Ihr Vater hat sie politisch geprägt. Er war Gewerkschafter und Gemeinderat. Als Kind hat sie ihn dabei begleitet, wenn er Wahlplakate aufgehängt hat.

 

Sie engagierte sich in der Jugend-Politik, später ist sie in die Landespolitik eingetreten.

„Als Soziallandesrätin bin ich ganz nah am Leben der Menschen und ihren Nöten und Sorgen. Ich setze mich dafür ein, dass wir, jeder einzelne, aber auch als Gesellschaft hin- und nicht wegschauen. Jede und jeder hat eine zweite Chance verdient. Moderne Sozialpolitik hilft den Betroffenen dabei, wieder auf eigenen Beinen zu stehen und durchs Leben zu gehen“, sagt Doris Kampus, die als gute Politikerin die Augen und Ohren stets bei den Menschen hat, mit beiden Beinen im Leben steht und allen mit Respekt und Wertschätzung begegnet.

Ihr Mittel gegen Politikverdrossenheit: „Meine Erfahrung und Überzeugung ist, dass es die Menschen sehr schätzen, wenn man ihnen offen und ehrlich sagt, was Sache ist. Die Menschen erwarten das von Politikern, und sie halten es auch aus.“ Ihr vorrangigster politischer Wunsch: „Ich wünsche mir und setze mich für eine gerechte Gesellschaft ein, in der Frauen tatsächlich die gleichen Lebenschancen und sozialen Sicherheiten haben wie Männer.“

Foto: Peter Drechsler

Politik war für sie immer ein Thema, geschuldet mit großer Wahrscheinlichkeit ihren Großeltern, die ihr viel Historisches erzählten und das auch mit der Politik in Verbindung brachten.

 

Bald wurde ihr klar, wie wichtig es ist gesellschaftspolitisch mitzugestalten und für die Anliegen der Menschen da zu sein. 

„Politik ist für die Menschen da. Es gibt genügend offene Ansatzpunkte in vielen Bereichen, in denen es um soziale Gerechtigkeit für Menschen jedes Alters geht. Einerseits sind mir die Angelegenheiten des Konsumentenschutzes, des Tierschutzes und der Volksgruppen wichtig. Andererseits alle Frauen-Themen und die Einführung eines Mindestlohnes. Wir müssen das Abrutschen der Frauen in die Altersarmut verhindern. Es geht dabei um soziale Gerechtigkeit und das jeder Mensch, egal welchen Alters, von seinem Einkommen leben kann“, sagt die im Krankenhaus Oberpullendorf tätige Radiologie-Technologin.

Nachhaltige Arbeit für die Bevölkerung

„Eine Politikerin ist dann gut, wenn sie für die Menschen und für ihre Anliegen da ist, ihnen zuhört und sich für sie einsetzt. Es ist wichtig sich von schwierigen Entscheidungen und von Kritik nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen zu lassen. Als Politikerin muss man bei den Leuten sein. Der Beruf der Politikerin ist eine nachhaltige Arbeit zum Wohle der Bevölkerung“, so Elisabeth Trummer.

Das Vertrauen der Menschen in die Politik zurückzugewinnen, heiße gegebene Versprechen umzusetzen. Versprechen dürften nicht nur vor einer Wahl und mit der Hoffnung auf Stimmen gegeben werden. Die politischen Handlungen müssten für die Gesellschaft Verbesserungen bringen und diese müssten sichtbar und vor allem spürbar sein. Denn in der Politik komme es nicht darauf an, was man verspreche, sondern was man umsetze.

Politik ohne bitteren Beigeschmack

„Als Frau in der Politik hat man oft den Eindruck anders wahrgenommen zu werden als die männlichen Kollegen“, merkt Elisabeth Trummer an. „Ich wünsche mir so be(tr)achtet zu werden, wie man es bei einem Politiker tut – einfach auf sachlicher Ebene und auf Augenhöhe. Das alleine würde genügen, um uns Frauen den Weg in die Politik – ohne Beigeschmack – zu erleichtern. Wir Politikerinnen haben möglicherweise einen anderen Zugang und eine andere Sichtweise zu gewissen Themen. Aber genau deshalb wollen wir, dass unsere Anliegen genauso ernst genommen werden und genauso rasch Gehör finden, wie bei jedem anderen Politiker. Denn unsere Ziele sind doch die gleichen. Für die Menschen da zu sein. Stärker denn je.“

Foto: Tatjana Pfneiszl - SPÖ Landtagsklub

Als Klassensprecherin hat sie bereits ihre Stimme erhoben und bemerkt, dass es wichtig ist, andere zu unterstützen, wann immer man kann. 

 

„Eines meiner Herzensanliegen ist das Thema Nachhaltigkeit, weil es alles beinhaltet, was meiner Ansicht nach wichtig ist. Derzeit wird der Begriff fast nur mit dem ökologischen Aspekt verbunden. Nachhaltigkeit betrifft aber auch die Themen Soziales und Wirtschaft. Gerade die SDG´s, die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO, bilden eine solide Grundlage um Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen einfließen zu lassen. Ziele wie qualitativ hochwertige Bildung, Gesundheit und Wohlergehen, Menschenwürdige, Arbeit und Wirtschaftswachstum, Zugang zu sauberer und bezahlbarer Energie aber auch Geschlechtergleichheit, um nur einige zu nennen, sind zweifelsohne Ziele, für deren Umsetzung wir uns alle einsetzen müssen. Unter diesen Prämissen muss Politik gestaltet werden und Projekte müssen danach bewertet werden“, fordert die Betriebswirtin und Juristin.

