Interviews

Die Generaldirektorin und Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Belvederes hat Grund zur Freude: Die Museumsräume haben sich wieder mit Besuchern gefüllt.

 

„Die Pandemie mit Lockdowns und Reisebeschränkungen führte dazu, dass das Belvedere im Jahr 2021, wie schon 2020, einen Besuchsrückgang von achtzig Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie zu verzeichnen hatte: eine Zeit, die wir zur Reflexion und Weiterentwicklung unserer Formate nutzten. Nun blicken wir allerdings erfreut auf das aktuelle Jahr zurück, denn aufgrund der guten Entwicklungen erwarten wir insgesamt 1,2 Millionen Besucher, das wären im Jahresschnitt also rund 70 Prozent von 2019. Wir erleben, dass sich die Museumsräume wieder mit Menschen füllen und das Haus zu dem machen, was es eben ist: ein Ort der Kunst, doch vor allem der Menschen“, zeigt sich die Kunstmanagerin erfreut.

Austausch zwischen Menschen

Zu den Highlights des Vorjahres zählte die Wiedereröffnung des renovierten Unteren Belvedere sowie die Schau „Dalí – Freud. Eine Obsession“, die den Einfluss des Psychoanalytikers Sigmund Freud auf das Werk Salvador Dalís darlegte.

„Es war eine Freude, da sich das Belvedere wieder mit Leben füllen durfte. Aus aktuellem Anlass nehmen wir die Veranstaltungsreihe Tea Talks wieder auf, die mir sehr am Herzen liegt. Diese ermöglicht einen Austausch zwischen Menschen aus Wien und der Ukraine. Ich bin davon überzeugt, dass Museen Orte sind, an denen man die Seele und den Geist zur Ruhe kommen lassen kann, in denen man sich von einem belastenden Draußen erholen kann und auch darf“, so Stella Rollig.

Ökologisches Engagement

Im vergangenen Sommer wurde das Belvedere mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet, das an Museen vergeben wird, die nach den internationalen Richtlinien für ethische Museumsarbeit von ICOM (International Council of Museums) handeln und besondere Sammlungen bewahren und präsentieren. Doch das ökologische Engagement endet hier nicht, sondern beginnt vielmehr – verspricht die Generaldirektorin. „Von der Sanierung der Fenster, natürlichen Wandfarben bis zur selbstreflexiven Haltung zu Themen wie Klimatisierung, Transporten oder auch zu Leihgaben, die rund um den Globus geschickt werden, beschäftigen uns diese Fragen weiterhin stark.“

Besonderes Jibiläum

Das heurige Jahr steht ganz im Sinne des dreihundertjährigen Belvedere-Jubiläums. Unter dem Motto „Goldener Frühling“ wird nicht nur die Entwicklungen der Vergangenheit, sondern besonders die Entwicklungen, die noch vor dem Traditionshaus liegen, gefeiert. „Das Museum von morgen ist ein lernendes, ein diverses und heterogenes: Es stellt Fragen. Mein Wunsch für 2023 und darüber hinaus? Fragend bleiben“, so Rollig.

Foto: Ingo Pertramer/Belvedere, Wien

Die Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Belvederes über digitale Führungen, fehlendes Geld für Investitionen und den Wunsch, die Museumsräume endlich wieder voll Menschen zu sehen.

 

Beschreiben Sie uns bitte die Situation des Belvedere? Wie viele Menschen haben seit dem Lockdown Online-Führungen genutzt?

Das Belvedere ist war Anfang November wieder im Lockdown. Wir haben Verständnis für die Schließung der Museen – die Eindämmung der Coronakrise hat im Moment absolute Priorität. Wir wollen diese Zeit zur Reflexion, zur Weiterentwicklung und für Investitionen in die Zukunft der traditionsreichen Einrichtung nutzen. Dazu gehört, dass wir unser digitales Angebot neu aufgesetzt haben. 

Wie beim ersten Lockdown im Frühjahr finden auf allen unseren digitalen Kanälen wieder täglich um 15 Uhr Führungen statt – jedoch mit neuen Formaten! Dazu zählen Dialoge über unterschiedliche Perspektiven, Schlaglichter auf Meisterwerke aus den Bundesländern, Einblicke in Lieblingsbilder von Kuratoren und Reflexionen gesellschaftlicher Themen über die Epochen hinweg. Das wird von den Menschen begeistert angenommen: Wir konnten im November die Zahl der Zuseher gegenüber vergangenem März mehr als verdoppeln!

Wie man seitens des Belvederes mit der Ausnahmesituation umgeht und warum Zukunftsprognosen derzeit sinnlos sind, verrät Generaldirektorin Stella Rollig im Austrian Business Woman-Interview. 

 

Wie gut wird das „Digitale Belvedere“ von den Menschen angenommen?

Wir haben unmittelbar nach der Schließung damit begonnen, Online-Kurzführungen zu Kunstwerken aus der weltberühmten Belvedere-Sammlung anzubieten. Täglich um 15 Uhr auf unseren Social Media Kanälen (Facebook, Twitter, Instagram, Youtube). Dieses Angebot wird mit Begeisterung angenommen. Mehr als 700.000 Menschen haben die Führungen wahrgenommen und 200.000 haben sie tatsächlich angesehen. Deshalb werden wir auch nach der Wiedereröffnung unser digitales Angebot intensivieren.  

Gibt es spezielle Strategien zur Positionierung des Belvederes nach Corona?

Unser Fokus bei der Programmgestaltung liegt derzeit auf dem lokalen Publikum. Das Belvedere wird in den nächsten Monaten eine neue Besuchsqualität bieten können. Nie wieder werden Sie im Oberen Belvedere so viel Platz für sich haben! Wir hoffen sehr, dass dies möglichst viele Menschen aus Österreich nutzen werden. Wir rechnen zudem mit einem großen Bedürfnis nach Vermittlungs- und Familienprogrammen.  Das Untere Belvedere hat als eines der ersten Museen in Wien bereits am 15. Mai 2020 geöffent. Besonders attraktiv: Täglich bieten wir für die Ausstellung „Into the Night. Die Avantgarde im Nachtcafé“ kostenlose Führungen in kleinen Gruppen an.     

Sie ist Marketing und E-Commerce Director bei Nespresso Österreich. Was Sie an ihrem Job besonders schätzt und warum sie sich manchmal wie eine Dirigentin fühlt, hat sie ABW erzählt. 

