Interviews

Warum Bauchgefühle und Erfahrungen wichtig für Unternehmer sind und Diversität ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Geschäftsleben ist, verrät die Acredia-Vorständin im ABW-Interview.

 

Ein Blick zurück: Wie hat sich die Corona-Pandemie auf das Geschäftsjahr 2020 ausgewirkt?

Kurz gesagt: völlig anders als erwartet und mit etlichen Schwankungen, die atypisch für unser Geschäft sind. Genauer skizziert, war der Schadenverlauf sehr niedrig – und das war im März, April und Mai 2020 nicht zu erwarten. Damals haben wir damit gerechnet, dass es zu vielen Insolvenzen kommen wird.

Die vielen staatlichen Maßnahmen weltweit haben aber ihren Zweck erfüllt und zahlreichen Unternehmen das Überleben ermöglicht. Die Zahl der Insolvenzen ist folglich auf einem historischen Tiefstand und vergleichbar mit jener von vor dreißig Jahren. 

Welchen Rat geben Sie Unternehmen, um in diesen herausfordernden Zeiten zukunftsfit zu bleiben?

Ich empfehle, auf eine Mischung aus alten und neuen Kompetenzen zu vertrauen. Als bereits bisher wichtige Kompetenzen sehe ich: Auf die eigene Bonität zu achten, auf Bauchgefühl und Erfahrung zu hören und abzusichern, was geht.

Wichtige neue Skills sind: Den Anschluss an die Digitalisierung nicht zu verpassen, für neue Vertriebskanäle und Geschäftsideen offen zu sein und natürlich Spaß zu haben, an den vielen neuen Entwicklungen, die in den vergangenen Monaten in der Arbeitswelt entstanden sind.

Welche Acredia-Produkte waren 2020 besonders gefragt?

Wir bieten ausschließlich Kreditversicherungen an. Das konkrete Produkt ergibt sich dann individuell aus Größe, Branche und Kundenstruktur des Versicherungsnehmers.

Es geht immer um die Absicherung offener Forderungen aus Lieferungen von Waren und Dienstleistungen ins In- und Ausland. Und nicht zu vergessen: Wir prüfen und überwachen laufend die Bonität der Kundinnen und Kunden unserer Versicherungsnehmer/innen.

Gudrun Meierschitz, Vorständin der ACREDIA Versicherung AG: Primäres Ziel ist es, den Kunden auch in Corona-Zeiten bestmögliches Service zu bieten.

 

"Acredia ist finanziell sehr gut aufgestellt, wir haben eine ausgezeichnete Solvenzquote. Zudem sorgt unser bonitätsmäßig erstklassiger Rückversicherer für zusätzliche Sicherheit. Wir haben stabile Eigentümer und fühlen uns gut gerüstet – Kunden von Acredia können in dieser Hinsicht absolut beruhigt sein“, sagt Gudrun Meierschitz angesichts der nicht gerade einfachen Zeit mit komplexen Herausforderungen.

Eine detaillierte Risikoanalyse und ein ordentliches Risikomanagement seien in der derzeitigen Situation unverzichtbar. Es sei wichtig, in Szenarien zu denken und zu rechnen. Manche Gegebenheiten müsse man einfach akzeptieren und lernen, damit umzugehen – das alles gehöre zur DNA eines Versicherers. „Wenn man diesen Prinzipien treu bleibt und mit einer ordentlichen Prise Hausverstand ergänzt, dann hält man auch bei mancher Herausforderung seinen sicheren Kurs“, so die Vorständin. 

Auf die richtige Balance kommt es an

Kurzfristig gehe es nun darum, die Auswirkungen der zu erwartenden Insolvenzwelle auf die Kunden einzudämmen, beziehungsweise die Versicherungsfälle abzuwickeln. „Wir ersetzen Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen, wenn der Abnehmer unseres Kunden nicht zahlen kann, weil er zahlungsunfähig ist. Unsere Aufgabe ist es, die Bonität der Kunden unserer Versicherungsnehmer zu prüfen – wenn sich die Kreditwürdigkeit verschlechtert, reagieren wir darauf und reduzieren somit das Risiko für unsere Kunden und Acredia. Gleichzeitig müssen wir auch einen Risikotransfer aufrechterhalten. Diese Balance zu finden und zu halten ist für uns in den nächsten Monaten sicher ein zentrales Thema.“ Parallel dazu halte man an der Realisierung der mittel- und langfristigen Vorhaben fest.

Meierschitz: „Wir wollen für unsere Kunden attraktive und moderne Versicherungsprodukte entwickeln und unsere digitale Kundenschnittstelle ständig verbessern. Wir arbeiten an der Fertigstellung und Weiterentwicklung unseres neuen IT-Systems für die Kernprozesse. Natürlich möchten wir auch unsere Unternehmens- und Projektkultur weiterentwickeln. Diese Maßnahmen fokussieren sich alle auf ein Ziel: unseren Kunden ein noch besseres Service zu bieten.“

Gudrun Meierschitz, Vorständin der ACREDIA Versicherung AG

Seit Juli 2017 ist Gudrun Meierschitz Vorstandsmitglied der ACREDIA Versicherung AG und zusätzlich Vorstandsmitglied der OeKB EH Beteiligungs- und Management AG. Ein ABW-Porträt.

 

Die Ökonomin und Risikoexpertin arbeitet seit mehr als 25 Jahren für Österreichs größte Kreditversicherung. Ab April 2013 war sie als Leiterin des Bereiches Risk Underwriting für nationale und internationale Kreditentscheidungen tätig. Seit Juli 2017 ist Gudrun Meierschitz Vorstandsmitglied der ACREDIA Versicherung AG und zusätzlich Vorstandsmitglied der OeKB EH Beteiligungs- und Management AG. 

Wir sind die einzige eigenständige Kreditversicherung in Österreich, aber eingebettet in ein internationales Informationsnetz. Damit vereinen wir die Vorteile der Internationalität mit jenen der Individualität: Unsere Experten treffen unabhängige Entscheidungen anhand weltweiter Informationen und stellen dabei immer das Interesse unserer Kunden in den Vordergrund“, so Gudrun Meierschitz, die sich, trotz drohender Eintrübung der Wirtschaft, zum Ziel gesetzt hat, die Kunden von ihrer neuen Markenstrategie mit vollem persönlichen Einsatz zu überzeugen und weiterhin mutige und stabile Kreditentscheidungen zu treffen. 

Seit dreißig Jahren gibt es die ghost.company. Als CEO hat sie die kaufmännischen und organisatorischen Agenden der beliebten Agentur stets im Blick und weiß, welche Zukunftsthemen für ein erfolgreiches Business wichtig sind.

 

Was tut die ghost.company, um die digitale Transformation erfolgreich umzusetzen?

Die ghost.company war eine der ersten Fullservice-Agenturen, die eine digitale Unit aufbaute. Die Transformation gibt es ja ständig. KI hat aber ein neues Kapital aufgeschlagen, das ist ein Quantensprung. Wir beschäftigen uns intensiv mit diesem Thema. Wir sprechen mit Spezialisten, wir lesen, wir testen – und entwickeln entsprechende Kampagnen.

Wichtig ist es uns, die richtige Balance zu haben. Wo macht künstliche Intelligenz Sinn? Wo nicht? Das ist ein spannendes Thema. In der ghost.company sind mittlerweile die beiden Bereiche Digital und klassische Werbung komplett verschmolzen. Somit entwickeln und betreuen wir Kampagnen, die unseren Kunden hervorragende Ergebnisse liefern.

Wie kann man in Zeiten von Informationsüberflutung und Fake News Vertrauen bei Kunden aufbauen und erhalten?

Der Bereich der Beratung wird immer wichtiger. Denn das Thema Fake News wird immer größer. Hier gilt es mit großer Sensibilität vorzugehen. In welchen Medien sind wir aktiv?

Haben unsere Kunden die entsprechenden Ressourcen, um Social Media-Aktivitäten zu setzen? Wir entwickeln natürlich auch Strategien, um Fake News abzuwehren. Hier gibt es immer wieder Workshops mit unseren Kunden. Am besten, bevor noch Fake News auftauchen.