Das große Ganze immer im Auge haben

Politiker sollten, so Hagele, zuhören können, sich für Menschen interessieren und gestalten wollen. „Wichtig dabei ist, dass sie sich nicht verbiegen lassen. Sie dürfen sich nicht vom Reiz einer kurzfristigen Stimmenmaximierung leiten lassen. Wer Dinge sagt, hinter denen er eigentlich gar nicht wirklich steht, wird Themen nicht authentisch kommunizieren und umsetzen können. Das durchschauen die Menschen und finden die Politik dadurch oft unehrlich. Andere Meinungen sind nicht per se schlecht, sondern vielmehr ein Denkanstoß um seinen eigenen Standpunkt immer wieder zu hinterfragen. Durch einleuchtende Argumente kann man sich durchaus überzeugen lassen. Eine gute Politikerin muss nicht immer sagen, was andere hören wollen, aber auch nicht immer alles, was sie sich denkt. Sie muss das große Ganze im Auge haben und bestrebt sein, ein gemeinsames Miteinander zu fördern. Sie muss Spaß und Leidenschaft für das haben was sie tut und ehrlich sein, dann ist eine Politikerin auch richtig gut! Wichtig ist, nicht nur zu reden, sondern auch zu helfen – wenn es nur um Kleinigkeiten geht. Wenn die Menschen merken, dass sie es sind, die den Politikern wichtig sind, dann kommt auch das Vertrauen zurück“, ist die Abgeordnete, deren größter politischer Wunsch weltweiter Frieden ist, überzeugt. 

Foto: Tanja Cammerlander

Als junge verantwortungsbewusste Mutter zweier Kinder im Alter von heute 27 Jahren engagierte sie sich vor vielen Jahren erstmals in der Gemeindevertretung ihrer Heimatgemeinde.

 

2013 zog die Salzburgerin in den Nationalrat ein.

"Meine Bereiche im Parlament sind Landwirtschaft, Umwelt, Landesverteidigung und Wirtschaft. Den aktuellsten Handlungsbedarf sehe ich derzeit in der Verteilungsgerechtigkeit. Die Gewinner der COVID-19 Pandemie, allen voran die Internetriesen, haben ihren Beitrag vor allem in der Steuergerechtigkeit zu leisten. Im Bereich des Umweltschutzes muss mehr getan werden, Worthülsen bringen uns hier nicht voran. Um die vorgegebenen Klimaziele erreichen zu können braucht es schnell konkrete Maßnahmen. Wirtschaftlich muss der Fokus mehr auf Klein- und Mittelbetriebe gelegt werden, hier braucht es dringend eine bessere Unterstützung. Die Klientelpolitik der ÖVP lehne ich zutiefst ab, hingegen stehe ich für mehr Unterstützung für Familien“, so Cornelia Ecker, die als Politikerin stets mit Herz und Verstand bei der Sache ist und einen geraden Weg zu gehen versucht, auch wenn er nicht immer angenehm ist.

Ihr Rezept um Politik attraktiver zu machen: „Man muss die Menschen mögen. Indem man ihnen zuhört, ihre Probleme und Interessen ernst nimmt und Worte in Taten umsetzt.“ Ihre drei größten Wünsche: „Jedes Kind soll in Österreich die gleichen Bildungschancen haben. Die Steuergerechtigkeit muss umgesetzt und das krebserregende Pflanzengift Glyphosat endlich verboten werden.“

Foto: Hannelore Kirchner

Als Politikerin mit einem regionalen Mandat versucht sie Sprachrohr ihres Wahlkreises und insbesondere des Bezirks Liezen zu sein.

 

„Mein Interesse an Politik erwachte schon früh während meiner Schulzeit. Seit damals verfolge ich das politische Geschehen. Politisch engagiert habe ich mich allerdings erst nach meinem Studium, nämlich in dem ich die Aufgabe als Jugendpersonalvertreterin des Landes Steiermark angenommen habe“, erzählt die Juristin.

Als Politikerin mit einem regionalen Mandat versucht sie Sprachrohr ihres Wahlkreises und insbesondere des Bezirks Liezen zu sein. In diesem Zusammenhang setzt sie sich dafür ein, die Interessen und Anliegen der Menschen aus ihrem Heimatbezirk in Wien zu vertreten. Durch ihr ÖAAB Mandat und ihren politischen Werdegang in der Personalvertretung sieht sie sich auch als Vertreterin der Arbeitnehmer. Ein ganz besonderes Anliegen sind ihr in diesem Zusammenhang auch Gleichstellungsfragen und Frauenrechte.

Gleichstellung von Frauen  

In erster Linie solle ein guter Politiker authentisch sein, so Schwarzenberger. „Politiker, die versuchen eine Rolle zu spielen werden von den Menschen nicht ernst genommen. Das lässt sich immer wieder beobachten. Dazu zählt für mich auch der echte Wille, etwas für die Menschen, die man vertritt, zu erreichen und in diesen Dingen auch eine gewisse Hartnäckigkeit an den Tag zu legen.“

Das Vertrauen der Menschen könne man in seiner politischen Funktion vor allem dann gewinnen, indem man sich auf die fachliche Arbeit konzentriere. „Gerade die vergangenen Monate haben gezeigt, dass ständiges Anpatzen und vor allem künstliches Skandalisieren für alle allen Beteiligten schlecht ist. Vor allem schadet es auch dem Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen“, so die Steiererin, die sich wünschen würde, echte Gleichstellung von Frauen in allen Gesellschaftsschichten und Religionen durchzusetzen. Damit einhergehend ganz besonders auch ein Ende der Gewalt gegen Frauen in Österreich.

Foto: Privat

Ihr Interesse an der Politik begann auf kommunalpolitischer Ebene im Jahr 2014. Ausgehend vom Mandat im Gemeinderat Kötschach-Mauthen zog es sie dann bald in die Landespolitik.

