Die hauptberufliche Lehrerin an der Volksschule Hermagor wünscht sich von den Menschen mehr Toleranz und den Mut selbst mitzugestalten.

 

Was ihr derzeit am meisten Sorgen bereitet, ist die zunehmende Aggressivität in der politischen – teilweise aber auch gesellschaftlichen – Kommunikation. In Zusammenhang mit dem Rückgang der Wahlbeteiligungen ergäbe sich aus ihrer Sicht daraus die derzeit größte Herausforderung.

„Hier müsste es dringend wieder zu einem Umdenken kommen, welches das Suchen nach dem gemeinsamen Nenner wieder in den Mittelpunkt stellt“, sagt Patterer, die davon überzeugt ist, dass man sich mit der Zeit in der Politik eine „dicke Haut“ aneignet.

Manche Nachrichten würden ihr trotzdem schlaflose Nächte bereiten, da sie eigentlich deshalb in die Politik gegangen sei, um das Leben der Menschen positiv zu beeinflussen. Ein wichtiger Ausgleich für sie ist der Sport und die Natur, hier kann sie am besten Energie tanken um Politik auf ihre Art zu machen: Ehrlich im Umgang mit ihren Mitmenschen, transparent für die Bevölkerung sowie solidarisch und gerecht für ein gemeinsamen Miteinander, denn eine Gesellschaft sei nur so stark wie ihr schwächstes Glied. 

Foto: G. Gleiss

Ihr Interesse an der Politik begann auf kommunalpolitischer Ebene im Jahr 2014. Ausgehend vom Mandat im Gemeinderat Kötschach-Mauthen zog es sie dann bald in die Landespolitik.

 

Seit 2018 hat sie nun die Möglichkeit als jüngste Frau im Kärntner Landtag aktiv mitzugestalten. „Da ich als Integrationslehrerin tätig bin, ist vor allem das Thema Bildung mein Herzensanliegen. Durch die Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns gab es lange Home-Schooling-Phasen. Viele Kinder und Jugendliche haben unter dieser Situation sehr gelitten und das Resultat sind unter anderem überlaufene Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrien. Es muss deshalb unser Ziel sein, einen Schulbetrieb mit einem guten Sicherheitskonzept zu gewährleisten und in den nächsten Jahren vor allem jene Kinder und Jugendlichen zu unterstützen, die an dieser Pandemie fast zerbrochen wären. Ich bin der Meinung, dass uns - neben den wirtschaftlichen Folgen - vor allem die sozial-emotionalen Folgen in allen Altersgruppen noch intensiv begleiten werden“, sagt die Integrationslehrerin. 

Bürgerbeteiligung als Erfolgsrezept 

Um Menschen wieder für die Politik zu interessieren, sei es erforderlich,  

mehr Beteiligungschancen bei politischen Prozessen zu schaffen – also mehr direkte Demokratie zu ermöglichen. „Leider ist das Image der Politik sehr schlecht, die Menschen haben oft kein oder wenig Vertrauen. Ein Ziel aller politischen Vertreter sollte es darum sein, dieses Bild durch wirkliche Beteiligung, Ehrlichkeit und klares sowie transparentes Handeln wieder zu verbessern“, so Patterer, für die gute Politiker immer auf die Menschen zugehen, ihre Probleme und Anliegen wirklich ernst nehmen und, ohne auf den eigenen Vorteil aus zu sein, eine Verbesserung herbeiführen sollten. Es gehe um den Austausch mit seinen Mitmenschen, um das Zulassen anderer Meinungen und um eine reflektierte und konsensorientierte Herangehensweise.

Gute Ausbildung auch für einkommensschwache Familien

Wenn Sie einen Wunsch frei hätte, würde sich die Politikerin wünschen, dass Bildung in einem Land wie Österreich nicht an finanziellen Ressourcen scheitern darf. „Wir benötigen mehr denn je ein zukunftsfittes Bildungssystem, welches auch den aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen gerecht wird. Dazu wünsche ich mir ein klares Bekenntnis von allen politischen Bewegungen. Schließlich ist der Bildungserfolg der jungen Generation der Grundstein für das gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben in den kommenden Jahrzehnten. Das zu unterstützen ist die Aufgabe der Politik und muss deshalb außer Streit stehen.“ 

Foto: Daniel Waschnig (Photography)

Dr. Christina Meinl hat die Geschäftsführung der Julius Meinl Austria GmbH übernommen. Damit leitet erstmals seit Jahrzehnten wieder ein Familienmitglied das heimische Traditionsunternehmen.

 

Seit 2010 ist Christina Meinl im Unternehmen tätig. Dafür beendete die studierte Ärztin und Mikrobiologin ihre Karriere in der Medizin: „Ich bin eine Meinl. Ich stehe für Kaffee in der 5. Generation. Kaffee ist in meiner DNA, ist meine Leidenschaft. Ich möchte traditionelle Kaffeekultur mit den neuen Spezialitäten am Kaffeemarkt verbinden.“

In den vergangenen 10 Jahren standen Marketing und Innovation im Fokus der 43-jährigen. Vor ihrer Übernahme der Geschäftsführung in Österreich leitete Christina Meinl den Bereich Global Innovation und Digital Marketing der Julius Meinl Coffee Group. 2020 wurde sie zudem zur Präsidentin der Speciality Coffee Association (SCA), des weltweit größten Kaffee-Verbandes gewählt. In dieser Funktion setzte Meinl auf eine „Sustainable Coffee Agenda“ – eine Initiative für mehr Nachhaltigkeit und Fair-trade Qualität am globalen Kaffeemarkt. Ein Ansatz, den Christina Meinl auch bei Julius Meinl Österreich verfolgt. Als Innovationschefin hat sie biologisch abbaubare Kaffeekapseln in Fair-trade-Qualität sowie kompostierbare Coffee2Go-Becher eingeführt.

