Susanne Prister gründet ein neues Unternehmen: last dress, so der Name des Start-ups, der gleichzeitig auch Unternehmensgegenstand ist. Mit ihrem neuen Label möchte die Innsbrucker Modedesignerin nämlich so vielen Menschen wie möglich eine stilvoll und schön gekleidete letzte Reise ermöglichen.
Es war ein trauriger Anlass, der die Modedesignerin Susanne Prister vor ein paar Jahren dazu brachte, neue Wege zu beschreiten. „Ich war auf der Suche nach einer schönen Urne für meine Mama, konnte aber einfach nicht die richtige finden. Es gab nur diese glatten, kalten Urnen, und so stellte ich mir die letzte Reise meiner Mama nicht vor", erinnert sich Susanne Prister an diese schwierige Zeit.
„Der zuständige Bestatter war sehr einfühlsam und wusste über meinen Beruf Bescheid. Also ermutigte er mich, selbst etwas Stimmungsvolles für meine Mama zu fertigen. Gesagt, getan. Die Urne ist dann sehr schön geworden und war total stimmig für Mama. Ich bin überzeugt, dass es auch ihr gefallen hat. Und für mich selbst war es der beste Weg, meine Trauer zu verarbeiten." Nur zwei Jahre später zwang das Schicksal Susanne Prister dazu, auch das last dress für ihren Vater anzufertigen.
In ihrer Trauer begann die Modedesignerin ihre last dresses zu perfektionieren und schickte mit 1. Oktober dieses Jahres ihr neues gleichnamiges Unternehmen „last dress" an den Start. Damit möchte sie so vielen Menschen wie möglich helfen, die letzte Reise ihrer Lieben stilvoll und schön gekleidet zu gestalten.
„Mit meinen last dresses möchte ich anderen Menschen die Möglichkeit geben, dass ihnen nicht eine kalte Urne als letztes Bild ihrer verstorbenen Lieben in Erinnerung bleibt. Meine last dresses strahlen eine schöne wohlige Wärme aus. Mir hat das damals sehr geholfen und ich habe sehr schöne Bilder im Kopf, wenn ich an Mama und Papa denke", betont Susanne Prister.
Erde zu Erde – nachhaltige edle Naturmaterialien
In ihrer Trauerphase lies Susanne Prister der Gedanke nicht mehr los und sie beschloss, das Label last dress zu gründen, „da am Markt nach wie vor wenig Individuelles, Stimmungsvolles und Edles zu finden war". Ihr Ziel war und ist es, so vielen Menschen wie möglich eine stilvoll und schön gekleidete letzte Reise zu ermöglichen.
Dabei war ihr aber auch wichtig, dass die last dresses auf jeden Fall ressourcenschonend und nachhaltig hergestellt werden. Als Basis für ihre Arbeiten kommen für die Modedesignerin daher nur Urnen aus flüssigem Holz (ARBOFORM® & ARBOBLEND®) in Frage. „Das last dress ist sozusagen die Hülle, die über die Holzurne gezogen wird", erläutert Susanne Prister.
Auch diese Hülle besteht entweder aus recyceltem Stoff oder Papier, Filz-Seidenstoffen bzw. Seide oder anderen Naturmaterialien. „Genau wie bei meinen Modekollektionen ist es mir hier wichtig, nur qualitativ hochwertige Materialien zu verarbeiten, die vollständig biologisch abbaubar sind", betont Susanne Prister.
Kollektionen und Materialien
Zum Start des jungen Unternehmens bietet Susanne Prister sechs last dress-Linien an:
- Cocon Urns – bestehen zu 100% aus Seide – entweder Dupion, Satin, Chiffon, vorzugsweise changierende Qualitäten, „denn durch die wunderschönen Changierungen (Schimmer) bekommen die Cocon Urns ein schönes Eigenleben im Sinne eines schönen Farbwechsels.
- Handpainted Urns – hier wird reine Seide mit verschiedensten Techniken wie zum Beispiel der Reservierungstechnik oder der Shibori Technik handbemalt.
- (Recycelte) Fabric Urns – bei dieser Kollektion werden recycelte, natürliche Stoffe wie Seide, Leinen und Baumwolle zu wunderschönen last dresses verarbeitet.
- Paper Urns – hier werden aus recycelten und nachhaltigen Papiersorten in Flecht- und Falttechnik last dresses gestaltet.
- Felted Silk Urns – dabei werden verschieden Seidenqualitäten miteinander verwoben. Auf diese Weise entstehen spezielle last dresses, die teilweise mit Crystals aus Glas veredelt werden.
- Monochrome Urns – mit und ohne Dekor wie etwa mit Stoffherz oder Crystal-Kreuz.
Susanne Prister gab ihren last dresses auch eigene Namen wie etwa Duma, Gala, Liara, Melie, Tumai, Wiam, Stilla, Nalani oder Muzio. „Es sind Namen, die Ruhe, Stille und Frieden bedeuten. Sie kommen aus dem Hebräischen, Altgriechischen, Arabischen und Afrikanischen. So bedeutet zum Beispiel der hebräische-irische Name Liara Göttin des inneren Friedens bzw. Manoah (hebräisch) Ruheplatz, Ort der Ruhe." Die Produktion der Urnen findet in Österreich und Deutschland statt. Sie werden mit viel Liebe zum Detail und handwerklichem Geschick hergestellt und sind innerhalb von 7 bis 10 Tagen lieferbar.
Über Susanne Prister
"Was mir an der Arbeit dieser last dresses besonders gut gefällt ist, dass ich meine Vielfältigkeit, meine Liebe zum Detail, meinen Designerfahrungen und mein handwerkliches Geschick in die Gestaltung und Entstehung so schön einfließen lassen kann. Das inspiriert mich zu vielen neuen Ideen", freut sich die Absolventin der Modeschule Hetzendorf Wien, die sich 1999 als Modedesignerin selbstständig machte.
Ihre Leidenschaft gehört dem Design und der Beratung – dies spiegelt sich auch stark in ihren Schaffensbereichen wider: zum einen Modedesign – hier kreiert und entwickelt Susanne Prister typgerechte Kleidung für Damen, und zum anderen coacht sie Damen und Herren im Bereich Farb- Stil & Imagefragen sowie Design von individueller Corporate Fashion. Vom Konzept über das Design, das Erstellen einer Musterkollektion bis hin zur Produktion bietet Susanne Prister die komplette Unterstützung rund um den perfekten Auftritt für größere Unternehmen und Konzerne, wie etwa für Rewe und die Marriott Gruppe – siehe auch www.prister.at.
Über die Natururnen
Die Natururnen sind die Basis, die mit den last dresses von Susanne Prister überzogen werden. Sie werden unter Beachtung höchster Sorgfaltspflicht hergestellt und veredelt. Zudem sind sie unter der DIN EN 14851 (einer in Europa eingeführten Bio-Norm) zertifiziert.
Dadurch ist sichergestellt, dass die Natururnen alle Kriterien der biologischen Abbaubarkeit erfüllen. Die zur Herstellung verwendeten Materialien ARBOFORM® und ARBOBLEND® sind absolut frei von Schadstoffen und zu 100% verträglich. Das aufwendige und liebevolle von Hand gestaltete Design „last dress" macht jede Natururne zu einem Unikat. Nach der Bestattung gehen die Urnen schnell in den natürlichen Kreislauf über.
Weitere Infos: www.lastdress-organicurn.at
Foto: last dress/Susanne Prister