Interviews

Seit 17 Jahren ist Eva Aichmaier bei Bahlsen, seit September 2016 leitet sie das Österreich-Geschäft des Familienunternehmens. Eine überaus süße Erfolgsgeschichte.

 

Ob Messino, Chokini, Leibniz Butterkekse oder Pick Up – die Bahlsen-Welt ist ihre Leidenschaft. Wer mit Mag. Eva Aichmaier spricht, bemerkt sofort: Diese Managerin liebt ihren Job. Und das seit nunmehr 17 Jahren. „Wichtig ist für mich, dass es spannend bleibt und ich mich weiterentwickeln kann“, so Aichmaier.

Bei Bahlsen hatte sie von Beginn an spannende Herausforderungen, alle eineinhalb Jahre konnte sie einen neuen Verantwortungsbereich oder neue Aufgaben übernehmen. Eva Aichmaier betreute seit ihrem Start im Unternehmen alle Brands, übernahm dann zusätzlich Category Management und im Jahr 2006 die Marketing Leitung.

Die Betriebswirtin schloss 2008 und 2010 berufsbegleitend das Executive MBA PGM der WU-Wien ab und leitete ab 2011 internationale Brand-Strategieprojekte für die Gruppe. 2013 erblickte ihr Sohn das Licht der Welt, nach einer siebenmonatigen Karenz leitete Aichmaier dann die Marketing-Abteilung in Teilzeit. Im September 2016 übernahm sie als Managing Director die Leitung des Bahlsen Österreich-Geschäfts. 

Julia Auckenthaler ist Leiterin des Bereichs Veranlagung bei der Tiroler Versicherung. Ein ABW-Gespräch über ihren Karriereweg, männerdominierte Branchen und die vielen Vorteile ihres Jobs.

 

Welche beruflichen Schwerpunkte stehen 2018 für Sie im Fokus?

In der TIROLER ist das Thema Solvency II inzwischen vollständig im Alltag angekommen. In den letzten Jahren war die Implementierung von SII für die Versicherungsbranche eine große zusätzliche Herausforderung, vor allem, weil das Regulativ für das Geschäft nicht nur sinnvolle Vorgaben beinhaltet. 2018 gilt es für mich wie jedes Jahr, besonders kritisch auf externe Einflussfaktoren zu achten und zum Unternehmen passende, nachhaltige Veranlagungsentscheidungen zu treffen. 

Der Tourismus boomt, doch die Mitarbeiter fehlen. Was tun? Austrian Business Woman sprach darüber mit HOTREC-Präsidentin Mag. Susanne Kraus-Winkler.

 

Viele Nächtigungen, zu wenig Personal – wo sehen Sie die Ursachen des Fachkräftemangels im Tourismus?

Der derzeit weltweite Fachkräftemangel hat viele unterschiedlichste Ursachen. Wie Sie schon sagen, der Tourismus wächst rasant und dies weltweit, manchmal zwar mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, aber es werden dennoch immer mehr Hotels gebaut und Restaurants, Bars und Cafes eröffnet bzw. neue Destinationen entwickelt. Alleine damit steigt der Bedarf an Mitarbeitern in unserer Branche enorm. Die Kreuzschifffahrtindustrie hat ebenso riesige Wachstumsraten zu verzeichnen, immer mehr und immer größere Schiffe fahren weltweit und benötigt zusätzlich eine immer größere Anzahl an Mitarbeitern. In etlichen neuen Tourismusdestinationen gibt es derzeit noch wenige oder zu wenige Ausbildungsstätten und auch die Hautpausbildungsländer kommen im Grunde nicht damit nach, ausreichend junge Menschen entsprechend auszubilden. Dazu kommen viele neue, oftmals für junge Menschen spannendere Berufe und Möglichkeiten rund um die Digitalisierung. Bei der letzten OECD Tourismuskonferenz im Herbst in Paris, gab es kein einziges Land weltweit, das nicht über akuten Fachkräftemangel im Tourismus berichtet hätte. Es gibt derzeit einen weltweiten Wettkampf um Mitarbeiter in unserer Branche,  vor allem in den Bereichen Küche und Service.

Wie kann man Tourismusberufe attraktiver machen?

Tourismus ist eine attraktive Branche. Arbeit im Tourismus ist bunt und erfindet sich immer neu. Arbeit mit Menschen ist oft sehr befriedigend und kann individuell und oft kreativ in der täglichen Umsetzung gestaltet werden. Aber Dienstleistung und Arbeit im Tourismus haben natürlich auch ihre Herausforderungen. Service am Gast ist nicht immer ein leichter Job, oftmals auch sehr emotional geprägt, Stoßzeiten in der Küche, an der Rezeption oder auf der Etage erzeugen Druck, den man verkraften können muss und flexible Arbeitszeiten passen nicht für jeden Lebensabschnitt. Wie also Jobs attraktiv machen? Wir müssen in Zukunft noch viel mehr die Führungsqualitäten aller Führungskräfte, vom jungen Stationskellner mit erster Teamverantwortung bis zur Rezeption,  entwickeln. Junge Menschen müssen heute noch viel intensiver und sorgfältiger bei ihren ersten Berufsschritten in unserer Branche begleitet werden. Wir werden die Managementfähigkeiten in allen Bereichen eines Betriebs stärker vermitteln lernen müssen, damit wir noch besser strukturierte Arbeitsabläufe, optimierte Dienstpläne und Lebenszeit gerechte Dienstzeiten anbieten können. Es geht um die Kultur des Miteinander und die Kunst Arbeit gut zu gestalten. Arbeit im Tourismus ist geprägt von einem großen Miteinander innerhalb der Teams, die Balance zwischen Job und Familie oder Privatleben gewährleisten zu können, wird in Zukunft eine noch wichtigere Herausforderung für jeden einzelnen Betrieb. 

