BDO Steuertipps von Julia Mäder zum Jahresende

Hatten Sie dieses Jahr besondere Ausgaben? Oder waren Sie nicht durchgehend beschäftigt? BDO Steuerexpertin Julia Mäder, LL.M. (WU) erklärt, wie Sie Ihre Arbeitnehmeveranlagung gestalten, um möglichst viel Geld zurückzuerhalten.

„Eine Arbeitnehmerveranlagung kann schriftlich beim Finanzamt oder elektronisch über den persönlichen FinanzOnline-Zugang eingereicht werden. Für durchschnittliche Arbeitnehmende empfiehlt sich zumindest die Beachtung folgender sechs Punkte, um die Arbeitnehmer:innenveranlagung möglichst optimal zu gestalten“, erklärt Julia Mäder, Senior Consultant bei BDO.

1. Wann muss eine Arbeitnehmerveranlagung erstellt werden?

Die Arbeitnehmerveranlagung müssen Sie grundsätzlich durchführen, wenn das zu versteuernde Jahreseinkommen mehr als EUR 12.000 beträgt oder Sie beispielsweise neben einem Dienstverhältnis andere Einkünfte von mehr als EUR 730 erzielt haben. Auch wenn Sie in einem Kalenderjahr zumindest zwei oder mehrere lohnsteuerpflichtige Einkünfte gleichzeitig bezogen haben, ist die Veranlagung verpflichtend. Ab 2022 trifft dies auch zu, wenn Sie pro Kalenderjahr mehr als insgesamt EUR 3.000 Teuerungsprämie und/oder Gewinnbeteiligung, z.B. von mehreren Arbeitgeber:innen, steuerfrei erhalten haben.

2. Wann erfolgt die Arbeitnehmerveranlagung automatisch?

Wenn Sie bis zum 30.6. keine Arbeitnehmer:innenveranlagung für das Vorjahr einreichen und im Vorjahr ausschließlich lohnsteuerpflichtige Einkünfte erzielt haben, nimmt das Finanzamt eine sog. antragslose Arbeitnehmerveranlagung vor. Ist zwei Jahre nach dem Veranlagungszeitraum noch keine freiwillige Steuerveranlagung erfolgt, wird zu viel einbehaltene Lohnsteuer automatisch refundiert. Dies wäre also der Fall, wenn Sie bis 31.12.2022 noch keine Steuerveranlagung für das Jahr 2020 eingereicht haben. 

3. Kann die Arbeiternehmerveranlagung auch freiwillig durchgeführt werden?

Ja, es kann – innerhalb von fünf Jahren - jederzeit eine Veranlagung beantragt werden. Am 31.12.2022 endet also die Frist für 2017. Die freiwillige Veranlagung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie im laufenden Jahr zeitweise arbeitslos waren oder Kosten angefallen sind, die steuermildernd geltend gemacht werden können und so eine Rückzahlung generieren.

4. Welche Ausgaben können bei der Arbeitnehmerveranlagung geltend gemacht werden?

Grundsätzlich können Sie Werbungskosten, Sonderausgaben sowie außergewöhnliche Belastungen steuermindernd geltend machen. Zudem können diverse Absetzbeträge - wie z.B. Allein- verdiener:innen- oder Alleinerzieherabsetzbetrag, (erhöhter) Pensionistenabsetzbetrag, Unterhaltsabsetzbetrag oder Familienbonus Plus – geltend gemacht werden. Absetzbeträge werden direkt von der errechneten Steuer abgezogen und wirken sich somit in vollem Umfang aus.

5. Was sind Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen?

Werbungskosten sind bestimmte Kosten, die in direktem Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit stehen oder durch diese verursacht werden, z.B. Fortbildungs-, Ausbildungs- und Umschulungskosten. Aufwendungen für Arbeitsmittel können ebenfalls als Werbungskosten abgesetzt werden (Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter EUR 800). Sonderausgaben sind bestimmte Ausgaben, die dem privaten Bereich zugeschrieben werden, wie z.B. Spenden, Kirchenbeitrag, freiwillige Weiterversicherung in der Pensionsversicherung oder Steuerberatungs- kosten. Zu den außergewöhnlichen Belastungen mit Selbstbehalt zählen Krankheitskosten, die einen von Einkommen und Familienstand abhängigen Selbstbehalt (max. 12% des Einkommens) übersteigen. Außergewöhnliche Belastungen ohne einen Selbstbehalt sind Kosten infolge von Behinderungen, Katastrophenschäden oder Kosten der auswärtigen Berufsausbildung der Kinder.

6. Kann auch Home Office steuerlich abgesetzt werden?

2022 können Sie Kosten von bis zu EUR 300 für ergonomisch geeignetes Mobiliar absetzen, falls Sie mindestens 26 Tage im Jahr im Home Office gearbeitet haben. In der Arbeitnehmerveranlagung sind die Ausgaben im Kalenderjahr 2022 jedoch in voller Höhe anzugeben. Wird dieser Betrag überschritten, erfolgt automatisch ein Vortrag ins Jahr 2023 (Voraussetzung ist auch hier, 26 Tage im Jahr oder mehr ausschließlich von zu Hause aus tätig zu sein). Umgekehrt dürfen Überschreitungen aus dem Jahr 2021 – der Höchstbetrag liegt in diesem Fall bei EUR 300 (vermindert um den im Jahr 2020 geltend gemachten Betrag von maximal EUR 150) – 2022 nicht mehr angegeben werden, da auch sie automatisch vorgetragen wurden.

Zahlungen von Arbeitgebenden zur Abgeltung von Mehrkosten der Arbeitnehmenden im Home Office werden auch für 2022 bis zu EUR 300 pro Jahr – maximal EUR 3 pro Tag für höchstens 100 Home Office Tage – nicht versteuert. Wird weniger als der Höchstbetrag ausbezahlt (bleibt also die Zuwendung unter EUR 3 pro Home Office Tag), so wird die Differenz in der Arbeitnehmerveranlagung automatisch als Werbungskosten berücksichtigt, vorausgesetzt es wer- den keine Ausgaben für ein steuerlich anerkanntes Arbeitszimmer geltend gemacht. Die Anzahl der Home Office Tage und die Höhe des Zuschusses durch den Arbeitgebenden wird aus dem Lohnzettel übernommen und muss deshalb nicht gesondert angegeben werden.

„Unbedingt beachten sollte man, dass Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen bis zum 31.12.2022 bezahlt werden müssen, um in der Arbeitnehmer:innen- veranlagung 2022 abgesetzt werden zu können“, betont Julia Mäder.


Foto: Vanessa Hartmann-Gnong

Kunst- und Kulturbranche raus aus dem Prekariat

Das österreichische Musikinformationszentrum mica – music austria legt Konzept für professionelles Gehaltsmanagement vor und setzt Meilenstein zur Umsetzung der Strategie „Fair Pay“. 

Gerade im Kunst- und Kulturbetrieb bestehen teils große Unterschiede zwischen den Honorar- und Gehaltsansprüchen und den tatsächlich bezahlten Einkommen. Deshalb gibt es seit Beginn des Jahres die Fair Pay-Strategie des Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport im Kunst- und Kulturbereich.

Um die damit verbundenen Fair Pay Maßnahmen in den Betrieben auch umsetzen zu können, hat das BMKÖS für dieses Jahr 6,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Für 2023 ist es Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer gelungen, diese Summe auf 9 Mio. Euro zu erhöhen. Doch wie gelingt die Umsetzung in den Unternehmen?

Ein Erfolgsbeispiel ist mica – music austria (Music Information Center Austria). Der Verein unterstützt Musikschaffende durch Beratung und bestimmte Serviceleistungen und finanziert sich größtenteils aus Subventionen. Steigen die Förderungen über mehrere Jahre allerdings nicht, ist auch eine Anpassung der Gehälter nicht möglich, außer man zieht Kündigungen in Betracht.  

Daher ist die Institution auf externe finanzielle Unterstützung angewiesen, wenn der Weg raus aus dem Prekariat führen soll. Um einen eigenen Beitrag zu „Fair Pay“ zu leisten, hat mica – music austria ein umfangreiches professionell entwickeltes Gehaltsmanagement erarbeitet. Gemeinsam mit dem von Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft und dem Europäischen Sozialfonds geförderten Programm „100 Prozent – Gleichstellung zahlt sich aus“ hat sich mica – music austria dem Gehaltsthema angenommen und einen nachhaltigen und fairen Gehaltsprozess entwickelt. Das neue Gehaltsmanagement zielt dabei auf die vorhandenen Kompetenzen ab und orientiert sich weniger an bisherigen Dienstjahren. Das kommt insbesondere den sehr gut ausgebildeten Frauen zugute. 

Mit dem fairen und transparenten Gehaltsmanagement möchte mica – music austria auch andere Kulturbetriebe ermutigen, sich mit dem Thema ernsthaft auseinanderzusetzen. So möchte die geschäftsführende Direktorin Sabine Reiter dazu beitragen, dass sich prekäre Beschäftigungsverhältnisse in der Musikbranche und auch der Gender Pay Gap in Österreich verringern. 

Das kommt nicht nur den Kulturschaffenden zugute, sondern auch den Fördergebern selbst. Denn so kann transparent gemacht werden, warum Finanzierungen gewährt und wie diese auch genutzt werden. Und wir kommen dem Ziel ein Stück weit näher, den Gender Pay Gap in Österreich endlich zu schließen. 

100 Prozent – Gleichstellung zahlt sich aus. ist ein kostenloses Beratungsprojekt für österreichische Unternehmen. Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft finanziert aus nationalen sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds die Beratung von Unternehmen zur Gestaltung transparenter Entgeltsysteme und fairer Karrierechancen sowie die Beratung ausgewählter Mitarbeiterinnen zu Karriere- und Laufbahnplanung.

Das österreichische Musikinformationszentrum mica – music austria ist die wichtigste Anlaufstelle für Informationen über zeitgenössische österreichische Musik aller Genres und darüber hinaus ein kompetenter Ansprechpartner für österreichische Musikschaffende und deren wirtschaftliches Umfeld mit Servicestellen in Wien und Salzburg. Der unabhängige, gemeinnützige Verein wurde 1994 auf Initiative der Republik Österreich gegründet.

Foto: Wallenrock/Shutterstock

DMVÖ-Studie: Kunden besser verstehen

Der Dialog Marketing Verband Österreich (DMVÖ) präsentierte am 15. November 2022 die Ergebnisse der zum zweiten Mal durchgeführten Studie „Data Driven Marketing“, die von der Kommunikationsagentur MOMENTUM Wien in Kooperation mit der FH St. Pölten, im Auftrag des DMVÖ, durchgeführt wurde. Präsentiert wurde auch erstmalig der von Jentis entwickelte DSGVO Tracking-Checker.

Dialog schafft Verständnis. Darin waren sich die Experten bei der Studienpräsentation „Data Driven Marketing“ einig. Auch heuer war das Ziel der Studie, den Status quo in den heimischen Unternehmen zu den Möglichkeiten und Anforderungen des Data Driven Marketings (DDM) zu erheben. Deutlich ist, dass mittlerweile 47 % der Befragten den Stellenwert von DDM im eigenen Unternehmen als sehr wichtig erachten (2021: 32,9 %). Diese enorme Steigerung von rund 14 Prozentpunkten zeigt, dass die Symbiose von Daten und Marketing auch in Österreich vollzogen wurde. Die Entwicklung des DDM im eigenen Unternehmen sehen 75,8 % im Wachstum. Die längerfristige Bedeutung des DDM in Österreich bewerten 89,4 % für die kommenden fünf bis sieben Jahre als sehr wichtig bzw. wichtig. 

„Daten sind aus dem Marketing nicht mehr wegzudenken und ermöglichen eine Form des Dialogs mit unseren Kundinnen und Kunden, um sie besser zu verstehen, zielgerichteter Produkte und Angebote anzubieten, aber auch Kommunikationskanäle zu optimieren. Wir müssen die Zielgruppe kennen, um ihre Bedürfnisse erfüllen zu können – also hinter den Vorhang schauen. Die Umfrage zeigt ganz deutlich, dass die Bedeutung des Data Driven Marketings in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird“, sagt Ulrike Kittinger, Vorständin DMVÖ (Leiterin der Expert Group Data Driven Customer Experience) und Geschäftsführerin der PL Handelsgesellschaft (Libro und Pagro Diskont).

