Unter dem Motto „Halt! Zu mir!“ startete dieser Tage eine großflächige Kampagne der Stadt Wien, um Menschen zu mehr Zivilcourage zu ermutigen und um gegen Gewalt an Frauen anzugehen. Zu sehen und hören sind Beispiele, wie man in bedrohlichen Situationen anderen helfen kann.
Ein Mann, der eine Frau in der U-Bahn belästigt. Eine Nachbarin mit einem blauen Auge. Ein Mann, der einer Frau auf den Oberschenkel greift: Diese Situationen stehen beispielhaft für Momente, in denen die Zivilcourage der Beobachter gefragt ist, aber das Einschreiten nicht einfach sein kann – etwa aus Angst. Ziel der Stadt-Wien-Kampagne ist es, zu informieren, zu sensibilisieren und konkrete Tipps anzubieten.
Aufruf zur Zivilcourage
Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) betont in dem Zusammenhang, dass es bei dem Aufruf zu Zivilcourage nicht darum geht, Heldenmut zu beweisen und sich dabei selbst in Gefahr zu begeben: „Oft ist es ein wichtiger Schritt, einer betroffenen Frau zu zeigen, dass sie in der Situation nicht alleine ist. Die eigene Sicherheit muss da aber immer im Vordergrund stehen. Bei Gefahr heißt das: Die Polizei rufen! Und: Die Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs sind rund um die Uhr für Betroffene da – genauso wie für alle Wienerinnen und Wiener, die handeln und helfen wollen.“
Das Kampagnenmotto „Halt! Zu mir“ betont laut UniqueFessler GF Jürgen Colombini „die Solidarität von uns allen mit den Opfern, da diese Aussage einerseits in Richtung männlicher Aggressoren sagt, „Stop! Und nicht weiter“. Andererseits schwingt aber auch der Hilferuf der Opfer mit, die uns alle auffordern nicht wegzuschauen, sondern zu den betroffenen Frauen zu halten.“
Das fordert auch der Untertitel der Kampagne mit der Aussage, „Hinschauen. Handeln. Helfen.“ Zu sehen und hören sein wird die Gewaltschutz-Kampagne im TV auf Citylights und digitalen OoH-Werbemitteln, sowie in Anzeigen, in Radio-Spots und auf diversen Social Media Kanälen. Außerdem umfasst die Kampagne auch eine Installation der Agentur Constant Evolution in Form eines riesengroßen Würfels im Arkadenhof des Rathauses. „Wer vorbeigeht, hört vertonte Erzählungen von Wienerinnen und Wienern, die Szenen von Beleidigungen, Belästigungen oder Gewalt gegen Frauen beobachtet und gehandelt haben“, erklärt Con Evo GF Philipp Zottl An den vier Seiten des Würfels, umgesetzt von sind die Sujets der Kampagne und die Nummern des 24-Stunden Frauennotrufs (01 71719) und der Polizei (133) angebracht. Mitte Dezember soll die Installation auf den Platz der Menschenrechte auf der Mariahilfer Straße übersiedeln.
„Für alle MitarbeiterInnen der Agentur aber auch bei unseren Partnern aus dem Film-, Tonstudio- und Fotobereich, sowie bei den SprecherInnen und DarstellerInnen gab es ein Wahnsinns-Committement und große Begeisterung, einen Beitrag für dieses wichtige Thema leisten zu können.“, freut sich Jürgen Colombini über die Arbeit zu dieser Kampagne. „Wir sind auch in Anbetracht der kurzen Zeit, die uns für die Realisierung dieses Projekts zur Verfügung stand, stolz auf den Output mit größtenteils Laiendarsteller, die alle einen tollen Job gemacht haben“.