Eine Lehre/Tätigkeit im Tourismusbereich liegt auf der Wunschliste junger Menschen nicht unbedingt an erster Stelle. Ist die Verantwortung für diese Entwicklung auch bei den Betrieben zu suchen oder handelt es sich dabei um ein gesellschaftspolitisches Phänomen und Versagen der Politik?

Ich denke, wir werden uns überlegen müssen, wie wir Ausbildung moderner, flexibler und zukunftsorientierter gestalten können. Auch Ausbildung ist heute ein Prozess und darf nicht mit zu starren Ausbildungsplänen agieren, die die heutigen Anforderungen nicht beantworten und unantastbar erscheinen. Hier ist aus meiner Sicht die Politik gefragt, Veränderung ist nicht einfach im Österreichischen Ausbildungssystem. Andererseits ist das Problem sicherlich auch ein gesellschaftspolitisches Phänomen. Die Gesellschaft, die Menschen verändern sich durch die Digitalisierung. Kommunikation und Emotionalität werden anders gelebt, Korrektive für richtiges Verhalten von Menschen gibt es immer weniger, die Feedbackgesellschaft korrigiert alles nur nicht sich selbst. Das erzeugt viele Phänomene rund um die Themen Dienstleistung und Service am Menschen. Da will nicht jeder mitmachen und dazu gibt es die große Konkurrenz der neuen, digital getriebenen Jobs, die noch nicht so ganz den Weg in den operativen Alltag unserer Branche gefunden haben. In Zeiten so großer Veränderungen braucht es viel Flexibilität im Umgang mit Althergebrachtem und ein gutes Gespür, wie man dabei richtig agiert. Ich denke, die jungen Menschen werden den Weg in unsere Branche wieder stärker finden, nur muss die Branche auch ihren Weg zu den neuen jungen Menschen und ihren Bedürfnissen finden.

Die Digitalisierung ist eines der Kernthemen der Branche. Hinkt man in den Bereichen Kundendatenverarbeitung und -vermarktung den großen Buchungsplattformen nicht längst hinterher? 

Ja, wir hinken teilweise hinten nach, aber nicht weil wir nicht wüssten was wir wollten, sondern weil es einfach nicht möglich ist, dass eine Branche, die geprägt von vielen kleinen Unternehmen ist, die Ressourcen aufbringen kann, die erforderlichen technologischen Innovationen zu erforschen und zu finanzieren. Dass sich hier die Großen den Luxus der hochtechnischen Entwicklungen gesichert haben, hat ja nicht nur in unserer Branche stattgefunden. Hier geht es nun ganz einfach um ein faires Miteinander, vor allem wo es noch keine fairen Regeln gibt, die “leben und leben lassen“ garantieren.

Wie sensibilisiert man Betriebe für das Thema Digitalisierung (diese ist ja auch mit Kosten verbunden)?

Derzeit kommt es vor allem darauf an, dass wir uns viel aktiver mit allem was so rund um Digitalisierung und neue Technologien passiert, auseinander setzen. Wer dieses Jahr beim ÖHV Kongress war, konnte dazu viel hören oder wer auf die ITB fährt, hat die Möglichkeit in den IT Hallen vieles dazu mitzubekommen. Die HOTREC wird bei unserer Generalsversammlung in Wien im April auch eine neue Hospitality Start Up Plattform vorstellen, um einen Überblick über alle Arten von neuen Start Up Lösungen für unsere Branche  und unsere Betriebe online sichtbar zu machen.

Man muss nicht immer „first mover“ sein, aber man sollte immer einen gewissen Überblick haben, wohin die Reise geht. Wissen ist hier die erste Pflichtaufgabe. Heute geht es bei vielen Systemen ja nicht mehr um den Kauf des Systems, sondern meist sind es Softwarelösungen die man gegen Gebühr für eine bestimmte Zeit nutzt. Man kann daher beginnen, das eine oder andere System auszuprobieren um ein Gefühl zu bekommen, wo muss man dabei sein oder wo sollte man noch auf andere Lösungen warten.

Zuweilen entsteht der Eindruck, es herrscht in manchen Betrieben Abneigung gegen die Technik. Woran kann das liegen?

Na ja, ist ja nicht verwunderlich. Viele Unternehmer haben kaum Zeit sich mit den vielen Neuerungen auseinander zu setzen, für sie wirkt das eher bedrohlich. Vieles kann man sich auch gar nicht vorstellen und bei vielem, wie z.B. den OTSs gab es erst den großen Run und danach das Heulen und Zähne knirschen, weil man die unfairen Praktiken und das Leck zwischen Hotel und Gast erst zu spät erkannt hat. Da ist manchmal Kopf in den Sand schon auch eine Strategie, die kurzfristig Kopfschmerzen abhaltet.

Wo sehen Sie in den kommenden Jahren die größten Herausforderungen und wie stellen Sie sich darauf ein?

Alles was rund um Digitalisierung und Technologie so läuft, wird uns in Atem halten. Wie und wann am besten darauf reagieren, ist die große Frage. Der Digitale Vertrieb wird sich möglicher Weise  wieder völlig verändern. Ich denke Blockchain könnte hier nochmals eine nächste Welle der Veränderung bringen. Zu all dem gehören auch die Themen Zahlungssysteme und natürlich alles rund um Podcasts und Sprachassistentin und wie unsere Webseiten in Zukunft gestaltet sein müssen, daß sie maschinenlesbar sind, sonst wird Alexa beim Wort LOISIUM fragen, ob das ein Fremdwort ist. Für uns ist aber auch das Thema starke Mitarbeiter ein ganz wichtiges, denn ohne gute Teams, werden wir auch in Zukunft keine zufriedenen Gäste und erfolgreiche Betriebe haben.