 

Seit 2018 hat sie nun die Möglichkeit als jüngste Frau im Kärntner Landtag aktiv mitzugestalten. „Da ich als Integrationslehrerin tätig bin, ist vor allem das Thema Bildung mein Herzensanliegen. Durch die Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns gab es lange Home-Schooling-Phasen. Viele Kinder und Jugendliche haben unter dieser Situation sehr gelitten und das Resultat sind unter anderem überlaufene Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrien. Es muss deshalb unser Ziel sein, einen Schulbetrieb mit einem guten Sicherheitskonzept zu gewährleisten und in den nächsten Jahren vor allem jene Kinder und Jugendlichen zu unterstützen, die an dieser Pandemie fast zerbrochen wären. Ich bin der Meinung, dass uns - neben den wirtschaftlichen Folgen - vor allem die sozial-emotionalen Folgen in allen Altersgruppen noch intensiv begleiten werden“, sagt die Integrationslehrerin. 

Bürgerbeteiligung als Erfolgsrezept 

Um Menschen wieder für die Politik zu interessieren, sei es erforderlich,  

mehr Beteiligungschancen bei politischen Prozessen zu schaffen – also mehr direkte Demokratie zu ermöglichen. „Leider ist das Image der Politik sehr schlecht, die Menschen haben oft kein oder wenig Vertrauen. Ein Ziel aller politischen Vertreter sollte es darum sein, dieses Bild durch wirkliche Beteiligung, Ehrlichkeit und klares sowie transparentes Handeln wieder zu verbessern“, so Patterer, für die gute Politiker immer auf die Menschen zugehen, ihre Probleme und Anliegen wirklich ernst nehmen und, ohne auf den eigenen Vorteil aus zu sein, eine Verbesserung herbeiführen sollten. Es gehe um den Austausch mit seinen Mitmenschen, um das Zulassen anderer Meinungen und um eine reflektierte und konsensorientierte Herangehensweise.

Gute Ausbildung auch für einkommensschwache Familien

Wenn Sie einen Wunsch frei hätte, würde sich die Politikerin wünschen, dass Bildung in einem Land wie Österreich nicht an finanziellen Ressourcen scheitern darf. „Wir benötigen mehr denn je ein zukunftsfittes Bildungssystem, welches auch den aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen gerecht wird. Dazu wünsche ich mir ein klares Bekenntnis von allen politischen Bewegungen. Schließlich ist der Bildungserfolg der jungen Generation der Grundstein für das gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben in den kommenden Jahrzehnten. Das zu unterstützen ist die Aufgabe der Politik und muss deshalb außer Streit stehen.“ 

Foto: Daniel Waschnig (Photography)

Das politische Geschehen verfolgt sie bereits seit ihrer Jugendzeit, aktiv ist sie aber erst vor einigen Jahren geworden.

 

Die Beweggründe sich politisch zu engagieren, sind ihrer Leidenschaft für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum geschuldet. 

„Eine sichere Versorgung mit Lebensmittel in höchster Qualität und zu einem fairen Preis ist mir besonders wichtig. Das ist sowohl im Sinne der Konsumenten als auch der Landwirte. In der Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung gibt es viele Herausforderungen, von klimatischen Veränderungen bis hin zu sich ändernden gesellschaftlichen Ansprüchen. Hier müssen gute Lösungen gefunden werden, wo gleichzeitig Bewährtes beibehalten werden kann, und Neues entwickelt wird“, so die Absolventin der BOKU und eines Lehramtsstudiums mit den Schwerpunkten Land- und Forstwirtschaft.

„Der ländliche Raum wird zudem für viele Menschen wieder attraktiver zum Wohnen. Viele verbinden damit mehr Lebensqualität. Um diese Qualität dauerhaft zu sichern, brauchen wir entsprechende Angebote etwa im Bereich der Kinder- und Altenbetreuung, Bildung, Arbeit und auch beim öffentlichen Verkehr“, so  die Bezirksbäuerin der Landwirtschaftskammer Burgenland, für die gute Politik auf mehreren Eigenschaften fußt: Leidenschaft für die Sache, Verantwortungsbewusstsein im Tun, Standhafthaftigkeit in der politischen Arbeit und viel Durchhaltevermögen.

Mit eigenen Ideen überzeugen

Um das Vertrauen der Wähler zu bekommen und der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken sei es wichtig, dass sich Menschen aus der Mitte der Gesellschaft in der Politik engagieren, die gerne für die Interessen der Bevölkerung arbeiten und deren Anliegen ernst nehmen. Um das Vertrauen zurückzugewinnen, sei es ebenso bedeutend, korrekt zu arbeiten und mit eigenen Ideen und Vorschlägen zu überzeugen. „ich wünsche mir mehr Respekt, Wertschätzung und Verständnis – auch für andere Meinungen – im gegenseitigen Miteinander, sowohl in der Politik als auch in der gesamten Gesellschaft“, sagt Carina Laschober-Luif. 

Foto: Carina Laschober-Luif

Sie war bereits im Jugendalter politisch interessiert, jedoch nie parteipolitisch organisiert. Demokratie, Mitbestimmung und Beteiligung waren für sie immer wesentlich und zu keiner Zeit selbstverständlich.

 

Als „Spätberufene“ kandidierte sie 2006 erstmals für den Nationalrat und wurde 2009 als Abgeordnete in den Salzburger Landtag gewählt. Seit 2013 ist sie Landtagspräsidentin. 

„Frauenpolitik ist kein Segment der Politik, sondern betrifft alle Politikfelder. Deshalb ist es wichtig, dass Frauen in allen Bereichen mitdenken und mitentscheiden. Es gibt aber noch immer zu wenige Frauen auf allen politischen Ebenen und in Entscheidungspositionen. Frauen zweifeln meiner Meinung nach öfter, ob sie einer Aufgabe gewachsen sind und bleiben zu oft in der zweiten Reihe. Deshalb sehe ich es umso mehr als unsere Aufgabe, Frauen anzusprechen und sie zu unterstützen, ihr Know-How einzubringen und sich zu engagieren! Wir Frauen müssen die Spielregeln mitgestalten, sonst können sich die Rahmenbedingungen nicht verändern“, meint die Juristin und Mediatorin, für die es kein Leben ohne Politik gibt. 

