Internationale Kongresse werden immer „jünger und weiblicher“. Mag. Dr. Susanne Baumann-Söllner im ABW-Talk

Seit rund fünf Jahren ist Susanne Baumann-Söllner Vorstand der IAKW-AG, die für die Erhaltung und Verwaltung des Vienna International Centers und den Betrieb des Austria Center Vienna zuständig ist. 

 

Unter Baumann-Söllners Führung hat das Austria Center Vienna in den vergangenen fünf Jahren einen sehr erfolgreichen Kurs eingeschlagen. Baumann-Söllner: „Das Austria Center Vienna ist Österreichs größtes Konferenzzentrum. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren den Fokus auf internationale Verbandskongresse gelegt. Wir bewegen uns hier in einem international sehr umkämpften Markt, der zum Glück Wachstumspotential hat. Je mehr Kongresse wir für uns gewinnen, umso höher ist die Umwegrentabilität für die Destination Wien: Kongressbesucher geben mit 538 Euro am Tag doppelt so viel wie ein normaler Tourist aus. Außerdem bringen gerade große wissenschaftliche Kongresse viele Wissenschaftler nach Wien, die sich vor Ort mit den Instituten und der Industrie vernetzen. Somit stärken wir den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Österreich.“

Wiederbestellt

Vor kurzem wurde die studierte Wirtschaftspädagogin, Wirtschaftstreuhänderin und Finanzanalystin als Verantwortliche für den gesamten Kongressbereich und als Sprecherin des Vorstands für die kommenden fünf Jahre bestätigt. „Mit 2017 liegt ein sehr intensives Veranstaltungsjahr hinter uns, fast 110.000 internationale Kongressteilnehmer waren bei uns zu Gast“, sagt Baumann-Söllner und weiter: „Das ist für uns Ansporn, mit voller Kraft in das nächste Jahr zu gehen, denn 2018 erwarten wir mit 18 internationalen Großkongressen eine Rekordauslastung. Darunter ist natürlich auch der Europäische Radiologenkongress mit 20.000 Teilnehmern, dessen Vertrag soeben bis 2025 verlängert wurde! Zudem arbeiten wir gerade intensiv an einem Konzept, das Veranstaltern komplett neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnen und gleichzeitig den Raum rund um das Haus für die Öffentlichkeit attraktivieren soll. Im März werden die Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt!“

Trends erkennen und umsetzen

„Das frühzeitige Erkennen von Trends und deren Umsetzung in Abstimmung mit Kunden und Partnern macht einen Großteil des Erfolges aus“, sagt Baumann-Söllner, sei das Erfolgsrezept Ihres Hauses und mache einen Kongressstandort auch im internationalen Vergleich attraktiv und wettbewerbsfähig. „Das umfasst wirklich alle Bereiche des modernen Kongresswesens, wie diese drei Beispiele zeigen: Digitalisierung ist das Um und Auf – Teilnehmer wollen sich vernetzen, Kongresse werden live gestreamt und finden damit auch virtuell statt: Das braucht eine absolut verlässliche digitale Infrastruktur, die punktgenau funktioniert. Mit der Bereitstellung eines hochverfügbaren WLANs für 20.000 Personen hat das Austria Center Vienna nicht nur national, sondern international Maßstäbe gesetzt – man wurde daher vor Konkurrenten aus Singapur, Perth und Dublin mit dem INCON Digital Infrastructure Award ausgezeichnet.“ Seit 2016 machen wir, so Baumann-Söllner weiter,  österreichische Top-Wissenschafter zu unseren Ambassadoren, denn sie sind genau in den internationalen Gremien tätig, die über den Austragungsort für die nächsten Konferenzen entscheiden. „Wir appellieren dabei an die wissenschaftliche Elite unseres Landes, so noch mehr internationale Kongresse zu uns nach Wien zu bringen. Denn jeder Kongress stärkt die internationale Vernetzung, die Bedeutung und damit langfristig die Absicherung des Wissenschaftsstandortes Wien.“ Und drittens: „Wir ermöglichen es noch mehr Frauen, zu uns auf Kongresse zu kommen, indem wir bei großen Kongressen für eine kostenlose Kinderbetreuung sorgen. 

Der Trend ist nämlich eindeutig: Internationale Kongresse werden immer „jünger und weiblicher“ – der Frauenanteil liegt mittlerweile schon bei 44 %. Das Austria Center Vienna möchte so zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen.“    

Foto: IAKW-AG/Andreas Hofer


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