Was sind Ihre Pläne und Ziele für 2018?

Wir sind gerade dabei verstärkt nach Standorten für weitere LOISIUM Hotels in Europa zu suchen, wollen aber nur als Betreiber auftreten und nicht als Investoren oder Developer. LOISIUM ist so ein schönes Produkt und Wein ist so ein innovatives, emotionales Thema, daß es eine große Freude ist, daran weiter zu arbeiten. Bei der HOTREC habe ich noch 2018 bis zum Ende meiner 2. Präsidentschaft, da wollen wir noch einige der Pläne rund um Digitalisierung, Kommunikation und stärkeres Lobbying umsetzen.

Was zeichnet den idealen Gastgeber aus?

Der ideale Gastgeber ist, wer Leidenschaft für seine Gäste und sein Produkt leben gelernt hat und Menschen liebt. Gleichzeitig muss ein guter Gastgeber aber auch ein guter Kaufmann mit vorbildlichem Führungsstil sein können.

Abschließend: Was wünschen Sie sich von der neuen Regierung?

Die Umsetzung der Versprechen und Aufrichtigkeit in dem was sie sagen und tun.

Foto: WKO

Donauschifffahrten boomen, nicht zuletzt dank attraktiver Angebote. Austrian Business Woman sprach darüber mit Mag. Doris Größ-Menzinger, Leiterin des Bereichs Charter und Events der DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH.

 

Wo sehen Sie in den kommenden Jahren die größten Herausforderungen für die DDSG?

Mehr als 300.000 Passagiere sind jährlich auf den DDSG Blue Danube Schiffen zwischen den touristischen Hot Spots Melk, Krems, Wien und Bratislava unterwegs, Tendenz steigend. Da ist es für uns natürlich wichtig, den Gästen ein einzigartiges Erlebnis an Bord bieten zu können und den Kontakt auch zu neuen, jungen Zielgruppen aufrecht zu erhalten. Daher investieren wir fortwährend in die Renovierung unserer Flotte. Soeben wird unsere MS Wachau komplett umgestaltet und in neuem Chic mit maritimem Flair ausgestattet. Dabei setzen wir darauf, unsere Gäste die Donau tatsächlich erleben zu lassen: Wir bauen das Heckfreideck zur „Donauterrasse“ zum Chillen & Relaxen um, entlang der Reling bieten sich einzigartige Ausblickspunkte auf die Landschaft und das von den Schiffsschrauben aufgewühlte Wasser.

Zudem denken wir darüber nach, wie wir auch zukünftige Generationen für das Thema Schifffahrt begeistern können. In einem Zeitalter, wo sich die Passagierschifffahrt auf der Donau zu einem reinen Freizeitthema entwickelt hat, ist unser Mitbewerb vielfältig geworden. Da gilt es, den Kontakt zum Kunden nicht zu verlieren. Man muss sich jeden Tag aufs Neue Fragen: Was macht die Schifffahrt mit der DDSG Blue Danube einzigartig und attraktiv für die Gäste? Natürlich verändert sich da auch der Markenauftritt. Wir arbeiten daran, das Thema Schifffahrt aus einer vielleicht etwas verstaubten, altbackenen Ecke zu holen und in ein neues Licht zu setzen. Die Themen Spaß und Genuss sollen dabei im Vordergrund stehen, wir möchten, dass unsere Gäste „Glücksmomente am Schiff“ erleben.  

Sie ist seit zwölf Jahren im Unternehmen, jetzt übernahm sie die Verantwortung für das Kongress- und Veranstaltungsgeschäft der Reed Exhibitions Österreich Gruppe.

 

Austrian Business Woman sprach mit der neuen Frau an der Spitze.

Was waren Ihre bisherigen beruflichen Stationen? Seit wann sind Sie im Unternehmen tätig?

Ich habe von 1998 bis 2004 in San Diego, Kalifornien, gelebt und dort in mehreren großen Kongress-Hotels in unterschiedlichen Positionen gearbeitet. Angefangen habe ich als Assistentin der Verkaufsabteilung und war später operativ bei der Durchführung von Veranstaltungen sowie im Verkauf. 2004 bin ich nach Wien zurückgekehrt, seit 2005 bin ich im Unternehmen tätig.

Bettina Ganghofer ist seit 2018 alleinige Geschäftsführerin des Salzburger Flughafens. Davor war sie acht Jahre in unterschiedlichen Funktionen bei der Mitteldeutschen Flughafen AG beschäftigt. 

 

Zu Beginn ihrer Tätigkeit im Oktober des Vorjahres stand das Kennenlernen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – „und ich wurde mit großer Herzlichkeit vom Team Flughafen Salzburg empfangen. Und da jeder Flughafen etwas anders ist, bin ich natürlich auch dabei, die Salzburger Spezialitäten dieses wunderschönen W.A. Mozart Flughafens zu entdecken, von der neuen VIP-Lounge bis hin zu großartig organisierten Wintersamstagen, von den Vorfelddiensten bis hin zum Tower. Ich habe mir mittlerweile einen sehr guten Überblick verschaffen können und viele schöne und interessante Momente erleben dürfen“, so Ganghofer.

Aber nicht alles ist immer nur schön, die Insolvenzen der Air Berlin und im weiteren Lauf des letzten Jahres die der Fly Niki belasteten natürlich die Entwicklung des Flughafen. „Da hoffe ich auch im Sinne der Mitarbeiter dieser langjährigen Kunden, dass die Zukunft gute Lösungen für alle bringt“, betont Bettina Ganghofer. Fasziniert ist die Managerin vor allem von der Themenvielfalt, die der Flughafen zu bieten hat: Veranstaltungsterminal, anstehende Pistensanierung, Nachhaltigkeit und vor allen Dingen der Dialog mit den Kunden, den Gästen, der Mitarbeiterschaft und den Nachbarn.

