Die Marketingleiterin der UniCredit Bank Austria Andrea Schmitz-Dohnal im Austrian Business Woman-Talk über die Herausforderungen ihres vielfältigen Jobs.

 

Wie kamen Sie zur Unicredit Bank Austria? Wie verlief Ihr Werdegang?

Ich habe nach der Matura begonnen, Publizistik & Kommunikationswissenschaften / Politikwissenschaften zu studieren, wollte aber nach einem Studienjahr doch lieber mehr Struktur in meinem Lern-Alltag bringen. Ich habe mich daher für den Fachlehrgang für Wirtschaftswerbung (am Wifi Wien) entschieden, der der heutigen Werbeakademie entspricht. Danach habe ich mich auf die Suche nach der richtigen Branche begeben, war kurz in einer PR-Agentur und einer Filmproduktion tätig, bis ich bei der GGK Wien meinen ersten Job gefunden habe, der mir so richtig Spaß gemacht hat.

Nach einem sehr arbeits- und lehrreichen Jahr wurde ich schwanger, ging in Karenz und bekam meinen Sohn  Philipp. Das habe ich zum Anlass genommen, um parallel mein Studium zu beenden und auch noch den Hochschullehrgang für Markt- und Meinungsforschung zu absolvieren. Die Aufgaben auf Agenturseite fand ich so spannend, dass ich danach wieder in diese Branche wechselte und Account Directorin bei Young & Rubicam wurde.

Dort hatte ich die Chance große internationale Marken(-artikler) zu betreuen. Nach acht Jahren wechselte ich zu Demner, Merlicek und Bergmann, wo ich weitere neun Jahre auf Agenturseite arbeitete – zuletzt als Leitung Beratung, New Business und Mitglied der Geschäftsleitung. Nach so vielen Jahren auf Agenturseite wurde allerdings zu einem bestimmten Zeitpunkt mein Wunsch immer größer, auf Kundenseite zu wechseln. Mir hat in der Agentur immer gefehlt, die Dinge wirklich bis zum Abschluss begleiten zu können. Das ist der Vorteil auf Kundenseite. 

Meine nächste Aufgabe war die Position „Head of Marketing“ für alle Zielgruppen bei der Unicredit Bank Austria. Nachdem ich davor schon einige Erfahrungen im Finanzdienstleistungsbereich gesammelt hatte – war das eine neue Herausforderung, die ich gerne angenommen habe und bis heute jeden Tag aufs Neue spannend finde.

Wann wussten Sie, dass Sie in die Marketingbranche möchten? 
Ich wollte ursprünglich Schriftstellerin werden – das führte mich zu Publizistik und Kommunikationswissenschaften und weiter zu Werbung und Marketing. Mir war immer wichtig, dass mir der Job Spaß macht. Das Wichtigste ist, aus seiner Passion einen Job zu machen, dann geht alles leicht. 

Was zeichnet gute Marketer aus? 
Ganz wichtig ist Neugier. Immer auf der Suche sein nach neuen Dingen, die das Geschäft weiterbringen – neue Trends, neue Möglichkeiten, neue Entwicklungen in der Gesellschaft. Aber auch strategisches Denken, Durchsetzungskraft und die Fähigkeit, „viele Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten“ und „Dinge dennoch auf den Boden zu bringen“.

Finden angehende Marketingspezialisten eine entsprechende Ausbildung in Österreich? 
Ich finde die Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich sehr gut. Neben der Werbeakademie gibt es viele Fachhochschulen mit Marketingschwerpunkt – jene in St. Pölten zum Beispiel, die Wirtschaftsuniversität, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, die Graphische – alles sehr gute Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten in diesem Bereich. 

Wie beschreiben Sie Ihre Arbeitsweise? 
Ich bin eine Teamplayerin, arbeite sehr gerne mit Menschen, bin offen für andere Sichtweisen und freue mich über einen regen Austausch von Meinungen. Für mich ist es wichtig, aus den aktuellen Erfahrungen zu lernen und Learnings gleich im nächsten Projekt umzusetzen.

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Arbeit für die Bank Austria? 
Besonders spannend finde ich natürlich die Kooperation der Bank Austria mit Dominic Thiem. Das ermöglicht mir und meinem Team mit einem Sportler zusammenzuarbeiten, von dem man sehr viel lernen kann, aufmerksamkeitsstarke Kampagnen zu entwickeln, aber auch Aktivitäten für junge Menschen. Es ist schön, dazu positives Feedback von unseren Kundinnen und Kunden und auch den Kolleginnen und Kollegen zu bekommen. 

Rat an Frauen, die sich für Werbung und Marketing interessieren? 
Am wichtigsten finde ich diplomatische Durchsetzungskraft zu entwickeln. Die besten Ideen sind nichts wert, wenn man sie nicht auf die Straße bringt. Aber allein ist es in diesem Metier auch nicht zu schaffen, daher besteht die tägliche Herausforderung darin, das Ziel im Auge zu behalten, die Kompromisse klein zu halten und nebenbei sich selbst und alle anderen bei guter Laune zu halten. Klingt doch nach einer sehr spannenden Aufgabe!

Foto: Bank Austria

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