Wie leicht/schwer ist es, in einer zunehmend fragmentierten Medienlandschaft (mit unzähligen Plattformen und Kanälen) effektive PR-Strategien für Kunden zu entwickeln?

Ich möchte hier nicht nur von PR-Strategien sprechen – das Medienangebot war noch nie so groß wie heute. Das bedeutet für uns ganz einfach viel Analyse und Planungsarbeit. Es geht ja immer darum, das vorhandene Budget optimal einzusetzen. Vielversprechende neue Medien bzw. Tools werden – nach Rücksprache mit dem Kunden – gerne einmal ausprobiert.

Aber prinzipiell ist das eine Sache der Strategie. Mit welcher klaren Strategie erreichen wir die definierten Ziele? Muss ich manche Plattformen nutzen, nur weil die Mitbewerber dort sind? Hier geht es auch sehr viel um Erfahrung – und, wieder, um optimale Beratung. Fazit: der Mensch bleibt die Schaltzentrale!

Foto: ghost.company

Seit sechs Jahren ist Maria-Anna McDonald in der Industriellen Vereinigung tätig, seit nun bald einem Jahr Bereichsleiterin bei der IV. Zeit für ein Resumeé.

 

„Ich bin stolz einen wichtigen Beitrag für die Positionierung der Österreichischen Industrie in der Österreichischen Bevölkerung und bei den Opinion Leadern zu leisten, und damit beizutragen, dass durch bessere Rahmenbedingungen die Industrie weiterhin der größte Arbeitgeber bleibt und damit der Wohlstand in Österreich erhalten bleibt“, sagt Maria-Ana McDonald über ihren Job.

Die IV sei sicher Österreichs modernste und umsetzungsstärkste Interessensvertretung. Österreich stehe jedoch vor großen Aufgaben und brauche Reformen um in einer globalen Welt wettbewerbsfähig bleiben zu können. Änderungen lösen naturgemäß Ängste aus und hier gelte es Brücken zu schlagen und den Menscheng verständlich zu machen, dass Reformen positive Veränderungen bringen.

Maria-Anna McDonald hat im August die Leitung des Marketing- & Kommunikationsteams der Industriellenvereinigung übernommen. ABW hat mit ihr über den neuen Job gesprochen.

 

Ein Austrian Business Woman-Gespräch über die neue Herausforderung und Faszination der Kommunikation.

Welche Eigenschaften benötigt man für Ihren Job?

Viel Gelassenheit, Ruhe und Ausdauer. Ein sicheres Auftreten, soziale Kompetenz und ein hoher Grad an Flexibilität sind Voraussetzung. Wichtig ist es auch offen zu sein für Neues sowie die Bereitschaft der ständigen Weiterbildung, denn gerade im Kommunikations- und Marketingbereich verändert sich der Markt ständig. 

Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben?

Flexibel und strukturiert zu gleich. Zwar lebe ich mit einem straff organisierten Tagesablauf auf der anderen Seite kommen Presseanfragen meist unerwartet und spontan herein. Dann heißt es rasch handeln und Termine umschichten. In der Kommunikation ist Schnelligkeit gefragt, daher muss in kürzester Zeit der größtmögliche Output geliefert werden.

Eine bessere Zukunft für unser Land ist möglich, glaubt Veronika Marte. Die dafür nötigen Zutaten: Gegenseitiger Respekt, Transparenz und Ehrlichkeit.

 

Welche konkreten Schritte werden Sie, in Anbetracht der anhaltenden Enttäuschung vieler Bürgerinnen und Bürger über die politische Arbeit in Österreich, unternehmen, um das Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen und die Kommunikation zwischen Politik und Bürgern zu verbessern?

Im Dialog mit der Bevölkerung ist es uns ein großes Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger in vielen Fragen einzubinden, die sie direkt betreffen. Dafür braucht es ein hohes Maß an Transparenz und insbesondere die zeitgerechte Kommunikation und Information für alle Betroffenen und Beteiligten. Die Aufgabe der Politik ist es dabei, zuzuhören und dann die richtigen Schritte zu setzen. Schlagzeilenpolitik ist für mich dafür der falsche Weg, denn das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik kann nur durch nachhaltig vernünftige Entscheidungen erlangt und dadurch gestärkt werden, dass Ehrlichkeit und Fairness wesentliche Bestandteile des politischen Handelns sind. 

Die politische Stabilität in Österreich hat in den letzten Jahren gelitten. Welche Maßnahmen sehen Sie als notwendig an, um langfristige Stabilität und Zusammenarbeit zwischen den politischen Parteien sicherzustellen? 

Dass sich Mehrheiten verschieben und bei gewissen Themen auch komplett ändern können, ist nicht neu in der Politik. Für die Herangehensweise an Teuerung, Krieg, Pandemie, Klimakrise, Fachkräftemangel, Zuwanderung, Gesundheit und Pflege, Wohnen und zahlreiche weitere Herausforderungen hat keine Partei oder politische Bewegung ein allumfassendes Patentrezept parat.

Dennoch funktioniert die Zusammenarbeit von Volkspartei und Grünen in der Bundesregierung und auch in der Vorarlberger Landesregierung gut. Für langfristige Stabilität und fruchtbare Zusammenarbeit braucht es gegenseitigen Respekt und Begegnungen auf Augenhöhe. Dann können auch Lösungen gefunden und umgesetzt werden, die als gemeinsame Entscheidungen auch von allen Beteiligten mitgetragen werden. 

Der soziale Zusammenhalt und das Gefühl von Gemeinschaft sind für viele Menschen in Österreich geschwächt. Wie planen Sie, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und die gesellschaftliche Spaltung, die durch politische Polarisierung entstanden ist, zu überwinden?

In Krisenzeiten können sich gerade bei sensiblen Themen die Fronten rasch verhärten. Der Spruch „durchs Reden kommen die Leute zusammen“ gilt aber nicht nur für Politikerinnen und Politiker. Wie bereits gesagt, halte ich Ehrlichkeit, Respekt und gegenseitiges Zuhören für sehr wichtig, um gesellschaftliche Gräben zu überwinden. Aufgabe von uns Politikern ist es vom Reden ins Tun zu kommen. Die Menschen erwarten sich von uns Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und kein BlaBla!

Ziel der Volkspartei in Vorarlberg ist es, unser Ländle zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder zu machen. Wir streben die Energieautonomie für Vorarlberg an. Das ist konkreter Klimaschutz! Menschen in Vorarlberg sollen in Würde alt werden können. Da braucht es eine gute Pflege! Wir wollen die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das geht nur mit flexiblen Arbeitszeitmodellen. Wir wurden gewählt, um zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aufgabe der Opposition sollte es sein, sich kritisch, aber konstruktiv einzubringen.

Die Klimakrise stellt eine große Herausforderung für Österreich dar. Wie beabsichtigen Sie, umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen zu fördern, um den ökologischen Fußabdruck in Österreich zu verringern und den Klimaschutz-Zielen gerecht zu werden?

Das bereits erwähnte Ziel der Vorarlberger Energieautonomie durch erneuerbare Energieträger ist ein beispielgebendes Projekt, dessen Umsetzung wir hartnäckig verfolgen werden. Förderungen wie „Raus aus Öl und Gas“, für Elektromobilität, Photovoltaik oder Reparieren statt Wegwerfen gibt es bereits und diese sollen auch weiterhin dabei unterstützen, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und umweltschädlichen Produktionsketten voranzutreiben. Klimapolitik kann aber nicht von oben herab diktiert werden, sondern muss im Kleinen anfangen.

Wir müssen die Menschen motivieren, da wo sie können ihren Beitrag zu leisten. Hier setzt zum Beispiel das Klimaforum der Vorarlberger Volkspartei an, das von meiner Kollegin Christina Metzler geleitet wird. Die aktuelle Kampagne zielt darauf ab, das Bewusstsein für den Klimaschutz zu schärfen und Menschen zu motivieren, persönliche Beiträge für eine nachhaltigere Zukunft zu leisten. Wer sich für Klimaschutz einsetzt und nur eine weitere Person dazu bringen kann, diesem Beispiel zu folgen, tut garantiert mehr für das Klima als illegale Protestaktionen, Klimakleber oder die Zerstörung von Kunstwerken.

