Mag. Marie-Valerie Brunner, Raiffeisen Centrobank AG: "Ich sehe weitere Wachstumschancen"

Sie blickt auf eine über 25-jährige Erfahrung im Finanzbereich zurück. Seit zwei Jahren verantwortet sie im Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG unter anderem die Bereiche Risikomanagement und Finanzen.

 


Wir sind mit dem Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres sehr zufrieden“, sagt Mag. Marie-Valerie Brunner. Einerseits gelinge es der Raiffeisen Centrobank immer besser, Kunden von den vielen Vorteilen der hauseigenen Zertifikate zu überzeugen. Immer mehr Kunden würden deshalb die Anlageprodukte für ihre persönlichen Sparziele und zur Sicherung ihres langfristigen Vermögensaufbaus kaufen.

„Die vielen Initiativen, die wir in Richtung besserer Mediennutzung zur Erklärung der an sich einfachen Funktionsweise von Zertifikaten unternommen haben, werden sehr gut angenommen, die zweisprachigen Erklärvideos – mit unseren hauseigenen Experten als Laiendarstellern – tausendfach angeklickt, der innovative Zertifikate-Finder auf unserer neuen Website oft und wiederholt besucht, das alles freut uns sehr.

Auch die Nachfrage nach Schulungen für Kundenberater nimmt stetig zu, weshalb wir unser gut ankommendes bisheriges Angebot in diesem Bereich gerne noch verstärken wollen. Andererseits erleben wir eine neue und verstärkte Belebung des Kapitalmarkts auf der Aktienseite unseres Geschäftsmodells, der Konjunkturzyklus ist zwar ein wenig abgeflacht, aber weiterhin zeigen die Unternehmenszahlen und das konjunkturelle Umfeld viele weitere und vielversprechende Wachstumschancen auf.

Zuletzt war 2018 insofern für uns erfreulich, dass zwar einige regulatorische Vorgaben konsequent umgesetzt werden mussten, aber – zumindest bisher – heuer keine wesentliche neue bzw. ungeplante regulatorische Herausforderung hinzukam. Dass wir uns sogar über diesen Umstand freuen können, kann aufzeigen, wie gut wir uns in das regulatorische Umfeld schon eingefunden haben“, so Brunner, die sich für 2019 viel vorgenommen hat: „Wir werden auf der Zertifikate-Seite einige Produktinnovationen auf den Markt bringen, werden an der zunehmenden Digitalisierung unseres gesamten Geschäftsauftritts und der internen Prozesse weiterarbeiten, wollen insgesamt dem Innovationsgeist unserer Mitarbeiter noch mehr Freiraum zur Entfaltung bieten; dies auch, indem wir Kooperationen mit Fintechs weiterführen, die wir heuer mit großem Elan und einiger Begeisterung gestartet haben.

Natürlich wollen wir auch 2019 das gute Umfeld für ein weiteres starkes Wachstum auf der Produktvertriebs- und Kundenseite unbedingt nützen. Sowohl in Österreich als auch in Zentral- und Osteuropa stehen hier die Zeichen klar auf Eroberung neuer Kunden und Segmente. Diesen Wachstumsfokus wollen wir durch unser agiles und adaptives Mindset bestmöglich unterstützen“, so die Top-Risikomanagerin.

Globale Markttrends erkennen

„Ich persönlich nehme mir zuvorderst vor, die vielen Geschäftsaktivitäten der Bank bestmöglich und so effizient wie möglich mit den Fachbereichen, für die ich zuständig bin, zu unterstützen. Hier bin ich froh, weiterhin auf die großartige Expertise und das Engagement unserer Mitarbeiter und Führungskräfte vertrauen zu dürfen. Mehr als bisher möchte ich aber auch mein Verständnis für europäische und globale Markttrends sowie weiter in der Zukunft liegende (allenfalls disruptive) digitale Entwicklungen in unserer Branche vertiefen und schärfen.

Damit hoffe ich, gemeinsam mit unserem Führungskräfte-Team unsere Mitarbeiter bestmöglich bei der Umsetzung unserer wirklich herausfordernden Ziele für 2019 zu unterstützen und einen guten Boden für zufriedene Kunden, Innovation, Motivation und Mitarbeiterzufriedenheit zu schaffen“, sagt Valerie Brunner. Um im stressigen Finanzbusiness optimale Leistungen zu erbringen, hat die Managerin heuer damit begonnen, sich einen gewissen Rhythmus an Arbeit, Familienleben, Schlaf und regelmäßiger Bewegung zu verordnen.

„Das hat sich bisher bewährt, ich habe das Gefühl, meine Energiereserven sind derzeit gut gefüllt. Neben der Arbeit verbringe ich sehr gerne Zeit mit meinen bereits erwachsenen Kindern, ich laufe und reite; wenn an Wochenenden oder während der Ferien keine Arbeit zu erledigen ist, verliere ich mich auch mal vollends in guten Büchern, die mir oft meine sehr belesene Schwester empfiehlt. Davon gibt es mehr, als ich lesen kann.“ 

Überzeugungen muss man leben

Und was rät die Finanzexpertin Frauen mit Karriere-Ambitionen? „Mein Rat teilt sich in vier Abschnitte: zuerst, dass jede Frau sich zunächst einmal genau für sich überlegt, durchdenkt und in sich hinein hört, ob sie Karriere machen will. Als nächstes wäre gut, wenn jede Frau, die diese Frage für sich mit ja beantwortet hat, diesen Karrierewunsch ihrem/r Vorgesetzten bzw. den für Laufbahnentscheidungen relevanten Personen im Unternehmen auch mitteilt.

Drittens, dass sie in diesem Gespräch dann gut hinhört, was sie für Reaktionen und Kommentare zu diesem geäußerten Karrierewunsch erhält. Und zwar am besten nicht mit einem vorgefassten Filter, der nur jene Botschaften durchlässt, der ihre möglichen vorherigen Zweifel an ihren Fähigkeiten bestätigt. Und viertens, dass sie natürlich dann auch danach handelt, sich allenfalls für neue Chancen bewirbt und ihre Überzeugung auch lebt.“

Zur Person:

Neben leitenden Funktionen im Geschäft mit großen Firmenkunden hat Bankmanagerin Valerie Brunner vor allem bei Großprojekten, Kosteneffizienzprogrammen und konzernübergreifenden Strategieprojekten ihre umfangreiche Erfahrung unter Beweis gestellt, sie ist bereits seit 1991 im Raiffeisen-Konzern tätig. Seit 2016 verantwortet sie im Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG unter anderem die Bereiche Risikomanagement und Finanzen. Brunner hat den Aufsichtsratsvorsitz bei Syrena Immobilien inne und wurde dieses Jahr auch in den Aufsichtsrat der UNIQA Insurance Group AG (UNIQA) berufen.

Foto: Raiffeisen Centrobank