Mag. Sonja Steßl, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, über Trends der Branche

Die Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung über Trends der Branche, Service-Konzepte und wichtige Absicherungen der nahen Zukunft.

 

Das Jahr 2020 und die ersten Monate 2021 waren für die Wiener Städtische – trotz aller Einschränkungen – sehr solide. Es ist uns gelungen, dank unserer Technologieführerschaft, den Betrieb vollständig aufrechtzuerhalten und die Leistungsversprechen zu erfüllen. So konnten wir unseren Kundinnen und Kunden auch in dieser herausfordernden Zeit als verlässlicher Partner zur Seite stehen“, sagt Mag. Sonja Steßl.

Altersvorsorge muss in den Fokus rücken

Die Corona-Pandemie habe das Bewusstsein, mehr für die eigene Gesundheit zu tun, deutlich erhöht. „Die private Gesundheitsvorsorge war schon vor der Krise ein Wachstumsmotor, während Corona hat sich die Nachfrage aber nochmals beschleunigt. Wir rechnen damit, dass wir in den kommenden Jahren in dieser Sparte am stärksten wachsen werden. Hohe Nachfrage verzeichnen wir auch in der Sachversicherung, denn in Krisenzeiten wollen die Menschen ihr Hab und Gut bestmöglich absichern“, so Steßl, die auch künftig Versicherungsschwerpunkte klar im Fokus hat.

„Wir sehen vor allem zwei Bereiche, bei denen sich die Risikosituation bereits geändert hat oder ändern wird. Zum einen sind das Naturkatastrophen, die durch den Klimawandel immer häufiger auftreten werden. Schon jetzt merken wir deutlich höhere Schäden etwa durch Hagel oder Hochwasser, die zwar nicht linear, aber doch stetig ansteigen. Das zweite große Thema ist die finanzielle Versorgung im Alter: Die demografische Entwicklung zeigt klar, dass die Lücken immer größer werden, das betrifft nicht nur die Pension, sondern auch das Thema Pflege. Deshalb empfehlen wir dringend, sich mit diesen Themen frühzeitig zu beschäftigen und einen Plan zu entwickeln, wie diese Lücken mit privaten Vorsorgelösungen geschlossen werden können.“  

Persönliche Beratung und digitale Tools

Mit Beginn der Corona-Pandemie haben digitale Services in allen Lebensbereichen an Bedeutung gewonnen. „Während der Lockdowns konnten wir mithilfe unserer digitalen Lösungen unsere Kundinnen und Kunden umfangreich servicieren. Vor allem bei e-Health Angeboten haben wir einen Boost verzeichnet, der uns gezeigt hat, dass ein niederschwelliger Zugang zu Gesundheits- und Vorsorgeleistungen notwendig ist. Wir werden auch in Zukunft auf innovative digitale Angebote setzen, um unseren Kundinnen und Kunden noch mehr Service bieten zu können“, sagt Sonja Steßl, die auch in Zukunft auf die Kombination vom Besten aus der analogen und der digitalen Welt festhalten will.

Denn die eigene Absicherung brauchte persönliche Beratung, die digitale Tools sinnvoll unterstützen können. Mittlerweile würden zum Beispiel mehr als ein Drittel aller Einreichungen über die „losleben“-App der Wiener Städtischen kommen, mit der Kundinnen und Kunden ganz bequem Rechnungen oder Schadensmeldungen einreichen können.  

Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Das Thema Digitalisierung wird künftig noch wichtiger werden, weswegen die Wiener Städtische ihre vor Jahren gestartete Digitalisierungsoffensive vorantreiben wird. „In den kommenden drei Jahren werden wir weitere 100 Millionen Euro in Digitalisierungsprojekte investieren. Ziel ist es, den digitalen Kundenservice weiter auszubauen, ganz nach unserem Motto: Convenience first.“

Und auch das Thema Nachhaltigkeit wird im Mittelpunkt stehen: Die Wiener Städtische hat den Trend bereits frühzeitig erkannt und vergangenes Jahr mit „Eco Select Invest“ eine nachhaltige Fondsgebundene Lebensversicherung auf den Markt gebracht, der das Österreichischen Umweltzeichen verliehen wurde.

Gearbeitet wird bei der Wiener Städtischen künftig übrigens nicht nur ausschließlich im Büro: „Das Arbeiten im Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben“, so Sonja Steßl. „Was wir in den vergangenen Monaten aber auch gelernt haben ist, dass der persönliche Kontakt unverzichtbar ist – sowohl zu den Kundinnen und Kunden als auch innerhalb der Teams. Deswegen werden nach der Pandemie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die möchten, teilweise im Büro, teilweise im Homeoffice arbeiten.“ 

Zur Person

Mag. Sonja Steßl war vor ihrer Bestellung in den Vorstand der Wiener Städtischen Versicherung AG Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung und Landesdirektorion Steiermark der Wiener Städtischen Versicherung AG. Zuvor übernahm sie die Gruppenleitung Kranken- und Unfallversicherung der Wiener Städtischen Versicherung AG. Von 2014 bis 2016 war Mag. Steßl Staatssekretärin im Bundeskanzleramt und von 2013 bis 2014 Staatssekretärin im Bundesministerium für Finanzen. Von Mai bis Juni 2016 sowie von 2009 bis 2013 war sie Abgeordnete zum Nationalrat. Weitere berufliche Stationen waren u.a. Vortragende bei der KMU Management GmbH für Wirtschaftsrecht (2013), das Unternehmensorganisation und Qualitätsmanagement bei NanoTecCenter Weiz Forschungsgesellschaft mbH (2009 – 2013) sowie Assistentin der Geschäftsführung Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH (2006 – 2007).

Foto: Marlene Fröhlich / luxundlumen

 


Drucken   E-Mail