Angesichts der wachsenden sozioökonomischen Ungleichheit in Österreich – welche politischen Strategien verfolgen Sie, um die Verteilung von Wohlstand und Chancen fairer zu gestalten und insbesondere benachteiligte Gruppen zu unterstützen?

Wenn wir davon sprechen, Vorarlberg zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder zu machen, geht es mir vor allem darum, dass Kinder in Vorarlberg die gleichen Startchancen haben. Gerade als Bildungssprecherin und Mutter ist es mir ein besonderes Anliegen, dass Kinder und Jugendliche in Vorarlberg ihren Bildungsweg unabhängig von ihrer sozialen Herkunft beschreiten können. Das bedeutet nicht, dass alle ins Gymnasium und dann auf die Universität müssen.

Wer aber die Eignung und Neigung sowie den Willen für eine akademische Ausbildung mitbringt, soll auch die Möglichkeit haben, diese Ausbildung zu erhalten. Parallel ist es notwendig, dass wir nicht-akademische Ausbildungswege und Berufslaufbahnen in das richtige Licht rücken. Die Arbeitswelt befindet sich in einer Umbruchphase, die wir auch dafür nützen können, das Image der unterschiedlichsten Tätigkeiten zu heben und ihren Wert für die Gesellschaft anzuerkennen. 

Foto: ÖVP Vbg

 Seit über 30 Jahren ist Ulrike Marinoff für die Stadt Wien tätig. Anfang der 90er Jahre, nach der Geburt ihrer Tochter, wurde sie zum PID versetzt.

 

Anfangs hatte sie wenig Freude damit. Das hat sich bald geändert: „Ich habe sehr schnell begriffen, dass mir nichts Besseres passieren konnte.“ Ulrike Marinoff über ihren vielfältigen Aufgabenbereich, die Vielfalt an Kommunikationsmöglichkeiten, ihren Führungsstil und wie sie Erfolg definiert.

Wie kamen sie zum PID?
Ich hatte 1990 meine Tochter zur Welt gebracht und bin nach der damals möglichen einjährigen Karenzzeit  in den Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (PID) – vorerst auf ein halbes Jahr zur Probe – versetzt worden. Damals war es nämlich noch nicht üblich, dass man nach einer Babypause wieder an seinem vorherigen Arbeitsplatz zurückkehren konnte.

Sie geht auf die Menschen zu und es ist ihr wichtig, das Vertrauen in demokratiepolitische Prozesse zu erneuern und zu definieren.

 

Bitte beschreiben Sie uns Ihre politische Arbeitsweise?

Besonders wichtig ist mir der ständige Austausch mit den Menschen, um zu erfahren, welche Wünsche und Sorgen sie haben und wo ihre Probleme liegen. Ich will mich ernsthaft bemühen, den Menschen konkret zu helfen und immer mein Bestes zu geben, auch wenn die Lösung vielleicht nicht immer dem gewünschten Ergebnis entspricht. Aus diesen Rückmeldungen und Informationen sollen dann gesellschaftspolitische Maßnahmen abgeleitet und demokratiepolitische Prozesse und Entscheidungen entwickelt werden.

In den vielen Gesprächen und Diskussionen, die ich führen darf, mache ich immer wieder bewusst, dass unterschiedliche Wahrnehmungen und Meinungen sein dürfen und ihre Berechtigung haben. Diskussionen darüber sind auf einer wertschätzenden Basis erwünscht und Meinungen dürfen auch geändert werden, basieren auf Grundlagen, die sich oft ändern oder auf zusätzlichen Erkenntnissen, die man sich in der Folge oft noch aneignet.

Was ist zu tun, um die Chancengleichheit zu verbessern?

Unsere Politik darf nicht weiter zu einer „Bittsteller-Situation“ führen, nicht die wirtschaftlich Schwachen müssen bekämpft werden, sondern die Armut an sich. Dazu braucht es mehr Verteilungsgerechtigkeit, insbesondere bei Vermögen und Einkommen. Vor allem Bildung darf nicht vom Elternhaus und vom Geburtsort abhängen. Wir brauchen in Österreich dringend eine Vermögenssteuer und eine Wertschöpfungsabgabe und dafür trete ich ein.

Wie kann die Zusammenarbeit zwischen den Parteien verbessert werden?

Es ist wichtig, das Vertrauen in unsere demokratischen politischen Prozesse wiederherzustellen und zu definieren. Eine Art ethnischer Rat, dem Mitglieder aller politischen Parteien, der Medien und der Bürger angehören, könnte hier Abhilfe schaffen. Dieser könnte Parameter für die Zusammenarbeit festlegen und deren Einhaltung laufend überprüfen und weiterentwickeln. Ich selbst bemühe mich um einen respektvollen und sachlichen Umgang mit den Kollegen der eigenen Partei und der Konkurrenz.

Ihr Ansatz zum Thema Klimakrise?

Das Thema Klimakrise betrifft uns in vielen Lebensbereichen und ist eine Querschnittsmaterie, die ich grundsätzlich in meine Entscheidungen und Diskussionen einbeziehe und in den Mittelpunkt meiner täglichen Arbeit stelle. Klima-, Umwelt- und Artenschutz sowie Nachhaltigkeit und ressourcenschonender Umgang sind Aufgaben für jeden Einzelnen, wobei Umfang und Form sehr unterschiedlich sein können und im Rahmen der individuellen Möglichkeiten liegen müssen. Wir Erwachsene tragen Verantwortung dafür, dass wir unseren Kindern und Jugendlichen, aber auch allen anderen Menschen eine lebenswerte Welt hinterlassen, jeden Tag und in jedem Augenblick.

Foto: Mec Greenie

Ein ABW-Interview mit Annette Mann über Wettbewerbsnachteile für europäische Airlines, gestiegene Kundenzufriedenheit und die Freude über den neuen Flotten-Zuwachs.

 

Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Geschäftsjahr 2023?

Wir blicken auf einen erfolgreichen Sommer zurück und haben das 3. Quartal mit sehr erfreulichen Ergebnissen abgeschlossen, die uns Rückenwind für einen positiven Jahresabschluss geben. Dieses Ergebnis war nur durch starke Teamleistung möglich! Wir freuen uns über den aktuellen Rückenwind, gleichzeitig sehen wir aber auch große Zukunftsherausforderungen am Standort Wien, nicht zuletzt durch die hartnäckig hohe Inflation deutlich über dem EU Schnitt. 

Welche Entwicklungen oder Trends haben die Luftfahrtbranche in diesem Jahr geprägt?

Der Flugverkehr boomt und Austrian Airlines wächst wieder! Unser Fokus lag nach der langen Corona-Phase ganz klar darauf, das Unternehmen so stabil und wirtschaftlich erfolgreich wie möglich wieder auf Volllast hochzufahren. Ich denke, das ist uns überwiegend sehr gut gelungen! Wir haben in ganz Europa gesehen, wie herausfordernd es ist, das komplexe System Luftfahrt mit allen Abhängigkeiten zwischen Airlines, Flughäfen, Flugsicherung und vielen weiteren Dienstleistern, quasi wieder auf die Minute zu synchronisieren. Besonders erfolgskritisch war dabei, sich sehr eng und partnerschaftlich mit allen Systempartnern abzustimmen. Wir sind daher sehr stolz auf unseren Stammplatz in den Top 5 der pünktlichsten Airlines Europas, der die gute Kooperation zwischen uns, dem Flughafen Wien und der Austro Control eindrucksvoll zeigt. 

Welche spezifischen Herausforderungen galt es 2023 zu meistern?