 

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

Als Verantwortliche für alle Marketingagenden sowie die Bereiche CRM und E-Commerce von Nespresso Österreich begleite und gestalte ich die gesamte Customer Journey. Die größte Herausforderung ist sicher die Verknüpfung von menschlichen Wahrheiten und datenbasierten Einblicken in Kundenwünsche und -verhalten, die uns die heutigen Technologien ermöglichen.

Meine Arbeit erlaubt mir, schneller und besser auf Kundenbedürfnisse zu reagieren und das Nespresso-Markenerlebnis für unsere Kundinnen und Kunden einzigartig zu machen - eine große, spannende Aufgabe, der ich mich Tag für Tag gerne widme. Ich arbeite für eine der bekanntesten Marken in Österreich, kann mich in meinem Beruf weiterentwickeln und darf jeden Tag mit einem engagierten Team zusammenarbeiten. Das macht mir Spaß und spornt mich an. Durch meine Arbeit kann ich außerdem die außergewöhnlichen Geschmacksprofile der unterschiedlichen Nespresso-Kaffeevarietäten und Limited Editions täglich neu entdecken, was mir große Freude macht.

Sie studierte Telematik an der TU Graz, forscht und gibt ihr Wissen an Studenten weiter. Ein ABW-Interview mit der Wissenschafterin und Mutter einer kleinen Tochter Theresa Rienmüller.

 

Woran arbeiten Sie gerade?

Ich arbeite als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Health Care Engineering mit Europaprüfstelle für Medizinprodukte. Die Biomedizinische Technik stellt ganz allgemein eine Schnittstelle zwischen Medizin, Biologie und Technik dar. Wir befassen uns mit der Analyse, Modellierung und Simulation biophysikalischer und biomedizinischer Prozesse. Meine Aufgaben umfassen im Wesentlichen die drei Bereiche Lehre, Forschung und Administration.

Gutes für den Klimaschutz bewirken und dabei eine solide Rendite erzielen – mit Crowd4Climate (C4C) wird es möglich. ABW sprach mit Geschäftsführerin Verena Riedler.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz das Konzept von Crowd4Climate.
Crowd4Climate (C4C) bietet Privatanlegern über eine Online-Plattform eine einfache Möglichkeit, ihr Geld in Klimaschutzprojekten anzulegen. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch klingt – Gutes bewirken und eine solide finanzielle Rendite – wird bei C4C durch einen transparenten Auswahlprozess für Klimaschutz-Projekte sichergestellt. 
Rechtlich handelt es sich dabei um qualifizierte Nachrangdarlehen nach dem Alternativfinanzierungsgesetz. 

Seit September 2023 sind Sie in der Geschäftsführung bei Crowd4Climate – was schätzen Sie besonders an dieser Tätigkeit?
Meine Vision ist ein gutes Leben für alle auf einem gesunden Planeten. Das klingt zunächst sehr allgemein - für Crowd4Climate (C4C) kann ich Projekte auswählen und über unsere Plattform anbieten, die ganz konkret daran arbeiten. Diese Projekte machen uns in jeglicher Hinsicht reicher: mit ökologischer, sozialer und finanzieller Rendite. Damit wollen wir klare Standards am Investmentmarkt setzen. 

Mit welchen spezifischen Herausforderungen sehen Sie sich konfrontiert?
„Über Geld spricht man nicht“ ist in Österreich immer noch eine verbreitete Haltung. Das wollen wir ändern! Besonders spannend finden wir die Frage: Was bewirkt mein Geld? Passt das zu meinen persönlichen Werten? Wir alle können dafür Verantwortung übernehmen, was unser Geld bewirkt. Dies beginnt damit, genau hinzuschauen und nachzufragen, was sich hinter einem wohlklingenden Label tatsächlich verbirgt. Greenwashing ist nicht nur bei Konsumprodukten ein großes Thema, auch im Finanzbereich muss man sich vor Mogelpackungen in Acht nehmen. Da die Anleger über unsere Plattform direkt in einzelne Unternehmen investieren, können wir hier ein sehr hohes Maß an Transparenz bieten und legen zudem Ziele und Wirkung der einzelnen Projekte offen. 

Bemerken Sie Veränderungen bei den Kundenbedürfnissen wenn es um Geldanlage geht?
Wir sehen ganz klar eine gesteigerte Nachfrage bei nachhaltiger Geldanlage. Allerdings muss man auch hier sehr genau hinsehen und das „Kleingedruckte“ lesen, um sicherzugehen, dass sich z.B. in einem als „grün“ gekennzeichneten Fonds wirklich nur Unternehmen befinden, die den eigenen Vorstellungen von Nachhaltigkeit entsprechen. Hier wird mehr Information gewünscht. 

Welche Erwartungen und Ziele haben Sie für das heurige Jahr?
Wir wollen 2024 auf drei Ebenen aktiv werden: Investieren - Informieren - Inspirieren. Finanzieren: Im Bereich Investieren können wir unserer wachsenden Community eine Vielzahl an Projekten mit ökologischer, sozialer und finanzieller Rendite anbieten.

Die Messung dieser Wirkungen werden wir nächstes Jahr auf neue Beine stellen und so für noch mehr Nachvollziehbarkeit sorgen. Informieren: Zudem werden wir unser Informations-Angebot stark ausweiten, z.B. in Form leicht verständlicher Webinare zu nachhaltiger und regenerativer Geldanlage, um das Wissen zu verbreiten, wie wir heute schon in Morgen investieren können. Inspirieren: Letztlich wollen wir die öffentliche Aufmerksamkeit stärker auf das Thema gute Geldanlage lenken.  

Ihr Tipp für Frauen, die im Finanzbereich Karriere machen möchten?
Transparenz schaffen - Transparenz bieten - Transparenz einfordern
Die Kunden honorieren das - und die Organisationen brauchen mehr Transparenz, um sich weiter zu entwickeln.

Foto: Monika Fellner

Wien soll sowohl für die Wienerinnen und Wiener, als auch für alle in- und ausländischen Gäste stets attraktiv, lebens- und liebenswert sein: Das ist das größte Anliegen der stadt wien marketing gmbh. 

 

Das Unternehmen wurde vor bald 20 Jahren gegründet, um im Auftrag der Stadt Wien Events in der Bundeshauptstadt zu unterstützen, zu fördern und durchzuführen.Gerlinde Riedl, seit rund eineinhalb Jahren Mitglied der Geschäftsführung, im ABW-Talk.

Was umfasst Ihr Aufgabenbereich?