„Daher gibt es für mich keinen Bereich unseres Alltages, in dem es keinen Handlungsbedarf gäbe. Als Politikerin bei der Entwicklung verschiedenster Projekte mitzuwirken, von Beginn an in politische Prozesse und Entscheidungen involviert zu sein ist unbedingt notwendig. Es geht um das langfristige Mitdenken, Mitarbeiten, Mitgestalten und Mitverändern. Wichtig ist das aufeinander Zugehen, das offene Zuhören und die Bereitschaft nach eingehender Debatte konstruktive Lösungen zu finden. Vor allem das auf die Menschen zugehen, die Offenheit und eine positive Grundeinstellung sind wesentlich.  Das zeichnet für mich gute Politikerinnen und Politiker aus!"

Wir haben eine Bringschuld

Wichtig sei es daran zu arbeiten, die Kommunikation zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Politik zu verbessern. Vor allem wie innerhalb und auch über die Politik kommuniziert werde, sei wesentlich. So manches Bild in den Köpfen stimme mit der Wirklichkeit nicht überein.

„Deshalb suche ich den Dialog zu vielen Menschen und ich biete immer gerne an, zu uns in den Landtag zu kommen, sich anzusehen, was die Aufgaben sind, wie wir zu Entscheidungen kommen. Wir haben eine Bringschuld gegenüber den Bürgern, die wir verstärkt wahrnehmen müssen. Verantwortung zu zeigen beginnt mit einer Öffnung – Vertrauen bekommen Menschen, selten Systeme“, sagt die Mutter zweier Kinder, der es wichtig ist, mehr Demokratiebewusstsein zu schaffen. 

Demokratie betrifft uns alle

„Es ist nicht selbstverständlich, in einer Demokratie leben und arbeiten zu können. Das besondere an einer Demokratie ist: Es gibt nicht nur eine Stimme, eine Wahrheit, eine Antwort oder eine Lösung. Die beste Lösung entwickelt man im Austausch – in der Auseinandersetzung, durch Debatten, im aufeinander Eingehen, im Zuhören und im aufeinander Reagieren. Genau das müssen wir verstärkt der Bevölkerung klarmachen, denn Demokratie betrifft uns alle. Zudem bin ich überzeugte Föderalistin. Man sieht allein schon in unserem Bundesland Salzburg die vielen Unterschiede. Manche Fragen stellen sie sich so nicht in Wien oder in ganz Österreich bzw. in Europa! Zentralismus würde bedeuten "one size fits all" und das funktioniert nicht einmal in der Mode. Daher setze ich mich mit Nachdruck und aus Überzeugung für eine Stärkung der Länderrechte, einen gelebten Föderalismus und ein Europa der Regionen ein.“

Foto: Manuel Horn

Die Friseurmeisterin war schon früh politisch interessiert. Familie und Berufsausbildung führten dazu, dass sie 2009 aktiv in die Politik einstieg.

 

„Meine Themenbereiche sind Frauen, Familien und Kinderbetreuung. Frauen sollen im Pensionssystem nicht benachteiligt werden, wenn sie Kindererziehung oder Pflege übernehmen. Sonst bekommen wir die Altersarmut bei Frauen nie in den Griff. Heimische Familien müssen viel mehr gestärkt werden, denn sie sind der Grundpfeiler unserer Gesellschaft“, fordert Sabine Binder, für die ein guter Politiker seine Arbeit mit Leidenschaft macht und dabei nie die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung vergisst.

Dazu gehöre auch viel Einfühlungsvermögen. Man müsse auch die Fähigkeit besitzen, sich selbst und seine Rolle infrage stellen zu können. „Mir ist wichtig, keine leeren Wahlversprechen abzugeben, sondern immer ehrlich zu sein. Außerdem hat besonders die Politik eine besondere Vorbildwirkung, die in jeder Situation wahrzunehmen ist“, sagt Binder, die sich weniger parteipolitisches Denken und gemeinsames Arbeiten an Lösungen für Probleme wünscht.

Foto: FPÖ Klub

Ihr politisches Engagement startete in der Schule, als sie sich für den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union einsetzte.

 

Ihr gefiel der Grundgedanke: Autonome Staaten, die miteinander arbeiten, um gemeinsam die großen Probleme dieser Welt zu lösen, Frieden und Wohlstand für alle zu schaffen.

„Als Politikerin möchte ich jenen Menschen eine Stimme geben, die sonst nicht gehört werden. Den akutesten Handlungsbedarf sehe ich am Arbeitsmarkt. Von meiner 20-jährigen Tätigkeit im arbeitsmarktpolitischen Kontext weiß ich: Arbeitsuchende Frauen über 50 haben es in unserer Arbeitswelt besonders schwer. Die Corona-Pandemie hat ihre Lage noch zusätzlich verschärft. Ich denke, es ist Zeit für eine sozialdemokratische Wirtschaftspolitik, die Anreize für eine gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit setzt und allen Menschen eine selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht. Investieren wir in die Infrastruktur unseres Landes und in den Klimaschutz, schaffen wir Arbeitsplätze und ermöglichen Wachstum – und setzen wir endlich ein Mindesteinkommen um, von dem alle Menschen gut leben können“, sagt Bernadette Kerschler, für die in der Politik Vertrauen besonders wichtig ist, um die Menschen zu erreichen. 