Ein großes Anliegen ist Meinl das partnerschaftliche Verhältnis zu den oftmals auch eigentümergeführten Kunden in der Top-Gastronomie und Hotellerie: „Als Familienunternehmen in fünfter Generation sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber unseren Kunden, auch in schwierigen Zeiten, bewusst. Vielen von ihnen sind wir bereits seit Generationen verbunden. Unsere Marke steht seit 158 Jahren für Premium-Qualität, bestes Service und Wiener Kaffeehauskultur.“ Wichtig ist Meinl, dass das traditionsreiche Unternehmen an den neuen Entwicklungen am internationalen Kaffeemarkt partizipiert: „Heute verbinden wir Kaffeehaustradition mit der „New Wave“. In unserer Julius Meinl Academy steht die erste Modbar Österreichs, wir bieten SCA Trainings und Workshops zu alternativen Brühmethoden und unsere Speciality Coffees erzielen höchste Bewertungen. Ich freue mich, Julius Meinl Austria in eine spannende Zukunft begleiten zu dürfen.“

Über Christina Meinl

Dr. Christina Meinl wurde 1978 in Wien geboren. Sie studierte medizinische Mikrobiologie in Schottland und London, gefolgt von Medizin in Wien. Sie spezialisierte sich auf Infektiologie und arbeitete bis zu ihrem Eintritt in das 1862 von Julius Meinl I. in Wien gegründete Unternehmen im Wiener St. Anna Kinderspital.

Christine Antlanger-Winter ist Chefin von Google Österreich, zuvor war sie CEO der Media-Agentur Mindshare. Austrian Business Woman im Gespräch mit der erfolgreichen Medienexpertin.

 

Von Mindshare zu Google – was ist das Besondere an Ihrem neuen Job?

Die Rolle geht mit einer Vielfalt an Themen einher – mit österreichischen und internationalen Partnern, internen Google Teams und Leadership, sowie verschiedensten Unternehmen zum Thema Digitalisierung und den Chancen, die daraus für die österreichische Wirtschaft entstehen. Die Innovationskraft von Google als Technologieunternehmen ist dabei immer präsent – vieles können wir sehr rasch gestalten, planen und umsetzen. Diese Dynamik beflügelt mich und mein Team. Den Impact, den Google auch im Bereich Gender Equality und auch Diversity hat, ist mir ein ganz besonderes Anliegen. 

Sind Österreichs Unternehmen fit für die digitale Zukunft?

Einige österreichische Unternehmen sind heute sehr gut aufgestellt, sind global Spitze und teilweise Weltmarktführer in ihren Branchen – und da gehört oft auch der richtige Einsatz von Technologie dazu.Vor allem heimische KMU bekunden aber oft noch Mühe die Möglichkeiten wahr zu nehmen, welche sich ihnen dank neuer Technologien bieten.

So zögern viele noch bei der erfolgreichen und proaktiven Gestaltung der digitalen Transformation, welche ihnen erlauben würde nicht nur lokal erfolgreich zu sein, sondern dank technologischem Einsatz und Innovation global Erfolg und Wachstum erzielen zu können. Ich würde mir daher wünschen, dass mehr österreichische Betriebe diesen Prozess mit mehr Mut und Optimismus angehen und viel mehr die Chancen als die Risiken in diesem Wandel erkennen.

Christiane Holzinger hat Anfang des Jahres den Bundesvorsitz der Jungen Wirtschaft (JW) übernommen. ABW sprach mit der Steuerberaterin.

 

Die geprüfte Steuerberaterin und Unternehmensberaterin aus Kärnten ist seit 2011 Geschäftsführerin der Steuerberatungskanzlei „360° Business Planner GmbH“, sowie Co-Gesellschafterin und Geschäftsführerin der Unternehmensberatung „Start-up Stars GmbH“. 

„Ich möchte junge Unternehmerinnen und junge Unternehmer tatkräftig dabei unterstützen,mit ihren Ideen und Mut  dazu beizutragen, dass Innovationen umgesetzt und Arbeitsplätze  geschaffen  werden,“ so die neue Spitze der Jungen Wirtschaft.

Lebensziel „Entrepreneurin“

„Mein erste Berufsziel war, professionelle Springreiterin, mit der Matura hat sich dann der Plan gefestigt, vor dem 30. Geburtstag ein Unternehmen zu gründen,“ erzählt die gebürtige Klagenfurterin.  Möglicherweise war es auch ihr Engagement als Schulsprecherin, das ihr zweites Ziel geprägt hat: erste weibliche Bundespräsidentin Österreichs zu werden. 

Sie ist Marketing und E-Commerce Director bei Nespresso Österreich. Was Sie an ihrem Job besonders schätzt und warum sie sich manchmal wie eine Dirigentin fühlt, hat sie ABW erzählt. 

 

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

Als Verantwortliche für alle Marketingagenden sowie die Bereiche CRM und E-Commerce von Nespresso Österreich begleite und gestalte ich die gesamte Customer Journey. Die größte Herausforderung ist sicher die Verknüpfung von menschlichen Wahrheiten und datenbasierten Einblicken in Kundenwünsche und -verhalten, die uns die heutigen Technologien ermöglichen.

