„Die Zwischenräume sichtbar zu machen, die perspektivischen, emotionellen und geistigen Zwischenräume von Figur zu Figur“, so formulierte Georg Eisler 1963 sein künstlerisches Anliegen. Seine oftmals großformatigen Werke wirken häufig leicht und ungezwungen. Persönliche Tage- und Arbeitsbücher zeigen jedoch, wie sehr der Künstler mit der Übersetzung des Sichtbaren in diese unverwechselbare, scheinbar gelöste Bildsprache rang.
Die Schriften von Georg Eisler aus den Jahren von 1962 bis 1997 sind Ausgangspunkt dieser IM BLICK-Ausstellung über den Wiener Künstler. Eislers meist selbstkritische Aufzeichnungen über Gedanken und Zweifel bieten einen ungefilterten und offenen Einblick in sein Schaffen. Eine Auswahl seiner Werke rückt nun in der Schau im Oberen Belvedere den Fokus auf den malerischen Aspekt seiner meist kritischen Interpretationen der Wirklichkeit.
In der Reihe IM BLICK werden dreimal im Jahr im Oberen Belvedere spezielle Aspekte der hauseigenen Sammlung beleuchtet. Kunstwerke werden unter neuen wissenschaftlichen Gesichtspunkten analysiert und der Öffentlichkeit präsentiert.
In Kooperation mit dem Georg und Alice Eisler – Fonds für bildende Künstler und Komponisten wird seit Anfang 2019 im Belvedere an einem Werkverzeichnis des Künstlers gearbeitet.
Foto: Johannes Stoll, Belvedere. Wien / © Bildrecht, Wien, 2022