Die Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG über den Mehrwert von Kooperationen, wie man Frauen für MINT-Berufe begeistern kann und Mikroelektronik aus Österreich.

 

„Das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld war sehr herausfordernd, das spüren die Menschen, das spüren wir als Unternehmen. Umso wichtiger ist es, dass wir als Infineon an weltweit relevanten Themen arbeiten, die nachhaltige Wachstumstreiber sind: Mobilität, Energieeffizienz und Lösungen für das Internet der Dinge. Damit bieten wir mit der Mikroelektronik wirksame technologische Antworten auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie die Klimawende. Das ist eine globale Aufgabe, bei der alle zusammenarbeiten müssen, um erfolgreich zu sein“, so die Infineon-Managerin, die darauf verweist, dass Infineon Austria eine der großen industriellen Erfolgsgeschichten Österreichs ist.

„In 50 Jahren haben wir uns von einer verlängerten Werkbank zu einem der forschungsstärksten Unternehmen Österreichs entwickelt. Als Leitbetrieb beschäftigen wir über 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sechs Standorten von Wien bis Innsbruck. Mit den Erweiterungen der letzten Jahre, allen voran unserer Chipfabrik für Leistungselektronik, in der wir so genannte Energiesparchips herstellen, sind wir heute sowohl im Infineon-Konzern als auch in Österreich ein wichtiger Player, der das Mikroelektronik-Ökosystem in Österreich wesentlich mitgestaltet und zukunftsorientierte Arbeitsplätze und Wertschöpfung für alle schafft. Mit unseren Lösungen und Technologien bieten wir einen großen Hebel für die zukunftsentscheidenden Themen Dekarbonisierung und Digitalisierung“.

Wichtiger Chip-Produzent

Mikrochips sind das Herzstück digitaler Anwendungen und mittlerweile entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg ganzer Kontinente. Alle Volkswirtschaften investieren massiv, um eine möglichst hohe strategische Autonomie in dieser weltweit relevanten Schlüsseltechnologie zu erlangen.

Europa hat mit dem „EU Chips Act“ ein Instrument geschaffen, das dem Kontinent eine Vorreiterrolle in Stärkefeldern wie Leistungselektronik, Sensorik sowie bei elektronischen Systemen für Datensicherheit und Sicherheitslösungen verschaffen kann.

„Man mag es kaum glauben, aber die österreichische Mikroelektronik-Branche ist im europäischen Vergleich wirklich gut aufgestellt: Gemessen an der Einwohnerzahl sind wir in diesem Zukunftsfeld die Nummer 1 bei Wertschöpfung, Beschäftigung und Investitionen in Forschung und Entwicklung. Auch in absoluten Zahlen liegen wir unter den Top 3 und 4 in Europa“, so Herlitschka. Und Österreich arbeitet weiter daran, diese Spitzenposition auszubauen: Die Bundesregierung hat im Oktober angekündigt, den Ausbau der heimischen Mikroelektronikindustrie in den nächsten sieben Jahren im Rahmen der Möglichkeiten des EU-Chips-Acts mit knapp drei Milliarden Euro zu fördern.

Technologien aus Österreich für die ganze Welt

Die Mikroelektronik hat Auswirkungen auf nahezu alle Anwendermärkte. Rund 50 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung hängen heute direkt oder indirekt von der Halbleiterindustrie ab. Technologien aus Österreich begleiten uns alle im Alltag: Ob im Smartphone, im Zug, in Wind- und Photovoltaikanlagen, im Kühlschrank, im Roboter, im Reisepass oder in der Kreditkarte.

Die Halbleiterproduktion wird derzeit weltweit massiv ausgebaut, Investitionen in Forschung und Entwicklung werden forciert. Dafür braucht es viele kompetente und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - sie sind der Schlüssel zum Erfolg. Der globale Wettlauf um Wettbewerbsfähigkeit geht daher Hand in Hand mit Investitionen in Aus- und Weiterbildung. Andererseits geht es aber auch darum, alle Menschen digital fit zu machen, Ängste zu nehmen und den Nutzen klar aufzuzeigen, im Alltag wie im Berufsleben: In Österreich setzt sich dafür beispielsweise die Initiative „Fit4Internet“ aktiv ein.

Mehr Leistung und weniger Energieverbrauch

Infineon Austria hat im Jahr 2023 zwei große europäische Forschungsprojekte gestartet. Im Mittelpunkt steht der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, sozusagen der Ersatz von Rohstoffen und Energie durch Intelligenz. Also „mehr aus weniger“ zu machen und das gemeinsam mit 98 Partnern aus ganz Europa.

„In einem Projekt entwickeln wir die nächste Generation energiesparender Chips mit dem Halbleitermaterial Galliumnitrid. Die neuen Chips bringen mehr Leistung und verbessern die Energieeffizienz um 30 Prozent. Hochgerechnet können wir damit weltweit 218 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Zum Vergleich: Das entspricht mehr als dem dreifachen jährlichen CO2-Ausstoß Österreichs. Damit leisten wir einen enormen Beitrag zum Klimaschutz. In einem zweiten Projekt geht es um künstliche Intelligenz und wie wir durch intelligente Datenvernetzung die Effizienz in der Produktion und den Ressourcenverbrauch optimieren können“, sagt Sabine Herlitschka.

Kooperationen einen echten Mehrwert für alle Seiten bringen und heute unverzichtbar sind. „Der Austausch von Wissen, Ressourcen und Erfahrungen führt zu besseren Lösungen. Hier zwei Beispiele, die die Bandbreite der Kooperationen aufzeigen: Wir kooperieren mit vielen Höheren Technischen Lehranstalten (HTLs) in Österreich und haben dort sogenannte „Smart Learning Classes“ etabliert. Durch den Austausch mit den Schülern und den Einblick in die Praxis, gepaart mit neuen digitalen Methoden und Formaten, wird ein innovativer Bildungsansatz gelebt. Auf internationaler Ebene setzen wir derzeit im Rahmen eines europäischen Förderprogramms Kooperationen mit den Universitäten Zagreb, Sophia und Ljubljana um. Hier geht es darum, den MINT-Talentepool in Europa insgesamt zu stärken“, so die Managerin, die nicht vergisst, darauf hinzuweisen, dass Fachkräfte dringend gesucht werden.

Fachkräfte dringend gesucht

Allein in der Elektronik und Informationstechnik fehlen laut Fachverband in Österreich bereits heute rund 14.000 Fachkräfte. „Diese Lücke wird sich auch aufgrund der demografischen Entwicklung weiter vergrößern. Deshalb tun wir als Infineon sehr viel, um jungen Menschen, vor allem auch Frauen, bei der Ausbildungswahl zu vermitteln, wie spannend und zukunftsrelevant Technik ist. Das sind Berufe mit einem hohen Sinngehalt. Wir brauchen mehr denn je technische Fachkräfte für das Gelingen der Klima- und Energiewende, für die Gesundheits- und Verkehrssysteme der Zukunft. Allein in den letzten Jahren hatten wir Kontakt zu über 100.000 jungen Menschen, angefangen bei den MiniLabs in unseren Kindertagesstätten, Kooperationen mit Schulen über Praktika, Master-, Bachelor- oder Doktorarbeiten bis hin zu verschiedensten Initiativen mit Technischen Universitäten und Fachhochschulen. Um Frauen noch stärker für MINT-Fächer zu begeistern, die tollen Jobchancen aufzuzeigen und Vorbilder vor den Vorhang zu holen, vergeben wir heuer zum zweiten Mal gemeinsam mit dem ORF den Frauenförderpreis für Digitalisierung und Innovation.“

Foto: Infineon Austria

Seit Mai 2023 ist die vormalige IBM Generaldirektorin Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich. Ein ABW-Interview über Nachhaltigkeit, Wachstumspotentiale und die Bedeutung von Ökosystemen.