Ich teile die Geschäftsführung mit Michael Draxler, einem absoluten Profi im Eventbereich, der das Unternehmen über viele Jahre erfolgreich mitaufgebaut hat. Während er sich um das budgetäre und operative Geschäft kümmert, bin ich für die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, das Sponsoring und die Kommunikation zuständig. Ich bin sozusagen das Gesicht nach außen. Wenn es um kreative Leistungen geht, arbeitet sowieso das ganze Team im Unternehmen mit.  

Silvia Richters Karriere ist eindrucksvoll – die einstige Merrill Lynch-Brokerin ist heute Vorständin der renommierten Zürcher Kantonalbank. ABW sprach mit der Managerin über Ihren Weg an die Spitze.

 

„Für meine Mitarbeiter bin ich wie eine Leitwölfin, die ihr Rudel organisiert und lenkt. Nicht aufgeben, sondern immer dranbleiben, sind Leitlinien die ich meinem Team vermittle,“ erzählt Silvia Richter schmunzelnd. Eigenschaften, die der Spitzenbankerin auch in schwierigen Zeiten immer wieder geholfen haben, durchzuhalten und weiterzumachen.

Weg ins Finanz-Business

Als Tochter eines Elektrohändlers in Wien-Brigittenau geboren, lernt sie früh, konsequent ihren eigenen Weg zu gehen. Der Vater, Jahrgang 1913, sieht für seine Tochter eine Ausbildung zur Krankenschwester vor. Sie hat andere Pläne: Medizin studieren und dann als Ärztin in Entwicklungsländern arbeiten. Kurzerhand meldet sie sich an der Sames-Schule in der Billrothstraße an.

Der tägliche Weg über den Donaukanal, ein Aufeinanderprallen zweier Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Hier der traditionelle Arbeiterbezirk, dort das bürgerliche Döbling. Silvia Richter weiß, was sie will. Und was sie nicht will. Sie zeigt Haltung und traut sich, ihre Meinung zu sagen. Während ihrer Gymnasialzeit wird sie Klassensprecherin, und merkt irgendwann, dass sie für ihre Träume vorab finanzielle Unabhängigkeit benötigt.

Um Geld zu verdienen, macht sie eine Ausbildung zur Hotel- und Gastgewerbeassistentin im Wiener Hotel Inter-Continental und arbeitet anschließend in einem Hotel-Start-up. Durch ein Gespräch mit einem Vermögensverwalter wird sie auf die Finanzwelt aufmerksam und steigt schließlich bei Merrill Lynch ein - der Beginn einer beeindruckenden Karriere.

„Damals kannte ich weder Merrill Lynch noch wusste ich, was ein börsennotiertes Unternehmen ist“, gibt Silvia Richter unumwunden zu. Doch die junge Frau ist ehrgeizig, wird gefördert, lernt schnell und gut. Bald kennt sie alle Geheimnisse des Finanzmarktgeschäfts. Es ist die Zeit des schnellen Geldes. Der Wall-Street-Broker mit den Hosenträgern, Vorbild für die Rolle des Gordon Gekko alias Michael Douglas.

Sie ist in Princeton, an der New Yorker Börse, spürt die fiebrige Energie, die in der Luft liegt, wenn Millionen und Abermillionen Dollar durch Kaufen und Verkaufen den Besitzer wechseln. Gewonnen werden. Oder verloren. Eine aufregende, lehrreiche Zeit, die ihr ein anderes, neues Verständnis für die Volatilität der Märkte vermittelte und acht Jahre andauern sollte.

Der Mensch steht in Mittelpunkt

Das Jahr 2000 wird zur Zäsur. Der Einsturz der beiden höchsten Türme des World Trade Centers beschert der Finanzwelt eine Zeitenwende und Entlassungswelle. Merrill Lynch – „The biggest Broker worldwide“ – kündigt 30.000 Mitarbeiter. Silvia Richter soll von Wien nach München wechseln und entscheidet sich anders. Statt börsennotierte Konzerne will sie die DNA der Privatbanken kennen lernen. Jetzt stehen die Kunden, die Menschen und ihre Lebenssituationen im Mittelpunkt, nicht ausschließlich das Kapital. Das gefällt ihr.

Sie beginnt bei Sal. Oppenheim. Fünf Jahre bleibt sie, eine Zeit, die sie nicht missen möchte. Dann die nächste Herausforderung: Der Ruf der Bank Hottinger. Ein Angebot, das Silvia Richter nicht ablehnen kann. Mit 36 Jahren wird sie Partnerin und in den Vorstand berufen. Als unternehmerisch denkender Mensch baut sie das Geschäft in Österreich in den kommenden sechs Jahren auf. 2008/2009 folgt die nächste Zäsur.

Der Mutterkonzern beschließt sämtliche Auslandstöchter aufgrund der nun strengeren – und damit kostenaufwendigeren – Regeln für Finanzinstitute zu schließen. Richter wickelt die Liquidation ab, setzt sich für Kunden und Mitarbeitende ein und verlässt - wie es sich für einen guten Kapitän gehört - zuletzt das sinkende Schiff. Eine schwere Zeit. „Rückblickend bin ich daran gewachsen“, sagt sie.

Verwaltung von Vermögen

Ihr Motto, das sie auch allen Leserinnen ans Herz legen möchte: Aufstehen und weitergehen. Und keine Angst vor Fehlern haben. „Fehler passieren, weil Informationen fehlen. Niemand ist fehlerfrei. Man sollte immer nach Lösungen suchen, nie nach Schuldigen". Nach Beendigung der Liquidation beginnt Silvia Richter ein Studium – an der SFU den Lehrgang für Organisations- und Personalentwicklung und Coaching um 2015 bei der Zürcher Kantonalbank Österreich ihre Bestimmung zu finden.

Die einzige Tochter der Zürcher Kantonalbank Schweiz (mit Standorten in der Hegelgasse in Wien und der Getreidegasse in Salzburg) bezeichnet sie als Wunscheinzelkind. Hier, zwischen modernen Gemälden junger Künstler, die in regelmäßigen Veranstaltungen präsentiert werden, berät sie und ihr Team Kunden in der Vermögensverwaltung. Zehn bis zwölf Stunden am Tag. Oftmals im Monat fährt sie mit dem Zug ins Salzburger Büro.

Kraft tankt die Managerin in der Stille. Bei Waldspaziergängen oder zu Hause bei einem guten Buch, derzeit Daniel Kehlmanns Roman „Lichtspiel". Auch der tägliche Fußmarsch ins Büro und abends wieder zurück – egal ob es stürmt oder schneit – hilft ihr, abzuschalten. „Ich gehe jeden Tag durch andere Gassen und staune wie eine Touristin über die Schönheit der Stadt. Da werden alle Probleme ganz klein", sagt sie.

