Austrian Business Woman-Herausgeberin Barbara Mucha über die Macht der Männer

Austrian Business Woman-Herausgeberin Barbara Mucha über die Macht der Männer

Warum jetzt die Zeit der Frauen ist – und was wir daraus machen müssen. Kommentar von Verlegerin Barbara Mucha, erschienen in Austrian Business Woman (Mai 2019)

Die Geschichte der Menschheit ist – in weiten Teilen – eine Geschichte männlicher Macht. Jahrtausende lang bestimmten patriarchale Strukturen das gesellschaftliche Leben. Heilige Schriften wie die Bibel zementierten das Frauenbild: „Das Weib sei dem Manne untertan.“ Solche Vorstellungen haben das Denken geprägt – bis in unsere Gegenwart. Zwar hat sich seit dem 20. Jahrhundert vieles verändert, doch der gesellschaftliche Wandel verläuft langsam. Zu langsam.

Frauen wurden über Generationen hinweg auf Rollenbilder reduziert, angepasst an wechselnde Ideale, aber stets innerhalb starrer Grenzen. Die Folge: ein Verlust an individueller Sichtbarkeit, eine gesellschaftlich zugeschriebene Profillosigkeit. Erst allmählich wächst das kollektive Bewusstsein, dass Frauen keine „Variante des Mannes“ sind – sondern eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Werten, Stärken und Schwächen.

Ein Blick auf die jüngere Geschichte zeigt: Es ist nicht lange her, dass Frauen in Österreich überhaupt politische Teilhabe erhielten. Erst 1918 bekamen Frauen das Wahlrecht. Und bis 1975 galten Ehemänner rechtlich als „Familienoberhaupt“ – mit Befugnissen, die bis zur physischen Züchtigung reichten. Erst vor wenigen Jahrzehnten wurden in der Ehe rechtliche Gleichstellung und partnerschaftliche Verantwortung gesetzlich verankert.

Heute übernehmen Frauen Führungsrollen in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Sie gestalten Zukunftsfragen, prägen Innovationskultur und beweisen, dass Erfolg und Empathie kein Widerspruch sind. Medien wie Austrian Business Woman wollen diese Entwicklung sichtbar machen. Unsere Aufgabe ist es, Frauen eine Bühne zu geben, Vorbilder zu zeigen und Bewusstsein zu schaffen: für Gleichberechtigung, für Chancengleichheit, für soziale Verantwortung.

Die Zeit der Frauen ist da – und sie ist nicht nur eine Phase, sondern eine historische Notwendigkeit. Es geht nicht darum, das System der Männer zu kopieren, sondern neue Wege zu gehen. Mit mehr Dialog statt Dominanz. Mit globaler Solidarität statt Konkurrenzdenken. Mit Gerechtigkeit, Vielfalt und menschlicher Stärke.

Noch ist der Weg steinig. Doch die Richtung ist klar. Die Zukunft gehört nicht dem einen Geschlecht – sie gehört jenen, die sie gestalten wollen. Und Frauen sind bereit, diesen Anspruch mit Leben zu füllen.

 

 

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