Meine Arbeit erlaubt mir, schneller und besser auf Kundenbedürfnisse zu reagieren und das Nespresso-Markenerlebnis für unsere Kundinnen und Kunden einzigartig zu machen - eine große, spannende Aufgabe, der ich mich Tag für Tag gerne widme. Ich arbeite für eine der bekanntesten Marken in Österreich, kann mich in meinem Beruf weiterentwickeln und darf jeden Tag mit einem engagierten Team zusammenarbeiten. Das macht mir Spaß und spornt mich an. Durch meine Arbeit kann ich außerdem die außergewöhnlichen Geschmacksprofile der unterschiedlichen Nespresso-Kaffeevarietäten und Limited Editions täglich neu entdecken, was mir große Freude macht.

Caroline Bayer, MA, ist Managing Director bei der Kommunikationsagentur currycom. Im ABW-Interview spricht sie über digitale Transformation, Fake News und holistische Konzepte.

 

„Entscheidend für eine erfolgreiche strategische Kommunikation ist die fachliche, inhaltliche und methodische Qualität der Beratung. Hier setzen wir - neben der essentiellen persönlichen Komponente - stark auf digitale Technologien, um die Weiterentwicklung unseres Unternehmens voranzutreiben“, so Caroline Bayer.

Für das Prozessmanagement in den Bereichen Projekte, Human Resources sowie Finance & Controlling arbeitet man bei currycom mit einer agenturübergreifenden Softwarelösung, für konkrete Umsetzungen im Kommunikationsbereich (wie Übersetzungen, Medienbeobachtung, Umgang mit großen Datenmengen oder Visualisierung von Daten) werden die Möglichkeiten der KI genutzt.

„Social Media Kommunikation und Online-PR gehören schon lange zu unserem Portfolio. Um unsere Beraterinnen und Berater mit den dafür notwendigen Kompetenzen auszustatten, bilden wir bedarfs- und stärkenorientiert auch im digitalen Bereich aus“, so die Kommunikationsexpertin, für die PR seit jeher ein starkes Leitinstrument zur strategischen Themenentwicklung und Positionierung auch in stark fragmentierten Medienlandschaften ist. 

„Neue Medien, Plattformen und Akteure sind immer auch neue Chancen, bringen neue Dynamik und eröffnen neue Dialogmöglichkeiten. Damit Kommunikationsstrategien langfristig erfolgreich sind, legen wir bei currycom einen starken Beratungsfokus auf die ganzheitliche Betrachtung von Kommunikationsagenden. Public Relations kann dabei ein Instrument neben vielen anderen Kanälen und Plattformen sein“, so Bayer.

Die Weiterentwicklung der Medienlandschaft, vor allem im digitalen Bereich, zeige jedenfalls neue, spannende Möglichkeiten für Kommunikatoren auf. Kreatives und innovatives Querdenken sei mehr denn je gefragt, um dem Auftrag gerecht zu werden, mit Kommunikation nachhaltig positive Wirkung zu erzielen.

Authentische Kommunikation

Die Zunahme von Fake News beschäftigt auch die PR-Branche. „Dass in 15 von 28 untersuchten Ländern 50 Prozent oder mehr der Befragten Medienunternehmen misstrauen, wie das Edelman Trust Barometer 2024 zeigt, bedeutet, dass wir uns derzeit in einer globalen Vertrauenskrise befinden. Gerade jetzt sehen wir als Kommunikatoren unsere Aufgabe darin, Organisationen und Marken dabei zu unterstützen, sich durch wahrhaftige, authentische Kommunikation und nachweisbare Maßnahmen glaubwürdig zu positionieren“, sagt Caroline Bayer.

Nur so können Unternehmen und ihre Führungskräfte Vertrauen in der Gesellschaft aufbauen. Diesem Ansatz wird die Kommunikationsagentur mit einem eigenen Leistungsportfolio gerecht, das strategische Kommunikationsberatung, Leadership-Trainings, Organisationsentwicklung und Positionierungsprozesse umfasst.

Foto: Stephan Huger

Die Nationalrätin und stv. Generalsekretärin des Wirtschaftsbundes braucht ihre tägliche Dosis „Good News“ um erfolgreich auf Kurs zu bleiben.

 

„Ich habe für mich entschieden, dass ich Politik verändern möchte. Das geht aber nur im Schulterschluss gemeinsam mit allen anderen Fraktionen. Daher gehe ich ganz offen auf meine Kolleginnen und Kollegen zu und bemühe mich sehr um respektvolle und wertschätzende Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Das ist das einzige Mittel, damit wir langfristig das Image der Politik verbessern und eine florierende Zukunft sicherstellen“, sagt Carmen Jeitler-Cincelli.

Gegen ein Zuviel an Negativschlagzeilen hat sie ein einfaches Rezept: „Ich versuche mich als Ausgleich auf Positives zu fokussieren. Als Politikerin fühle ich mich dem Optimismus verpflichtet und am Ende muss immer die Zuversicht siegen. Nur so können wir die vielen Krisen, mit denen wir uns als Generation konfrontiert sehen, bewältigen. Ein Tipp für die tägliche Dosis Optimismus: goodnews.eu.“ 

Unzufriedenen Bürgern rät sie, sich selbst einzubringen: „In der eigenen Gemeinde, in einem Verein, tu proaktiv etwas für die Gesellschaft und die Gemeinschaft. Und begleite ein paar Tage einen Politiker bzw. eine Politikerin - Du wirst erstaunt sein und vieles anders sehen!“

Foto: Julius Hirtzberger

Unternehmen sollten jetzt alle angebotenen Unterstützungsleistungen annehmen, empfiehlt die stellvertretende Wirtschaftsbund Generalsekretärin und Nationalratsabgeordnete im ABW-Interview. 

 

Sie sind stellvertretende Generalsekretärin des Österreichischen Wirtschaftsbundes, Stadträtin für Wirtschaft und auch im Parlament für Wirtschaftsbelange zuständig: Wie beurteilen Sie die derzeitige Situation für die heimischen Unternehmen? 