Wer versteht, versteht

„Je besser man einen Menschen kennt, desto besser versteht man ihn. Das gilt natürlich auch im Business. Unternehmen, die Data Driven Marketing bereits leben, haben verstanden, dass es sich um einen fortlaufenden Prozess in der Kundenbeziehung handelt, um diese stetig zu intensivieren“, sagt Millad Shahini, Media & Brand Management Allianz Österreich. „In Folge kommunizieren sie immer besser und sind auch in der Lage, auf Basis ihrer Erkenntnisse fundiertere Entscheidungen zu treffen“, so der Experte. Die Motivation, Data Driven Marketing zu betreiben, ist laut Studie divers: 12,4 Prozent wollen mit DDM ihre Kund*innen mit den richtigen Informationen erreichen, 11,2 Prozent wollen fundierte Entscheidungen treffen können, 10,7 Prozent möchten die Kundenzufriedenheit steigern und 10,4 Prozent der Befragten wollen relevanten Content erstellen. In Summe geht es also immer darum, Kund*innen besser zu verstehen, um ihre Bedürfnisse optimal abzudecken und so den Geschäftserfolg nachhaltig zu steigern. 

Alle Akteure sind gefragt

Bleibt die Frage, wer in den Unternehmen für Data Driven Marketing zuständig ist. Wie schon der Name vermuten lässt, sehen 36,1 Prozent der Befragten die Verantwortung klar in den Marketingabteilungen. 18,8 Prozent sehen die Disziplin im CRM verortet und 14,6 Prozent im Vertrieb. Nur 12,5 Prozent gaben an, dass die IT im DDM den Lead haben sollte. Für Ulrike Kittinger, DMVÖ Vorständin, verdeutlicht das Ergebnis der Studie: „Es muss ein Zusammenspiel aller Akteur*innen sein. Wo in einem Unternehmen die Letztverantwortung liegt, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass alle Abteilungen gemeinsam kundenorientiert arbeiten, ihre jeweiligen Stärken ausspielen und an einem Strang ziehen. Nur wenn alle Expert*innen zusammenspielen, erreichen Teams gemeinsam die besten Ergebnisse.“ 

Aber nicht nur die handelnden Personen müssen einen ausgewogenen Mix ergeben, sondern auch die Daten. 48,5 % der Befragten geben an, dass der Mix aus externen und internen Daten im Vordergrund steht. Unbenommen der Datenquelle herrscht nach wie vor große Verunsicherung in Hinblick auf die Übermittlung von personenbezogenen Daten. Vor diesem Hintergrund gab es an diesem Abend eine weitere Premiere: die Präsentation des Tracking-Checkers von Jentis. „Mit dem Tracking-Checker haben Unternehmen künftig die Möglichkeit, zu überprüfen, ob ihr Tracking-Setup den Datenschutzerfordernissen entspricht. Dadurch wird ein Stück mehr Klarheit zur DSGVO-Konformität des auf der Website eingesetzten Tech-Stacks geliefert“, freut sich DMVÖ-Präsidentin Alexandra Vetrovsky-Brychta.

Fazit

Die heimischen Marketer*innen stehen dem Data Driven Marketing großteils positiv gegenüber und sind sich des Mehrwerts durchaus bewusst. Aktuell liegen die Herausforderungen weniger im budgetären Bereich als im mangelnden Know-how und den fehlenden Fachkräften. 51,5 % der Befragten lagern das DDM an externe Agenturen aus. Mehr Wissen erhoffen sich fast 65 % der Befragten durch Informationsveranstaltungen von Verbänden, dem der DMVÖ mit Abenden wie diesem gerne Rechnung trägt.

Foto: Anna Herzig

Weiterentwicklung der Lehrlingsausbildung

CEOs FOR FUTURE ist die starke Stimme aus der Wirtschaft. Mehr als 55 Mitgliedsunternehmen engagieren sich für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung mit der Jugend. Die Lehrlinge stehen dabei im Fokus vieler Unternehmen. „Bei unseren Unternehmen gewinnen die Lehrlinge und jungen Mitarbeitern eine steigende Bedeutung: Die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen“, sagt Birgit Kraft-KinzUnternehmerin und CEOs FOR FUTURE Obmann-Stellvertreterin, und ergänzt: „Deshalb müssen die Lehrpläne in Ausbildungen  generell und in den Berufsschulen auf Zukunftsthemen ausgelegt werden: Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema.“ Die aktuelle KRAFTKINZ Studie - von CEOs FOR FUTURE beauftragt - belegt, dass 97 % der befragten Unternehmen dem Statement „Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen“ zustimmen.


Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen

Die aktuelle C4F Studie zu „Lehre und Nachhaltigkeit“ bringt viele neue Erkenntnisse von den Unternehmen. Für rund 60 % der befragten Mitgliedsbetriebe spielen Lehrlinge eine signifikante Rolle im Unternehmen. 60 % liegt die Lehrlingsausbildung am Herzen. Die zentrale Aussage der Studie bezieht sich auf  „Die Ausbildungspläne der Berufsschule sollen das Thema Nachhaltigkeit (Klimaschutz, Biodiversität, Kreislaufwirtschaft) mit aufnehmen“: 83 % der Unternehmen stimmen zu, dass Berufsschulen Nachhaltigkeitsthemen in ihre Ausbildungspläne mit aufnehmen sollen; 60 % stimmen dieser Aussage sogar voll und ganz zu. „Es geht um die Ausbildung für die Zukunft und wie wir die Meinung unserer Mitgliedsunternehmen an die Öffentlichkeit bringen wollen“, führt Birgit Kraft-Kinz weiter aus. Auf die Frage nach den aktuellen Hürden bei der Lehrlingsausbildung sprechen rund 64 % von „veralteten Lehrplänen an den Berufsschulen“ und 21 % von „teilweise mangelnder Basisausbildung“.

Starke Stimme aus der Wirtschaft

Die CEOs FOR FUTURE Mitgliedsunternehmen ÖBB, Wiener Stadtwerke, Greiner Packaging International und ASFINAG setzen sich besonders tatkräftig für die Modernisierung der Lehre und von Lehrberufen ein. Mit stetig rund 2.000 Lehrlingen und 27 Lehrberufen sind die ÖBB einer der größten Lehrlingsausbildner des Landes.

„Als eines der größten Klimaschutzunternehmen Österreichs sind wir Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. Wir setzen auf 100 % erneuerbare Energie. Hier nutzen wir die Natur und produzieren nachhaltigen Grünstrom aus Wasserkraft, Solarenergie und seit neustem aus Windkraft“, so Silvia Angelo, Mitglied des Vorstands ÖBB-Infrastruktur AG und ergänzt: „Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsthemen fließen bei uns schon in die Lehrausbildung ein: Die Green-Jobs Energietechnik und Kälteanlagentechnik bilden wir selbst aus. Unsere Lehrlinge arbeiten auch im Unterricht an verschiedenen Nachhaltigkeitsprojekten. Das sollte zum Standard werden, nicht nur in Firmen, sondern bei der Ausbildung allgemein.“

Den Wiener Stadtwerken geht es vor allem um die Dekarbonisierung der großen Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. Von Wasserstoff über Geothermie bis Solarenergie wird in alle Energiequellen zur Erreichung der Klimawende investiert. Bestrebungen fließen auch stark in die Lehrlingsausbildung ein.

Dazu sagt der stellvertretende Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, Peter Weinelt: „Das Klimabewusstsein ist bei unseren Lehrlingen bereits stark ausgeprägt. Hier wollen wir ansetzen und das Thema Nachhaltigkeit fix in der Ausbildung implementieren. Wir geben unseren Lehrlingen das Werkzeug in die Hand, um der Klimawende die Stirn zu bieten und gemeinsam machen wir Wien bis 2040 zur klimaneutralen Stadt.“ Die Wiener Stadtwerke-Gruppe bildet aktuell 470 Lehrlinge aus. Um noch mehr Lehrlinge selbst ausbilden zu können, werden zwei neue Ausbildungszentren für die Wiener Linien und Wien Energie eröffnet. 

Auch dem Verpackungsunternehmen Greiner Packaging, der als Vorreiter für die Verwirklichung einer Kreislaufwirtschaft mit nachhaltigen Produktlösungen gilt, liegt eine nachhaltige Ausbildung der jungen Mitarbeiter:innen und 74 Lehrlingen am Herzen. „Ein ganz wesentlicher Fokus liegt darauf, der nächsten Generation, unseren Lehrlingen, eine gute Ausbildung zu bieten. Wir sind stolz darauf, mit einem sehr umfangreichen Ausbildungsprogramm ein Stück der Zukunft unserer Lehrlinge mitgestalten zu dürfen. Die jungen Menschen von heute sind die Entscheidungsträger von morgen“, betont Manfred Stanek, CEO von Greiner Packaging International.

„Die ASFINAG beweist jeden Tag, dass Mobilität und Nachhaltigkeit in keinem Widerspruch zueinander stehen. Daher sind Schulungen zu Biodiversität, Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Mobilität ein fixer Bestandteil in der Ausbildung unserer Lehrlinge. Junge Menschen sind die Zukunft, bei uns können und sollen sie diese Zukunft aber auch gestalten und sich nachhaltig für den Klimaschutz einbringen“, sagt Hartwig Hufnagl, ASFINAG-Vorstand. Die ASFINAG versteht sich als nachhaltiger Mobilitätspartner. Wesentliche Eckpfeiler der Nachhaltigkeitsstrategie sind unter anderem das Ziel, bis 2030 bilanziell stromautark zu sein, der Ausbau erneuerbarer Energiequellen entlang der Autobahnen, eine Recyclingquote deutlich über der EU-Vorgabe sowie die Förderung von Biodiversität auf allen Flächen der ASFINAG.

Erster C4F Lehrlingstag 2022

Mit dem ersten C4F Lehrlingstag am 15. November 2022 setzte CEOs FOR FUTURE mit Mitgliedsunternehmen –  deren Lehrlingen, Ausbildner:innen und CEOs –  ein starkes Zeichen für Lehrlinge und moderne Lehrlingsausbildung in Verbindung mit Nachhaltigkeit. Im Fokus standen die Schwerpunkte Klimaschutz, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft. Gemeinsam mit Doris Schmidauer, der Botschafterin der CEOs FOR FUTURE Generationenplattform und Wolfgang Anzengruber, Botschafter der CEOs FOR FUTURE Wirtschaftsplattform, werden starke Signale für den gemeinsamen Austausch zwischen Entscheidungsträger:innen und der Jugend gesetzt. Spannende Lehrpfade, innovative Projekte und wichtige Initiativen werden vorgestellt sowie auch gemeinsam erarbeitet.

Foto: CEOs FOR FUTURE-LIEB.ICH Productions

 

In Österreich ist der Black Friday beliebter als in anderen Ländern

Der Black Friday ist hierzulande als Start der Weihnachtseinkäufe beliebter als in den anderen Ländern. Unter den sechs befragten Ländern ist Österreich am Stockerlplatz. 11 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher starten am schwarzen Freitag ihren Weihnachtseinkauf, gefolgt von Bulgarien mit 8,9 Prozent, Deutschland (7,2) und Rumänien (6,3). In Ungarn starten nur 3 Prozent am Black Friday, während es in Polen gar nur 1,6 Prozent sind. 

In Österreich und Deutschland starten die weihnachtlichen Besorgungen früher

In den beiden deutschsprachigen Ländern kauft man/frau die Weihnachtsgeschenke lieber früher als später. In Deutschland haben im Oktober 25,43 Prozent angegeben, mit ihrem Weihnachtseinkauf bereits begonnen zu haben, gefolgt von Österreich mit 20,2 Prozent – während das in Rumänien nur 4,4, Prozent meinten. Umgekehrt starten nur 3,4 Prozent in Deutschland mit ihren Besorgungen erst eine Woche vor Weihnachten. In Österreich sind es mit 5,8 Prozent auch nicht viel mehr. Hingegen sind die Polinnen und Polen mit 16,6 Prozent wahre weihnachtliche Last-Minute Shopper.

Österreicherinnen und Österreicher zu Weihnachten kaufwilliger

Gesamt (in allen sechs Ländern) planen 69,6 Prozent Weihnachtseinkäufe. Österreich liegt mit 73,8 Prozent über dem Durchschnitt und an zweiter Stelle hinter Rumänien (77,5). Am wenigsten kaufwillig sind die Ungarinnen und Ungarn. Nur 60,8 Prozent planen hier Weihnachtseinkäufe.

