Dr. Michaela Schneider, Managing Partnerin des Beratungsunternehmens zeb Austria, im Austrian Business Woman-Interview.

 

Laut Ihrer aktuellen Analyse sind nur 14 Prozent der Vorstandsmitglieder in österreichischen Banken weiblich. Was muss sich Ihrer Meinung nach konkret verändern, damit mehr Frauen den Sprung in diese Führungspositionen schaffen?

Das liegt zum einen an ungünstigen Rahmenbedingungen und zum anderen an fehlenden Maßnahmen von Seiten der Unternehmen. Um die Vereinbarkeit von Karriere und Familie zu fördern, braucht es z.B. flexible Arbeitsmodelle wie Jobsharing auf Vorstandsebene, Führung in Teilzeit oder ein erweiterter Ausbau der Kinderbetreuungsangebote.

In den Unternehmen fehlt es zum Teil an klaren Aufstiegskriterien und gezielten Förderprogrammen für weibliche Talente. Mentoring und Sponsorship durch Top-Führungskräfte sind ebenso von entscheidender Bedeutung. Für eine wirklich nachhaltige Veränderung müssen die Diversitätsziele in der Unternehmensstrategie verankert und verbindliche Maßnahmen zur Geschlechtergerechtigkeit gesetzt werden sowie ein klares Bekenntnis des Top-Managements vorliegen. Nur so können traditionelle Unternehmenskulturen aufgebrochen und langfristig von vielfältigeren und leistungsfähigeren Führungsebenen profitiert werden.

Unternehmen mit klar definierten Diversitätszielen weisen bereits jetzt signifikant höhere Frauenanteile in Führungspositionen auf. Banken, die heute handeln, sichern sich morgen den Zugang zu einer breiteren und vielfältigeren Führungsebene. Ein Investment, das sich auszahlt.

 

„Es braucht einen Kulturwandel in der Finanzbranche. Diversität in Führungsetagen ist kein Selbstzweck, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil.“

 

Sie sprechen davon, dass Diversität kein Selbstzweck, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil ist. Welche konkreten Geschäftsvorteile entstehen durch einen höheren Frauenanteil in den Entscheidungsebenen von Banken und Finanzinstituten?

Studien zeigen, dass divers zusammengesetzte Führungsteams langfristig profitabler sind. Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil in der Führung erzielen oft eine gesteigerte Eigenkapitalrendite und höhere Innovationskraft.

Frauen treffen weltweit etwa 80 Prozent der finanziellen Entscheidungen in Haushalten. Ein diverseres Management ermöglicht es, die Bedürfnisse weiblicher Kunden besser zu verstehen und maßgeschneiderte Finanzprodukte zu entwickeln. Gemischte Teams neigen zudem zu einer ausgewogeneren Risikobewertung und treffen fundiertere Entscheidungen – ein Aspekt, der sich besonders im Bankensektor positiv auswirkt.

Darüber hinaus ist es ein Wettbewerbsvorteil: Banken mit hoher Diversität ziehen mehr Talente an und können die besten Fachkräfte langfristig binden. Auch Regulierungsbehörden und Investoren achten zunehmend auf ESG-Kriterien, einschließlich Diversität. Unternehmen, die klare Strategien zur Förderung von Frauen umsetzen, erfüllen gesellschaftliche Erwartungen und verbessern gleichzeitig ihre Marktstellung.

Dr. Schneider Michaela Stehtisch 2

Dr. Michaela Schneider zu einer aktuellen Analyse, die klar zeigt: Der Frauenanteil in Top-Positionen – auch in der Finanzbranche – ist noch immer viel zu niedrig.

 

Ein Kulturwandel in der Branche ist dringend notwendig – welche Hürden erleben Frauen in der Praxis am häufigsten auf ihrem Weg nach oben und wie lassen sich diese Hürden rasch abbauen?

Ja, ein Kulturwandel in der Financial-Services-Branche ist unerlässlich, um Frauen den Weg in Führungspositionen zu erleichtern. Immer noch gibt es Vorurteile gegen Frauen in Führungspositionen und männerdominierte Netzwerke erschweren den Zugang zu entscheidenden Karriereschritten.

Schulungen, transparente Beförderungskriterien und gezielte Mentoring- und Sponsoring-Programmen können dazu beitragen, diese Bias zu reduzieren und Hürden abzubauen. Auch die Förderung von Frauennetzwerken sowie die gezielte Nominierung von Frauen für Schlüsselprojekte sind essenziell. Familienbedingte Auszeiten oder Teilzeitmodelle dürfen nicht zu Karriereeinbußen führen.

Flexible Arbeitsmodelle, transparente Nachfolgeplanung und die Anerkennung alternativer Karrierewege sind hier gefragt. Es braucht zudem mehr Sichtbarkeit weiblicher Role Models, die Orientierung auf dem eigenen Karriereweg geben. 

 

„Wir brauchen deutlich mehr Frauen in Entscheidungspositionen von Banken und Finanzinstituten."

 

Gerade im Top-Management gibt es laut Ihrer Studie zu wenige Frauen. Wie wichtig sind Mentoring-Programme und Netzwerke, um weibliche Führungskräfte zu fördern und wo sehen Sie im Bankensektor den größten Aufholbedarf?

Sehr wichtig – gerade, weil Frauen in Top-Management-Positionen weiterhin unterrepräsentiert sind. Durch gezielte Kompetenzentwicklung und strategische Positionierung unterstützen sie Frauen dabei, Führungsverantwortung zu übernehmen.

Mentoring schafft Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und bereitet gezielt auf Führungsaufgaben vor. Es hilft, Karrierewege klarer zu definieren und fördert den Austausch mit erfahrenen Führungspersönlichkeiten. All das trägt dazu bei, dass Frauen selbstbewusst und gut vorbereitet in höhere Positionen aufsteigen können. 

Eine diversere Führungsebene erfordert ein Umdenken in Bezug auf klassische Karrierepfade und Führungsstile. Diversität in Führungsetagen ist kein Selbstzweck, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil. Viele Banken verfügen aber über keine systematischen Programme zur Förderung weiblicher Talente.

Oft mangelt es an konkreten Maßnahmen und klaren Zielvorgaben, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Die Vereinbarkeit von Karriere und Familie bleibt eine zentrale Herausforderung – hier ist mehr Flexibilität seitens der Unternehmen gefragt.


Ihre Analyse zeigt, dass Männer ihr Finanzwissen oft höher einschätzen als Frauen, obwohl das Interesse beidseitig ausgeprägt ist. Wie lässt sich das Selbstvertrauen von Frauen bei Finanzthemen stärken, etwa durch nationale Finanzbildungsstrategien oder andere Initiativen?

Studien zeigen, dass finanzielle Bildung bereits in der Schulzeit entscheidend ist, um langfristige Unsicherheiten im Umgang mit Geld zu reduzieren. Initiativen wie die OECD-Strategie für Finanzbildung sowie nationale Programme in Deutschland und Österreich setzen hier an, um frühzeitig Wissen zu vermitteln.

Untersuchungen belegen, dass inspirierende Vorbilder eine wichtige Rolle spielen: durch sie sind Frauen eher bereit, sich mit Finanzthemen auseinanderzusetzen. Netzwerke, wie Female Finance Networks oder Initiativen wie Frauen & Finanzen, fördern gezielt den Austausch und schaffen Räume für finanzielle Weiterbildung. Dies zeigt neue Möglichkeiten der finanziellen Unabhängigkeit auf. 

Das unterschiedliche Investitionsverhalten von Frauen und Männern verlangt auch unterschiedliche Ansätze: Unsere Analysen zeigen, dass Frauen tendenziell sicherheitsorientierter investieren und eine langfristige Planung bevorzugen. Sie reagieren auf andere Anlagestrategien als Männer und legen mehr Wert auf Stabilität.

Deshalb sollten Finanzinstitute verstärkt auf zielgruppenspezifische Beratung und Bildungsangebote setzen, um mögliche Hemmschwellen abzubauen. Digitale Plattformen, wie Finanzblogs, Webinare und spezialisierte Apps wie Ellevest oder FinMarie, ermöglichen ein selbstbestimmtes Lernen und genau das stärkt laut Forschung das Vertrauen in eigene finanzielle Entscheidungen. Durch flexible und zugängliche Lernformate können Frauen in ihrem eigenen Tempo Finanzwissen aufbauen und sicher agieren.

 

„Die Förderung von Frauennetzwerken sowie die gezielte Nominierung von Frauen für Schlüsselprojekte sind essenziell.“

 

Die Studie verdeutlicht, dass Frauen stärker auf Sparbücher setzen und weniger in Aktien oder Fonds investieren. Welche Gründe sehen Sie dafür und welche Schritte könnten Banken unternehmen, um Frauen für risikoreichere, aber potenziell rentablere Finanzprodukte zu sensibilisieren?

Frauen tendieren dazu, finanzielle Risiken kritischer zu bewerten, was eine stärkere Präferenz für sichere Anlageformen erklärt. Ihre Zurückhaltung bei volatilen Anlageprodukten spiegelt sich häufig darin wider, dass Finanzprodukte und -beratungen nicht ausreichend auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Präferenzen zugeschnitten sind.

Soziale und strukturelle Gegebenheiten spielen bei Investmententscheidungen eine große Rolle. Frauen verdienen im Durchschnitt weniger, haben öfter unterbrochene Erwerbsbiografien und tragen überproportional die finanzielle Verantwortung für die Familie. Diese Rahmenbedingungen begünstigen eine sicherheitsorientierte Anlagestrategie.

Eine personalisierte und verständliche Kommunikation, die sich an den individuellen Finanzzielen von Frauen orientiert, kann ihre Investitionsentscheidungen positiv beeinflussen. Flexible, einfach verständliche Einstiegslösungen, wie nachhaltige ETFs oder thematische Investmentfonds, können Frauen schrittweise an den Kapitalmarkt heranführen. Erfolgreiche weibliche Investorinnen als Role Models können helfen, Vorbehalte abzubauen.

Sie fordern eine nachhaltige Finanzbildung schon ab der Volksschule. Was können Banken sonst noch tun, um frühzeitig Mädchen und junge Frauen für Finanz- und Wirtschaftsthemen zu begeistern?

Besonders für Mädchen und junge Frauen ist es entscheidend, finanzielle Kompetenz zu entwickeln, um langfristig wirtschaftlich selbstbestimmt handeln zu können. Um diese finanzielle Kompetenz zu fördern, braucht es frühzeitig altersgerechte Schulprogramme in Kooperation mit Bildungseinrichtungen. Der Ausbau von Partnerschaften mit Schulen und Hochschulen spielt eine zentrale Rolle.

Interaktive Lernplattformen, Apps und Planspiele, die Themen wie Finanzen und Wirtschaft aufgreifen, eignen sich dafür besonders. Dazu gehören auch spezielle Finanz-Workshops und Mentoring-Programme für Mädchen oder Wirtschaftskurse und Finanzclubs für Schülerinnen sowie die Organisation von Praktikumsprogrammen und Schnuppertagen in Banken mit Fokus auf Finanzthemen. 

 Natürlich sollte Finanzbildung auch in die Schul- und Universitätscurricula integriert werden. Banken sollten verstärkt Erfolgsgeschichten von Frauen in der Finanzwelt kommunizieren und Netzwerke schaffen, die für junge Frauen attraktiv sind. Notwendig sind zudem speziell auf junge Anlegerinnen zugeschnittene Investmentprodukte. Diese sollten niedrige Einstiegsbarrieren bieten und transparent erklärt werden. Banken haben hier eine entscheidende Verantwortung und können maßgeblich mitgestalten.

Sie sprechen von einem langfristigen Prozess. Wie optimistisch sind Sie, dass wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen signifikanten Anstieg an Frauen in den Führungsetagen der Finanzbranche sehen werden?

