut.

Risiko im Agrar- und Lebensmittelsektor steigt

Die Kreditversicherer schätzen das Risiko von Zahlungsausfällen im Agrar- und Lebensmittelsektor als gestiegen ein und stuft die Branche von „medium risk“ zu „high risk“ herab. „Russland und die Ukraine nehmen eine wichtige logistische und operative Position in der Versorgung landwirtschaftlicher Güter ein, der Konflikt stellt ein deutliches Wachstumsrisiko, auch abwärts in den Lieferketten dar und drückt auf die Stimmung“, betont Koch. Die verschlechterte Stimmung wirkt sich so sowohl auf die Ausgaben der Privathaushalte als auch auf die Gastronomie aus, die sich noch nicht vollständig von der Pandemie erholt haben.

Steigende Produktionskosten verstärken das Risiko in einzelnen Branchen

Besonders deutlich wirken sich gestiegene Energiekosten und Rohstoffpreise auf die Risikoeinschätzung energie- und rohstoffintensiver Branchen aus. Die Chemie-, Bau-, Metall- und Energiebranche werden herabgesetzt und erhalten die Bewertung „high risk“. In der Chemiebranche führt neben den Produktionskosten die Exportsituation zu gestiegenem Risiko – etwa 70 Prozent der in Österreich hergestellten chemischen Produkte werden in das europäische Ausland exportiert. Die Metallbranche befindet sich in einer ähnlichen Situation, gleichzeitig gibt es von Seiten der Auto- und Bauindustrie jedoch eine hohe Nachfrage an Produkten.

Weiterhin Wachstumsaussichten 

Die Gründe für die Herabstufung Österreichs sind vielfältig: Die Inflation in Österreich befindet sich auf ihrem Höchststand seit über 40 Jahren, was zu zurückhaltendem Konsumverhalten bei den Privathaushalten führt. Auch die hohe Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland spielt für die Risikoeinschätzung eine wichtige Rolle, 15 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Österreich wird durch russische Energiequellen abgedeckt. Als Verbindungsland zwischen Ost- und Westeuropa bekommt Österreich nun von beiden Seiten die Konjunkturprobleme zu spüren. „Zwar steigt das Risiko für Zahlungsausfälle, das betrifft jedoch nicht nur Österreich, sondern alle europäischen Exportpartner. Dennoch erwarten wir weiterhin ein Wachstum, wenn auch sehr geringes. Die schnell steigenden Inflationsraten werden dadurch voraussichtlich abflachen. Die österreichische Wirtschaft ist grundsätzlich gut aufgestellt. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind voll. Wichtig ist es, die Situation richtig einzuschätzen und die eigenen Strategien entsprechend anzupassen. Schon während der Corona-Krise haben wir gesehen, dass die österreichischen Unternehmen dazu in der Lage sind und Resilienz beweisen“, so die Versicherungsexpertin abschließend.

Foto: Sabine Hauswirth

Julia Klinglmüller lenkt mit ihren Frauenteam die ziwa Group mit klarem Fokus auf Verantwortungsbewusstsein und Innovation. 

 

Als Eigentümerin und Geschäftsführerin der ziwa Group prägt Julia Klinglmüller die Erfolgsgeschichte des Unternehmens maßgeblich. Unter ihrer Führung haben die zehn ziwa Parks nicht nur ihre Funktion als attraktive Fachmarktzentren gestärkt, sondern auch die Nahversorgung in den jeweiligen Regionen sichergestellt.

„Traditionelle Werte wie Fleiß sind Teil unserer Unternehmenskultur. Wir haben durch Zufall ein reines Frauenteam, im Fokus stehen dabei die Kompetenzen. Es hat sich bewährt, Talente aus den eigenen Reihen zu fördern. Das ist eine Win-Win-Situation für alle: Die Mitarbeiterinnen fühlen sich gesehen und wertgeschätzt, zugleich hat das, unternehmerisch enormes Gewicht“, so Julia Klinglmüller, die damit ein starkes Zeichen in Sachen zeitgemäßes Female Leadership setzt. 

