FH-Prof. Dr. Barbara Bittner: Mit Wissen die Zukunft gestalten

Die promovierte Juristin war Sozialarbeiterin, Familienberaterin und Lehrende. Seit 2015 ist sie Rektorin der FH-Campus Wien – und freut sich über ein überaus erfolgreiches Studienjahr.

 

Das Studienjahr war sehr erfolgreich! Wir konnten unsere Forschungsleistungen markant steigern. Zudem hatten wir mit 1. September 2019 zum ersten Mal über 7.000 Studierende. Die viele Vorarbeit dafür haben die Kollegen im Laufe dieses Jahres geleistet. Dabei geht es mir weniger um eine Zahl im Sinne von Wachstum, sondern darum, dass es über 7.000 Menschen waren, die uns als Hochschule gewählt haben und uns für ihre Aus- und Weiterbildung das Vertrauen schenken. Darauf sind wir sehr stolz, sind uns aber auch der großen Verantwortung bewusst, die wir den Studierenden gegenüber eingehen“, resümiert Dr. Bittner, die sich auch darüber freut, dass auf ihrer FH bereits seit zehn Jahren Ausbildungen im Pflegebereich angeboten werden.

„2008 waren wir die ersten in Österreich und damit Vorreiterin eines entsprechenden Bachelorstudiums der Gesundheits- und Krankenpflege mit Berufsberechtigung. Aufgrund des demografischen Wandels bietet dieses Berufsfeld exzellente Möglichkeiten für unsere Absolventen – sie haben vielfältige Möglichkeiten und sehr gute Aufstiegschancen als Experten der Gesundheits- und Krankenpflege. Auch in der Forschung hat sich dieses Feld an unserer Fachhochschule sehr positiv entwickelt. Heuer haben wir ein Kompetenzzentrum für Angewandte Pflegeforschung eröffnet. Es war schön zu sehen, wie gut sich dieser Bereich entwickelt hat und wieviel für die Gesellschaft relevante Forschung da mittlerweile passiert.“

Maßnahmen gegen den Klimawandel 

Heuer wird mit einem Festakt zwanzig Jahre Department Technik gefeiert. Dieses Department beschäftigt sich stark mit dem Thema Nachhaltigkeit. Aktuell arbeite man etwa an ganzheitlichen Konzepten für grüne Mobilität oder alternativen Energiesystemen. Viele innovative Projekte würden auch in der Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den Gesundheitswissenschaften und der Angewandten Pflegewissenschaft entstehen.

„Und das im besten Sinne zum Wohle der Gesellschaft – das reicht von der Entwicklung einer App für pflegende Angehörige von an Demenz erkrankten Personen über eine Software zur Qualitätssicherung in der 24h-Betreuung bis zu einer Patentanmeldung für die Entwicklung für Röntgenaufnahmen, die den Heilungsprozess unterstützt. Es freut mich natürlich, dass wir die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen noch intensivieren konnten.“

Künftig müssten Studierende und Mitarbeiter für die Herausforderungen und die Chancen der digitalen Transformation und des gesellschaftlichen Wandels gewappnet sein. „Darüber hinaus müssen wir in unserer gesellschaftlichen Entwicklung die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gemeinsam verfolgen und hier insbesondere deutliche Maßnahmen gegen den Klimawandel setzen“, sagt Bittner.

Von der Politik erhofft sich die Rektorin eine nachhaltige finanzielle Absicherung des FH-Sektors, damit junge Menschen in diesem Rahmen optimal für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben vorbereitet werden und berufstätige Studierende sich entsprechend weiterqualifizieren können.

„Zudem wünsche ich mir noch mehr Aktivitäten und Projekte im Hinblick auf die oben erwähnten Nachhaltigkeitsziele. Hier braucht es einen klaren politischen Willen und entsprechende Aktivitäten um die Zukunft nachhaltig zu gestalten. Unsere Studierende und Absolventen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sind es schließlich, die unsere Zukunft und unser Zusammenleben gestalten werden. Ich hoffe, dass die Politik auch auf das vielfältige und zukunftsträchtige Know-how der Hochschulen zu Nachhaltigkeitsthemen zurückgreift.“ 

Foto: FH Campus Wien/Schedl


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