Mit Expertise Lösungen finden

Im Rahmen ihrer Beratung lernt Silvia Schneider Unternehmens- und Familiengeschichten kennen. Und natürlich die Menschen. Sie liebt es, zuzuhören und mit ihrem Fachwissen die besten Lösungen zu finden. Es geht um Nachfolgeplanung, Kapitalerhalt, Crashkurse in Finanzfragen für die nächste Generation, und vieles mehr. Sie bezeichnet diesen Überbau gerne als Vermögensarchitektur. Denn auch wenn ein Haus gebaut werden soll, muss man in der Planungsphase wissen, wo, warum und wie.

„Bei der Zürcher Kantonalbank geht es um Stabilität, Wertschätzung, Vertrauen und Diskretion. Wachstum ist wichtig, aber auch Kontinuität. Als 150-jährige Traditionsbank mit Triple-A-Rating können wir unseren Kundinnen und Kunden beides bieten, sagt Vorständin Silvia Richter und verspricht: „Wir sind gekommen, um zu bleiben“

Foto: Zürcher Kantonalbank

Lange bevor es die anderen getan haben, hat sie vor der Teuerung und den Folgen gewarnt. Nun gehe es darum, sich den Krisen gemeinsam zu stellen und den Menschen rasch zu helfen.

 

Ich sehe es als meine Aufgabe, auch aus der Opposition heraus sachliche Lösungen zu erarbeiten und Druck für deren Umsetzung zu machen. Aber klar ist, dass es in der Opposition weitaus schwieriger ist, zu gestalten als in der Regierung. Deshalb ist es auch mein Ziel, dass die SPÖ die künftige Regierung anführt, um das Land noch besser mitgestalten zu können. Ich will ein Österreich, dass auch in Krisenzeiten von einer hohen sozialen Sicherheit und einer hoch dynamischen Wirtschaft geprägt ist. Das fällt nicht vom Himmel, das muss hart erarbeitet werden. Die Teuerungskrise muss mit vollem Einsatz angegangen werden, auch um die Mittelschicht im Land zu schützen. Weitere zentrale Aufgaben sind die Energiewende, der Pflegenotstand und eine moderne Bildungspolitik. Es gibt viel zu tun“, sagt Pamela Rendi-Wagner.

Die Bevölkerung erwartet sich Lösungen

Eine der größten Herausforderungen sei der Ukraine-Krieg. Hier müssten dieselben Anstrengungen in diplomatische Bemühungen für den Frieden gesteckt werden wie ins Ausverhandeln der Sanktionen. Die Sicherheit Europas sei in Gefahr. Die zweite riesige Herausforderung sei die aktuelle Rekordteuerung. 

„Viele Menschen stürzen in existenzielle Probleme und können sich das Leben nicht mehr leisten. Sie wissen nicht, ob sie die Gasrechnung oder den täglichen Lebensmitteleinkauf bezahlen sollen. Die Inflation trifft auch Industrie und Wirtschaft massiv. Vor Monaten hat die Regierung noch von Teuerungshysterie gesprochen, weil wir diese Probleme schon früh aufgezeigt haben, aber mittlerweile ist allen klar, dass es so nicht weitergehen kann. Die positive Nachricht ist: es gibt Möglichkeiten, die Teuerung zu drücken. Es muss in den Strommarkt auf EU-Ebene eingegriffen und der Gas- und damit auch der Strompreis gedeckelt werden“, sagt die Parteivorsitzende und spricht sich in Zeiten wie diesen klar gegen eine Schönwetter-Politik aus: „Es ist die Aufgabe von Politikern, egal ob in Regierung oder in Opposition, sich diesen Krisen zu stellen und Lösungen zu erarbeiten. Die Bevölkerung erwartet sich Lösungen für ein leistbares Leben, für eine sichere Energieversorgung, für eine funktionierende Wirtschaft. Worum es mir geht, ist konstruktive Arbeit für unser Land. Den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass sich die Krisen schon von selbst lösen werden, hilft hingegen niemandem“, sagt Rendi-Wagner, die nach all den Skandalen, Korruptionsverdachtsfällen und Streitereien, die die Regierungen der letzten fünf Jahre geliefert haben, jeden versteht, der von der Regierung enttäuscht ist. Gerade deshalb ist ihr wichtig zu betonen: „Es sind nicht alle so! Für mich zählen Anstand und Moral.“

Foto: Visnjic

Seit etwas mehr einem halben Jahr ist sie Chief Financial Officer bei IKEA Österreich und zieht in ABW erstmals Bilanz.

 

„Im November durfte ich in meiner neuen Funktion als Chief Financial Officer von IKEA Österreich unsere Ergebnisse präsentieren. Wir haben im Geschäftsjahr 2022/23 einen Bruttoumsatz von 1.016.000 Millionen Euro erreicht - über 100 Millionen Euro mehr als im Vorjahr (Anm.: 2021/22: 914,73 Millionen Euro Bruttoumsatz) bzw. eine Steigerung von 11,07 Prozent. Insgesamt 12.771.619 Kundinnen und Kunden, das sind über 12 Prozent mehr als im Vorjahr, besuchten im Geschäftsjahr 2022/23 eines der acht österreichischen Einrichtungshäuser, eines der drei Planungsstudios oder eine der beiden IKEA Planungsstationen", sagt IKEA Österreich CFO Nicole Reitinger und betont, dass man sehr ambitionierte Ziele habe: Wir wollen noch erschwinglicher, zugänglicher und nachhaltiger werden und uns als Vorreiter beim Thema „Leben zu Hause“ positionieren. Außerdem will IKEA weiterhin die niedrigsten Preise bei höchster Qualität bieten und seinen Anspruch auf hochwertiges Design für alle weiter festigen. Hinzu kommen ein erstklassiges Omnichannel-Shopping-Angebot und ein klares Bekenntnis, einen positiven Einfluss auf die Menschen, die Umwelt und den Planeten zu haben“, so Reitinger.