 

Sie sind seit mai 2023 Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich – Ihr bisheriges Resümee?

Die letzten Monate sind sehr schnell vergangen. Dies hängt natürlich damit zusammen, dass es mir ein Anliegen ist, rasch einen tiefen Einblick in die Bedürfnisse unserer Kunden zu bekommen, in das darauf aufbauende Siemens-Portfolio und besonders auch die Teams dahinter kennen zu lernen. Was ich bis jetzt gesehen habe und wen ich bis jetzt kennen lernen durfte hat mich sehr beeindruckt. 

In welchen Bereichen sehen Sie das größte Wachstumspotential in den kommenden Jahren? 

Unsere Kunden stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl auf dem globalen Markt als auch in ihren spezifischen Industrien auftreten können. Die rasche technologische Entwicklung erfordert eine kontinuierliche Anpassung durch neue innovative Lösungen; wir alle stehen vor der Aufgabe, unsere Energie- und Ressourceneffizienz zu verbessern und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Das Wachstumspotential sehe ich darin, diese Aufgabe durch den Einsatz von digitalen Technologien zu lösen. Siemens ist in all diesen Bereichen – Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit – optimal positioniert. Auch wir werden uns in den kommenden Jahren weiterentwickeln und wachsen. 

Die Energiewende ist ein großes Thema in Europa. Wie positioniert sich Siemens in Bezug auf erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien?

Die Energiewende findet zu einem großen Teil in den Verteilernetzen statt. Hier sind die Anlagen für erneuerbare Energien angeschlossen, ebenso eine zunehmende Zahl steuerbarer Verbraucher wie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Speicher. Durch den höheren Anteil der Stromerzeugung aus Wind und Sonne ändern sich die Energieflüsse im Stromverteilernetz nicht nur abhängig von der Lastsituation, sondern auch von der Wetterlage. Daher ist es erforderlich, die klassischen Strom-„Einbahnstraßen“ bedarfsgerecht mit digitaler Intelligenz auszustatten und zu aktiven, „gegenverkehrstauglichen“ Smart Grids umzubauen. Hier setzen wir bei Siemens an. So kann auch bei hochvolatiler Einspeisung ein sicherer und stabiler Netzbetrieb sowie mehr Flexibilität gewährleistet und gleichzeitig die Netzausbaukosten begrenzt werden. Laut Studien kann der zusätzlich notwendige Netzausbau um mehr als 30% reduziert werden, wenn man genau wüsste, wie viel Strom zum jeweiligen Zeitpunkt wo gebraucht wird.

Digitalisierung und Industrie 4.0 sind zentrale Themen in der Industrie. Wie setzt Siemens AG Österreich Innovationen in diesen Bereichen um? 

Mit dem Einsatz unserer Technologien – von künstlicher Intelligenz, 5G, Simulationstools oder Datenanalytik bis hin zu industriellen Edge-Lösungen – verschmelzen wir die reale Welt der Maschinen mit der digitalen Welt der eingesetzten Technologien zu einem kontinuierlichen Datenstrom. Dabei spielt der Digitale Zwilling eine wichtige Rolle. Er sammelt Daten über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts - vom ersten Konzept über die Produktion bis zu dessen Einsatz. Unsere Zukunftstechnologien ermöglichen, diese Daten zu verstehen und die endlichen Ressourcen viel effizienter zu nutzen. Im Bereich der Industrie sprechen wir vom „Digital Enterprise“. Ziel ist, die riesigen Datenmengen, die im industriellen Internet der Dinge entstehen, zu erfassen, zu verstehen und zu nutzen. Ein echtes Digital Enterprise kann Daten so verwenden, dass es dank wertvoller Erkenntnisse schnelle und richtige Entscheidungen treffen und erstklassige Produkte effizient produzieren kann. 

Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie sich in den nächsten fünf Jahren gegenübersehen? 

Wir haben bereits die wesentlichen Herausforderungen angesprochen. Dafür brauchen wir innovative Köpfe. Der Arbeitskräftemangel und der demografische Wandel sind bereits ein großes Thema. Wir alle sind heute ständig gefordert, neue Wege zu finden, um qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. Siemens positioniert sich meines Erachtens am Markt sehr gut. Wir suchen derzeit rund 200 Mitarbeitende, und freuen uns immer wieder, stets gute und hoch motivierte Personen zu finden. 

Es gibt Bemühungen, die Zusammenarbeit zwischen großen Unternehmen und Start-ups zu fördern. Gibt es solche Initiativen auch bei Siemens AG Österreich?

Angesichts der immer höheren Komplexität der geschäftlichen, aber auch gesellschaftlichen Herausforderungen, braucht es Partnerschaften. Heute ist kein Unternehmen mehr in der Lage allein die notwendigen Lösungen, Kapazitäten und finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Es braucht eine enge Zusammenarbeit. Wir sprechen bei Siemens von Ökosystemen, in die wir mittlerweile stark investieren. Sie gewähren uns, aber auch unseren Partnern, den Zugang zu notwendigem Fachwissen, Technologien und Ressourcen, um am Ende die digitale Transformation gemeinsam voranzutreiben. Wir arbeiten eng mit Universitäten zusammen oder stellen Unternehmen – von KMUs bis zu großen Unternehmen – laborähnliche Plattformen zur Verfügung, um neue Technologien zu testen und schlussendlich in ihren Produktionsprozess zu implementieren. 

Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs und welchen Einfluss hat diese auf Ihre Geschäftsstrategie? 

Ich bin generell Optimistin und blicke daher positiv in die Zukunft. Unsere heimische Wirtschaft ist derzeit durch die Rezession in der Industrie und dem deutlichen Rückgang in der Bauwirtschaft belastet. Wir sehen aber, dass unsere Produkte und Lösungen im Bereich der Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit weiterhin gefragt sind. Auch setzen wir weiterhin sehr stark auf Forschung und Entwicklungsaktivitäten rund um die Digitalisierung und investieren bewusst und zielgerichtet in unsere Mitarbeitenden. 

Welche Technologien oder Trends sehen Sie als besonders bahnbrechend für die Industrie in den kommenden Jahren? 

Die Zukunft liegt für uns in der Verbindung der realen mit der digitalen Welt und – darauf aufbauend – in der Nutzung der Daten des Industrial Internet of Things. Daten werden für die produzierende Industrie, wie auch für Infrastruktur- und Gebäudebetreiber, immer relevanter. In jedem Fertigungsprozess, beim Betreiben von Gebäuden oder im Energienetz werden Daten erzeugt. Wertvolle Daten, die es zu nützen und einzusetzen gilt, um effizienter, nachhaltiger und qualitätsvoller zu produzieren oder eine Infrastruktur effizienter zu betreiben. Weniger bahnbrechend, aber wunderbar effektiv, sind Partnerschaften als Trend, der bleiben wird.  Wir sehen die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Partnern in einem gemeinsamen Ökosystem als wesentliche Triebkraft für den Erfolg. 

Welche Ratschläge würden Sie jungen Frauen geben, die in MINT-Berufen Karriere machen möchten? 