Die momentane Situation sieht quer durch alle Branchen wenig rosig aus. Natürlich gibt es auch einzelne Geschäftsbereiche, die regelrecht einen Boom erleben. Ich denke, es wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen, wie krisenfest die österreichische Wirtschaft in ihrer Gesamtheit ist. Jetzt ist es wichtig, dass die Menschen wieder konsumieren und investieren. Gerade die öffentliche Hand sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Im Bereich der Hotellerie und Gastronomie wird sich bald durch zielgerichtete Maßnahmen einiges tun und eine gute Auslastung wird wieder da sein. Das stimmt mich zuversichtlich. 

Das politische Geschehen verfolgt sie bereits seit ihrer Jugendzeit, aktiv ist sie aber erst vor einigen Jahren geworden.

 

Die Beweggründe sich politisch zu engagieren, sind ihrer Leidenschaft für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum geschuldet. 

„Eine sichere Versorgung mit Lebensmittel in höchster Qualität und zu einem fairen Preis ist mir besonders wichtig. Das ist sowohl im Sinne der Konsumenten als auch der Landwirte. In der Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung gibt es viele Herausforderungen, von klimatischen Veränderungen bis hin zu sich ändernden gesellschaftlichen Ansprüchen. Hier müssen gute Lösungen gefunden werden, wo gleichzeitig Bewährtes beibehalten werden kann, und Neues entwickelt wird“, so die Absolventin der BOKU und eines Lehramtsstudiums mit den Schwerpunkten Land- und Forstwirtschaft.

„Der ländliche Raum wird zudem für viele Menschen wieder attraktiver zum Wohnen. Viele verbinden damit mehr Lebensqualität. Um diese Qualität dauerhaft zu sichern, brauchen wir entsprechende Angebote etwa im Bereich der Kinder- und Altenbetreuung, Bildung, Arbeit und auch beim öffentlichen Verkehr“, so  die Bezirksbäuerin der Landwirtschaftskammer Burgenland, für die gute Politik auf mehreren Eigenschaften fußt: Leidenschaft für die Sache, Verantwortungsbewusstsein im Tun, Standhafthaftigkeit in der politischen Arbeit und viel Durchhaltevermögen.

Mit eigenen Ideen überzeugen

Um das Vertrauen der Wähler zu bekommen und der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken sei es wichtig, dass sich Menschen aus der Mitte der Gesellschaft in der Politik engagieren, die gerne für die Interessen der Bevölkerung arbeiten und deren Anliegen ernst nehmen. Um das Vertrauen zurückzugewinnen, sei es ebenso bedeutend, korrekt zu arbeiten und mit eigenen Ideen und Vorschlägen zu überzeugen. „ich wünsche mir mehr Respekt, Wertschätzung und Verständnis – auch für andere Meinungen – im gegenseitigen Miteinander, sowohl in der Politik als auch in der gesamten Gesellschaft“, sagt Carina Laschober-Luif. 

Foto: Carina Laschober-Luif

Die Leiterin der ADEG Marketingabteilung über Erfolgserlebnisse, organisiertes Arbeiten und wie man seine Job-Chancen als Newcomer erhöht.

 

Was schätzen Sie besonders an Ihrem Job?

Ich sehe mich als Brücke zwischen Kreation und unternehmerischem Handeln.

Beide Seiten sind spannend, herausfordernd und immer in Veränderung – dadurch gleicht kein Tag dem anderen. Und am Ende des Tages freue ich mich über unsere umgesetzten, stimmigen Werbekampagnen – wenn ich durch Österreich fahre, in unseren ADEG Märkten, auf Plakaten, als mobil Ad oder als TV-Spot.

Bitte beschreiben Sie uns Ihre Arbeitsweise?

Nach diversen Potenzialeinschätzungen würde ich mich zusammenfassend als eine Mischung aus „dominant“ und „innovativ“ sehen. Wie das zusammenpasst? Einerseits führe ich indem ich Coach und Sparringpartner bin, setze mich sehr für transparente und offene Kommunikation ein und fördere Aktionen für einen starken Zusammenhalt im Team.

Andererseits gebe ich meinem Team aber klare Leitblanken vor, innerhalb derer es sich bewegen kann – wie Meeting- und Dokumentationsstrukturen, unterstützende Projekttools und Erfolgsmessungen an vereinbarten Kennzahlen.

Die Abgeordnete ist überzeugt: Entbürokratisierung steigert die Wettbewerbsfähigkeit und fördert das Wirtschaftswachstum.

 

„Der Eingangssteuersatz soll von 20 Prozent auf 15 Prozent gesenkt werden, um fünf Millionen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu entlasten und den Unterschied zwischen Erwerbstätigkeit und Nicht-Erwerbstätigkeit deutlicher zu machen. Als Abgeordnete im Salzburger Landtag setze ich mich für die Anliegen unserer Unternehmerinnen und Unternehmer ein. Unsere Leistungskultur ist entscheidend für den Wohlstand und die soziale Sicherheit unseres Landes. Internationale Wettbewerbsfähigkeit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern die Basis für unseren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg. Der Grundsatz, dass sich Leistung lohnen muss, ist für uns von zentraler Bedeutung“, sagt Camilla Schwabl und betont, dass ein grundlegender Wandel in der österreichischen Wirtschaftspolitik notwendig sei.

Der von Bundeskanzler Karl Nehammer vorgeschlagene Österreichplan, den sie voll unterstützt, sieht fundamentale Änderungen und eine Abkehr von Interventionismus und Etatismus vor. Eine wesentliche Maßnahme ist die Entlastung der Unternehmen durch die Senkung der Lohnnebenkosten. Dies soll durch eine Reduzierung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge und die Integration eines Teils der Beiträge des Familienlastenausgleichsfonds ins Bundesbudget finanziert werden.