Was wird für Weihnachten gekauft?

Hier sind in den meisten Ländern – wie auch in Österreich – die Klassiker vorne mit dabei: Kleidung, Schuhe, Accessoires, Sportartikel (AT: 37 Prozent), Spielwaren (AT: 36,8) und Kosmetikartikel, Parfums (AT: 29,4) sind die Top 3 in Österreich. In Polen und Rumänien ist jeweils der Bereich Nahrungs- und Genussmittel mit über 50 Prozent die Nummer Eins in Sachen Weihnachtseinkauf. Interessant dabei: Während dieser Bereich in den drei anderen Ländern zwischen 30 und 39 Prozent liegt, geben in Österreich nur 18,8 Prozent an, Essen und Trinken auf ihrer Weihnachtseinkaufsliste stehen zu haben.

Online oder stationär?

In Österreich planen 46 Prozent sowohl online als auch stationär zu kaufen. 40 Prozent der Österreicher:innen wollen ihren Weihnachtseinkauf nur stationär abwickeln. Auch hier tickt Polen anders. 60 Prozent – und damit der Stockerlplatz innerhalb der befragten Länder – planen ihren Weihnachtseinkauf nur im Geschäft vor Ort.

In Österreich plant jede bzw. jeder Vierte zwischen 100 und 200 Euro auszugeben, 22,5 Prozent planen um 200 bis 300 Euro einzukaufen. Jede bzw. jeder Zweite gibt in Österreich an, dass das diesjährige Budget für Weihnachtseinkäufe im Vergleich zum Vorjahr gleichgeblieben ist.

„Mit unserer Umfrage zum weihnachtlichen Kaufverhalten, die wir in allen Ländern durchgeführt haben, in denen wir als Offerista vertreten sind, zeigt einige interessante länderspezifische Unterschiede. Sie liefern somit spannende Insights für den Handel“, so Oliver Olschewski, Geschäftsführer der Offerista Group Austria.

Foto: © Offerista Group Austria

Initiative #Stadtretter startet jetzt auch in Österreich

Die Leerstandsquote in den österreichischen Innenstädten ist zuletzt auf 7,4% gestiegen. Besonders in Kleinstädten stehen immer mehr Verkaufsflächen leer, viele Bezirkshauptstädte weisen bereits Leerstandsraten von über 20% auf. Die im Oktober von den Stadtrettern Deutschland und RegioPlan gegründete Initiative "Stadtretter Österreich" möchte aktiv dagegen vorgehen. RegioPlan Consulting vereint Expertise aus Handel-, Immobilien und Investment-Consulting in der Beratung von Städten und Gemeinden und baut nun das Netzwerk für die #Stadtretter in Österreich auf. Der Handelsverband ist als Mit-Initiator an Bord und wird die Plattform gemeinsam mit seinen mehr als 4.000 Mitgliedsunternehmen unterstützen.

Das Ziel ist es, ein nachhaltiges und wirksames Netzwerk für österreichische Innenstädte und Ortskerne aufzubauen. Mittelpunkt der Initiative ist die Plattform www.die-stadtretter.at. Hier können sich Städte und Gemeinden vernetzen sowie austauschen, Unternehmen ihre Dienstleistungen und Produkte zur Problemlösung vorstellen und Forschungsinstitute neue Trends und Erkenntnisse veröffentlichen.

Studie bestätigt: Verkaufsflächenverlust in Innenstädten enorm

Der City Retail Health Check 2022 von Standort+Markt in Kooperation mit dem HV hat gezeigt: Der Einzelhandel hat allein im Vorjahr bundesweit umgerechnet etwa 80 Fußballfelder (500.000m2) Verkaufsfläche verloren. Besonders Kleinstädte und Ortskerne weisen hohe Leerstandsquoten auf. Durch die enormen Teuerungen und den Kaufkraftverlust der Bevölkerung wird sich dieser negative Trend voraussichtlich fortsetzen.

"Der Handel kämpft zurzeit mit systemischen Kostensteigerungen, aber auch mit einem massiven Kaufkraftverlust der Bevölkerung. Der zunehmende Leerstand in den Stadt- und Ortskernen ist stiller Zeuge dieser Entwicklungen. Ohne nachhaltige Entlastungsmaßnahmen auf der Kostenseite und strukturelle Deregulierung des Faktors Arbeit werden tausende KMU-Händler aufgeben müssen und damit 1.000 Gemeinden ihre Nahversorger verlieren. Daher unterstützen wir die Stadtretter-Initiative aus voller Überzeugung", bestätigt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Auch dem Handelsverband-Präsidenten Stephan Mayer-Heinisch ist die Rettung der Stadt- und Ortskerne ein persönliches Anliegen: "Handel, Gastronomie und Hotellerie gehören zusammen. Alle drei Branchen leiden zurzeit besonders unter den explodierenden Energiekosten und der hohen Inflation, daher nimmt auch der Leerstand deutlich zu. Tausende kleine und mittelständische Betriebe stoßen an ihre wirtschaftlichen Grenzen. Es entstehen irreversible Schäden für die Stadt- und Ortskerne in allen Regionen, daher müssen wir umgehend gegensteuern!"

Weitere Informationen zur Initiative #Stadtretter Österreich finden Sie hier: www.die-stadtretter.at

Foto: hinterhof/Shutterstock

Neue Geschäfts- und New-Work-Modelle für Banken unumgänglich

Zum zweiten Mal veranstaltete der FMVÖ die „Lange Nacht der Banken“. Wie FMVÖ-Vorstandsmitglied Wolfgang Ronzal, der für die Konzipierung der Veranstaltung verantwortlich zeichnet, bei seiner Eröffnung betonte, sei es dem Verband ein Anliegen gewesen, aus unterschiedlichen Perspektiven ein möglichst breites Bild der vielfältigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die österreichischen Banken zu zeichnen und praxisnahe Impulse für die Zukunft zu geben.

Die Zukunft der Arbeit nach Covid

Den Auftakt machte Bernd Marin (Director European Buereau für Policy Consulting and Social Research). Er verwies auf das viel diskutierte Buch zum Pandemie-(Miss-)Management „Die Welt danach. Leben, Arbeit und Wohlfahrt nach dem Corona-Camp“ (2021). Seuchen verändern wie sonst nur Kriege und Umwelt-, Klima-, Nuklear- und andere Katastrophen Gesellschaften in geradezu revolutionären Zeitsprüngen, sodass Entwicklungsschübe und Umbrüche in wenigen Monaten oder gar Wochen möglich sind, die über ein halbes Jahrhundert gestockt hatten. Die Covid-19-Pandemie hat viele lange zurückgestaute Umwälzungen losgetreten und Bernd Marin zeigte die Eigendynamik dieser Zeitenwenden am Beispiel der Zukunft der Arbeit.

Nirgends sonst hat sich die Welt von vorgestern seit 2020 gleichsam über Nacht in ein zukunftstauglicheres Heute mit geradezu utopischen Perspektiven für Morgen gewandelt – auf der Grundlage Jahrzehnte vorlaufender stiller technologischer Innovationen und sozialer Evolutionen. Plötzlich sind zuvor „unvorstellbare“ und daher seltenste Praktiken zu Alltagsroutinen geworden: von massenhafter digitaler Heimarbeit oder Telearbeit (das auf einmal modische „Home-Office“) und explodierenden Video-Konferenzen statt Geschäftsreisen über Vertrauensgleitzeit ohne Stechuhren bis zum „neuen Normalarbeitsmodell ortsunabhängigen mobilen Arbeitens“ in Europas größtem und mit 175 Jahren auch ältesten Industriekonzern. Hier durften bereits ab 16. Juli 2020, nur wenige Wochen nach der ersten Quarantäne, über 140.000 der 240.000 Mitarbeiter:innen an mehr als 125 Standorten in 43 Ländern von der „neuen Normalität“ in der Arbeitswelt profitieren.

Und im Gegensatz zur rigiden Return-to-Office (RTO) Präferenz US-amerikanischer Unternehmen von Tesla bis Goldman Sachs halten europäische Betriebe, Unternehmensberatungen und Sozialpartner an neuen Arbeitszeit-Modellen auch 2022 fest. Das rückt Potenziale eines utopischen historischen Kompromisses von Freizeitgesellschaft in einer Rund-um-die-Uhr-Dienstleistungs- und Hochleistungswirtschaft bis etwa 2035 in greifbare Nähe. „In ihr werden 4-Tage-Woche, Entkoppelung längerer Betriebs- von kürzeren Arbeitszeiten, Mehrfachbesetzungs- und innovative Schichtsysteme mit Teilzeit- und Wechselschichten, Turnusdiensten, Wahlarbeitsort & Zeitmodellen, Familien-Auszeiten, Lebensarbeits-Zeitkonten, Telearbeit, Desk-Sharing und viele andere Modelle zukunftsweisender Arbeitszeitgestaltung zum New-Work-Normal der Post-Quarantimes – der Welt nach den Corona-Camps 2020 bis 2022“, so die Conclusio von Marin.

Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation

Petra Postl (Bereichsleiterin Digitalisierung, Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG) betonte in ihrem Impulsvortrag: „Für eine gelungene digitale Transformation gibt es eine Reihe von Erfolgsfaktoren, entscheidend ist aber vor allem der ‚WOW-Moment‘. Denn nur wer User:innen mit smarten, digitalen Lösungen immer wieder aufs Neue begeistert, wird langfristig erfolgreich sein.“ Ebenfalls auf die Digitalisierung ging Fabian Stenzel (Head of Retail Sales & Distribution, Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG) in seinem Kurzvortrag „Digitalisierung versus persönliche Beratung?“ ein. Sein Fazit: „Zwischen Digitalisierung, verändertem Kundenverhalten und Margendruck muss es uns gelingen, Win-win-Situationen zwischen dem Kundenerlebnis und den Geschäftsinteressen zu gestalten. Dies ist durch konstante Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells unter Hinzunahme neuer Technologien möglich.“ 

Zum Abschluss des ersten Teils sprach Charlotte Hager (comrecon brand navigation) über „Der Wert der Marke in Krisen – Marken schaffen Orientierung“. Sie betonte, dass sich der Wert der Marke darin zeigt, wie sie selbst Wert schafft. Dazu ist es wichtig, Kund:innen zu verstehen, denn Markenverständnis bedeutet Kundenverständnis: „Gerade in Krisenzeiten sehen wir, dass sich Kundenbedürfnisse ändern – Geschäftsmodelle sollten nicht ohne die Kund:innen gemacht werden. So investiert die Marke ins Beziehungskapital – durch Verhalten, Haltung, Wertschätzung, Zuversicht und Transparenz.“ 

Geschäfts- und Arbeitsmodelle auf dem Prüfstand

Den Beginn des zweiten Teils der „Langen Nacht der Banken“ machte Martin Janzen (Managing Partner, Ntsal Strategieberatung) mit seinem Vortrag „Strategie und Geschäftsmodelle im aktuellen Krisenkontext“. Er hob hervor, dass die veränderten Marktbedingungen – insbesondere gestiegene Verbraucher- und Erzeugerpreise – eine Evaluierung und Anpassung des Geschäftsmodells für Banken unumgänglich machen. „Erfolgreiche Strategieentwicklung der Zukunft braucht einen agilen Ansatz und Kontinuität gepaart mit Erfahrung. Mit einer einfachen jährlichen Budgetplanung kommen Banken in der Zukunft nicht mehr weit“, mahnte Janzen. Jürgen Leitner (Partner, EFS Consulting) sprach über „Führen und Befähigen von Mitarbeiter:innen“. Laut seiner Kernthese, die er anhand von Fakten untermauerte, entscheiden sich Personen für ein Unternehmen und kündigen aufgrund ihrer Vorgesetzten. Die rationale Leistungsgesellschaft des Industriezeitalters hat ausgedient – mit der Corona-Krise als Beschleuniger setzen sich New-Work-Modelle nun rasant durch. Gleichzeitig werden auch Unternehmenskulturen agiler und adaptiver, Mitarbeitende sehen sich stärker als Problemlöser für gesellschaftliche Zukunftsaufgaben. „Um Mitarbeiter:innen nachhaltig zu begeistern, benötigt es einen ganzheitlichen und stimmigen Ansatz, der die Anforderungen der Arbeit hinsichtlich Menschen und Verhalten, Arbeitsmittel und Digitalisierung sowie Arbeitsorte und Ausstattung in Einklang bringt“, so das Fazit von Jürgen Leitner.

