EU-Spezial: MMag. Barbara Thaler, ÖVP: Tiroler-Powerfrau mit Expertise

Die IT-Unternehmerin ist Tirols Spitzenkandidatin für die EU Wahl. Besondere Anliegen sind ihr Lösungen für die Transitproblematik und die Förderung Europas als Digitalisierungs- und Innovationsmotor.

 

Jeder einzelne der 12 Sterne auf der Europaflagge steht für sie nicht nur für einen Gründungsstaat, sondern für Zusammenhalt und Frieden. Aktuell würden alle über den Brexit reden. Doch dabei dürften nicht die Herausforderungen der Zukunft aus den Augen verloren werden. „Für Tirol ist das sicherlich die Belastung des internationalen Transits.

Jährlich fahren 2,5 Millionen LKWs über den Brenner, aneinandergereiht wäre das ein Stau rund um den Äquator. Die EU forciert die Reduktion des Schwerverkehrs auf der Straße, deshalb setzte ich mich für eine Verlagerung auf die Schiene und die notwendigen Maßnahmen, wie die Zulaufstrecken für den Brennerbasistunnel auf bayrischer und italienischer Seite, ein. In meinem Programm für ein erfolgreiches Europa geht es aber auch um Chancengleichheit, Steuer- und Standortgerechtigkeit, einem starken Binnenmarkt und Investitionen in die digitale Infrastruktur“, sagt die Stellvertreterin von Landeshauptmann Günther Platter.

Greifbare Lösungen
Um im Wettbewerb mit China, Russland und den USA bestehen zu können, müsse Europa seine Kräfte bündeln und Digitalisierungs- und Innovationsmotor in der Welt werden, meint die Tiroler Spitzenkandidatin für die Europawahl. 

Wir müssen Europa nicht neu bauen, aber besser machen. Wir müssen gemeinsame Interessen klar definieren, um dadurch, vor allem auf internationaler Bühne, mit einem erfolgreichen Binnenmarkt schneller handeln zu können. Denn wer zehn Jahre braucht um eine Entscheidung zu fällen, wird zwangsweise überholt werden. Wenn Großbritannien austreten will, ist das schade, es lässt die EU-Mitgliedsstaaten aber enger zusammenrücken und die Zustimmung zum europäischen Projekt steigen. Die EU ist ein Prozess und ich will diesen Prozess besser machen. Deshalb braucht es auch greifbare Lösungen. Insgesamt wünsche ich mir eine starke europäische Union in den großen Fragen, wie dem Außengrenzschutz und dem internationalen Transit, aber auch wieder mehr Entscheidungsfreiheit für unsere Regionen in alltäglichen Fragen“, so Barbara Thaler, die Abgeordnete im EU-Parlament sein will, um den regionalen Themen, die nur europäisch gelöst werden können, Gehör zu verschaffen. Ihre Erfahrungen als Unternehmerin und ihre Expertise im Bereich der Digitalisierung will sie nützen, um den Ausbau der digitalen Infrastruktur und eine faire Beteiligung der großen Internetkonzerne am Steueraufkommen umzusetzen. 

Ein Vorbild für Frauen
Da jede Stimme zählt, ist sie im ganzen Land unterwegs und sucht das Gespräch mit möglichst vielen Menschen. „Eine Vorzugsstimme ist für mich etwas ganz Persönliches, deshalb besuche ich alle 279 Tiroler Gemeinden um mich vorzustellen. Ich werde ungefähr 400 Termine wahrnehmen und die Menschen bitten, in das Feld für die Vorzugsstimme meinen Namen oder die Nummer 8 – das ist mein Listenplatz – hineinzuschreiben“, sagt die Tirolerin, die auch nach der Wahl im Land unterwegs sein und in Tirol verankert bleiben wird.

Für Frauen versucht sie ein Vorbild zu sein und für Momente zu sorgen in denen der politische Funke überspringt und die Leidenschaft zur Politik entfacht wird. „Bei mir war das in einem Gemeinderatswahlkampf, bei dem mir ein Gemeinderat voller Begeisterung von seiner kommunalpolitischen Arbeit erzählt hat. Dann hat alles seinen Lauf genommen: ich wurde Unternehmerin, kam zum Wirtschaftsbund, wurde Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Tirol und Stellvertreterin von Landeshauptmann Günther Platter in der Tiroler Volkspartei. Seitdem versuche ich motivierte Frauen bestmöglich zu unterstützen.“


Man sei bereits auf einem guten Weg. So verzeichnete das Europäische Parlament 1979 eine Frauenquote von nur rund 16% und heute seien es knapp 37%. Das sei erfreulich, aber im Grunde sei sie kein Fan von „50/50”. Es gäbe viele großartige, engagierte und kompetente Frauen in der Politik. „Ob es dann in Summe 42% oder 52% sind, ist für mich zweitrangig. Ich bin aber froh, dass die ersten zehn Listenplätze der ÖVP für die Europawahl mit fünf Frauen besetzt sind – und das sind keine Quotenfrauen, sondern Powerfrauen mit Expertise in den unterschiedlichsten Bereichen.“
 

Foto: Tanja Cammerlander


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