Die Suche nach Leitfiguren

„Wenn man als Politiker authentisch ist und sich ehrlich mit den Anliegen und Problemen der Menschen auseinandersetzt – am besten im direkten Kontakt – dann schafft man eine gute Grundlage dafür. Übergeordnet wird auch wichtig sein, den Menschen wieder ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität zu vermitteln. Das fehlt ihnen, darum suchen leider auch ganz viele nach einer Leitfigur“, so die Abgeordnete, für die ein guter Politiker ehrliches Interesse an den Menschen und ihren Bedürfnissen, Empathie und Aufgeschlossenheit ebenso wie die Fähigkeit, mit Mut politische Lösungen für deren Sorgen und Probleme zu generieren, benötigt. Dazu brauche es auch ein gewisses Durchhaltevermögen. Und es sei auf jeden Fall von Vorteil, wenn man Motivation aus der Arbeit für und mit den Menschen schöpfen könne.

Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen

Auf der politischen Wunschliste ganz oben: „Existenzsichernde Erwerbseinkommen und die Beendigung von Kinderarmut, sowohl in Österreich als auch weltweit. Auch, wenn es in Österreich viele Unternehmen gibt, die sich auf einem sehr hohen sozialen Niveau für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark machen: Es gibt ebenso Unternehmen, die ihre Verantwortung ihren Angestellten gegenüber nicht wahrnehmen. Dabei haben sie dafür zu sorgen, dass diese ausreichend verdienen, um damit ihre Existenz und jene ihrer Familien erhalten zu können. Das ist keine Option, sondern eine Pflicht.“

Foto: SPÖ Graz

Ihre Politisierung war ein langsamer, unaufhaltsamer Prozess der stark durch ihre alleinerziehende Mutter geprägt war. 

 

„Wir wohnten im Karl-Marx-Hof, einem in den 1930er Jahren entstanden Gemeindebau im 19. Wiener Bezirk, in welchem meine Mutter als Hausmeisterin tätig war. Für jüngere Leser ist die Rolle der Hausmeisterin möglicherweise schwer vorstellbar, aber neben den klassischen Aufgaben, die dieser Beruf mit sich bringt, war auch die soziale Komponente sehr wichtig. Meine Mutter mit ihrem offenen und herzlichen Wesen war daher Ansprechpartnerin für vielfältige Sorgen und Probleme aus der Nachbarschaft. Durch ihre Handlungen und ihre fürsorgliche Art prägte sie früh meine Vorstellungen von Zusammenhalt, Offenheit und Respekt. Werte, die mich seither begleiten, und Werte, die mich antrieben, zunächst als Schulsprecherin und anschließend Landesschulsprecherin tätig zu werden. Mit dem Start der Tätigkeit als Schulsprecherin erwachte mein politisches Interesse vollends“, erzählt die Soziologin.

Seit November 2020 setzt sie sich in der Wiener Fortschrittskoalition, bestehend aus SPÖ und NEOS, für eine soziale, innovative und nachhaltige Stadt ein, in der der Mensch im Mittelpunkt steht. „Dabei wollen wir die außergewöhnlich hohe Lebensqualität für alle Wiener langfristig garantieren. Als Digitalisierungssprecherin liegt mein Hauptaugenmerk auf den umfassenden Digitalisierungsschritten, welche wir in Wien bis 2025 umsetzen werden. Von der digitalen Stadtverwaltung, welche den Bürgern die Behördenwege erleichtern soll, bis zu der Etablierung einer digitalen Datenstrategie, haben wir uns einiges vorgenommen.“

Gute und weniger gute Wege

Drei Qualitäten, die Max Weber definiert hat, zeichnen für Barbara Novak einen guten Politiker aus: Leidenschaft, Verantwortungsgefühl und Augenmaß. Persönlich kann sie diesen Eigenschaften viel abgewinnen – speziell wenn damit der Politikverdrossenheit entgegengewirkt werden soll.

„Ich denke, dass man hierbei stark differenzieren muss. Einerseits gibt es ein vollkommen berechtigtes Misstrauen gegenüber Politikern, welche das Vertrauen der Bevölkerung in der Vergangenheit aufs Spiel gesetzt haben. Andererseits sehe ich in der jetzigen Corona-Pandemie ein großes Vertrauen und einen starken Zuspruch der Wiener Bevölkerung zu dem Weg, den unser Bürgermeister Michael Ludwig eingeschlagen hat. Ich denke daher, dass der Wiener Weg ein gelebtes Beispiel dafür ist, dass sich mit offener und ehrlicher Politik die besten Brücken bauen lassen und genau durch dieses Verantwortungsbewusstsein wird das Vertrauen in die Politik gestärkt“, ist Novak überzeugt.

Gleiches Recht für alle

Was steht bei der Politikerin ganz oben auf der Wunschliste? „Mein politischer Weg führte mich von der Bildungspolitik, über die Gewerkschaftsarbeit bis zu den Digitalisierungs- und Wirtschaftsagenden. Dabei durfte ich viele politische Maßnahmen diskutieren und umsetzen. Ein Überbegriff, welcher mich bei vielen dieser Maßnahmen begleitete, ist die Chancengerechtigkeit, also der gerechte und faire Zugang zu unterschiedlichen Ressourcen. Mein Wunsch ist die Umsetzung der Chancengerechtigkeit. Von gerechten Bildungschancen beim Zugang zu frühkindlicher, Schul-, Erwachsenen- und Hochschuldbildung, über gerechte Chancen zwischen den Geschlechtern, bis zum gerechten Zugang in der Gesundheitspflege."

Fotot: SPÖ Wien / Sibrawa 

Sie kommt aus einem äußerst politischen Elternhaus, daheim wurde regelmäßig am Küchentisch politisiert. Damals wurde ihr Interesse geweckt und die Faszination Politik hat sie bis heute nicht losgelassen. 

 

"Ich möchte nachhaltige Politik für die nächsten Generationen machen, bei der Reformprojekte tatsächlich umgesetzt werden. Wir tun dies in der Steiermark seit vielen Jahren. Inhaltlich stehen die Themen Forschung, Digitalisierung und grüne Transformation im Mittelpunkt meiner Arbeit“, so die Betriebswirtin und Rechtswissenschaftlerin, deren politische Karriere 2004 als Ortsleiterin der Österreichischen Frauenbewegung begann. 