Die Prognose ist verhalten optimistisch. Regulatorische Vorgaben, unternehmensinterne Diversitätsstrategien und der gesellschaftliche Wandel ebnen den Weg für mehr weibliche Führungskräfte. Dennoch gibt es Herausforderungen, die den Fortschritt verlangsamen könnten. Tief verwurzelte Netzwerke und traditionelle Strukturen stellen jedoch weiterhin Hürden dar.

Frauen werden nach wie vor weniger aktiv für Spitzenpositionen vorgeschlagen. Während Frauen im mittleren Management vermehrt vertreten sind, bleibt der Aufstieg in die obersten Führungsebenen eine Herausforderung.

Aber schauen wir auf die ermutigenden Tendenzen: Die EU-Gleichstellungsrichtlinien sowie gesetzliche Quotenregelungen in vielen Ländern schaffen Anreize für Banken und Finanzdienstleister, Frauen verstärkt in Führungspositionen zu bringen.

Darüber hinaus wird Diversität zunehmend als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor anerkannt, was Unternehmen motiviert, gezielte Fördermaßnahmen umzusetzen. Was es braucht, sind verbindliche Zielvorgaben, gezielte Karriereförderung und ein nachhaltiger Kulturwandel. So kann eine positive Entwicklung beschleunigt werden.

Foto: zeb

Wenn man durch das Boutiquehotel Stadthalle im 15. Wiener Gemeindebezirk geht, fühlt man sich fast wie in einer grünen Oase.

 

Wo man auch hinschaut, spürt man das Engagement für Umweltschutz und Ressourcenschonung. Der Clou: Das Hotel ist eines der ersten Zero-Energy-Hotels Europas. Doch was hat Besitzerin Michaela Reitterer überhaupt dazu bewogen, diesen radikalen Schritt zu gehen, als Nachhaltigkeit im Tourismus noch lange nicht „en vogue“ war?

Ich dachte, es sei normal, Sonne, Wasser und Wind zu nutzen,“ erklärt Michaela Reitterer mit einem Augenzwinkern. „Für mich gehört es zur ökonomischen Vernunft, das Unternehmen so zu führen, dass es meinem Team und der Umwelt gutgeht. Dass das damals noch nicht üblich war, wurde mir erst später bewusst.“

Tatsächlich bestätigen die jüngsten Zahlen des „Green Hotelier Report 2024“ ihren Pioniergeist: Nur 12 Prozent der europäischen Hotels setzen derzeit auf erneuerbare Energien. Dabei ist laut Reitterer das Potenzial durchaus vorhanden – man müsse allerdings zwischen Stadt- und Ferienhotellerie unterscheiden: „Am Land sind Biogaswärme, Hackschnitzelheizungen oder Erdwärme oft leichter umzusetzen. In der Stadt sehe ich ein enormes Potenzial für Photovoltaikanlagen auf den großen Dächern.“

Mit kleinen Schritten gegen Food Waste

Ein weiteres Herzensthema der Hotelbesitzerin ist der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung, die global ein immenses Problem darstellt. Laut FAO (Food and Agriculture Organization) landen weltweit jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Müll. Im Boutiquehotel Stadthalle wurde deshalb ein umfassendes Konzept entwickelt, um Food Waste zu minimieren.

„Alles macht Sinn, solange man es einfach tut,“ sagt die Vordenkerin pragmatisch. „Wir schulen unser Team regelmäßig und informieren überall – sogar Plakate auf den Mitarbeiter-WCs erinnern daran, dass jeder einzelne etwas bewirken kann. Diese Maßnahmen funktionieren deshalb, weil alle motiviert sind, kreativ mit Resten umzugehen und neue Ideen einzubringen.“

 

„Nachhaltigkeit ist kein Projekt, das irgendwann abgeschlossen ist, sondern ein ständiger Prozess.“

 

Kreislaufwirtschaft statt Einwegkunststoff

In der Hotellerie ist der Einweg-Plastikverbrauch häufig besonders hoch. Im Boutiquehotel Stadthalle setzt man hingegen auf biologische Seifen, Textilien aus Hanf und Möbel aus recycelten Materialien. Doch wie schwierig ist es, echte Kreislaufwirtschaft in einer Branche zu etablieren, die traditionell viel Müll produziert?

„Wir hatten zum Glück nie einen hohen Einweg-Plastikverbrauch. Für mich war es immer gesunder Menschenverstand, solche Produkte nicht zu kaufen,“ betont Reitterer. Die größte Herausforderung lag vielmehr bei den Lieferketten, die es galt, umzustellen. „Unsere Lieferanten haben wir sicher herausgefordert, doch mittlerweile denken viele längst über alternative Verpackungen nach. Viele Innovationen kommen sogar direkt auf uns zu, weil unser Haus als Testlabor für nachhaltige Ideen bekannt ist.“

Belohnung für Anreise mit der Bahn

Auch in puncto Verkehrsanbindung zeigt das Boutiquehotel Stadthalle, wie man Gäste dazu motivieren kann, grüner zu reisen. Vor allem aber der sogenannte „Grüne Bonus“ ist beliebt.

„Wer mit der Bahn anreist und direkt bei uns bucht, bekommt zehn Prozent Rabatt auf den Zimmerpreis. Das ist sogar mehr, als wir sonst an Provisionen für Buchungsplattformen zahlen würden. Genau so soll es sein.“

 

„Alles macht Sinn, solange man es einfach tut.“

 

Nachhaltigkeit als Prozess, nicht als Projekt

Angesprochen auf den einen „Hebel“, mit dem man in der Hotellerie am meisten bewirken könne, betont Reitterer, dass man das Thema ganzheitlich betrachten muss. Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO böten dafür eine wichtige Orientierung.

„Natürlich ist saubere Energie ein SDG, aber es gibt noch 16 weitere Ziele, die man nicht außer Acht lassen sollte. Nachhaltigkeit ist kein Projekt, das irgendwann abgeschlossen ist, sondern ein ständiger Prozess. Sobald man anfängt, sich damit zu beschäftigen, eröffnen sich unzählige Möglichkeiten, etwas zu verändern.“

Und genau das lebt das Boutiquehotel Stadthalle Tag für Tag vor: Anstatt auf große Werbekampagnen zu setzen, überzeugt das Team um Michaela Reitterer die Gäste mit einem durchdachten, real umgesetzten Nachhaltigkeitskonzept. Die Botschaft dahinter ist klar: Ein Hotel kann umweltfreundlich sein, ohne an Komfort oder Qualität zu verlieren – im Gegenteil, man gewinnt zufriedene Gäste, motivierte Mitarbeiter eine deutlich bessere Klimabilanz.

Fotos: Franzi Schädel

Die Generaldirektor-Stellvertreterin der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich über die Bedeutung eines stabilen und starken Partners in wirtschaftlich turbulenten Zeiten.

 

Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich konnte in der ersten Jahreshälfte 2024 ein stabiles Wachstum verzeichnen, insbesondere beim Finanzierungsvolumen. Welche Faktoren haben aus Ihrer Sicht zu diesem Erfolg beigetragen? 

Die Entwicklungen auf europäischer und globaler Ebene hinterlassen bei einem Exportland wie Österreich natürlich entsprechend Spuren. Umso wichtiger ist es, dass die Unternehmen und Institutionen sowie auch Privatpersonen einen stabilen und starken Bankpartner an ihrer Seite haben, der sie in derart schwierigen Phasen mit Konsequenz, Kompetenz und Know-how begleiten kann. Unsere Kundinnen und Kunden wissen, dass sie sich auf die Raiffeisenlandesbank OÖ gerade in turbulenten wirtschaftlichen Phasen verlassen können und erfahren dies im regelmäßigen, persönlichen und engen Kundenkontakt. 

Sichtbar wurde unsere Stabilität und Kundenorientierung nicht zuletzt auch bei unserem Halbjahresergebnis 2024. Hier konnten wir auf Basis unserer vorausschauenden und nachhaltigen Ausrichtung im Sinne unserer Kundinnen und Kunden unseren erfolgreichen Kurs fortsetzen und ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Wie sehen Sie die zukünftige Marktentwicklung angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen?

Aktuell befinden wir uns unbestritten in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Neben einer stagnierenden Nachfrage haben die heimischen Unternehmen mit hohen Energiepreisen zu kämpfen, die hohen Lohnabschlüsse machen sich bemerkbar und auch die überbordend bürokratischen Hürden, die auf europäischer Ebene hausgemacht sind, bringen Wettbewerbsnachteile auf internationaler Ebene.

Ein grundlegender konjunktureller Umschwung zum Besseren ist derzeit leider außer Sichtweite. Umso wichtiger ist es für Privat- und Firmenkunden, dass sie auf ihre Bank als stabilen Partner vertrauen können. Hier verfolgen wir im Sinne unserer Kundinnen und Kunden einen konsequenten und nachhaltigen Wachstumskurs, bei dem wir stets auch das Risiko im Auge behalten. 

Beteiligungen sind für die RLB OÖ ein wichtiger Geschäftsbereich. Wird das Portfolio weiter ausgebaut und in welchen Sparten?

Beteiligungen sind schon seit Jahrzehnten ein bedeutender Geschäftsbereich für die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. Mit diesem Engagement nehmen wir die Rolle eines langfristigen und stabilen Kernaktionärs ein und wollen damit vor allem auch den heimischen Wirtschaftsstandort stärken und entwickeln. Darüber hinaus bieten wir auch befristete Eigenkapitallösungen z.B. Management Buyout oder Expansionsfinanzierungen an. 

Unser Beteiligungssegment ist und bleibt ein wesentliches strategisches Standbein und unterscheiden uns maßgeblich von anderen Banken. Unseren Beteiligungsbereich wollen wir über die Raiffeisen Beteiligungsholding GmbH als langfristiger Beteiligungspartner für etablierte Unternehmen sowie über die Invest Unternehmensbeteiligungs AG, dem führenden Private Equity Fonds in Österreich, weiter ausbauen. 

Sparprodukte und Wertpapier-Anlagen erleben bei der Raiffeisenlandesbank OÖ eine Renaissance. Wie wollen Sie diesen Trend nutzen, um das Vertrauen und die Bindung zu Ihren Privatkunden weiter zu stärken?

Wir setzen auf eine kompetente, seriöse und individuelle Beratung, um das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden auch weiterhin zu rechtfertigen. Welche Produkte die geeignetsten sind, hängt immer von der jeweiligen persönlichen Situation und der Risikobereitschaft ab. Bevor man Geld anlegt, egal ob an der Börse oder etwa mit einem Fonds-Sparplan, sollten Ziele definiert werden. Es macht einen Unterschied, ob man kurzfristig investieren oder sich langfristig ein Vermögen aufbauen möchte. 

Welche langfristigen Ziele haben Sie für die Entwicklung der RLB OÖ und welche Bereiche möchten Sie besonders fördern?

Als Spitzeninstitut des Raiffeisen-Sektors in Oberösterreich und als fünftgrößte Bank in Österreich setzen wir uns nicht nur für den Erfolg unserer Kundinnen und Kunden ein. Wir wollen mit unserer täglichen Arbeit auch einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität und Absicherung des heimischen Wirtschaftsstandorts leisten und uns darüber hinaus auch für gesellschaftlich relevante Themen wie Energieversorgung, Gesundheit, Bildung, Kultur und Sport engagieren.

Dazu braucht es neben klaren Ideen und Visionen für die Zukunft vor allem auch eine starke wirtschaftliche Basis. Ich bin davon überzeugt, dass wir die notwendige Kraft besitzen, um auch weiterhin die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts und unserer Gesellschaft im positiven Sinne mitgestalten zu können.

Ihre Pläne für das kommende Jahr?

Zum einen werden wir alles daransetzen, um unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich durch die herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten zu begleiten. Darüber hinaus ist die gesamte Bankenbranche mit einem stetig komplexer werdenden regulatorischen Umfeld konfrontiert. Dies zu bewältigen, ist sicher eine immense Herausforderung für Banken.