Digitaler Einkauf boomt

„Wir beobachten, dass das Einkaufsverhalten in Österreich immer digitaler wird, wobei mobile Anwendungen eine besonders wichtige Rolle spielen. Unser Ziel ist es daher, Digital und Retail perfekt zu verbinden. Durch die nahtlose Integration aller Einkaufskanäle wollen wir noch näher am Kunden sein - das haben wir mit Services wie Scan & Pay oder Click & Collect bereits erreicht. Wir wissen, dass unsere Kundinnen und Kunden immer weniger Zeit haben. Deshalb wollen wir ihnen - im Sinne eines ganzheitlichen Omnichannel-Einkaufserlebnisses - immer wieder schnelle und einfache Wege zum Einkaufen mit einem Höchstmaß an Service und Komfort bieten. Darüber hinaus wird es in Zukunft entscheidend sein, für die Kundinnen und Kunden bestmöglich erreichbar zu sein - online und über attraktive Verkaufsflächen. Dem tragen wir Rechnung, indem wir uns bei IKEA Österreich auf die beiden Bereiche Erreichbarkeit und Omnichannel-Shopping konzentrieren“, so die Finanzexpertin.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für IKEA

Derzeit befinde man sich mitten in der Transformation zum klimapositiven Unternehmen. In Zeiten hoher Komplexität brauche es langfristige und nachhaltige Wachstumsstrategien, klare Verantwortlichkeiten und einen genauen Blick auf die Messung des Fortschritts, um daraus die richtigen Entscheidungen abzuleiten. IKEA hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 nur noch erneuerbare und recycelte Materialien zu verwenden und mit gutem Beispiel voranzugehen, um eine kreislauforientierte Denkweise in allen Wirtschaftszweigen und in der Gesellschaft zu verankern. IKEA beschäftigt sich auch intensiv mit der Wiederverwendung von Möbeln.

Bis 2030 will IKEA weltweit ein klimapositives Unternehmen sein und hat auf diesem Weg bereits wichtige Meilensteine erreicht. Seit zwei Jahren wird in Österreich ein Großteil der Kundinnen und Kunden im Stadtgebiet mit Elektro-LKWs und damit emissionsfrei beliefert - in der Bundeshauptstadt Wien bereits zu 100 Prozent. Mit Anfang Oktober 2023 hat IKEA Österreich die emissionsfreie Belieferung als erstes Land weltweit auf wasserstoffbetriebene Fahrzeuge ausgeweitet und setzt damit einen weiteren wichtigen Schritt, um bis 2025 die gesamte Belieferung in ganz Österreich emissionsfrei durchzuführen. Bereits heute spart IKEA durch den Einsatz von Elektro-Lkw im städtischen Bereich rund 450 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Durch den flächendeckenden Einsatz von emissionsfreien Transporttechnologien wie der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie sollen weitere 1.500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Expansion, Produktinnovation und Kundenerlebnis

„Unser Ziel ist es, uns ständig zu verbessern, zu wachsen und mehr Kunden auf neuen Wegen zu erreichen. Unsere Strategie, durch Investitionen in innovative Formate wie Planungsstudios, Planungsstationen oder Abholstationen noch näher am Kunden zu sein und auf hybride Einkaufserlebnisse zu setzen, lässt IKEA weiter wachsen“, so Nicole Reitinger. Mitte Oktober eröffnete das jüngste Einrichtungsstudio im Wiener Donauzentrum, im vergangenen Herbst in Linz - dieser Expansionskurs wird konsequent fortgesetzt. IKEA ist bereits in allen neun österreichischen Bundesländern mit unterschiedlichen Servicekonzepten und Kontaktpunkten vom Einrichtungshaus bis zur Abholstation vertreten. Der Expansionskurs der letzten Jahre hat die Anzahl der Kontaktpunkte in Österreich von acht Einrichtungshäusern auf mittlerweile 53 stationäre Kontaktpunkte unterschiedlicher Größe und Funktion erhöht.

Zusammenhänge besser erkennen

In der heutigen Geschäftswelt sei es sehr wichtig, über den Tellerrand des eigenen Fachbereichs hinauszuschauen und ein interdisziplinäres Verständnis zu entwickeln. Dies ermögliche es, Zusammenhänge besser zu erkennen und ganzheitliche Lösungen zu finden. Zudem sei eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in einer sich ständig verändernden Welt unerlässlich. Als Unternehmen müsse man in der Lage sein, sich schnell auf neue Gegebenheiten einzustellen und innovative Ansätze zu verfolgen.

„Ebenso spielen Führungskompetenzen eine wichtige Rolle, insbesondere das Erkennen und Fördern von Talenten. Durch die gezielte Entwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir als Unternehmen ihr volles Potenzial ausschöpfen. Und ein gewisser Optimismus ist wichtig, um die Motivation und den Zusammenhalt im Team zu stärken und Herausforderungen gemeinsam erfolgreich zu meistern. Ziel sei es, kontinuierlich zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen - und gleichzeitig die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern weiter zu steigern. „Wir leben in spannenden Zeiten und die ständige Weiterentwicklung ist auch mit viel Freude am Tun und Gestalten verbunden. Ich freue mich darauf, in meiner neuen Position kontinuierlich an der Erreichung der Unternehmensziele mitzuwirken und den Geschäftserfolg voranzutreiben“, so Nicole Reitinger.

Die Aufsichtsratsvorsitzende der ÖBB und ÖGUT Präsidentin über die Ähnlichkeit der beiden Tätigkeiten und die wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihr neues Aufgabengebiet.

Vorweg: Die ÖGUT, die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik, ist ein wichtiger Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit. Bereits seit mehr als 30 Jahren – also lange bevor die nachhaltige Ausrichtung von Wirtschaft und Gesellschaft ein breitenwirksames Thema wurde – vernetzt die ÖGUT über 100 Organisationen und Institutionen aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Umwelt.

Unter dem Motto „Wissen entwickeln. Wissen vermitteln. Menschen vernetzen.“ informiert die ÖGUT über aktuelle Entwicklungen, erarbeitet Strategien und forscht in diversen Themenfeldern wie Energie, Gender & Diversität, grünes Investment, innovatives Bauen, und Partizipation. 

Als Präsidentin ist es meine Aufgabe diese Tätigkeiten der unabhängigen Non-Profit-Organisation Organisation ÖGUT auch in Zukunft zu ermöglichen, und damit zu unterstreichen, dass Ökologie und Ökonomie zusammenwirken müssen, wenn sie dauerhaft erfolgreich sein wollen. 

Was fasziniert Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

An all´ meinen bisherigen Tätigkeiten hat mich fasziniert, dass ich immer mit sehr verschiedenen Menschen und Aufgabenstellungen zu tun hatte. Das hält wach, weil es immer neuen Input gibt! Aktuell gilt das sowohl für die ÖBB, wo ich seit einem Jahr Aufsichtsratsvorsitzende bin, als auch für die ÖGUT, wo ich gerade erst meine Tätigkeit begonnen habe. 