Die Technologiebranche bietet eine Vielzahl an Chancen, vor allem auch für Frauen. Wichtig ist, sich durch Rollenbilder keine Grenzen in der Berufswahl zu setzen, sondern sich an eigenen Interessen, Fähigkeiten und Ansprüchen zu orientieren. 

Foto: Siemens Österreich

Zur Person 

Mag. Patricia Neumann hat am 1. Mai 2023 die Stelle als Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich angetreten. Sie ist für die Dauer von fünf Jahren bestellt. Vor ihrer neuen Rolle war sie mehr als 25 Jahre bei IBM, wo sie zuletzt den Software-Vertrieb für Daten, Künstliche Intelligenz und Automation in Europa, den Mittleren Osten und Afrika verantwortete. Neumann studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien und war in unterschiedlichen Executive Rollen bei IBM unter anderem in London, Mailand und Deutschland tätig. Nach ihrem mehrjährigen Auslandsaufenthalt kehrte sie mit ihrer Familie nach Wien zurück, wo sie die Geschäftsführung der IBM Österreich von 2017 bis 2021 innehatte.

Die Unternehmerin und ehemalige Politikerin leitet die Rabmer-Gruppe in zweiter Generation.

 

Warum sich Mitarbeiter in ihrem Unternehmen wohlfühlen und was dafür getan wird, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, verrät sie im ABW-Interview. 

Bei der Rabmer Gruppe setzt man seit 60 Jahren auf die Verbindung von Tradition mit laufender Innovation, sowie regionale Verankerung und internationale Aktivitäten. Produkte und Dienstleistungen werden ständig weiterentwickelt, um den sich verändernden Marktanforderungen und Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Darüber hinaus wird – sowohl im eigenen Unternehmen als auch bei den Umwelttechnologien – großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, um so gemeinsam mit den nationalen und internationalen Kunden dem Klimaschutz Rechnung zu tragen.

„Nicht zuletzt sind die Ausbildung, Förderung und Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter ein zentraler Bestandteil unserer Strategie. Unser engagiertes und gut ausgebildetes Team sowie das gute Betriebsklima sind wesentliche Faktoren für unseren Erfolg“, so Ulrike Rabmer-Koller, die das Unternehmen seit 2011 als alleinige Eigentümerin führt.
Ihren Arbeitsalltag beschreibt sie als geprägt von klaren Zielen, Effizienz und laufender Kommunikation. Als Geschäftsführerin ist es ihr sehr wichtig, die Vision des Unternehmens voranzutreiben und gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umzusetzen. Dabei sind Flexibilität und die Fähigkeit, sich an neue Gegebenheiten anzupassen und rasch Lösungen zu finden, von großer Bedeutung.

„Ich bin grundsätzlich ein sehr optimistischer Mensch und gehe jede Herausforderung auch so an. Wesentlich ist auch der regelmäßige Austausch mit meinem Team sowie unseren Partnern und Kunden“, so die Unternehmerin, die an ihren Mitarbeitern mehrere Eigenschaften sehr schätzt: „Zunächst sind Engagement und Leidenschaft für die Arbeit entscheidend. Meine Mitarbeiter bringen eine hohe Lernbereitschaft und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit im Team mit. Außerdem sind sie in der Lage, Verantwortung zu übernehmen und eigenständig zu arbeiten. Sie sind kommunikativ, teamorientiert, entwickeln Ideen, packen mit an und tragen aktiv zur positiven Unternehmenskultur bei. Ich habe zum Glück ein großartiges Team, mit dem es gelingt, die Herausforderungen zu Chancen zu machen.“  

Arbeitgeber für mehrere Generationen
Um eine offene Position zu besetzen und die besten Kandidaten anzusprechen, werden verschiedene Methoden angewandt: Dazu gehören gezielte Stellenausschreibungen auf verschiedenen Plattformen, die Nutzung von beruflichen Netzwerken und Empfehlungen, sowie eine Prämie, wenn bestehende Mitarbeiter neue Mitarbeiter werben. Neben der fachlichen Qualifikation ist es auch sehr wichtig, dass Kandidaten ins Team passen. Die Mitarbeiterbindung ist in der Rabmer-Gruppe von großer Bedeutung.

„Viele unserer Team-Mitglieder arbeiten schon länger als zehn, zwanzig, dreißig oder vierzig Jahre bei uns – von manchen sind mittlerweile sogar die Kinder und auch Enkelkinder bei uns tätig. Schlüsselfaktoren hierfür sind ein sehr familiäres Miteinander, die Förderung der beruflichen Weiterentwicklung, die Schaffung eines positiven Arbeitsumfelds, eine offene Kommunikation sowie die Anerkennung und Wertschätzung der. Darüber hinaus veranstalten wir regelmäßige Firmenevents und gemeinsame Ausflüge. So lernen sich die einzelnen Mitarbeiter auch abteilungsübergreifend besser kennen“, sagt Rabmer-Koller.

Für sie beeinflusst die Unternehmenskultur maßgeblich, wie sich Mitarbeiter in einem Unternehmen fühlen und wie gut sie sich mit den Unternehmenswerten identifizieren können. „Eine positive Unternehmenskultur fördert die Mitarbeiterbindung, da sie ein Gefühl der Zugehörigkeit und Motivation schafft. Bei der Rabmer Gruppe legen wir großen Wert auf eine offene, kooperative und respektvolle Kultur, die Innovation und persönliches Wachstum unterstützt.“ Trotz aller Job- Vorteile bleibt auch das oberösterreichische Unternehmen der ehemaligen ÖVP-Politikerin nicht vom Fachkräftemangel verschont.
Um diesem entgegenzuwirken, wird verstärkt in die Ausbildung und Weiterentwicklung der bestehenden Mitarbeiter investiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Lehrlingsausbildung. Bisher konnten bereits mehr als 100 Lehrlinge in unterschiedlichen Berufen ausgebildet werden. „Karriere mit Lehre“ wird jeden Tag gelebt. Mehrere Führungskräfte haben bei der Rabmer-Gruppe als Lehrlinge begonnen und durch stetige Weiterbildung Karriere gemacht.

Struktur und Planung verhindern Stress
Nur wer gerne arbeitet, arbeitet auch gut. Zu viel Stress macht krank und beeinflusst die Arbeitsleistung erheblich, das weiß auch Rabmer-Koller. „Wir bieten daher die Möglichkeit zu flexiblen Arbeitszeiten und ermutigen zu genügend Pausen. Wichtig sind auch strukturierte Arbeitsabläufe und gezielte Projektplanungen. Offene Kommunikation und das Angebot von Unterstützung bei persönlichen Herausforderungen sind ebenfalls Teil unserer Firmenphilosophie.“ Und welchen Karrieretipp hat die Unternehmerin für unsere Leserinnen?