Wachstumskurs ohne weitere Unterbrechung

Wichtig sei es, für die Menschen da zu sein, ihnen zuzuhören und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Darüber hinaus gelte es, klare Entscheidungen zu treffen, zu denen man selbst stehen und die man auch erklären könne, so Eibinger-Miedl. Ehrlichkeit und transparentes Agieren würden Politikern Glaubwürdig verleihen.

"Ein weiterer Schlüssel ist aus meiner Sicht, mit den politischen Mitbewerbern einen Umgang zu pflegen, der von gegenseitiger Wertschätzung und Respekt geprägt ist“, meint die Bundesparteiobmann-Stellvertreterin der ÖVP, die hofft, dass der wirtschaftliche Wachstumskurs, der in den vergangenen Monaten eingeschlagen wurde, fortsetzt werden kann und es zu keinen weiteren massiven Einschränkungen des Lebens durch Corona kommt. 

Foto: Teresa Rothwangl

Seit Oktober 2019 ist die Juristin Umweltsprecherin der Grünen im Nationalrat und setzt sich besonders für Naturschutz und Biodiversität, Kreislaufwirtschaft und Mehrwegsysteme ein.

 

Wann erwachte Ihr Interesse an der Politik?

Schon als Jugendliche war mir Umweltschutz ein großes Anliegen, von der Anti-Atombewegung bis zum sauren Regen und Artenschutz. So habe ich früh begonnen, die politischen Entscheidungen zu hinterfragen und nach besseren Lösungen zu suchen. Beruflich habe ich mich nach dem Studium als Juristin bei der Salzburger Umweltanwaltschaft für den Umweltschutz entschieden, für Umweltberatung, bessere Abfalltrennung und Recycling in den Gemeinden, später auch für Bürgerbeteiligung und Mediation bei großen Umweltverfahren.

Die berufliche Erfahrung hat mich darin bestärkt, als Politikerin bei der Umweltgesetzgebung direkt mitwirken zu können. Als Mitglied der Salzburger Landesregierung konnte ich zwischen 2013 und 2018 unter anderem ein richtungsweisendes neues Raumordnungsgesetz ausverhandeln, im Nationalpark Hohe Tauern ein großes Wildnisgebiet ausweisen, den Naturpark Salzachauen umsetzen, 16 Wildbienenarten unter Schutz stellen, sowie eine Verpflichtung für Mehrweggeschirr bei Veranstaltungen einführen.  

In welchen Bereichen sehen Sie den akutesten Handlungsbedarf?

Alle Umweltthemen sind ja auch Teil des Klimaschutzprogramms, man kann das nicht voneinander trennen. Den dringendsten Handlungsbedarf sehe ich aktuell in der Biodiversitätskrise, weil der rasante Verlust von Artenvielfalt und natürlichen Lebensräumen für die menschliche Gesundheit und den Klimaschutz ganz fatale Folgen hat. Ohne mehr Schutz für unsere natürlichen Lebensgrundlagen werden wir die Klimaziele niemals erreichen können. Dazu muss auch der wahnwitzig hohe Bodenverbrauch gestoppt werden.

Was macht für Sie einen idealen Politiker aus?

Als Politiker muss man für seine Themen brennen, sich inhaltlich auskennen und darf nie aufhören zu fragen und zu lernen. Es muss immer die Sache im Vordergrund stehen und nicht der persönliche Vorteil. Und man muss zuhören können, weil Politik den Menschen und einem guten Zusammenleben dient, nicht umgekehrt.

Für mich war immer wichtig, von einem politischen Amt nicht abhängig zu sein und in eine berufliche Tätigkeit zurückkehren zu können. Politik lebt von unterschiedlichen Interessen und Standpunkten, umso wichtiger finde ich, dass Politiker sich für gemeinsame und konstruktive Lösungen einsetzen, nicht nur als Regierungspartei, sondern auch in der Opposition.

Wir leben in einer sehr bewegten Zeit, wo es so viel leichter ist, Zweifel und Missgunst zu säen als zusammen zu arbeiten. Die Klima- und die Coronakrise fordern aber, dass wir Menschen zusammenarbeiten, nicht nur in Österreich, sondern weltweit. Und dazu sind wir auch verpflichtet – im Umweltschutz, bei den Klimazielen und bei den Menschenrechten. Wenn andere Länder Kriege führen und Regenwälder abbrennen gibt uns das nicht das Recht, bei den Klimazielen nach Ausreden zu suchen. Ganz im Gegenteil, wir müssen unseren Teil erfüllen und uns dafür einsetzen, dass auch andere Länder ihre Beiträge leisten.

Wie kann man das Vertrauen der Menschen in die Politik zurückgewinnen?

Indem wir demokratische Strukturen stärken, mehr politische Bildung in den Schulen ermöglichen und insgesamt Bürgerbeteiligung fördern. Politische Entscheidungen müssen transparent und nachvollziehbar sein, dazu zählt auch die Offenlegung und Kontrolle jeder Art von Parteienfinanzierung. Käuflichkeit und Korruption darf in der Politik keinen Platz haben.

Aber auch der öffentliche Umgang mit und in der Politik selbst ist zu hinterfragen, wenn lösungsorientierte Sachpolitik zunehmend von Kampf- und Konfliktrhetorik verdrängt wird, werden sich kompetente Menschen überlegen, ob sie sich das antun wollen. Das betrifft insbesondere auch Frauen, die noch stärker öffentlichen Angriffen und Hasstiraden in den sozialen Medien ausgesetzt sind.

Sie haben einen (politischen) Wunsch frei – was stünde ganz oben auf Ihrer Liste?