Die Welt ist nach Corona leider nicht stabiler geworden, weder geopolitisch noch wirtschaftlich. Das spüren wir jeden Tag, sei es durch den kriegsbedingen Wegfall von Destinationen aus unserem Streckennetz, hochvolatile Treibstoffpreise, fehlendes Material durch gestörte Lieferketten oder unzuverlässige Termine bei Flugzeugauslieferungen. Zusätzlich merken wir wie alle die Knappheit von Arbeitskräften und müssen uns mehr als früher anstrengen, um tolle Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Es gilt also, die volatilen Bedingungen im Alltag bestmöglich zu balancieren, während wir Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die kontinuierliche Weiterentwicklung als herzliche Gastgeber natürlich nicht vergessen dürfen. 

Die Luftfahrtbranche ist stark reguliert. Wie geht Austrian Airlines mit den aktuellen regulatorischen Herausforderungen um?

Vorweg: Unsere Branche würde ohne Regulierung und Standards nicht funktionieren. Speziell wenn es um das Vorantreiben alternativer Kraftstoffe geht, um Luftfahrt nachhaltiger zu machen, können sogenannte Beimischquoten ein wichtiges Instrument sein. Wir kritisieren allerdings die technische Umsetzung dieser Quote, da sie einseitig europäische Airlines im globalen Wettbewerb benachteiligt.

Das könnte man sehr viel schlauer machen und dabei sogar die Klima-Ziele noch stärken anstatt Anreize zu bieten, Umwege über Flughäfen außerhalb Europas zu fliegen. Aktuell schafft die EU quasi ein Konjunkturprogramm für Turkish Airlines, Emirates & Co – was man an deren exorbitanten Wachstumsplänen auch bereits konkret sehen kann. Damit wird es noch schwieriger, aus Wien heraus Langstrecken profitabel zu betreiben. Wir setzen uns also in der Politik und bei allen Stakeholdern dafür ein, die Bedingungen für alle fair zu gestalten und gleichzeitig unsere anspruchsvollen CO2 Reduktionsziele zu schaffen. 

Wie geht die AUA mit den sich ändernden Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden um?

Wir freuen uns sehr, wie sich unsere Kundenzufriedenheit im letzten Jahr entwickelt hat. In Befragungen überzeugen wir besonders mit einem im Europavergleich hohen Maß an Pünktlichkeit in Kombination mit dem leidenschaftlichen Service unserer Crews.

Unsere Kunden freuen sich auch sehr, dass der Koch zurück an Bord unserer Langstrecken ist. Ich würde also sagen, Verlässlichkeit und herzliche Gastfreundschaft sind sehr zeitlose Bedürfnisse, für die man sich aber immer wieder neu erfinden muss. Darüber hinaus erwarten speziell jüngere Zielgruppen intuitiv nutzbare Digitalservices und Internet an Bord, weshalb wir hier umfassend investieren. 

Welche neuen Strecken oder Destinationen plant Austrian Airlines in nächster Zeit zu erschließen?

Wir überprüfen unser Angebot permanent. Früher gab es einen Winterflugplan und einen Sommerflugplan. In der Corona-Zeit haben wir gelernt, noch viel umfassender zu analysieren wo sich Chancen ergeben und wir probieren viel schneller als früher einfach mal etwas aus. In diesem Sommer haben wir über 120 Destinationen mit über 1.200 wöchentlichen Flügen bedient und insgesamt sieben neue Destinationen angeflogen: Porto, Marseille, Billund, Tivat, Tromsö, Vilnius und Palermo. Seit Kurzem fliegen wir Sevilla an, und ab Dezember bieten wir neue Verbindungen in den Norden Finnlands nach Rovaniemi und Kittilä an, dort kann man Polarlichter sehen, im Iglu übernachten oder eine Husky Tour unternehmen. Auch für 2024 tüfteln wir bereits an neuen Ideen und werden natürlich die klare Nummer Eins am Hub Wien bleiben!

Wie gelingt es der AUA neue Mitarbeiter zu finden und diese ans Unternehmen zu binden?

Wir haben unser Recruiting Team nach der Pandemie neu aufgestellt und verstärkt, unsere Arbeitgebermarke geschärft, unsere Gehalts- und Benefitpakete überarbeitet und strukturierte Onboarding Programme geschaffen. In Summe konnten wir über 1.200 neue Kolleginnen und Kollegen für uns gewinnen, was ca. 20 Prozent unserer Mannschaft entspricht.

Besonders punkten können wir dabei mit einer Vielzahl von Arbeitszeit- und Flexibilisierungsmodellen, großzügigen Home Office Regelungen, einem großen Katalog an Weiterbildungsoptionen, Shared Leadership Modellen und nicht zuletzt der Möglichkeit, auch mal von einer tollen Auslandsdestination aus zu arbeiten. Schließlich soll man ja etwas davon haben, bei einer Airline zu arbeiten! Aber auch das gemeinsame Feiern kommt nicht zu kurz, schließlich braucht man viel Team Spirit, um eine gut funktionierende Airline zu betreiben!

Welche Erwartungen haben Sie für das kommende Jahr und welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Wir sehen weiterhin eine starke Nachfrage und freuen uns schon sehr darauf, unser erstes von zehn neuen Langstreckenflugzeugen zu übernehmen, eine Boeing B787, auch Dreamliner genannt. Der Komfort an Bord für unsere Kunden wird weiter steigen, gleichzeitig wollen wir unsere operative Performance nochmals verbessern. Gleichzeitig werden Effizienz und Produktivität einen großen Platz auf der Management Agenda einnehmen, denn nur so kann es uns gelingen, die überdurchschnittlich hohe Inflation in Österreich zu bewältigen und damit unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. 

Foto:  ©Austrian Airlines/Martin Krachler

Die Gründerin und Geschäftsführerin der vielfach ausgezeichneten Agentur Himmelhoch über neue Arbeitsmodelle, die spannenden Facetten der PR-Landschaft und Mitzi – den neuen AI Chatbot für alle Mitarbeiter.

 

Ein kleiner Rückblick: Was waren die absoluten Himmelhoch-Highlights des Vorjahres?

Ich habe Himmelhoch vor 17 Jahren mit der Idee gegründet, PR als ein Instrument zu verstehen, das Menschen auf verschiedenen Ebenen begeistert. Fast 20 Jahre später ist es für mich das absolute Highlight, dass sich so viele Menschen vom Himmelhoch-Spirit begeistern lassen.

Dabei denke ich vor allem an die fast 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Himmelhoch zu einem Ort machen, an dem Menschen mit Herz und Leidenschaft gerne kommunizieren. Gemeinsam haben wir auch 2023 wieder zahlreiche Ideen und Kampagnen für unsere Kunden umgesetzt, wobei für uns die Qualität im Vordergrund steht.

Als erste PR-Agentur sind wir nach ISO 9001 zertifiziert und haben im vergangenen Jahr die Rezertifizierung erfolgreich bestanden. Natürlich freuen wir uns auch über die Bestätigung unserer kreativen Leistung. Zum fünften Mal in Folge wurden wir als beste PR-Agentur bei den xpert.awards ausgezeichnet und haben Gold und Bronze bei den Vamp Awards gewonnen. Das eigentliche Highlight für mich ist, dass die Himmelhoch-Story noch lange nicht zu Ende geschrieben ist und wir uns gemeinsam auf die nächsten Jahre und viele weitere tolle Projekte freuen.

Wo liegen heuer die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

PR ist eine Disziplin, die mit der Zeit geht und sich immer wieder neu erfinden muss. Unsere Medienlandschaft hat sich in den letzten zehn Jahren entscheidend verändert, wodurch PR in der strategischen Kommunikation noch mehr an Bedeutung gewonnen hat. PR ist heute viel mehr als Pressearbeit und Agenturen sind gefordert, Geschichten zu kreieren, die integriert und ganzheitlich funktionieren.

So haben wir im vergangenen Jahr erfolgreich den ersten Charity Indoor Run Österreichs veranstaltet und damit Sponsoren, Arbeitgeber, Mitarbeiter und Privatpersonen gleichermaßen erreicht. Im November planen wir den zweiten Sternenhallenlauf. Natürlich legen wir auch Wert auf Nachhaltigkeit. Seit kurzem sind wir offizieller Umweltzeichen-Lizenznehmer und können nun neben der Konzeption und Organisation von Green Events diese auch zertifizieren.