Neue Leiterin des Park Managements
Julia Schabauer hat sich als erfahrene Mitarbeiterin bei ziwa einen erfolgreichen Karriereweg erarbeitet. Von Julia Klinglmüller wurde sie zu Beginn des Jahres 2024 zur Leiterin des Park Managements ernannt. Diese Entscheidung unterstreicht ihre fachlichen Qualitäten und betont auch das Engagement der ziwa Group in der Förderung interner Talente.

Julia Schabauers Ernennung zeigt die Wertschätzung für ihre bisherige Arbeit und ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg. Diese strategische Personalentscheidung stärkt die internen Strukturen und spiegelt die fortwährende Entwicklung des Unternehmens wider. Mit Julia Schabauer an der Spitze des Park Managements setzt ziwa auf eine effiziente und erfolgreiche Zukunftsgestaltung.

Grüne und moderne Zukunft

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem gemeinsamen Engagement von Julia Klinglmüller und ihren Mitarbeiterinnen für eine grüne und moderne Zukunft. Um dieser Vision Gewicht für alle täglichen unternehmerischen Entscheidungen zu geben, wurden all diese Aktivitäten in die Nachhaltigkeitsagenda ziwa Green gegossen.

Betriebswirtschaftliche Aspekte werden dabei mit Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Einklang gebracht. Dies sichert nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg und die Weiterentwicklung der Fachmarktzentren, sondern wird auch immer mehr von den Shop-Partnern wertgeschätzt, ja sogar aktiv eingefordert. 

Julia Klinglmüller ist sich ihrer Vorbildfunktion durchaus bewusst. Ihr Appell lautet: „Geht mutig und selbstbestimmt euren Weg! Die Stärke der Frauen liegt in der Umsichtigkeit – und diese können und sollten sie in Führungsrollen einsetzen und zum Wohl aller nutzen“.

Foto: ziwa

Das österreichische Familienunternehmen ziwa, Spezialist für Gewerbeimmobilien, ist seit Jahren auf Wachstumskurs.

 

Eigentümerin und Geschäftsführerin Julia Klinglmüller führt den Betrieb, mit aktuell zehn Fachmarktzentren, in eine grüne und erfolgreiche Zukunft. Dabei legt sie großen Wert auf nachhaltiges Denken und Handeln. Mit unternehmerischem Geschick und Weitblick hat Julia Klinglmüller, MSc die ziwa Group zu einem wirtschaftlichen Vorzeigeprojekt entwickelt.

Ende 2015 übernahm sie mit nur 30 Jahren die Geschäftsführung des Familienunternehmens. Ihr Fokus auf die Bereiche: Center Management, Asset Management und Facility Management für zehn Fachmarktzentren in Niederösterreich liegt. Seit der Übernahme arbeitet Julia Klinglmüller an visionären Konzepten und fokussiert sich auf das Thema Kostenoptimierung durch Nachhaltigkeit. Mit der Marke ziwa Green deckt das Unternehmen die Energieversorgung durch die Nutzung von Dachflächen für Photovoltaikanlagen, Energie durch Ökostrom sowie E-Ladestationen für zehn Fachmarktzentren ab. Mit der Vermarktung von digitalen Werbeflächen wurde jüngst ein neues Geschäftsfeld erschlossen.

Familiengeführte Fachmarktzentren

Ein besonderes Augenmerk legt Julia Klinglmüller auf das Kostenmanagement der Shop-Partner, die für alle Eventualitäten gewappnet sein müssen: „Mit unserer Betriebskostenkalkulation gehören wir zu den Besten des Landes. Möglich ist das durch das Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unserer Geschäftspartner und durch gutes Verhandlungsgeschick.“ Das ist ein klarer Vorteil eines Familienunternehmens: der unermüdliche Einsatz für die Fachmarktzentren.

Julia Klinglmüller hat auch immer die Bedürfnisse und Wünsche der Besucherinnen und Besucher der einzelnen ziwa Parks im Blick. So ist der Branchenmix ein wichtiges Thema. „Es braucht eine gute Mischung aus internationalen und regionalen Anbietern“, so die Unternehmerin.

ziwa Green – eine Herzensangelegenheit 

Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt ist ein Grundgedanke der ziwa. Die Vision ist eine grünere Zukunft. 