„Mein Rat an Frauen, die eine erfolgreiche Karriere anstreben, ist, an sich selbst zu glauben und selbstbewusst sowie voller Leidenschaft ihre Ziele zu verfolgen. Suchen Sie sich Mentoren und Vorbilder, die Sie unterstützen können, und setzen Sie sich klare berufliche Ziele. Seien Sie bereit, Verantwortung zu übernehmen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Netzwerken Sie aktiv und nutzen Sie Ihre Stärken, um sich in Ihrem Arbeitsumfeld zu behaupten. Denken Sie daran, dass Sie genauso fähig sind wie jeder andere, eine erfolgreiche Karriere aufzubauen.“

Zum Unternehmen

Die Rabmer Gruppe ist ein oberösterreichisches Familienunternehmen in zweiter Generation – 1963 von Josef & Maria Rabmer gegründet und seit 2002 von deren Tochter Ulrike Rabmer-Koller geführt. Die Tätigkeitsbereiche umfassen: Umwelttechnologie, Hoch- und Tiefbau, Altbausanierung, Holzbau & Zimmerei, Malerei & Bodenbeschichtungen, Immobilien, Erdbewegungen & Transporte sowie kommunale Dienstleistungen.

Foto: Rabmer-Gruppe

Warum in Europa mehr Halbleiter und Mikrochips hergestellt werden müssen und wie Frauenförderung funktionieren kann, weiß die Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria.

 

Was macht den Erfolg von Infineon aus?

Mit unseren Energiesparchips bieten wir essenziellen Bausteine für eine klimaneutrale und digitalisierte Welt.Erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarstrom, die Elektromobilität, Rechenzentren und die zunehmende Bedeutung der Sicherheit in einer vernetzten Welt – all diese Themen brauchen Halbleiter. Die hohe Nachfrage unterstreicht den strategischen Wert einer regionalen Produktion wie unserer in Villach. Gleichzeitig setzen wir kontinuierlich auf Forschung und Entwicklung sowie die neuen Halbleitermaterialien Siliziumkarbid und Galliumnitrid. Sie können Energie noch effizienter wandeln und bringen einen weiteren Schub an Energieeffizienz und CO2-Einsparung. Eines hat sich bestätigt: Infineon ist strategisch gut aufgestellt und bietet Lösungen für eine nachhaltige Zukunft.

Frauenförderung ist ein wichtiges Thema für Infineon. Was tut das Unternehmen in diesem Bereich?

Diversität ist ein unbestrittener Erfolgsfaktor, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Frauen sind heute so gut ausgebildet wie nie zuvor. Es braucht daher entsprechende Rahmenbedingungen und Angebote. Wir bieten sie. Zum interessanten Job mit vielen Karrieremöglichkeiten sind bei uns Chancengleichheit, flexible Arbeitszeiten, Aus- und Weiterbildungen auch online, Homeoffice und Teilzeit-Möglichkeiten, Kinderbetreuung genauso selbstverständlich wie Gesundheitsförderprogramme und die Unterstützung bei der Ansiedelung. Es geht uns aber auch um das Aktivieren und Begeistern für Technik. Das tun wir beim „Girls Day“ für junge Mädchen bis hin zum „Frauen-Förderpreis für Digitalisierung und Innovation“. Wir haben ihn 2022 erstmalig gemeinsam mit dem ORF gestartet, um die Leistungen von Frauen aus unterschiedlichsten MINT Anwendungsbereichen vor den Vorhang zu holen. Die Resonanz war sehr groß und zeigt das Potenzial von Frauen in der Technik. 

Viele Mikrochips kommen aus dem asiatischen Raum, entsprechend groß ist die Abhängigkeit von den Herstellern. Wie kann diese einseitige Abhängigkeit abgebaut werden?

Halbleiter und Mikrochips sind strategische Schlüsseltechnologien für viele Anwendungen und Industrien. Mit dem Chips Act hat Europa die Chance, souveräner und handlungsfähiger zu werden. Europa befindet sich in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Hinsicht in einem globalen Wettbewerb. Der Chips-Act ist ein richtiger und wichtiger Schritt, um in Europa ein Halbleiterökosystem auf globalem Spitzenniveau zu schaffen und einseitige Abhängigkeiten abzubauen. Jetzt gilt es, rasch umzusetzen. Die USA investieren 52 Milliarden Dollar, China 150 Milliarden Euro. Und Europa 43 Milliarden.

Ein Großteil soll aus nationalen Mitteln kommen, was besonders für kleine EU Mitgliedsländer schwierig ist. Umso wichtiger es, dass die Mitgliedsländer nicht nur im Eigeninteresse agieren. Bei den inhaltlichen Schwerpunkten braucht es die Förderung der gesamten Innovationskette, von der Forschung über das Chipdesign, Software, Produktion als auch die europäischen Abnehmermärkte. Europa ist dann erfolgreich, wenn wir auf Innovation, Forschung und Technologie setzen. Und es braucht die nötigen Fachkräfte.  

Ihre Wünsche für 2023?

Dass wir den Klimawandel, die Energiewende und die Veränderung unserer Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit aktiv angehen. Ich wünsche mir, dass wir als Einzelne und noch viel mehr als Gesellschaft wieder die Zuversicht entwickeln und stärken, die Aufgaben unserer Zeit gut bewältigen zu können. Es geht mir um die „Can do“ Haltung als Gegenbewegung zu der weitverbreiteten negativen Sicht auf die Welt. Wir hatten noch nie so viel Wissen und technologisches Know-how wie heute. Technologie und Innovation leisten ganz zentrale Beiträge. Wir können auch diese große Aufgabe gut lösen, wenn wir sie gemeinsam und fokussiert angehen. Bei Infineon geben wir täglich ein Beispiel dafür, mit unseren Produkten, Technologien und unserem Verhalten, mit dem wir zu einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft beitragen. Es geht also um das konkrete positive Tun.

Foto: Infineon Austria

Im Juli des Vorjahres hat sie die Geschäftsführung des Fachverbandes Metalltechnische Industrie (FMTI) übernommen. ABW im Gespräch mit der Juristin.

 

Der FMTI zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich. Die 1200 Mitgliedsunternehmen sind überwiegend mittelständisch strukturiert und kommen aus ganz unterschiedlichen Industriezweigen: Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren, Gießerei – und genauso vielfältig sind auch ihre Bedürfnisse.

„Meine Aufgabe ist es, gemeinsam mit meinem großartigen Team unsere Mitgliedsunternehmen bestmöglich darin zu unterstützen, am und vom Standort Österreich aus erfolgreich zu sein. Dazu gehören die richtigen Rahmenbedingungen in den verschiedensten Politikbereichen, z.B. Arbeitsmarkt, Aus- und Weiterbildung, Forschung/Entwicklung/Digitalisierung oder das Megathema Umwelt- und Energie. Hier gemeinsam Ziele und Initiativen zu entwickeln und koordiniert umzusetzen, ist eine meiner Hauptaufgaben – und auch die, die mir mit am meisten Spaß macht“, sagt Sabine Hesse.

Besonders reizt sie das Potential, das in diesem Job steckt. Die Vielfalt der Themenbereiche, in denen etwas bewegt werden kann. Die Möglichkeit, gemeinsam Neues zu schaffen - mit ganz unterschiedlichen Menschen. „85 Prozent unserer Mitglieder sind Familienunternehmen, die seit Generationen in den Regionen verwurzelt sind. Und gleichzeitig sind viele von ihnen Weltmarktführer in einem der High Tech Bereiche der Industrie. Das sind absolut beeindruckende Persönlichkeiten. Mit diesen an (Zukunfts-)Themen zu arbeiten, das macht einfach Spaß“, so die Juristin. 

Raum für Ideen

Österreich müsse als Industriestandort erhalten und gestärkt werden, davon ist Hesse überzeugt. Eine starke Industrie schaffe Wohlstand und Sicherheit – und sie habe die technologischen Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft. Wer, wenn nicht die Industrie, solle so – im wahrsten Sinne des Wortes - brennende Themen wie die Energie- und Klimapolitik wirklich umsetzen?