Und so unterschiedlich die beiden Aufgaben auf den ersten Blick sind – die ÖBB sind ein Konzern mit über 40.000 Mitarbeitern während die ÖGUT aktuell 25 Kollegen beschäftigt – so ist doch auffällig, dass in beiden Organisationen eine sehr kollegiale – fast schon familiäre – Atmosphäre herrscht - und beide eint ein starkes Bekenntnis zur gelebten Nachhaltigkeit. Und die Themenstellungen sind ja sehr ähnlich!

Welche Herausforderungen haben für Sie in den kommenden Jahren Priorität?

Ganz klar der Klimaschutz! Nicht nur für mich persönlich, sondern für uns alle muss der Klimaschutz in den nächsten Jahren Priorität haben. Das fordern nicht nur die jungen Menschen völlig zurecht ein. Und das Thema ist breit gefächert: von der Abfallwirtschaft, über den Energiesektor bis hin zur Verwaltung sind beinahe alle Lebensbereiche betroffen.

Deshalb ist die Arbeit der ÖGUT, als Kompetenzzentrum mit einem breiten Themen- und Dienstleistungsangebot, auch so wichtig. Und auch die Art und Weise, wie wir uns von A nach B bewegen, trägt ganz wesentlich dazu bei, dass wir das Ruder beim Klimaschutz noch herumreißen können. Da kommen die ÖBB ins Spiel: Als größtes Klimaschutzunternehmen Österreichs haben die ÖBB Klimaschutz ja quasi in ihrer DNA. 

Ihre Wünsche und Ziele für 2022?

Wie schon eingangs gesagt: Ökologie und Ökonomie müssen zusammenwirken. Und das noch deutlich stärker als in den letzten Jahren! Unternehmen wie die ÖBB können dazu einen großen Beitrag leisten, weil sie viele Komponenten vereinen: sie können nämlich Job-, Wirtschafts- und Klimaschutzmotor in einem sein.

Aus Sicht der ÖGUT wiederrum gilt es, diese Sicht auf unsere Zukunft auch in vielen anderen Unternehmen zu implementieren. Denn gemeinsam haben wir eine Vision: Wir wollen die Zukunft gemeinsam gestalten!

Foto: ÖBB/Marek Knopp

Teresa Reiter war Journalistin. Heute ist sie Fachreferentin für Außenpolitik, EU, Landesverteidigung, Migration und Entwicklungszusammenarbeit im NEOS-Parlamentsklub. 

 

Teresa Reiter spricht sich sehr offen für die Europäische Union aus: „Die Europäische Union ist die beste Idee, die wir je hatten. Ich kandidiere, weil ich der Meinung bin, dass es fahrlässig wäre, in Zeiten, in denen Populisten mit voller Absicht das Vertrauen in die Europäische Union zu zerstören, nicht für Europa aufzustehen. Wir Pro-Europäerinnen haben eine Verantwortung, uns für das gute Leben in Europa einzusetzen und das kann es nur mit der EU geben.“

In diesem Sinne sieht sie die niederschwellige Vermittlung von Europapolitik an Bürger und Bürgerinnen als eine der größten Herausforderungen für die EU. „Ich beschäftige mich viel mit der verständlichen Aufbereitung unserer Inhalte und mir sind Dinge in der Politik oft zu hochgestochen oder dampfplauderisch formuliert. Je komplizierter wir über die EU reden, desto mehr werden wir von politischen Unholden ausgebremst, die banal und ohne Rücksicht auf Verluste bei der Sachlichkeit kommunizieren. Das muss aufhören.“

Im November 2022 hat die neue Geschäftsführung der Wiener Linien ihre Arbeit aufgenommen. Drei Frauen stehen nun an der Spitze von einem der größten Arbeitgeber der Stadt. Vorsitzende der Geschäftsführung ist Alexandra Reinagl.

 

Alexandra Reinagl ist bereits seit elf Jahren Teil der Geschäftsführung der Wiener Linien und freut sich sehr nun gemeinsam mit ihren zwei kompetenten Kolleginnen die Mobilität in Wien zu steuern. „Ich fühle mich für meine neue Rolle bestens gewappnet, da ich seit insgesamt 14 Jahren in Geschäftsführungsteams arbeite. Seit Jänner dieses Jahres verantworte ich die Bereiche Betrieb, Markt & Kunde und Unternehmenskommunikation. Gemeinsam mit Petra Hums und Gudrun Senk setzen wir auf Transparenz und Augenhöhe in der Zusammenarbeit. Die Zukunft der Wiener Linien liegt ganz klar in der Kollaboration“, so Reinagl, die besonders das dichte und leistbare Öffinetz der Wiener Linien schätzt, ist es doch einer der Gründe, warum Wien eine so lebens- und liebenswerte Stadt ist.

„Als wichtiger Partner für die Mobilitätswende halten wir die Bundeshauptstadt mobil und sorgen dafür, dass täglich knapp zwei Millionen Menschen sicher, günstig und klimafreundlich ihre Wege zurücklegen. Das erfüllt mich mit Stolz und viel Respekt gegenüber der wichtigen Arbeit unserer zahlreichen und sehr motivierten Kollegen.“

Gelebte Gleichstellung von Frauen und Männern 

Frauenförderung ist bei den Wiener Linien kein leeres Schlagwort. Es werden zahlreiche Weiterbildungs- und Vernetzungsmöglichkeiten geboten. Außerdem wird die finanzielle Gleichstellung von Männern und Frauen gelebt. „Bei uns verdienen die Kolleginnen und Kollegen gleich viel. In vielen anderen Branchen ist das noch nicht selbstverständlich. Wir verstehen uns als krisensicherer Arbeitgeber, der aufgrund seiner Größe und Vielfalt ein Arbeitsleben lang eine berufliche Heimat bietet“, sagt die Managerin.

