16 Jahre lang war Claudia Wolf-Schöffmann Begleitlehrerin, danach Bildungssprecherin und Abgeordnete des Kärntner Landtages. Nun ist sie Europawahl-Kandidatin der ÖVP.
Die europäische Union ist unser wichtiges Friedensprojekt! Den Wohlstand, die Stabilität und den Frieden, den WIR heute genießen, verdanken wir jenen, die den Grundstein für die Europäische Union gelegt haben. Der Aufbau des Kontinents aus seinen Trümmern, der Schutz der Nachkommen vor Krieg und Zerstörung und die Sicherung des sozialen und wirtschaftlichen Fortschritts, standen am Beginn des gemeinsamen Weges zur europäischen Einheit. Es ist unsere Pflicht, diese Errungenschaften weiterzuentwickeln, denn auch unsere Kinder haben ein Recht auf ein erfülltes Leben in einem starken, geeinten Europa“, so ÖVP-Kandidatin Claudia Wolf-Schöffmann.
Dementsprechend hält sie auch den Brexit für die größte Herausforderung für die EU. „Dem britischen Blick auf die europäische Gemeinschaft, durch Eigeninteresse getrübt, fehlt die notwendige Schärfe für das gemeinsame „große Ganze“. Es fehlt auch die Erkenntnis, dass in einer globalisierten Welt, kein EU-Staat mehr groß genug ist, um die Herausforderungen allein zu meistern.“
Gemeinsam stark
Laut Wolf-Schöffmann muss die EU eine starke Gemeinschaft bilden, um im globalen Wettbewerb eine Vorreiterrolle einzunehmen. Und die ist für das Wachstum unabdingbar: „Europa muss beim Umwelt- und Klimaschutz globaler Vorreiter sein! Dabei gilt es die Millenniums- und Klimaziele entschlossener als bisher durchzusetzen. Dies ist auch eine Chance, europäische Umwelttechnologien weltweit zu positionieren, internationale Standards zu setzen und wirtschaftlich davon zu profitieren.“ Aber nicht nur beim Klimaschutz ist Wachstum oberste Priorität.
Auch in der Wirtschaft steht an erster Stelle der Zusammenhalt, um ein Wachstum zu garantieren: „Förderprogramme, die die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Forschungsorganisationen stärken, Wettbewerbsfähigkeit, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze in Europa schaffen, sind auszubauen.“
Außerdem betont die ÖVP-Kandidatin, dass Österreich Zuwanderung braucht, wenn Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden sollen. Zwar solle illegale Migration konsequent bekämpft werden, allerdings brauche es gute Möglichkeiten für legale Migration nach Europa. Die zugewanderten Menschen brauchen Unterstützung zur Integration in unsere Gesellschaft.
Es fehlt der Einblick
Für die Bürgerinnen und Bürger sind die Entscheidungen und Vorgänge im EU-Parlament oft nicht nachvollziehbar, so Wolf-Schöffmann. Den meisten sei gar nicht bewusst, in welchen Situationen des täglichen Lebens die EU-Regelungen eine Rolle spielen. „Europa ist in unserem täglichen Leben zu wenig sichtbar. Wir genießen die Vorteile, wie den freien Personenverkehr und die Fülle der Auswahl an Produkten beim Einkauf als Selbstverständlichkeit und denken dabei nicht im Entferntesten an die EU. Erst wenn nationale Opportunisten die Europäische Union als Schimpfwort gebrauchen, weil die eigene politische Wetterlage auf Regen steht, werden wir hellhörig und stimmen in das Klagelied mit ein. Außerdem haben viele von uns vergessen, wie hart das Wahlrecht erkämpft wurde und dass es ein Privileg ist, wählen gehen zu dürfen!“
Aus diesem Grund möchte sie Transparenz über die Vorgänge in der EU schaffen. „Das Verabschieden von Gesetzestexten ist mir zu wenig! Wenn Bürgerinnen und Bürger den Grund für Entscheidungen nicht kennen, haben EU Gegner ein leichtes Spiel. ‚Tu Gutes und sprich darüber‘, lautet mein Credo.“ Bei jeder Gelegenheit sucht sie daher Kontakt zu den potenziellen Wählern und Wählerinnen. Veranstaltungen, Firmenbesuche, Podiumsdiskussionen und sogar Familienfeiern nutzt sie, um mit ihnen in Verbindung zu treten. Wiederholt in der Öffentlichkeit aufzutreten ist dabei der Schlüssel. „Man schätzt, dass Lernstoff etwa sechs Mal wiederholt werden muss, um im Langzeitgedächtnis gespeichert zu werden. Bei Botschaften und Personen ist das ähnlich.“
Die Wichtigkeit von Frauen in der Politik
Nur etwa 36,4% der EU-Abgeordneten sind Frauen. Das leitetet Claudia Wolf-Schöffmann auf das Engagement der Männer zurück. „Die Entscheidung, ob Frauen für ein politisches Amt in Frage kommen, obliegt meistens den Männern. Außerdem überlegt eine Frau zigmal, ob sie für eine politische Funktion geeignet ist. Ein Mann sagt einfach zu!“ Auch seien Frauen nach wie vor die Hüterinnen der Familie und eine Entscheidung für Kinder sei oft mit der Entscheidung für ein politisches Amt nicht kompatibel. Wolf-Schöffmann selbst beweist mit ihrer Tochter aber, dass Familie und Karriere sehr wohl vereinbar sind.
Dass Frauen in der Politik genauso wichtig sind wie Männer, möchte sie auch an ihre weiblichen Mitstreiter weitergeben: „Ich war des Öfteren Mentorin bei Frauen Mentoring-Programmen, habe Frauen zur Mitarbeit animiert und immer versucht, die Wichtigkeit des weiblichen Engagements in der politischen Landschaft hervorzuheben. Frauen ticken anders als Männer! Darum brauch es sowohl das weibliche, wie auch das männliche Urprinzip bei politischen Verantwortungsträgern.“
Foto: Fotostudio-Linzer