Mit der Marke ziwa Green setzt Julia Klinglmüller sichtbare Zeichen für Nachhaltigkeit. Mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern und dem Bezug von österreichischem Ökostrom hält das Unternehmen die Betriebskosten niedrig. „Als Familienunternehmen wollen wir die explodierenden Kosten für unsere Shop-Partner in den Griff bekommen“, so die Unternehmerin. Mit dem Ausbau von E-Ladestationen, Konzepten für komfortables Parken, Begrünung der Standorte, Parkplatzüberdachungen mit integrierten Solarpaneelen und Batteriespeichern für die gewonnene Energie wird laufend gearbeitet.

Individuell gestaltete ziwa Parks 

„Handel ist Wandel: Dieser Spruch gilt heute mehr denn je. Dieser Herausforderung stellen wir uns täglich mit viel Leidenschaft und Kreativität“, betont Julia Klinglmüller. Wie gut das gelingt, zeigen unter anderem die Foodtrucks, die seit kurzem das gastronomische Angebot in den ziwa-Parks ergänzen. Ebenso tragen über das Jahr verteilte Charity- und verschiedene Kundenaktionen dazu bei, dass alle zehn Fachmarktzentren attraktive Orte für Jung und Alt sind. 

„Wir profitieren von der größtmöglichen Nähe zu unseren Kunden. Jeder ziwa Park ist individuell auf die regionalen Bedürfnisse seines Einzugsgebietes abgestimmt“, so Klinglmüller. „Damit ermöglichen wir unseren Kunden ein Einkaufserlebnis ganz in ihrer Nähe.“ 

Geballte Frauenpower 

Gemeinsam mit ihren zehn Mitarbeiterinnen arbeitet Julia Klinglmüller mit großem Engagement an der stetigen Weiterentwicklung des Unternehmens. „Dass unser Team derzeit ausschließlich aus Frauen besteht, ist Zufall und kann sich in Zukunft auch wieder ändern. Unsere Zusammenarbeit ist geprägt von Fairness, Wertschätzung, Offenheit und einer positiven Dynamik. Jeder bringt sich mit ganzer Kraft ein“, beschreibt die Wahl-Linzerin die Unternehmenskultur.

Daneben spielen traditionelle Werte wie Handschlagqualität, Fleiß und ein hohes Qualitätsbewusstsein sowie nachhaltiges Denken und Handeln eine wichtige Rolle. All das macht die ziwa Group zu einem modernen Unternehmen am Puls der Zeit.

Kasten: Zum Unternehmen

Das Familienunternehmen ziwa ist seit 30 Jahren Spezialist für die Entwicklung von Gewerbeimmobilien mit Fokus in Österreich. Den Kern bildet das Facility-, Asset-, und Centermanagement der zehn Fachmarktzentren ziwa Parks mit knapp 100 Shop-Partnern. Die aktive und intensive Zusammenarbeit ist die Grundlage für die langfristigen Bestandsverhältnisse, in denen die Shop-Partner auch von einer laufenden Optimierung der Bewirtschaftungskosten und zukunftsweisenden Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen der eigenen Marke ziwa Green profitieren. Mit innovativen, langfristig geplanten und modernen Konzepten und Ideen ist die ziwa Group immer am neuesten Stand der Dinge. 

Eigentümerin Julia Klinglmüller arbeitet als Betriebswirtin mit Schwerpunkt Immobilienmanagement gemeinsam mit den langjährigen Mitarbeiterinnen und Geschäftspartnern motiviert an der Weiterentwicklung des Unternehmens. Ein modernes und dynamisches Unternehmensbild liegt dem Konzept der Unternehmensidentität zugrunde.

Foto: ziwa

Die Grazer KPÖ-Politikerin setzt sich für sozialverträgliche Investitionen und eine gerechte Steuerreform ein.

 

„Ein gesundes Wirtschaftswachstum setzt eine starke Binnennachfrage voraus, die nur durch eine angemessene Kaufkraft der Bevölkerung gewährleistet werden kann. Neben dem Inflationsausgleich müssen sich auch Produktivitätssteigerungen in den Löhnen niederschlagen. Investitionen müssen sozialverträglich gestaltet werden. Wirtschaftsförderung durch die öffentliche Hand sollte an Garantien geknüpft werden, um Arbeitsplatzabbau und Standortverlagerungen zu verhindern.

