Kultur

Umfassende Retrospektive: Das Werk von Michela Ghisetti

Die ALBERTINA widmet Michela Ghisetti als erstes Museum eine umfassende Retrospektive. Das Werk der 1966 im italienischen Bergamo geborenen und seit 1992 in Wien lebenden Künstlerin bewegt sich zwischen den Polen Abstraktion und Figuration.

In Michela Ghisettis Arbeiten fließen biografisch-emotionale und philosophisch- kunsttheoretische Elemente ineinander. Dadurch entstehen konzeptuell strenge, humorvolle und intuitive Werkgruppen, wobei die Künstlerin stets neue Inhalte und unterschiedlichste Materialien erprobt.

Auch die Reflexion über den Bewegungsablauf im Arbeitsprozess bildet ein konstantes Element ihres Schaffens. Michela Ghisetti webt seit Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit an ihrem einzigartigen Gefüge von Zeit-, Themen- und Motivachsen und umkreist damit formal wie inhaltlich die für sie zentralen Fragen von Kunst und menschlicher Existenz.

Die Frau und ihre gesellschaftlich bedingten Rollen sind in Ghisettis Arbeit von Anfang an in unterschiedlichsten Facetten als Thema präsent. Dies bestätigt sich auch in ihren jüngsten Werken. Die Präsentation in der ALBERTINA umfasst retrospektive wie aktuelle künstlerische Positionen und spannt den zeitlichen Bogen über knapp fünfundzwanzig Jahre.

Michela Ghisetti

14. Oktober 2021 bis Jänner 2022

Albertina Wien

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Bild/Bildquelle: Michela Ghisetti, AFUA/DER WEG (Triptychon/Zweiter Teil), 2012, Farbstift auf Holz, ALBERTINA, Wien © Michela Ghisetti

Ausstellung in der Albertina: Xenia Hausner. True Lies

Mit dieser Ausstellung zeigt die ALBERTINA eine der wichtigsten österreichischen Malerinnen unserer Zeit. Der Schwerpunkt der Schau liegt auf dem Aspekt der Inszenierung, der die Werke Xenia Hausners auszeichnet.

Für ihre Bilder konstruiert die Künstlerin vorab aufwendige räumliche Settings in ihrem Atelier, die sie zunächst fotografiert. Autofragmente oder Zugabteile werden so zu selbstverständlich bewohnten Orten, triviale Alltagsgegenstände zu Mitspielern ihrer eigentümlichen Szenarien.

Auch ihre Modelle arrangiert sie in diesem Umfeld. Die Figuren lösen sich von der ursprünglichen Person und nehmen eine eigene Rolle in Hausners Geschichten ein, die sich einer eindeutigen Lesart entziehen. 

In fragmenthaften Montagenb konfrontiert uns die Künstlerin mit den Widersprüchen, die in uns angelegt sind, mit Facetten, die wir nicht nach außen kehren. Gerade die Fiktion ermöglicht ihr, mit geschärftem Blick dem wahren Kern nachzuspüren und in ihren Bilder offenzulegen.

Während die Kunstgeschichte vom männlichen Blick geprägt ist, verfolgt Xenia Hausner ihre Spurensuche in einer rätselhaften Gegenwelt – sämtliche Themen werden anhand von Frauen erkundet, die alle Rollen einnehmen können und so den männlichen Part meist mitverkörpern.

Die Ausstellung ist retrospektiv angelegt, beginnend mit den ersten frühen Arbeiten aus den 1990er-Jahren bis zu Xenia Hausners jüngsten bewegenden Exiles-Serie.

Xenia Hausner

True Lies

30. April bis 25. Juli 2021

Weitere Informationen finden Sie hier.

Bild/Bildinfo: Xenia Hausner. Adler und Engel, 2005, Courtesy Xenia Hausner © Bildrecht, Wien, 2020

Schutzschirm gibt der österreichischen Kultur eine Perspektive

Der intensive Dialog, den auch die Interessengemeinschaft Österreichische Veranstaltungswirtschaft mit der österreichischen Bundesregierung führen konnte, trägt Früchte, die das ganze Land positiv in die Zukunft blicken lassen. Der im Nationalrat beschlossene Schutzschirm für die Veranstaltungswirtschaft hat weitreichende Folgen, von denen weite Teile der heimischen Wirtschaft profitieren. 

Die so wichtige finanzielle Absicherung, die den Anstrengungen von Staatssekretärin Andrea Mayer mit Sektionschef Jürgen Meindl und der Weitsicht von Bundeskanzler Sebastian Kurz, Finanzminister Gernot Blümel und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger zu verdanken ist, ermöglicht die Planung von Veranstaltungen – und hoffentlich vor allem auch wieder von Großveranstaltungen – für die kommenden Jahre. Österreich übernimmt eine europäische Vorreiterrolle.

Das Zusammenspiel aus Veranstaltungs-, Kultur- und Tourismuswirtschaft ist essenziell für den Standort und unzählige Klein- und Mittelunternehmen. Durch den 300 Millionen Euro starken Schutzschirm werden Planungs- und Entwicklungskosten übernommen, wodurch Großveranstaltungen, Messen und Kulturevents umgesetzt werden können.

Der heutige Beschluss der österreichischen Bundesregierung bringt Österreich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil und wird die Tourismus- und Kulturnation schneller aus der Krise bringen. Der enge Dialog der Bundesregierung mit der Interessengemeinschaft Österreichische Veranstaltungswirtschaft gibt auch tausenden Künstlern wieder Mut und Hoffnung. Österreich ist für die neue Normalität gerüstet und beginnt an der wirtschaftlichen und kulturellen Zukunft zu arbeiten.

