Barbara Rauchwarter, Chief Marketing Officer der APA-Gruppe: Reale Termine und Events vermisse ich sehr

Sie ist Chief Marketing Officer der APA-Gruppe und Präsidentin der Österreichischen Marketing Gesellschaft (ÖMG). Ein ABW-Gespräch mit Barbara Rauchwarter über die Stimmungslage in der Branche.

 

Welche Businessstrategien verfolgen Sie in diesen herausfordernden Zeiten?

Wir unterstützen unsere Kunden bei ihren Informations- und Kommunikationsaufgaben sowohl inhaltlich als auch technologisch. Und wir treiben die Digitalisierung weiter und bieten entsprechende Lösungen an, wie sonst auch.

Wie gelingt es Ihnen in Corona-Zeiten, Kunden von der Sinnhaftigkeit der APA Lösungen und Produkte zu überzeugen?

Ich glaube, Produkte und Lösungen müssen grundsätzlich sinnvoll für Kundinnen und Kunden sein, eine ihrer Herausforderung lösen, vor allem im B2B-Geschäft. Ansonsten performen sie nicht, unabhängig davon, ob wir eine Pandemie oder sonstige Krisen haben. Insofern gelingt uns das derzeit mit ähnlichen Methoden wie sonst auch. Abgesehen davon, dass die generelle Kundenkommunikation natürlich zum größten Teil digital erfolgt – wie in sehr vielen Bereichen.

Inwiefern hat sich 2020 und 2021 – bedingt durch die Krisensituation – der Mediamix verändert? Welche APA-Produkte sind besonders nachgefragt?

Wie oben erwähnt, setzen wir auf digitale Kommunikation. Das klassische Mailing ist im B2B-Geschäft immer relevant, das hat sich noch verstärkt. Events haben wir nicht nur in die digitale Welt transferiert, sondern auch die Formate angepasst. Und unsere Website www.apa.at, die wir mitten in der Pandemie relauncht haben, gewinnt im Marketing-Mix an Bedeutung.

Was unsere Lösungen betrifft, sind unabhängige, verlässliche, relevante und objektive Informationsdienste derzeit eher noch stärker nachgefragt als ohnedies. Das sehen wir im News-Bereich genauso wie bei unseren Kommunikations- und Technologieprodukten. Besonders stark genutzt wird derzeit auch das APA-Pressezentrum mit den entsprechenden Streaming-Services – Stichwort digitale Kommunikation.

Wie beurteilen Sie als ÖMG-Präsidentin die aktuelle Stimmung der Branche?

Die Stimmung ist unterschiedlich, je nachdem, in welches Segment man schaut. Alles was Events und Zulieferer betrifft, schaut zu einem Großteil nicht rosig aus. Auch da haben zwar einige Nischen gefunden, allgemein ist die Stimmung eher schlecht. Bei digitalen Dienstleistern läuft es meist ganz gut. Und in den Corporate Marketingabteilungen ist nach einem anfänglichen Tief – in vielen Unternehmen wurden die Marketingbudgets 2020 dramatisch gekürzt – jetzt auch wieder Aufwind zu spüren. Generell merken wir im Verein, wie groß die Sehnsucht nach realen Treffen, nach Branchenevents ist. Ich glaube, wenn das wieder möglich ist, werden wir da ein Feuerwerk an Veranstaltungen erleben.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag in Coronazeiten aus?

Meine Tage sind angefüllt mit Videokonferenzen, Telefoncalls und Chat-Kommunikation. Und das zu einem großen Teil im Homeoffice. Was fehlt, sind reale Termine und Networking-Events. Beides vermisse ich sehr. Dazu kommt, dass Teamkommunikation und Onboarding derzeit aufwändiger sind. Auch das beschäftigt mich durchaus. Weniger Arbeit ist‘s nicht geworden …

Wenn morgen der „Corona-Spuk“ vorbei und ein ganz normales Leben wieder möglich wäre, was würden Sie als Erstes tun?

Ich würde meine Freunde anrufen, mich mit ihnen in einem Cafe oder Restaurant treffen, nachher einen Absacker in einer Bar nehmen und, wenn dann wieder zuhause angekommen, meinen geplanten Kanada-Urlaub buchen. Und am nächsten Wochenende meine Familie in Oberösterreich besuchen.

Foto: APA


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