Österreichische Analyseplattform geht virtuellen Währungen auf die Spur

Ob im Kampf gegen Cyberkriminelle im jüngst gestarteten EU-Projekt Titanium oder zur Entwicklung neuer Blockchain-Dienste für die Wirtschaft und hier besonders für die boomenden Fintechs: das AIT Austrian Institute of Technology bietet mit der in jahrelanger Forschungsarbeit entwickelten GraphSense Plattform das perfekte Tool zur forensischen Analyse virtueller Währungstransaktionen. 

Ob im Kampf gegen Cyberkriminelle im jüngst gestarteten EU-Projekt Titanium oder zur Entwicklung neuer Blockchain-Dienste für die Wirtschaft und hier besonders für die boomenden Fintechs: das AIT Austrian Institute of Technology, europaweit führend bei der Analyse von Cyberwährungen, bietet mit der in jahrelanger Forschungsarbeit entwickelten GraphSense Plattform das perfekte Tool zur forensischen Analyse virtueller Währungstransaktionen. 

Die jüngste Cyberattacke mit dem Verschlüsselungstrojaner WannaCry ist nur einer der stark zunehmenden Erpressungsversuche über das Internet, bei der meist ein Lösegeld über die schwer verfolgbare Kryptowährung Bitcoin verlangt wird. Doch wie kann man solche Täter am effektivsten ausforschen? Dabei helfen den Strafverfolgungsbehörden insbesondere die Zahlungsflüsse und sonstige Aktivitäten auf den Schwarzmärkten und Foren im Darknet. 

Das AIT Austrian Institute of Technology hat mit der Analyseplattform GraphSense in mehreren Forschungsprojekten die passende Technologie entwickelt, um mit Hilfe von hochperformanten Big Data-Technologien und speziellen Algorithmen relevante Information aus der Blockchain extrem schnell extrahieren zu können. Wichtige Grundlagen für die Entwicklung des Tools wurden im bilateralen KIRAS Projekt BITCRIME,das vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert wurde, geschaffen. Hier ging es darum, neue Methoden zur Bekämpfung der organisierten Finanzkriminalität zu entwickeln. 

GraphSense bietet aber ebenso für die Wirtschaft wichtige Einblicke in die Blockchain. „Aktuell steigt das Interesse an unserer Analyseplattform besonders bei Fintechs“, erklärt Ross King, Data Science Experte am AIT und Leiter der Forschungsgruppe Digital Insight Lab. „Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass bestehende Compliance-Richtlinien auch zunehmend für virtuelle Währungen gelten und FinTechs ebenso wie traditionelle Finanzdienstleister zur Einhaltung dieser Richtlinien verpflichtet werden.“ Fintechs bieten schon in allen Bereichen Lösungen an – ob für mobile Bezahllösungen, Social Trading oder Anlageberatung – und bereiten der alten Banken- und Finanzindustrie Konkurrenz, die deswegen ebenfalls kräftig in die neuen Technologien investiert. Besonders das Finanzwesen wird derzeit vom digitalen Wandel voll erfasst.

Die AIT Analyseplattform bietet wertvolle Dienste für die Wirtschaft. Die ForscherInnen rund um Ross King und Bernhard Haslhofer, Projektleiter von GraphSense, beschäftigen sich in Forschungsprojekten auf internationaler Ebene schon länger intensiv mit der Struktur und der Dynamik virtueller Währungssysteme. Zusätzlich zu Fintechs wollen auch EnergieversorgerBanken und viele andere Branchen virtuelle Währungen und die schnelle, kostengünstige und sichere Blockchain-Technologie für sich nutzen. Denn sie ermöglichen direkte, weltweite Transaktionen, ohne dass etwa eine Bank oder ein Vermittler zur Authentifizierung notwendig ist. 

Doch wie kann man die mit virtuellen Währungen verbundene, rapide anwachsende Datenmenge effizient verarbeiten und mittels effektiver Analyseverfahren die richtigen Schlüsse ziehen? Die am AIT entwickelte „Big Data“ Analyseplattform GraphSense kann hunderte Gigabyte in wenigen Minuten verarbeiten und ist durch die darunterliegende verteilte und somit skalierbare Rechner-Infrastruktur auch für die Zukunft gerüstet. „Wir verstehen virtuelle Währungen, können sie genau analysieren und auch künftige Entwicklungen abschätzen“, erklärt Ross King. Die bekannteste Währung Bitcoin wurde vom AIT für blitzschnelle Analysen schon komplett auf den eigenen Serverstrukturen erfasst.

Foto: Pixabay


Drucken   E-Mail