In diesem Zusammenhang werden wir alle Anstrengungen unternehmen, damit die Raiffeisenlandesbank OÖ auch 2025 und darüber hinaus am Markt so gut reüssieren kann wie bisher. Kundennähe wird, mehr denn je, ein zentraler Baustein unserer Geschäftsphilosophie sein. Auch Regionalität und Nachhaltigkeit sind tief in der Raiffeisen-DNA verankert.

Die Raiffeisenlandesbank OÖ wird sich in vielen Bereichen weiterentwickeln, gerade die Anpassung an Kundenbedürfnisse ist ein laufender Prozess. Digitale Technologien helfen uns dabei, das Wirtschaftsleben unserer Kundinnen und Kunden Schritt für Schritt zu erleichtern, zudem wollen wir unser starkes Netzwerk noch umfangreicher in die digitale Welt übersetzen und für unsere Kunden nutzbar machen. Wichtig ist und bleibt aber auch in Zukunft der persönliche Kontakt als Basis für eine enge und vertrauensvolle Kundenbeziehung.

Foto: RLB OÖ/Werner Harrer

 

The Deputy General Director of Raiffeisenlandesbank Oberösterreich on the importance of a stable and strong partner in economically turbulent times.

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich was able to record stable growth in the first half of 2024, particularly in terms of financing volume. In your opinion, what factors contributed to this success?

Developments at the European and global level naturally leave their mark on an exporting country like Austria. This makes it all the more important for companies and institutions, as well as private individuals, to have a stable and strong banking partner at their side who can support them in such difficult phases with consistency, competence and know-how. Our customers know that they can rely on Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, especially in turbulent economic times, and they experience this in regular, personal and close customer contact.

Our stability and customer focus were also evident in our half-yearly results for 2024. Here, we were able to continue our successful course and achieve a very good result on the basis of our forward-looking and sustainable orientation in the interests of our customers.

How do you see the market developing in the future in view of the current economic challenges?

There is no doubt that we are currently facing a difficult economic environment. In addition to stagnating demand, domestic companies are struggling with high energy prices, the effects of high wage agreements are being felt, and the excessive bureaucratic hurdles that we have created at the European level are creating competitive disadvantages at the international level.

Unfortunately, there is currently no fundamental economic change for the better in sight. This makes it all the more important for private and corporate customers to be able to rely on their bank as a stable partner. In this respect, we are pursuing a consistent and sustainable growth strategy in the interests of our customers, while always keeping an eye on risk.

Equity investments are an important business area for RLB OÖ. Is the portfolio being expanded further and in which sectors?

Equity investments have been an important business area for Raiffeisenlandesbank Oberösterreich for decades. With this commitment, we take on the role of a long-term and stable core shareholder and, above all, we want to strengthen and develop the domestic business location. In addition, we also offer temporary equity solutions, e.g. management buyouts or expansion financing.

Our investment segment is and remains a key strategic pillar and is what sets us apart from other banks. We want to further expand our investment area through Raiffeisen Beteiligungsholding GmbH as a long-term investment partner for established companies and through Invest Unternehmensbeteiligungs AG, the leading private equity fund in Austria.

Savings products and securities investments are experiencing a renaissance at Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. How do you intend to use this trend to further strengthen the trust and loyalty of your private customers?

We rely on competent, reputable and individual advice to continue to justify the trust of our customers. The most suitable products always depend on the individual's personal situation and their willingness to take risks. Before investing money, whether on the stock market or in a fund savings plan, you should define your goals. It makes a difference whether you want to make a short-term investment or build up assets over the long term.

What long-term goals do you have for the development of RLB OÖ and which areas do you want to particularly promote?

As the central institution of the Raiffeisen sector in Upper Austria and the fifth largest bank in Austria, we not only work for the success of our customers. With our daily work, we also want to make a significant contribution to the stability and security of the domestic business location and, in addition, to engage in socially relevant topics such as energy supply, health, education, culture and sports.

To do this, we need clear ideas and visions for the future, as well as a strong economic base. I am convinced that we have the necessary strength to continue to shape the future of our economy and our society in a positive way.

What are your plans for the coming year?

On the one hand, we will do everything we can to support our customers as best we can through these challenging economic times. In addition, the entire banking industry is confronted with an increasingly complex regulatory environment. Mastering this is certainly an immense challenge for banks.

In this context, we will make every effort to ensure that Raiffeisenlandesbank Oberösterreich continues to be as successful in the market as it has been in the past and beyond in 2025. More than ever, customer focus will be a central component of our business philosophy. Regionality and sustainability are also deeply rooted in the Raiffeisen DNA.

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich will continue to develop in many areas, and adapting to customer needs is an ongoing process. Digital technologies help us to make our customers' business lives easier step by step. We also want to translate our strong network into the digital world to an even greater extent and make it available to our customers. However, personal contact remains and will continue to remain important in the future as the basis for a close and trusting customer relationship.

Photo: RLB OÖ/Werner Harrer

Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner. Die Generaldirektor-Stellvertreterin der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich über Regionalität, Wettbewerb und den Erfolgsfaktor Innovation.

 

Als stellvertretende Generaldirektorin der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich sind Sie maßgeblich an der strategischen Ausrichtung der Bank beteiligt. Wie hat sich die Bank in den letzten Jahren angesichts der sich wandelnden wirtschaftlichen und technologischen Landschaft positioniert und welche Schwerpunkte setzen Sie für die Zukunft?

Als eine der größten österreichischen Banken verfolgen wir einen konsequenten und nachhaltigen Wachstumskurs. Wir bekennen uns klar zu einer zeitgemäßen Interpretation der Werte von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, denn diese stellen den Kunden in den Mittelpunkt und treffen mit Prinzipien wie Nachhaltigkeit und Regionalität den Zeitgeist. Im Sinne unserer Kompetenzen und Fähigkeiten wollen wir unsere Kundinnen und Kunden auch künftig professionell und mit größtmöglichem Engagement servicieren.

Wir wollen weiterhin auch auf Angebote abseits des klassischen Bankgeschäfts und dies vor allem in Form unseres Beteiligungsmanagements setzen. Diese Initiativen sollen durch ein klares Nutzungsversprechen einen echten Mehrwert bieten und Menschen und Unternehmen dort erreichen, wo sie dies gerade benötigen.

 

Wie geht die RLB OÖ mit der Balance zwischen digitalen Innovationen und persönlicher Kundenbetreuung um?

Um unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich begleiten zu können, braucht es die optimale Verzahnung von digitaler Innovation und persönlichem Kontakt. Zum einen sind Bankgeschäfte sind nach wie vor Vertrauensgeschäfte, weshalb wir Kundennähe und persönlichen Kontakt in den Mittelpunkt stellen. 

Darüber hinaus legen wir den Fokus auch auf die permanente Weiterentwicklung unserer digitalen Innovationen und Angebote. Diesen Rückenwind nutzen wir nicht nur für die tägliche Zusammenarbeit im Unternehmen, sondern auch um Kundinnen und Kunden das Wirtschaftsleben zu erleichtern. 

Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich ist regional tief verwurzelt. Welche Rolle spielt die Bank bei der Förderung von Wirtschaftswachstum und sozialer Entwicklung in Oberösterreich? Welche Initiativen unterstützen Sie, um lokale Unternehmen zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen?

Als eine der stärksten Banken Österreichs ist es unsere Aufgabe, die nötige Finanzkraft für die Umsetzung der innovativen Ideen der Unternehmen zu sichern. Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist der führende Bankpartner der oberösterreichischen Unternehmen. Gemeinsam mit den oberösterreichischen Raiffeisenbanken betreuen wir knapp jeden zweiten Klein- und Mittelbetrieb und haben enge Geschäftsbeziehungen mit den Industriebetrieben vor allem in Österreich und Südddeutschland.

Darüber hinaus sind wir auch an einigen Leitbetrieben beteiligt und nehmen dort die Rolle eines stabilen Kernaktionärs ein. Wir stellen unseren Unternehmenskunden nicht nur Fremdkapital, sondern auch eigenkapitalartige Produkte zur Verfügung und können so Expansionsfinanzierungen, Übernahmen etc. strukturiert begleiten. Dieser Verantwortung kommen wir sehr gerne nach, denn schlussendlich wollen wir dazu beitragen, Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Wohlstand in unserem Land zu sichern.

Eine der vielen Initiativen, die wir in unserem Bundesland unterstützt haben, war 2023 die Errichtung der Raiffeisen Arena in Linz. Das neue Stadion ist eine absolute Erfolgsgeschichte, die einen Mehrwert für Oberösterreich gebracht hat. Darüber hinaus sind wir auch ein starker Partner der Kultur. Wir sind beispielsweise Hauptsponsor der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024, des Brucknerfestes, der Konzertreihe Klassik am Dom oder des Lentos Kunstmuseum Linz.

Ein weiteres Beispiel ist der regionale Online-Marktplatz „findeR“. Auf dieser Plattform-Lösung können regionale Unternehmen ihre Dienstleistungen und Produkte präsentieren und verkaufen. Mit der Vernetzung von regionalen Unternehmen und Konsumenten stärken wir die Regionen und deren lokale Wertschöpfung. 

Die Raiffeisenlandesbank OÖ bildet gemeinsam mit den oö. Raiffeisenbanken die Raiffeisenbankengruppe OÖ.Welche Vorteile hat diese genossenschaftliche Zusammenarbeit? 

Die Konzentration auf genossenschaftliche Werte ist einer der Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft. Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften, Solidarität und Subsidiarität bilden hierbei ein stabiles Gerüst. Mit unserem starken Netzwerk können wir uns optimal für die Regionen engagieren, um Wertschöpfung zu generieren, die Lebensqualität zu verbessern, Ortskerne zu beleben und ein wichtiger Partner für die Menschen, Unternehmen, Institutionen und Vereine zu sein. 

Die Regulierung und Compliance sind wichtige Aspekte des Bankgeschäfts. Wie stellt die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich sicher, dass sie alle regulatorischen Anforderungen erfüllt, insbesondere im Hinblick auf Geldwäscheprävention und Datenschutz?

Unsere Kundinnen und Kunden müssen darauf vertrauen können, dass sorgsam und seriös mit dem uns anvertrauten Geld umgegangen wird, Prinzipien und Werte geachtet sowie Gesetze eingehalten werden und sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders hohen Verhaltensmaßstäben verpflichtet fühlen. Im Konzern der Raiffeisenlandesbank OÖ wurden deshalb genaue Richtlinien für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festgelegt, sowie umfassende Kontrollmechanismen etabliert.

Darüber hinaus stellen auch laufende Schulungen sicher, dass interne, regulatorische und gesetzliche Anforderungen strengstens eingehalten werden. Ein starkes Zeichen hat die Raiffeisenlandesbank OÖ vor allem aber auch damit gesetzt, dass im Vorjahr für die Themen Governance, Compliance, Recht und Nachhaltigkeit ein eigener, neuer Vorstandsbereich etabliert wurde. 

Die Zukunft des Bankwesens wird auch von politischen Entscheidungen und makroökonomischen Entwicklungen beeinflusst. Wie beurteilen Sie das derzeitige politische und wirtschaftliche Umfeld in Österreich und welche Auswirkungen hat es auf die Strategie der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich?

Österreich und Oberösterreich zählen nach wie vor zu den attraktivsten und stärksten Wirtschaftsregionen in Europa. Das soll auch so bleiben, wobei es hier ja nicht nur um Österreich geht. Der globale Wettbewerb verschärft sich weiter und wir müssen aufpassen, dass Europa nicht den Anschluss verliert. Hohe Abgaben und Bürokratie bremsen uns im Vergleich zu anderen Ländern.

Eine engere Zusammenarbeit auf EU-Ebene, und eine maßgebliche Entbürokratisierung und schnellere Entscheidungen wären dringend nötig. Wir müssen es schaffen, uns von einem dokumentations- und Regulatorik getriebenem System zu einem Anreizsystem zu entwickeln. 

