Barbara Mucha über Corona, Krisen und den Glauben an die Zukunft: Warum Optimismus jetzt eine Führungsqualität ist.
Wien, März 2020 – Die Corona-Krise hat die Welt über Nacht verändert. Das neuartige Virus, das zur Weihnachtszeit noch als Randnotiz in internationalen Medien galt, hat sich binnen weniger Wochen zu einer globalen Herausforderung entwickelt – mit massiven Auswirkungen auf Gesellschaft, Gesundheitssysteme und Wirtschaft. Auch in Österreich wurden Betriebe lahmgelegt, Geschäftsmodelle infrage gestellt und Lebensrealitäten auf den Kopf gestellt.
Barbara Mucha, Gründerin und Verlegerin von Austrian Business Woman, beobachtet diese Entwicklung mit Sorge – aber ohne ihre Überzeugung zu verlieren: „Gerade in Zeiten des Umbruchs brauchen wir einen klaren Blick nach vorne. Die Fähigkeit, positiv zu denken, ist kein naiver Luxus, sondern eine strategische Ressource.“
Vom „Schwarzen Schwan“ und der Unberechenbarkeit der Zukunft
Die aktuelle Pandemie reiht sich ein in das, was der Finanzmathematiker Nassim Nicholas Taleb als „Black Swan“-Ereignisse beschreibt: seltene, unvorhersehbare Vorkommnisse, die das Weltgeschehen fundamental verändern. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen sind noch nicht vollständig abschätzbar – doch die Realität zeigt bereits jetzt: Globale Krisen treffen Unternehmen, Menschen und Systeme hart – aber nicht alle gleich.
Barbara Mucha erinnert sich an ein Gespräch mit einem bekannten Evolutionsbiologen, das sie geprägt hat: „Er sagte mir damals, das Leben sei ein ständiges, chaotisches Unvorhersehbares. Glück, Pech oder Schicksal – alles Illusion. Was zählt, sei allein die Fähigkeit zur Anpassung.“
Resilienz ist weiblich: Positive Führung in Zeiten der Unsicherheit
Auch wenn diese Sichtweise zunächst ernüchternd wirkt, zieht Mucha eine andere Schlussfolgerung: „Gerade weil das Leben unberechenbar ist, braucht es Menschen – und vor allem Frauen –, die mit Klarheit, Mut und Weitsicht agieren. In meinen Gesprächen mit Führungspersönlichkeiten vor Ausbruch der Krise war noch von Wachstum und Stabilität die Rede. Doch wahre Stärke zeigt sich im Moment des Umbruchs.“
Die Wirtschaft braucht in der Krise weibliche Perspektiven, soziale Kompetenz und kooperative Lösungsansätze.Eigenschaften, die Frauen in Führungsrollen heute mehr denn je einbringen. Die Fähigkeit, auf Unsicherheit nicht mit Angst, sondern mit Gestaltungskraft zu reagieren, wird zum zentralen Erfolgsfaktor der Zukunft.
Gemeinsam lernen, gemeinsam handeln
Das Virus kennt keine Nationalität, keine Grenzen, keine Hierarchien. Doch Menschen können voneinander lernen: „Ein Amerikaner von einem Franzosen, ein Russe von einer Deutschen – und wir alle voneinander. Das ist unsere Stärke“, betont Mucha. Genau diese Fähigkeit zur kollektiven Intelligenz und internationalen Kooperation sei entscheidend für den Weg aus der Krise.
Fazit: „Ich glaube an die Kraft von Gemeinschaft, an Lernfähigkeit und an Zukunftskompetenz. Wer sich nicht lähmen lässt, sondern inspiriert handelt, gestaltet das Morgen aktiv mit.“ Optimismus, so Barbara Mucha, ist kein Zufall – sondern eine bewusste Entscheidung. Und in Zeiten wie diesen ein Zeichen echter Führung.