Zusätzlich bedarf es einer konsequenten Entbürokratisierung und Deregulierung. Eine strikte Ausgaben- und Subventionsbremse ist notwendig, um die Budgetdefizite zu senken und langfristig ein ausgeglichenes Bundesbudget zu erreichen. Weitere Maßnahmen umfassen die sofortige Verrechnung von Bescheids- und Bauvorhabenskosten mit Förderungen sowie die Reduzierung der Überreglementierung, die die Wirtschaft lähmt. Steuerprüfungen sollten mit weniger Misstrauen und mehr Unterstützung durchgeführt werden, um den Unternehmergeist zu fördern und das Wirtschaftswachstum zu sichern.

Förderung der Gleichstellung und sozialen Gerechtigkeit

Trotz Fortschritten gebe es weiterhin Ungleichheiten in der Arbeitswelt. „Wir setzen uns für die beste Bildung für alle Kinder ein, um deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Eltern sollen echte Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung haben. Wir fordern einen bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Ausbau der Betreuungsplätze und die Sicherstellung von ausreichend qualifiziertem Betreuungspersonal“, sagt die Hotelierin und Politikerin.

Ein automatisches Pensionssplitting bei der Geburt eines Kindes bis zum zehnten Lebensjahr, mit einer Opt-out-Möglichkeit, soll helfen, die Altersarmut von Frauen zu bekämpfen. „Zudem unterstützen wir Initiativen, die mehr Frauen für Berufe in der MINT-Branche gewinnen. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Umstellung von Taschengeld auf Lohn für Menschen mit Behinderung in geschützten Werkstätten, um ihnen eine eigene Sozialversicherung und gerechte Entlohnung zu ermöglichen.“

Reformen im Steuersystem 

Ein effizientes Steuersystem ist zentral für eine gesunde Wirtschaft. Neben der Senkung der Lohnnebenkosten sind folgende Maßnahmen geplant: „Der Eingangssteuersatz soll von 20 Prozent auf 15 Prozent gesenkt werden, um fünf Millionen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu entlasten und den Unterschied zwischen Erwerbstätigkeit und Nicht-Erwerbstätigkeit deutlicher zu machen. Auch Pensionistinnen, Pensionisten und Menschen mit geringeren Einkommen sollen davon profitieren. Ein jährlicher steuerlicher Vollzeitbonus in Höhe von 1.000 Euro soll für alle Vollzeitarbeitenden eingeführt werden. Notwendige familiäre Betreuungspflichten sollen dabei berücksichtigt werden. Und Überstunden sollen vollständig steuerfrei werden, um diejenigen zu unterstützen, die über das geforderte Maß hinaus leisten. Diese Maßnahmen sollen faire Bedingungen für alle schaffen und gleichzeitig Leistungsbereitschaft und Innovation fördern, sodass sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen von einem gerechten Steuersystem profitieren.“

Foto: Manuel Horn

Brigitte Bichler ist seit 2018 Commercial Director von Arval Austria. Das Unternehmen ist Teil des französischen Leasing- und Mobilitätsanbieters Arval, der weltweit 1,4 Millionen Autos im Full-Service-Leasing betreibt. 

 

Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung im Bereich der E-Mobilität in Österreich?

Die Elektromobilität in Österreich hat sich in den vergangenen zwei Jahren enorm verändert. Aktuell sind in Österreich über 70.000 vollelektrische PKW auf den Straßen unterwegs. Tendenz stark steigend. Auch bei den Unternehmen ist spürbar Bewegung in die Flotten gekommen. Immer mehr Firmen tauschen ihrer Dieselflotte gegen Elektroautos aus. Vor allem internationale Konzerne haben strengere CO2-Ziele formuliert als bisher. 

Firmen und Flottenmanager sind mehr denn je gefordert, ihren Fuhrpark kosteneffizient und umweltfreundlich zu managen. Der Einsatz alternativer Technologien könnte eine Antwort auf beides sein. Die Ergebnisse des Flottenbarometers des Arval Mobility Observatory aus 2021 unterstreichen diesen Punkt: bereits jetzt haben 37 Prozent der befragten Unternehmen in Österreich Fahrzeuge mit alternativem Antrieb im Fuhrpark, in drei Jahren werden es laut der Studie schon 72 Prozent der Firmen sein. 

Kritiker meinen, E-Mobilität sei noch nicht ausgereift (Reichweite, Ladestationen-Netz, Akkuleistung bei kälteren Temperaturen,…) – was entgegnen Sie diesen?

Beinahe jeder Automobilhersteller hat mittlerweile Elektro- und Hybridfahrzeuge im Angebot. Mit den neuen Modellen kommen auch höhere Reichweite: Im Schnitt schaffen E-Autos mit einer Ladung rund 300 bis 400 Kilometer Reichweite. Bei einer durchschnittlichen Autonutzung von täglich 50 Kilometer ist die Praxistauglichkeit gegeben.

Allerdings muss man im Einzelfall die Fahrzeugnutzung analysieren und entsprechend beraten, wann und wo Elektrofahrzeuge die optimale Lösung sein können. Dazu kommt, dass es nicht nur um die E-Autos geht, sie müssen auch geladen werden. Mit über 9.000 öffentlichen Ladepunkten steht Österreich im Europavergleich sehr gut da.

Die Anforderungen an das Ladenetz steigen aber laufend: etwa in Richtung Schnellladestationen an Autobahnen oder übersichtliche Ladetarife. Um bei all diesen Fragen den Durchblick zu bekommen, ist gute Beratung unerlässlich.