Längerfristig wird für die Wettbewerbsfähigkeit auch das Angebot an qualifizierten Fachkräften wesentlich sein. Hier brauchen wir Schulen und Universitäten, die mit internationalen Top-Ausbildungsstätten mithalten können. Wir brauchen aber vor allem auch Unternehmen, die als Lehr- oder Weiterbildungsbetrieb Fachkräfte ausbilden. Ein eigenständiges Thema ist auch die demografische Entwicklung.

Es ist dringend notwendig, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um Österreich für ausländische Top-Arbeitskräfte attraktiver zu machen. In diesem Umfeld ist natürlich auch die Raiffeisenlandesbank OÖ vor Herausforderungen gestellt, die wir im Sinne unserer Kundinnen und Kunden bestmöglich meistern müssen. 

Innovation ist ein Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit. Welche Maßnahmen ergreift die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, um innovativ zu bleiben und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen? Können Sie konkrete Beispiele für innovative Projekte oder Produkte nennen, an denen die Bank derzeit arbeitet?

Für uns als Raiffeisenlandesbank OÖ ist es essenziell, durch kundenzentrierte Innovationen neue Geschäftspotenziale zu erkennen und zu erschließen. Damit möchten wir nachhaltiges Wachstum gewährleisten und den neuen Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden gerecht werden. Ein eigener etablierter Innovation Hub ist Treiber der Innovationskultur innerhalb der Raiffeisenlandesbank OÖ, mit dem Innovation ermöglicht, initiiert und strukturiert erarbeitet wird. 

Raum für Innovation und Design Thinking wurde im Herbst 2023 auch mit dem Raiffeisen Innovation Center (RIC) an der Johannes Kepler Universität in Linz geschaffen. Dort bieten wir Wissenschaft, Studierenden und Wirtschaft den idealen Rahmen, um gemeinsam neuartige Lösungen zu entwickeln. Ergänzt werden diese Maßnahmen beispielsweise um innovative Aus- und Weiterbildungsangebote sowie Arbeitskonzepte, die Innovationen fördern sollen. 

Die Finanzbranche steht vor ständigen Veränderungen und Herausforderungen. Wie sieht die langfristige Vision der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich aus und welche strategischen Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu verwirklichen und langfristigen Erfolg für die Bank und ihre Stakeholder zu sichern?

Keplinger-Mitterlehner: Die gesamte Bankenbranche ist mit einem stetig komplexer werdenden regulatorischen Umfeld konfrontiert. Dies zu bewältigen, ist sicher eine immense Herausforderung für Banken. In diesem Zusammenhang werden wir alle Anstrengungen unternehmen, damit die Raiffeisenlandesbank OÖ auch künftig am Markt so gut reüssieren kann wie bisher. Kundennähe wird, mehr denn je, ein zentraler Baustein unserer Geschäftsphilosophie sein. Auch Regionalität und Nachhaltigkeit sind tief in der Raiffeisen-DNA verankert.

Die Raiffeisenlandebank OÖ wird sich in vielen Bereichen weiterentwickeln, gerade die Anpassung an Kundenbedürfnisse ist ein laufender Prozess. Digitale Technologien helfen uns dabei, das Wirtschaftsleben unserer Kunden Schritt für Schritt zu erleichtern, zudem wollen wir unser starkes Netzwerk noch umfangreicher in die digitale Welt übersetzen und für unsere Kunden nutzbar machen. Wichtig ist und bleibt aber auch in Zukunft der persönliche Kontakt als Basis für eine enge und vertrauensvolle Kundenbeziehung.

Foto: RLB OÖ/Erwin Wimmer

Ob Reputation und Positionierung oder Krisen- und Streitfälle – die Agentur Kapp Hebein Partner hat sich ganz der Kommunikation verschrieben. Ein ABW-Talk mit Geschäftsführerin Michaela Hebein.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihren beruflichen Werdegang und die Tätigkeitsfelder Ihrer Agentur. 

Ich bin seit 23 Jahren im Bereich Öffentlichkeitsarbeit tätig und habe Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen strategisch beraten und operativ begleitet. Seit nunmehr fast zehn Jahren führe ich gemeinsam mit meinem Geschäftspartner die Kapp Hebein Partner GmbH. Bei der Gründung der Agentur vor zehn Jahren lagen die Schwerpunkte auf den Bereichen Reputation und Positionierung, Krisenkommunikation sowie Litigation PR und verfahrensbegleitende Kommunikation.

Was uns besonders freut: Viele Kunden der ersten Stunde vertrauen uns auch noch heute. Sie schätzen die Diskretion, dass wir zuhören, auch unangenehme Themen ansprechen und nachhaltige Kommunikationsstrategien entwickeln. Jüngst haben wir den Geschäftsbereich ESG-Kommunikation und Regulatory Affairs gegründet. Dabei beraten wir Unternehmen bei der Berichtslegung, der Corporate Governance sowie der Kommunikation zu allen Themen der Nachhaltigkeit.

Welche Leistungen werden von den Kunden primär nachgefragt?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Gemessen an den Tätigkeitsfeldern sind wir ausgewogen. Unsere Kunden schätzen, dass wir uns bei komplexen Themen schnell einarbeiten und auch rasch in der Lage sind Kommunikationsstrategien abzuleiten. In den letzten Jahren hat sich jedoch herausgestellt, dass die verfahrensbegleitende Kommunikation immer wichtiger wird. Unternehmen nehmen ein immer größer werdendes öffentliches Interesse bei Betriebsansiedelungen oder Betriebserweiterungen wahr, das auch den Ausgang des behördlichen Verfahrens beeinflussen kann. Diese Unternehmen suchen dann erfahrene Berater, die sie auf der kommunikativen Ebene unterstützen. 

Welche Kommunikationsbereiche sind besonders herausfordernd und benötigen bestmögliche Expertise?

Die Herausforderung steigt mit Komplexität und Zeitdruck, aber die bestmögliche Expertise ist in allen Bereichen gefragt. Man muss die Nuancen und Feinheiten der Themen und Sprache kennen und erkennen, inhaltlich und handwerklich auf dem neuesten Stand sein und immer mit dem großen Ganzen im Blick. Das macht für uns den Bereich ESG-Kommunikation so spannend: Wir leisten mitunter Pionierarbeit und müssen die Expertise u.a. durch die Analyse von Best Practices selbst aufbauen. 

Was fasziniert Sie an PR und Kommunikation?

Es ist eine sehr dynamische Branche mit vielfältigen Aufgabenbereichen, in der man nie auslernt. Wir haben in der Agentur ein virtuelles Jagdrevier für Kinder entwickelt, unterstützen Kunden bei Umweltverträglichkeitsprüfungen oder konzipieren Kongresse, um nur ein paar Dinge zu nennen. Da braucht es ein gut abgestimmtes Team, dem man vertrauen kann und das Ideen einbringt. Und man weiß beim Frühstück nie, wie sich der Tag entwickeln wird. Diese Unberechenbarkeit und Vielfalt machen Spaß und die PR zu einer der schönsten Professionen. 

Foto: Werner Streitfelder

Seit mehr als fünf Jahren gehört Sie zu den wenigen Frauen im obersten Banken-Management. ABW sprach mit Michaela Keplinger-Mitterlehner über Finanztipps für Frauen, junge Kunden und die Technik von morgen.

 

Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Geschäftsjahr?

Trotz einer abgeschwächten Konjunkturentwicklung hat die Raiffeisenlandesbank OÖ ihre nachhaltig erfolgreiche Entwicklung im ersten Halbjahr 2019 weiter fortgesetzt. So konnten wir im Konzern der Raiffeisenlandesbank OÖ das Finanzierungsvolumen um 808 Millionen Euro auf 23,2 Milliarden Euro (+ 3,6 Prozent gegenüber Ende 2018) steigern. Darüber hinaus ist es uns gelungen, die intensive Partnerschaft mit unseren Unternehmens- und Privatkunden weiter auszubauen. Die Anzahl der Firmenkunden ist mit einem Plus von 2,7 Prozent von Jänner bis Juni 2019 auf 15.898 abermals spürbar gestiegen. 

Im Vorjahr haben Sie mit der Vorsorge-Beratung eine große Offensive gestartet und das Thema Altersvorsorge Erwachsenen und Jugendlichen nähergebracht. War diese Offensive erfolgreich? 

Grundsätzlich bieten wir unseren Kundinnen und Kunden eine breite und an jede Lebenssituation individuell angepasste Palette an Vorsorgelösungen an. Diese reicht von Sparprodukten über Versicherungen und Wertpapieren bis hin zur Begleitung bei der Weitergabe von Vermögen. Im Vorjahr haben wir zusätzlich zahlreiche Kundenveranstaltungen zur Altersvorsorge organisiert und uns dabei auch auf das Thema Immobilien fokussiert. Es wurde dabei beispielsweise erläutert, was beim Übergeben, Schenken und Vererben einer Immobilie zu beachten ist. Und wie wir am regen Interesse unserer Kundinnen und Kunden festgestellt haben, ist die Altersvorsorge bzw. die Absicherung der Zukunft ein Thema, das die Menschen intensiv beschäftigt. 

Wie gut kommt die Raiffeisen FondsPension an?

Dass sich oberösterreichweit bereits mehr als 1.000 Kundinnen und Kunden für eine „Meine Raiffeisen FondsPension“ entschieden haben, zeigt deutlich, wie gut diese bei unseren Kundinnen und Kunden ankommt. Die Raiffeisen FondsPension kombiniert die Vorteile der klassischen Lebensversicherung als Fundament einer soliden Pensionsvorsorge mit den Ertragschancen der Wertpapierfonds der KEPLER-FONDS KAG, die eine der renommiertesten Fondsanbieter im deutschsprachigen Raum ist.

Haben Sie spezielle Finanz- und Vorsorgetipps konkret für Frauen? Welche Veranlagungsstrategie empfehlen Sie?

Gerade wenn es um die persönliche Absicherung und Vorsorge geht, haben Frauen oftmals andere Bedürfnisse als Männer. Dies ist insbesondere auf geschlechtsspezifisch hervorgerufene Umbrüche im Lebenslauf, wie etwa durch Karenzzeiten oder Teilzeitarbeit, zurückzuführen. Ein geringerer Lebensverdienst führt auch zu einer niedrigeren staatlichen Pension. Daher hat für Frauen oftmals auch eine Scheidung oder der frühzeitige Tod des Partners weitreichende finanzielle Folgen. Das alles verdeutlicht die Notwendigkeit der richtigen Eigenvorsorge, um den gewohnten Lebensstandard im Falle des Falles halten zu können. Hier wollen wir ein größeres Bewusstsein schaffen. Unsere Beraterinnen und Berater sind entsprechend geschult und erstellen gemeinsam mit unseren Kundinnen eine individuelle und maßgeschneiderte Veranlagungsstrategie, die auf die unterschiedlichen Lebensphasen Rücksicht nimmt.  

Wie erreichen Sie die Zielgruppe der jungen Bankkunden, womit sprechen Sie diese an?

Der Raiffeisenbankengruppe OÖ ist es ein großes Anliegen, in die jüngere Generation zu investieren und sie auf ihrem Lebensweg zu fördern. Dazu zählt auch, dass wir Kinder und Jugendliche möglichst bald mit Finanzthemen vertraut machen wollen – und das dem Trend der Zeit entsprechend überwiegend online und über Social Media. Unter dem Titel „Financial Education“ bietet Raiffeisen OÖ für die verschiedensten Altersgruppen online eine breite Palette an Lernunterlagen und Videos, die umfassende Informationen rund ums Geld enthalten. Auch auf boerse-live.at und auf der Website sowie den Social Media-Kanälen unserer Fondstochter KEPLER-FONDS KAG erläutern wir in Videos die Welt der Wertpapiere und Börsen. Darüber hinaus setzen wir mit zahlreichen Aktionen und Projekten wie Lese- und Malwettbewerben oder dem Börsespiel Akzente, um junge Menschen zu fördern und die Bedeutung von wirtschaftlichen Themen zu vermitteln.

Welche Möglichkeiten bietet die RLB OÖ jungen Menschen beim Vermögensaufbau?