Das alles lässt sich nur mit einem starken und begeisterten Team umsetzen, weshalb ein Schwerpunkt auf jeden Fall New Work bleibt. Wir schaffen Arbeitsmodelle, die den Lebensrealitäten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechen. So haben wir Shared Leadership Modelle, um Teilzeit mit Führungsaufgaben zu vereinbaren, bieten Homeoffice, Bildungskarenzmodelle und vieles mehr.

Müssen wir davon ausgehen, dass KI die PR-Landschaft künftig komplett verändern wird? Welche technologischen Innovationen erwarten Sie in diesem Bereich, welche Entwicklungen halten Sie für potenziell disruptiv?

Wissen Sie, was die Menschen sagten, als die Eisenbahn ihren Siegeszug antrat? Sie hatten Angst vor der Veränderung. Ärzte warnten vor den gesundheitlichen Folgen, die die zu hohen Geschwindigkeiten von 40 km/h für die Passagiere haben könnten. Heute lachen wir darüber, aber für die Menschen damals waren die Ängste und Sorgen real. Wir neigen dazu, uns vor der Technik zu fürchten, und das halte ich für den falschen Weg.

Wir sollten Innovationen nutzen und als Chance begreifen. Die PR-Landschaft befindet sich in einem ständigen Veränderungsprozess und neue Technologien sind nur ein Baustein von vielen. Wir haben bereits begonnen, KI für unsere Arbeit zu nutzen. Bei Himmelhoch versorgt die Mitzi das gesamte Team mit wichtigen Insights, internen Abläufen und Prozessen und trägt so zur Qualitätssicherung bei. Sie hilft beim Onboarding, bei Fragen zur Agentur oder zur PR-Arbeit im Allgemeinen. Mitzi ist ein AI Chatbot, den biteme.digital für uns programmiert hat. Sie erleichtert uns die tägliche Arbeit und gibt uns noch mehr Freiraum für das, was wir am liebsten tun - die Geschichten unserer Kunden erzählen.

Welche Fähigkeiten sind entscheidend, um als PR-Profi erfolgreich zu bleiben?

Man muss offen, flexibel und vor allem neugierig bleiben. PR-Profis müssen in der Lage sein, Marktveränderungen zu erkennen, neue Trends aufzuspüren und damit auch die eigene Arbeitsweise immer wieder zu hinterfragen und den jeweiligen Anforderungen anzupassen. Am wichtigsten ist die Leidenschaft für Kommunikation. Eine unserer Kolleginnen ist gelernte Autolackiererin und hat uns mit ihrer Begeisterung für PR überzeugt.

Für die eigene Karriereplanung ist es auch wichtig, den richtigen Arbeitgeber zu finden. Wie in jeder Beziehung muss es einfach passen. Das Himmelhoch-Team ist sehr vielfältig. Bei uns arbeiten Menschen aus verschiedenen Branchen und Generationen. Bei Himmelhoch arbeiten Menschen in Vollzeit, Teilzeit, im Büro oder von zu Hause aus. Wir schätzen den Erfolgshunger unserer jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genauso wie die Erfahrung unserer älteren Kolleginnen und Kollegen.

Wir arbeiten generationenübergreifend und profitieren insgesamt von unterschiedlichen Meinungen und Weltanschauungen. Menschen sind dann erfolgreich, wenn sie gerne tun, was sie tun. Deshalb ist es unser Anspruch, jedem die Möglichkeit zu geben, seine Arbeit zu gestalten und mit seinen Stärken und Talenten zu glänzen. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herz und der Motor von Himmelhoch.

Über Himmelhoch

Himmelhoch ist eine eigentümeringeführte PR-Agentur, die 2007 von Eva Mandl gegründet wurde. Rund 40 Kommunikationsspezialisten unterschiedlicher Disziplinen arbeiten in branchenübergreifenden Units für nationale und internationale Kund*innen. Mit Professionalität, Kreativität und Herzblut entwickeln die Himmelhoch-Teams effiziente Kommunikationsstrategien, um Communitys zu begeistern und Auftraggeber jauchzen zu lassen. 2023 erreichte die Agentur bei den xpert.awards den 1. Platz in der Kategorie PR, den 2. Platz in der Kategorie Live-Marketing und den 3. Platz in der Kategorie Promotion. Himmelhoch ist als erste PR-Agentur Österreichs ISO 9001 zertifiziert. Die Geschäftsführung bilden Eigentümerin Eva Mandl und Christian Spitaler.

Foto: Himmelhoch

Die Gründerin und Geschäftsführerin der mehrfach ausgezeichneten Agentur Himmelhoch PR ist sich sicher: Künstliche Intelligenz wird bald so selbstverständlich im Arbeitsalltag eingesetzt werden wie heute Rechtschreibprogramme.

 

„Künstliche Intelligenz wird immer mehr Einzug in die Agenturen halten - vor allem, weil die Technologie große Fortschritte macht. Chatbots wie ChatGPT zur Erstellung von Texten und DALL-E 2 zur textbasierten Generierung von Grafiken werden massentauglich. Jeder kann diese Programme einfach und sofort nutzen. Allerdings fehlt den künstlich erzeugten Texten noch die individuelle Anpassung an das jeweilige Medium. Hier sind wir Menschen noch im Vorteil, weil wir über Erfahrung und Detailwissen verfügen, über das die KI (noch) nicht verfügt. Deshalb wird KI die Arbeit von Kommunikationsexperten nicht ersetzen, sondern ergänzen. Und das ist eine Chance für uns Agenturen“, ist die Gründerin von Himmelhoch PR überzeugt.

KI-gestützte Anwendungen würden schon in naher Zukunft einfache Routineaufgaben übernehmen, die Agentur zum Beispiel bei der Ideenfindung und der Erstellung unterschiedlichster Bild-, Grafik- und Textformate unterstützen. Die Qualität werde sich rasant verbessern. „Und künstliche Intelligenzen der nächsten Generation werden im Handumdrehen - nach unseren Vorgaben - professionelle und ansprechende Texte schreiben und wir werden sie ganz selbstverständlich in unsere täglichen Prozesse integrieren“, so Mag. Eva Mandl.

Noch sind KI-Stories nicht einzigartig 

Für die Kommunikationsexpertin ist es wichtig, Veränderungen frühzeitig zu erkennen, um Chancen und Risiken richtig einschätzen zu können. „Als Agentur experimentieren wir derzeit mit KI-Systemen zur automatisierten Texterstellung oder zur textbasierten Generierung von Grafiken. Wir befinden uns aber noch in der Testphase. Ich persönlich nutze zum Beispiel ChatGPT zur Inspiration und aus Neugier. Gute und individuelle Texte kommen von uns. Wenn man ChatGPT bittet, eine Pressemitteilung zu formulieren, schreibt die künstliche Intelligenz zwar einen allgemeinen, menschenähnlichen Text, aber keine einzigartige Geschichte, die genau zum Unternehmen passt.“

KI ist schon länger im Einsatz
Die Agentur Himmelhoch setzt schon lange auf die Unterstützung von KI im Tagesgeschäft. Zum Beispiel mit Chatbots für den Kundendialog auf der Website. Oder für die Erfolgsmessung der Medienpräsenz. „Wir kaufen KI-Dienstleistungen von Medienbeobachtern zu, die zum Beispiel automatisiert die Tonalität von Medienberichten analysieren“, sagt Mandl und betont, dass KI-Unterstützung bei der Erstellung von Texten und Grafiken in naher Zukunft so normal sein wird, wie es Rechtschreibprüfprogramme heute sind. KI könne uns in vielerlei Hinsicht unterstützen - beim Storytelling, beim Schreibprozess, bei der Formulierung, bei der Grammatik und vielem mehr.

