Dr. Gaby Schaunig, Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreterin: "Immer im Gespräch bleiben"

Mitverantwortlich für das Erwachen des politischen Interesses war ihre Mutter, die als erste Landessekretärin einer Gewerkschaft in Österreich Pionierarbeit leistete.

 

„Mir war früh klar, dass es notwendig ist und sich auszahlt, sich für Dinge, die einem wichtig sind, einzusetzen. Gerechte Arbeitsbedingungen, faire Löhne, soziale Sicherheit, Solidarität, Kampfgeist – das waren einige der Ziele und Werte, die ich aus meinem Elternhaus mitbekommen habe“, so Gaby Schaunig.

In den vergangenen Jahren sei es gelungen, zahlreiche Mühlsteine der Vergangenheit, die Kärnten belastet haben, aus dem Weg zu räumen – die HETA-Haftungen, risikoreiche Finanzgeschäfte, Geldflüsse in Event- und PR-Politik. „Mit all dem haben wir aufgeräumt und Kärnten auf einen positiven Sanierungskurs geführt. Jetzt geht es darum, das Land und die Menschen bestmöglich auf die Digitalisierung vorzubereiten, die alle Gesellschaftsbereiche grundlegend verändern wird. Das tun wir mit Investitionen in Bildung, Qualifizierung, Forschung und Entwicklung, Infrastruktur“, sagt die Landeshauptmann-Stellvertreterin, die in Kärnten keine Anzeichen von Politikverdrossenheit erkennen kann.

„Ich sehe eigentlich ein sehr hohes Maß an politischem Interesse. Im Kärntner Landtagswahlkampf habe ich tagtäglich spannende Diskussionen mit gut informierten und interessierten Bürgerinnen und Bürgern geführt. Auch in der politischen Alltagsarbeit komme ich mit Menschen aus allen Altersgruppen und Gesellschaftsbereichen in Kontakt, die sich intensiv mit der Politik auseinandersetzen. Wichtig ist es, immer im Gespräch zu bleiben und klar zu vermitteln, wofür man steht.“ 

Haben es Frauen in der Landespolitik schwerer als Männer? „Nicht grundsätzlich. Politik bedeutet ja vielfach verhandeln, Kompromisse schließen, Lösungen finden. Dafür braucht es Kommunikationsfreudigkeit, ein gewisses Einfühlungsvermögen und realistische Vorstellungen. All das – und viel mehr – bringen Frauen in gleichem Maße mit wie Männer. Was Politikerinnen aber schon erleben, ist, dass ihr Auftreten, ihr Aussehen, ihre Kleidung um einiges kritischer beäugt werden“, sagt Schaunig, die es schätzt, gestalten und dazu beitragen zu können, die Lebensbedingungen von sehr vielen Menschen zu verbessern. Ihr genereller Karrieretipp für Frauen: „Nicht zögern, sondern zugreifen, wenn sich berufliche Chancen eröffnen!“

Foto: SPÖ


Drucken   E-Mail