Die besondere Situation der Banken bedingt durch die Covid-19-Pandemie beleuchtete Alexander Stegbauer (Bereichsleiter Privat- und Geschäftskunden, Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG) in seinem Einblick in die Praxis „Von einer Herausforderung zur nächsten. Was ist gekommen um zu bleiben?“: „Die ständige Veränderung ist die einzige Konstante im Bankwesen. Banken müssen deshalb ihr Geschäftsmodell flexibel entlang der Kundenbedürfnisse ausrichten – mit dem Ziel in allen relevanten Bedarfsfeldern verlässliche Partner:innen zu sein. Nur wer nachhaltig auf stabile Geschäftsmodelle und auf unterschiedliche Säulen setzt, ist auch in Krisenzeiten als Ansprechpartner:in für Kund:innen erfolgreich.“ 

Digitalisierung als Chance für die Zukunft

Im letzten Kurzvortrag des Abends gab FMVÖ-Vorstandsmitglied Werner Schediwy den Zuhörer:innen unter dem Titel „Multikrisen als Herausforderung für Finanzmarken – ein paar Gute Nacht-Gedanken“ einen positiven Ausblick mit. So sieht er trotz aller Herausforderungen und Krisen die Digitalisierung auf Kunden- wie auch auf Unternehmensseite als beständigen Faktor bei Banken. Zeitgleich mit der Digitalisierung von Produkten und Prozessen nimmt laut einer FMVÖ-Expertenbefragung die Bedeutung der Marke und die Kundenzentrierung aller Maßnahmen in überdurchschnittlichem Ausmaß wieder zu: „Die laufenden Veränderungen in der Gesellschaft haben auch Auswirkungen auf die Ausrichtung der Marketingmaßnahmen in Banken. Letztendlich werden uns alle Data Driven- und Digitalisierungs-Entwicklungen helfen, die „Net-Client-facing-Time“ signifikant zu erhöhen. Denn am Ende sind wir soziale Lebewesen, die Wertschätzung suchen und sich von Vertrauen leiten lassen“, so Schediwy abschließend.

Foto: Christoph Kerschbaum/FMVÖ 

Zahl der Zombie-Unternehmen nimmt weiter zu

Die Zahl jener Unternehmen, die drei Jahre in Folge nicht in der Lage sind, mit ihren operativen Ergebnissen die laufenden Zinsverbindlichkeiten zu decken, und somit über kein funktionierendes Geschäftsmodell verfügen, nimmt weltweit zu.

Im Vergleich zur letztjährigen Studie steigt die Anzahl dieser „Zombie-Unternehmen“ um 10% auf nahezu 2.000 an. Zu diesem Ergebnis kommt die finale Analyse der globalen Unternehmensberatung Kearney, für die die Studienautoren auf zirka 4,5 Millionen Datensätze von etwa 70.000 börsennotierten Unternehmen aus 154 Branchen und 152 Ländern zurückgegriffen hab

Zombies haben zu leichten Zugang zu Kapital

„Wir beobachten, dass steigende Energie- und Rohstoffkosten, angespannte Lieferketten und Personalengpässe die Unternehmen belasten. Finanzierungsprobleme kommen für viele erschwerend hinzu“, berichtet Nils Kuhlwein von Rathenow, Partner bei Kearney und einer der Autoren der Studie „The Walking Debt − Die wachsende Schar der Zombie-Unternehmen".

„Nur wenige Unternehmen, die über kein nachhaltiges Geschäftsmodell verfügen, scheiden auch tatsächlich wegen Insolvenz aus den Märkten. Jedes Jahr werden mehr Unternehmen zu Zombies, als aus dem Markt ausscheiden, gekauft werden oder sich wieder erholen. Zombies haben einen allzu leichten Zugang zu Kapital, das hilft ihnen beim Überleben. Ein besonderes Risiko entsteht durch die aktuell steigenden Zinsen: Unsere Simulation zeigt, dass die Anzahl der Zombies dadurch nochmals um nahezu 40% zunehmen könnte.“

Weltweit sind die meisten Zombie-Unternehmen im Mittelstand zu finden, wobei dies nur die Spitze des Eisbergs darstellen dürfte, da viele Mittelständler nicht börsennotiert sind und somit nicht in die Studienergebnisse eingeflossen sind. 

Die Studienautoren haben sowohl die verschiedenen Volkswirtschaften als auch Industrien im Einzelnen betrachtet. Ihre Analysen zeigen, dass sich die weltwirtschaftlichen Regionen allesamt ähnlich entwickeln. Sie alle weisen einen Zombie-Anteil zwischen 4% und 6% aus, allerdings mit deutlichen Unterschieden bei den Wachstumsraten: Während in Nordamerika die Anteile der Zombies zwischen 2010 und 2021 von 3,5% auf 5,7% gestiegen sind, gab es in Europa einen wesentlich stärkeren Anstieg, nämlich von 1,2% auf 5,5%.

Jedem 7. Immobilienunternehmen droht die Zombifizierung

Es könnte sich sogar noch dramatischer entwickeln. Steigen die Zinsen weiter an, droht jedem siebten Immobilienunternehmen ein ähnliches Schicksal. „In dem Fall sehen wir weltweit jedes siebte börsennotierte Unternehmen im Immobiliensektor bedroht, als Zombie-Unternehmen eingestuft zu werden. Damit geht von der Immobilienbranche, wie in den Jahren vor der Finanzkrise 2008/2009, ein erhebliches Risiko für die Weltwirtschaft aus“, erklärt Christian Feldmann, Partner bei Kearney und ebenfalls Autor der Studie.

Er macht deutlich: „Zombies stellen eine Fehlallokation von Kapital dar, das anderweitig zu mehr Wachstum und mehr Ertrag führen könnte. Wir sehen einen Betrag von etwa 500 Milliarden US-Dollar fehlallokiert und somit unter erheblichem Ausfallrisiko. Vor diesem Hintergrund sind sowohl institutionelle als auch private Anleger, Gesetzgeber und Kapitalmarktaufsichten weltweit gefordert, indem sie das Kapital rechtzeitig effizient allokieren, die Gefahr von Zombies meiden und das Insolvenzrecht so ausstatten, dass kranke Unternehmen rechtzeitig aus dem Markt ausscheiden. Die Zahlen dazu liegen auf der Hand und lassen sich auf Basis der Jahresabschlüsse jederzeit transparent nachvollziehen.“ 

Foto: ra2studio/Shutterstock

Symbolischer Spatenstich für das neue Frauenhaus Ried

Ende September erfolgte in Ried im Innkreis (OÖ) der symbolische Spatenstich für den Neubau des Frauenhauses Ried. Nachdem das alte Frauenhaus nicht mehr den zeitgemäßen Wohnverhältnissen und Qualitäts- und Sicherheitsstandards entspricht, bekommt das Frauenhaus Ried im Innviertel ein neues Haus an einem neuen Standort.

Die Finanzierung erfolgt durch die Abteilung Soziales des Landes Oberösterreich. Das neue Haus wird Platz für sieben Frauen und zwölf Kinder bieten, eine Wohnung wird barrierefrei sein und die Sicherheitsmaßnahmen werden mit Kameras, einer Mauer und einem Schleusensystem erhöht. Dazu bekommt im neuen Haus jede Wohneinheit ihren eigenen Sanitärbereich.

Neue Frauenhäuser in Steyr, Braunau, Mühlviertel und im Salzkammergut und fünf StoP-Standorte

In Oberösterreich sind darüber hinaus weitere neue Frauenhäuser bzw. neue Standorte geplant. Auch das Frauenhaus Steyr bekommt einen neuen Standort und das Gebäude dafür befindet sich aktuell in Planung. Außerdem wird in Steyr ein neues Konzept verwirklicht – ein offeneres Haus mit geschütztem Bereich, einem großen Beratungsbereich, verbesserter Infrastruktur und weiteren Qualitätsangeboten. Darüber hinaus erfolgte im Mai 2022 der Spatenstich für ein sechstes oberösterreichisches Frauenhaus in Braunau und zwei weitere Frauenhäuser im Mühlviertel und im Inneren Salzkammergut befinden sich in der Planungsphase.

In Oberösterreich gibt es auch bereits fünf Standorte des Nachbarschafts- und Gewaltpräventionsprojekts StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt: 2x in Linz, 2x in Wels und 1x in Perg. StoP ist Primärprävention und alle Nachbar*innen, Bürger*innen können und dürfen ihre Ideen und Vorschläge zur Beendigung der geschlechtsspezifischen Gewalt an Frauen und zur positiven Veränderung in der unmittelbaren Umgebung einbringen und aktiv gemeinsam mit StoP-Koordinatorinnen umsetzen – Zivilcourage gegen Partnergewalt nach dem StoP-Motto: Was sagen. Was tun. Mehr auf https://stop-partnergewalt.at

Ausbau der Frauenhäuser auch in weiteren Bundesländern notwendig

Oberösterreich ist damit ein best practice-Vorbild für weitere Bundesländer, wo es ebenso einen Ausbau der Frauenhäuser braucht – laut EU-Empfehlung (ein Platz pro 10.000 EinwohnerInnen) wären das gemessen an der Bevölkerung in Österreich insgesamt rund 120 Frauenhausplätze mehr. 

Eine Erhöhung der Mittel für Gewaltschutz und Gewaltprävention sind daher dringend notwendig: Der Ausbau verlangt insbesondere eine langfristige und gesicherte Finanzierung der Frauenhäuser, eine Aufstockung der Personalkosten, rasche und unbürokratische bundesländerübergreifende Aufnahme von gewaltbetroffenen Frauen, flächendeckende Video-Dolmetsch-Angebote, ausreichend günstige, leistbare und langfristig verfügbare Wohnungen (u.a. Probleme aufgrund von Zugangsbeschränkungen durch Landesgesetze) und Nachbetreuungsangebote für Frauen nach dem Frauenhausaufenthalt, eine raschere Auszahlung der Familienbeihilfe durch das Finanzamt an betroffene Frauen und Standorte für StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt in allen Bezirken in ganz Österreich.  

Illu: fizkes/Shutterstock

"Wienerin" Gründerinnentag geht in die 6. Runde

Simple as that! – unter diesem Motto fand heuer der 6. WIENERIN Gründerinnentag statt. Immer im Fokus: die ökonomische Selbstbestimmung von Frauen zu fördern. Bei Key Note, Panel, Live-Pitch und Workshops zeigte sich, wie großartig es ist, wenn Frauen sich gegenseitig unterstützen und fördern.

Chefredakteurin Birgit Brieber: „In den letzten Jahren hat sich eine beispiellose Community rund ums Thema Gründen gebildet, die den Spirit des Gründerinnentags aber auch die vielen praktischen Tipps, die man vom Event mitnehmen kann, sehr schätzt. Der Gründerinnentag inspiriert und empowert Frauen, gibt ihnen aber auch das Know How mit, ihr Business erfolgreich starten zu können.“

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Auch in diesem Jahr gab es ein breitgefächertes Programm an inspirierenden Key Notes, Inspo Talks, Panels einem Live Pitch und natürlich zahlreihe spannende Workshops. Das Event ist eine Plattform für Start-ups, Unternehmer*innen und Frauen, die Ihre Ideen präsentieren, Wissen und Erfahrungen teilen und das große Gründerinnen-Netzwerk erweitern wollen.

Das Motto war heuer Programm: „In Gesprächen mit Gründerinnen hatte ich oft das Gefühl, dass viele Frauen denken, ihre Businessidee sei nicht besonders genug, um zu gründen. Dabei sind es oft die einfachsten Dinge oder private Leidenschaften, die sich super zum Business machen lassen, wenn man das möchte“, so Chefredakteurin Birgit Brieber.

Moderatorin Johanna Setzer führte durch den Tag und begrüßte zahlreiche Besucher*innen vor Ort und im Livestream. Eröffnet wurde das Event von Vizepräsidentin und Bundesvorsitzende der WKÖ Martha Schultz. Es folgten Inspo-Talks mit Doris Felber, Susana Nieder-Feichtinger (Adler Pharma) und Denise Kratzenberg (CHEEX).