Gründung einer Digitalagentur 
Ohne digitale Kompetenzen wird es auch in der PR-Branche schwer, Fuß zu fassen. Bei Himmelhoch müssen mittlerweile alle Beraterinnen und Berater über gute digitale Kenntnisse verfügen. „Dialoggruppen sind für uns längst nicht mehr nur Journalisten, sondern auch Blogger und Influencer. Die digitalen Kanäle sind mittlerweile genauso wichtig wie die klassischen Medien. Außerdem haben wir - Himmelhoch gemeinsam mit Helmut Kosa von &Us - im Juni 2022 die Wonne Digitalagentur GmbH gegründet, eine digitale Kreativagentur. Geschäftsführerin ist Carina Nistl. Die Leistungen der Agentur reichen von Content-Strategien über digitale Kampagnenplanung bis hin zur Content-Produktion“, so Eva Mandl.

Foto: Himmelhoch

Auszeichnungen, Lob und Anerkennung von Kunden und Branchenkollegen – Himmelhoch überzeugt seit 2007 mit eindrucksvollen Leistungen. Ein ABW-Interview mit Agenturgründerin Eva Mandl.

 

Dieses Jahr feiert Ihre Agentur 15. Geburtstag – was ist diesbezüglich geplant?
Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Wir blicken auf 15 intensive Jahre zurück und freuen uns auf viele weitere. Wir werden agenturintern gemeinsam ein wenig feiern, obwohl in der Ukraine der Krieg tobt und Covid uns immer noch fest im Griff hält. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, werden wir uns Zeit nehmen und miteinander auf 15 erfolgreiche Jahre anstoßen.

Hochgelobt und vielfach ausgezeichnet – was ist das Erfolgsgeheimnis von Himmelhoch?
Unsere Erfolgsformel lautet E = L x K2 (Erfolg = Leistung x Kommunikation2). Dazu kommt, dass wir als einzige PR-Agentur in Österreich schon seit Jahren ISO 9001-zertifiziert sind, um bestmögliche Qualität sicherzustellen. Das wichtigste ist dabei, dass wir mit Herzblut an unsere Projekte herangehen und täglich Begeisterung und Freude haben, bei dem was wir tun. Das ist natürlich nur möglich, wenn sowohl alle Himmelhoch Mitarbeiter fachlich und menschlich zu den Besten zählen, als auch unsere Kunden innovativ, nachhaltig und auch manchmal mutig sind.

Zwei Jahre Corona, jetzt Krieg mitten in Europa – wie motivieren Sie Ihre Kunden und sich selbst?
Das sind zwei unterschiedliche Dinge. 

Erstens Corona: Wir haben Corona von Anfang an als eine Gelegenheit für proaktive und informative PR gesehen. Gerade in der Krise ist Kommunikation essenziell wichtig. Mitarbeiter, Stakeholder, Lieferanten und Kunden müssen kontinuierlich, aufrichtig und zielgenau informiert werden, damit das Vertrauen nicht nur erhalten, sondern auch gestärkt wird. Dazu kommt die Chance, innovative, digitale Kommunikationskanäle zu entwickeln, bzw. auszubauen. Denken Sie nur an hybride Events, Online-Konferenzen und Homeworking. Vieles, entstanden in der Krise, wird danach bleiben.
 
Zweitens Russland/Ukraine: Das ist ein extrem trauriges Thema, weil wir PR-technisch meistens nichts oder nur wenig tun können. Wir alle sind entsetzt über diesen völkerrechtswidrigen Überfall der russischen Föderation auf ein unabhängiges und freies Land. Grundsätzlich sind wir alle aufgefordert mitzuhelfen, Fake-News zu vermeiden. Aber auch bestehende und neue Kundenbeziehungen werden von uns dahingehend gescreent, ob nicht direkt oder indirekt der russische Angriffskrieg unterstützt wird. Zusammenarbeit und Kooperationen mit russischen Unternehmen oder Organisationen, auch wenn sie noch so lukrativ wären, kommen für uns derzeit nicht in Frage.

Ihre Agentur bietet ein breites Leistungsspektrum – welche Angebote wurden von den Kunden in den vergangenen beiden Jahren besonders gerne in Anspruch genommen?
Der Fokus unserer Kunden lag eindeutig auf PR und Social Media. Dazu gehören die klassische Medienarbeit wie Presseaussendungen, Interviews und hybride Pressekonferenzen. Auch viele Redaktionstouren haben wir, natürlich unter Einhaltung aller Covid-Bestimmungen, durchgeführt. Physische Events fanden leider kaum statt.

Ihre Pläne und Ziele für 2022?
Die Praxis zeigt, dass PR im der Kommunikation immer wichtiger wird – wir sind überzeugt, dass PR DIE Zukunftsdisziplin ist. Mit hochwertigem Content und einer smarten Strategie generieren Unternehmen hohe Reichweiten. Wichtig dabei ist die Kombination von Paid-, Earned-, Shared- und Owned-Media. Deshalb steht die möglichst perfekte Symbiose dieser Disziplinen bei uns im Fokus.
 
Wir sind außerdem gerade intensiv dabei, unsere Digital Unit auszubauen, weil dafür naturgemäß große Nachfrage herrscht, die noch weiter steigen wird. Wir werden uns im heurigen Jahr in der digitalen Kommunikation personell und organisatorisch stark weiterentwickeln.
 
Priorität hat generell, dass wir immer mehr Spezialisten in verschiedenen Bereichen aufnehmen, da Allrounder*innen die gestiegenen Anforderungen nicht mehr ausreichend abdecken können. Wichtig dabei ist, dass wir bei Neueinstellungen auch viel Wert darauf legen, die Integration der Neuen in das bestehende Himmelhoch-Team zu gewährleisten, damit alle Kräfte gebündelt und synchronisiert werden, um unseren Kunden die besten Ergebnisse liefern zu können.

Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Wir blicken auf 15 intensive Jahre zurück und freuen uns auf viele weitere. Wir werden agenturintern gemeinsam ein wenig feiern, obwohl in der Ukraine der Krieg tobt und Covid uns immer noch fest im Griff hält. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, werden wir uns Zeit nehmen und miteinander auf 15 erfolgreiche Jahre anstoßen.

Foto: Himmelhoch

Neue Kunden, neue Herausforderungen – trotz Coronakrise ist die PR-Agentur Himmelhoch auf Erfolgskurs. Maßgeblich dafür verantwortlich: Gründerin und Geschäftsführerin Eva Mandl.

 

Himmelhoch PR ist eine der erfolgreichsten Agenturen Österreichs – wie hat sich Covid19 auf das Geschäft ausgewirkt?

Am Beginn der Krise war bei einigen Unternehmen dahingehend Überzeugungsarbeit notwendig, dass es gerade jetzt wichtig ist, mit den relevanten Dialoggruppen kontinuierlich, ehrlich und informativ zu kommunizieren, damit die eigenen Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten Sicherheit erhalten, dass das eigene Unternehmen handlungsfähig bleibt und erfolgreich bestehende und auch zusätzliche Konzepte umgesetzt werden.

Nachdem wir Kunden aus den vielen unterschiedlichen Branchen betreuen und die Auswirkungen sehr branchenspezifisch sind, gleicht sich das aus. Kunden aus dem Tourismus, der Hotellerie, Gastronomie, Handel, Events haben reduziert oder wir setzen neue Aktivitäten für sie um als vor Corona.

Andere Branchen wie Medizin, Gesundheit, Logistik, IT, Technik setzen sogar mehr mit uns um. Wir bekommen auch laufend neue Kunden dazu. Denn immer mehr Unternehmen merken, dass es gerade jetzt wichtig und der richtige Zeitpunkt ist zu kommunizieren und sich auch auf die Zeit nach der Krise vorzubereiten.  

 Was im Jahr 2007 als One-Woman-Show in ihren eigenen vier Wänden begann, ist heute eine Hochleistungsagentur mit 47 Mitarbeitern und vielen namhaften Kunden.

 

Die Agentur betreut über 250 namhafte nationale, aber auch internationale Kunden aus allen Branchen – von Telekommunikation über Werbung, Bau und Immobilien bis hin zu Touristik – betreut. Ein ABW-Gespräch mit der Gründerin und Geschäftsführerin von Österreichs bester PR Agentur. 