Sie steht an der Spitze der Kunstuni Graz (KUG): Elisabeth Freismuth im ABW-Interview über Studieren als Massenphänomen, den Einfluss der Wirtschaft auf die Universitäten sowie Visionen und Herausforderungen.

 

Auf welchen Bereichen liegt dieses Jahr Ihr strategischer Fokus?

Mit unserem 200-Jahr-Jubiläum im Studienjahr 2016/17 haben wir unterstrichen, dass wir die älteste von Österreichs traditionsreichen Musikuniversitäten sind. In der Art und Weise, wie wir dieses Fest begangen haben, konnten wir uns, denke ich, unter diesen Institutionen klar als Innovationstreiber positionieren.

Die Profilierung wollen wir 2018/19 noch einmal nachschärfen, um als die innovative Musik- und Theateruniversität des Kulturlandes Österreich international First Choice für die interessantesten Studieninteressierten und künftigen Lehrenden zu werden. Politisch gilt es hingegen gemeinsam mit unseren österreichischen Mitbewerbern, den hohen und zugleich autonomen Wert von Kunst und Kultur gegenüber markt- und verwertungsorientierten politischen Positionen zu stärken. Dass mit Eva Blimlinger die Rektorin einer Kunstuniversität der Österreichischen Universitätenkonferenz vorsteht, ist in diesem Kontext  ein wichtiger Aspekt.

Sie kennt die Wünsche und Sorgen der heimischen Touristiker genau. Austrian Business Woman sprach mit der Obfrau der Bundessparte Tourismus in der WKO.

 

Hat sich der heimische Tourismus zu spät mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt? 

Ich glaube, dass sich gerade der Tourismus in Sachen Digitalisierung früher und intensiver als viele andere Branchen mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Wir sind sofort auf den Zug aufgesprungen, denken Sie beispielweise an digitale Buchungsplattformen, die seit vielen Jahren am Markt präsent sind und sowohl auf das Buchungsverhalten der Gäste, aber auch auf die Gastgeber großen Einfluss haben. Gäste buchen immer kurzfristiger, abhängig von Wetterlage und vorhandenem Budget, oftmals drückt der Gast auf den Buchungsknopf am Handy und steht schon an der Rezeption. Das erfordert viel Planung und Flexibilität seitens der Gastgeber. 

Wiesenthal ist ein Autohaus mit Tradition und einer bewegten Geschichte: Aus einem Familienunternehmen ist über die Jahrzehnte ein Konzern mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen entstanden. Eine davon ist Susanne Dworschak.

 

Susanne Dworschak studierte zuerst an der Wirtschaftsuniversität Wien und absolvierte dann an der IMC Fachhochschule Krems den Studienzweig Unternehmensführung & Electronic Business Management. Vor zehn Jahren, also ein Jahr nachdem sie ihre Studium abgeschlossen und in das „richtige“ Berufsleben eingestiegen war, verantwortete sie als Produktmanagerin das Lesermarketing für drei Entertainment-Titel und ein Lifestyle-Magazin der Verlagsgruppe News.

2010 wechselte sie zu Wiesenthal ins Marketing bzw. Projektmanagement und durchlief mehrere Stationen im Unternehmen. Nach ihrer Karenz wurde Susanne Dworschak die Verantwortung für Marketing bzw. Projektmanagement übertragen. Später übernahm sie die Online-Marketing-Agenden.

 

Susanne Dworschak, Marketing & Online-Marketing Wiesenthal

 

Viele Highlights

Ein einzelnes berufliches Highlight kann sie, so Dworschak, nur schwer ausmachen, „da es immer wieder Momente gibt, die ich in meiner beruflichen Laufbahn als Besonders empfinde und auf die ich stolz bin, wie zum Beispiel erfolgreich geführte Verhandlungen, der Wiedereinstieg nach der Karenz, gelungene Veranstaltungen mit glücklichen Kunden, meinen ersten Blog-Beitrag, gut performende Kampagnen die maßgeblich & nachweislich zum Verkaufserfolg beitrugen und die Erreichung meiner gesetzen Ziele in meinem Arbeitsbereich. Das wohl jüngste „Highlight“ war die Übernahme eines für mich neuen Bereichs, dem Online Marketing der Firma Wiesenthal und der Steigerung erfolgsmessender Kennzahlen sowie die Optimierung einzelner Prozesse in dieser Abteilung im letzten Jahr.

Viel Abwechslung

Susanne Dworschak gefällt besonders die Abwechslung, die ihr Job bietet und mit sich bringt: „Einerseits der vielseitige Online-Bereich: Neben den klassischen Aufgaben, wie der Befüllung der Website mit Content und der Planung von Online-Kampagnen verlangt dieser Beruf vor allem auch Kreativität, lösungs- und erfolgsorientiertes Arbeiten, ein über den Tellerrand blicken und vernetztes Denken, Analysefähigkeit und Ideenreichtum. Spannend machen meine Arbeit letztendlich auch die Aufgaben im Offline-Bereich, wie der Kampagnen- und Mediaplanung oder das Projektmanagement.“ Wiesenthal ist derzeit mit 33 Standorten in Europa vertreten und beschäftigt insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter. Aus einem ehemaligen familiären Unternehmen ist über die Jahrzehnte ein weltweiter Konzern entstanden.

Drei Fragen an Susanne Dworschak:

Wie lief das Vorjahr?

Veränderungen bringen immer (auch) etwas Positives – so auch für mich im letzten Jahr. Ich bekam die einmalige Möglichkeit, nachdem ich zuvor sechs Jahre für Projekte im Offline-Bereich und klassische Marketing-Agenden zuständig war, den Bereich Online-Marketing zur Gänze zu übernehmen und zu verantworten, mir neues Wissen anzueignen, einen Fuß in diese interessante Branche zu setzen, neue Kontakte zu schließen und letztendlich eine positive Performance zu verzeichnen.

