Auf einem Hügel, verdeckt von hohen Bäumen, steht ein modernistischer Bau. Ist es ein Wohn-, ein Wochenendhaus oder ein Bunker? Das Gebäude mit seinen matt schimmernden Oberflächen und dunklen Räumen wurde 1968/69 von dem Architekten Friedrich Binder erbaut und von ihm und seiner Frau bewohnt.
Der Erzählung nach verließ Frau Binder nach Ableben ihres Mannes das Kellergeschoß nicht mehr. Nach dem Tod der Witwe stand das Haus einige Jahre leer.
Hannahlisa Kunyiks Kurzfilm Paukhofstraße(4K, 12 min) spielt in der Paukhofstraße in Eichgraben, Niederösterreich. Er bildet das Herzstück der gleichnamigen Ausstellung. In einer Installation, in digitaler und analoger Fotografie finden hier zwei Arbeitsfelder der Künstlerin zu einem neuen Zyklus zusammen: ihre Beschäftigung mit Körper, Gefühl und der Politizität von beidem sowie ihr Interesse an Orten.
Kunyiks Herangehensweise bewegt sich zwischen Abstraktion und Narration und zielt oft auf eine Inszenierung von Inszeniertheit.
Hannahlisa Kunyik ist bildende Künstlerin und lebt in Wien. Sie arbeitet mit Performance, Installation, Film und Video, Fotografie, Sprache und Druck. Letzte Soloausstellungen zeigte sie im MOM Art Space, Hamburg, What keeps me alive, und in der Galerie VIN VIN, Wien, Great Wall Something, 2019. Für ihre Arbeit erhielt sie Auszeichnungen wie das Start-Stipendium für Medienkunst, das Aufenthaltsstipendium für Shanghai oder das Ö1 Talentestipendium. Werke von ihr sind in der Sammlung des Wien Museums, in den Landessammlungen Niederösterreich und in Privatsammlungen vertreten.
Hannahlisa Kunyik
Paukhofstraße
26. August bis 19. September 2021
Ausstellungsort:
Wien Museum MUSA Startgalerie
1010 Wien, Felderstraße 6-8
Filmstill: Hannahlisa Kunyik | Bildrechte Wien, 2021