Was treibt eine erfolgreiche Frau wie Sie an?

Was mein Team und mich stets antreibt, ist die Tatsache, wie abwechslungsreich die PR ist – bei Himmelhoch sieht kein Tag wie der andere aus und wir lernen tatsächlich jeden Tag etwas Neues dazu. Unser stetiger Anspruch ist dabei, unsere Kunden mit kreativen Lösungen zu begeistern, die maßgeschneidert sind, nicht von der Stange kommen und sich am Puls der Zeit bewegen. In der PR geht es längst nicht mehr nur darum, möglichst viele Clippings, also Presseberichte, zu generieren. Vielmehr verfolgen wir zusammen mit den Unternehmen das Ziel, Botschaften nach außen zu tragen und eine klare Haltung zu gesellschaftlich relevanten Themen zu beziehen. 

Bitte beschreiben Sie Ihre Arbeitsweise?

Die 47 Hihos, wie ich meine Mitarbeiter liebevoll nenne, und mich vereint eine gemeinsame Arbeitsweise, die sich durch Zielstrebigkeit, Strategie, Kreativität, Out-of-the-Box-Denken, Umsetzungsstärke und Mut zu individuellen, teils unkonventionellen Maßnahmen auszeichnet. Gleichzeitig hat jeder Mitarbeiter bei uns die Möglichkeit, seine ganz persönlichen Stärken auszuleben. In unserer Agentur arbeiten Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie beispielsweise Social Media-Profis, aber auch ehemalige Journalisten und Pressesprecher – diese Vielfalt ist am Ende des Tages auch ein unverzichtbarer Schlüssel für den Erfolg von Himmelhoch. 

Mag. Eva Mandl, Gründerin und Geschäftsführerin Himmelhoch PR

Die Physikerin und Lektorin an der FH Technikum Wien hat eine Mission: Sie will die Quantenphysik und -information auch Nicht-Physiker verständlich und greifbar machen.

 

Bitte erklären Sie Laien so einfach wie möglich die Quanteninformationstheorie?

Die Quanteninformationstheorie ist eine Brücke zwischen der Welt winziger Teilchen, die wir in der Quantenphysik sehen und der Welt der Mathematik, Information und Computer. Stellen Sie sich vor, Sie haben sehr, sehr kleine Bausteine – so klein, dass sie sich nach den merkwürdigen und oft überraschenden Regeln der Quantenphysik verhalten. Anstatt diese winzigen Bausteine nur zu studieren, fragen wir: Wie können wir sie nutzen, um Information zu speichern oder zu verarbeiten? 

Wann erwachte Ihr Interesse für Quanteninformation und Quanteninformatik?

Ich habe mich vor allem während meines Bachelor-Studiums in Physik an der Universität Wien mit dem Themengebiet beschäftigt. Obwohl ich mich während meines Masterstudiums und meiner Doktoratsstelle stärker auf die experimentelle Quantenoptik konzentrierte – speziell auf ultrakalte Atome und Bose-Einstein Kondensate – hat die Quanteninformatik mich nie wirklich losgelassen. Das Wiedereintauchen in dieses Gebiet während meiner Lehrtätigkeit an der FH Technikum Wien hat meine Begeisterung erneut entfacht.

Wie unterscheidet sich Quanteninformation von klassischer Information?

Die kleinste Einheit der Quanteninformation ist das Qubit. Ein Qubit kann im Gegensatz zum klassischen Bit nicht nur die Werte 0 oder 1 annehmen, sondern auch in beliebigen Überlagerungszuständen aus 0 und 1 sein.

Ein weiteres Phänomen in der Quanteninformation ist die Verschränkung: Zwei (oder mehrere) Qubits können in einem Zustand verschränkt werden, sodass die Messung des Zustands eines Qubits sofort den Zustand des anderen Qubits bestimmt, egal wie weit sie voneinander entfernt sind. Dies widerspricht unserer intuitiven Vorstellung von der Welt und hat keine Entsprechung in der klassischen Informationstheorie. Dieser Zustand der Verschränkung ermöglicht komplexe Informationsverarbeitungsoperationen und Kommunikation, die in einem klassischen System nicht möglich wären.

Welche aktuellen Anwendungen im Bereich der Quanteninformation gibt es, mit welchen dürfen wir noch rechnen?

Zu den aktuellen Anwendungen gehören vor allem das Quantencomputing und die Quantum Key Distribution (QKD), mit welcher kryptographische Schlüssel mithilfe von Quantensystemen verteilt werden, was ein hohes Maß an Sicherheit gegen Abhörversuche bietet.

Darüber hinaus sind Quantensensoren und -metrologie spannende Anwendungsfelder. Mit ihrer Hilfe können Messungen mit einer Präzision durchgeführt werden, die mit herkömmlichen Methoden unerreichbar ist. Zum Beispiel könnten sie genutzt werden, um sehr feine Umweltveränderungen oder kleinste biologische Prozesse zu detektieren.

Wie kann Quantenkommunikation die Art unserer Datensicherung/-verarbeitung verändern?

Wir wissen seit 1994, dass es einen Quantenalgorithmus gibt (den Shor-Algorithmus), der Primfaktoren großer Zahlen viel effizienter als klassische Computer finden kann. Aktuell verwendete Verschlüsselungsmethoden wie beispielsweise die RSA-Verschlüsselung basieren darauf, dass klassische Supercomputer Rechenzeiten von Jahrtausenden benötigen würden, um die Primfaktoren der verwendeten kryptographischen Schlüssel zu finden und sie damit zu knacken. Schätzungen gehen davon aus, dass es bereits in zehn Jahren Quantencomputer geben könnte, die leistungsstark genug sind, um RSA-verschlüsselte Nachrichten zu entschlüsseln.

Quanten-Key-Distribution (QKD) wäre eine Lösung bzw. ein neues Verschlüsselungsverfahren, für die es (noch) keine Quanten-Algorithmen gibt, die effizient entschlüsseln können.

Welche Forschungsbereiche im Bereich der Quanteninformation sind für Sie besonders spannend?

Für mich sind aktuell vor allem die didaktischen Herausforderungen im Bereich der Quanteninformation faszinierend. Das bedeutet, es geht mir darum, Konzepte der Quantenphysik und -information verständlich und greifbar für Nicht-Physiker*innen zu machen. Das Feld der Quantentechnologien wächst und entwickelt sich rasant und es wird immer wichtiger, dass nicht nur Fachleute, sondern auch die breite Öffentlichkeit, Politiker*innen, Unternehmer*innen und Studierende anderer Disziplinen zumindest grundlegende Konzepte verstehen können. 

Welche gesellschaftlichen Fragen sehen Sie in Bezug auf Quanteninformation?

Die Entwicklung im Bereich der Quanteninformation bringt wichtige gesellschaftliche Fragen mit sich. Die Datensicherheit steht an vorderster Front, da viele aktuelle Verschlüsselungsstandards durch Quantencomputer gefährdet sein könnten. Dabei wird die Frage, wer in der Lage ist, rechtzeitig auf neue Technologien umzusteigen und wer Zugang zu der immensen Rechenleistung von Quantencomputern hat, von zentraler Bedeutung sein. Weiterhin müssen wir überlegen, für welche Anwendungen diese Rechenleistung genutzt wird und wie diese Technologien den Arbeitsmarkt und unsere Bildungssysteme beeinflussen. Schließlich wird auch die Regulierung und ethische Kontrolle von Quantentechnologien zu einer zentralen Debatte führen.

Welche Fähigkeiten und Kenntnisse sind besonders wichtig, um in diesem Gebiet erfolgreich zu sein?

Eine gewisse Affinität zu Mathematik oder Physik ist sicher hilfreich.  

Womit beschäftigen Sie sich besonders gerne, wenn es einmal nicht um Quanteninformation geht?

Zur Zeit vor allem mit meinen Kindern und deren Interessen, also Pokemon, diversen (magischen) Tieren und Fabelwesen, glitzernden Einhörnern, Drachen, Prinzessinnen und Rittern.