Innovative und nachhaltige Projekte 

Stichwort „Nachhaltigkeit“: Was ist in diesem Bereich geplant? „Die Öffis sind eine unerlässliche Klimaschutzmaßnahme und maßgeblicher Partner, damit Wien auch in Zukunft so lebenswert bleibt. Nachhaltigkeit liegt in der DNA der Wiener Linien und wir haben den Vorsprung, dass unser Geschäftszweck im Kern nachhaltig ist. Aber als Verkehrsbetrieb stehen wir nicht still. Dort wo es möglich ist, wollen wir noch nachhaltiger werden, z.B. im Baubereich. Neben dem Öffi-Ausbau U2xU5, dem größten Klimaschutzprojekt, bleibt auch der weitere Netzausbau und die Ausdehnung von Sharing-Angeboten weiterhin im Fokus. Und selbstverständlich wird es in bekannter Wiener Linien Manier auch neue innovative und nachhaltige Projekte geben“, verspricht Reinagl und betont, dass neue Mitarbeiter gerne aufgenommen werden, denn: „Der Generationenwechsel betrifft uns, wie andere Branchen, auch. Deshalb intensivieren wir auch die Suche nach Helden und Heldinnen auf Schiene und Straße, die mit uns gemeinsam die Mobilitätswende gestalten. Wenn es darum geht, neue Mitarbeiter zu gewinnen, aber auch zu halten, müssen wir vom Tanker zum Speedboot werden und uns den neuen Gegebenheiten am Jobmarkt anpassen und Jobprofile und Arbeitszeiten flexibilisieren.“

Krisenfeste Jobs 

Auch wenn die Gesamtsituation herausfordernd ist, steht für die Wiener Linien fest: Sie wollen für Wien das beste Öffi-Angebot bieten. Dazu gehört der Netzausbau als auch innovative Lösungen wie das WienMobil Sharing-Angebot mit Fahrrädern, E-Autos sowie nachhaltige Angebote für die erste und letzte Meile.

„Wien wächst, deshalb müssen auch die Öffis und die Wiener Linien mitwachsen. Dafür braucht es viele neue Mitarbeiter. Es liegt mir am Herzen, die Jobprofile im Fahrdienst zu attraktivieren. Es geht hier um verantwortungsvolle Jobs, aber wir bieten eine sinnvolle, krisenfeste Beschäftigung mit Zukunft. Wir arbeiten intensiv an Maßnahmen, um uns den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen und uns optimal als Unternehmen zu positionieren. Dabei sind Themen wie der Generationenwandel, Nachhaltigkeit und Digitalisierung für uns besonders bedeutend“, so Alexandra Reinagl abschließend.

Foto: Luiza Puiu

Sie ist seit bald zwanzig Jahren bei Austrian Airlines und kennt „ihre“ Fluglinie ganz genau. Was die Digitalisierung für das Unternehmen bedeutet und welche Pläne es gibt, verrät sie ABW.

 

Bereits unmittelbar nach Abschluss ihres Studiums an der WU Wien im Jahr 1989 startete die Karriere von Mag. Isabella Reichl bei Austrian Airlines. Kommendes Jahr feiert sie also 20-jähriges Jubiläum. Was Sie an Ihrem Job besonders liebt, sind die täglichen Herausforderungen. 

„Durch den raschen Wandel in der Digitalisierung, geben Kunden die Trends vor, das Kaufverhalten ändert sich durch die Digitalisierung, und wir müssen rasch reagieren können. Das Marketing ist, wie viele Bereiche, im digitalen Wandel und das ist äußerst spannend“, so Reichl, die ihre Arbeitsweise als agil, flexibelin manchen Bereichen strategisch und immer lösungsorientiert sieht. An ihren Mitarbeitern schätzt sie vor allem, wenn dieseEngagement zeigen, über den Tellerrand blicken, selbstständig arbeiten und über eine gute Work-Life Balance verfügen.

Sie ist berufstätig, verheiratet und zahlt einen Wohnungskredit ab. Als eine Frau aus dem ‚normalen Leben‘ will Julia Reichenhauser Europa wieder in die Herzen der Menschen tragen. 

 

Bei mehr als 50 Prozent der Stimmen für NEOS würde sie selbst ins EU-Parlament rücken. „Sollte der Fall nicht eintreten, trage ich auch mit meiner Arbeit für NEOS dazu bei, dass die Bürgerinnen und Bürger informiert werden und mehr über die Europäische Union erfahren.“  So begegne die gebürtige Steirerin Julia Reichenhauser tagtäglich vielen interessierten Wählern, denen sie die Philosophie ihrer Partei näherbringen könne. „Ich freue mich immer besonders, wenn die Leute unsere Ideen teilen.“

Zudem gibt sie an, nichts unversucht zu lassen, um Europa wieder in die Herzen der Menschen zu tragen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, warum die EU überlebensnotwendig für uns ist. „Ich bin berufstätig, verheiratet, und zahle unseren Wohnungskredit ab. Ich bin also ein normaler Mensch aus dem normalen Leben, den dieselben Dinge ärgern und der dieselben Probleme hat wie die meisten Bürgerinnen und Bürger.“ Die Anliegen der Bürger nehme sie deshalb sehr ernst und sei stets bemüht Lösungen dafür zu finden. 

Seit zehn Jahren ist sie Abgeordnete im Europäischen Parlament. Für Evelyn Regner, Listenplatz Zweite der SPÖ, steht fest: Die europäische Gemeinschaft ist eine riesige Errungenschaft. 

 

„Europa steht vor einer Richtungswahl. Mit dem Brexit verlässt zum ersten Mal ein Mitgliedsland die Europäische Union, nationale Egoismen verhindern immer öfter, dass wir europaweit vernünftige Lösungen erzielen. Das ist ein großes Problem, denn viele Herausforderungen von Klimawandel über Steuerflucht oder Migration können wir nur gemeinsam angehen.“

Bei der Bewältigung dieser Aufgaben möchte Evelyn Regner auch weiterhin eine aktive Rolle einnehmen: „Es macht einen Riesenunterschied, wer Gesetze verhandelt und wer im EU-Parlament sitzt. Es macht einen Unterschied, ob die Interessen der Konzerne im Vordergrund stehen, oder ob man so wie ich Tag für Tag daran arbeitet, dass am Ende für die Beschäftigten in Europa ein Plus rausschaut.“

Europa muss die Menschen schützen

„Ich bin eine Gewerkschafterin und Feministin mit ordentlicher Ausdauer. Seit zehn Jahren kämpfe ich für ein gutes Europa, das die Rechte der Beschäftigten gegenüber den übermächtigen Konzernen stärkt. Das ist zäh, aber ich kann versichern, ich hänge mich wirklich rein.“Die ehemalige Flüchtlingsreferentin bei Amnesty International möchte, den Menschen in Europa ein gutes und gleichberechtigtes Leben ohne Existenzängste ermöglichen. „Das heißt fair bezahlte Jobs. Dafür setze ich mich im EU-Parlament seit mittlerweile 10 Jahren ein. Hier kann ich wirklich Verbesserungen für die Europäerinnen und Europäer rausholen und gute Gesetze auf den Weg bringen.