In welchen Bereichen sehen Sie die größten Herausforderungen?

Derzeit sind es sicher die langen Lieferzeiten für E-Autos, im Schnitt sind es sechs Monate. Besonders für Unternehmen ist das eine lange Wartezeit. Daher muss man gute Angebote haben, um diese Wartezeit überbrücken zu können. Das gehört für uns als Mobilitätsanbieter zum täglichen Business.

Zum anderen verändern sich die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen immer schneller, die Planbarkeit wird kürzer. Das kann ich nach 15 Jahren in der Branche deutlich beobachten. Mobilität wird differenzierter, und neue Modelle, wie Car Sharing, Ride-Sharing (Fahrgemeinschaften), oder persönliche Mobilitätsbudgets für Mitarbeiter gewinnen an Stellenwert. Das macht meine Arbeit aber auch so lebendig.

Ihre Wünsche und Ziele für das neue Jahr?

Das sind viele! Ich hoffe sehr, dass 2022 kein Pandemiejahr mehr sein wird. Was den Standort betrifft, wünsche ich mir, dass Österreich gut aus der Krise kommt und dass sich die positiven Wirtschaftsprognosen bestätigen werden.

Als Unternehmen haben wir uns ebenfalls ambitionierte Ziele gesteckt: Entlang der „Arval beyond“-Strategie wollen wir unsere Position als Anbieter moderner und nachhaltiger Mobilitätslösungen weiter auszubauen. Ich bin stolz darauf, meinen Beitrag dafür leisten zu können. 

Foto: Arval/L. Schedl

EPAMEDIA CEO Brigitte Ecker über die Kraft der Außenwerbung, persönliches Kundenservice und transparente Kommunikation.

 

Wie geht EPAMEDIA mit den schwierigen Marktbedingungen um?

EPAMEDIA ist sowohl national als auch regional ein führender Anbieter von Außenwerbung in Österreich. Die aktuelle Situation fordert die Medien-Branche, im Speziellen die Außenwerbung, stark heraus. Wir prüfen derzeit unsere strategischen Entscheidungen der Vergangenheit, um zukünftig als starker Partner für unsere Kunden weiterhin am Markt eine stabile vertrauensvolle Konstante zu sein.

Dennoch ist es auch heute noch unser Grundverständnis, eingeschlagene Wege und getroffene Entscheidungen soweit wie möglich konsequent umzusetzen. So haben wir uns im vergangenen Jahr den Widrigkeiten der Marktentwicklung bewusst entgegengestellt und sind den bereits 2019 eingeschlagenen Weg der Digitalisierung unserer Außenwerbeflächen weiter vorangegangen: Wir haben im Herbst 2020 digitale Citylights in Salzburg und Innsbruck gelauncht und möchten diesen Kurs auch in weiteren Städten fortsetzen. Gerade in schwierigen Zeiten wollen wir damit in die regionale Wirtschaft investieren. Die Optimierung und Erweiterung unseres Tafelparks hinsichtlich Qualität und Bedürfnisse der Zielgruppen ist ein laufender Prozess, welcher 2021 ebenfalls im Fokus liegt.

Neben der strategischen Entwicklung der Produkte haben wir auch interne Strukturen und Teams wie geplant weiterentwickelt, u.a. mit der Entscheidung, die Region Wien, NÖ und Süd mit einem Head of Regional zu besetzen, um mittel- und langfristige unsere Ziele zu erreichen.

 

Sie ist seit sieben Jahren CEO von EPAMEDIA und beweist jeden Tag aufs Neue, dass starke, innovative Frauen mit Visionen und Leidenschaft in Führungspositionen nicht fehlen dürfen.

 

Ein Spaziergang über den Piccadilly Circus in London oder den Times Square in New York ist für Brigitte Ecker jedes Mal ein besonders inspirierendes Erlebnis. Hier schillern und blinken digitale Werbetafeln der Superlative. Myriaden von kleinen LED-Pixel machen die Nacht zum Tag und Werbekampagnen unübersehbar. Hundertausende Menschen lassen sich täglich davon beeindrucken – sehr zur Freude von Werbern und Unternehmen. Von diesen außergewöhnlichen Billboards kann die Mutter von zwei Kindern nur träumen. Und das wird sich nicht so schnell ändern. Aufgrund verkehrs- und sicherheitstechnischer Gründe gibt es strengere Auflagen im heimischen Außenwerbungsbereich. Im Rahmen dieser punktet EPAMEDIA mit sehr auffälligen Werbemöglichkeiten, für die rund 20.000 Werbestellen zur Verfügung stehen. Der Mix aus Innovation und Kreativität sorgt dafür, dass das Unternehmen mit einem Marktanteil von annähernd 50 Prozent im Out-of-Home-Business eindeutig die Nase vorne hat.

Ein ABW-Interview über Maßnahmen zur Stärkung des Vertrauens, der politischen Stabilität und des sozialen Zusammenhalts in Österreich.

 

Vertrauen hat man vor allem in Menschen. Daher ist der persönliche Kontakt, das Gespräch sehr wichtig. Im Austausch und im gegenseitigen Zuhören entsteht eine Beziehung zueinander. Darüber hinaus glaube ich, dass Demokratiebildung und Demokratiebewusstsein eine große Rolle spielen, um das Vertrauen der Bürger in die Politik zurückzugewinnen“, so Dr. Brigitta Pallauf. Nur wer weiß, wie die Institutionen funktionieren, nach welchen Prinzipien sie arbeiten und wer welche Aufgaben hat, kann sich auch entsprechend einbringen. „Ich sehe es als unsere Aufgabe als Abgeordnete, auf die Salzburgerinnen und Salzburger zuzugehen, den Landtag als offenes Haus für alle zu gestalten und möglichst viele Angebote zur politischen Bildung zu schaffen - von den Kindern bis zu den Senioren. Daher wollen wir unser breites Angebot - vom Jugendlandtag über Demokratiewerkstätten, Landtagsführungen und Bürgerräte - weiter ausbauen, um noch mehr Menschen zu erreichen“, so die Landtagspräsidentin, die betont, dass politische Stabilität oft vom Selbstverständnis der handelnden Akteure abhängt.