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Johanna Setzer diskutierte am Panel zum Thema „Gründen leicht gemacht: Worauf es wirklich ankommt“ mit Martha Schultz (Vizepräsidentin und Bundesvorsitzende der WKÖ), Valerie Höllinger (Managing Director Austrian Standards), Mariana Karepova (Präsidentin Österreichisches Patentamt), Viola Schritter (VS Home GmbH) und (Schritter Bau GmbH) und Prof. Dr. Karina Sopp (Technische Universität Freiberg). Sowie am Panel zum Thema „Ok, aber wie verdiene ich damit jetzt Geld!?“ mitEvelyn Höllrigl Tschaikner (Autorin, Journalistin, Blogger, littlepaperplane.net), Katharina Schneider (Gesellschafterin der MediaShop-Gruppe), Jasmin Haider-Stadler (Waldviertler Whisky) und Stephanie Biebel (Growth Mastery).

Im Anschluss fand ein Live-Pitch in Kooperation mit 2 Minuten 2 Millionen statt. Moderiert wurde dieser von Ruth Gabler-Schachermayer (BalanceUp). Vier Gründer*innen präsentierten ihre Geschäftsideen vor einer hochkarätigen Jury aus Top-Investorinnen und Gründerinnen, bestehend aus Dr. Gabriele Tatzberger (Wirtschaftsagentur), Caroline Klinger (2 Minuten 2 Millionen), Viktoria Koch (Lancôme) und Lisi Molzbichler (BalanceUp).

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Übergeben wurde der exklusive Preis von Vera Steinhäuser. Unsere Gewinnerin Zuzana Simanska mit ihrem Label BOTKA darf sich über einen Platz beim Female Empowerment Retreat MEtreat inkl. Female 

Empowerment Masterclass mit Vera Steinhäuser sowie eine Casting-Wildcard für die puls4-Start-Up- Show 2 Minuten 2 Millionen freuen. Ihr Ziel ist es, die globale Lederindustrie mit ihren Produkten nachhaltiger zu gestalten, dass Wohlergehen der Umwelt und Tieren zu unterstützen und den Menschen die Welt der pflanzlichen Materialien sowie der neuen Möglichkeiten näher zu bringen.

Die Ask-Me-Anything Session mit Katharina Schneider (Mediashop) bot auch dieses Jahr eine einmalige Chance, die erfolgreiche Gründerin von Mediashop zu ihrem Werdegang, ihrem Geschäftsmodell und ihren Herausforderungen zu befragen. Worauf legt sie bei 2 Minuten, 2 Millionen wert und in welchen Gründungen sieht sie Potenzial. Zusätzlich konnten Besucher*innen in spannenden Workshops zu den Themen, „Gründerinnen Workshop (WKÖ), „Wie bekomme ich meine Geschäftsidee gefördert?“ (Wirtschaftsagentur), „Social Media like a pro“ (COPE), „WIENERIN Speed Networking“ und „Female Empowerment“ (Lancôme) teilnehmen.

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Ein besonderes Highlight war das Live-Interview sowie die Keynote von Global Digital Women Gründerin Tijen Onaran. Sie plauderte für die TeilnehmerInnen vor Ort, aber auch für die ZuseherInnen im Livestream inspirierendes und viel Persönliches aus dem Netzwerk-Nähkästchen.

Vor Ort waren über 300 Gästinnen mit dabei, im Livestream schauten mehr als 400 Leute zu – ein neuer Rekord.

Der WIENERIN Gründerinnentag 2022 wurde von der Wirtschaftskammer Österreich, Lancôme und der Wirtschaftsagentur Wien unterstützt. Außerdem danken wir unseren Kooperationspartnern Österreichisches Patentamt, Austrian Standards, COPE, 2 Minuten 2 Millionen, WoMentor, BalanceUp, Jura Cafe, Felber und Vöslauer.

Besonders erfreulich: Der Gründerinnentag hat alle Anforderungen erfüllt, um als ÖkoEvent der Stadt Wien ausgezeichnet zu werden.

Foto: Jana Madzigon

FH Technikum Wien verleiht erstmals Teaching Awards

Die besten Lehrveranstaltungen des Jahres überzeugten durch moderne Konzepte und engagierte Umsetzung. Die Mehrheit der Preisträger*innen war von Studierenden nominiert. 

Zum ersten Mal prämierte Österreichs Fachhochschule für Technik und Digitalisierung die besten Lehrveranstaltungen des vorangegangenen Studienjahres. Für den Teaching Award konnten nicht nur Lehrende selbst ihre Konzepte einreichen. Auch Studierende waren aufgerufen, preiswürdige Lehrveranstaltungen zu nominieren, und machten von dieser Möglichkeit tatkräftig Gebrauch. Eine Jury wählte die Gewinner*innen, nämlich interne als auch externe Lehrende aus unterschiedlichen Departments bzw. Disziplinen aus. Zu den Kriterien gehörten u.a. Vielfalt in der Auswahl der didaktischen Methoden, Kompetenzorientierung – also Fokus auf Lernziele – Nachhaltigkeit, Übertragbarkeit sowie aktive Einbindung der Studierenden.

„Es freut mich ganz besonders, die Leistung der Lehre vor den Vorhang zu holen“, sagte Geschäftsführer und Jurymitglied Florian Eckkrammer. „In unserem Haus werden 120.000 Lehreinheiten pro Jahr abgehalten. Bei so einer großen Zahl nimmt man dieses Hauptgeschäft fast als selbstverständlich wahr und konzentriert sich auf alles, was darüber hinaus gemacht wird. Doch die Lehre ist unser wichtigstes Thema.“

„Gute Lehre ist nichts, das punktuell passiert, sondern etwas, das uns das ganze Jahre hindurch sehr wichtig ist“, sagte Rektorin Sylvia Geyer, ebenfalls Jurymitglied. „Gute Lehre hat mit fachlichem Know-How zu tun, mit jahrelanger Erfahrung, mit Vernetzung in die Praxis und natürlich auch mit didaktischen Kenntnissen. Die Aufgabe des Kollegiums ist unter anderem, sich um die Qualität der Lehre zu kümmern. Heute präsentieren wir einige ausgewählte, hervorragende Beispiele aus unserem großen Portfolio an großartigen Lehrveranstaltungen bei uns im Haus.“

Die Preisträger*innen im Überblick:

Gute Lehre in Bachelor-Studiengängen, bezogen auf das Konzept:

  • „Leadership“ von Michael Wekerle-Dreier im Studiengang Elektronik/Wirtschaft: Hervorgehoben wurde der Methodenmix aus individuellen und Gruppenaufgaben und die Möglichkeit, eigene Erfahrungen der Studierenden einzubinden.
  • „Cell Culture Techniques“ von Carina Huber-Gries und Veronika Jesenberger im Studiengang Biomedical Engineering ging besonders gut auf unterschiedliche Lerntypen ein und verknüpfte individuelle Arbeiten mit Gruppenarbeiten.

Gute Lehre in Bachelor-Studiengängen, bezogen auf die Umsetzung:

  • „Physik für Ingenieurswissenschaften“ von Lukas Mairhofer im Studiengang Biomedical Engineering holte Studierende mit unterschiedlichem Vorwissensstand besonders gut ab und nutzte das „altmodische“ Medium der Tafel für gutes und empathisches Erklären.
  • „Mathematik für Engineering Science“ von Gudrun Weisz im Studiengang Mechatronik/Robotik: Der vielfältige Methodenmix umfasste unter anderem Gruppenarbeiten – in der Mathematik nicht alltäglich, aber von Studierenden hervorragend angenommen.

Gute Lehre in Master-Studiengängen:

  • „Data Driven Business Models“ von Lukas Schober im Master-Lehrgang Business Analytics überzeugte durch Praxisnähe und didaktische Verdichtung.
  • „Ökologie und Gesellschaft“ von Susanne Schidler im Studiengang Erneuerbare Energien tat sich durch interaktive Lehre und einen Blick über den Tellerrand hervor.

Diversity in der Lehre:

  • Mit dem „Student Support Students Network“ von Mark Adams und David Warren wurde hier gleich mehrfach statt einer klassischen Lehrveranstaltung ein studiengangsübergreifendes Vernetzungstool auf einer Online-Plattform nominiert, an dem mittlerweile mehr als 1.200 Studierende teilnehmen. Aus dieser Community ging unter anderem die „Queer Engineer“-Initiative der FH Technikum Wien hervor.

Gleich bei mehreren Preisträger*innen traten auf eigene Initiative Studierende auf die Bühne, um zu unterstreichen, was ihnen an der Lehrveranstaltung besonders gefallen hat, was auch bei der Jury gut ankam. Ihre Mitglieder:

  • Sylvia Geyer, Rektorin
  • Stefan Sauermann, Vizerektor
  • Barbara Bittner, ehemalige Rektorin der FH Campus Wien
  • Martin Lehner, Departmentleiter Entrepreneurship & Communications
  • Stefan Savic, Studierendenvertreter
  • Teaching and Learning Center (TLC), vertreten durch Leiterin Sylvia Lingo, Dóra Kertesz und Ruth Lünenborg

Es folgte ein feierlicher Ausklang, denn, wie TLC-Leiterin Sylvia Lingo in ihrem Begrüßungsstatement gesagt hatte: „Das Feiern kommt sonst in der Lehre leider oft zu kurz.“

Foto: FHTW/Nussbaum

Netzwerken auf bestem Niveau: Frau im Fokus wird 20

Wien, 14. September 2022 – Zum Netzwerken und Feiern lud der Verein „Frau im Fokus“ ins Palais Freiluft, den Park des Palais Auersperg in Wien. Mehr als 70 Frauen – darunter Mitglieder, Interessentinnen, ehemalige Vorständinnen und Gästinnen des Erfolgformates Business Frühstück – folgten der Einladung.

Auch Mercedes Echerer, Eva Glawischnig, die Leiterin Abteilung Strom der e-control Christine Materazzi–Wagner oder (unter vielen anderen) Ilse Dippmann, die Organisatorin des Frauenlaufes, ließen sich das Event nicht entgehen und nutzten die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen.

„Frauen auf ihrem Weg in die und während der Selbständigkeit zu begleiten, ihnen Anregung zu bieten, bestimmte über all die 20 Jahre die Programmlinie von Frau im Fokus – und das mit nachhaltigem Erfolg. Highlight-Events, wie beispielsweise die Living Pages oder die ‚Löwinnenrunde‘ sorgen für Attraktivität und damit für Netzwerken auf hohem Niveau“, meint Isabella Farkasch, Vorsitzende von Frau im Fokus, „Wir hoffen auf die nächstem 20 erfolgreichen Jahre und energiegeladene Unterstützung, in denen wir die unternehmerischen Leistungen von Frauen weiterhin im Fokus behalten und hochleben lassen!“ 

Je diverser desto effektiver – eines der Geheimnisse erfolgreichen Netzwerkens. Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, fanden sich auch bei Frau im Fokus über all die Jahre zusammen. Allen gemeinsam war und ist der unternehmerische Geist, der Wille, ihre ganz persönliche Kompetenz selbstbestimmt einzusetzen.Netzwerken mit Frau im Fokus bedeutet von Vorbildfrauen zu erfahren, wie sie ihren Weg gefunden haben, wer sie unterstützt hat, was sie widerstandsfähig macht, wie sie Kraft tanken. Es bedeutet Gelegenheit, Kooperationen anzubahnen, das eigene Angebot publik zu machen, Stärkung der eigenen unternehmerischen Persönlichkeit zu erfahren, das Auftreten vor Publikum zu erproben und Feedback zu gewinnen.

Gesichtet wurden ....

Susanne Baumann-Söllner, Vorständin Austria Center Vienna

Alisa Kapic, Country Director Austria IWG Management GmbH

Bettina Bergauer, Stv. Stabstellen-Leiterin Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Christine de Grancy, Starfotografin (aktuell Ausstellung im Theatermuseum)

Foto: Niko Formanek

Frauen in der IT: Traurige Quoten, traurige Realität

Katharina Wohlrab, Geschäftsführerin von Tech4Girls, analysierte beim Treffpunkt für die IT-Branche Österreichs am 7. September 2022 in Wien die Gründe für den Frauenmangel in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Sie präsentierte Lösungsansätze, wie der Gender Gap geschlossen werden kann und warum Diversität ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen ist.

Der klassische „IT-ler“

Zu Beginn leitete die Medieninformatikerin ihren Vortrag mit einem Gedankenexperiment ein: Die Zuhörer:innen sollten sich eine Person in der IT-Branche oder einen Vorstandsvorsitzenden vorstellen. „Ist es ein Mann?“ – diese Frage warf Frau Wohlrab in das Publikum. Die Mehrheit nickte. Dadurch wird eins klar: Genderstereotypen sind bereits tief in uns verankert. 