Welche Ziele/Pläne haben Sie für 2018?

Berufliche Ziele für das kommende Jahr sind die weitere Performance-Steigerung im Online Bereich, eine optimierte Erfolgsmessung, der Einsatz innovativer Lösungen bei unseren Online-Kampagnen und für mich persönlich die stetige Weiterbildung in diesem Bereich.

Was muss man mitbringen, um in Ihrer Branche erfolgreich zu sein?

Ich denke, um erfolgreich zu sein – und damit meine ich in erster Linie nicht die erklimmte Höhe der Karriereleiter, sondern die eigene Zufriedenheit und jene des Vorgesetzen mit der geleisteten Arbeit, die gefühlte Wertschätzung dafür (Standing, Gehalt, Freiheiten) –  sind ein gewisser Biss und ein vorhandenes Selbstbewusstsein sehr wichtig. „Zeige Hunger und stehe zu deinen Taten!“

Foto: Wiesenthal/Marko Zlousic

::/artikeltext::
::artikelbild2::::/artikelbild2::
::artikeltext2::::/artikeltext2::
::artikelbild3::::/artikelbild3::
::artikeltext3::::/artikeltext3::
::slides_group::0::/slides_group::

Der Gastronomiegroßhändler Eurogast hat seit Anfang 2018 eine neue Geschäftsführerin. ABW sprach mit Susanne Berner über die neuen Aufgaben.

 

Der Gastronomiegroßhändler Eurogast – ein Zusammenschluss von elf privaten Gastronomiegroßhändlern – möchte den Weg für künftige Innovationen mit einer neuen Managementstruktur ebnen. Geschäftsführerin ist seit Jänner Handelsexpertin und begeisterte Surferin Susanne Berner. Ein ABW-Interview.

Seit 1. Jänner 2018 sind Sie Mitglied der Geschäftsführung von Eurogast – was sind Ihre Aufgabengebiete?

Die vergangenen fünf Jahre war ich schon in der Funktion als Prokuristin für die gesamte operative Geschäftsführung der Eurogast Gruppe verantwortlich. Nun werde ich als Sprecherin dem Managementboard vorstehen, inhaltlich die Bereiche Projektmanagement und Marketing verantworten.

Was schätzen Sie an Eurogast?

Die familiären Strukturen, die regionale Verbundenheit der Mitglieder und vor allem auch das Know How, das in dieser Gruppe ist. Für mich ist es immer wieder bereichernd, mich mit Eurogast Mitgliedern auszutauschen, deren Familien schon seit neun Generationen Handel betreiben. 

Sie verfügt über langjährige und ausgezeichnete Erfahrungen im Personalbereich, zuletzt war sie bei Shire/Baxter tätig. Seit November 2017 verstärkt sie das Executive Management Team von RHI-Magnesita.

 

Ein ABW-Interview mit Mag. Simone Oremovic, Head of Global HR.

Was freut Sie besonders an Ihrer neuen Position bei RHI-Magnesta?

Die Kombination von einem wirklich globalen Unternehmen das dennoch in Wien sein Headquarter hat. Die tolle Chance die wir haben als Weltmarktführer, nachdem wir uns als Firma neu aufgestellt haben. Die Fusion und die daraus neu entstandene RHI Magnesita wird ein moderner und innovativer Player werden, das ist eine einmalige Chance das aktiv mit zu gestalten.

Haben Sie schon Ziele, die Sie anpeilen möchten?

Ganz besonders wichtig ist es mir sicher zu stellen dass wir alle unsere Mitarbeiter auf die Reise in die Zukunft mitnehmen. Wir wollen die neuen Kultur gemeinsam gestalten. Die Mitarbeiter sollen einen „Sense of purpose“ haben, wenn uns das gelingt im nächsten Jahr sind wir einen tollen Schritt weiter gekommen.

Die ÖBB sind der größte Mobilitätsanbieter Österreichs, und der ÖBB-Postbus ist ein wesentlicher Teil davon. Die Juristin Silvia Kaupa-Götzl ist seit August 2015 Mitglied der Geschäftsführung.

 

„Wir stehen seit 110 Jahren (seit 1907) für hohe Qualität und Zuverlässigkeit im Busverkehr. Mit rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und rd. 2.300 Bussen bieten wir Mobilität in Städten und am Land, bis in die entlegensten Gemeinden Österreichs und auf die höchsten Gletsche“, sagt Silvia Kaupa-Götzl. 

Die Juristin arbeitet bereits seit dem Sommer 2005 für den ÖBB Konzern, als die erste Ausgabe des Magazins Austrian Business Woman erschien, war sie bei der ÖBB-Personenverkehr AG als Assistentin des CEO tätig. Zu ihren beruflichen Highlights der vergangenen zehn Jahre „gehört eindeutig das Railjet-Fahren zum Wiener Hauptbahnhof und weiter direkt zum Flughafen Wien. Außerdem agierte der Postbus in den letzten zehn Jahren erfolgreich im Ausschreibungswettbewerb“, sagt Kaupa-Götzl. Silvia Kaupa-Götzls Arbeitstag ist geprägt „von Terminen und Besprechungen, Emails bearbeite ich dazwischen. Und ich bin sehr froh ein Office Management zu haben, das mich dabei unterstützt, dass am Ende des Tages nichts liegen bleibt.“

Seit rund fünf Jahren ist Susanne Baumann-Söllner Vorstand der IAKW-AG, die für die Erhaltung und Verwaltung des Vienna International Centers und den Betrieb des Austria Center Vienna zuständig ist. 