Wir müssen Vorbilder sein

„Was sind meine Motive, in die Politik zu gehen? Warum mache ich das? Ich glaube, dass wir dem Beruf wieder mehr Ansehen verschaffen müssen, und das geht am besten, wenn wir uns alle unserer Vorbildfunktion bewusst sind, uns anständig verhalten und verantwortungsvoll mit unserem Amt und unseren Kollegen umgehen. Es liegt an uns, mit gutem Beispiel voranzugehen, unser Bestes zu geben und verantwortungsvolle Arbeit zu leisten. Der respektvolle Umgang mit den politischen Mitbewerbern spielt für mich dabei eine wesentliche Rolle. Sprache schafft Wirklichkeit, daher sind Respekt, Achtung vor den Anliegen und eine grundsätzliche Wertschätzung der Menschen in ihrer Vielfalt unabdingbar“, so Pallauf.

Begeisterung für das Ehrenamt

Um den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken, empfiehlt die Politikerin, „aufeinander zuzugehen“. Dazu brauche es aber Bewegung von allen Seiten. Es sei Aufgabe der Politik, den wichtigen ersten Schritt zu tun. Darüber hinaus müssten alle „mitgenommen“ werden, um positive Veränderungen zu erreichen. „Wir wollen Veränderungen mit Zuversicht angehen! Um den sozialen Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, sollte das Ehrenamt attraktiver gemacht werden. Ehrenamtliche Tätigkeit, sei es in der Volkskultur, bei Blaulichtorganisationen oder in der Sozialarbeit, ist für mich ein wesentlicher Beitrag zum gesellschaftlichen Leben. Aber für viele Menschen ist freiwilliges Engagement mit beruflichen oder familiären Verpflichtungen nicht mehr so gut vereinbar. Deshalb sind wir in der Politik gefordert, konkrete Anreize zu schaffen, um mehr Menschen für freiwilliges Engagement zu gewinnen.

Jeder soll seine Beitrag leisten

Besonderes Augenmerk liege auf einer langfristigen Klima- und Energiestrategie bis 2050, betonte die Salzburger Landtagspräsidentin. Pallauf betont die Notwendigkeit, umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen zu forcieren. Dazu zählen der Ausbau von Wasserkraftwerken, Solarenergie, nachhaltiger Tourismus und biologische Landwirtschaft. Entbürokratisierung und Verfahrensbeschleunigung sollen die Umsetzung dieser Maßnahmen deutlich beschleunigen. „Aber natürlich ist auch jeder Einzelne gefordert, seinen Beitrag zu leisten. So wie in der Demokratie jede Stimme zählt, zählt auch der Beitrag jedes Einzelnen“.

Der Mensch im Mittelpunkt

Um der sozioökonomischen Ungleichheit in Österreich entgegenzuwirken, wird allen Menschen in Notsituationen geholfen. Jeder soll unabhängig von Geschlecht, sozialem Status, Alter, Bildung, Herkunft, Einkommen und Wohnort die Hilfe bekommen, die er benötigt. „Gezielte Unterstützung für alle, die sie brauchen - aber auch Anreize und Ermutigung, sein Leben durch Arbeit und Engagement selbst zu gestalten. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Unser Land bietet in vielerlei Hinsicht Lebenschancen mit hohen qualitativen Standards und sozialer Sicherheit. Dies auch in Zeiten des gesellschaftlichen und demografischen Wandels zu erhalten, ist unser Ziel“, betont die Juristin.

Foto: Helge Kirchberger

Da es nicht selbstverständlich ist, in einer Demokratie zu leben und zu arbeiten, ist es ihr wichtig, mehr Demokratiebewusstsein zu schaffen.

 

„Das besondere an einer Demokratie ist: Es gibt nicht nur eine Stimme, eine Wahrheit, eine Antwort oder eine Lösung. Die beste Lösung entwickelt man im Austausch, in der Auseinandersetzung, durch Debatten, im aufeinander Eingehen, im Zuhören und im aufeinander Reagieren. Genau das müssen wir der Bevölkerung verstärkt klarmachen, denn Demokratie betrifft uns alle. Das spiegelt sich meiner Meinung nach auch im politischen Stil und im Umgang miteinander wieder und wir sollten bei allen Herausforderungen die Grundlagen unseres Zusammenlebens nicht vergessen“, fordert die Landtagspräsidentin.

Wir tragen große Verantwortung

„Wir haben derzeit vielfältige und große Herausforderungen. Unser gewohntes Leben verändert sich und die Politik ist massiv gefordert, die richtigen Entscheidungen und Lösungsansätze zu finden. Es gibt große Herausforderungen, welche nicht mit einfachen Antworten gelöst werden können. Es gibt Unsicherheit und Angst vor dem was kommen kann. Die Politik sehe ich vor allem in der Pflicht, das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und die gesellschaftliche Spaltung nicht noch durch populistische Rhetorik für den eigenen Zweck zu nutzen. Wir tragen eine große Verantwortung und müssen behutsam das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler wiederum aufbauen. Ehrliche Kommunikation ohne Verharmlosungen, aber mit positivem Realismus ist dringend notwendig. Wir alle – jeder und jede Einzelne – ist gefordert, auch in seinem Bereich Änderungen anzugehen. Das betrifft den Umgang mit Ressourcen ebenso wie das gesellschaftliche Miteinander“, meint die Juristin angesprochen auf die derzeitige politische Situation. 

