Simone Ratasich, IP Österreich: Wir setzen auf Fairness und Partnerschaftlichkeit

Die Verkaufsleiterin der IP Österreich über ein durchaus erfolgreiches Jahr, den Faktor Flexibilität und worum es im Leben wirklich geht.

 

Wie verlief für das vergangene Corona-Geschäftsjahr?

Wir haben das Jahr 2020 gut genutzt und unser Portfolio ausgebaut, zusätzlich auch fast monatlich Innovationen ins Leben gerufen. Im April kreierten wir zur Unterstützung, vor allem der Startups und KMUs, ein TV Startpaket und ermöglichten den Unternehmen somit in dieser schwierigen Zeit einen kostengünstigen Zugang zum Massenmedium TV. Dieses Angebot kam sehr gut an und die Unternehmen profitierten vor allem während des Lockdowns von einer signifikanten TV Reichweitensteigerung – wir konnten 2020 mit unseren Sendern den Marktanteil nochmals um 1,4 Prozentpunkte in der werberelevanten Zielgruppe E 12-49 steigern.

Im Mai starteten wir eine neue Kooperation mit Österreichs größtem Influencer Markplatz influence.vision. Unsere Kunden können seitdem auf das gesamte Portfolio von influence.vision zugreifen und Influencer Marketing integriert mit den TV- bzw. Online-Kampagnen buchen.  Seit September vermarkten wir den neuen österreichischen Sender der Krone Multimedia, krone.tv und im Oktober haben wir erstmals unsere jährliche Programmpräsentation situationsbedingt via Livestream abgehalten, was mit bis zu 300 Zusehern ein voller Erfolg war. Und die Neuerungen bei der IP sind nicht vorbei. Mehr dazu bald.

Mein persönliches Highlight jedoch ist, dass wir alle in der IP gesund geblieben sind und uns Corona bis jetzt verschont hat.

Haben der Lockdown und Corona das Verhalten der Privat-TV-Konsumenten verändert?

Ja. Die TV-Nutzung und somit die Quoten unserer Sender sind in fast allen Zielgruppen rasant gestiegen- sogar die jungen Zielgruppen E12-39 und E 12-29 konnten wieder vermehrt für lineares TV begeistert werden. Vor allem während des Lockdowns konnten wir auch verstärkt einen TV-Konsum tagsüber beobachten bzw. hat eine Verschiebung der Sehgewohnheiten auch zwischen den Zielgruppen stattgefunden. So haben z.B. die jungen Frauen (F 12-39) den Sender RTLplus für sich entdeckt, welcher von der Positionierung doch eher auf die „best ager 40+“ ausgerichtet ist. 

Hat sich der Werbemarkt in Krisenzeiten gewandelt?

Natürlich. Mit Beginn des ersten Lockdowns herrschte auch in der Werbewirtschaft große Unsicherheit, die einige Storni nach sich zog. Die Buchungssituation hat sich jedoch ab Juni sehr gut erholt und wir haben vor allem jetzt in Q4 eine sehr gute Buchungslage. Zudem haben wir bei unseren buchenden Kunden und Agenturen gesehen, dass die Forderungen nach Flexibilität stärker werden, da Entscheidungen immer kurzfristiger getroffen werden. Gleichzeitig reagiert der Markt auch immer schneller auf Marktanteilsverschiebungen, wovon wir 2020 sicher profitiert haben.

Wie gut hat sich d-force entwickelt, wie wird es von den Kunden angenommen?

In Anbetracht eines schwierigen Jahres sind wir gut mit d-force vorangekommen, jedoch muss man ehrlicherweise sagen, dass wir noch Aufbauarbeit zu leisten haben, um d-force flächendeckend in ganz Österreich zu bewerben.

Die prinzipielle Entwicklung von d-force geht synchron mit der Entwicklung von AddressableTV einher und hier ist der österreichische Werbemarkt auf einem sehr guten Weg.

Mit welchen Botschaften sind in Zeiten wie diesen potenzielle Kunden besonders gut zu erreichen?

Potenzielle Kunden erreicht man in Krisenzeiten mit Fairness und Partnerschaftlichkeit, Brand safety, Servicequalität, innovativen Angeboten und vor allem hoher Flexibilität. Besonders wichtig ist es gerade jetzt, noch gezielter auf die Kundenbedürfnisse einzugehen. 

Wie hat sich Corona auf Ihren Arbeitsalltag ausgewirkt? Wie viele IP-Mitarbeiter sind im Home Office? 

Wir waren im März vom ersten Tag des Lockdowns im Mobile Office und konnten in allen Abteilungen uneingeschränkt arbeiten, was unserer bereits bestehenden IT Struktur der Mediengruppe RTL zu verdanken ist. Momentan befinden sich wieder 80 Prozent der Mitarbeiter im Mobile Office und können das Büro nur nach Absprache mit den Teamkollegen nutzen, um coronabedingte Sicherheitsregeln einhalten zu können.

Wie sieht Ihre Planung für das kommende Jahr aus, was wünschen Sie sich?

Wir wollen weiterhin partnerschaftlich handeln, Stillstand dank voller Innovationskraft vermeiden sowie das Wachstum fördern, um noch mehr Reichweite in allen Zielgruppen anbieten zu können. Daher planen wir 2021 unser Portfolio weiter auszubauen und somit auch crossmedial noch stärker am Markt zu agieren.

Für das kommende Jahr wünsche ich mir in erster Linie, dass wir alle gesund bleiben und dass es bald einen Impfstoff geben wird, um Corona in den Griff zu bekommen. Zudem hoffe ich, dass die Folgen der Corona-Pandemie nicht zu gravierend sein werden und sich die Wirtschaft schnell wieder erholen kann. Und zu guter Letzt ist es mir ein Anliegen, dass wir den Zusammenhalt und die Solidarität sowie den Fokus auf Regionalität bzw. Nachhaltigkeit, den es vor allem während des Lockdowns verstärkt gab, beibehalten und uns immer wieder bewusst machen, worum es im Leben wirklich geht – nämlich gesund zu bleiben.

Fotos: IP Österreich


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