 

Unter Baumann-Söllners Führung hat das Austria Center Vienna in den vergangenen fünf Jahren einen sehr erfolgreichen Kurs eingeschlagen. Baumann-Söllner: „Das Austria Center Vienna ist Österreichs größtes Konferenzzentrum. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren den Fokus auf internationale Verbandskongresse gelegt. Wir bewegen uns hier in einem international sehr umkämpften Markt, der zum Glück Wachstumspotential hat. Je mehr Kongresse wir für uns gewinnen, umso höher ist die Umwegrentabilität für die Destination Wien: Kongressbesucher geben mit 538 Euro am Tag doppelt so viel wie ein normaler Tourist aus. Außerdem bringen gerade große wissenschaftliche Kongresse viele Wissenschaftler nach Wien, die sich vor Ort mit den Instituten und der Industrie vernetzen. Somit stärken wir den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Österreich.“

Austrian Business Woman sprach mit der studierten Juristin über die Zukunft der E-Wirtschaft, Digitalisierung und den Trend E-Mobilität.

 

Sie sind nun seit zehn Jahren Generalsekretärin von Oesterreichs Energie – was sind die größten Veränderungen in dieser Zeit gewesen?

Vor zehn Jahren war die E-Wirtschaft noch damit beschäftigt, sich im liberalisierten Markt neu zu ordnen. Heute sind unterschiedlichste Geschäftsmodelle und Wettbewerb selbstverständlich. Große Veränderungen erleben wir durch die Megatrends Dekarbonisierung, Dezentralisierung und vor allem Digitalisierung. Niemand stellt heute mehr in Frage, dass die Zukunft der Energie erneuerbar sein muss. Zudem haben wir unsere Interessenvertretung modernisiert, aus dem Verband der Elektrizitätsunternehmen wurde Oesterreichs Energie.

Was fasziniert Sie an der E-Wirtschaft?

Die E-Wirtschaft ist eine starke Branche und sie stellt eine der wesentlichen Infrastrukturen dar, ohne Strom geht heute gar nichts und die Bedeutung wird zunehmen. Meine Funktion bietet mir also die Möglichkeit, unser Land ein klein wenig mitzugestalten in Richtung klimafreundliche Energieversorgung und das macht große Freude.

1906 begann der Gastwirt Josef Starzinger mit der Abfüllung von Getränken und legte damit den Grundstein für ein solide wachsendes Familienunternehmen. 

 

Heute füllen 250 Mitarbeiter an sechs österreichischen Standorten mit vier PET-Abfüllanlagen, drei Glas-Abfüllanlagen und drei Dosenanlagen etwa 180.000 Einheiten pro Stunde ab. Geleitet wird das Unternehmen heute in vierter Generation von Ludmilla Starzinger. Austrian Business Woman sprach mit der studierten Psychologin über ihren Führungsstil, Lieblingsprodukte und die Besonderheiten des Jahres 2017.

Ihr Familienunternehmen gibt es nun bereits seit 111 Jahren – was macht den Erfolg aus?

Die Generationsübergabe hat immer gut geklappt. Mein Vater hat das Unternehmen bereits zu einer beachtlichen Größe aufgebaut. Ich bin in seine Fußstapfen gestiegen und mein Sohn ist auch bereits im Betrieb tätig. Ein weiterer, wesentlicher Erfolgsfaktor ist das „Private Labelling“, das es in dieser Form nur bei uns gibt. Wir haben damit bereits vor rund zwanzig Jahren begonnen, konkret handelt es sich um Lohnabfüllung für Kunden rund um den Globus. Wir haben uns damit international einen äußerst guten Namen gemacht. Außerdem haben wir unsere Gewinne immer sofort ins Unternehmen einfließen lassen und für Investitionen genutzt. Wir sind daher produktionstechnisch am neuesten Stand, haben auch die höchste Zertifizierung. 

Wie funktioniert Privat Labelling?

Theoretisch können Sie mit einer Idee zu uns kommen. Wir beraten Sie dann über alle Möglichkeiten, vermitteln Kontakte zu den jeweils nötigen Lieferanten – ein Rundum-Service. Außerdem können wir, im Gegensatz zu anderen Unternehmen, Kleinstmengen anbieten und helfen auch bei den Bewilligungen im Ausland, bei der Logistik und dem Transport.

Zwei der drei Vorstandsmandate der ÖBB Personenverkehr haben Frauen inne – Silvia Hackl und Evelyn Palla im Doppeltalk.

 

Vor zehn Jahren erschien die erste Ausgabe ABW. Ein Blick zurück: Wo waren Sie vor zehn Jahren beruflich tätig, in welcher Funktion?

Valerie Hackl: Vor zehn Jahren war ich als Consultant bei Bain & Company tätig. Die Jahre in der Beratung waren für mich eine wertvolle Basis für meine berufliche Laufbahn. Dort habe ich gelernt, wie man strukturiert und zielorientiert Ergebnisse erreicht und dafür auch Akzeptanz gewinnt.

Evelyn Palla: Die Zeit um 2007 herum war sowohl in meiner beruflichen Laufbahn als auch privat eine ganz besondere. Mit dem Aufbau des Online-Energieunternehmens E-wie-Einfach für den deutschen Energiekonzern E.ON habe ich meine erste kaufmännische Führungsposition übernommen. Gleich danach bin ich als Leiterin des Controllings in die große Italien-Holding von E.ON nach Mailand gezogen.

Und dazwischen lag als privates Ereignis – für mich das größte Wunder dieser Welt – die Geburt meines ersten Sohnes, der heuer wie das ABW seinen zehnjährigen Geburtstag gefeiert hat. Das war eine spannende Zeit: neuer Job, neue Stadt, das erste Kind. Im Nachhinein denke ich mir manchmal, ich muss verrückt gewesen sein, das alles auf einmal zu machen. Aber danach sind noch zwei Kinder dazu gekommen und beruflich ist es auch gut weitergegangen. Das hat also schon gepasst.