Beim Vermögensaufbau für junge Menschen eignen sich Fondssparpläne sehr gut, bei denen regelmäßig Anteile eines Wertpapierfonds nach Wahl in Höhe von mindestens 50 Euro erworben werden. Der Kunde bestimmt, worin, wie lange und wieviel er veranlagen möchte und sorgt so in kleineren oder größeren Schritten für die Zukunft vor. Als zweites Produkt bieten wir den TopZins Sparplan an, mit dem bereits ab 70 Euro monatlich in eine Raiffeisen-Anlage angespart werden kann und der Anleger am Ende der Laufzeit einen fixen Auszahlungsbetrag, der bereits im Vorhinein bekannt ist, erhält. Derzeit bietet die Raiffeisenlandesbank OÖ zwei Laufzeiten mit sieben und 15 Jahren an.

Welche Herausforderungen erwarten Sie, angesichts der anhaltenden politischen Unsicherheiten, im Finanzsektor im kommenden Jahr?

Global betrachtet werden Themen wie der Brexit oder der Handelsstreit zwischen den USA und China weiterhin großen Einfluss auf die Weltwirtschaft haben. Herausforderungen bestehen aber auch beispielsweise in den gesetzlichen Regularien, die Banken erfüllen müssen und die sicherlich überzogen sind. Im Sinne einer Herausforderung fragen wir uns aber auch selbst: Wo können wir noch besser werden? Wie kann sich die Raiffeisenlandesbank OÖ noch klarer als der Mitbewerb positionieren?

Wird der digitale Vertrieb die persönliche Beratung in absehbarer Zeit ablösen?

Viele alltägliche Geldgeschäfte erfolgen bei Raiffeisen Oberösterreich bereits digital: 94 Prozent aller Transaktionen werden online abgewickelt. Bei der persönlichen Veranlagungsstrategie setzen unsere Kundinnen und Kunden aber nach wie vor auf die kompetente Beratung in den regionalen Raiffeisenbanken. Raiffeisen in Oberösterreich steht daher für die intelligente Vernetzung von innovativen Online-Angeboten und einem starken Bankstellen-Netz mit persönlicher Betreuung, und das wird auch in Zukunft so bleiben. 

Wie wichtig sind die Themen künstliche Intelligenz und Blockchain für das Finanz-Business?

Die Blockchain-Technologie wird in Zukunft nicht nur die Finanzbranche, sondern viele andere Bereiche unseres Lebens nachhaltig verändern. Sie hat das Potenzial, Prozesse einfacher, schneller und sicherer zu machen. Die Raiffeisenlandesbank OÖ will diese Entwicklung aktiv mitgestalten und beschäftigt sich aktuell intensiv mit einer Reihe von neuen Möglichkeiten, die sich aus der digitalen Transformation ergeben. Dazu haben wir einen eigenen Innovation Hub installiert, dessen Aufgabe die Analyse und Bewertung von Trends, Marktumfeld, Start-ups und Fin-Techs sowie die Begleitung von Innovationsprozessen in der Raiffeisenlandesbank OÖ ist.

Zur Person

1983: Matura am BRG Rohrbach

1988: Sponsion an der Universität Wien (Studium Geschichte, Philosophie, Psychologie und Pädagogik) 

1988: Eintritt in die Österreichische Länderbank AG als Trainee

Anschließend verschiedene Stationen in der Bankbranche

Seit 07/2007: Mitglied des Vorstandes der Raiffeisenlandesbank OÖ 

Seit 01/2014: Generaldirektor-Stellvertreterin der Raiffeisenlandesbank OÖ

Foto: RLB OÖ

Mit knapp 2.000 Mitarbeitern sorgt die die café + co International Holding für den Betrieb und das Service von Getränkeautomaten in Österreich sowie Mittel- und Osteuropa.

 

ABW sprach mit der Marketingleiterin über Herausforderungen, Perspektiven und Ziele im neuen Jahr.

Zwei Jahre Corona, jetzt ein nicht einschätzbares politische Schockszenario in der Ukraine – mit welchen Marketingaktionen erreichen Sie verunsicherte Kunden?
Die letzten beiden Jahre waren auch für café+co eine Herausforderung. Wir haben jedoch die Zeit genutzt um bei Kunden und Konsumenten nachzufragen, was sie sich von einem Vollversorger in der Betriebsverpflegung wünschen. Die Studienergebnisse zeigen ganz deutlich, dass höchste Qualitätsstandards und bester Geschmack von den Konsumenten verlangt wird.

Das gilt nicht allein für den Kaffee, sondern gleichermaßen für frische Snacks und Kaltgetränke. Als Qualitäts- und Serviceleader im Bereich Automaten-Catering bestärkt uns dies, unseren eingeschlagenen Weg weiter zugehen und konsequent auszubauen.

Dazu zählt auch die Herkunft der Produkte, die in unseren selbst produzierten frischen Weckerln in den Snack-Automaten angeboten werden. Daher legen wir ganz besonders Wert auf enge und langfristige Partnerschaften mit lokalen Produzenten aus dem Umkreis unserer Produktionsstandorte Graz und Linz.

Unter dem Motto „Gutes kommt von Nah!“ werden täglich rund 8.500 frische Weckerl eigenhändig von den Teams der café+co-Frischeproduktionen hergestellt und bereits bis zum Start der Bürozeiten in die Automaten gefüllt. Durch die regionalen Zulieferer ist auch die Vielfalt und Abwechslung in unseren Snack-Geräten garantiert.

Ihr Leitmotiv in nicht immer einfachen Zeiten?
Positiv in die Zukunft blicken und sich auch an kleinen Dingen erfreuen! Nach jeder schwierigen Zeit kommt auch wieder ein Hoch und auf dieses gilt es zielstrebig hinzuarbeiten.

Die Marketingbranche ist äußerst dynamisch und orientiert sich natürlich an Kundenwünschen. Was ist derzeit besonders gefragt? Welchen Vermarktungsschienen gehört die Zukunft?
Wir erleben derzeit eine Veränderung der Arbeitswelt. Homeoffice wird bis zu einem gewissen Grad bleiben, daher haben wir auch neue Geschäftsmodelle entwickelt, wie die mocca manufaktur – hier kann man auf Mietbasis eine Top-Kaffeemaschine mieten und wir liefern den Kaffee und die Füllprodukte wie Kakaomischungen. Die Befüllung und Reinigung erledigt der Kunde selbst und auf Wunsch bieten wir ein technisches Service. Die kleinen Tabletop-Geräte produzieren hervorragenden Kaffee, frisch gemahlen und sogar mit Frischmilch für einen perfekten Latte Macchiato. Also feinste Kaffeequalität für kleine Officeeinheiten.

Auch unserer Snack-Linie wird von Unternehmen immer stärker nachgefragt und war in Pandemiezeiten ein wichtiger Ersatz für geschlossene Gastronomie oder Kantinen.

Für uns ist hier in erster Linie die Kommunikation über online-Plattformen (wie unsere Website und Social Media) eine wichtige Schiene um mit dem Kunden in Erstkontakt zu treten – zusätzlich zu Empfehlungsmarketing. 

Eine Frage an Sie, als anerkannte Marketingexpertin: Welche Themen sollten Unternehmen keinesfalls unterschätzen?
Ganz wichtig ist für uns die Betreuung der Kunden und Konsumenten auch nach der Aufstellung der Geräte. Dabei erfährt man aus erster Hand, ob der Service und die Qualität passen, was besonders geschätzt wird, was es zu optimieren gilt und was sich der Kunde wünscht.  Dies sind wichtige Anhaltspunkte für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.

Ihre Pläne für dieses Jahr?

Unseren eingeschlagenen Weg weiterhin konsequent zu verfolgen und auf beste Qualität- und Service setzen. Bei der Kaffeeversorgung stehen die Lösungen für die neuen kleineren Büroeinheiten im Fokus sowie dem Konsumenten das Bezahlen so angenehm und bequem wie möglich zu machen. Also über Karte oder die café+co- SmartPay-App.

Regionalität ist bei unseren selbst produzierten Snacks ein wichtiger Faktor. Beim Kaffee unterstützen wir beispielsweise mit dem Direktimport der grünen Bohnen für unseren Premium-Kaffee BULUNGI nach wie vor die Kooperative in Uganda.

Foto: cafe + co

Die Generaldirektor-Stellvertreterin im Vorstand der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich über Kundenzufriedenheit in Corona-Zeiten, nachhaltige Veranlagung und den Stellenwert von Bargeld.

 

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf das Geschäftsjahr ausgewirkt?

Wir sind mit dem Jahresergebnis vor dem Hintergrund eines äußerst herausfordernden Umfelds sehr zufrieden. Der Großteil unserer Kunden ist gut durch die Krise gekommen, hat auch 2020 mutig in die Zukunft geblickt und kräftig investiert. Das zeigt sich bei den um 6,9 Prozent gestiegenen Investitionsfinanzierungen. Wir konnten 2020 ein erfreuliches Betriebsergebnis mit einem Plus von 19,4 Prozent aufweisen und auch eine Steigerung bei der Kernkapitalquote erreichen. Diese Eigenkapitalstärke bringt die so wichtige Stabilität für die Begleitung unserer Kunden.

Oberösterreich punktet als Standort von Leitbetrieben und mit Wirtschaftskompetenz – in welcher Weise unterstützt die RLB OÖ die Betriebe in diesen herausfordernden Zeiten?

Wir haben klar gesehen, dass die persönliche Beratung gerade in Krisenzeiten extrem wichtig und wertvoll ist und auch von unseren Kundinnen und Kunden entsprechend geschätzt wird. Das bestätigt uns auch eine aktuelle Auszeichnung: Die Raiffeisenlandesbank OÖ wurde kürzlich mit dem Recommender-Award des Finanz-Marketing Verband Österreich für herausragende Kundenorientierung in der Kategorie Großbanken ausgezeichnet. Damit verzeichnen wir die höchste Weiterempfehlungsbereitschaft und die zufriedensten Kunden in ganz Österreich. Das freut uns sehr und ist eine klare Bestätigung für unseren eingeschlagenen Weg.

Die Spezialisten in der RLB OÖ und den oberösterreichischen Raiffeisenbanken kennen einerseits genau die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden und stehen andererseits in engem Austausch mit den Förderstellen. So können wir eine umfassende Beratungsleistung und eine hohe Kompetenz im Bereich Förderfinanzierung bieten – von der zeitgereichten Antragsstellung bis zur optimalen Finanzierungsstruktur. Diese Rolle wurde uns auch im aws-Bankenranking bestätigt: Raiffeisen Oberösterreich hielt 2020 den größten Marktanteil bei erp-Krediten und war damit österreichweit die stärkste Förderbank.

Wie hat sich das Kundenverhalten durch die Krise verändert?

Klar ist, die Krise hat den ohnehin unaufhaltsamen Trend der Digitalisierung weiter verstärkt! Aber auch Regionalisierung und Personalisierung haben einen Schub verliehen bekommen. Daher haben wir es immer mehr mit hybriden Kunden zu tun. Vielen von ihnen nutzen unser umfassendes digitales Angebot bevorzugt für die alltäglichen Bankgeschäfte, die auch immer häufiger über das Smartphone abgewickelt werden.

Deshalb entwickeln wir unsere digitalen Services und Innovationen permanent weiter, um unseren Kundinnen und Kunden das Wirtschaftsleben zu erleichtern. Für größere finanzielle Vorhaben und die Umsetzung von persönlichen Zukunftsinvestments schätzen die Kundinnen und Kunden die persönliche Beziehung zu ihrem Kundenberater, der ihre Anliegen kennt und immer erreichbar ist. Als finanzieller Nahversorger in der Region bieten wir hier einen entscheidenden Mehrwert.

Wie sieht die Kundenberatung der Zukunft aus?

Das Angebot verschiedener Kanäle ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wir haben unser Angebot diesbezüglich auch während der Corona-Pandemie kontinuierlich ausgebaut und zum Beispiel die Videoberatung oder die digitale Signatur sowie die digitale Vermögensverwaltung mit dem Namen WILL etabliert. Das wird gut angenommen und wird auch in Zukunft ein Bestandteil unserer Kundenbegleitung bleiben. Aber unsere Stärke ist nach wie vor und auch in Zukunft die persönliche, vertrauensvolle Beratung unserer Kundinnen und Kunden!

