DI Sigrid Oblak, Geschäftsführerin der Wien Holding: Wir sind Impulsgeber für Modernisierung und Entwicklung

Die Wien Holding vereint rund 75 Unternehmen aus vier Geschäftsbereichen – Kultur, Immobilien, Logistik und Medien – unter einem gemeinsamen Dach. Die Geschäftsführerin im ABW-Interview.

 

„In unserer fast 50-jährigen Geschichte haben wir bereits viele Krisen gemeistert. Natürlich ist die derzeitige Situation mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Klima- und Energiekrise für uns – wie für alle anderen Unternehmen auch – eine ganz große Herausforderung. In manchen Bereichen spüren wir die Auswirkungen stärker, z.B. im Kulturbereich, im Immobilien- und Logistikbereich dafür weniger. Aber ich bin überzeugt davon, dass die Wien Holding auch aus der derzeitigen Situation gestärkt hervorgehen wird. Denn wir investieren auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in reale Projekte für ein lebenswertes Wien und die Sicherung des Wirtschaftsstandortes“, so die Managerin.

Schlosspark und sozialer Wohnbau

Das Jahr beschwerte dem Unternehmen zahlreichen Höhepunkte. So wurde heuer etwa das zehn Millionen Euro Investitionspaket für den Schlosspark Laxenburg vorgestellt. „Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich werden wir dafür sorgen, das geschichtsträchtige Schlossareal fit für die Zukunft und noch attraktiver für die Menschen zu machen. Darüber hinaus feierte die GESIBA heuer ihren 100. Geburtstag. Das Unternehmen setzte in seiner langjährigen Geschichte neue Maßstäbe im sozialen Wohnbau und ich bin stolz, dass wir bereits seit 1974 mit der Verwaltung betraut sind. Wir durften heuer auch wieder den Wiener Journalistinnenpreis stiften, der die journalistische Arbeit von Frauen würdigt. Weiters wurde die Wien Holding erneut als familienfreundliches Unternehmen sowie als „TOP-Lehrbetrieb“ zertifiziert, eine schöne Bestätigung unserer Arbeit im Sinne der Mitarbeiter- und Fachkräfteausbildung“, sagt Sigrid Oblak. 

Klimafreundliche Wärme

Die Wien Holding ist Impulsgeberin für maßgebliche Modernisierungs- und Entwicklungsprozesse in der Stadt und trägt in hohem Maße dazu bei, die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt mitzugestalten und umzusetzen. „Für uns ist es Verantwortung und Verpflichtung zugleich, mit unseren zukunftsorientierten Projekten und Unternehmen einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Wirtschafts- und Lebensraumes Wien zu leisten. So wird etwa seit Mai 2022 in der Therme Wien die Restwärme des Thermal-Abwassers mittels Wärmepumpen erfolgreich zur Fernwärmegewinnung genutzt – ein wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit. Rund 1.900 Haushalte in Oberlaa können so mit klimafreundlicher Wärme versorgt werden. Das spart jährlich etwa 2.600 Tonnen CO2“, versichert Oblak.

Auch bei den Wohnbauten der ARWAG und GESIBA wird großes Augenmerk auf die Umwelt und die ökologische Nachhaltigkeit gelegt. Durch Niedrigenergie- bzw. smarte Passiv-Wohnhäuser und den Einsatz neuer Technologien kann der Energiebedarf der Bauten verringert werden was zum Klimaschutz beiträgt. So wurde beispielsweise die Wohnhausanlage „Blickpunkt 21 – Leopoldine“ der ARWAG mit dem „klimaaktiv Silber“-Gebäudestandard ausgezeichnet und beim GESIBA-Projekt Brockhausengasse im 22. Bezirk wird die Erdwärme genutzt, um die Wohnhausanlage mittels sogenannter Thermischer Bauteilaktivierung (TBA) mit Wärme zu versorgen.

Attraktivität als Arbeitsgeber

Die Wien Holding soll auch in den kommenden Jahren ein effizienter und effektiver Dienstleister der Stadt sein. „Eine große Herausforderung wird daher sein, unsere Attraktivität als Arbeitgeberin weiter zu steigern, unsere digitalen Kompetenzen weiterzuentwickeln und die Möglichkeiten, die uns die Digitalisierung bietet, optimal zu nutzen. Die ersten Schritte dahingehend wurden bereits gesetzt und werden auch im kommenden Jahr weiterverfolgt werden.“

Eine wesentliche Bedeutung kommt natürlich auch dem Thema Nachhaltigkeit zu. Hier arbeitet man an einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsprogramm. „Das bedeutet, dass wir mit unseren Unternehmen und Projekten nicht nur Umwelt- und Ökologie-Themen verfolgen, sondern auch soziale und wirtschaftliche Aspekte der Nachhaltigkeit in unsere Unternehmensstrategie miteinbeziehen – sprich Themen wie soziale Gerechtigkeit, Governance und nachhaltige Unternehmensführung“, sagt Oblak. Und was wünscht sich die Geschäftsführerin im kommenden Jahr? „Grundsätzlich Gesundheit für alle unsere Mitarbeiter. Denn sie sind die Basis dafür, dass wir auch heuer unsere Arbeit erfolgreich fortsetzen können und damit auch einen Beitrag zu einer positiven Entwicklung der Wien Holding und der Stadt Wien leisten können.“

Foto: Eva Kelety


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