„Ziele festsetzen ist das eine, sie umzusetzen ist die wirkliche Mammutaufgabe. Dafür braucht es technologische Lösungen und dafür brauchen wir die besten Leute, kreative Köpfe jeden Alters, die uns helfen, das umzusetzen. Wir brauchen Raum für Ideen, gut ausgebildete und engagierte Fachkräfte und politische Rahmenbedingungen, die es uns erlauben, die genannten Potentiale voll auszuschöpfen“, sagt die Geschäftsführern, die sich für das kommende Jahr vor allem eines wünscht: Eine epidemiologische Situation, die keine mehr ist.  

Foto: FMTI

Rekordergebnisse trotz Pandemie, innovative Energiespar-Konzepte und der Start einer neuen Chipfabrik in Villach – die Managerin blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück.

 

Ihr Résumé des Geschäftsjahres 2021?

Es war ein besonderes Jahr, in jeder Hinsicht - die Pandemie, die voranschreitende Digitalisierung, die dadurch starke weltweite Nachfrage nach Mikrochips, als auch die Verwerfungen in den Lieferketten. Der Infineon Konzern hat agil, flexibel und pragmatisch gehandelt und unter all diesen Herausforderungen ein Rekordergebnis erzielt.

Ein Highlight war sicher die die Eröffnung unserer neuen Hightech Chipfabrik in Villach mit der gleichzeitigen Stärkung der Forschung und Entwicklung. Wir schaffen damit hochqualifizierte Arbeitsplätze und zeigen, dass auch in der globalen und wettbewerbsintensiven Mikroelektronik Branche Produktion und Forschung aus Österreich und aus Europa heraus machbar ist. Eines hat sich bestätigt: Infineon ist strategisch gut aufgestellt und bietet Lösungen für eine digitale und nachhaltige Zukunft.

Stichwort „Nachhaltigkeit“: Was tut Infineon in diesem Bereich?

Durch unsere Energiesparchips als auch durch unser verantwortungsvolles Wirtschaften leisten wir einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und zur Energiewende. Kern unserer Tätigkeit in Österreich ist es, sogenannte Energiesparchips zu entwickeln und herzustellen. Sie ermöglichen es, den Strom intelligent und verlustarm zu erzeugen, zu transportieren und den Stromverbrauch in den Anwendungen zu reduzieren – sei es im Smartphone, bei der LED-Beleuchtung, im Auto, bei Industrierobotern oder in Haushaltsgeräten. Effizienz ist die größte Energieressource um Energie zu sparen und den CO2 Ausstoß zu verringern. Wir geben damit konkrete und vor allem signifikante Antworten auf die Klimakrise. 

Dabei nutzen wir auch selbst digitale Technologien, Stichwort „Industrie 4.0“, um Energie zu sparen, effizienter und auch ressourcenschonender zu sein. Wir konnten damit bislang bereits rund 52 GWh an Energie einsparen, umgerechnet sind das 12.000 Tonnen CO2 durch Energieeffizienz. Im Sinne einer intelligenten Kreislaufwirtschaft arbeiten wir beispielsweise daran, grünen Wasserstoff vor Ort herzustellen und nach dem Einsatz in der Mikrochip-Produktion für den Antrieb des öffentlichen Verkehrs bereitzustellen.

Damit schließt sich der Kreis: Vom nachhaltigen Strom zur nachhaltigen Mobilität. Zudem haben wir mit dem betrieblichen Programm „Green Way“ eine interne Initiative, die umweltgerechte Mobilität und nachhaltiges Handeln aufzeigt und auch fördert. Gerade unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten dazu mit ihrem Engagement, der Bereitschaft zu Innovation und Weiterentwicklung einen besonderen Beitrag. Denn gelebte Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch Zukunftsfähigkeit – in jeder Hinsicht.

Fachkräftemangel ist auch in Ihrer Branche ein Thema – was kann man dagegen tun?

Der Digitalisierungsschub und die weltweite Chipknappheit haben gezeigt, wie wichtig die Mikroelektronik insgesamt ist. Kompetenzen in diesem Bereich sind für Europa daher strategisch bedeutend, um zukünftig „ungesunde“ Abhängigkeiten zu vermeiden. Dazu braucht es intelligente Instrumente auf sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene, um Forschung, Technologie, Innovation und vor allem auch die Bildung zu stärken. 

Denn der Mangel an technischen Fachkräften hat sich in der Krise verschärft und wird zum limitierenden Faktor. Wir sind seit langem aktiv, um im globalen Wettbewerb die besten Köpfe für uns zu gewinnen. Und wir engagieren uns, wenn es darum geht die Begeisterung und das Interesse junger Menschen - vor allem auch Mädchen und Frauen - an Technik so früh wie möglich zu fördern.

Technik und Naturwissenschaften bieten hochattraktive Chancen, um an Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen für die Zukunft unseres Planeten zu arbeiten. Deshalb ist es so wichtig, dass die Politik ein zukunftsorientiertes Bildungsangebot schafft, das mit neuen Formaten, Praxisnähe und Vielfalt optimal auf die Arbeitswelt vorbereitet. Investitionen in Bildung sind Zukunftsinvestitionen genauso wie Forschung, Entwicklung und die digitale Infrastruktur.

Im September 2021 wurde die Chipfabrik in Villach eröffnet – welche langfristigen Ziele werden damit verfolgt?

Der Produktionsstart des 1,6 Milliarden Euro Investitionsprojektes war eine echte Punktlandung. Durch eine starke Teamleistung haben wir gezeigt, dass wir trotz einer globalen Pandemie und der weltweit starken Nachfrage nach Leistungshalbleitern liefern können – sogar drei Monate früher als geplant.

Die jetzt in Villach produzierten Halbleiter kommen in zahlreichen Anwendungen wie in Elektroautos, Rechenzentren, Solar- und Windenergie zum Einsatz. Angesichts der beschleunigten Elektrifizierung und Digitalisierung erwarten wir, dass der Bedarf nach energieeffizienten Technologien in den kommenden Jahren weiter zunimmt. Durch die Erweiterung unserer Fertigung als auch unserer Forschungs- und Entwicklung sind wir für die Zukunft gut aufgestellt und können unseren Beitrag zum Green Deal und zur Energiewende leisten. 

Ihre Wünsche und Ziele für 2022? 

Allen voran gilt es jetzt unsere neue high-tech Chipfabrik sukzessive hochzufahren als auch unsere Forschung- und Entwicklung weiter zu stärken. Dazu bieten wir hochattraktive Chancen für qualifizierte technische Fachkräfte – aktuell haben wir über 230 Jobs ausgeschrieben, Tendenz steigend. Als Infineon Team wollen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, um mit Know-how, Innovation und intelligenten Technologien echte Lösungen für die so wichtigen Umwelt-, Energie- und Nachhaltigkeitsthemen zu liefern. Heute – morgen und darüber hinaus. 

Foto: Infineon Austria

Im März 2021 hat sie die Geschäftsführung des Forums mineralische Rohstoffe übernommen, eine Plattform, die die Interessen von 46 industriellen und 70 gewerblichen Unternehmen vertritt.

