Claudia Höller, Tiroler Sparkasse: Vor uns allen liegen herausfordernde Jahre

Claudia Höller, Vorständin der Tiroler Sparkasse, im ABW-Interview über Strategien, Pläne und bestmögliche Unterstützung für die Kunden.

 

Seit vergangenen Herbst sind Sie im Vorstand der Tiroler Sparkasse – Ihr bisheriges Résumé?

Privat wie beruflich ist meine Bilanz eine sehr positive, auch wenn die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen völlig andere sind, als ich sie beim Eintritt als Vorstand in die Tiroler Sparkasse erwartet habe. Dennoch oder gerade wegen dieser außergewöhnlichen Bedingungen bin ich stolz, ein Teil der Tiroler Sparkasse zu sein. 

Wie gut ist die Tiroler Sparkasse gerüstet, wenn der globale wirtschaftliche Aufschwung längerfristig stagniert und das Risiko von Zahlungsausfällen steigt?

Die aktuelle Situation stellt uns alle vor Herausforderungen, die sich noch vor wenigen Monaten niemand von uns hätte vorstellen können. Was als Gesundheitskrise begann, hat sich zu einer ausgewachsenen Wirtschaftskrise entwickelt. Es gibt keine Erfahrungswerte, wie wir mit dieser Situation umgehen sollen.

Kein Land, keine Region und keine Branche sind von den Auswirkungen dieser Pandemie ausgenommen – alle sind gemeinsam betroffen. Wir als Tiroler Sparkasse begegnen dieser Herausforderung mit einem starken Fundament. Wir sind eine gut kapitalisierte Bank, verfügen über ausreichend Liquidität und ein ausgewogenes Kreditportfolio und haben ein Geschäftsmodell, das seine Stärken über Jahrhunderte unter Beweis gestellt hat. Aber es darf keinen Zweifel geben: Vor uns allen liegen herausfordernde Jahre. Und sicher ist, dass wir alles daransetzen, unseren Kunden durch diese schwierigen Zeiten zu begleiten.

Was sind derzeit die Hauptaufgaben der Tiroler Sparkasse?

Strategien und Pläne sind meiner Ansicht nach gut und richtig, wenn sie zu jeder Zeit Gültigkeit haben. Wir arbeiten jeden Tag daran, die Qualität unserer Produkte und Beratungsleistungen zu verbessern, das digitale Angebot auszubauen und das Geldleben unserer Kunden einfacher zu gestalten. Im Augenblick geht es aber vor allem darum, Unternehmen und Haushalte dabei zu unterstützen, ausreichend liquide zu sein. Zusätzlich müssen durch Finanzierungen Investitionen der Betriebe ermöglicht und abgesichert werden. Wir glauben an die Innovationskraft der Tiroler Wirtschaft und sind überzeugt, dass uns viele mit neuen Ideen überraschen werden. 

Stichwort „Digitalisierung“: Ein kurzer Zwischenbericht.

Hinsichtlich der Digitalisierung unserer Prozesse, dürfen wir uns wohl zurecht als führend im österreichischen Finanzsektor bezeichnen. Mit George, dem modernsten Banking Österreichs und Telebanking Pro haben wir unseren Kunden sehr effiziente Tool in die Hand gegeben. Damit können diese so gut wie alle alltäglichen Bankgeschäfte bis hin zur Beantragung von Krediten selbstständig erledigen.

Ein anderes Beispiel ist unser online Investmanager. Sehr gut angenommen in der Krise wurden unser online Antragsverfahren für Stundungen sowie die Online-Beantragung. Einige Prozesse sind zwar noch nicht vollständig digitalisiert, aber der Kunde kann bereits im Vorfeld viel selbst erledigen. Das spart nicht nur viel Zeit, sondern auch jede Menge Papier. 

Wie gewinnt man als Finanzdienstleister in Zeiten wie diesen das Vertrauen der Kunden? 

Am wichtigsten ist der direkte Kontakt in jeder möglichen Form. Der ist aber nur dann erfolgreich, wenn die Qualität des Produkts und das Angebot stimmen. Hier setzen wir auf die unzähligen individuellen Beratungsgespräche, die unsere Mitarbeiter täglich führen.

Damit schaffen wir Vertrauen in unsere Produkte und unsere Expertise. Ebenso wichtig ist eine nachhaltige Kommunikation nach innen und außen. Hier gilt die Maxime: Alles muss nachvollziehbar und klar verständlich sein.  

Ihr Finanztipp in Zeiten wie diesen?

Ich bitte um Verständnis, dass ich diese Frage gefühlt vielleicht ausweichend beantworte. 

Mein Rat: Machen Sie mit Ihrem Geld keine Schnellschüsse. Nur weil Aktien gerade günstig sind, oder Ihnen jemand hohe Zinsen verspricht. Es ist Ihr Geld, Ihr Erspartes – also geht es um eine wichtige Entscheidung! Bitte lassen Sie sich vom Bankberater Ihres Vertrauens, die Tiroler Sparkasse hat sehr viele davon, beraten. Individuelle Situationen von Menschen brauchen – besser noch verdienen –  individuelle Lösungen. 

Foto: Thomas Steinlechner

 


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