Mag. Christine Dollhofer, Geschäftsführerin Filmfonds Wien: Ich will aktiv mitgestalten

Sie ist seit 1. November 2021 Geschäftsführerin des Filmfonds Wien – ein ABW-Interview über die Wünsche und Sorgen der Filmbranche.

 

„Die Disruption durch die Pandemie, die den Filmmarkt stark getroffen hat, ist unsere unmittelbarste Problemstellung“, so Christine Dollhofer. 

Mittel- bis langfristig seien es die steigenden Kosten für die Filmherstellung, die Diversifizierung des Markts und die dadurch schwierigere Vermarktung von Filmen. Green Producing und Gender Budgeting seien zwei Bereiche die verstärkt umgesetzt werden müssten, ebenso auch gute Rahmenbedingungen für den Nachwuchs zu schaffen und Diversität in die Stoffe zu bringen. 

Das Kino lebt – dank lebendiger Filmkultur

Als Neo-Geschäftsführerin ist es ihr ein Anliegen, aktiv an der Zukunft der österreichischen Filmbranche mitgestalten zu können. Nachhaltigkeit ist dabei ein nicht unwesentliches Thema.

„Zum einen ist der Fonds selbst als Öko-Business zertifiziert, zum anderen unterstützen wir als Förderstelle die Produktionsfirmen dabei, nachhaltig zu produzieren. Green Producing gewinnt immer mehr an Bedeutung. Hier werden wir auch versuchen, zukünftig auf Anreize zu setzen“, so Dollhofer, die die Konkurrenz von Streaming-Anbietern für die heimischen Lichtspielhäuser nicht fürchtet: „Das Kino wurde schon zu oft totgesagt, aber eine lebendige Filmkultur wird uns auch weiterhin in die Kinotempel pilgern lassen. Selbstredend, dass ein qualitätsvolles Angebot und ein ansprechendes Ambiente, abgestimmt auf die verschiedenen Zielgruppen notwendig ist. Ein so niederschwelliges kollektives Vergnügen wie ein Kinobesuch mit Freunden kann keine digitale Plattform ersetzen.“


Ihre Wünsche und Ziele für 2022? „Eine geeinte Filmbranche und ein klares Bekenntnis aller Stakeholder, um die Herausforderungen und Umwälzungen zu bewältigen und ausreichende Mittel für die vielen spannenden Projekte, die da kommen werden."

Foto: Violetta Wakolbinger

 


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