Eine Möglichkeit ist die Beteiligung der öffentlichen Hand an Unternehmen als Gegenleistung für hohe Subventionen. Dies würde einen positiven Gegenwert schaffen und die öffentlichen Haushalte entlasten. Darüber hinaus ist eine soziale Steuerreform notwendig, um eine nachhaltige Budgetkonsolidierung zu erreichen. Die KPÖ fordert die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer und die Einführung einer Vermögenssteuer.

Berechnungen zufolge könnten damit bis zu fünf Milliarden Euro jährlich lukriert werden, ohne die breite Mehrheit der Bevölkerung zu belasten. Kleine Einkommen sollen steuerlich entlastet werden. „Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich ist nicht nur ungerecht, sondern schadet auch der Wirtschaft, weil sich viele Menschen nicht mehr als das Nötigste leisten können. Die frei werdenden Mittel müssen in die Bereiche Soziales, Gesundheit, Bildung und Wissenschaft investiert werden, um Innovationen zu fördern und eine stabile Gesellschaft aufzubauen. Eine sozial gerechte Gesellschaft kann Talente besser fördern, stabile Rahmenbedingungen für Unternehmen schaffen und Menschen, die viel arbeiten, mehr Teilhabe sichern“, so Klimt-Weithaler.

Maßnahmen zur Förderung der sozialen Gerechtigkeit

Trotz vieler Fortschritte bestehen nach wie vor große Ungleichheiten in der Arbeitswelt. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist eine zentrale Forderung der KPÖ zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter. Phänomene wie das "Dumping", bei dem die Löhne in Branchen sinken, sobald dort mehrheitlich Frauen arbeiten, müssen bekämpft werden.

„Lohntransparenz kann ungleiche Bezahlung erschweren. Außerdem muss die Sorgearbeit besser zwischen den Geschlechtern aufgeteilt werden. Die Vereinbarkeit von Beruf, Beziehungs-, Pflege- und Hausarbeit sollte durch gesetzliche Rahmenbedingungen und gezielte staatliche Unterstützung ermöglicht werden“, so die Politikerin. Auch Menschen mit Behinderungen müssten besser unterstützt werden. Die Forderung Lohn statt Taschengeld" müsse rasch umgesetzt werden, damit Menschen mit Behinderung in Werkstätten kranken- und pensionsversichert sind. Unternehmen, die die Ausgleichstaxe zahlen, anstatt Menschen mit Behinderung einzustellen, sollen durch Aufklärung und eine Erhöhung der Ausgleichstaxe motiviert werden, mehr Menschen mit Behinderung zu beschäftigen.

 

Foto: KPÖ Stmk

Ihr politisches Engagement startete in der Schule, als sie sich für den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union einsetzte.

 

Ihr gefiel der Grundgedanke: Autonome Staaten, die miteinander arbeiten, um gemeinsam die großen Probleme dieser Welt zu lösen, Frieden und Wohlstand für alle zu schaffen.

„Als Politikerin möchte ich jenen Menschen eine Stimme geben, die sonst nicht gehört werden. Den akutesten Handlungsbedarf sehe ich am Arbeitsmarkt. Von meiner 20-jährigen Tätigkeit im arbeitsmarktpolitischen Kontext weiß ich: Arbeitsuchende Frauen über 50 haben es in unserer Arbeitswelt besonders schwer. Die Corona-Pandemie hat ihre Lage noch zusätzlich verschärft. Ich denke, es ist Zeit für eine sozialdemokratische Wirtschaftspolitik, die Anreize für eine gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit setzt und allen Menschen eine selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht. Investieren wir in die Infrastruktur unseres Landes und in den Klimaschutz, schaffen wir Arbeitsplätze und ermöglichen Wachstum – und setzen wir endlich ein Mindesteinkommen um, von dem alle Menschen gut leben können“, sagt Bernadette Kerschler, für die in der Politik Vertrauen besonders wichtig ist, um die Menschen zu erreichen. 