Bitte nennen Sie uns Ihr Business-Highlight der vergangen zehn Jahre?


Valerie Hackl: Stolz bin ich auf unser Produkt ÖBB Nightjet. Damit haben wir uns in die internationale Liga katapultiert und sind mittlerweile DER mitteleuropäische Anbieter von Nachtreisen im Bahnsektor. Der Nightjet ist somit ein ganz wesentlicher Bestandteil der Internationalisierung im ÖBB Personenverkehr.

Ein ganz aktuelles Highlight ist die erfolgreiche Umstellung des bisherigen Vertriebssystems. Wir haben aus eigener Kraft eine neue Software und eine neue Benutzeroberfläche entwickelt und diese in sämtlichen Vertriebskanälen – von online, mobile über alle Ticketautomaten –  in ganz Österreich integriert, und das natürlich im laufenden Betrieb. Es ist essentiell, dass wir unseren Kundinnen und Kunden eine klare und einheitliche Verkaufslogik bieten und im Backend ein einheitliches Trägersystem haben. Die Entwicklung und Ausrollung ist in Anbetracht der Größe und Komplexität des Vorhabens sehr gut gelungen. Wir haben damit einen signifikanten Beitrag zur Digitalisierung des ÖBB Personenverkehrs geleistet und uns fit für die Zukunft aufgestellt.

Evelyn Palla: Mein größtes Highlight passiert eigentlich jeden Tag. Mit meiner Arbeit trage ich dazu bei, dass die ÖBB hunderttausende Menschen täglich dorthin bringen, wo sie es möchten – in die Schule, in die Arbeit oder zu Ihren Freunden und Familien. Gerade vor Weihnachten ist das wieder ein großes Thema.

Es macht mir Freude, dafür zu sorgen, dass die ÖBB ihre Sache jeden Tag ein bisschen besser machen. Wir schauen darauf, dass die Züge modern und sicher sind, pünktlich fahren und dass der Komfort an Bord stimmt. Und wenn uns das gelingt, ist das mein tägliches Highlight. Natürlich gibt es aber immer ein paar besondere Tage. Etwa wenn wir mit dem Land Vorarlberg und dem Bundesverkehrsministerium die Mobilität auf neue Beine stellen, mit modernsten Nahverkehrszügen. Oder wenn ich die neuen Cityjets in der Ostregion fahren sehe. Auch wenn ich durch Wien fahre und die neuen vernetzten Pläne von U-Bahn und Schnellbahn mit dem modernen Wegeleitsystem sehe, dann denke ich mir: Das war heute ein ganz besonders guter Tag!

Was umfasst Ihr Aufgabenbereich?


Valerie Hackl: Als Vorstandsmitglied der ÖBB-Personenverkehr AG fallen die Bereiche Fernverkehr, Marketing & Vertrieb, IT und Unternehmensentwicklung in meinem Aufgabenbereich.

Evelyn Palla: Ich habe zwei große Aufgabenbereiche. Zum einen bin ich die Finanzchefin der ÖBB-Personenverkehr AG. Wir stehen im Wettbewerb mit anderen Bahnbetreibern und da ist es wichtig, drauf zu schauen, dass die Zahlen stimmen. Wir müssen ja enorme Investitionen in moderne Züge stemmen und da schaue ich, dass sich das rechnet.

In meiner Position bin ich eigentlich in alle Themen tief involviert. Das hilft mir das große Ganze zu sehen. Mein zweiter großer Aufgabenbereich ist die Geschäftsverantwortung für den gesamten Nah- und Regionalverkehr in Österreich. Hier geht es darum, den Menschen ihre tägliche Mobilität zu ermöglichen, zur Schule, zur Arbeit, zu Freunden, zum Ausgehen und wieder nach Hause. Es macht mir Freude, neben meinem Schwerpunkt Finanzen auch operativ und ganz praktisch zu einem guten Service der ÖBB beizutragen.

Wie lief das Jahr 2017 für das Unternehmen?


Valerie Hackl: Der ÖBB Personenverkehr blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Wir freuen uns über einen Fahrgast- und Umsatzrekord. Wir haben den Roll-Out der neuen Oberfläche an den Ticketautomaten und die Einführung unseres Nightjets gut gemeistert. Erfolgreich waren wir aber auch mit der Vorteilscard 66, die von den Kunden sehr nachgefragt wird.

Evelyn Palla: Das Jahr 2017 war ein sehr gutes Jahr, in dem mein Team und ich sehr hart gearbeitet haben. Wir hatten uns ambitionierte Ziele im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Mobilität in Österreich gesetzt: Wir haben 60 neue Cityjets in den Fahrgastbetrieb genommen, wir haben begonnen, unsere Flotten mit WLAN und einem Onboard Portal auszustatten sowie den Sitzkomfort und das Fahrgastinformationssystem einiger älterer Flotten wesentlich zu verbessern. Darüber hinaus konnten wir zusammen mit unseren Partnern in ganz Österreich bei einigen Regional- und S-Bahn-Zügen den Takt weiter erhöhen und damit mehr Mobilität anbieten.

Wie schaut ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Valerie Hackl: Mein Terminkalender ist gut gefüllt. Das Spannende an meinem Job ist die immense Spannweite an unterschiedlichen Themengebieten – von Technik bis Vertrieb, von operativem Betrieb bis Strategie. Die Herausforderung ist, in einem sich massiv verändernden Markt ein qualitativ hochwertiges Leistungsversprechen sicherzustellen und dieses Tag für Tag unter Beweis zu stellen. Dazu braucht es oft rasche und mutige Entscheidungen.