 

„Diese neue berufliche Herausforderung ist für mich natürlich eine tolle Chance, meine eigenen Vorstellungen umzusetzen und weiterzuentwickeln. Obwohl ich diese Rolle in einer sehr herausfordernden Zeit übernommen habe, in der das gewohnte Arbeiten mit Präsenzterminen, Veranstaltungen oder Betriebsbesuchen nicht immer möglich war, macht mir mein neuer Job als Geschäftsführerin aufgrund der Vielfalt an Aufgaben sehr viel Spaß. Im Zentrum meiner Tätigkeit steht die Vertretung der Interessen unserer 117 Mitgliedsbetriebe, die Sand, Kies und Naturstein in Österreich gewinnen. Wir konnten heuer wichtige Themen erfolgreich vorantreiben und umsetzen“, so Dr. Gradischnig, die davon überzeugt ist, dass eine nachhaltige Versorgungssicherheit der österreichischen Bevölkerung mit mineralischen Rohstoffen ein überaus herausforderndes Thema sei, welches vor allem auf politischer Ebene vorangetrieben und geklärt werden müsse.

„In diesem Jahr haben wir die Österreichische Rohstoffstrategie 2030, die Biodiversitätsstrategie 2030+ und das Thema der Kreislaufwirtschaft erfolgreich mitgestaltet“, sagt die promovierte Juristin, die es besonders schätzt, mit Menschen aus den verschiedensten Bereichen – wie Rohstoffe gewinnenden Unternehmen, Ministerien, Verwaltung, Behörden, NGOs oder der Wissenschaft, auf nationaler und europäischer Ebene – arbeiten zu dürfen.

Wir alle benötigen mineralische Rohstoffe

„Für mich ist die Bewusstseinsbildung zur Notwenigkeit der Rohstoffgewinnung und der Versorgungssicherheit mit mineralischen Rohstoffen aus der Region für die Region ganz zentral. Jeder erwartet eine gut gewartete Infrastruktur aus Straßen, Gehwegen, Bauten oder viele wollen ihr eigenes Haus bauen. Aber die Gewinnung der dafür nötigen Baurohstoffe soll möglichst weit weg stattfinden. So funktioniert das aber nicht. Nicht nur zur Schonung der Umwelt, sondern vor allem auch aus Kostengründen werden mineralische Baurohstoffe regional gewonnen und maximal 25 Kilometer zu ihrem Einsatzort transportiert. Das der Bevölkerung zu erklären und nahe zu bringen, sehe ich als eine meiner größten Herausforderungen in den kommenden Jahren“, sagt die gebürtige Steirerin.

Auch die Themen Versorgungssicherheit und Lagerstättenschutz, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität sowie Aus- und Weiterbildung stünden weit oben auf ihrer Agenda. Für das kommende Jahr wünscht sie sich eine rasche Entspannung der Corona-Situation und dass bald wieder ein gemeinsames normales Arbeiten möglich sei. Als Geschäftsführerin des Forums mineralische Rohstoffe ist es ihr Ziel, die Akzeptanz der mineralischen Rohstoffgewinnung zu erhöhen und die Solidarität in der Bevölkerung zu verbessern. „Denn jeder von uns benötigt Tag für Tag 33 kg mineralische Rohstoffe – in ganz Österreich sind dies rund 100 Millionen Tonnen pro Jahr“, so Gradischnig abschließend. 

Foto: Lukas Lorenz

Die Logistikexpertin ist seit Oktober Geschäftsführerin für die Bereiche Betrieb und Vertrieb der Hafen Wien-Tochter WienCont verantwortlich und will den weiteren Erfolgsweg mitgestalten.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihr neues Aufgabengebiet.

Seit dem 1. Oktober 2021 habe ich die Funktion der technischen Geschäftsführerin der WienCont Container Terminal GmbH übernommen und werde mich als Logistikexpertin in Zukunft verstärkt den Bereichen Vertrieb und Betrieb des größten österreichischen trimodalen Terminals widmen.

Was macht für Sie den Reiz der Logistikbranche aus?

Meine berufliche Laufbahn hat mich durch viele Bereiche des Logistiksegments geführt - einen Sektor, der an Vielfältigkeit und interessanten Herausforderungen kaum zu überbieten ist. Mein besonderes Interesse galt immer dem sogenannten Intermodalverkehr, in dem man mit allen Arten von Verkehrsträgern - Schiffen, Bahn, LKW’s - und mit Menschen in der ganzen Welt zu tun hat. Es freut mich, in meine neue Tätigkeit meine Erfahrung und mein Netzwerk einbringen zu können und im Rahmen dieser Position daran mitzuarbeiten, dass unser Unternehmen den steigenden Anforderungen des Logistikmarktes als leistungsstarkes Trimodal-Terminal mit einem zeitgemäßen, attraktiven Serviceportfolio entspricht. Die ambitionierten Klimaziele und die aktuell positive Marktentwicklung erfordern, dass WienCont ausreichende Kapazitäten und Ressourcen bereitstellt und die Infrastruktur unseres Terminals für das prognostizierte Wachstum der kommenden Jahre fit bleibt. Meine Position ermöglicht mir, den bereits eingeschlagenen, erfolgreichen Weg dieses Wiener Vorzeigeunternehmens mitzugestalten und gemeinsam mit einem professionellen, hochmotivierten Team motiviert weiterzugehen. Wir können einen wesentlichen Beitrag zum #greendeal leisten - das ist mir wichtig und macht mir große Freude.

Ihre Wünsche und Ziele für 2022?

Ich möchte weiterhin den unternehmerischen Erfolg der WienCont mit verantwortungsvollem Handeln verbinden und wesentliche Themen, wie die Digitalisierung und aktiven Einsatz für die Erreichung der Klimaziele vorantreiben. Die Entwicklung des größten, österreichischen Trimodalterminals auch im kommenden Jahr unterstützen, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein. Es geht bereits jetzt um Lösungen für die klimaverträgliche Mobilität von morgen.

Foto: WienCont

Die Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG,DI Dr. Sabine Herlitschka, MBA, blickt zuversichtlich in die Zukunft, denn energieeffiziente Chips sind speziell in Krisenzeiten systemrelevant.

 

Wie verlief das Geschäftsjahr für Infineon bisher?

2020 ist durch die Corona-Pandemie eine Belastungsprobe für uns alle. Infineon ist bislang gut zurechtgekommen und gleichzeitig entwickeln wir unser Unternehmen für die Zukunft weiter – auch wenn die Lage herausfordernd bleibt. Die Kurzarbeit in der Fertigung konnten wir vorzeitig beenden, um die Zeit der schwächeren Auslastung für Schulungen und Anpassungen zu nutzen.

Der Bau unserer Chipfabrik in Villach läuft planmäßig, unter Einhaltung aller Abstands- und Sicherheitsmaßnahmen. Der Produktionsstart ist nach wie vor für Ende 2021 vorgesehen. Auch die Erweiterungen an unseren Entwicklungsstandorten hatten nur geringe Verzögerungen. Die neuen Forschungsgebäude in Linz, Villach und Graz sind fertiggestellt und schaffen Kapazität für 860 Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung in Österreich. Unsere Technologien für Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität und das sichere Agieren in einer vernetzten Welt bleiben hochrelevant.

Sind Sie zufrieden mit den Hilfsmaßnahmen der Regierung?

Die akute Hilfe für Menschen und Unternehmen, ist wichtig und richtig, es müssen aber auch die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die Investitionskontrollmechanismen, die EU-weit und auch in Österreich eingeführt werden, wirken strategisch. Die Investitionsprämie bietet einen fokussierten Anreiz um Investitionen vorzuziehen und die Wirtschaft zu beleben.