Mit welchen Branchen-Trends rechnen Sie in den kommenden Jahren?

Ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben, ist die nachhaltige Veranlagung. Deren Stellenwert hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Dies hat einerseits mit einem gestiegenen Bewusstsein und der Sensibilisierung der Gesellschaft, andererseits aber auch mit konkreten regulatorischen Maßnahmen zu tun. Die KEPLER-FONDS KAG, die Fondstochter der RLB OÖ, beschäftigt sich seit 20 Jahren mit nachhaltiger Geldanlage und zählt damit zu den Pionieren bei grünen Investments. Aktuell verwaltet die KEPLER-FONDS KAG von den rund 18 Milliarden Euro an Kundengeldern schon rund 2,7 Milliarden Euro nach ethisch-nachhaltigen Kriterien. 

Im Private Banking sind ethisch-nachhaltige Investments bei jedem Portfoliogespräch ein Thema und ein Großteil unserer Kundinnen und Kunden investiert in Veranlagungen mit nachhaltigem Schwerpunkt. Auch im Firmenkundenbereich spielt das Thema Nachhaltigkeit sowohl im Bereich Reporting als auch im Bereich grüne Finanzierungen eine immer größere Rolle.

Ein weiterer Trend, der gerade durch die Corona-Pandemie einen neuen Schub verliehen bekommen hat, ist Regionalität. Das ist ebenso wie die Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil unserer Raiffeisen-DNA! Umso mehr gilt es diese Erfolgsprinzipen jetzt hochzuhalten und neu zu denken. So wollen wir unsere Kundinnen und Kunden künftig noch stärker vom System Raiffeisen, also von der Füreinander-Kultur und unserem Netzwerk und damit von umfassenden Angeboten und Dienstleistungen, profitieren lassen.

Wie stehen Sie zu Plänen der Abschaffung des Bargeldes?

Über dieses Thema wird immer wieder mal in der Öffentlichkeit diskutiert. Ich kenne aber keine ernsthaften Überlegungen von relevanten Stellen wie etwa der Europäischen Zentralbank, das Bargeld abzuschaffen. Unser Standpunkt in der Raiffeisenlandesbank OÖ ist ganz klar: Die Kundinnen und Kunden sollen die Wahlfreiheit haben, wie sie bezahlen möchten.

Vorgaben oder Verbote sind hier sicherlich der falsche Ansatz. Und auch wenn die bargeldlosen Zahlungen aufgrund der komfortablen Möglichkeiten, wie etwa dem kontaktlosen Bezahlen an der Kassa, immer beliebter werden, hat Bargeld gerade in Österreich eine große Bedeutung für die Menschen. Ich glaube nicht, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird.

Stichwort „Kreditausfälle“ – wie gut ist die RLB OÖ darauf vorbereitet?

Corona-bedingt mussten 2020 deutlich mehr Risikovorsorgen gebildet werden – konkret 157,5 Millionen Euro im Jahr 2020 im Vergleich zu 18,2 Millionen Euro im Jahr 2019. Rund zwei Drittel sind auf Portfoliovorsorgen zurückzuführen, die aufgrund von gesetzlichen Vorgaben für mögliche Ausfälle in der Zukunft gebildet werden mussten.

Wir gehen aber davon aus, dass wir diese Risikovorsorgen nicht brauchen werden. Denn wenn wir unsere Firmenkunden als Indikator heranziehen, dann sehen wir aktuelle keine große Insolvenzwelle auf uns zukommen. Es gibt sicher herausfordernde Branchen, aber gerade die großen und global agierenden Firmen haben aus der Finanzkrise 2009 gelernt und entsprechende Eigenkapital- und vor allem Liquiditätsreserven aufgebaut. 

2020 lag die NPL-Ratio (Non Performing Loans Ratio), die Kreditausfälle beschreibt, bei 1,79 Prozent und damit auf sehr niedrigem Niveau und war sogar leicht rückläufig gegenüber 2019 (1,83 Prozent).

Wir sind also gut vorbereitet und gleichzeitig auch optimistisch!

Wie hat sich Corona auf den Arbeitsalltag ausgewirkt, welche Änderungen bzw. Neuerungen gibt es?

Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie gut wir auch dezentral arbeiten können. Dies war vor allem deshalb möglich, weil wir die Weichen in der Raiffeisenlandesbank OÖ unabhängig von der Pandemie in die richtige Richtung gestellt haben, indem wir etwa die notwendigen technischen Voraussetzungen geschaffen haben. SMART Office, also das Arbeiten von Zuhause oder anderen Orten aus, wird daher auch künftig ein Teil unseres Arbeitsalltags sein.

Allerdings nicht ausschließlich: Gerade für kreative Prozesse, für Projektarbeit oder mit Blick auf den internen Informationsfluss und auch die Loyalität dem Unternehmen gegenüber ist die Anwesenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter förderlich. Die virtuelle Teilnahme an Terminen wird sicherlich weiterhin möglich sein – denn es hat sich schon gezeigt, dass Video- und Telefonkonferenzen eine echte Alternative zu persönlichen Meetings sein können, weil sie auch Ressourcen sparen. 

Darüber hinaus haben wir bereits vor Corona in ausgewählten Konzernbereichen „New Ways of Working“ getestet, die sich unter anderem durch moderne Arbeitsumgebungen, mehr Flexibilität oder durch nahezu papierloses Arbeiten auszeichnen. Dieser Trend wird nachhaltig bleiben. Zur Unterstützung haben wir Prozesse angepasst, wie etwa die Digitalisierung der internen Hauspost, aber auch neue IT-Systeme eingeführt, die die interne Zusammenarbeit oder die Dokumentenablage vereinfachen, und vieles mehr.

Die neuen Formen und Adaptierungen im Arbeitsalltag und der Zusammenarbeit, die uns auch nach der Pandemie tagtäglich begleiten werden, schlagen sich darüber hinaus in der Planung unserer neuen Konzernzentrale am Linzer Europaplatz nieder: Es wird weniger persönliche Arbeitsplätze geben, dafür aber mehr Platz für flexibles Teamarbeiten und Projektmeetings. Das war allerdings schon vor der Pandemie so geplant, hat uns aber in unseren Überlegungen bestätigt. 

Ihre angepeilten Ziele für 2021?

Das übergeordnete Ziel ist klar, dass wir gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden gut durch das laufende Geschäftsjahr kommen und ihnen als verlässlicher, stabiler Partner bei allen Vorhaben und Herausforderungen zur Seite stehen. Dabei begleiten wir ja nicht nur über das klassische Kreditgeschäft, sondern unterstützen auch als starker Partner mit Eigenkapitalfinanzierungen über unsere Raiffeisen Invest Private Equity-Gruppe. 250 Millionen Euro sind für Beteiligungen reserviert, mehr als ein Drittel davon wurde bereits im ersten Halbjahr investiert.

Beteiligungen sind ein wesentliches strategisches Standbein der Raiffeisenlandesbank OÖ und eröffnen auch unseren Kunden neuen Perspektiven. Ein weiterer Meilenstein heuer ist die Fusionierung der HYPO Salzburg mit der Raiffeisenlandesbank OÖ, die im September – vorbehaltlich aller aufsichtsrechtlichen Genehmigungen – vollzogen werden soll. Damit stärken wir uns für die Zukunft, indem wir Synergien heben und Kräfte bündeln. Davon profitieren unsere Kundinnen und Kunden, und die stehen 2021 so wie sonst auch im Mittelpunkt all unserer Überlegungen und Aktivitäten.

Foto: RLB OÖ

Wie die Raiffeisenlandesbank OÖ mit Corona und den Folgen umgeht, erzählt die Generaldirektor-Stellvertreterin im ABW-Interview.

 

Dass wir unseren Kunden, gerade in herausfordernden Zeiten wie jetzt, Sicherheit und Stabilität geben können, setzt voraus, dass wir selbst entsprechend gerüstet sind – das ist insbesondere durch unsere gute Eigenkapitalausstattung der Fall. Die guten Bilanzergebnisse aus dem Jahr 2019 und auch unsere Struktur sind die besten Voraussetzungen, um diese Krise gemeinsam mit unseren Kunden zu meistern“, versichert Mag. Keplinger-Mitterlehner und sieht es als wichtige Aufgabe, für Stabilität zu sorgen. 

Man setze alle zur Verfügung stehenden Mittel ein, damit die Kunden und der gesamte Wirtschaftsstandort so gut wie möglich aus dieser noch nie da gewesenen Situation kommen können. 

Bei den Unternehmen ging es anfangs vor allem darum, die Liquidität sicherzustellen. Dort, wo es notwendig ist, wurden und werden auch Zinsen und Kreditrückzahlungen nach hinten geschoben. „Uns ist dabei besonders wichtig, möglichst schnell und unbürokratisch zu helfen. Wir erarbeiten gemeinsam mit unseren Kunden die besten Lösungen im Zusammenhang mit den staatlichen Förderungen. Hierbei kommt den Kunden unsere Finanzierungs- und Förderkompetenz besonders zugute“, so die Finanzexpertin.

Die Stimmung ist von Unsicherheit geprägt

Jedes Unternehmen und jeder Einzelne sei in irgendeiner Form von der COVID-19-Pandemie betroffen. Weil sich derzeit nur schwer abschätzen lasse, wie sich die nächsten Monate wirtschaftlich entwickeln werden, ist auch die Stimmung der Unternehmer von Unsicherheit geprägt. Bereiche wie etwa der Dienstleistungssektor und besonders Tourismus-Betriebe würden auch über den Sommer hinaus enorme Herausforderungen bewältigen müssen. Aufgabe als Bank sei es, die gesamte Schlagkraft zugunsten der positiven Entwicklung einzelner Unternehmen und des gesamten Wirtschaftsstandortes einzusetzen. 

Michaela Kauer ist Leiterin des Wien-Hauses in Brüssel. In einem Interview erzählt sie von der Geschichte des Hauses und der Wichtigkeit von Netzwerken innerhalb der EU.

 

Frau Kauer, können Sie als Leiterin des Wien-Hauses in Brüssel in kurzen Sätzen erklären: Worum handelt es sich dabei? Seit wann existiert es? Was sind seine Aufgaben? Warum wurde es ins Leben gerufen?

Das Wien-Haus ist offiziell das Verbindungsbüro der Stadt Wien zur EU und gehört organisatorisch zur Abteilung für Europäische Angelegenheiten des Magistrats. In Brüssel gibt es rund 300 solcher Büros von Städten und Regionen aus ganz Europa. Wir sind "Auge und Ohr" der Stadt Wien, wenn es um neue Gesetze und Förderungen geht, die Wien betreffen, und wurden 1996 eröffnet, ein Jahr, nachdem Österreich der EU beitrat. 

Die VBV-Vorsorgekasse hat sie zum Veranlagungsvorstand berufen. Michaela Attermeyer zählt zu den gefragtesten Persönlichkeiten im europäischen Altersvorsorge- und Pensionskassengeschäft.

