Sie will etwas bewegen, weiterbringen. Ihre Hauptziele: Familien, die von der Teuerungswelle betroffen sind, zu unterstützen und ein Tourismus, der auf Qualität statt Quantität setzt.
Ich kämpfe zusammen mit meinem Team und mit meiner Partei jeden Tag dafür, dass wir Maßnahmen umsetzen können, die unser Leben verbessern. Das ist ein besonderes Privileg. Denn jedes Mal, wenn uns etwas gelungen ist, mag es jetzt groß in der Zeitung stehen oder nicht, bekomme ich ein tiefes Gefühl von Zufriedenheit und dieses Gefühl ist unersetzbar“, sagt Barbara Neßler.
Psychotherapie auf Krankenschein
„Insgesamt erleben wir keine einfache Zeit. Von der Klimakrise, wo es um nichts Geringeres als um die Überlebensfrage geht, bis hin zur Teuerungskrise. Klar ist, dass vor allem jene darunter leiden, die es davor schon nicht einfach hatten. Darum ist es mir als Familiensprecherin so wichtig, dass wir Familien so gut wie möglich unterstützen und nicht noch mehr in die Armutsfalle abrutschen lassen, aus der sie nur schwer wieder rauskommen“, so die Politikerin. Gleichzeitig würde man bemerken, dass es vielen Menschen derzeit auch psychisch nicht gut gehe. „Wir müssen verstehen, dass das Leben mit einer psychischen Erkrankung keine Schwäche ist, sondern im Gegenteil viel Kraft kostet. Hier führt kein Weg an Psychotherapie auf Krankenschein vorbei“, meint die gebürtige Dornbirnerin.
Tourismus neu gedacht
Als Tourismussprecherin setzte sie sich dafür ein, in diesem Bereich wieder Pioniere zu werden und Tourismus neu zu denken. Ihr Ziel: Ein Tourismus, unter dem die Natur nicht leidet, von dem die Bevölkerung profitiert und der Wertschöpfung im Sinne von Qualität statt Quantität generiert. „Um ein Beispiel aus meiner Tiroler Heimat zu nehmen: Der Kaunertaler Gletscher schmilzt im Zuge der Erderwärmung dahin, sodass Schifahren vor und nach der Wintersaison nicht mehr möglich ist. Nun gibt es auch ein Problem mit der Liftanlage, weil die Stützen aufgrund der Eis- und Schneeschmelze nicht mehr stabil stehen. Was wird nun überlegt? Die Liftstützen zu versetzen, damit es möglichst gleich weitergehen kann wie bisher. Das ist teuer, aber nicht nachhaltig, denn wir haben Prognosen, dass in ein paar Jahrzehnten die Alpengletscher weitgehend abgeschmolzen sein. Anstatt zu überlegen, wie sinnvoll in einen zukunftsträchtigen Tourismus investiert werden kann, fließen die Ressourcen aber in naturschädigende Maßnahmen, die keine Zukunft haben“, mahnt Neßler.
Gesetze gegen das Gift im System
Leider sei das politische Klima wesentlich rauer geworden und vielen Politikern gehe es um schnelle Schlagzeilen, anstatt zusammen daran zu arbeiten, wie gemeinsam Verbesserungen umgesetzt werden könnten. „Für mich ist wichtig, dass wir etwas weiterbringen und uns nicht in internen Machtkämpfen verlieren“, meint die Nationalrätin, deren Engagement von Gerechtigkeit, Empathie und Feminismus geprägt ist. Um das schlechte Image der Politik zu bekämpfen, setzt sie sich für Gesetze ein, „die das Gift aus dem System bekommen, im Sinne von Transparenz und Antikorruption. Daran arbeiten wir.“ Im persönlichen Gespräch geht sie auf Wünsche und Sorgen der Bevölkerung ein, denn: „Nur wenn wir wirklich zuhören, werden wir verstehen, was die Leute beschäftigt. Und dabei können wir auch vermitteln, dass wir nicht alle so sind, wie viele denken.“
Foto: Die Grünen