Ein weiter Weg – und alle Geschlechter müssen anpacken

Der Eindruck der Teilnehmer:innen spiegelt das tatsächliche Bild: Nach wie vor sind Männer in der Informationstechnologie in der Überzahl. „Nur 16 % der MINT-Branche sind weiblich!“ erklärte die Berlinerin. Doch wie kann diese Zahl erhöht werden? Faire Bezahlung, attraktive Arbeitsplätze, Möglichkeiten für Kinderbetreuung und Teilzeitanstellungen sind der Anfang, meinte Wohlrab. Diversität zu kommunizieren und vor allem im Unternehmen vorzuleben, Vorbilder zu schaffen und FLINTA*(Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans, Agender, *) im Unternehmensalltag zu fördern wären der Schlüssel.

Katharina Wohlrab, Geschäftsführerin von Tech4Girls sprach beim imh Forum IT darüber, wie Genderstereotypen die MINT-Branche zur männerdominierten Branche machen

Katharina Wohlrab, Geschäftsführerin von Tech4Girls sprach beim imh Forum IT darüber, wie Genderstereotypen die MINT-Branche zur männerdominierten Branche machen

 

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Um mehr Diversität ins Unternehmen zu bringen, muss früh in die App-Entwicklerinnen und IT-Expertinnen von morgen investiert werden. Kindern und vor allem jungen Mädchen sollen spielerisch technische Berufe nähergebracht werden. Durch beispielsweise Basteln von Armbändern oder durch Staffelläufe kann den Kleinen Coding-Sprache beigebracht werden. Frau Wohlrabs NGO „Tech4Girls GmbH“ bietet Kurse für Mädchen an, in denen sie Kompetenzen im MINT-Bereich erlernen können und schlummerndes Talent geweckt werden soll. 

Diversität als Erfolgstreiber

Wird Diversität im Unternehmen verankert und lebt, eröffnen sich dadurch nicht nur Chancen auf „ein tolles Bild für die Öffentlichkeit“, sondern auch eine höhere Innovationskraft, eine Steigerung der Unternehmenserfolge und eine erhöhte Attraktivität für neue, potenzielle Mitarbeiter:innen. Durch ein divers aufgestelltes Team erweitert sich der Blickwinkel und bessere Entscheidungen, die die Mitarbeiter:innen auch tatsächlich zufrieden stellen, können getroffen werden. „Man muss sich vielleicht mehr anstrengen, aber man will ja auch zufriedene Mitarbeiter:innen – also ich zumindest!“ fügt Katharina Wohlrab dem Thema Mitarbeiter:innenzufriedenheit hinzu.

Foto: imh GmbH, Sophia Emmerich

Unternehmensberater-Tipps für den Herbst

Das Jahresende naht und die Geschäftszahlen etlicher Unternehmen drohen aus dem Ruder zu laufen. Zudem werden weiter steigende Insolvenzzahlen erwartet. Ist erst einmal der Masseverwalter im Haus, verlieren die Unternehmen außerdem ihre Entscheidungsgewalt. Laut Claudia Strohmaier, Berufsgruppensprecherin Unternehmensberatung in der Fachgruppe UBIT Wien, eignet sich der Herbst besonders gut für präventive Restrukturierungsmaßnahmen. Folgende 5 Tipps bringen frischen Wind in jedes Unternehmen.  

Bereits im 1. Halbjahr 2022 ist die Zahl der eröffneten Unternehmensinsolvenzen in Österreich um fast 100 % auf knapp 1.400 Verfahren gestiegen. In der zweiten Jahreshälfte drohen aufgrund der ausgelaufenen Corona-Hilfsmaßnahmen weitere Nachholeffekte. „Das Interesse der Unternehmen an Umstrukturierungen ist enorm, wie sich bei der regelmäßig stattfindenden Messe ‚Frischer Wind – Unternehmensberatung‘ immer wieder deutlich zeigt“, erklärt Berufsgruppensprecherin Claudia Strohmaier. Die erfahrene Unternehmensberaterin hat daher fünf hilfreiche Tipps ihrer Berufsgruppe auf den Punkt gebracht: 

  1. Vorwurf der Konkursverschleppung vorbeugen

Benötigt eine GmbH Geld, springen häufig die Gesellschafter mit einem Darlehen ein. Das ist günstiger als ein Kredit von außen und es braucht auch keine Sicherheiten. Zusätzlich hat die GmbH aber meist auch noch Bankkredite laufen. Häufen sich nun im Laufe der Zeit die operativen Verluste, könnte das zu einem negativen Eigenkapitel führen. Da das Gesellschafterdarlehen im Konkursfall gleichrangig mit den Bankkrediten aus der Masse bedient würde, könnte das die Banken nervös machen. Abhilfe schafft eine schriftliche Erklärung der Gesellschafter, dass das Darlehen im Insolvenzfalls nachrangig – und damit wie Eigenkapital – behandelt wird. Um also dem Vorwurf der Konkursverschleppung zu entgehen, ist die Erstellung einer Fortbestandsprognose mithilfe einer Unternehmensberatung dringend anzuraten – sprich, eine in Zahlen gegossene Zukunftsplanung. 

  1. Einen detaillierten Liquiditätsplan erstellen

Ein Teilbereich der Zukunftsplanung ist ein detaillierter Liquiditätsplan. Das Aufzeichnen aller zahlungswirksamen Geldflüsse verschafft Klarheit. Ein einfaches Excel-Sheet reicht. Zuerst wird der Anfangsbestand an liquiden Mitteln erhoben, also zum Beispiel welche Barmittel in der Kassa sind und wie hoch das Bankguthaben ist. Als Nächstes folgt die Auflistung aller Einnahmen und Ausgaben und die Errechnung der Gesamtsumme an liquiden Mitteln. Dieser Liquiditätsplan wird im nächsten Schritt in einen Finanzierungsplan übergeleitet. In diesem werden alle möglichen Quellen für frisches Kapital eruiert und sämtliche anderen Finanzierungsschritte und -optionen festgelegt. 

  1. An der Preisschraube drehen, aber richtig

Erlössteigerungen zur Liquiditätsverbesserung sind wichtig, aber leichter gesagt als getan: Man kann versuchen, den Umsatz zu steigern, indem man die Preise erhöht. Das funktioniert aber zuweilen nur, wenn sich die Produkte oder Dienstleistungen von der direkten Konkurrenz positiv unterscheiden. Preissenkungen sind natürlich auch eine Option, weil das mehr Kunden anlockt und dadurch die verkauften Stückzahlen steigen. Die Berufsgruppensprecherin stellt jedenfalls eines klar: „Finger weg von Daumen mal Pi Schätzungen der Verkaufspreise! Diese sollten so kalkuliert sein, dass unter Berücksichtigung aller Gemeinkosten und der eigenen Kostenstruktur profitabel gewirtschaftet werden kann.“

  1. Ein konsequentes Mahnwesen

Die schönsten Umsatzzahlen nützen nichts, wenn sich die offenen Ausgangsrechnungen türmen oder keine Rechnungen gestellt werden. Daher braucht es ein funktionierendes Mahnwesen. Wer selber bei seinen Lieferanten in Zahlungsrückstand ist, neigt dazu, bei seinen Kunden ebenfalls sehr kulant zu agieren, bevor gemahnt wird. Wenn allerdings das eigene Debitorenmanagement nicht gut funktioniert, leiden darunter in weiterer Folge auch die Kreditoren, weil das Geld für die Begleichung der Rechnungen fehlt. Schlussendlich tut man niemandem einen Gefallen, denn solche Nachlässigkeiten können sogar einen Dominoeffekt an Insolvenzen auslösen.

  1. Kreditgeber laufend über Fortschritte informieren

Eine wichtige Parallel-Maßnahme zur Einleitung des Turnarounds ist die Umsetzung der mittel- bis langfristigen Zukunftsplanung. „Informieren Sie unbedingt laufend Ihre Kreditgeber über Ihre Pläne und Fortschritte, denn das hat positiven Einfluss auf die Bonität“, empfiehlt Claudia Strohmaier. Die Leitzinsen wurden zuletzt zwar wieder etwas angehoben, die Risikokomponente spielt bei der Festlegung der Konditionen von Neukrediten aber eine mindestens ebenso große Rolle wie das allgemeine Zinsumfeld. 

Gesamtheitliche Sicht derzeit sehr gefragt

Für Strohmaier steht eines außer Frage: „Nicht alles, was bisher in einem Unternehmen erfolgreich war, ist auch gut für die Zukunft. Genau deshalb sind die gesamtheitliche Sicht und tabulose Herangehensweise in Zeiten wie diesen so enorm wichtig für unsere Wirtschaft.“ Auch Martin Puaschitz, Obmann der Wiener Fachgruppe für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) ist überzeugt: „Laufende Unternehmensführung bedeutet, sich täglich einem Wettbewerb zu stellen. Mit den Wiener Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberatern als Sparringpartner an der Seite gelingt dieses Vorhaben jedenfalls deutlich besser als ohne.“

Foto: dieVogelperspektive

Packmas Relations – PR für nachhaltige Unternehmen

Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum der PR-Agentur textwerk launcht Gründer und Inhaber Peter Suwandschieff nun die spezielle textwerk-Nachhaltigkeits-Unit Packmas Relations. Bereits vor rund zwei Jahren schickte Suwandschieff als Projekt seiner Agentur die Plattform packmas.JETZT an den Start, um hinsichtlich der Klima- und Umweltproblematik vor allem über mögliche Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu berichten und nicht über die Probleme.

„Denn die sind uns allen schon seit Jahrzehnten bekannt. Durch die Art und Weise, wie wir wirtschaften und leben, zerstören wir sukzessive unseren eigenen Lebensraum; und den aller anderen Spezies auf dem Planeten gleich mit. Die problemzentrierte Berichterstattung darüber hat die Menschen aber eher entmutigt, als sie zu motivieren, die nötigen Veränderungen von unseren politischen Vertretern mit Nachdruck einzufordern“, ist Suwandschieff überzeugt. 

Aufbau eines Nachhaltigkeitsnetzwerks 

Auch die Word-of-Mouth-Expertin und Schriftstellerin (Roman: „Der blaue Peter“) Paula Czeczil, die vor einigen Jahren gemeinsam mit Markus Nagl Wocodea gegründet hat, ist ähnlicher Ansicht und möchte daher mit Suwandschieff gemeinsam die entscheidenden Impulse für eine lebenswerte Zukunft setzen.

„Veränderung beginnt im Kopf, klimagerechtes Handeln auch“, ist sie überzeugt. Paula Czeczil ist für sämtliche Aspekte der Partner-Akquise sowie den Aufbau des Nachhaltigkeitsnetzwerks verantwortlich.„Ich freue mich schon sehr auf diese Aufgabe, da ich damit auch meinem immer stärker werdenden beruflichen Bedürfnis, selbst meinen Beitrag zum Aufbau eines nachhaltigen Wirtschaftssystems zu leisten, voll und ganz gerecht werde. In Zukunft wird es dahingehend auch eine engere Zusammenarbeit zwischen Wocodea und Packmas Relations geben. Dazu aber später mehr“, betont Paula Czeczil. 

„Zusammen sind wir stark, gemeinsam können wir alles“

Das Ziel von Peter und Paula ist es nun, mit Packmas Relations einerseits die mediale Sichtbarkeit der Kunden – oder besser Partner – deutlich zu steigern. Das bringt nicht nur ihnen mehr Aufmerksamkeit, sondern treibt die Nachhaltigkeitsbewegung insgesamt entscheidend voran. Nach dem Motto „zusammen sind wir stark, gemeinsam können wir alles“ bietet Packmas Relations nicht nur PR bzw. Pressearbeit für die „Pioniere unserer Zeit“ an, sondern mit packmas.JETZT auch ein sich dynamisch entwickelndes Solution-Medium respektive Nachhaltigkeitsnetzwerk, dass aktuell eine Reichweite von monatlich bis zu 60.000 Personen über alle Kommunikationskanäle erreicht. Tendenz stark steigend. Und: Dort treffen die Packmas Relations-Partner fast ausschließlich auf Gleichgesinnte, also genau ihre Zielgruppen! 