 

Ich habe als Vorständin in der VBV-Vorsorgekasse die Verantwortung für die Veranlagung. Gleichzeitig bin ich in der VBV-Pensionskasse Bereichsleiterin – ebenfalls für den Bereich Veranlagung“, erörtert Mag. Michaela Attermeyer ihre neue Funktion. Für die betriebliche Altersvorsorge von 3,4 Millionen Menschen zu sorgen und so viel Sozialkaptal treuhändig zu veranlagen ist für sie eine wunderbare Herausforderung

„In der VBV-Gruppe veranlagen wir über unsere Pensionskasse und Vorsorgekasse mehr als zehn Milliarden Euro für unsere Kunde. Mein Ziel ist es – wie schon bereits in der Vergangenheit – langfristig für unsere Berechtigten eine sehr gute Performance zu erzielen“, so Attermeyer. Die Energie, die Dynamik und die Begeisterungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders schätzt. „Man spürt im Unternehmen, dass wir seit Jahren führend am Markt sind – da wird bewusst weiter gedacht, da gibt es den Mut Neues zu probieren und nach vorne zu blicken.“

Demokratisch und fordernd

Ihr Business-Highlight 2018 war eindeutig ihre neue Aufgabe. „Mir ist es persönlich sehr wichtig gewesen, hier rasch einen guten Überblick zu bekommen um mit meinen Mitarbeitern optimal arbeiten zu können und die notwendigen Entscheidungen fundiert treffen zu können“, so die Finanzexpertin, die an ihren Mitarbeitern schätzt, wenn diese ihre Verantwortung wahrnehmen und bestmöglich umsetzen. „Mir ist es in diesem Zusammenhang wichtig, von Kollegen und Teams zu sprechen und auch so zu führen: Jeder muss bereit sein, Entscheidungen in seiner Zuständigkeit auch selbst zu treffen und mit voller Kraft an den gemeinsamen Zielsetzungen mitzuwirken.“ Als Vorgesetzte beschreibt sie Ihren Führungsstil als demokratisch und fordernd. Sie höre sich stets Meinungen an, analysiere und treffe auf dieser Basis ihre Entscheidungen.

Welche Eigenschaften sind nötig, um als Managerin im Finanzbereich erfolgreich zu sein? „Neben der guten Ausbildung, der beruflichen Disziplin und Durchsetzungskraft in einer immer noch recht männlich dominierten Branche braucht man vor allem Hartnäckigkeit – und wenn man in der Veranlagung tätig ist zudem eine gewisse Ruhe und einen strategischen Weitblick für langfristige Entscheidungen. Bei uns geht es um nachhaltige Investments mit langfristiger Auswirkung“, so Attermeyer, die stets das große Ganze vor Augen hat – optimal für die Kunden zu arbeiten und den Berechtigten einen entsprechenden Nutzen zu bieten.

Zur Person

Prok. Mag. Michaela Attermeyer CPM ist seit Oktober 2018 Vorständin der VBV-Vorsorgekasse AG. Nach ihrem Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien war sie in einer der Vorgängergesellschaften der nunmehrigen VBV-Pensionskasse, zunächst als Mitarbeiterin in der Kundenberatung, später als Leiterin des Vertriebs tätig. Bereits 1998 wechselte sie ins Investment-Controlling und übernahm ab 2000 die Funktion der Bereichsleitung Veranlagung. 2005 leitete sie übergangsweise den Bereich Veranlagungsrisikomanagement der nunmehrigen VBV-Pensionskasse, bevor sie 2006 zur Bereichsleiterin Veranlagung der VBV-Pensionskasse bestellt wurde. Von 2013 bis 2018 war Michaela Attermeyer auch Geschäftsführerin der VBV-Asset Service GmbH. 

Foto: VBV-Vorsorgekasse

Ein ABW-Karriereporträt von Mag. Michaela Pedarnig, Head of Marketing and Communications Wiener Volkshochschulen (VHS).

 

Nach dem Studium der Anglistik und Publizistik in Wien und Mainz war Mag. Michaela Pedarnig beim Echo/VWZ-Verlag tätig. Im Jahr 2000 startete sie ihre Karriere bei den Wiener Volkshochschulen als Pressesprecherin, fokusierte sich jedoch rasch auf Marketing.

Was sie besonders an ihrer Tätigkeit schätzt, ist der Umstand, dass kein Tag wie der andere ist. „Es gibt im Marketing der Wiener Volkshochschulen immer wieder spannende Projekte, bei denen neue Ideen und Kreativität gefragt sind. Es macht auch einen großen Unterschied aus, für wen man Marketing macht – bei der VHS weiß ich, dass es für eine gute Sache ist, nämlich Bildung für alle. 

Michaela Keplinger-Mitterlehner hat eine beachtliche Karriere im Bankensektor gemacht. ABW sprach mit der Finanzexpertin über jene Themen, die die Branche derzeit besonders beschäftigen.

 

Welche Veranlagungsstrategie empfehlen Sie?

Welche Spar- und Veranlagungsprodukte zum Einsatz kommen, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Sparziel, der persönlichen Risikobereitschaft und der Laufzeit ab. Ein Muss ist die „eiserne Reserve“ am Sparbuch, mit der für unvorhersehbare Ereignisse vorgesorgt wird. Darüber hinaus sollte man auf ertragsorientierte Anlageformen wie Fonds oder Anleihen setzen.

Hier ist eine entsprechende Streuung wichtig. Das gilt für die Produkte ebenso wie für die Laufzeiten. Bei einem entsprechend langen Veranlagungshorizont von mehreren Jahren kann man durchaus einen Teil des Vermögens auch in Aktien oder Aktienfonds investieren. Bei Investitionen in Einzelaktien sollte allerdings sehr selektiv vorgegangen werden. Generell sollte man sein Geld aber nur dann in risikoreichere Produkte veranlagen, wenn man zumindest einen teilweisen Verlust auch verschmerzen kann.

Wo sehen Sie künftig die größten Herausforderungen für die RLB OÖ? 

Neben dem weiterhin historisch niedrigen Zinsniveau und den überbordenden Regularien ist und bleibt sicherlich die Digitalisierung die größte Herausforderung. Sie wird das Bankgeschäft weiter rasant verändern. Gleichzeitig werden damit die Anforderungen und Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden zunehmend differenzierter.

Der Zahlungsverkehr stellt hier eine besondere Innovations-Speerspitze dar, weil Neuerungen in diesem Bereich für die Kundinnen und Kunden unmittelbar nutz- und erlebbar werden. Wir setzen uns daher hier sehr intensiv mit neuen Entwicklungen auseinander, um mit innovativen Produkten einen echten Mehrwert zu bieten. Erfolgreich wird jene Bank sein, die eine Digitalisierungsstrategie und die damit in Zusammenhang stehende Aufbau- und Ablauforganisation erfolgreich umsetzen kann. Es werden verstärkt Synergien zu nutzen sein. Dazu braucht es Kooperationen – innerhalb eines Bankensektors, aber auch darüber hinaus, beispielsweise mit FinTechs. Darüber hinaus gehen wir auch mit neuen Bankstellenkonzepten neuen Wege.

 

 

Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner verrät im ABW-Talk, warum nicht nur das neue staatliche Pensionskonto Anlass sein sollte, sich intensiv mit der eigenen Zukunftsvorsorge zu beschäftigen.

 

Raiffeisen OÖ hat mit der Vorsorge-Beratung eine groß angelegte Offensive gestartet. Warum ist ihnen dieser Bereich so wichtig?
Wir wissen aus den unzähligen Kundengesprächen, die wir bei Raiffeisen Oberösterreich pro Jahr führen, dass die finanzielle Altersvorsorge sowohl bei Erwachsenen als auch bei Jugendlichen ein zentrales Thema ist. Als wichtigster finanzieller Nahversorger sehen wir es als unsere Verpflichtung an, mit unseren Kunden gemeinsam eine individuelle Strategie zu entwickeln um optional für die Zukunft vorzusorgen.

Stichwort neues staatliches Pensionskonto: Was bedeutet das für jeden einzelnen?
Das neue staatliche Pensionskonto bringt jetzt erstmals Klarheit und Transparenz. Es zeigt ganz genau, wie hoch der bisher erworbene Pensionsanspruch ist. Auf dieser Basis lässt sich hochrechnen, wie groß der Unterschied zwischen Einkommen und Pensionshöhe bei Pensionsantritt sein wird. Unsere Erfahrungswerte zeigen, dass die Höhe der staatlichen Pension in den überwiegenden Fällen nicht dem entspricht, was sich die Menschen als Einkommen im Alter wünschen. Zusätzlich sind damit auch viele Unsicherheiten verbunden, was z.B. den Nachkauf von Versicherungszeiten betrifft. Daher bieten wir jetzt bei Raiffeisen OÖ eine umfassende Vorsorge-Beratung an, die Klarheit schafft, was nun wirklich zu tun ist, damit man später seine Wunsch-Pension erhält.

Mit der Vorsorge-Beratung zur Wunsch-Pension – wie kann man sich das vorstellen?
Die Vorsorge-Beratung wird kostenlos von unseren Spezialisten in den Raiffeisenbanken durchgeführt. Bei dieser Beratung wird der zu erwartende Pensionsanspruch ermittelt und eine eventuell bereits bestehende, private Vorsorge ermittelt. Im Gespräch wird dann ein realistischer Plan für die Zukunft erstellt. Die Differenz zwischen der staatlichen Pension und der Wunschpension ist der Vorsorge-Bedarf. Um diesen zu decken, entwickeln unsere Spezialisten einen umfassenden strategischen finanziellen Plan, der sich an den individuellen Zielen und Bedürfnissen jedes einzelnen Kunden orientiert. Dieser beinhaltet aufeinander abgestimmte Vorsorgelösungen, die den Kapitalaufbau für die später gewünschte private Zusatzpension ermöglichen.

Was beinhaltet eine richtige Vorsorgelösung?
Welche Vorsorgeprodukte zum Einsatz kommen, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Absicherungswunsch, der Risikobereitschaft und der Laufzeit ab. Man muss auch nicht gleich seinen gesamten errechneten Vorsorge-Bedarf decken. Generell gilt aber: Je früher, desto besser! Denn schon mit kleinen monatlichen Beträgen kommt bei einer entsprechenden Laufzeit ein ansehnliches Kapital zusammen. Zusätzlich empfehlen wir in regelmäßigen Abständen den Vorsorge-Bedarf unter Einbeziehung des aktuellen Standes des staatlichen Pensionskontos und der aktuellen Lebenssituation neu zu berechnen, um die Vorsorge schrittweise zu erweitern und zu optimieren.
 
Foto: RLBOÖ

 Die Vorständin der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich im Austrian Business Woman-Gespräch.

 


Wien-2008  Seit 2007 sind Sie im Vorstand der Raiffeisenlandesbank OÖ? Was ist für Sie die größte Stärke Ihres Instituts?
Die Stärke liegt darin, dass wir ein finanzieller Nahversorger mit internationaler Kompetenz sind, sehr regional orientiert. Auch für die Zukunft wollen wir diese kundenorientierte Organisation bleiben, auch in einem sich verändernden Wettbewerb. Denn wir setzen auf langfristige Kundenbeziehungen und nicht auf die kurzfristige Ergebnismaximierung.
 
Das empfinde ich als sehr positiv, auch für meine Arbeit. Dadurch ist es möglich, auch Strategien umzusetzen, die sich nicht von heute auf morgen in der Ergebnisrechnung niederschlagen müssen, sondern sich nach ein paar Jahren positiv auswirken. Und die regionale Orientierung ist ein Vorteil, weil man vor Ort für den Kunden da ist und Innovationen sehr schnell umgesetzt werden können.

Wenn wir ein neues Produkt kreieren wollen, brauchen wir keine langen Entscheidungswege. Diese Entwicklungskompetenz für innovative Dienstleitungen wollen wir in Zukunft noch weiter ausbauen. Ein Studium der Geschichte, Philosophie, Psychologie und Pädagogik – im Grunde ist das keine Ausbildung, die auf eine Karriere als Bankerin verweist.

Ich kam zufällig durch einen Einstieg als Werkstudentin ins Bankwesen. Ich habe bereits während des Studiums gemerkt, dass mich die Branche interessiert und deshalb auch Schwerpunkte auf Wirtschaftsthemen oder Werbepsychologie gelegt. Mein Studium sieht außerdem von außen betrachtet exotischer aus, als es in der Praxis ist, es hat viel mit Volkswirtschaft oder Nationalökonomie zu tun. Das Bankfachwissen musste ich in den ersten Jahren nachlernen, bei Lehrgängen in BWL zum Beispiel, vieles davon natürlich in der Freizeit.