Die Präsidentin von Henkel Österreich über die Stärke der Marke, gestiegene Arbeitskosten und strategische Fortschrittsthemen.

 

„Wir sind mit dem Geschäftsverlauf von 2023 zufrieden, da es uns gelungen ist, weitere Fortschritte bei der Umsetzung unserer vor fast vier Jahren eingeführten Purposeful Growth-Strategie zu erzielen. Und dies trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds mit hohen Energie- und Rohstoffpreisen einerseits und einer das Konsumumfeld belastenden Inflation andererseits. Es ist uns gelungen, unsere Margensituation zu verbessern und gleichzeitig stark in unsere Marken zu investieren, um das Vertrauen der Konsumenten in sie zu stärken“, so Birgit Rechberger-Krammer.

Österreich sei ein sehr wichtiger Markt für Henkel. Seit mehr als 130 Jahren werden hier Produkte und Marken des Unternehmens verkauft. Der Standort Wien mit seiner EMAS-zertifizierten Produktion für flüssige Wasch- und Reinigungsmittel besteht seit 1927.

„Darüber hinaus haben wir zwei Werke für Klebstoff-Technologien in Vorarlberg, ein Zentrallager für Wasch- und Reinigungsmittel in Wien-Meidling und die Friseurakademie für Schwarzkopf Professional, unsere ASK Academy, am Kärntner Ring in Wien. Wir sind also sehr gut und breit aufgestellt. Österreich ist daher innerhalb des Konzerns immer wieder Pilotland für innovative Projekte. So haben wir beispielsweise in Wien gemeinsam mit Wirtschaftspartnern ein Leuchtturmprojekt im Werk umgesetzt, das es uns nun ermöglicht, den Recyclinganteil in unseren PE-Kunststoffflaschen deutlich zu erhöhen. Eine große Herausforderung für den Standort sind sicherlich die stark gestiegenen Arbeitskosten, zumal die Tariflohnabschlüsse in der chemischen Industrie in den vergangenen Jahren stets über der Inflationsrate lagen“, so die Managerin, deren Karriere vor mehr als 30 Jahren bei Henkel begann.

Mehrfach ausgezeichneter Top-Arbeitgeber

Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dem Unternehmen wichtig, deshalb gibt es bei Henkel ein umfangreiches Paket an Sozialleistungen, das von der Gesundheitsvorsorge über subventioniertes Kantinenessen, kostenlose Produkte, lokale und internationale Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, ein Mitarbeiteraktienprogramm bis hin zur Möglichkeit, in verschiedenen Sportvereinen aktiv zu sein, reicht. So viel Engagement zahlt sich aus: „Unser Unternehmen wird immer wieder bei verschiedenen Arbeitgeber-Rankings ausgezeichnet, gerade erst mit dem Best Recruiters"-Zertifikat", sagt die Henkel-Chefin.

Ihre Wünsche für das heurige Jahr? „Erlauben Sie mir zunächst eine Antwort als Bürgerin: Es scheint, dass wir uns seit 2020 zunehmend in einer Abfolge von Krisen mit globalen Auswirkungen befinden, die sich teilweise überlagern und verstärken. Von Pandemien über Kriege und Terror bis hin zu den Folgen des Klimawandels. Ich hoffe daher, dass wir als Gesellschaft hier schnell Lösungen finden, die ein friedliches und zukunftsoptimistisches Zusammenleben auf diesem Planeten möglich machen. Geschäftlich wollen wir als Team Henkel unser Unternehmen gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft führen, indem wir weiterhin auf die strategischen Fortschrittsthemen Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzen.“

Foto: Jahr Henkel AG & Co. KGaA. Alle Rechte vorbehalten

Die Präsidentin von Henkel Österreich über extreme Teuerungen, neue Strategien und Pläne für das Geschäftsjahr 2023.

 

„Ein Jahr wie 2022 habe ich in meinen über 30 Jahren bei Henkel noch nicht erlebt. Es war sehr herausfordernd: vom Ausbruch des Krieges in der Ukraine über die Energiekrise und massiv gestiegenen Materialkosten bis hin zu Inflationsraten, wie wir sie in Europa seit Jahrzehnten nicht mehr gekannt hatten“, sagt Mag. Rechberger-Krammer. Durch großen Teamgeist habe man es aber geschafft, umsatzmäßig organisch zu wachsen und in vielen Bereichen die Marktpositionen auszubauen.

Gewaltiger Preisanstieg

Groß seien die Herausforderungen bei den Rohstoff-, Material-, Energie- und Logistikkosten. „Wir rechnen dieses Jahr mit erhöhten Kosten für unseren direkten Materialien von rund zwei Milliarden Euro. Im Jahr 2021 lag die Teuerung bei einer Milliarde Euro. Und in der Dekade davor beliefen sich die Kostensteigerungen im Schnitt auf rund 100 Million Euro pro Jahr. Daran erkennt man die besondere Dramatik der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“, so die Präsidentin Henkel Österreich, die jüngst zusätzlich zu Laundry & Home Care die Europa-Agenden für Beauty Care übernommen hat.

„Wir schaffen damit einen großen Konsumgüterbereich – die zukünftigen Henkel Consumer Brands –, der mit einem Umsatz von global zehn Milliarden Euro gleichzusetzen ist. Damit wollen wir Synergien schaffen, effizienter und agiler werden. Das ist gerade in Zeiten wie diesen wichtiger denn je. Aus beiden Geschäftsbereichen soll etwas komplett Neues entstehen, also muss für uns 1 plus 1 nicht 2, sondern 3 ergeben. Wir wollen das jeweils Beste aus unseren beiden Konsumgüterwelten nutzen“, sagt Rechberger-Krammer und definiert ihre Wünsche für dieses Jahr: „Ich wünsche mir Frieden in Europa, also ein rasches Ende des Krieges in der Ukraine. Darüber hinaus hoffe ich, dass wir im kommenden Jahr die Pandemie endgültig hinter uns lassen können. Ganz oben auf meiner Wunschliste steht der ökologische Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. Angesichts des Klimawandels können und dürfen wir es uns nicht länger leisten, diese Neuausrichtung weiterhin auf die lange Bank zu schieben. Ziel für Henkel, Ziel für uns ist es, mit Hilfe unserer „Purposeful Growth“-Strategie durch unsere innovativen Produkte, Marken und Technologien zu diesem Veränderungsprozess positiv beitragen zu können.“

Foto: © Jahr Henkel AG & Co. KGaA. Alle Rechte vorbehalten

 

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