Evelyn Palla: Mein Tag beginnt sehr früh. Als Erstes checke ich immer die Verkehrssituation, schaue ob der Zugverkehr regelmäßig läuft. Wenn alles normal läuft, dann ist erst mal Familienzeit. Mein Mann, der ebenfalls im Management arbeitet, und ich achten sehr darauf, dass wir mit unseren drei noch kleinen Kindern gemeinsam frühstücken und zusammen in den Tag starten.

Um kurz nach acht bin ich dann im Büro, schaue mir die Pünktlichkeits- und Zufriedenheitswerte an und starte mit den ersten Besprechungen. Ganz wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit den Landesregierungen und dem Bundesverkehrsministerium. Denn sie sind für viele unserer Strecken Auftraggeber. Dieser Teil macht mir sehr viel Freude. Da gibt es großartige Menschen, die wirklich etwas für unser Land bewegen wollen. Es macht einfach Freude gemeinsam daran zu arbeiten, dass Mobilität in Österreich für alle Menschen in hoher Qualität und zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung steht.

Am Abend esse ich meist mit den Kindern und bringe sie zu Bett. Und dann setze ich mich noch mal an die Emails und plane den nächsten Tag. Gute Organisation ist wichtig in meinem Job.

Was ist Ihr Erfolgsrezept


Valerie Hackl: Ich habe als Kind und Jugendliche Rhythmische Sportgymnastik ausgeübt. Dabei habe ich Leistungsorientierung und Zielstrebigkeit von klein auf verinnerlicht. Ziele festsetzen, Leistung erbringen und ergebnisorientiert arbeiten habe ich somit früh gelernt. 

Evelyn Palla: Ganz ehrlich: Darüber mache ich mir nicht so viele Gedanken. In bin, wer ich bin. Ich kann, was ich kann. Wenn ich damit gut durchs Leben komme, soll’s mir recht sein. Aber was für mich immer wichtig war, ist die Gewissenhaftigkeit. Das klingt vielleicht auf den ersten Blick ziemlich unsexy. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Gewissenhaftigkeit ein Erfolgsrezept sowohl für Karriere als auch für privates Glück ist.

Und was vielleicht noch interessant ist: In den mittelalterlichen Allegorien wurde die Klugheit als Frau dargestellt. Und das wird schon einen Grund gehabt haben!

Wie schaut es mit Ihrer Work-Life-Balance aus?


Valerie Hackl: Mein Ausgleich zum Berufsalltag ist Musik und die körperliche Bewegung – vorzugsweise in den Bergen und im Wald. Das sind Orte, wo ich Energie tanke und Kraft schöpfe.

Evelyn Palla: Ich arbeite gerne und ich lebe gerne. Für mich sind das keine Gegensätze. Es geht immer nur darum, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige oder Richtigere zu tun. Meist geht sich das eh gut aus, aber manchmal brechen eben zwei Wellen gleichzeitig. Ich habe das Glück, einen Mann zu haben, der Familie als gemeinsame Aufgabe begreift und immer zur Stelle ist, wenn’s eng wird.

Er ist selbst ein erfolgreicher Manager und kennt die Situation. Wir müssen da nicht viel reden. Über allem stehen unsere drei Kinder. Manchmal sind wir beide da, manchmal ist einer von uns auf Reisen, mal kommt einer später, mal geht nur einer von uns zum Elternsprechtag. Aber wir sind da. Und unsere Kinder sind wunderbar. Sie sind noch klein und machen ihre Sache schon so großartig. Mit ihnen haben wir drei wundervolle Persönlichkeiten bei uns. So nahe wie jetzt haben wir sie ohnehin nur für kurze Zeit. Wir wissen, dass jede Minute mit ihnen kostbar ist.

Fotos: ÖBB/Sabine Hauswirth

Mit Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr steht erstmals in der 70-jährigen Geschichte der Apothekerkammer eine Frau an der Spitze. ABW sprach mit der Pharmazeutin über ihre Tätigkeit.

 

Sie sind die erste Frau an der Spitze der Apothekerkammer – war es schwierig, sich gegen die männliche Konkurrenz durchzusetzen?

Ich setze mir klare Ziele und versuche, meine Ziele mit Teamgeist und Ausdauer auch zu erreichen. Seit ihrem 70-jährigen Bestehen bin ich die erste Frau an der Spitze der Apothekerkammer. Damit wird endlich die Wirklichkeit abgebildet, denn unser Berufsstand ist zu 90 Prozent weiblich. Jede zweite Apotheke wird von einer Frau geführt. Trotzdem war die Standesvertretung auch bei uns männlich dominiert.

Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben?
Ich bin ein strukturiert arbeitender Mensch. Die Struktur schafft die Freiheit und den Rahmen, kreativ an neue Lösungswege heranzugehen. Meine Devise: Gemeinsam kämpfen – gemeinsam siegen! Ich bin ein überzeugter Teamplayer, Synergien und Stärken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richtig einzusetzen ist enorm wichtig, wenn man langfristig Erfolg haben möchte.

Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer steht – im wahrsten Sinne des Wortes – unter Strom. Und das seit nunmehr 25 Jahren. Die studierte Juristin zählt zum Kreis der führenden Energieexperten des Landes.

 

Nach der Universität trat sie im Jahr 1984 in das Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie ein und übernahm in Folge die Leitung der Kabinette der damaligen Wirtschaftsminister Robert Graf und Wolfgang Schüssel. Bereits damals war sie auch für Energieangelegenheiten zuständig. Von 1992 bis 1995 und von 1997 bis Anfang 2007 war sie als Generalsekretärin des Verbandes der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) tätig. Danach wechselt sie wieder in die Politik und wurde Kabinettchefin des damaligen Vizekanzlers Wolfgang Schüssel. Seit zehn Jahren schlägt ihr Herz wieder ausschließlich für die E-Wirtschaft. 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.