Die Suche nach Leitfiguren

„Wenn man als Politiker authentisch ist und sich ehrlich mit den Anliegen und Problemen der Menschen auseinandersetzt – am besten im direkten Kontakt – dann schafft man eine gute Grundlage dafür. Übergeordnet wird auch wichtig sein, den Menschen wieder ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität zu vermitteln. Das fehlt ihnen, darum suchen leider auch ganz viele nach einer Leitfigur“, so die Abgeordnete, für die ein guter Politiker ehrliches Interesse an den Menschen und ihren Bedürfnissen, Empathie und Aufgeschlossenheit ebenso wie die Fähigkeit, mit Mut politische Lösungen für deren Sorgen und Probleme zu generieren, benötigt. Dazu brauche es auch ein gewisses Durchhaltevermögen. Und es sei auf jeden Fall von Vorteil, wenn man Motivation aus der Arbeit für und mit den Menschen schöpfen könne.

Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen

Auf der politischen Wunschliste ganz oben: „Existenzsichernde Erwerbseinkommen und die Beendigung von Kinderarmut, sowohl in Österreich als auch weltweit. Auch, wenn es in Österreich viele Unternehmen gibt, die sich auf einem sehr hohen sozialen Niveau für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark machen: Es gibt ebenso Unternehmen, die ihre Verantwortung ihren Angestellten gegenüber nicht wahrnehmen. Dabei haben sie dafür zu sorgen, dass diese ausreichend verdienen, um damit ihre Existenz und jene ihrer Familien erhalten zu können. Das ist keine Option, sondern eine Pflicht.“

Foto: SPÖ Graz

Seit Anfang des Jahres leitet sie den Bereich RisikoControlling der D.A.S. Rechtsschutz AG. Ein ABW-Gespräch über ihren Werdegang, Teamgeist und Mut zu Veränderung.

 

Petra Kernecker studierte an der Universität Siena, absolvierte das Bachelor- und Masterstudium der Technischen Mathematik an der TU Wien mit Schwerpunkt „Finanz- und Versicherungsmathematik“. Zwischen 2012 und 2017 war sie als Aktuarin für das Gruppen Aktuariat und Risikomanagement der UNIQA Versicherung AG tätig und konnte hierbei internationale Erfahrung sammeln.

Seit Oktober 2017 ist sie bei der D.A.S. tätig und leitet seit zwei Monaten den Bereich RisikoControlling.Sie ist für quantitative wie qualitative Themen des Solvency II Risikomanagements zuständig und bekleidet sowohl die Governance-Funktion Risikomanagement- als auch die Versicherungsmathematische-Funktion, entsprechend der EU Eigenkapitalmittelvorschriften Solvency II. 

Für einen aktiven Einstieg in die Landespolitik hat sie sich – neben ihrer Tätigkeit als selbständige Pilates- und Rückentrainerin – entschieden, als ihre drei Kinder älter wurden. 

 

„Ein ganz besonderes Herzensanliegen sind mir unsere Familien. Gerade im Bereich der Kinderbetreuung haben wir noch einiges zu verbessern. Mein Ansatz ist dabei klar: Wir müssen den Familien ein Leben nach ihren eigenen Wünschen ermöglichen. Das bedeutet, dass wir erstens Verbesserungen schaffen müssen, damit sich jene, die nach der Geburt ihrer Kinder gerne länger zu Hause bleiben möchten, dass finanziell auch wieder leisten können. Und zweitens müssen wir für alle, die rasch wieder in den Beruf einsteigen möchten, das Kinderbetreuungsangebot ausbauen. Wir brauchen mehr Plätze und vor allem flexiblere und attraktivere Öffnungszeiten in den Kinderbetreuungseinrichtungen“, so Kerbleder, deren Verständnis von Politik zuhören und das Verstehen der Anliegen der Menschen ist.

Vertrauen zu gewinnen bedeute, den Menschen das Leben zu erleichtern, sie zu entlasten. Speziell in Zeiten, in denen viele Bürger politikverdrossen seien, weil sie sich von der Politik nicht mehr vertreten fühlen und die Distanz zwischen ihnen und den „Politikern da oben, die sowieso machen, was sie wollen“, immer größer werde. Ihr größter Wunsch: Dass wir die Corona-Krise, die uns vor größte gesundheits-, gesellschafts- und wirtschaftspolitische Herausforderungen stellt, gemeinsam gut meistern. Den Beitrag, den ich dazu leisten kann, versuche ich, mit aller Kraft zu erbringen.“

Foto: Roland Marte/Marte Photography