Das Studierendenparlament an der Universität Salzburg hat einen neuen ÖH-Vorsitz gewählt. Ab 1. Juli leiten die Studentinnen Keya Baier, Hande Armagan und Raphaela Maier die HochschülerInnenschaft. Die linke Koalition aus GRAS, VSStÖ und der erstmals vertretenen Liste Unabhängiger & Kritischer Studierenden (LUKS) kann sich auf eine breite Zweidrittelmehrheit von 10 aus 15 Mandaten stützen. Die ÖVP-nahe "Aktionsgemeinschaft" (4 Mandate), sowie die Fraktion "Junos" (1 Mandat), sind in der Opposition.
In den kommenden zwei Jahren will das Vorsitzteam eine starke Stimme für Studierende sein. "Zwei von drei Studierenden arbeiten um sich das Studium leisten zu können. Ein erfolgreiches Studium darf aber nicht von der Geldtasche der Eltern abhängen", sagt die neue Vorsitzende Keya Baier (GRAS). Auch Gleichberechtigung, Klimaschutz und Antifaschismus sind dem neuen Vorsitz ein Anliegen.
"Salzburg ist bekannt als Stadt der Festspiele und Hochkultur, tut aber wenig für die Menschen, die hier studieren und arbeiten", sagt Hande Armagan (1. stv. Vorsitzende, VSStÖ). Die Stadt- und Landespolitik sei gefordert, mehr für leistbares Wohnen, besseren öffentlichen Verkehr und attraktive Angebote für Studierende zu tun.
An der Universität selbst will die ÖH bei den anstehenden Umbrüchen mitreden: Denn ein neues Modell der Uni-Finanzierung zwingt viele Fachbereiche, die Zahl der prüfungsaktiven Studierenden zu erhöhen. "Es braucht mehr Beratung, weniger verschulte Studienpläne und mehr Prüfungstermine", fordert Raphaela Maier (LUKS). Neuen Hürden wie Studiengebühren und Knock-Out-Tests erteilt sie eine Absage.
Das bisherige ÖH-Vorsitzteam mit Felix Klein, Wiebke Fischbach und Alex Schlair zeigt sich zufrieden mit der Weichenstellung für die Zukunft: "In den letzten zwei Jahren ist es gelungen, mehr Beratung und Unterstützung für Studierende anzubieten. Uni-politisch hat die ÖH klar Stellung bezogen", bilanziert Felix Klein. Die Struktur und Abläufe in der ÖH sind vereinfacht und professionalisiert worden, um die Arbeit der über 350 Ehrenamtlichen in der ÖH Salzburg zu erleichtern. Funktionen werden nicht mehr nach Partei, sondern nach öffentlichen Hearings ausschließlich nach Qualifikation vergeben. Die Arbeit der letzten Jahre trage bereits Früchte, resümiert Klein. Bei der ÖH-Wahl Ende Mai war die Wahlbeteiligung wieder leicht gestiegen auf 20 Prozent. ."Wir freuen uns, dass dieser erfolgreiche Weg einer kritischen Studierendenvertretung mit einem neuen Vorsitz mit drei starken Frauen fortgesetzt wird", ergänzt Wiebke Fischbach.
Foto: Manuel Gruber