Zur Person

  • FH Technikum Wien Juli 2022 - heute 

Lektorin Physik, Schwerpunkt Quanteninformation, Quantencomputing und Quantentechnologien

  • FH Technikum Wien August 2020, 2021, 2022 Lektorin Warmup Kurs MATLAB 
  • FH Technikum Wien SoSe 2021 Lektorin Elektrotechnik Grundlagen (im Rahmen des AMS FIT Programms) 
  • TU Wien Mai 2015-Juni 2021 

Projektassistentin (prae doc) in der Arbeitsgruppe ’Atomphysik und Quantenoptik’ bei Prof. Jörg Schmiedmayer
Laborverantwortliche seit Jänner 2018 

  • TU Wien WiSe 2019/20 

Mentorin für Studierende im ersten Studienjahr im Rahmen des Mentoring Programms der Fakultät für Physik 

  • TU Wien 

Betreuung des HeNe-Laser Experiments im Rahmen des PR Quantenphysik 

  • Universität Wien 

Tutorin an der Fakultät für Physik
zur Vorlesung ’Einführung in die Physikalischen Rechenmethoden’ von Prof. Christoph Dellago (Teil der STEOP) 

  • sprungbrett Wien 2011 - 2013 

FIT (Frauen in die Technik) Referentin: Schulbesuche in Wien, NÖ und Bgld. 

Foto: Thomas Astner

Astrid Mair über nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und zur Sicherung von Arbeitsplätzen.

 

Die Tiroler Landesregierung blickt auf eine solide Bilanz und stabile Finanzen zurück. Mit gezielten Investitionspaketen wurden in den vergangenen Krisenjahren nachhaltige Investitionen getätigt, die sowohl die regionale Wirtschaft als auch den heimischen Arbeitsmarkt belebt haben. Arbeitsmarktlandesrätin Astrid Mair betont die Wichtigkeit der Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region, da diese den Wohlstand und das soziale Sicherheitsnetz garantieren. Wohnortnahe Arbeitsplätze leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, da sie die Mobilität reduzieren.

Trotz Herausforderungen wie Arbeits- und Fachkräftemangel, hohen Lohnnebenkosten und steigenden Rohstoffpreisen wird ein geringes, aber positives Wirtschaftswachstum erwartet. Positive Wachstumsimpulse kommen in Tirol derzeit vor allem aus den Bereichen Information und Consulting sowie aus dem starken Tourismussektor.

Potenziale optimal nutzen

Ein zentrales Credo der Volkspartei ist, dass sich Leistung wieder mehr lohnen muss, um eine wettbewerbsfähige Gesellschaft zu erhalten. Nur so können die sozialen Sicherungssysteme langfristig erhalten werden. Statt Arbeitszeit zu verkürzen oder zu verlängern, muss das vorhandene Potenzial am Arbeitsmarkt optimal genutzt werden. Initiativen wie die Bildungsprämie, der Weiterbildungsbonus und die Schaffung einer Onboarding-Stelle tragen dazu bei, dass fleißigen Menschen am Monatsende mehr Netto vom Brutto bleibt. Bildung spielt eine Schlüsselrolle: Fast 40 Prozent der in Tirol als arbeitssuchend vorgemerkten Personen haben maximal einen Pflichtschulabschluss.

„Höhere Qualifikation ist daher entscheidend für mehr Leistung und Wohlstand. Leistungsbereitschaft soll sich lohnen und Pensionistinnen und Pensionisten sollen unter attraktiven Rahmenbedingungen weiterarbeiten können, um ihr Know-how dem Arbeitsmarkt zu erhalten. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen von einem fairen Steuersystem profitieren und Anreize für hohe Leistungen erhalten“, so Mair.

Gender Pay Gap verringern

Auch in der Arbeitsmarktstrategie Tirol 2030 wurden wesentliche Schwerpunkte definiert, darunter der Ausbau der Kinderbetreuung und die Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt. Niederschwellige Beratungsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene sollen dazu beitragen, die Erwerbsquote von Frauen zu erhöhen und den Gender Pay Gap zu verringern. „Tirol hat hier bereits Fortschritte gemacht, denn die Erwerbsquote liegt deutlich über den Erwartungen“, so die Politikerin.

Foto: ÖVP Tirol

Sie ist ein Mensch, der gegen Ungerechtigkeiten auftritt. Das hat sich schon in der Schule gezeigt, und das setzt sich fort. Irgendwann kamen Menschen mit ihren Anliegen und sie hat versucht sich einzusetzen und weiterzuhelfen.

 

Daran fand sie Gefallen, das war ihr Weg. Seit mehr als zehn Jahren ist die gebürtige Wienerin nun schon Nationalratsabgeordnete. 

„Nur maulen und matschkern ist mir zu wenig – ich mach was dagegen“, ist der Leitspruch von Angela Lueger. Ein besonderes Anliegen ist es ihr, das Bild des Politikers in der Öffentlichkeit zu ändern. „Wir Politiker sind nicht faul und korrupt. Wir sind Menschen, die sich aus Überzeugung für die Anliegen der Menschen einsetzen. Denn das Um und Auf ist es, stets ein offenes Ohr zu haben, aktiv auf die Menschen zuzugehen. Das versuche ich tagtäglich, besonders auch bei Gesprächen mit Bewohnern im Grätzel, in meinem Fall im 21. Bezirk.“

Verantwortung zu übernehmen, Dinge mitentscheiden zu können, Ungerechtigkeiten zu beseitigen und sich für Benachteiligte einzusetzen, das alles bietet ihr die Arbeit in der Politik. Es gehe darum Missstände aufzuzeigen, um sie zu verändern. Darüber hinaus biete diese hochspannende Tätigkeit die Möglichkeit, sich mit interessanten und hochrangigen Persönlichkeiten auszutauschen, mit denen man normalerweise nicht so leicht in Kontakt treten könne. Die Arbeit als Politikerin biete auch ständig neue Herausforderungen.

„Als langjähriges Mitglied des parlamentarischen Innenausschusses bedeutet es aktuell für mich eine große Motivation, nun als Vorsitzende dieses Ausschusses die wichtigen Agenden der inneren Sicherheit übernommen zu haben. Noch nie zuvor wurde diese Position mit einer Frau besetzt!“, so Lueger, die weiß, dass es Frauen in der Politik nicht leicht haben. „Solange es noch keine gelebte Gleichstellung in der Politik gibt, müssen Frauen ihre Anliegen in eigenen Frauengremien aufbereiten. Und das bedeutet zusätzlichen Arbeitsaufwand und zusätzliche Verpflichtungen, die den männlichen Kollegen erspart bleiben. Trotzdem sehe ich leider nach wie vor eine Ungleichbehandlung zwischen Mann und Frau. Und solange es zu keiner Gleichberechtigung kommt, wird es auch zu keiner Weiterentwicklung der Gesellschaft kommen. Die Frauenquote ist ein Mittel zum Zweck, aber solange wir noch nicht in einer gendergerechten Gesellschaft leben ist diese Quote notwendig. Sonst würde sich schlichtweg nichts bewegen.“ 

Enthusiasmus und Leidenschaft

Welche Eigenschaften sind nötig, um in der Politik erfolgreich zu sein? „Durchhaltevermögen! Falls eine Sache nicht sofort gelingt: hinfallen, aufstehen und weiterkämpfen! Empathie sowie Gerechtigkeitssinn: Es geht darum, die Menschen mitzunehmen, damit niemand auf der Strecke bleibt. Eine Riesenportion Enthusiasmus ist auch notwendig: Man muss von seiner Sache überzeugt sein, damit man dafür Mehrheiten findet und dafür kämpfen kann. Im Laufe meiner politischen Karriere habe ich gemerkt, dass einen Themen, an denen man dran bleibt, auch nicht mehr loslassen.“ Ihr Tipp für politisch ambitionierte Frauen: „Mitarbeiten und aktiv mitgestalten kann jede, die es ehrlich meint, aber auch bereit ist, viel Zeit zu investieren.“

Foto: Markus Sibrawa