Parallel sind Maßnahmen und Initiativen für Ausbildung und Qualifizierung besonders bedeutsam. Wir haben gesehen, das jene Menschen, die nur einen Pflichtschulabschluss haben als erstes arbeitslos wurden. Gleichzeitig haben wir noch immer einen Fachkräftemangel, speziell die Unternehmen im technischen Bereich. Das müssen wir angehen.

Die Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG musste dieses Jahr zahlreiche Herausforderungen meistern. Vor allem gewaltige Industrieinvestition, die der Konzern gerade umsetzt.

 

Bitte fassen Sie das Geschäftsjahr 2019 kurz zusammen?

Die See wird spürbar rauer, wir haben uns trotzdem sehr große und anspruchsvolle Projekte vorgenommen. Das nennt man „Herausforderung“. Es hat viel Einsatz gebraucht, hier Kurs zu halten, aber wir haben das gut geschafft.

Was die Höhepunkte dieses Jahres? Was hat Sie weniger gefreut?

Wir setzen gerade die größte Industrieinvestition um, die Österreich bisher gesehen hat. Das ist komplex und anspruchsvoll, aber auch etwas, das uns begeistert und stolz macht. Die Halbleiterindustrie beobachtet weltweit aufmerksam, was wir hier tun. Von den vielen Dingen, die wir darüber hinaus umgesetzt haben, möchte ich zwei erwähnen, die man nicht gleich auf den ersten Blick mit einem Industrieunternehmen verbindet.

Wir haben mit vier HTLs in Kärnten „Smart Learning-Pilotklassen“ gestartet. Dabei arbeiten wir an neuen Lern- und Arbeitsformen durch Digitalisierung in der Didaktik. Und zwar ganz praktisch – mit engagierten, begeisterten Lehrern und Schülern, die aktiv an der Umsetzung neuer Konzepte mitarbeiten. Und dann ist es uns heuer gelungen, gemeinsam mit allen wichtigen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung die weltweit renommierte Fraunhofer-Gesellschaft mit einem Innovationszentrum für künstliche Intelligenz nach Kärnten zu holen. 

Dipl.-Ing. Sandra Schneider hat seit über vier Jahren die Stelle des International Business Development am Austrian Institute of Technology inne.

 

Ihr Vater riet ihr vom Maschinenbau-Studium ab, sie absolvierte es dennoch erfolgreich. In der Chemiebranche leitete sie große internationale Projekte, lebte und arbeitete in Frankreich, Deutschland und China. Seit etwas mehr als vier Jahren hat sie die Stelle International Business Development am AIT übernommen und ist zuständig für die strategische Ausrichtung und den Technologietransfer der Auftragsforschung zu Digitalisierung, Dekarbonisierung sowie Industrie 4.0 am internationalen Markt.

Aktuell ist Dipl.-Ing. Sandra Schneider verantwortlich für das International Business Development der AIT Austrian Institute of Technology GmbH. Sie war auch schon Projektmanagerin für millionenschwere Chemieanlagen-Projekte, Betriebsleiterin, Chefin der Instandhaltung und Director Operations and Supply Chain, also Chefin über mehrere Produktionsbetriebe weltweit.

Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Daniela Schlüsselberger stand schon immer unter Strom, war bereits als Kind fasziniert von Elektrotechnik. 

 

Als sie 1999 eine Lehre als Elektroinstallateurin begann, wurde sie von den männlichen Kollegen wie ein Alien behandelt. Doch sie gab nie auf. Heute ist sie beim Verbund für elektrotechnische Anlagenteile von Wasserkraftwerken verantwortlich. Eine Erfolgsgeschichte.

Bitte beschreiben Sie kurz Ihre derzeitige Tätigkeit?

Mein berufliches Tun spielt sich rund um die Erzeugung von Energie aus Wasserkraft ab. Als Projektleiterin beschäftige ich mich mit einer Vielzahl von Aufgabenstellungen. Einerseits begleite ich gerade Ausschreibungsverfahren für die Erneuerung von diversen elektrotechnischen Anlagenteilen in einer Vielzahl von Wasserkraftwerken in Österreich. Vorweg erstelle ich dafür die technischen Konzepte.

Nach erfolgreicher Vergabe des Erneuerungsauftrages, komme ich quasi wieder „back to he roots“. Ich begleite den kompletten Erneuerungsumbau. Das bedeutet für mich, dass sich mein Arbeitsumfeld in die diversen Kraftwerksstandorte verlegt wo das Projekt während der Implementierungsphase begleite und mit der technischen Abnahme die Projekte abschließe. Als Elektroenergietechnikerin biete ich in meiner Gesellschaft ebenso support im Bereich der Elektroenergietechnik an.

Nach dem Studium startete sie ein sechswöchiges Praktikum bei Henkel – und blieb beim Konzern. 25 Jahre später wurde sie als erste Frau an die Spitze von Henkel Österreich und Osteuropa bestellt.

 

Barbara Mucha traf die Spitzenmanagerin und sprach mit ihr über Wege zur Karriere, wichtige Mentoren und die Vereinbarkeit von Familien und Beruf.

Das geräumige Büro von Birgit Rechberger-Krammer befindet sich im obersten Stockwerk des Henkel-Hauses in Wien Erdberg. Obwohl nicht südseitig gelegen, ist es gleißend hell, denn die weiße Fassade des traditionsreichen Fabriksgebäudes vis avis reflektiert die Sonne. An der Wand oberhalb des Besprechungstisches hängt ein dreidimensionales Kunstwerk – die weiße Dame von Persil. Eine Reklame aus den 1920er Jahren, verewigt auf Leinwand. Ein kleiner Bronze-Buddha ruht auf einem Glastisch in der Ecke, die Hinterlassenschaft von Henkel-Präsident Günter Thumser, dessen Nachfolge Rechberger-Krammer 2017 antrat.

„Eigentlich habe ich mir nach dem Studium ein Praktikum gesucht, um mir noch einen schönen Sommer zu machen“, erzählt die Managerin über ihre ersten Kontakte mit dem Unternehmen. Dass sie einmal Henkel-Chefin in Österreich sein würde, hätte sie sich niemals erträumt. „Ich habe immer wieder mit dem Gedanken gespielt, vielleicht beruflich auch etwas anderes zu machen, sofern es nicht mehr gepasst hätte.“

Dazu kam es nie, es passte immer. Rechberger-Krammer übernahm regelmäßig neue Verantwortungsbereiche im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel: Nach acht abwechslungsreichen und spannenden Jahren in Vertrieb und Marketing, baute sie fünf Jahre lang den Vertrieb des Osteuropa-Geschäfts auf, verantwortete dabei auch den großen russischen Markt. Sie schaffte Strukturen, rekrutierte fähige Mitarbeiter und gab ihr Wissen weiter.

Von 2005 bis 2008 war sie General Managerin in Tschechien, bis wieder der Ruf aus Österreich kam. Birgit Rechberger-Krammer übernahm die Agenden eines Kollegen, verantwortete fünf Jahre das strategische Marketing, auch der meisten CEE Länder. 2014 beschloss sie, ins Henkel Headquarter nach Düsseldorf zu wechseln, global verantwortlich für den Bereich Home Care.