Die Interessengemeinschaft Österreichische Veranstaltungswirtschaft ist zuversichtlich, den Schutzschirm nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung von Veranstaltungen in der neuen Normalität wird das Bekenntnis zu einer umfassenden Schnellteststrategie sein.

„Der heute beschlossene Schutzschirm ist für die Branche mehr als nur ein Signal. Er ist schlicht und ergreifend die Basis für den Weiterbestand einer Kultur-, Veranstaltungs- und Messeszene, die den Ruf Österreichs seit jeher so bestimmend prägt und die einen Hauptpfeiler unseres Wirtschaftslebens und unseres Selbstverständnisses darstellt. Das funktionierende Zusammenspiel des Kultur- und Tourismusministeriums beweist, welchen Stellenwert diese beiden eng verwobenen Themen in unserem Land haben. Das jetzt gesicherte Überleben der Veranstaltungsszene wird Österreich 2021 und 2022 zu einem sicht- und spürbaren Vorsprung im internationalen Vergleich verhelfen“, zeigt sich CTS-EVENTIM-Austria-CEO Christoph Klingler erfreut.

„Der soeben erfolgte Beschluss des Schutzschirmes ist für uns und unser Team der Startschuss für die Arbeit an Veranstaltungen im kommenden Jahr. Nach all den Monaten der Rückabwicklungen freuen wir uns, wieder etwas auf die Beine stellen zu können. Hoffentlich auch etwas Großes – denn wir hoffen, dass der Schutzschirm neben kleinen Veranstaltungen auch die Großkonzerte und Festivals als wesentliche Wertschöpfungstreiber abdecken wird. Noch mehr hoffen wir aber, diese in Aussicht gestellte Hilfe nicht beanspruchen zu müssen, weil wir eben spielen dürfen“, meint Ewald Tatar (Barracuda Music), Präsident der IG Österreichische Veranstaltungswirtschaft.

„Ich bin dankbar, dass Tourismusministerin Elisabeth Köstinger sich als Speerspitze für die Veranstaltungsbranche eingesetzt hat – mit voller Unterstützung des Bundeskanzlers. Der neue Schutzschirm, der Fixkostenzuschuss Phase II und auch die Verlängerung der Umsatzsteuer-Senkung bis Ende 2021 sind für uns die Motivation, mitzuhelfen, dass dieses Land wieder Aufbruchsstimmung spüren und leben kann! Es ist europaweit einzigartig, wie die österreichische Regierung, insbesondere die Bundesminister Elisabeth Köstinger, Gernot Blümel und Bundeskanzler Sebastian Kurz sich für diese Branche einsetzen! Das Ergebnis werden Millionen an Nächtigungen für die Hotellerie und Milliarden Umsätze für Tourismus sowie Gastronomie und Zulieferer sein. Der Kunst- und Kulturstandort Österreich scheint somit abgesichert!“, unterstreicht Klaus Leutgeb (Leutgeb Entertainment).

„Dieser Schutzschirm gibt allen Veranstaltern und der gesamten Branche wieder die Zuversicht, die wir alle brauchen. Wir können somit bereits für die Zeit nach Covid-19 planen und gestalten und helfen somit dem gesamten Tourismus in unserem Land und auch den vielen kleinen Unternehmen, die an der Eventbranche hängen. Österreich wird somit das erste Land sein, in dem Veranstaltungen wieder möglich sein werden“, so Herwig Straka (e|motion group).

Foto: Paul Gruber

Ganz besondere Bilder: Faces. Die Macht des Gesichts

Die Ausstellung Faces in der ALBERTINA präsentiert Porträts aus der deutschen Zwischenkriegszeit. Ausgangspunkt ist Helmar Lerskis herausragende Fotoserie Verwandlungen durch Licht (1935/36).

In den 1920er- und 30er-Jahren erneuern Fotografinnen und Fotografen radikal das Verständnis des klassischen Porträts: Ihre Aufnahmen dienen nicht mehr der Darstellung der Persönlichkeit eines Menschen, sondern fassen das Gesicht als nach ihren Vorstellungen inszenierbares Material auf.

Über das fotografierte Gesicht werden sowohl ästhetische Überlegungen der Avantgarde als auch gesellschaftliche Entwicklungen der Zwischenkriegszeit dargestellt. Experimente mit neuer Formensprache, das Verhältnis zwischen Individuum und Typ, feministische Rollenspiele und politische Ideologien treffen aufeinander und erweitern damit das Verständnis der Porträtfotografie.

KünstlerInnen:
Gertrud Arndt, Marta Astfalck-Vietz, Irene Bayer, Aenne Biermann, Erwin Blumenfeld, Max Burchartz, Suse Byk, Paul Citroen, Carl Theodor Dreyer, Andreas Feininger, Werner David Feist, Trude Fleischmann, Jozef Glogowski, Paul Edmund Hahn, Lotte Jacobi, Grit Kallin- Fischer,EdmundKesting, RudolfKoppitz,KurtKranz,GermaineKrull,ErnaLendvai-Dircksen, Helmar Lerski, László Moholy-Nagy, Lucia Moholy, Oskar Nerlinger, Erich Retzlaff, Hans Richter, Leni Riefenstahl, Franz Roh, Werner Rohde, Ilse Salberg, August Sander, Franz Xaver Setzer, Robert Siodmak, Anton Stankowski, Elfriede Stegemeyer, Edgar G. Ulmer, Umbo, Robert Wiene, Stanisław Ignacy Witkiewicz, Willy Zielke

Faces. Die Macht des Gesichts

12. Februar bis 24. Mai 2021

Albertina Wien

Weitere Informationen finden Sie hier.

Bild/Bildquelle: Max Burchartz. Lotte (Auge), 1928, Silbergelatinepapier, Museum Folkwang, Essen © Bildrecht, Wien 2020

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