Ganz klar ist es der Wunsch nach einem gesellschaftlichen Konsens für unsere Klimaziele! Damit meine ich die allgemeine Bereitschaft und Zuversicht, dass wir diese - zugegeben nicht leichte - Aufgabe gemeinsam schaffen können und wollen. Und zwar alle, von den Schulen bis zur (Land-)Wirtschaft, in Stadt und Land, Universitäten, Energieversorger und Vereine, Interessensvertretungen und politische Gremien. Ärmel hochkrempeln und alle machen mit.

Foto: Privat

Mit 15 Jahren, als sie eine Schülerzeitung schrieb, setzte sie sich erstmals mit den Rechten und Pflichten von Menschen auseinandergesetzt – und entdeckte die Politik für sich.

 

Ein wichtiges Thema für sie ist Chancengleichheit – diese fange bei den Bildungschancen, also im Kindergarten, an. „Wir brauchen ein Bildungssystem, das ausreichend Ressourcen hat, individuell auf jedes Kind einzugehen und dort zu unterstützen, wo am dringendsten Hilfe gebraucht wird“, so Astrid Rompold. 

Auch die Partizipation von Bürgern bei der Gestaltung ihrer Stadt sowie Umwelt- und Sozialpolitik liegen ihr am Herzen. Umsetzungskraft, Authentizität, Blick über den Tellerrand, und Mut seien wichtig, um ein guter Politiker zu sein. 

Auf das Thema Politikverdrossenheit angesprochen, meint Rompold: „Das Vertrauen in die Politik zurückzugewinnen ist schwierig, solange einzelne politische Kräfte das System für sich ausnützen und damit die gesamte Politiker-Kaste in Misskredit bringen. Aber einzelne Player können überzeugen, zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen (auch unangenehme) und so das Vertrauen der Menschen wiedergewinnen.“

Foto: Urban

Sie war schon in der ÖH studierendenpolitisch aktiv, hat sich für gute Studienbedingungen eingesetzt.

 

Als sie 2012 auf die Gründung von NEOS angesprochen wurde, war sie sofort begeistert von der Partei und ihren Ideen.

„Insbesondere die Generationengerechtigkeit bzw. ein nachhaltiges Pensionssystem waren Beweggründe, bei NEOS mit anzupacken. Als ich begann, meine NEOS-Bezirksgruppe aufzubauen, entdeckte ich meine Leidenschaft für die kommunalpolitischen Themen, insbesondere Mobilität und Stadtplanung. Meine Herzensthemen in Wien sind sichere Schul- und Radwege und grünere, kühlere, lebenswertere Grätzel. Wir müssen die Stadt dem Klimawandel anpassen und für den Aktivverkehr attraktiver machen, damit sie für die Menschen lebenswert bleibt. Das ist auch gesundheits- und sozialpolitische Notwendigkeit“, sagt die Juristin.

Veränderungen anstoßen 

Umsetzungsstärke, so Pipal-Leixner, sei für Politiker besonders wichtig. „Nicht nur reden, sondern auch ganz konkret das Leben und den Alltag von Menschen zum Besseren verändern. Das ist natürlich in der Regierung leichter als in der Opposition. Aber auch als mahnende Kontrollorin kann man Themen setzen und Veränderungen anstoßen“, meint die ehemalige Immobilienentwicklerin, die nichts davon hält, wenn im politischen Alltag heiße Luft geredet werde. Sie setzt auf ehrliche Kommunikation, statt auf Message Control und PR-Stunts.

Gute Ideen anerkennen

Ganz oben auf ihrer Wunschliste stehen folgende Punkte: Dass man gute Ideen anerkennt und sich um ihre Umsetzung bemüht, auch wenn sie nicht von den eigenen Leuten kommen.

Für die Welt: Dass sich alle politischen Entscheidungsträger für Klimaneutralität einsetzen.

Ganz konkret für Wien: Sichere Schul- und Radwege und gemütliche Grätzelhauptplätze für alle!

Foto: Nicole Heiling

Für einen aktiven Einstieg in die Landespolitik hat sie sich – neben ihrer Tätigkeit als selbständige Pilates- und Rückentrainerin – entschieden, als ihre drei Kinder älter wurden. 

 

„Ein ganz besonderes Herzensanliegen sind mir unsere Familien. Gerade im Bereich der Kinderbetreuung haben wir noch einiges zu verbessern. Mein Ansatz ist dabei klar: Wir müssen den Familien ein Leben nach ihren eigenen Wünschen ermöglichen. Das bedeutet, dass wir erstens Verbesserungen schaffen müssen, damit sich jene, die nach der Geburt ihrer Kinder gerne länger zu Hause bleiben möchten, dass finanziell auch wieder leisten können. Und zweitens müssen wir für alle, die rasch wieder in den Beruf einsteigen möchten, das Kinderbetreuungsangebot ausbauen. Wir brauchen mehr Plätze und vor allem flexiblere und attraktivere Öffnungszeiten in den Kinderbetreuungseinrichtungen“, so Kerbleder, deren Verständnis von Politik zuhören und das Verstehen der Anliegen der Menschen ist.

Vertrauen zu gewinnen bedeute, den Menschen das Leben zu erleichtern, sie zu entlasten. Speziell in Zeiten, in denen viele Bürger politikverdrossen seien, weil sie sich von der Politik nicht mehr vertreten fühlen und die Distanz zwischen ihnen und den „Politikern da oben, die sowieso machen, was sie wollen“, immer größer werde. Ihr größter Wunsch: Dass wir die Corona-Krise, die uns vor größte gesundheits-, gesellschafts- und wirtschaftspolitische Herausforderungen stellt, gemeinsam gut meistern. Den Beitrag, den ich dazu leisten kann, versuche ich, mit aller Kraft zu erbringen.“

Foto: Roland Marte/Marte Photography

Politik spielte in ihrem Leben immer eine Rolle. Inspiriert hat sie die Wahl von Barack Obama zum ersten schwarzen Präsidenten der USA.