Eine lehrreiche, aber auch sehr anstrengend Zeit, denn die Familie blieb in Österreich. „Ich bin immer Montag in der Früh nach Deutschland geflogen und am Donnerstagabend zurück, um dann am Freitag von Wien aus zu arbeiten“, sagt die Managerin. Mit ihrem Mann hatte sie sich bereits zur Geburt des gemeinsamen Sohnes darauf geeinigt, dass vor allem er sich um das Kind kümmern werde. Auch die Eltern waren eine große Hilfe. „Für meine Eltern war es das erste Enkelkind und für meine Schwiegereltern das letzte, mit großem Abstand. Beide Familien haben uns sehr unterstützt in all den Jahren und tun es auch noch heute.“

Der Job erfordert vollen Einsatz

Seit 2017 ist Birgit Rechberger-Krammer wieder in Österreich. Eineinhalb Jahre war sie für die osteuropäischen und lateinamerikanischen Märkte zuständig, seit Jänner dieses Jahres trägt sie ausschließlich die Verantwortung für das Europageschäft für Wasch- und Reinigungsmittel von Henkel. Ihr Terminkalender ist bereits bis Weihnachten verplant. Sie versuche, zwei bis drei Tage pro Woche in Wien zu sein, nicht immer gelinge es ihr, so Rechberger-Krammer.

Der Job erfordert vollen Einsatz – bis zu 60 Arbeitsstunden pro Woche: Sie verbringt viel Zeit im Flugzeug, bis zu vier Stunden täglich bei Videokonferenzen, steht ständig in Kontakt mit der Firmenzentrale und den Managern der unterschiedlichen europäischen Länder. Vertrauen sei wichtig. Sehr wichtig. „Man lernt mit der Zeit, wie oft man vor Ort sein muss. Erst wenn man die Mitarbeiter gut kennt, kann man viele Dinge auch virtuell erledigen“, so die Henkel-Präsidentin, deren Karriere auf den Säulen Disziplin, Arbeitsfleiß und dem persönlichen Antrieb, es besser zu machen, aufbaut.

„Ich hatte das große Glück, auch zwei Mentoren im Unternehmen zu haben. Als ich nach der Uni bei Henkel als erste Frau im Vertrieb startete, hatte ich einen väterlichen Kollegen, der mir gute Ratschläge gegeben hat. Später war es mein Chef Günter Thumser, mit dem ich vierzehn Jahre lang zusammengearbeitet habe, von dem ich viel lernen durfte.

Foto: Henkel Österreich

 

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Sie verfügt über langjährige und ausgezeichnete Erfahrungen im Personalbereich, zuletzt war sie bei Shire/Baxter tätig. Seit November 2017 verstärkt sie das Executive Management Team von RHI-Magnesita.

 

Ein ABW-Interview mit Mag. Simone Oremovic, Head of Global HR.

Was freut Sie besonders an Ihrer neuen Position bei RHI-Magnesta?

Die Kombination von einem wirklich globalen Unternehmen das dennoch in Wien sein Headquarter hat. Die tolle Chance die wir haben als Weltmarktführer, nachdem wir uns als Firma neu aufgestellt haben. Die Fusion und die daraus neu entstandene RHI Magnesita wird ein moderner und innovativer Player werden, das ist eine einmalige Chance das aktiv mit zu gestalten.

Haben Sie schon Ziele, die Sie anpeilen möchten?

Ganz besonders wichtig ist es mir sicher zu stellen dass wir alle unsere Mitarbeiter auf die Reise in die Zukunft mitnehmen. Wir wollen die neuen Kultur gemeinsam gestalten. Die Mitarbeiter sollen einen „Sense of purpose“ haben, wenn uns das gelingt im nächsten Jahr sind wir einen tollen Schritt weiter gekommen.

Die Infineon Technologies Austria-Gruppe (Infineon Austria) ist auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 dynamisch gewachsen.  Die Österreich-Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns erzielte einen Rekordumsatz.

 

An der Spitze des Unternehmens steht seit 2014 eine Frau – DI Dr. Sabine Herlitschka.

„Im Geschäftsjahr 2017 ist unsere Strategie mit Fokus auf Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit erneut voll aufgegangen. Die Infineon Austria-Gruppe hat heuer den Meilenstein von 2,5 Milliarden Euro Umsatz überschritten, ein Umsatzanstieg um rund 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wir haben uns in wichtigen Wachstumsmärkten mit weltweit führenden Kompetenzen für Elektromobilität, automatisierte Fahrzeuge, erneuer­bare Energie und digitale Sicherheit ausgezeichnet positioniert“, so DI Dr. Sabine Herlitschka zum Geschäftsjahr 2017. Im Sommer gab der Infineon-Konzern bekannt, die strategische Investition von 35 Millionen Euro in den Ausbau der Entwicklungs- und Fertigungsaktivitäten für Energiesparchips aus dem neuen Halbleitermaterial Siliziumkarbid in Villach zu tätigen. Mit rund 3800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat Infineon Austria so viele Beschäftigte wie nie zuvor und zählt mit einem Forschungsaufwand von 428 Millionen Euro zu den forschungsstärksten Unternehmen Österreichs. 

Mehr Raum für Innovationen 

Die positive Marktentwicklung treibt auch die F&E-Aktivitäten von Infineon Austria. „Um dem Mangel an Forschungs- und Entwicklungsräumlichkeiten entgegenzuwirken und die Infrastruktur für das prognostizierte Wachstum der kommenden Jahre bereitzustellen, schaffen wir noch mehr Raum für Innovation“, sagt Herlitschka. Die räumlichen Kapazitäten in Graz, Linz und Villach werden bis 2020 um zusätzlich 860 F&E-Arbeitsplätze erweitert. Die Bauarbeiten dafür beginnen im kommenden Jahr. Am Produktionsstandort Villach startet nach Abschluss unserer Großinvestition zum „Pilotraum Industrie 4.0“ die nächste Stufe der Digitalisierung. Entwicklung und Fertigung werden noch stärker miteinander vernetzt und ganz konkret die neuen Profile der „Arbeitswelt 4.0“ gestaltet. 

Für 2018 hat Dr. Herlitschka klare Ziele vor Augen: „Ich möchte weiterhin unternehmerischen Erfolg mit verantwortungsvollem Handeln verbinden: Mit intelligenter Technologie zur Lösung der großen gesellschaftlichen Fragen beitragen. Und neue Themen wie die Digitalisierung offensiv positiv gestalten.“

Foto: Infineon

Maria-Anna McDonald hat im August die Leitung des Marketing- & Kommunikationsteams der Industriellenvereinigung übernommen. ABW hat mit ihr über den neuen Job gesprochen.

 

Ein Austrian Business Woman-Gespräch über die neue Herausforderung und Faszination der Kommunikation.

Welche Eigenschaften benötigt man für Ihren Job?

Viel Gelassenheit, Ruhe und Ausdauer. Ein sicheres Auftreten, soziale Kompetenz und ein hoher Grad an Flexibilität sind Voraussetzung. Wichtig ist es auch offen zu sein für Neues sowie die Bereitschaft der ständigen Weiterbildung, denn gerade im Kommunikations- und Marketingbereich verändert sich der Markt ständig. 

Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben?

Flexibel und strukturiert zu gleich. Zwar lebe ich mit einem straff organisierten Tagesablauf auf der anderen Seite kommen Presseanfragen meist unerwartet und spontan herein. Dann heißt es rasch handeln und Termine umschichten. In der Kommunikation ist Schnelligkeit gefragt, daher muss in kürzester Zeit der größtmögliche Output geliefert werden.

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