Hatte das „exotische“ Studium auch Vorteile?
Ich habe festgestellt, dass mir etliche Dinge, die ich in meiner Führungsausbildung gelernt habe, schon aus dem Studium heraus bekannt waren.
 
Etwa, dass jeder unterschiedliche Wirklichkeiten hat, bei denen man ihn abholen muss. Das kommt mir in Kundengesprächen zugute, wo man Bedürfnisse herausfiltern und darauf eingehen muss. Durch mein „exotisches“ Studium, die weiteren Ausbildungen und die Praxis kann ich sehr viele Bereiche kombinieren und vernetzen.

Das klingt nach sehr viel Einfühlungsvermögen – ist das auch ein grundsätzlicher Unterschied im Führungsstil von Männern und Frauen?
Ich glaube nicht, dass es einen prinzipiellen Unterschied im Führungsstil von Frauen und Männern gibt. Meiner richtet sich danach, mit welchem Mitarbeiter ich es zu tun habe. Manche brauchen wenig Spielraum, einige viel, denen kann ich die „lange Leine“ lassen. Aber natürlich gibt es auch Situationen, in denen man nicht diskutieren kann, in denen Entscheidungen gefragt sind. Die Kunst ist, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Was bedeutet Geld eigentlich für Sie privat?
Geld bedeutet für mich Sicherheit und Freiheit. Bei Geldanlagen war ich früher spekulativ, jetzt werde ich älter und erfahrener, setze auch auf Aktienfonds. Ich bemühe mich, sehr diszipliniert zu sein, so wie ich es meinen Kunden empfehle, setze ich auf Aktiensparpläne und habe genauso einen Bausparer. Früher habe ich ein bisschen „ausprobiert“, was die Geldanlage betrifft.

Was war Ihre „eigenwilligste“ Geldanlage?
Ich glaubte früher, als Beraterin müsse man in etwas ganz Besonderes investieren. Bei der Wiedervereinigung Deutschlands dachte ich, dass die jetzt wahrscheinlich Häuser bauen wollen, aber nicht aus Ziegel. Deshalb habe ich Aktien von einem Spanplattenhersteller im ehemaligen Osten gekauft. Binnen kurzem hat sich deren Kurs halbiert. Mein Mann meinte damals, das seien Wertpapiere „zum Vererben“. Nach drei bis vier Jahren aber konnte ich sie sogar mit einem kleinen Gewinn verkaufen.
 

Foto: RLB OÖ

 

Ein effizientes Steuersystem ist für die Unternehmerin und Politikerin der Schlüssel zu einer gesunden Wirtschaft.

 

„Durch gezielte Investitionen in Forschung, Technologie und Digitalisierung können neue Wachstumsfelder erschlossen und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft gestärkt werden. Besonders wichtig ist die Unterstützung von KMUs bei der Digitalisierung“, so Melanie Eckhardt. Gerade im Burgenland sollten regionale Unternehmen und nachhaltige Tourismusprojekte gefördert werden, um Arbeitsplätze zu sichern und die lokale Wertschöpfung zu erhöhen. Auch eine effizientere Verwaltung und der Abbau unnötiger Bürokratie können Unternehmen entlasten und öffentliche Mittel einsparen.

Eine strikte Kontrolle der öffentlichen Ausgaben und die Vermeidung unnötiger Verschuldung sind unerlässlich. Eckhard spricht sich klar für eine Senkung der Einkommensteuer und der Abgabenquote für mittlere Einkommen aus, um die Kaufkraft zu stärken und den Konsum anzukurbeln. Auch steuerliche Anreize für Unternehmen, die in Forschung, Entwicklung und nachhaltige Technologien investieren, können Innovationen fördern und langfristig zu einem höheren Wirtschaftswachstum beitragen.

Trotz Fortschritten gibt es leider immer noch große Ungleichheiten in der Arbeitswelt. Um die Gleichstellung der Geschlechter und die soziale Gerechtigkeit zu fördern, schlägt Eckhardt folgende Maßnahmen vor: Flexible Arbeitszeitmodelle könnten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, was insbesondere Frauen zugute käme, die häufig den Großteil der Familienarbeit übernehmen. Gezielte Förderprogramme und Mentoring sollen den Anteil von Frauen in Führungspositionen erhöhen und ein Netzwerk für weibliche Führungskräfte aufbauen. Investitionen in Bildung und lebenslanges Lernen sind entscheidend. Spezielle Programme zur Förderung von Mädchen und Frauen in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sollen eingeführt werden.

Foto: Privat 

Melanie Erasim vertritt eine klare Position: Runter mit den Steuern überall dort, wo tatsächlich Leistung für Österreichs Wirtschaft und Österreichs Arbeitnehmer generiert wird. 

 

Die ungebremste Vermögensanhäufung einiger Weniger müsse endlich gerecht besteuert werden, so Melanie Erasim. Ähnlich sieht es bei Unternehmen aus: „Es gibt unzählige kleine und mittlere Unternehmen, die brav relativ hohe Steuern zahlen. Und dann gibt es internationale Konzerne, die sich mit verschachtelten Geschäften über Irland und die Niederlande fast jeder Besteuerung entziehen. Hier muss vor allem die Europäische Union diesem unionsinternen Steuerwettbewerb einen Riegel vorschieben“, so Erasim, die sich auch für eine Re-Industrialisierung ohne rauchende Schlote ausspricht.

Mit dem Transformationsfonds habe die SPÖ dazu bereits eine wichtige Maßnahme vorgeschlagen. Darüber hinaus brauche es auch eine Trendwende in der Verkehrspolitik. „Die grüne Ministerin Gewessler hat zwar immer wieder markige Überschriften präsentiert, das von uns geforderte Klimaticket umgesetzt, aber letztlich zu wenig für die Verbesserung der Situation der Pendlerinnen und Pendler getan. Die Klimawende ist vor allem eine Verkehrswende, und daher müssen nicht nur attraktive Ticketpreise, sondern auch zuverlässige und pünktliche Zug- und Busverbindungen gewährleistet sein.“ Die nächste Bundesregierung müsse vor allem den Scherbenhaufen der Verteuerung aufräumen, die Klientelpolitik für Reiche und grüne Parteifreunde beenden und in Zukunftsbranchen und die Qualifikation der Arbeitnehmer investieren. „Was nicht passieren darf, ist ein Kaputtsparen der Wirtschaft durch pauschale Sparmaßnahmen“, so Erasim.

Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung

Ein wichtiges Thema ist für die Politikerin auch der Gender Pay Gap - also der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen. Während dieser in Wien bei 3,2 Prozent liege, verdienen Frauen in Niederösterreich im Schnitt immer noch mehr als 11 Prozent weniger als Männer.

Dafür gebe es Gründe: „In Wien ist der Gratiskindergarten längst verwirklicht, Niederösterreich hinkt hinterher, Wiens Frauen sind mobiler, vor allem durch das einzigartige Öffi-Netz, auch die Förderung von Frauen in Spitzenpositionen in der Stadt und im stadtnahen Bereich wird dort viel konsequenter verfolgt als bei uns. Was sicher ein bisschen wirken würde, wäre zum Beispiel eine radikale Lohntransparenz in den Betrieben, aber letztlich geht es immer um die tatsächlichen Rahmenbedingungen, die Frauen an ihrem Wohnort, an ihrem Lebensmittelpunkt vorfinden“.

Natürlich könne auf Bundesebene einiges getan werden, wie etwa der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr. Als Tourismussprecherin der SPÖ im Nationalrat weiß Melanie Erasim aus vielen Gesprächen mit Frauen, die in der Hotellerie oder im Gastgewerbe tätig sind, dass die Frage der Kinderbetreuung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nach wie vor die größten Sorgen sind und damit auch jene Themen, um die sich die Politik in erster Linie kümmern muss. Im Hinblick auf die bevorstehende Nationalratswahl rät die Politikerin allen, nicht auf ihre Stimme zu verzichten. „Denn dann bekomme ich mit ziemlicher Sicherheit ein schlechteres Ergebnis für meine Anliegen, als wenn ich meine Stimme einsetze. Wählen gehen ist also eine Frage der Vernunft und des Hausverstandes. Wer nicht wählen geht und hinterher jammert, braucht sich auch nicht über die Politik zu beschweren“.

Foto: SPÖ

Mag. (FH) Melanie Wallner ist seit Anfang Juli 2019 Leiterin der Marketingabteilung bei STIHL Österreich. Ihre Pläne: Neuausrichtung der Kommunikationsstrategie und Ausbau des Online Bereichs. 

Der international tätige Motorsägen- und Motorgerätehersteller STIHL blickt auf mehr als 50 erfolgreiche Jahre in Österreich zurück und betreut aktuell rund 800 nationale Fachhändler. Mag. (FH) Melanie Wallner (34) verantwortete die Presse- und Medienarbeit von STIHL Österreich agenturseitig als PR-Expertin bereits seit dem Jahr 2014. Nun folgte der Wechsel ins Unternehmen. Mit dem Neueinstieg von Wallner sichert sich das Traditionsunternehmen langjährige Expertise im PR-, Marketing- und TV-Bereich.

„Ich freue mich auf die neue Herausforderung und auch darauf, ab sofort für eine Marke mein gesamtes Know-how und 100 Prozent Leistung zu geben“, sagt Wallner. Auch Mag. Alexander Hembach, Geschäftsführer STIHL Österreich, blickt motiviert in die Zukunft: „Mit Melanie Wallner kommt frischer Wind in unser Marketing. Sie wird auch die digitalen Themen in unserem Haus vorantreiben und ausbauen.“


Breit gefächerte Expertise in der Medienbranche
Die gebürtige Wienerin begann ihre Erfolgsgeschichte als Redakteurin für bekannte TV-Formate. 2014 wechselte sie in die PR-Branche, in der sie zuletzt als Gesellschafterin einer Kommunikationsagentur tätig war. Bereits vor dem Einstieg bei STIHL Österreich war Wallner mitverantwortlich für die Konzeption des aktuellen Online Video-Magazins „STIHL Insight“, das sich an Profis und Händler richtet, und über den unternehmenseigenen YouTube Kanal ausgestrahlt wird.

„Bewegtbild hat mich im wahrsten Sinne des Wortes schon immer „bewegt“. Dank meiner jahrelangen Erfahrung in der TV- als auch Agenturbranche habe ich mich schon früh mit Trends auseinandergesetzt und konnte meine Expertise und Kompetenzen vielfältig ausbauen. Diese werde ich nun auch in der neuen Position gekonnt zum Einsatz bringen“, so Wallner. 

Mission Zukunft in der Kommunikationsarbeit
Die Erweiterung eines ganzheitlichen Marketingkonzepts für den B2B- als auch B2C-Markt, kombiniert mit erfolgsversprechender Pressearbeit und dem Einsatz von digitalen Medien, stehen im Fokus der neuen Marketingleiterin. Durch die Erarbeitung von Kernstrategie-Themen wird sie gemeinsam mit ihrem Team die Neuausrichtung der Kommunikationsarbeit umsetzen. Dabei werden neben den Profi-Produkten wie der STIHL Motorsäge, für die das Unternehmen weltweite Bekanntheit erlangt hat, speziell Gartengeräte, wie Akku-Produkte, in den Fokus der Arbeit rücken.

„Wir sind in der glücklichen Lage, auf eine hohe Markenbekanntheit und -relevanz aufbauen zu können. Doch unsere Zielgruppen werden immer differenzierter. Als Traditionsunternehmen können wir Sicherheit und Qualität garantieren, aber nun gilt es auch aufzuzeigen, dass wir flexibel und zukunftsorientiert handeln – und das sowohl in unserem Produktportfolio, als auch in der Marketingarbeit“, erklärt Hembach und Wallner ergänzt: „Die Branche verändert sich immer rascher, speziell durch den Online Handel findet ein großer Wandel im Kauf von Gartengeräten statt. Wir müssen hinsehen und unsere Zielgruppen noch besser kennenlernen, um zu wissen, wo ihr Bedarf in der Gartenarbeit liegt.“ 

Foto: Stihl Österreich

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