Reden wir miteinander

Die negativen Meldungen, die scheinbar kein Ende finden, gehen auch an der erfahrenen Politikerin nicht spurlos vorüber. „Mich machen sie betroffen – vor allem die Tonalität, in der Kritik formuliert wird. Ich nehme solche Schlagzeilen aber auch als Anlass, um klarzustellen, dass die oft generalisierende und vereinfachende Darstellung der Fragestellungen nicht gerecht wird bzw. werden kann. Verallgemeinerungen und Generalverdächtigungen lehne ich ab. Ich bin überzeugt, dass es sehr gute und motivierte Arbeit im Job, in der Politik, für unser Land gibt. Das sollte nicht unbemerkt bleiben oder verschwiegen werden. Reden wir miteinander und nicht nur übereinander. Es gibt viele Möglichkeiten des Kontaktes und Zusammentreffens, des Dialoges. Reden wir darüber, wie lange es oftmals dauert, richtige Entscheidungen zu finden. Es gibt immer verschiedenste Abwägungen, immer ein Pro und Contra– genau davon lebt unser demokratisches System. Notwendige Veränderung gibt es nur dann, wenn Menschen ihre Anliegen aktiv vertreten und gemeinsam Lösungswege suchen. Es braucht auch die offene Kommunikation des warum und des wieso. Hören wir uns gegenseitig mehr zu. Deshalb versuche ich Negativität immer in eine konstruktive und lösungsorientierte Ansicht umzuleiten.“

Foto: ÖVP

Sie war bereits im Jugendalter politisch interessiert, jedoch nie parteipolitisch organisiert. Demokratie, Mitbestimmung und Beteiligung waren für sie immer wesentlich und zu keiner Zeit selbstverständlich.

 

Als „Spätberufene“ kandidierte sie 2006 erstmals für den Nationalrat und wurde 2009 als Abgeordnete in den Salzburger Landtag gewählt. Seit 2013 ist sie Landtagspräsidentin. 

„Frauenpolitik ist kein Segment der Politik, sondern betrifft alle Politikfelder. Deshalb ist es wichtig, dass Frauen in allen Bereichen mitdenken und mitentscheiden. Es gibt aber noch immer zu wenige Frauen auf allen politischen Ebenen und in Entscheidungspositionen. Frauen zweifeln meiner Meinung nach öfter, ob sie einer Aufgabe gewachsen sind und bleiben zu oft in der zweiten Reihe. Deshalb sehe ich es umso mehr als unsere Aufgabe, Frauen anzusprechen und sie zu unterstützen, ihr Know-How einzubringen und sich zu engagieren! Wir Frauen müssen die Spielregeln mitgestalten, sonst können sich die Rahmenbedingungen nicht verändern“, meint die Juristin und Mediatorin, für die es kein Leben ohne Politik gibt. 

„Daher gibt es für mich keinen Bereich unseres Alltages, in dem es keinen Handlungsbedarf gäbe. Als Politikerin bei der Entwicklung verschiedenster Projekte mitzuwirken, von Beginn an in politische Prozesse und Entscheidungen involviert zu sein ist unbedingt notwendig. Es geht um das langfristige Mitdenken, Mitarbeiten, Mitgestalten und Mitverändern. Wichtig ist das aufeinander Zugehen, das offene Zuhören und die Bereitschaft nach eingehender Debatte konstruktive Lösungen zu finden. Vor allem das auf die Menschen zugehen, die Offenheit und eine positive Grundeinstellung sind wesentlich.  Das zeichnet für mich gute Politikerinnen und Politiker aus!"

Wir haben eine Bringschuld

Wichtig sei es daran zu arbeiten, die Kommunikation zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Politik zu verbessern. Vor allem wie innerhalb und auch über die Politik kommuniziert werde, sei wesentlich. So manches Bild in den Köpfen stimme mit der Wirklichkeit nicht überein.

„Deshalb suche ich den Dialog zu vielen Menschen und ich biete immer gerne an, zu uns in den Landtag zu kommen, sich anzusehen, was die Aufgaben sind, wie wir zu Entscheidungen kommen. Wir haben eine Bringschuld gegenüber den Bürgern, die wir verstärkt wahrnehmen müssen. Verantwortung zu zeigen beginnt mit einer Öffnung – Vertrauen bekommen Menschen, selten Systeme“, sagt die Mutter zweier Kinder, der es wichtig ist, mehr Demokratiebewusstsein zu schaffen. 

Demokratie betrifft uns alle

„Es ist nicht selbstverständlich, in einer Demokratie leben und arbeiten zu können. Das besondere an einer Demokratie ist: Es gibt nicht nur eine Stimme, eine Wahrheit, eine Antwort oder eine Lösung. Die beste Lösung entwickelt man im Austausch – in der Auseinandersetzung, durch Debatten, im aufeinander Eingehen, im Zuhören und im aufeinander Reagieren. Genau das müssen wir verstärkt der Bevölkerung klarmachen, denn Demokratie betrifft uns alle. Zudem bin ich überzeugte Föderalistin. Man sieht allein schon in unserem Bundesland Salzburg die vielen Unterschiede. Manche Fragen stellen sie sich so nicht in Wien oder in ganz Österreich bzw. in Europa! Zentralismus würde bedeuten "one size fits all" und das funktioniert nicht einmal in der Mode. Daher setze ich mich mit Nachdruck und aus Überzeugung für eine Stärkung der Länderrechte, einen gelebten Föderalismus und ein Europa der Regionen ein.“

Foto: Manuel Horn