Eva Buzzi, Geschäftsführerin von Rail Tours Touristik und Präsidentin des Österreichischen Reiseverbandes: Wir blicken optimistisch nach vorne

Die Geschäftsführerin von Rail Tours Touristik im ABW-Talk über die neue Lust am Zugfahren und den Boom der Pauschalreisen und Reisebüros.

 

Wie sieht die derzeitige Buchungslage aus? 

Zuerst die gute Nachricht: die Buchungen steigen seit Mitte bis Ende Februar rasant an – wir verzeichnen nun bereits seit etwa sechs Wochen ein Buchungsniveau von 2019. Was allerdings wirklich auffällig ist: die Kunden buchen wesentlich kurzfristiger und die Stornobedingungen bzw. Reiseversicherungen sind wichtig wie nie zu vor. Uns allen stecken wohl noch die letzten beiden Jahre in den Knochen….

Der Wettbewerb schläft nicht. Was macht die Rail Tours-Angebote so attraktiv? 

Zugfahren liegt absolut im Trend. Unsere ÖBB Nightjets werden gestürmt, für die Feiertage im Frühsommer grenzt es fast an ein Wunder noch ein Plätzchen zu ergattern. Wir bei ÖBB Rail Tours wissen, dass Bahnbuchungen nicht immer ganz trivial sind, viele Kunden, seien es Privatkunden oder Reisebüros, greifen deshalb gerne auf unser sehr spezifisches Know-How und unsere Erfahrung zurück.

Ihr Erfolgsrezept in schwierigen Zeiten?

Wir sind eine Branche, die traditionell lieber optimistisch nach vorne, statt mit schreckgeweiteten Augen nach hinten blickt. In unserem Möglichkeitsbereich versuchen wir alles zu tun, damit sich unsere Kunden mit unserer Beratung sicher und gut betreut fühlen. 

Welche Kernbedürfnisse orten Sie bei den Urlaubern? Hat sich das Urlaubmachen grundlegend und anhaltend verändert?

Die Pauschalreise und sogar das Reisebüro wurden lange totgesagt – nun sind beide wieder im Kommen! Viele Kunden schätzen nun die Sicherheit des vorpaketierten Urlaubes und die hochstehende Beratungsqualität unserer Reisebürobranche. Damit fangen wir auch viele Fragen und Verunsicherungen ab – was wir allerdings durchgehend feststellen, ist die Kurzfristigkeit der Fixbuchungen.

Wird der Inlandstourismus – coronabedingt – auch in den kommenden Jahren weiter an Attraktivität gewinnen?

Der Inlandsurlaub wird sicher weiterhin boomen, wir verspüren in der Branche allerdings schon auch einen „Drang zu mehr Meer“. Ein idyllischer griechischer Strand oder eine Pizza in „bella Italia“ haben für die österreichischen Urlauber schon eine besondere Bedeutung!

Ihr Rezept gegen den andauernden Fachkräftemangel im Tourismus?

Dieses Problem wird nicht nur unsere Branche noch länger beschäftigen. Wir müssen gemeinsam alles tun, um das Jobprofil weiterhin attraktiv zu gestalten und die schönen, spannenden, vielfältigen Aspekte der Tourismuslandschaft hervorzuheben.

Welches Thema beschäftigt Sie derzeit besonders?

Wie viele meiner Kollegen bin ich oft in Gedanken bei den Menschen in der Ukraine. Man wünschte sich wirklich, mehr und effektiver helfen zu können…..

Ihre Pläne und Wünsche für die heurige Sommersaison?

Noch keine – ich lass mich von mir überraschen. 

Foto: Rail Tours Touristik


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