 

Als die Tirolerin dann selbst im ersten Wahlkampf kandidieren durfte, intensivierte sich das Interesse selbst mitgestalten zu wollen.

„Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist für mich ein Thema, wofür ich mich stark einsetze, da ich dort durchaus noch Handlungsbedarf sehe. Darüber hinaus sind mir Gesundheit und Pflege sehr wichtig – das ist eine Herzensangelegenheit und aus dem Grund sehr relevant, da es einfach alle Menschen betrifft.Auch für familienpolitische Themen setze ich mich ein, da Familien das Rückgrat unserer Gesellschaft sind“, sagt Alexandra Tanda, die ihren Fokus auf die Sachebene gelegt und immer ein Ohr für die Wünsche und Anliegen der Bevölkerung hat.

Politik, so Tanda, sei kein Selbstzweck – eigene Bedürfnisse sollten keinen Platz haben dürfen. „Leider sehen und hören wir immer öfters, dass der politische Diskurs von Hetzen und Diffamierungen geprägt ist. Das sollte unterbleiben“, meint die Abgeordnete.

Politik müsse verbindlich sein – was gesagt werde, müsse auch gemacht werden. Wenn das zum Großteil funktioniert, hätten die Menschen auch Vertrauen in die Politik. Auf ihrer persönlichen Politik-Wunschliste ganz oben: „Die Aussagen von Politikern sollten stets ehrlich und verbindlich sein. Ich denke das Wichtigste ist, dass die Volksvertreter authentisch sind.“

Foto: Tanda/ÖVP

Politisch interessiert und engagiert war die Pädagogin und studierte Juristin schon in jungen Jahren. Ihre Motivation: Sich für Kollegen und Schüler einzusetzen und Abläufe im Bildungsbereich zu optimieren. 

 

Sie fand Gefallen an gestalterischen Prozessen, durfte sich entfalten und wurde 2019 als Abgeordnete zum Nationalrat gewählt. Daneben ist Agnes Totter geschäftsführende Obfrau des Lehrerbundes Steiermark, Vorstandsmitglied des ÖAAB in ihrem Heimatbezirk Südoststeiermark und Mitglied des Landesvorstandes der Österreichischen Frauenbewegung.

„Mir liegen insbesondere zwei Bereiche am Herzen: die Bildung und die Stärkung des ländlichen Raums. Ich setze mich mit aller Kraft dafür ein, dass unsere Kinder die beste Bildung vor Ort erhalten. Bedingt durch die Corona-Krise, wo zeitweise nur Lernen auf Distanz möglich war, waren einige mit der Situation überfordert. Diese Entwicklung zeigte uns aber eines ganz deutlich: Wir erkannten, wie wichtig die Lehrperson im Lernprozess ist und es wurde klarer und sichtbarer, dass erfolgreiches Lernen über eine gute und wertschätzende Beziehung geht und nur so gelingen kann. Und da leisten unsere Lehrer gemeinsam mit den Schulleitungen eine hervorragende Arbeit“, sagt die gebürtige Rumänin.

Beste Versorgung vor Ort 

Wichtig ist ihr weites, den lebens- und liebenswerten ländlichen Raum als Lebens- und Wirtschaftsraum zu stärken und nachhaltig zu gestalten. Moderne Bildung vor Ort, hochwertige Arbeitsplätze, zukunftsfähige Infrastruktur, verlässliche Gesundheitsversorgung aber auch Möglichkeiten für kulturelle Begegnungen seien die Voraussetzung dafür, dass Menschen in ländlichen Gebieten ihre Zukunft weiter am Land sehen können. An diesen Themen arbeite sie täglich für die Menschen in der Südoststeiermark.

„Als Politikerin bin ich besonders stolz darauf, dass wir in unserer Region sehr gut ausgebildete Frauen haben. Wir müssen aber dafür sorgen, dass diese im ländlichen Raum entsprechende Jobs vorfinden. Gerade durch das Vorantreiben der Digitalisierung – der Bund investiert hier 1,4 Milliarden Euro – können wir es möglich machen, dass Frauen mit höherer Ausbildung auch im ländlichen Raum einer Arbeit nachgehen können, die ihrer Qualifikation entspricht.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist sehr viel besser als früher – Kindergarten oder Hort bieten in fast allen Gemeinden Öffnungszeiten an, welche die Arbeitszeit durchaus abdecken. Diese positive Entwicklung versuche ich weiter voranzutreiben“, so Totter, die gute politische Arbeit klar definiert: „Leidenschaft für eine Sache, die meiner Meinung nach auch sachliche Kompetenz voraussetzt, Verantwortungsgefühl sowie auch die Bereitschaft, für getroffene Entscheidungen die Verantwortung zu übernehmen, eine große Portion Empathie und die Fähigkeit zur Selbstreflexion.“

Um das Vertrauen der Menschen zu gewinnen, brauche es Zeit und viel Überzeugungskraft. „Es ist sehr wichtig, den Menschen zu zeigen, dass man für sie da ist. Gerade in Zeiten der Krise muss den Menschen vermittelt werden, dass man jederzeit ein offenes Ohr für sie hat und sich nach bestem Wissen und Gewissen einsetzt und engagiert.“

Sie selbst lebe nach dem Motto „Nichts ist unmöglich“. Ihr größter Erfolg: Wenn sie einer betroffenen Person mitteilen darf, dass ihr Problem einer Lösung zugeführt werden konnte. Ihr dringlichster Wunsch: Parteiübergreifende Verhandlungen ohne persönliche Befindlichkeiten um konstruktive Diskussionen mit Gehalt zu führen. „Mit handfesten Argumenten und Gegenargumenten lassen sich nämlich die besten Lösungswege finden – das fehlt mir momentan etwas.“

Foto: Sabine Klimpt/ÖVP-Klub

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.