Zudem streben die zwei Packmas Relations-Masterminds auch langfristige Partnerschaften mit ihren Kunden an, um gemeinsame Nachhaltigkeitsprojekte zu starten und so immer wieder starke Lebenszeichen im Sinne des Wandels hin zu einer wirklich nachhaltigen Wirtschaft zu setzen. „Außerdem soll so auch der Politik vor Augen geführt werden, dass hier schon längst ein enormes Wählerpotenzial existiert, dessen Interessen nicht länger übergangen werden dürfen“, fügt Suwandschieff hinzu. 

Über textwerk und Packmas Relations

Die Agentur textwerk wurde im Jahr 2012 vom langjährigen Journalisten Peter Suwandschieff gegründet. Mit textwerk ermöglicht er seither auch kleiner strukturierten Unternehmen (KMU) und Start-ups eine professionelle und effektive Medien- und Pressearbeit. Mit der neuen Unit Packmas Relations holt Suwandschieff jetzt ausschließlich nachhaltige Unternehmen, die Werte schaffen, anstatt sie zu zerstören, vor den medialen Vorhang. 

Über packmas.JETZT

Mit packmas.JETZT möchte Peter Suwandschieff aufzeigen, dass es schon zahlreiche Projekte und Initiativen respektive Unternehmen gibt, deren Unternehmenszweck nicht der Profit und endloses Wachstum sind, sondern die mit ihrem Tun Werte schaffen, anstatt Werte zu zerstören! Diese positiven Beispiele sollen all jenen Menschen Mut machen, die für sich entschieden haben, selbst aktiv zu werden, aber möglicherweise nicht so recht wissen wie! Das ist deshalb so wichtig, da wir die negativen und demotivierenden Auswirkungen des Klimawandels permanent vor Augen geführt bekommen, mögliche Lösungen aber nur sehr selten. In diesem negativ besetzten Kommunikationsklima scheint der Wandel schier unmöglich. Das müssen wir ändern, wenn wir unseren Lebensraum für alle noch kommenden Generationen erhalten wollen.

Hier finden Sie weitere Infos.

Foto: Textwerk

Mit E-Mobilität Abgaben optimieren und die Umwelt schützen

Wien, Juni 2022. „Immer mehr Unternehmen stellen ihre Flotte auf Autos mit Elektroantrieb um, die die Arbeitnehmer auch privat nutzen dürfen. Der Gesetzgeber unterstützt dies mit abgabenrechtlichen Begünstigungen. In der Praxis stellen sich in diesem Zusammenhang immer häufiger Fragen, unter anderem wie mit Gehaltsumwandlungen oder der Übernahme der Ladekosten konkret umzugehen ist“, erklärt Mag. Michaela Lexer, Managerin bei BDO und Spezialistin für arbeits-, sozialversicherungs- und lohnsteuerrechtliche Beratung.

Kein Sachbezug

Elektrofahrzeuge gestalten sich abgabenrechtlich besonders attraktiv: Im Gegensatz zu regulären Kraftfahrzeugen (die als Sachbezug und damit als geldwerter Vorteil gelten) können reine Elektrofahrzeuge abgabenfrei (lohnsteuer-, lohnnebenkosten- und beitragsfrei) gewährt werden. Achtung: Das gilt jedoch nicht für Elektrofahrzeuge mit Range Extender oder Hybrid- fahrzeuge! In welcher Höhe bei diesen Fahrzeugen ein Sachbezug (abhängig von den Anschaf- fungskosten, max. EUR 960/Monat) anzusetzen ist, hängt von den CO2-Emissionswerten ab.

Gehaltsumwandlung

Eine Gehaltsumwandlung liegt etwa dann vor, wenn Dienstnehmer:innen anstelle eines vorher gewährten Geldbezugs nunmehr vom Arbeitgebenden ein Elektrofahrzeug zur privaten Nutzung zur Verfügung gestellt bekommen. In den LStR 2002 wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein derartiger „Tausch” zu keinem steuerpflichtigen Sachbezug führt, wodurch sich die Bemessungsgrundlage sowohl für die Lohnsteuer als auch für die Lohnnebenkosten verrin- gert (Rz 206).

Dies bedeutet, dass insgesamt weniger Lohnsteuer und Lohnnebenkosten anfallen, was sowohl den Arbeitnehmenden als auch den Arbeitgebenden zugutekommt. Achtung: Anders ist dies in Bezug auf die Sozialversicherungsbeiträge zu bewerten. Die ÖGK ist der An- sicht, dass im Falle einer Gehaltsumwandlung weiterhin eine Beitragspflicht besteht.

Ladekosten

Für die Klärung der Frage, ob der Ersatz von Ladekosten oder das unentgeltliche Laden eines Elektrofahrzeugs als geldwerter, steuerpflichtiger Vorteil aus dem Dienstverhältnis zu qualifizieren ist, muss zunächst unterschieden werden, ob das Fahrzeug den Arbeitnehmern oder aber den Arbeitgebenden gehört bzw. von letzteren gemietet oder geleast wird. Mit dem Sachbezugswert sind alle geldwerten Vorteile abgegolten, die mit der Nutzung des arbeitge- ber:inneneigenen KFZ üblicherweise verbunden sind.

Dazu zählt auch das unentgeltliche Aufladen eines arbeitgeber:inneneigenen Elektrofahrzeugs bei Arbeitgebenden. Können die Arbeitnehmenden beim Arbeitgebenden ein arbeitnehmer:inneneigenes Elektrofahrzeug unentgeltlich aufladen, liegt kein Sachbezug vor, wenn es gratis E-Ladestationen am Abgabeort gibt, da in diesem Fall der übliche Endpreis am Abgabeort null ist.

Ersetzen hingegen die Arbeitgebenden den Arbeitnehmern die Stromkosten für ein arbeitnehmer:inneneigenes Elektrofahrzeug, handelt es sich nicht um einen Auslagenersatz und es liegt somit ein steuerpflichtiger Arbeitslohn vor (LStR 2002 Rz. 175 ff.). Ebenso wertet die Finanzverwaltung derzeit die Errichtung einer „Wallbox“ (intelligente Wandladestation für Elektrofahrzeuge) auf dem privaten Grundstück von Arbeitnehmenden grundsätzlich als Vorteil aus dem Dienstverhältnis. „Diesbezüglich lohnt es sich jedoch auf Grundlage der exakten Rahmenbedingungen allfällige Steuerbegünstigungen auszuloten“, so Mag. Michaela Lexer.

Umsatzsteuerliche Vorteile

Elektrofahrzeuge bieten aber auch umsatzsteuerliche Vorteile: Anders als PKW mit Verbrennungsmotor berechtigen reine Elektrofahrzeuge die den Arbeitgeben zum Vorsteuerabzug. Dieser ist allerdings mit Bruttoanschaffungskosten i.H.v. EUR 40.000 gedeckelt (maximaler VSt.-Abzug daher EUR 6.666,66) und entfällt bei Bruttoanschaffungskosten über EUR 80.000 zur Gänze. Laufende Aufwendungen i.Z.m. Elektrofahrzeugen (z.B. Stromkosten, Service, Re- paraturen etc.) berechtigen in den meisten Fällen und abhängig von den Anschaffungskosten ebenfalls zum Vorsteuerabzug. Für die Privatnutzung von Firmen-Elektroautos durch Mitarbeiter fällt trotz Vorsteuerabzugsberechtigung zudem keine laufende Umsatzsteuerbelastung an.

Foto: Anna Zora

Mikrobiologin Christa Schleper ist Wittgenstein-Preisträgerin 2022

Österreichs höchstdotierte Wissenschaftspreise sind vergeben: Der Wissenschaftsfonds FWF zeichnet auf Empfehlung einer internationalen Fachjury sieben Preisträger:innen aus – mit einem Wittgenstein-Preis sowie sechs START-Preisen.

Wissenschaftsminister Martin Polaschek und FWF-Präsident Christof Gattringer übergaben heute den mit 1,5 Millionen Euro dotierten Wittgenstein-Preis an die Mikrobiologin Christa Schleper, die damit ihre Forschung an der Weltspitze weiter ausbauen wird. Insgesamt bringt der FWF durch das Wittgenstein- und das START-Programm Forschungsvorhaben mit einem Fördervolumen von rund neun Millionen Euro ins Rollen.

„Ich freue mich riesig über die Auszeichnung durch die internationale Jury des Wissenschaftsfonds FWF“, so Christa Schleper in einer ersten Reaktion. „Der Wittgenstein-Preis gibt mir und meinem ganzen Team viel Freiraum, uns noch an einige der unbeantworteten Fragen der Biologie zu wagen“, so Schleper weiter. „Wir erforschen, warum Mikroorganismen, also die allerkleinsten und allerältesten Lebewesen der Erde, eine so große Rolle im Ökosystem spielen. Es ist mir ein Anliegen, mich mit unseren Erkenntnissen nicht nur an die Fersen der Evolution zu heften, sondern auch einen Beitrag für die Biodiversität und den Klimaschutz von morgen zu leisten“, so Schleper abschließend.

„Ich gratuliere der Wittgenstein-Preisträgerin Christa Schleper von der Universität Wien sowie den sechs mit den START-Preisen prämierten Forschenden ganz herzlich zu ihren Auszeichnungen“, so Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek, der die Bedeutung der beiden Preise für die Forschung in Österreich unterstreicht. „Der Wittgenstein-Preis ist das österreichische Pendant zum Nobelpreis und ermöglicht, hier in Österreich Wissenschaft von Weltformat voranzubringen und exzellente Teams an den Universitäten und Forschungsstätten aufzubauen. So entstehen nicht nur wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch wertvolle Impulse für den Innovations- und Wirtschaftsstandort Österreich“, so der Bundesminister.

„Der Wittgenstein-Preis ist die Bestätigung eines herausragenden wissenschaftlichen Lebenswerks, das im Falle von Christa Schleper noch viele weitere Entdeckungen in ihrem Forschungsfeld erwarten lässt“, so FWF-Präsident Christof Gattringer, der auf die Aktualität von Christa Schlepers Forschung hinweist: „Christa Schleper arbeitet daran, bisher unerforschten Bereichen in der Biologie auf den Grund zu gehen. Ihre Erkenntnisse helfen, die Rolle der Mikroorganismen im Boden und ihren Einfluss auf das Klima besser zu verstehen“, so Gattringer abschließend. 

Wittgenstein-Preisträgerin 2022: Den Einfluss der Mikroorganismen auf das Klima besser verstehen
Christa Schleper ist seit 2007 Professorin an der Universität Wien und Leiterin des Instituts für funktionelle und evolutionäre Biologie. Sie zählt zu den weltweit meistzitierten Forschenden Österreichs. Christa Schleper hat in Aachen und Konstanz Biologie studiert, in München am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert und in den USA, Norwegen und Deutschland geforscht und gelehrt. Sie ist gewähltes Mitglied der Amerikanischen Akademie für Mikrobiologie und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Sie beschäftigt sich seit Beginn ihrer Laufbahn mit Archaeen – diese Mikroorganismen gehören zusammen mit Bakterien zu den ersten Lebewesen auf der Erde. Mit dem Wittgenstein-Preis des FWF möchte sie die Grundlagenforschung zu neu entdeckten Archaeen ausbauen und neben ihrer evolutionären Bedeutung auch ihre Rolle im Ökosystem untersuchen. Ihre Erkenntnisse helfen, die Rolle der Mikroorganismen im Boden besser verstehen und künftig beispielsweise für eine nachhaltigere Landwirtschaft nutzen zu können. 

Erfolgskarriere mit ERC Advanced Grant und mehreren FWF-Förderungen
In den letzten Jahren konnte Christa Schleper aufgrund ihrer exzellenten Forschungstätigkeit bereits mehrere FWF-Förderungen einwerben, darunter ein Doktoratskolleg, an dem neun Arbeitsgruppen beteiligt sind. 2016 erhielt sie einen renommierten ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates. Zu Schlepers Forschungsschwerpunkten zählen Ökologie, Molekularbiologie und Evolution von Archaeen, Virus-Wirt-Interaktionen sowie die Erforschung nicht kultivierbarer Mikroorganismen mithilfe der Metagenomik. 

Jurybegründung: Bahnbrechende Beiträge zur mikrobiellen Ökologie
„Christa Schleper leistet einen außergewöhnlichen Beitrag auf dem Gebiet der mikrobiellen Ökologie. Ihre Studien über Archaeen haben zu bahnbrechenden Entdeckungen geführt und unser Verständnis des Stickstoffkreislaufs verbessert“, so die START/Wittgenstein-Jury in ihrer Begründung. Und weiter: „Mit dem Wittgenstein-Preis würdigen wir nicht nur den Pioniercharakter ihrer Forschung, der zur Entdeckung neuer Arten und ökologischer Nischen geführt hat, sondern auch die weitreichenden Auswirkungen auf die Zukunft dieses Forschungsbereichs.“ 

Die START/Wittgenstein-Jury besteht aus 13 internationalen Spitzenforscher:innen, darunter befinden sich mit Bruce Beutler und Stefan Hell auch zwei Nobelpreisträger. Vorsitzende der Jury ist Janet Wolff, University of Manchester, UK. 

Österreichs höchstdotierter Wissenschaftspreis
Der Wittgenstein-Preis richtet sich an exzellente Forscher:innen aller Fachdisziplinen. Die mit 1,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung unterstützt die Forschung der Preisträgerin und garantiert Freiheit und Flexibilität bei der Durchführung. Forschende können so ihre Forschungstätigkeit auf international höchstem Niveau vertiefen. 

Lernen Sie Österreichs neue Wittgenstein-Preisträgerin kennen

Ein Interview mit Christa Schleper, ein kurzes Video sowie eine Bildergalerie der Preisträgerin und Bilder der Urkundenübergabe mit Bundesminister Martin Polaschek und FWF-Präsident Gattringer finden Sie in Kürze unter www.fwf.ac.at bzw. scilog.fwf.ac.at online.

START-Exzellenzförderungen: Je 1,2 Millionen Euro für aufstrebende Spitzenforscher:innen aus Graz, Innsbruck, Salzburg und Wien 

Neben dem Wittgenstein-Preis vergab der Wissenschaftsfonds FWF auch die diesjährigen START-Exzellenzförderungen. Insgesamt sechs Wissenschaftler:innen konnten in dem hochkompetitiven Auswahlprozess aus 99 Anträgen reüssieren. Das Antragsvolumen betrug in Summe rund 116 Millionen Euro, davon kamen rund 53 Prozent aus dem Bereich Naturwissenschaften und Technik, 25 Prozent aus dem Bereich Biologie und Medizin sowie 22 Prozent aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die sechs geförderten Projekte, drei davon werden von Frauen geleitet, kommen aus allen Fachdisziplinen und werden mit jeweils bis zu 1,2 Millionen Euro gefördert. Das START-Programm richtet sich an aufstrebende Spitzenforschende, denen die Möglichkeit gegeben wird, auf längere Sicht und finanziell abgesichert ihre Forschungen zu planen. 

Die neuen START-Preisträger:innen im Überblick

William Barton
Ludwig Boltzmann Gesellschaft Innsbruck, Institut für Neulateinische Studien

Der Spezialist für Griechisch und Latein William Barton entschlüsselt mithilfe von künstlicher Intelligenz das verschollen geglaubte, auf Altgriechisch verfasste Tagebuch des Hellenisten Karl Benedikt Hase. Dadurch gewinnt der START-Preisträger neue Erkenntnisse über die griechische Sprache, die Geschichte der griechischen Literaturwissenschaft und die intellektuelle Kultur des 19. Jahrhunderts. William Barton arbeitet seit 2017 als Postdoc am Ludwig Boltzmann Institut für Neulateinische Studien in Innsbruck. Der gebürtige Brite studierte am University College London und an der University of Calgary. 2015 promovierte er am Kings College London. Sein besonderes Forschungsinteresse gilt der altgriechischen Literatur seit der Renaissance.

Elfriede Dall
Universität Salzburg, Fachbereich für Biowissenschaften und Medizinische Biologie

Wenn das Protein Legumain außerhalb seines angestammten Ortes in der menschlichen Zelle nachgewiesen wird, leiden die Betroffenen mit hoher Sicherheit an Krebs oder Alzheimer. Die Mikrobiologin Elfriede Dall von der Universität Salzburg untersucht die Funktionen des Proteins in seiner ungewohnten Umgebung. Diese Funktionen sollen eingehend erforscht werden, um die Basis für Wirkstoffe in diesem Bereich zu legen. Elfriede Dall hat 2013 an der Universität Salzburg ihr Doktorat in Molekularbiologie abgeschlossen. Seit 2014 ist sie Senior Scientist an der Universität Salzburg. Bereits Dalls bisheriges, seit 2018 laufendes FWF-Projekt war der Erforschung von Legumain gewidmet.

Sandra Müller
Technische Universität Wien, Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie 

Die Mathematikerin Sandra Müller analysiert an der Technischen Universität Wien verschiedene Formen der Unendlichkeit, die aus der Mengenlehre resultieren. Dabei versucht sie, die Theorie der großen Kardinalzahlen und das Determiniertheitsaxiom – zwei theoretische Ansätze, die auf den ersten Blick wenig vereint – enger zu verknüpfen. In ihrem START-Projekt versucht sie, die theoretische Basis, auf der die Mathematik fußt, zu erweitern. Sandra Müller hat 2016 ihr Doktorat in Mathematik an der Universität Münster abgeschlossen. Bis 2021 war sie Postdoc, Universitätsassistentin und L’Oréal Austria Fellow an der Universität Wien. Seit 2021 ist die aus Deutschland stammende Wissenschaftlerin im Rahmen des FWF-Karriereprogramms Elise Richter an der TU Wien tätig.

Marcus Ossiander
Technische Universität Graz, Institut für Experimentalphysik 

Mit Licht aus dem extrem ultravioletten Spektrum können ultrakurze Pulse erzeugt werden, was präzise Messungen auf atomaren Zeitskalen erlaubt. Doch für dieses Lichtspektrum gibt es keine geeigneten Linsen. Der Physiker Marcus Ossiander will Abhilfe schaffen, indem er neue Nanooptik einsetzt, die etwa in Virtual-Reality-Brillen verwendet wird. Marcus Ossiander hat in München sein Doktorat in Ultrakurzzeitphysik gemacht und forscht seit zweieinhalb Jahren an der Universität Harvard, wo er sich mit Metaoptik beschäftigt. Seine Arbeit verbindet neue technische Zugänge wie die Metaoptik mit sehr fundamentalen Fragen – eine „schöne Balance“, so der Forscher. Sein START-Projekt wird er an der Technischen Universität Graz umsetzen.

Stefan Pflügl
Technische Universität Wien, Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften

Der Biotechnologe Stefan Pflügl erforscht an der Technischen Universität Wien, wie fossile Rohstoffe in der chemischen Industrie durch nachhaltige Alternativen ersetzt werden können. Er greift dabei auf bakterielle Stoffwechselprozesse aus der Frühzeit der Erdgeschichte zurück. Nach Abschluss seiner Dissertation an der Universität für Bodenkultur Wien und Forschungsaufenthalten an der Universität Kent und der Technischen Universität München kam er an die TU Wien, wo er sich mit nachhaltigen biologischen Prozessen beschäftigt. Er nutzt Bakterien, um aus Reststoffen Ausgangsprodukte für chemische Prozesse zu erzeugen.

Petra Sumasgutner
Universität Wien, Konrad Lorenz Forschungsstelle 

Der Mensch greift auf viele Arten in die Natur ein. Die Verhaltensforscherin Petra Sumasgutner erforscht mit globalen Datensätzen an Sumpfohreulen und Kolkraben, wie Störungen durch den Menschen deren Nahrungssuche beeinflussen und welche Folgen das hat. Dabei kommt auch maschinelles Lernen zum Einsatz. Petra Sumasgutner ist seit 2020 Postdoc in der Abteilung für Kognitions- und Verhaltensbiologie an der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau im Almtal. 2014 promovierte sie an der Universität Wien im Fachbereich Zoologie. In den darauffolgenden Jahren forschte Sumasgutner im Rahmen von Stipendien an den Universitäten Turku und Kapstadt und war an Kooperationsprojekten mit der Universität Montpellier, Universität Lund, Universität Glasgow und der Universität Ulaanbaatar beteiligt.

Foto: FWF/Daniel Novotny

Das neue Kursprogramm des BFI Wien ist da

800 Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten warten im kostenlosen Kursprogramm des BFI Wien. Darunter viele E-Learning-Angebote und 50 neue Lehrgänge – wie Mentaltrainer oder Nachhaltigkeitsmanagement.

Die Berufseinsteigerin, die nach der Ausbildung zur diplomierten Facility Managerin im Unternehmen zur Qualitätsmanagerin aufsteigt. Der Reiseverkehrskaufmann, der mit dem Diplom in der Tasche als selbständiger Entspannungscoach durchstartet. Oder die zweifache Mutter, die sich nach der sechsmonatigen Fullstack-Softwareentwickler-Schulung kaum vor Jobangeboten erwehren kann. 

„Die Karrierepfade unserer Kundinnen und Kunden sind genauso abwechslungsreich und spannend wie das Leben selbst“, sagt Franz-Josef Lackinger, Geschäftsführer BFI Wien. Was aber alle – egal ob sie erst ins Berufsleben einsteigen, sie eine Neuorientierung suchen, die Karriereleiter hochsteigen oder nach einer Unterbrechung wieder ins Erwerbsleben zurückkehren möchten – eint? Sie alle profitieren von den Bildungsangeboten des BFI Wien, ist Lackinger überzeugt: „Jede Form der Höherqualifizierung zahlt sich für die Menschen aus – am Lohnzettel, bei den Jobchancen, bei der Lebensqualität.“

Über 150 neue oder runderneuerte Kurse

Und mit dem neuen Kursprogramm, das kostenlos unter www.bfi.wien/kursprogramm abrufbar ist,  bietet das BFI Wien den Menschen wieder ein umfassendes Angebot: Über 800 Aus- und Weiterbildungsangebote zur persönlichen Höherqualifizierung stehen den Bildungsinteressierten zur Auswahl. Nicht weniger als 150 der Kurse, Seminare und Lehrgänge wurden dabei gänzlich neu entwickelt oder runderneuert. Unter den Neuzugängen sind Lehrgänge im Bereich der Gesundheit (etwa MentaltrainerIn oder Umgang mit Demenz), im Zusammenspiel von Management und Nachhaltigkeit (etwa Naturraumpädagogik oder NachhaltigkeitsmanagerIn) aber auch im Spannungsfeld Wirtschaft und Data Science (bspw. der Diplomlehrgang Digital Data Expert). Darüber hinaus wurden zahlreiche Seminare zu unterschiedlichen (Zukunfts-)Themen entwickelt: Vom Drohnen-Workshop über Immobilien- und Investmentkurse bis zu Angeboten zum neuen SAP-Standard S/4HANA.

„Auch wenn die Automatisierung die Wirtschaft verändert, gehen uns die Berufe, die von Menschen kompetent ausgeübt werden müssen, nicht aus. Diese setzen aber mitunter neue Kompetenzen von den Menschen voraus“, so Lackinger. Bestes Beispiel seien die Themen Klimawandel und Umweltschutz: „Das fordert ein Umdenken in vielen Geschäftsbereichen und verlangt nach aktuellem Know-how. Im doppelten Sinne der Nachhaltigkeit müssen wir uns lebenslang und in jeder Lebenssituation Wissen aneignen und weiterentwickeln. Und dem tragen wir mit unserem neuen Kursprogramm Rechnung.“

Das Kursprogramm des BFI Wien kann unter www.bfi.wien/kursprogramm kostenlos und auf jedem Endgerät heruntergeladen oder online durchgeblättert werden.

Zeit- und ortsunabhängig lernen

Das Angebot des BFI Wien zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Formate sowohl auf die Erfordernisse des vermittelten Themas als auch die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt sind: Während also Naturraumpädagogik in erster Linie in der freien Natur unterrichtet wird, hat das BFI Wien auch sein Distanz-Lernangebot massiv ausgebaut: Die Bandbreite reicht von jederzeit belegbaren Sprachtrainings in einer von 22 Sprachen über zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge aus den Bereichen Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Pflege und Psychologie bis hin zu über 100 Mikrozertifikaten in den unterschiedlichsten Themenfeldern.

Der Vorteil für die Bildungsinteressierten: Sie können zeit- und ortsunabhängig lernen. Alles was sie benötigen, ist ein internetfähiges Endgerät – also Computer, Smartphone oder Tablet: „Die Weiterbildung lässt sich so flexibel an die jeweilige Lebenssituation unserer Kundinnen und Kunden anpassen. Am Arbeitsplatz, in den eigenen vier Wänden oder im Park – sie können wann und wo sie wollen an ihrer Höherqualifizierung arbeiten“, so Lackinger.

Weitere Informationen: www.bfi.wien/kursprogramm

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